Zombies unter Kannibalen

 
  • Deutscher Titel: Zombies unter Kannibalen
  • Original-Titel: Zombi Holocaust
  • Alternative Titel: Zombie Holocaust | Dr. Butcher, M.D. | Queen of the Cannibals | Zombie 3 | Island of the Last Zombies | Medical Deviate |
  • Regie: Marino Girolami (als Frank Martin)
  • Land: Italien
  • Jahr: 1980
  • Darsteller:

    Dr. Peter Chandler (Ian McCulloch)
    Lori Ridgway (Alexandra Delli Colli als Alexandra Cole)
    Susan Kelly (Sherry Buchanan)
    George Harper (Peter O´Neal)
    Dr. O´Brien (Donald O´Brien)
    Moloto (Dakkar)
    Professor Strafford (Walter Patriarca)
    Krankenschwester (Linda Fumis)
    Professor im Krankenhaus (Victor Israel)
    N.A. Roberto Resra


Vorwort

131er-Zeit bei badmovies.de und das kann eigentlich nur eins bedeuten – Forumsmod razor war in tha house und „beglückte“ Euren begeisterten Doc mit einer weiteren Perle unterbelichteter (ähempt) Filmkunst, die einen Großteil ihres Reizes ausschließlich daraus bezieht, eben mächtig verboten zu sein. (Ihr wißt damit auch Bescheid… FSK-18-Review und so…)

Dass es von dieser Grundprämisse zum Spezialgebiet „italienischer Goreschmodderfilm aus den 70ern/80ern“ nicht weit ist, dürfte selbst den im Genre nicht ganz so bewanderten Gelegenheitsguckern kaum spanisch, höchstens eben italienisch vorkommen.

Versetzen wir uns also geschwind zurück ins Jahr 1979. Lucio Fulci hatte gerade seine Romero-Hommage Woodoo abgedreht, als Fabrizio de Angelis, dem Produzenten, der uns später auch als Regisseur unter dem Pseudonym „Larry Ludman“ auf den Keks ging (und sich deswegen seinen Hall-of-Fame-Eintrag redlich verdient hat. Ich sag nur Karate Rock), wohl zu seiner eigenen Überraschung auffiel, dass er noch eine Handvoll Lire übrig hatte und ein Teil der Darsteller eh nix besseres zu tun hatte, als noch ein paar Tage exotischen Urlaub mit ein bissl, hüstel, Schauspielerei zu kombinieren. Da könnte man doch glatt schnell, ehe jemand hinkuckt, * noch * einen Film drehen und endlos Kohle an den Kinokassen dieser Welt scheffeln.

Gesagt, getan, ein Script war sichtlich schnell geschrieben (ich kann mir nicht vorstellen, dass der erste Drehbuchentwurf mehr Zeilen umfasste als man auf die Rückseite einer Hotelbarrechnung kritzeln kann), wohlan, an´s Werk. Geradezu ingeniös muss man die vom ursprünglichen deutschen Titel ausgeschlachtete tolle „Idee“ des Films nennen – De Angelis und dem schnell als Regisseur gedungenen Veteranen des Italo-Kintopps Gurolami (der sein Lebtag noch keinen Horrorfilm gedreht hatte, wenn ich seine Filmographie richtig überschaue) fiel es bei, Zombies gegen Kannibalen aufzustellen, sozusagen das ultimative Gemetzel (wenn man davon absieht, dass im schnelllebigen Splattergenre Kannibalen schon mindestens seit zwei Jahren out waren).

Mit solchen Spielereien macht man sich damals wie heute wenig Freude bei den einschlägigen Zensurgremien, wird von der blutdurstigen Gore-Crowd aber schnell als kultverdächtig abgefeiert (zugegeben, der amerikanische Titel Dr. Butcher, MD ist auch irgendwie zünftig).

Euer Doc, der alte Kannibalenverächter, wehrte sich zwar mit Hand und Fuß gegen die beabsichtigte Verabreichung derart hochwertiger Zelluloidware und selbst der DVD-Player weigerte sich, die Scheibe ordnungsgemäß abzuspielen, aber es blieb mir letztlich nix erspart. Na, dann kann ich auch genauso gut ein Review drüber schreiben. Seufz.


Inhalt

Wir wissen, wir sind in einem italienischen Splatterfilm von anno nochnsiebzich, wenn unser Film in New York beginnt. Okay, auch andere Filme beginnen gelegentlich in New York, aber es muss wohl wirklich in Bella Italia ein Gesetz gegeben haben, dass Filmemachern unter Androhung von Tod, Folter oder Steuernachzahlung (whatever feels worse) verboten hat, einen Horrorfilm zu drehen, der nicht mindestens die ersten zehn-zwölf Minuten im Big Apple verbringt. Gab´s da irgendeine Initiatative des damaligen New Yorker Stadtoberhaupts, seine City international bekannter zu machen oder was?

Immerhin, ausnahmsweise mal beginnen wir nicht mit einem Hafenpanorama samt Freiheitsstatue o.ä., sondern in einem dunklen nächtlichen Krankenhaus, wo eine finstere Gestalt durch die Gänge gen Leichenhalle schleicht, dort den nächstbesten Kadaver aufdeckt und fröhlich die Säge ansetzt. Wenn man nun meint, der gemeine Durchschnittspsychopath würde wenigstens die Rübe absäbeln, sieht man sich enttäuscht, unser Aushilfsmadman begnügt sich mit der linken Flosse des Verblichenen. Dann deckt er den postmortal Amputierten wieder feinsäuberlich zu (Respekt, der Mann ist ordentlich) und verzieht sich gen werweißwohin.

Am nächsten Tag will der Herr Professor (´nen Namen hat er nicht, also nennen wir ihn also erst mal Prof) ein paar dümmlichen Studenten Grundbegriffe der Pathologie beibringen und, tja, wer landet als Demonstrationsobjekt auf dem OP-Tisch? Na klar, der Handlose. Wie unser Amateur-Sägemeister einen so eleganten Halbkreis in den Armstumpf gesägt hat, muss er mir zwar in einer ruhigen Stunde mal erklären (er kann´s auch bleiben lassen), die Studenten sind allgemein amüsiert, der Prof ignoriert die Verunstaltung des Kadavers und macht sich vielmehr daran, seinen Unterricht zu halten (ob man allerdings bei vermutlich geringfügig vorgebildeten Medizinstudenten wirklich bei Adam und Eva, bzw. bei der heutigen Thematik „Magen-Darm-Trakt“ damit anfangen muss, dass „der Magen ein sackähnlicher Fortsatz der Speiseröhre“ ist, will ich eigentlich nicht nicht hoffen. Und wenn doch, sinkt mein eh schon geringes Vertrauen in die Halbgötter-in-Weiß-Zunft weiter). Die Studis reißen dumme (und wortspielkassenverdächtige) Witze über die fehlende Hand („Hast du nicht schon immer ´ne helfende Hand gesucht?“ o.ä.), dem Prof, einer von der eher empfindlichen Sorte, platzt der Kragen. Wenn seine Studentenschar schon nicht aufpassen will, wenn er, selbstlos wie er ist, ihnen was nützliches beibringen kann, dann ist die Stunde eben gleich beendet. Basta (als pädagogisch-erzieherische Maßnahme erscheint mir das zweifelhaft. Was kann man faulem Studentenpack für´nen größeren Gefallen tun als ausgerechnet eine „Wir-wühlen-in-ner-Leiche-rum“-Stunde canceln?).

Eine Krankenschwester möchte angesichts der Tatsache, dass die verschwundene Leichenpatschhand schon den zweiten Fall derartiger schelmischer Aktivität in diesem Monat darstellt, gern die Bullen rufen, doch der Prof, besorgt um den guten Ruf des Hospitals lehnt entschieden ab. Statt dessen spekuliert er wüst ins Blaue, dass ihm solcherlei Verhaltensweisen nur von primitiven Wilden bekannt seien, aber doch nicht „heute hier in New York“ (insert your own joke here. Sometimes the gags are just too obvious).

Lernen wir die Heldin unserer Plotte kennen, eine gewisse Lori. Lori ist sozusagen ein interfakultäres Universalgenie. Sie ist wohl hauptamtlich Anthropologin und arbeitet als solche Professor Strafford zu, von dem sie sich gerade durch Manhattan kutschieren lässt, sondern kümmert sich auch um „seltsame Dinge“, die im Krankenhaus passieren. Strafford hält die Schnippeleien an Leichen für harmlosen Studentenulk. „Sie hätten sehen müssen, was WIR damals gemacht haben“, grinst er seine Assistentin an (ich glaub, ich will das gar nicht so genau wissen). Lori lässt sich absetzen: „Dort, vor dem Restaurant, in dem ich immer zu Mittag esse“ (danke, auch das ist eine Information, die ich jetzt nicht dringend gebraucht hätte. Mann, ihr Drehbuchautoren diese Welt, so redet doch KEIN MENSCH!). „Ich dachte, sie sind Vegetarierin,“ kommentiert Strafford die wohl eher fleischlich ausgerichtete Speisekarte des Etablissemangs. Wir lernen: es gibt auch Teilzeit-Veggies, die sich „gerne mal verwöhnen lassen“ (ich hab´s immer gewußt, Vegetarismus – eh, heißt das so? – ist Entbehrung, egal, was die Veganer und Makrobiotiker in meinem Bekanntenkreis immer erzählen).

