Zombie Attack! – Museum of the Dead

 
  • Deutscher Titel: Zombie Attack! - Museum of the Dead
  • Original-Titel: Museum of the Dead
  • Alternative Titel: El dia de los muertos |
  • Regie: James Glenn Dudelson
  • Land: USA
  • Jahr: 2003
  • Darsteller:

    Jewel (Tanya Vidal)
    McCloud (Nathaniel Arcand)
    Lisa (Vivian Lucas)
    Midas (Pepe Pena)
    Russo (Dawn Kain)
    Law (Jason Rainwater)
    Jimmy (Ben Aidan)
    Tex (Nicole Ennis)
    Bob (J.F. Davis)
    Ivan (Garrik Palumbo)


Vorwort

„Zombie Attack! – Museum of the Dead“ Was für ein Titel! Ein Ausrufungszeichen, sowie die Nennung der Untoten kann doch nur die Qualität des Films gewährleisten…

Bei der Betrachtung der wunderbaren Benennung dieses Films dachte ich, mich auf herrlich blöden Zombie-Trash einstellen zu können und die Angabe des Produktionsjahres von 2003 liess darauf deuten, dass dieser Streifen wahrscheinlich ob seiner filmischen Fähigkeiten im Rahmen der ab 2004 wiederholt auftretenden Zombie-Thematik unterging.

Die Werke des Regisseurs James Glenn Dudelson sind mir zwar bisher (ausser den schlechten Ruf seines von mir bislang ungesehenen Filmes „Horror 101“) unbekannt, aber der unauffällige Vermerk, welcher quer über das Cover gemalt wurde „Vom Produzenten von Wes Cravens „Nightmare on Elmstreet“ klingt zumindest nicht gerade abwertend, auch wenn mehr, oder weniger grosse Namen nicht bedingt für die Qualität eines Filmes garantieren.

Naja, viel schlechter als der durchschnittliche Italoschmodderkram wird er schon nicht sein, hoffe ich…


Inhalt

Gleich zu Beginn verdeutlicht Herr Dudelson dem Zuschauer, über welch grossartige Kameratechnik er (bzw. welch exorbitant hippen Verwisch-Effekt sein Schnittprogramm) verfügt. Über einen nicht enden wollenden Zeitraum von knapp vier Minuten erblickt das Auge des Zuschauers nichts anderes, als digital bis teilweise zur Unkenntlichkeit verwischtes Filmmaterial gepaart mit furchteinflössendem Vokabular (death, muerte usw.), was unmittelbar veranschaulicht, mit welch bösartigem Machwerk wir es hier doch zu tun haben werden. An sich, ist der Effekt gar nicht mal das Übelste, was sich mittels CGI erstellen ließe, leider wird das Ganze bis zum Erbrechen, zur Folterung des Zuschauers genutzt, da man sicherlich auch kraft eines weniger nervtötenden Effektes, die Hand voll Namen der Beteiligten, sowie eine Gestalt mit einem Hut auf dem Kopf und einem Koffer in der Hand hätte darstellen können. Nachdem die Vorspultaste während des Openings entsprechend in Dauerbenutzung gewesen ist, dürfte der Zuschauer eher vergebens darauf hoffen, dass es sich hier um die nervtötendste Szene dieses Machwerks gehandelt haben könnte.