Dieweil, im Hospital. Eine Schwester latscht in eine mittelgroße Blutlache neben einer Bahre. Kein Wunder, dass die Soße fliesst, denn der Typ, der auf der Bahre liegt, sieht aus wie ein übriggebliebener Statist aus Astaron – sprich, dem ist die Brust förmlich geplatzt. KREISCH! „Er hat gerade erst kollabiert“, röchelt die Schwester den heraneilenden Prof an (mit dem quadratmetergroßen Loch in der Brust wäre ich auch kollabiert, Mädel) und der stellt sofort fachkundig fest, dass jemand dem Kerl das Herz entfernt hat. Messerscharf kombiniert der Prof: ein Wahnsinniger ist am Werk, und was macht man in so einem Fall? Richtig, man tut den Deckel drauf – niemand soll drüber sprechen (wäre das Ding ein, hust, Psychothriller und nicht ein Zombie- und Kannibalenfilm, würde ich den Prof glatt zum Hauptverdächtigen ernennen, so versessen, wie er drauf ist, dass ja niemand die Vorfälle am Ende noch aufklärt…). Wir patschen uns alle fröhlich an den Kopf und harren der Dinge, die da noch kommen. Das kann noch wirklich heiter werden.

Lori betritt ihr geschmackvoll eingerichtetes Appartment. Eh, Mädel, gab´s den Stoff im handlichen Industrieballen für fünf Dollar? Sessel, Kissenbezug, Lampenschirm und Tapete im exakt gleichen (und selbst für die 70er potthässlichen) Design? Mein Gott, in der Wohnung würde ich mir spätestens nach drei Stunden selbst die Gedärme rausrupfen. To our pleasure schält sie sich aus ihren Gewändern, aber nur bis zum BH und Slip (hey, was soll´n das? Werden Italoschmodderfilme jetzt auch noch prüde? Und I really dig that raunchy music – not). Nachdem sie sich noch ein rosa Nichts übergeworfen hat, entzündet sie ein Räucherstäbchen oder zwei (vor der Buddha-Statue of course. Anthropologen sind so) und wirft einen Blick in den Kühlschrank. SHRIEK! Dramatischer Zoom. Für mich sieht das, was Lori so entsetzt (und zwar SO entsetzt, dass es sie zwei Sekunden später nicht mehr interessiert), zwar aus wie ein handelsübliches Kotelett in transparenter Frischefolie, aber vielleicht fällt der durchschnittliche Teilzeitveganer tatsächlich in Ohnmacht, wenn ihn rohes Fleisch aus seinem Kühlschrank angrinst.

Naja, vielleicht kann sich Lori auch deswegen nicht länger mit dem teuflischen Tierprodukt auseinandersetzen, weil´s an der Türe klingelt. Draußen (und schneller drin als man „wer zum Geier sind sie denn eigentlich?“ sagen kann) steht Susan Kelly vom „New York Express“. „Sie werden sich langweilen in der leeren Wohnung, ich muss nämlich gleich weg“, bürstet Lori ab, was auch immer Susan von ihr wollen mag (ah ja, Lori-Schätzchen, aber in deine Wohnung lassen würdest du sie? Ich wußte immer, dass New Yorker anders ticken als normale Menschen). Susan lässt sich von derartigen Kleinigkeiten nicht ablenken, sie schreibt an einer ganz großen Story über Kannibalismus in New York. „Ich hab Dienst“, knurrt Lori und will sich vom Acker machen, doch so leicht kommt sie Susan nicht von der Angel. „Assistentinnen von Professoren haben keinen Nachtdienst“, jubelt Susan triumphierend, „ich hab mich informiert.“ Lori weist Susan dezent darauf hin, dass man ja durchaus mal ´ne Schicht tauschen kann. Trotzdem kuckt Susan neugierig durch die mit zahlreichen afrikanischen und sonstigen primitiven Stammesdingsbumsen geschmückte Wohnung und – ominöser Zoom und ein PING-Geräusch, dass für die zwischenzeitlich entschlafenen Zuschauer in schöner Regelmäßigkeit nach Ansicht der Filmemacher relevante Plotpunkte akustisch untermalt – speziell auf einen Opferdolch. Könnte der noch mal eine Rolle spielen? Lori erklärt das Vorhandensein des diversen Naturvölkernippes mit ihrer Tätigkeit als Anthropologin (es soll auch Leute geben, die sich das Zeug einfach, weil´s ihrer Meinung nach schick aussieht, an die Wände nageln).

Im Krankenhaus geht der Madman indes weiter um und schnippelt schon wieder einer Leiche den Brustkorb auf. Ein beherzter Griff und schon möchte er kraftvoll ins herausgerissene Herz beißen, doch schon fallen der Professor und eine Schar namenloser Gehülfen über den armen Kannibalen her. Jaja, das war eine hochraffinierte Kannibalen-Falle. Der geheimnisvolle Menschenfresser wird als Turam identifiziert, ein vage asiatisch und leicht debil aussehendes Kerlchen. „Auf Turam wäre ich nie gekommen“, entblödet sich der Prof nicht zu sagen (Turam ist vermutlich der einzige Angehörige eines Volksstammes, der in den letzten 150 Jahren noch seinesgleichen aufgefuttert hat, der sich in diesem Hospital auf der Lohnliste rumtreibt). Turam fühlt sich enttarnt und schmeißt sich beherzt aus dem nächsten Fenster. You gotta love them italian hacks – gar lustig verliert der Dummy, den die Propmeister aus dem Fenster werfen, unterwegs einen Arm. Der aufgeschlagene Turam erfreut sich dagegen aber wieder beider Greifwerkzeuge (okay, ich seh´s ja ein, deswegen einen zweiten Take kostet Geld, und dem Turam-Darsteller zwecks Continuity einen Arm abhacken, wäre vielleicht * leicht * übertrieben. Trotzdem, da lacht das Herz, da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich). Erstaunlich auch, dass Turam noch lange genug lebt, um, bevor er endgültig verröchelt, der ratlosen Medizinerbande einen kryptischen Hinweis zu geben. „Quito hat es befohlen“. Meines Wissens ist Quito die Hauptstadt von Ecuador. Die wird er doch aber wohl nicht meinen, oder? (Andererseits – ich traue italienischen Güllefilmern alles zu. ALLES).

Wir schalten um in das Büro irgendeiner Behörde. Sind es die Cops? Who knows. Maybe we´ll find out. Tja, auf jeden Fall sieht´s so aus, als habe der Prof es nun doch nicht geschafft, die Sache mit dem fensterstürzenden Kannibalen unter den Teppich zu kehren, jedenfalls interessieren sich die Angehörigen dieser Organisation, speziell ein gewisser Dr. Chandler, für den Vorfall und haben Lori als Expertin hinzugezogen (ihr Ruf eilt ihr voraus, oder was?). Quito ist nach ihrer fachkundigen Expertise ein südostasiatisches Wort (soviel zu meiner Ecuador-These, hehe), welches „göttliche Insel“ bedeutet. Verwendung fände es u.a. auf den Molukken (dann ist es kein südostasiatisches, sondern ein molukkisches Wort, dammit. Gut, Anthropologen sind keine Linguisten). Molukken? Von dort stammte der fliegende Turam. Könnte da ein Zusammenhang bestehen, fragt sich da Chandlers Assistent (nööö, nie im Leben. Warum sollte ein Molukke schon ein molukkisches Wort benutzen? Smash head on table NOW). Dr. Chandler, der uns nun auch dankenswerterweise verrät, dass er der Gesundheitsabteilung des FBI (was es alles gibt) angehört, hätte Lori gern als „wissenschaftliche Beraterin“ bei den Ermittlungen dabei (whatever keeps the „plot“ moving, I guess).

Turam war nämlich kein Einzelfall. Aus dem ganzen Land werden kannibalische Umtriebe gemeldet und die Resultate derselben führt Chandler Lori gern per Diashow vor („es ist kein schöner Anblick“, warnt Chandler uns und Lori. I´ve seen worse – und wem außer mir kommt das ganze bis jetzt so überhaupt nicht geklaut von Emmanuelle e gli ultimi cannibali vor?). Ein Bild eines von der Polizei niedergeschossenen Kannibalen erweckt ihre Aufmerksamkeit. Sie häte das Bild gerne vergrößert (vergrößert? Bei ´nem Diaprojektor von 1978?), was Chandlers Assi durch die raffinierte „das-nächste-Dia-zeigen“-Technik bewerkstelligt (so´n Glück, dass das nächste Dia auch gerade den gewünschten Bildausschnitt zeigt). Der Tote hat nämlich eine Tätowierung – ein Oval mit zwei Halbkreisen (kann´s jetzt nicht besser beschreiben. Ich such ´nen passenden Screenshot). Und selbiges Tattoo hatte nicht nur Turam auch auf seiner Heldenbrust, sondern wird von Lori auch fachfrauisch als Logo eines molukkischen Opferkults identifiziert. The plot thickens, würde ich mal sagen, oder, wie Chandlers Assi wohl fragen würde, wenn er noch ´ne Drehbuchzeile hätte: „Ob da wohl ein Zusammenhang besteht?“ Lori empfiehlt, bei ihrem Prof Strafford zusätzliche Infos einzuholen.

Und, weia, ist dieser Mann ein sprudelndes Füllhorn des Wissens. Nicht nur erläutert Strafford, dass Quito auch eine Insel bezeichnen würde (hm. Was an „göttliche Insel“ bringt ihn auf diese Idee? Keep smashing the head…), nein, er malt auch das Symbol des dort residierenden Kults auf – ein Oval mit zwei Halbkreisen. „Es ist das gleiche,“ fetzt es Chandler vor Begeisterung und Überraschung schier aus den Pantoffeln (Eh. War davon nicht auszugehen? Meine Güte, als MdEOT – Meister der Erkennung offensichtlicher Tatsachen – hätte ich bei Chandlers Behörde sicher eine große Zukunft). Lori setzt uns darüber in Kenntnis, dass Straffords beeindruckendes Wissen (das, wenn wir jetzt mal ehrlich sind, absolut zip-zilch-nada-niente-rein-gar-nüsch enthüllt hat, was wir nicht schon vorher wußten) kein Wunder ist, schließlich sei der Mann eine Kapazität auf seinem Gebiet („Den gleichen Stuß zusammenfaseln, den wir schon drei Minuten vorher gelernt haben“? Impressives Fachgebiet) und buchstäblich Milimeter vor der Verleihung des Nobelpreises stehe (aber wieder zurückgeben, ja, ist nur geliehen!). Aus unerfindlichen Gründen mag Lori sich in die Angelegenheit „nicht reinziehen“ lassen (?) und lässt die FBI-Gesundheitsinspektoren stehen.

Ich glaub, sie wird sich´s gleich anders überlegen, denn ihre Wohnung ist verwüstet (hat Susan dort randaliert? Ich meine, weil´s allein zu langweilig war…). Lori wird ein wenig panisch, wir stellen auf den ersten Blick fest, dass der bewußte Opferdolch fehlt. Es klopft an der Tür – ich schätze mal nicht, dass es der Einbrecher ist. Ist er auch nicht, sondern Chandler, dem Lori sich auch gleich an den Hals werfen kann. „Jemand ist in meiner Wohnung gewesen, ich hab´s gehört!“ Das kommt ungefähr gleich nach Dan Aykroyds unsterblichem „Still! Ich riech was!“ aus Ghostbusters. Die Kamera zoomt energisch auf die Stelle, wo vorhin noch der Opferdolch hing und der Soundtrack PINGT hochfrequent. Ja doch, ich hab´s begriffen. Das Ding ist weg. Kein Grund, so ´nen Aufstand zu machen, wir sind doch nicht blöde.

Nach einer oberflächlichen drei-Sekunden-Durchsuchung der Wohnung (FBI-Standard, I suppose) lässt Chandler Einbruch Einbruch sein und verkündet, weswegen er eigentlich da ist – er will Lori zu einem „Treffen“ einladen (die versammelte schweinisch orientierte Zuseherbande im badmovies.de-Hauptquartier kann sich schon denken, was für eine Art Treffen dem Herrn vorschwebt, harhar). Lori ist sich erstens sicher, dass der mysteriöse Diebstahl etwas mit dem ominösen Kult zu tun hat (ach? Wie kommt sie nur wieder da drauf…) und zweitens schon mit Chandler per du. Geht schnell heutzutage. Peter heißt er mit Vornamen. Genau deswegen (also, wegen dem Zusammenhang Diebstahl/Kult, auch wenn er bis vor zwei Minuten von dem Klau nix wußte), meint uns Peterle, will er Lori ja zu dem Treffen schleifen, schließlich wolle man ja seine Reisegefährten nicht warten lassen. Wo das wohl wieder hinführt (kann es sein, dass diese Geschichte nicht mal eine mikrobengroße eigene Idee hat?)?

Ok, Treffen. Peter enthüllt, dass eine Expedition nach Quito geplant ist. Vor Ort wolle man sich der Hilfe eines gewissen Dr. O´Brien bedienen, der auf einer Nachbarinsel hause, ein „zweiter Dr. Schweitzer“ (und bestimmt Friedenspreisträger o.ä.) sei und dem man „selbstverständlich nicht die Wahrheit“ auf die Nase binden wolle (gesunde Basis für vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ich liebe die Gesetzeshüter). Lori überrascht uns mit dem Geständnis, ihre Kindheit auf den Molukken verbracht zu haben – gar toll und wunderbar sei´s gewesen und genau darum wolle sie da auf gar keinen Fall wieder hin (Äh, wie bitte?). Peter versteht sie voll und ganz (da geht´s ihm besser als mir). Was trotzdem niemanden daran hindert, ihren diesbzeüglichen Einwand fürderhin zu ignorieren, statt dessen stellt Peter die weiteren Teilnehmer der Expedition vor – seinen Assi George und dessen Freunden… Susan (wat´n Zufall!). Susan nimmt Lori gleich mal den Wind aus den Segen und charakterisiert sich selbst als skrupellose, arrogante und selbstsüchtige Schlampe, die für eine gute Story alles tun würde und sieht sich schon als zukünftige Empfängerin des Pulitzer-Preises (mit Preisen haben´s die hier in dem Film. Fehlt nur noch, dass Peter kurz vor der Wahl zum Sportler des Jahres und Lori in der Endausscheidung um den Miss Universum-Titel steht. Und abgesehen davon – wie faul muss ich als Drehbuchautor sein, damit ich sämtliche Charaktereigenschaften einer Figur ebenjener geballt in zwei Zeilen Dialog in den Mund lege?).

Ehe wir uns (und vermutlich vor allem Lori sich) versehen, sind wir auch schon auf den Molukken, wo die Posse, mittels einiger aus Woodoo, äh, „entlehnter“ Jeep-Aufnahmen zu Dr. O´Briens trauter Hütte düst. Lori ist totaaaaaaal fertig ob der Hitze, Susan spielt ihre apostrophierte Rolle als nervige Zicke („ich bin bald reich und berühmt!“. Yeah, sure!). Chandler informiert uns und seine Leute, dass O´Brien ein renommierter Chirurg war/ist, der sein Leben der Hilfe für die bedürftigen Einheimischen gewidmet habe. O´Brien selbst begrüßt die Neuankömmlinge herzlich und hat schon alles organisiert – einen Führer namens Moloto (Erfinder des fast gleichnamigen Cocktails? Sorry, couldn´t resist) und vier Träger. Moloto ist extrem zuverlässig, bekundet O´Brien, er habe schon öfters mit dem Knaben zusammengearbeitet (telegrafiert eure Plotpoints nur weiter an, Mädels. Spannend wird´s trotzdem nicht werden, da bin ich mir sicher). Lori entschuldigt sich ob ihrer totaaaaalen Erschöpfung und schält sich im rasch zugeteilten Zimmer aus ihren Gewändern (falls wir bei der ersten Strip-Sequenz vorhin spekuliert haben sollte, dass Girolami und de Angelis der Colli nicht genügend Kohle für full nudity aneboten hatten, weil da die Unterwäsche anblieb… Fehleinschätzung. Signorina Colli zeigt alles. Und ja, die „raunchy music“ feiert fröhliche Urständ auf dem Soundtrack) und wird dabei von einem finster blickenden Einheimischen spannerhaft beobactet.

Während diese hochdramatischen Ereignisse sich, äh, ereignen, beweist O´Brien einerseits seine intime Kennerschaft der Quito-Bewohner und andererseits sein extrem politisch korrektes Weltbild, was eben jene angeht. Die Quitos sind nämlich Primitive (ach), und daher hervorragende Studienobjekte (Chandlers Gruppe tarnt sich als anthropologische Expedition). Allerdings hofft O´Brien auch, dass Chandler & Co. nicht enttäuscht werden (hä? Ich dachte, das sind hervorragnede Studienobjekete?), weil die Eingeborenen abergläubisch, grausam, gefährlich, alles in allem eben unzivilisierte Wilde seien (schlagt mich tot und nennt mich Harry, aber das klingt doch genau nach dem, wonach eine anthropologische Expedition, selbst wenn sie nicht hinter Kannibalen her ist, geifern sollte).

Lori (die einzige, die wirklich was mit Anthropologie zu tun hat) hat sich mittlerweile geduscht und will sich ins Heiabettchen kuscheln. Doch was sieht ihr entzündetes Auge da? Einen abgetrennten Kopf, und frisch ist der nicht mehr, weil schon fröhlich Würmer und Maden darauf herumwuseln. Eklig! Und daher: KREISCH! Zu allem Überfluß findet sich an der nächstbesten Wand noch in roter Farbe (oder soll das am Ende Blut sein?) das bewußte Symbol dee Quito-Kults. „Das ist das Symbol!“, erläutert Lori hilfreicherweise, als seien der Close-up, das PING des Soundtracks und die bislang noch nicht vollwertige Gehirnamputation des trauten Publikums nicht eigentlich schon der Hinweise genug. O´Brien spielt den Strahlemann. „Kein Grund zur Beunruhigung!“, verklickert er Lori und ihren Gefährten (!!! Wenn ein abgetrennter Schädel im Bett kein Grund zur Beunruhigung ist, was zur Hölle SONST???), denn, wenn die Quitos sie hätten töten wollen, hätten sie´s längst getan. Ja, das flößt Vertrauen ein, das sorgt für gesunden Schlaf.

Schon am nächsten Morgen schippert unsere lustige Expedition auf einem wurmstichigen Kajütkreuzer gen Quito Island. Die Mädels finden die wonnige Sonne des indischen Ozeans echt wohltuend und bekunden, dass es, abgesehen mal von dem zu vernachlässigenden kleinen Zwischenfall gestern abend, doch eigentlich ein echt prima Ausflug sei (äh, ja, meinetwegen). Leider diagnostiziert George einen Maschinenschaden, und das nur ca. 1 Stunde von Quito entfernt. Da es aus mir vollkommen unerfindlichen Gründen schierer „Wahnsinn“ ist, in Sichtweite der nächstbesten Insel auf offener See zu übernachten, bis sich die Maschine abgekühlt hat (von Treibankern o.ä. habt ihr noch nie was gehört? Und das, wo Chandler sich, Future Doc reports, später als „erfahrener Segler“ ausgeben wird? Nein, mit euch mag ich nicht Boot fahren), wird beschlossen, mit langsamer Kraft und trotz Molotos eher unwirschem Gesichtsausdruck die nächste Insel anzulaufen und dort zu kampieren.

Unsere Kannibalenjäger sitzen also ums Lagerfeuer – Susan wundert sich, dass George und Peter mit Gewehren hantieren (Bitte? „Wozu die Gewehre?“, fragt die doofe Kuh? Und die will ´nen Pulitzerpreis? Obwohl sie nur auf die Klippschule gegangen ist?). Reine Sicherheitsmaßnahme, beruhigt George, wenn´s auf dieser Insel wirklich Kannibalen gibt, „werden die sicher nicht ins Camp kommen.“ (Und genau was, lieber George, sollte die Kannibalen davon abhalten?) Und schießen werde man eh nur in lebensbedrohlichen Situationen. „Wir sind fair“, resümmiert George (na, dann ist ja alles tippi-toppi. Wer spielt den Schiedsrichter? Ich meine, wenn schon fair play so ein Issue hier ist).

Da plötzlich ertönt aus den nahen Büschen ein „GURGELGURGELGRAAH“-Laut, der sich, wie soll man sagen, nicht ganz gesund anhört. Die Träger sind auch schon ganz hektisch, weil nur noch drei von ihnen da sind. „Mikani nur kurz weggegangen, aber nicht kommen wieder zurück“, brabbelt einer der Träger im besten Untermenschen-Pidgin. Peter lehnt eine Suche nach dem Abgängigen ab, weil: zu gefährlich (ach), und außerdem komme Mikani bestimmt bald wieder zurück (hm, das „gurgelgurgelgraah“ hörte sich für mich eher, naja, terminal an). Und wenn der Kerl eben doch nicht zurückkomme, könne man ja morgen immer noch nach ihm suchen – ersichtlich nach dem Motto „wenn´s denn unbedingt sein muss…“ (ein Großer Weißer Führer, unser Mr. Chandler, als Einheimischer hast du´s bei dem ehrlich verschissen. Wärst sicher ein prima Sklavenhalter geworden, Peter).

Überraschenderweise überstehen unsere Helden die Nacht ohne weiteren Personalschwund. Mikani ist nicht wieder aufgetaucht, also muss wohl oder übel gesucht werden. Moltowo, George und Peter brechen auf – eine Stunde wollen sie unterwegs sein (also, für eine wirklich * gründliche * Suche scheint mir das etwas knapp bemessen zu sein), und die Mädels sollen gefälligst im Camp bleiben (klar, das ist es sicher am SICHERSTEN. Drei per definition feige einheimische Träger, keine Waffen, klingt nach ´nem soliden Plan). Dieweil die drei Herren der Schöpfung sich noch in Sichtweite des Lagers aufsplitten, um getrennt zu marschieren (ich würde normalerweise sagen, Todesurteil, aber ich denke, wir sind noch nicht soweit, unseren Cast weiter zu dezimieren), rennt Susan Peter hinterher. Schließlich, so lautet ihre wasserdichte Argumentation, sei sie „Presse“ und demzufolge keinesfalls durch irgendwelche Befehle, gut gemeinte Ratschläge o.ä. zu domestizieren. Peter hat offensichtlich keinen Bock auf eine Grundsatzdiskussion bezüglich Für und Wider der Pressefreiheit und knickt ein (was im Umkehrschluß bedeutet, dass Lori jetzt ALLEINE mit den feigen Trägern im Camp rumhockt. I´d feel safe already).

Nach ein wenig sinnlosem Herumstolpern in den Büschen fallen unsere Helden über die zerfleischte Leiche Mikanis (wer hätt´s gedacht?). Peter sieht die Sache professionell-sachlich: „Er tut mir leid, aber er ist selbst schuld. Wär er im Camp geblieben…“. Dieser Mann ist ein echter Menschenfreund. Susan erinnert sich ihrer berichterstatterischen Pflichten und schießt ein paar liebevolle Nahaufnahmen der ausgeweideten Leiche (in welchem Paralleluniversum würden solche Fotos jemals gedruckt?). George versucht ihr ein schlechtes Gewissen einzureden. Susan, being Zicke and stuff, keift ihren Macker an, dass sie ja wohl nicht an Mikanis Ableben schuld sei. George fällt es wie Schuppen aus den Barthaaren: „Du willst doch nicht etwa eine Reportage schreiben?“ Ach nöööö, George, Susan ist wegen der Sonne, dem Strand und der angenehmen Gesellschaft mit dabei. Wie blöde kann man eigentlich sein? Oder glaubst du, die ist nur mitgekommen, damit du in den lauschigen Mondnächten was zu ficken hast? Männer… (seufz).

Lori weist uns darauf hin, dass an den nächstbesten Baum neben der Leiche das Quito-Symbol gepinselt ist (PING!). Moloto plädiert dafür, die Koffer zu packen und nach Quito weiterzuschippern (you remember, dass die Insel eigentlich nicht Quito sein soll). Peter wittert Verrrat und/oder Unfähigkeit seines Travel Guides und spekuliert, dass die Insel, die Moloto als Quito ausgemacht habe, gar nicht Quito, die Insel, auf der man gerade rumhüpfe, eben Quito, die Kannibalenheimstatt sei (richtig kompliziert, oder?), angesichts der sich bietenden Beweislage. Grummelnd räumt Moloto ein, dass es grundsätzlich nicht völlig unmöglich sein könnte, dass er sich rein navigationsmäßig geringfügig vertan habe.

Nachdem somit demokratisch beschlossen wurde, dass man sich auf Quito befindet, macht sich der Troß auf, das Kannibalendorf zu suchen. Schon bald bemerken unsere Helden, dass sie von hellbepinselten Gestalten beobachtet werden (Return of the Kalkis. See Slave of the Cannibal God for further reference). „Ich hab das Gefühl, die beobachten uns“, bestätigt mich George in meiner Überzeugung, dass Zombi Holocaust, so dialogtechnisch betrachtet, als Hörfilm ausgelegt ist. Während die Träger ob der voyeuristischen und offensichtlich Verstärkung angefordert habenden Kalkis schon nervös mit den Hufen scharren, reißt George den obligatorischen „Das werden ja immer mehr, da muss irgendwo ein Nest sein“-Joke, der vermutlich bereits zum Zeitpunkt der Erfindung der humoristischen Pointe ca. 3.000 v. Chr. nicht mehr lustig war.

(Äh, und ja, ich weise angesichts der ungefähren Filmhalbzeit darauf hin, dass wir uns entgegen des vorgelegten Bildmaterials technisch gesehen in einem Zombiefilm befinden. Nicht, dass uns bislang ein Untoter auch nur mit dem Hintern angegrinst hätte. Wollt´s nur mal erwähnen).

Einer der Träger hält es für eine besonders clevere Idee, stiften gehen zu wollen und lenkt damit gekonnt die Aufmerksamkeit der lauernden Kalkis auf sich. Wie nicht anders zu erwarten (denn was sind einheimische Träger schon außer expendable cannon fodder… die könnten sich ebensogut rote Pullis anziehen und sich im Sicherheitsdienst der „Enterprise“ bewerben) kommt uns´ Träger nicht weit, sondern latscht in eine Falle und endet aufgespießt (diese Fallen sind ganz offensichtlich das kannibalische Äquivalent einer Döner-Bude. Andererseits frage ich mich ernsthaft, wozu die Kannibalen solche ausgeklügelten Fallensysteme aufstellen, wo sie auf ihrer Insel doch eigentlich alleine sind. Wen hoffen die zu fangen?). Die Kannibalen blasen zum urigen Mittagstisch und machen sich daran, den unglücklichen (und noch lebendigen) Knaben zu verspeisen, leckere Innereien natürlich bevorzugt. Unsere Helden kommen nur noch rechtzeitig genug, um ein paar der mampfenden Kannibalen totzuschießen (hm, „fair“ im von ihnen aufgestellten Sinne ist das eigentlich nicht, oder? Der Träger ist eh schon hin bzw. unrettbar, und da die Kannibalen wohl rational thinkers dahingehend sind, dass sie keinen anfallen, solange noch was anderes zu spachteln da ist, geht´s für Peter & Co. nicht wirklich um Leben und Tod). Die restlichen Kannibalen nehmen die gekalkten Beine in die Hand und flüchten. Peter befiehlt die Rückkehr zum Lager (wo man bekanntlich sooooo viel sicherer ist), nicht aber ohne Moloto anzuweisen, „die Toten“ zu begraben (ich unterstreiche den Plural deswegen so ausdrücklich, weil dies impliziert, dass auch die erschossenen Kannibalen unter die Erde gebracht werden sollen. Warum eigentlich?).

Im Camp nimmt man Funkkontakt mit O´Brien auf und unterrichtet über den Kannibalenangriff und den gegenwärtigen Spielstand: Kannibalen 2 – Träger 2 (also ausgewogen und fair). O´Brien verspricht Hilfe, bis zu deren Eintreffen mögen sich die Überlebenden doch in einem alten Missionshaus verschanzen, das drei Meilen von der gegenwärtigen Position unserer Bande entfernt liegen (warum? Ich persönlich würde mich ja auf´s Boot zurückziehen. Leicht zu verteidigen, selbst wenn die Maschine kaputt ist, leicht zu finden. Und am Marsch durch den Dschungel zum Ufer kann´s nicht liegen, weil das Boot nur ZWEI Meilen entfernt ist. Man, ist das DOOF).

Die Herren der Schöpfung beschließen, Nachtwachen aufzustellen (goile Idee, Freunde), die Mädels wollen sich zwar am Wacheschieben beteiligen, werden aber abgebürstet (dabei weckt ein Frauenkreischer doch bestimmt ein schlafendes Camp mühelos auf, wenn die Kannis angreifen. Andererseits – die kreischen vermutlich auch, wenn sie ´ne Blindschleiche, ´ne Spinne oder einen freilaufenden Goldhamster sehen. Der positive Effekt der durchdringenden Kreischerei wird durch die potentielle Fehlalarme sicher aufgezehrt). Lori pennt in ihrem Zelt und wird von einem Kannibalen angegriffen. Geistesgegenwärtig rammt sie ihm eine griffbereit herumliegende (?) Machete in den Schädel (Respekt! Hätt ich dem Mädel gar nicht zugetraut).

Auch außerhalb des Zelts geht´s rund. „GRAAGRÖL“, gibt einer der verbliebenen Träger von sich, was schätzungsweise an dem dicken Speer liegt, dem ihm ein bösmeinender Kannibale durch die Plauze gejagt hat. „Ich will nicht sterben“, winselt der Träger (ooch, Junge, sei doch mal ein bissl realistisch…), während der Rest der Bande dumm um in rum steht und blöde Gesichter zieht (nicht, dass einer auf die Idee kommt, Gott behülf, dem armen Kerl evtl. medizinische Hilfe zukommen zu lassen). Peter macht lieber Moloto zur Sau, weil der heimtückische Kalki-Angriff sich während seiner Dienstzeit abgespielt habe. George spielt den Referee: „Das hätte jedem von uns passieren können!“ Chandler murmelt eine halbherzige Entschuldigung.

Am nächsten Tag wird weiter gezogen, was mit dem armen bedauernswerten Träger passiert ist, interessiert uns und Film nicht weiter (hat ihm Peter wenigstens ´nen Gnadenschuß verpasst oder darf der Knabe einfach ausbluten? Na ja, finden die Kannibalen wenigstens ein leckeres Freßchen „onna stick“, wie Cut-me-own-hand-off-Diblah sagen würde). Man latscht also durch den, hüstel, Urwald – Moloto ahnt Gefahr, und schon fallen die verkalkten Menschenfresser über unsere Freunde (hmpt) her. Susan wird von einem Kanni gepackt (die Kamera zeigt uns noch mal, falls wir wirklich geistesschwach sind oder die letzte halbe Stunde sicherheitshalber verschlafen haben, prophylaktisch dessen Quito-Tattoo. Yep, I got it almost an hour ago) und zerrt sie in die Büsche. George entwickelt ungeahntes Verantwortungsgefühl für sein Gspusi und möchte zur Rettung schreiten, wird aber von Kannibalen überwältigt und aufgeschnippelt. Mahlzeit, die nächste (und ich bewundere einmal mehr die namenlosen Statisten, die mit geheuchelter Begeisterung rohe Schweinedärme o.ä. verzehren dürfen). Dieweil auch Moloto und Lori es mit Kalkis zu tun bekommen, ropfen die bösen Kannibalen, die George in der Mangel haben, dem die Augen raus (besondere Delikatesse, zweifellos) – ich komm mir ja schon vor wie bei Fulci. Leckerlecker. Auch Peter würde es an den Kragen gehen, wenn nicht – tja, wenn sich nicht unsere italienischen Filmstrategen in buchstäblich letzter Sekunde an den Filmtitel erinnern würden. Plötzlich taucht ein Zombie auf und macht kurz mal probehalber „Aargh!“ Weitere Aktivität seitens des Untoten ist nicht erforderlich, weil die Kannibalen sofort panisch (naja, was man halt so panisch nennt, wenn der Regisseur bzw. dessen Dolmetscher den Statisten sagt: „Rennt jetzt panisch weg!“ Sieht so aus, als wenn die Kannibalen auf ´nen Startschuß warten) das Weite suchen und finden (vielleicht finden sie aber auch nur wie ich die Zombie-Maske so extrem peinlich, dass sie nicht damit in Verbindung gebracht werden möchten). Peter, Lori und Moloto sind unverletzt, verlieren über ihre verlustig gegangenen Gefährten keine unnötige Krokodilsträne und erreichen die Mission. In der vermeintlichen Sicherheit fällt den dreien doch mal ein, ein bissl über die komischen Gestalten zu debattieren, denen sie ihre jeweiligen armseligen Leben verdanken. O´Brien, schon da und wie immer guter Dinge, hält das alles wieder mal für keinerlei Grund zur Veranlassung. „Ich habe schon schwarz für uns gesehen“, berichtet Peter aus erster Hand, aber O´Brien winkt ab. „Machen sie sich keine Sorgen!“ (Wie könnte ich? Auf einer Insel voller Kannibalen und Zombies… da sollte man am besten einen Robinson-Club eröffnen) „Meine Männer durchsuchen schon in die Insel“ (hint-hint. HINT! Das ist wieder einmal ein Fall für die Brieftaube, was Plotpoint-Ankündigung anbelangt). Susan, tja, die hat halt Pech gehabt, es sei völlig unmöglich, sie zu finden, meint O´Brien leutselig (nicht, dass das jetzt so wirklich, äh, ein Verlust wäre). Das wichtigste sei jetzt erst mal, dass Peter, Lori und Moloto sich vom Acker bzw. von der Insel machen und dafür würde O´Brien glatt sein Schlauchboot stiften, dass am Strand rumliege – mit dem könnten unsere Helden zu ihrem eigenen Boot zurückschippern (nein, ich versuche nicht, dem irgendwie einen Sinn abzugewinnen?). Peter wundert sich zwar (worüber auch immer), verzichtet aber auf Moloto – der soll doch lieber dem Doktor bei was-auch-immer-helfen, er sei schließlich ein erfahrener Seebär und käme schon zurecht, und O´Brien könne jede Hilfe brauchen (übrigens sind einige Dialogszenen von hier an allerliebst nachsynchronisiert. Drollig). Der überraschenderweise immer noch lebendige vierte Träger wird von Stund an vergessen (oder ich hab nur übersehen, was mit ihm passiert. Kann auch sein).

Zombies beobachten unser Heldenpärchen auf dem Gang durch den immer noch nicht urwäldiger wirkenden Urwald. Das Schlauchboot findet sich am angegebenen Ort, aber Peter kommt die ganze Sache aus unerfindlichen Gründen ausnehmend west-mediterran (sprich: spanisch) vor. Lori hat von der Insel die Schnauze voll und will mit dem Boot abdüsen, Peter jedoch fragt sich, woher O´Brien die richtige Insel Quito gefunden hat – schließlich hat er dem komischen Doktor nichts davon erzählt, dass man aufgrund des Maschinenschadens eine andere als die ursprünglich von Moloto ausgekuckte angelaufen habe (okay, das ist verdächtig, wenn man voraussetzt, dass Moloto und O´Brien unter einer fiesen Decke stecken. Im „normalen“ Leben würde ich sagen – ihr wolltet nach Quito und ihr seid auf Quito, wo anders sollte O´Brien – wenn er nichts von Molotos Fehlnavigation wüsste – sie denn auch anders suchen?). Lori hat noch ´ne andere Erklärung dafür am Start – schließlich hat Peter per Funk von Kannibalen berichtet und die gibt´s eben nur auf Quito (auch das ist logisch. Wüsste ich nicht, dass Peter naturgemäß als großer Held Recht hat, würde ich ihn nur für paranoid halten). „Diese Insel birgt ein finsteres Geheimnis, schlimmer als alle Kannibalen zusammen“, ist sich Peter sicher (mir persönlich würden darm- und augenrausreißende Kannibalen ehrlich gesagt reichen), O´Brien wollte nicht, dass sie die Insel finden und nun möchte er sie schleunigst wieder verschwinden sehen (wiederum ich persönlich würde ihm den Gefallen einfach tun). „Ob es was mit den monströsen Ungeheuern, denen wir unser Leben zu verdanken haben, zu tun hat?“, fragt sich Lori.

Unter den gegebenen Umständen plädiert Peter dafür, dass Lori sich vom Acker macht und er dem Geheimnis der Insel auf die Spur geht. Lori weist nicht ganz irrationalerweise darauf hin, dass es vermutlich cleverer wäre, mit einer ordentlich ausgerüsteten Expedition (ersatzweise ein paar Soldaten, einem Flugzeugträger oder Atombomben) zurückzukommen, aber bis dahin, doziert Peter, würde O´Brien sicherlich alle Beweise beseitigen. „Mach dir keine Sorgen“, empfiehlt er und gelobt, vorsichtig zu sein (das mit dem „keine Sorgen machen“ entwickelt sich langsam zu einem unfreiwilligen running gag). „Du kannst nicht von mir verlangen, dich im Stich zu lassen“, nölt Lori, aber der Gentleman von Welt kann das problemlos. Und er kann auch, being experienced sailor, fachgemäß den Außenborder des Schlauchboots testen – on dry ground. Ich weiß nicht viel vom Bootfahren, aber ich weiß, dass man das nicht tut. ´s funktioniert auch nicht. Erfreulicherweise verfügt das Schlauchboot über einen Hilfsmotor (ist das serienmäßig?), doch auch der streikt erst mal. Dabei tut Eile Not, den ein fieser Zombie nähert sich mit vermutlich mißliebiger Absicht.

Ich weiß nicht, ob Peter Jackson jemals Zombi Holocaust gesehen hat. Ein Quell der Inspiration könnt´s aber gewesen sein. Der clevere Peter, der endlich den Hilfsmotor in Gang gebracht hat, nutzt selbigen nämlich, um, in Anlehnung an einen Bootleg-Titel für Braindead, den Zombie-Außenbordmotormann zu spielen und den Propeller des Motors mit der Visage des Zombies zu verheiraten. Effektmäßig wirkt das ungefähr so realistisch wie ein gefaktes Poster „Union Berlin – Champions League Sieger 2005“, aber jedenfalls lustig. Es spritzt und sprotzt nur so vor sich hin. „O´BRIEN!“, donnert Peter nach getaner Zombieentsorgung (davon, dass Lori sich verpfeifen soll, ist übrigens nicht mehr die Rede. Versteh einer wer will, grad hat sich doch seine schöne Theorie bestätigt). Statt dessen streifen die beiden gemeinsam über die Insel und orten ein Wesen, das der Frisur nach verdächtig nach Susan aussieht. Isse aber nicht. Das, was da herumhockt, ist ein Einheimischer (oder eine Einheimische) und benutzt Susans Skalp als schicke Kopfbedeckung. Schreck!

Der Rest von Susan liegt festgeschnallt auf einem OP-Tisch – nun, sie sollte sich nicht grämen, dass sie nicht mehr zum Friseur muss, ich schätze, Dr. Butcher, MD (um mal auf den amerikanischen Verleihtitel zu kommen) alias Dr. O´Brien hat mit ihr noch ganz andere Dinge vor. Jawoll, und zwar will er ihr den Kopf abtrennen, Kopf und Körper separat am Leben erhalten (dass drei Minuten später nur noch von einer schlichten Hirntransplantation die Rede ist, soll uns an dieser Stelle nicht weiter stören, wir halten für´s Protokoll einfach fest: O´Brien hat ´nen mittelschweren Dachschaden). „Ich will nicht sterben“, wimmert Susan (hör doch zu, du Eule. Von „umbringen“ war nie die Rede! Frauen, kapieren auch schon gar nix…). Die Operation setzt aus ungeklärten Gründen (aber der gute Metzgersdokter wird schon wissen, warum) voraus, dass der armen Susan aus der Halsschlagader der Lebenssaft abgelassen wird. Todernst fiedelt der Soundtrack tief-verzerrte Stimmen ein, die „ZOMBIE BLUT TÖTEN“ nuscheln – repeat until you´re sick of it – (ich will bei Gott hoffen, dass nicht nur eine doofe Idee der Übersetzer war, sondern auch schon in der OF vorkommt. Italienern würde ich das nämlich glatt noch nachsehen), während Susan zaghaft „Hilfe“ jodelt. Das kann einem friedlich vor sich hinwerkelnden Operateur schon mächtig auf den Sack gehen (wie wär´s nächstes Mal mit Narkose? Dann labern die Opf-, äh, Patienten nicht so viel). O´Brien hat dafür aber offenbar bewährte Methoden. Maulsperre einsetzen, kurz mal zum Skalpell greifen, Stimmbänder durchratschen, himmlische Ruhe (radikale Methode, geb ich zu, ein Anästhetikum hätt´s, wie gesagt, sicher auch getan, aber effektiv). Fürsorglich verpaßt er ihr eine Injektion, um ihr „Herz zu stabilisieren“, bis die Herz-Lungen-Maschine (was der Kerl alles auf einer einsamen Molukkeninsel zur Verfügung hat! Woher kommt der Strom? Zombie-Tretmühle? Hamsterlaufrad?), übernimmt (äh, ja, meinetwegen).

Peter und Lori haben dieweil die Mission wiedergefunden – Schrittgeräusche machen Lori nervös, aber vermutlich war das „nur ein Tier“ (ein Elefant, vermutlich. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass seltsame Geräusche im Urwald, in dem´s von Kannibalen und Zombies, aber ersichtlich nicht vor Tieren, die größer sind als ein Marienkäfer, jedenfalls hat man uns keins gezeigt, wimmelt, animalischen Ursprungs sind?).

O´Brien rekapituliert für die sprachlose Susan noch mal seine Pläne und die sehen, wie angekündigt, auf einmal ein bissi anders aus als noch vor drei Minuten. Jetzt will er nämlich „nur noch“ ihr Hirn in den Kadaver eines verblichenen Einheimischen verpflanzen, was ihr ewiges Leben schenken würde, und abgesehen davon ist das auch Triumph der Wissenschaft, da könnte Susie doch ruhig mal ein bisschen Dankbarkeit zeigen. Damit setzt der Herr Doktor eine Säge an, mit der andere Ärzte maximal einen Gips aufschneiden, um Susans Schädeldecke abzunehmen (mit Dr. Hfurruhurrs Schraubmethode ging´s einfacher).

Peter hebelt indes eine Tür auf (interessanterweise schwingt die Tür bei Innenansicht genau in die entgegengesetzte Richtung auf, als Peter von außen hebelt. Das ist Ed-Wood-Continuity). Unser dynamisches Duo verschafft sich damit Einlaß in ein Kühlhaus (!), in dem O´Brien Kannibalenleichen für spätere Zombiefizierung stapelt. Entsetzt macht Lori zwei Schritte rückwärts und läuft damit programmgemäß einem lauernden Zombie in die gierigen Arme. Peter haut dem Zombie was vor die Rübe (besonders widerstandsfähig sind die Untoten nicht – ein Schlag mit einem Ast und der Kerl ist geplättet. Verbesserunsfähig). Allerdings ruft die kleine Auseinandersetzung O´Brien auf den Plan und der ist leicht genervt, hat er doch seines Erachtens alles menschenmögliche getan, um Peter und Lori von der Insel fernzuhalten. Jetzt tut´s ihm auch leid, aber nu isses zu spät. O´Brien und der hämisch grinsende Moloto hasseln die Helden in den OP-Saal, wo der verrückte Arzt leutselig die vermißte Susan vorführt (zum Transplantieren ist er aber noch nicht gekommen, bislang liegt nur der Brägen – wenig überzeugend – offen). Rein dialogmäßig kommen wir zum Highlight des Films. O´Brien beschuldigt Peter der „mittelmäßigen Intelligenz“ (die es zwar erlaubt habe, seine Geheimnisse auszuspionieren, aber selbstredend nicht, die hehren Ziele zu durchschauen), Peter wiederum hält sich für ausreichend geistesstark, um beurteilen zu können, dass O´Brien verrückt ist. Das wiederum lässt sich der Dschungelarzt nicht bieten und tituliert Peter als Kleingeist. Schließlich sei er, also O´Brien aufgrund seiner überragenden theoretischen und handwerklichen Fähigkeiten, die verpfuschten Fehler der Natur zu korrigieren und das Leben der Menschen um hunderte Jahre zu verlängern (Angeber). Leider hat er bisher nur einheimisches Material zum Experimentieren gehabt (weswegen die meisten Zombies auch in x-beliebigen halbverwesten Straßenklamotten und nicht wirklich kannibalenmäßig rumlaufen, sure). Die „waren begeistert“, stellt O´Brien fest (!), weil er den freiwilligen Versuchskaninchen Gottstatus und das ewige Leben versprochen hat (kann mir besseres vorstellen, als bis zum Ende aller Tage als Zombie rumzulaufen). Lori wirft O´Brien vor, als Nebenwirkung seiner Aktivitäten den kannibalischen Kult wiederbelebt zu haben (?), was der bestätigt (??), das habe sich alt so ergeben (???) und löse auch noch ein Problem (????). „Was ihr erstes Material nennt, ist für mich Abfall“, erklärt O´Brien nämlich (ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das „erste“ richtig verstanden hab, aber Hörprobleme hin oder her, was, zum Teufel, will er mir damit sagen? Ich kapier´s nicht, sorry, das ist einer der sinnlosesten Sätze seit Jehova Moses „Du sollst nicht töten“ in die Steintafeln diktiert hat. Und erklären, warum in goddamn AMERIKA fröhlich Quito-Anhänger rumlaufen, tut´s auch nicht. Oder exportiert O´Brien seine Kannibalen?). Sei´s drum, Peter schubst Moloto durch um und rät Lori, stantepete zu fliehen, was die auch tut, O´Brien aber für keinen guten Dienst, den er ihr da erwiesen hat, hält (und wo bekloppte Dschungelärzte richtig liegen, liegen sie richtig, denn Lori kommt keine fünf Meter weit, ehe sie ein Kannibale ins Gebüsch zerrt).

Soll O´Brien aber auch wurschtig sein, er lässt Moloto erst mal den armen Peter auf einen OP-Tisch schnallen und, weil uns Doktor besser ausgerüstet ist als die durchschnittliche Notaufnahme (nur steril dürfte die Hütte nicht wirklich sein), verpasst er Peter eine Injektion zur „Regenerierung“, denn er soll bei Kräften sein, wenn´s morgen früh ans Operieren geht – O´Brien wünscht sich, dass Peter ihm mit eigenen Worten schildert, wie genial die Operation dann gewesen ist (dass seine bisher erschaffenen Zombies sich nicht wirklich deutlicher Artikulation befleißigen, schiebt er wohl auf deren Primitivität. Stimmt schon, die Kannibalen sprechen auch nicht gerade akzentfreies Deutsch). Dann lassen O´Brien und Moloto den Festgezurrten alleine rumliegen – dass er, obwohl gefesselt, recht mühelos zum Tablett mit den ganzen schicken Skalpellen rübergreifen kann, hat der schlaue Doktor nicht erkannt. Und schwerhörig ist er auch noch, denn das Peter bei den verzweifelten Versuchen, sich ein passendes OP-Besteck zur Selbstbefreiung anzueignen, irgendeinen Behälter scheppernd zu Boden feuert, stört das auch niemanden. Atemlose Spannung – wird Peter es schaffen, bevor die Bewußtlosigkeit (künstlerisch durch Unscharfstellen der Kamera angedeutet) einsetzt, den rettenden Schnitt durch die Fesseln zu tätigen? Leider nicht, zwar verschafft sich Peter ein Skalpell, bevor er damit jedoch gewinnbringende Tätigkeiten anstellen kann, pennt er ein. Dumm gelaufen.

Inzwischen, bei Kannibals unterm Sofa. Bekanntlich erkennen Kannibalen in jeder blonden weißen Frau etwas ganz spezielles (siehe Emmanuelle, Slave of the Cannibal God usw.) – daher wird Lori ausgezogen und von Kannibalenmädchen mit naiver Blümchenmalerei gebodypainted (also, etwas originelleres als Pril-Blumen hätte ich den Wilden schon zugetraut). Lori lässt das mit stoischer Gelassenheit über sich ergehen, als wäre es die allerselbstverständlichste Sache dieser Welt (vielleicht hat sie aber auch nur alle Kannibalenfilme gesehen).

Peter kommt wieder zu sich, unpassenderweise – für ihn – just in dem Moment (am nächsten Morgen, obviously), in dem O´Brien zur fröhlichen Operation schreiten wird. Was nun wieder Peters Glück ist, ist, dass O´Brien zunächst die Leiche, in die er Peters mittelmäßig begabtes Hirn einzubauen gedenkt, vorbereiten will. Vor lauter OP-Vorfreude entgeht O´Brien auch, dass Peters Hand sich immer noch verzweifelt (und blutig! Autsch!) um das erbeutete Skalpell krallt. Ein couragierter Ratscher und eine Hand ist frei…

Die Kannibalinnen führen Lori indes zu einer kleinen Zeremonie, an der sie als Ehrengast teilnehmen soll. Bestandteil derselben ist, dass sie sich in ein komisches Dingens mit vorgeformten Körperkonturen (Screenshot anbei) legen soll – wenn wir´s genau betrachten, hat das so rein vom Grundriß her Ähnlichkeit mit dem Quito-Logo… (PING!, würde ich sagen, aber der Soundtrack verzichtet darauf. Ist wohl ZU offensichtlich. Das Logo stilisiert also ganz offensichtlich eine spread-eagled-auf-einen-Altar-gefesselte Gestalt). Lori erkennt den Zusammenhang scheinbar auf, legt sich aber trotzdem widerstandslos in die Kuhlen (scheint das one-size-fits-all-Modell zu sein. Ich würde da nicht reinpassen :-)). Dass ihr Übles droht, wird ihr aber klar, als der Oberkannibale mit dem ihr bekannt vorkommenden Opferdolch (ist es ihrer? Wenn ja, wie kommt er hierher?) vor der Visage rumwedelt. Jup, Lorischätzchen, die Jungs haben dich zum Fressen gern. Trotzdem macht sie immer noch keinen besonders beunruhigten Eindruck (die hat zu lange mit O´Brien und seinen „keine Sorge“-Sprüchen rumgehangen. Das scheint abzufärben). Da ereignet sich unerwartetes – zumindest soweit es die hungrige Kannibalenbande angeht – das im 45-Grad-Winkel montierte Teil, auf dem Lori rumhängt, klappt dramatisch in die Horizontale. Ist offenbar bislang nicht vorgekommen (und ich hatte zunächst vermutet, das ist ein eingebautes Feature, damit die Jungs besser ans Happa-Happa rankommen, so als Art Tischlein-deck-dich) und führt zu gesteigerter Verwirrung unter den primitiven Wilden.

O´Brien schnipptelt dieweil der Leiche den Skalp ab und kündigt O´Brien an, dass er ihn auch gleich einer übertriebenen Glatzenrasur unterziehen wird. Die Skalps selbst, erklärt O´Brien, sind besonders bei den weiblichen Eingeborenen zur Stimulanz des Sexualtriebs ein beliebtes Geschenk.

Die Kannibalen palavern dieweil noch hektisch, was sie aus der unerwarteten Situation machen sollen. Lori, die nicht wirklich auf die Platte gefesselt ist, macht´n dummes Gesicht.

Der aufmerksamkeitsschwache Doktor hat weiterhin übersehen, dass Peter schon längst eine seiner Flossen befreit hat. Während O´Brien sein Skalpell wetzt, entledigt sich Peter völlig unauffällig seiner übrigen Fesseln und rammt Moloto, der dies zu verhindern trachtet, ein Skalpell in den Hals. Indes scheinen die Kannibalen zu einer Entscheidung gekommen zu sein, jedenfalls fuchteln sie mit ihren Speeren rum. Moloto verblutet (das Blut sieht nun sehr nach Himbeersaft aus) und O´Brien ist säuerlich – Peter möge sich doch bitte mit der Situation abfinden, Widerstand ist zwecklos, blabla, das übliche halt. Als Argumente dienen eine Bleispritze sowie zwei Zombies. Letztere packen Peter und versuchen, ihn zurück auf den OP-Tisch zu verfrachte. Unser Held reißt sich los und nimmt einen Anlauf, dass ich fast erwartete, er würde versuchen, direkt durch die Holzwand zu springen. Tut er nicht, er hält lieber inne und wirft eine Öllampe nach einem der Zombies. Zombies haben offensichtlich einen hohen Brennwert, jedenfalls flammt der Getroffene munter ab und steckt die Hütte in Brand. Diesen Zeitpunkt erachten nun auch die Kannibalen, die offenbar zum Schluß gekommen sind, in Lori eine Göttin zu sehen, auf die´s zu hören gilt (sie haben sie sogar in ein weißes Gewand gesteckt. Nett), um O´Briens Spelunke anzugreifen. Die Kannibalen gewinnen im unübersichtlichen Kampfgetümmel (bei dem man mal wieder gar nicht bemerkt, dass der brennende Set und der, in dem die „Stars“ rumstehen, nicht identisch sind) aufgrund schlichter numerischer Überlegenheit die Oberhand und erklären „Zombie a la maison“ zur neuen Delikatesse der Saison (wenn die Zombies genießbar sind und ohne O´Brien nicht viel mehr als „buh“ machen können – schnell sind sie in treuer Zombie-Tradition auch nicht –, frage ich mich schon, warum die Kannibalen bisher vor den Untoten solchen Schiß hatten). Auch O´Brien wird zu Kannibalenabendessen (wir merken schon, es wird etwas hektisch zum Finale hin). „Peter, sie haben!“, haucht Lori ihren Macker an, ohne uns, ihm oder sonst irgendjemandem zu verraten, wer eigentlich was hat. Naja, aber sie haben. Ist doch auch was. Ich hab auch. Langsam Bock auf den Abspann.

Der lässt auch nicht mehr lange auf sich warten. Die Mission fackelt ab, die Kannibalen verzupfen sich, Petre und Lori starren nachdenklich vor sich hin. Ente (und an den ursprünglichen Plan, nämlich die Kannibalismusvorfälle in Amerika zu klären, verschwendet keine alte Sau auch nur einen Gedanken. Oder steckte da auch O´Brien dahinter? Und wenn ja, wie?).

Wieso eigentlich sind nach § 131 beschlagnahmte Filme eigentlich meistens saudoof? Man könnte glatt auf die Idee kommen, die Staatsanwälte unseres Landes wären weniger um die Gewaltdarstellungen besorgt, als um die geistige Gesundheit dieses unseres Volkes (da sollte man fast eine Dankeseadresse ans AG Tiergarten, das z.B. auch diesen schönen Film beschlagnahmt hat, richten). Ähnlich wie unser letzter 131er, Night of the Demon besticht auch Zombi Holocaust hauptsächlich durch dreierlei: derbe Splatter- und Goreeffekte in mal mehr, meist weniger gelungener Qualität, jede Menge Leerlauf und – unnachahnmliche Idiotie auf allen Ebenen (ich glaube, wer sich durch den bisherigen Text gearbeitet hat, wird mir beipflichten. Dümmer geht´s zwar bekanntlich immer, aber nicht gar so leicht).

Ich will mich daher in der Nachbetrachtung relativ kurz fassen – ich denke, niemand wird grundsätzlich wesentlich anderer Meinung sein, wenn ich zusammenfaselnd feststelle, dass Zombi Holocaust ein in jeder Hinsicht übles Machwerk ist, dessen offizielle Ausdemverkehrziehung abgesehen von den ganz grundsätzlichen Anti-Zensur-Erwägungen, die natürlich auch Euer Doc teilt, keinen wirklichen Verlust für die Filmwelt im allgemeinen und die Splatterwelt im besonderen darstellt.

Fängt ja schon damit an, dass der Film eine Mogelpackung ist – als Zombiefilm kann man den Streifen mit Sicherheit nicht bezeichnen, denn die ungefähr dreieinhalb Untoten, die im Film tatsächlich auftreten (und zwar ungefähr zu einem Zeitpunkt, an dem man längst vergessen hat, dass es sich angeblich um einen Zombiefilm handelt), tun für die Plotte (hüstel) absolut nichts zur Sache, sie tun ja auch sonst nicht viel, d.h. sie stehen rum, machen vielleicht mal „buh“, befleißigen sich aber sonst keinerlei irgendwie gearteten Aktivität. Wenn man nun aufgrund des alten deutschen Titels wenigstens auf ein zünftiges Gemetzel der Sorte Zombies GEGEN Kannibalen gehofft haben mag (warum auch immer man das wollen sollte), wird genauso enttäuscht. Die einzige Szene, in der Kannibalen und Zombies wirklich was miteinander zu tun haben, ist die Schlußszene, und in der ist der einzige daran teilnehmende Zombie hilfloses Opfer. Wir haben es also schlußendlich mit einem reinen Kannibalenfilm garniert mit einem Schuss klassischer Mad-Scientist-Plörre zu tun – und für den Kannibalenteil hat sich die Drehbuchabteilung auch absolut nichts ausgedacht, was wir in den ölfzig anderen ähnlich dämlichen Menschenfresserfilmchen nicht auch schon nicht unbedingt hätten sehen müssen (ich steh dazu: ich finde alle Kannibalenfilme doof. Manche sind nur noch widerwärtiger als andere). Immerhin: Zombi Holocaust kommt entgegen üblicher Angewohnheiten italienischer Filmverbrecher gänzlich ohne Tiersnuff aus und verdient sich allein dafür schon ein kleine Fleißkärtchen. Die könnte ich böswillig ob der vollkommen konfusen und hirnlosen Geschichte (jaja, ich weiß, it´s an italian cannibal movie, so don´t expect a coherent storyline) umgehend wieder zurückfordern, aber ich lasse es, weil´s so ziemlich das einzige ist, was ich an Positivem über den Film sagen könnte.

Okay, er ist stellenweise lustig. Unfreiwillig lustig, natürlich, denn alles, was die deutsche Synchronisation zur Hebung des Stimmungspegel an witzigen Sprüchen einbaut, ist selbstredend von einer gnadenlosen Unlustigkeit, dass dagegen das Wort zum Sonntag wie eine Folge der Bullyparade wirkt (ich meine latürnich die lang zurückliegenden Zeiten, als die Bullyparade noch lustig war). Unfreiwillig komisch ist schon mal, dass Peter Chandler (Ian McCulluch) mit der deutschen Synchronstimme von Sean Connery redet und das Machwerk daher in cineastische Sphären hebt, von denen ein Gurolami normalerweise nur träumen kann. Unfreiwillig lustig sind ebenso die von erschüttender Debilität gezeichneten Dialoge. Unfreiwillig komisch sind manche Stilblüten der Handlung (ich hab das meiste oben aufgeführt und erspare mir Wiederholungen. Das Review wird eh schon wieder viel zu lang). Unfreiwillig komisch, weil niederschmetternd, sind die darstellerischen Leistungen (dazu an gewohnter Stelle mehr). Leider reicht der unfreiwillige Humor nicht, um den anspruchslosen Zuschauer (sprich: mich) über die knappe Laufzeit von gut 80 Minuten (inkl. Abspann) bei Laune zu halten – dafür ist der Film zu lahmarschig. Ironischerweise ist das erste, noch in New York spielende Filmdrittel, insgesamt unterhaltsamer, weil vielleicht noch dämlicher als de Rest. Mit der Landung auf Quito beschränkt sich allerdings der Unterhaltungswert auf die sporadischen Kannibalenattacken und den hirnverbrannten (pun intended) Unfug um O´Briens metzgerische Umtriebigkeiten – da ist leider nicht mehr viel Tempo im Spiel, da wird viel Zeit totgeschlagen, indem Sequenzen künstlich aufgebläht werden (wie z.B. Peters Versuch, sich VOR Wirkung des Schlafmittels zu befreien. Der Film tut so, als wäre die Szene suspensemäßig mindestens der legitime Nachfolger der Duschszene aus Psycho). Das Finale wirkt dann wieder überaus hektisch, als wäre den Filmemachern eingefallen, dass man jetzt auf Teufel komm raus irgendwie ein Ende braucht, und bei dem ein solides wrap-up dessen, was ich in Ermangelung eines anderen Worts mal „Plots“ nennen würde, als sekundäres, wenn nicht tertiäres Problem angesehen wurde. Ungefähr so spannend, intensiv und aufregend, als würde Se7en nicht so enden, wie er wirklich endet, sondern damit, dass Kevin Spacey irgendwo um eine Ecke geht und von einem schwerbewaffneten SWAT-Kommando zu Klump geschossen werden, ohne dass irgendein loses Ende der Story aufgegriffen und zum Abschluß gebracht würde (vermutlich grad ein schlechtes Beispiel, aber mir fiel kein noch schlechteres ein).

Handwerklich ist der Film nix besonderes – die Kameraführung ist ein wenig lebhafter als beim typischen D´Amato-Klopper (natürlich dürfen die für italienische Schundfilme zwingend vorsgeschriebenen sinnfreien Zooms und Close-ups nicht fehlen), dafür ist der fotografierte „exotische“ Hintergrund extrem langweilig und sieht selten anders aus als ein botanischer Garten. Urwaldatmosphäre kommt da nie auf. Man merkt schon, dass Gurolami nicht wirklich in seinem Spezialfach unterwegs ist – der Mann hat zwar zahllose Filme, darunter die üblichen Sandalenfilme und Italowestern, auf dem Kerbholz, aber erstens kaum was von internationaler Bedeutung und, wie schon ganz oben gesagt, abgesehen von einer Komödie namens My Friend Dr. Jekyll (von 1960, so go figure), nichts, was auch nur ansatzweise nach Horror-/Suspense-/Thrillerkino aussieht. Wie man eine potentiell spannungshaltige Szene (theoretisch könnte man selbst in so einem Film ja wenigstens probieren, das ein oder andere spannend aussehen zu lassen) konkret-krass inszeniert, ist Signor Gurolami sichtlich unbekannt. Gut, wie gesagt, italienischer Kannibalenfilm, erwarten se nix, gehen se weiter, hier gibt´s nix zu sehen.

Kommen wir also nahtlos zur Abteilung „Effekte“. Die Zombie-Masken dürften wohl mit denen in D´Amatos Notte Erotichi dei Morti Vivanti zu den billigsten und lächerlichsten diesseits eines Kinderfaschings gehören. Was die Gore-Effekte angeht – die kannibalischen Nettigkeiten wirken angemessen eklig-widerwärtig-iih. Technisch gesehen würd ich sagen: für das Budget und die Intention in Ordnung (vielleicht abgesehen von der Augenszene). Der Zombie-Kopf, der den Schraubenblättern des Außenborders zum Opfer fällt, dürfte aber kaum jemandem schlaflose Nächte bereiten – das ist einfach lächerlich (und dürfte in die Schublade „unfreiwillige Komik“ fallen. Falls man einen etwas derberen Humor hat). Summa summarum – blutig ist der Film ordentlich, für italienische Verhältnisse oft gar nicht mal so schlecht, was die technische Umsetzung der Sudeleien angeht. Gibt auf dem Gebiet üblere Vertreter.

Erwähnung finden muss der Soundtrack – ich weiß nicht, ob dem deutschen Dragon-Release, das wir zur Begutachtung vor uns hatten, die Originalmusik oder die der US-Version, beigemischt wurde. Ich möchte auf letzteres tippen, denn die IMDB spricht von einem „irritating eerie synthesizer score“, der die US-Fassung auszeichnen solle. Irritierend ist das unmelodische Gedudel allemal – da lernt man einen durchschnittlichen Goblin-Score wie bei Astaron mal wieder richtig zu schätzen. Nervtötendes Synthigepiepse, das in seiner Deplaziertheit schon wieder seinesgleichen such.

Erschreckend sind, wie erwähnt, die darstellerischen Leistungen, die quasi durch die Bank mit Anti-Schauspiel zu bezeichnen sind. Splatter-Recke Ian McCulloch, der uns bereits in Woodoo und Astaron beglückte, holzt sich absolut emotionslos durch den Film. Er muss wohl die strikte Regieanweisung gehabt haben, ja keinen Gesichtsmuskel zu beanspruchen – gegen McCullochs Vorstellung müsste man einen Seagal glatt des schamlosen Overactings bezichtigen.

Alexandra Delli Colli (sieht zumindest einigermaßen aus, auch wenn sie mir teilweise Ursula Andress in Slave of the Cannibal God zu channeln versucht, was die, hüstel, unterkühlt-erotische Ausstrahlung angeht) kennt der Gorehound vielleicht noch aus Fulcis New York Ripper, Sherry Buchanan (Susan) erfreute Dr. Aculas Herz durch ihren vehementen Auftritt in der Ultratrashgranate Escape from Galaxy III, befleißigt sich aber ebenfalls keines übertriebenen darstellerischen Ehrgeizes. Das gilt auch für den ansonsten filmmäßig nie weiter aufgefallenen Peter O´Neal als George. Ein bissl Feuer in seine Performance legt wenigstens Donald O´Brien (spielt sich quasi selbst ;-)). Der gebürtige Franzose, verdienter Veteran des italienischen Güllekinos (auch in Emanuelle e gli ultimi cannibali und Fulcis Schlacht der Centurions am Start, des weiteren u.a. in D´Amatos eigenem Ator III, Soavis The Sect, aber auch Der Name der Rose), führt im Finale wenigstens etwas die over-the-top-Sau gassi. Wird immer noch keine große Kunst (noch nicht mal im Trashsinne) draus, macht aber wenigstens noch etwas Fun. Erwähnenswert im Cast wäre ansonsten noch Dakkar als Moloto, der eben als „Dakkar“ im ersten Ator-Film den Oberbösewicht spielte.

Gesichtet wurde, wie gesagt, die deutsche Dragon-Fassung, die offensichtlich auf einem NTSC-Master basiert. Bildqualität ist nothing special, aber ansehbar. In diesem Cut ist die fünfminütige „Zusatzszene“, die vermutlich der US-Vertreiber von Dr. Butcher, MD aus eingenem Antrieb drehte, und über die im Internet einiges zu lesen ist, was ich jetzt mangels Sichtung der Szene nicht wiederholen will, nicht enthalten (und nachgekuckt, ob die als Extra verfügbar ist, hab ich auch nicht. War froh, als die Scheibe wieder aus´m Player raus war ;-)). Ein zusätzlicher Lachschlager sind die nachsynchronisierten Dialogpassagen, deren Sprecher nicht mal ansatzweise so klingen wie die ursprünglichen deutschen Sprecher.

Gut, letzte Worte: Zombi Holocaust ist ein herzerweichend doofer Film, den man sich sicherlich gut lustig saufen kann, aber trotzdem keine solche Partygranate ist wie z.B. Night of the Demon. Für einen italienischen Kannibalenfilm (und I repeat: das ist ein Kannibalenfilm, kein Zombiefilm) ist er aber relativ schmerzlos zu konsumieren und eignet sich aufgrund des Verzichts auf Tiersnuff auch für Mitglieder des WWF oder des örtlichen Tierschutzvereins. Als FILM ist Slave of the Cannibal God sicher drei bis fünf Klassen höher anzusiedeln, mehr Spaß macht aber höchstwahrscheinlich Zombi Holocaust. Sehen MÜSSEN muss man den Stiefel aber selbstverständlich nicht – Fazit: ein 131er, der meinetwegen ruhig auf der BpjM-Liste vergammeln kann.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 5


mm
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TomHorn
TomHorn
21. Juni 2017 2:42

Aber, aber, aber die Story handelt von einem verrückten Wissenschaftler, der Zombies erschafft. Und das auf einer Insel, auf der zufällig auch Kannibalen hausen. Also doch ein Zombiefilm, so zu 3-30 % zumindest…