Irgendwann ist das Geflimmer dann aber auch vorüber und man kommt direkt auf den Punkt. Geheimnisvoll, wie dieser Film nun einmal ist, wird den Charakteren der Gedanke in das titelgebende „Museum des Todes“ (nur an Sonnenauf- und untergang an Halloween geöffnet – toll, dass gerade dieses feierliche Ereignis unmittelbar bevor steht, aber irgendein noch so abgedroschen lächerliches Alibi braucht man ja immer…) zu latschen mittels eines Flyers suggestiert, welcher irgendjemand scheinbar wahllos unter irgendwelche Scheibenwischer anbringt. Der Film stellt definitiv die Verkörperung eines Faibles für die Umsetzung mystischer Sequenzen dar, wenn man kaum Zeit dafür hat, (noch den rätselhaften Glanz, welche die Komposition der Autoscheibenwischer und der Flyer von sich ausstrahlten auf sich einwirken zu lassen, um entsprechend) das letzte kryptisch anmutende Set zu verarbeiten, bevor auch schon ein Schnitt in ein Fitness-Studio drei der Personen vorstellt, welche im Normalfall wohl Protagonisten darstellen würden. Leider bleibt uns allerdings hier nichts anderes übrig, als uns mit den Knallchargen Jewel (so etwas wie die Coole, [zufälligerweise] Kampfsport geübte Heldin), Midas (dickbäuchiges, pseudolustiges Klischee-Fitnessclub-Mitglied, inklusive Running Gag, eines körperlichen Kolosses, der sich vor alles und jedem fürchtet – ungemein amüsant die ganze Chose…) und Lisa (dauergrinsende blonde Tussi mit unglaublichem Hang zum Overacting) abzugeben. Während Jewel von einer Fitnesscub-Angestelltin unbemerkt als Wechselgeld irgendwelches Spielgeld (mit bedeutungsschwangeren Kreuzchen drauf) zugesteckt bekommt, erklärt ihr Midas voll kühl („cool“, für die Anglizismus-Fetischisten…), wie out doch Waschbrettbäuche seien und in einem humoristischem Wahn macht er sich auch sogleich an Jewel mit dem noch nie zuvor da gewesenen Spruch „Das sind alles nur Muskeln“ ran, während er über seinen Bauch streicht. Man hat es also mit dem üblichen Geplänkel zu tun, was bereits zu schlecht für Improvisationskino wäre, da sich dieser Film selbst viel zu ernst nimmt, stattdessen greift man viel lieber auf den altbackenen Klischee-Charakter-Baukasten zurück, um irgendwie so etwas wie Dialoge zu schaffen, welche allesamt so überzeugend wie die aktuelle Vanish-Oxi-Action-Werbung erscheinen. Da es eine nicht gänzlich zu unterschätzen geltende Kunst darstellt, einigermaßen lebensnahe Dialoge aufzubauen, beisst sich dieses Machwerk natürlich auch daran die Zähne aus: „Das wollte ich doch wegwerfen“ Sagt Jewel, als sie sich spontan dazu entschliesst, den Scheibenwischer-Flyer aus der Sporttasche zu zaubern, um ihn gleichzeitig mit dem Gesichtsausdruck eines Darstellers, der beim Marienhof-Casting um sein Leben overactet mit Argwohn betrachtet, worauf ein „Lass mal sehen“ von Lisa erwidert wird, wobei sie, um ihren Worten näher Ausdruck zu verleihen, ihr Gesicht zu einem unaufhaltsamen, allumfassenden Grinsen verformt, um nach wenigen Sätzen und einer grossartigen Argumentation („Oder willst du ewig Nonne bleiben?“) den zuvor erwähnten Termin einer Kickboxgruppe (hmm…ob dies wohl ein unauffälliger Hinweis auf eventuelle Fähigkeiten bezüglich später im Film vorkommender Nahkampftechniken darstellen soll?) zu ignorieren und stattdessen (Oh, Wunder!) mit Lisa in das Titelmuseum zu latschen. Lisa zeigte sich mit der überzeugenden Mimik einer Dauerwerbesendung-Akteurin, welche gerade ihren Text auf von Statisten in die Luft gehaltenen Pappschildern während des Drehs zum ersten Mal sieht, weshalb sie sich auch von dem Flyer lückenlos begeistert zeigt und hätte sich stattdessen ein anderer Club (beispielsweise der wahrscheinlich genauso angesagte Szene-Club „Schachmuseum Kleinfurtzdorf E.V.“) zuvor mit einem Flyer bei ihr gemeldet, wäre sie aller Wahrscheinlichkeit nach, auch hiervon restlos verzückt gewesen. Mit einem ganz doll kühlen „D.K.D.F.“ verabschiedet sich Jewel von Lisa, um ihr mit einem kessen Blick die Übersetzung „Da kommt dein Freund“ entgegenkommen zu lassen. Verdutzt über die schier unglaubliche Authentizität ihres Dialoges, hockt sich Midas zu Lisa, um ebenfalls von der Existenz des besagten Museums in Kenntnis gesetzt zu werden (da hat der Regisseur aber eine wahre Woge der Gefühle beim Zuschauer entfesselt, während es mitfiebert und sich kaum unter Kontrolle halten kann, ob Midas denn nun wirklich das vom Flyer so kompetent empfohlene Museum mit seiner Gegenwart beehren wird, beendet sich die Szene nur mit der mäßig ausdrucksstarken Mimik des Midas).

Jewel macht sich unterdessen auf den Weg gen Heimat, um sich auf die Couch zu werfen, den Fernseher anzustellen und selbigen ein wenig mit ihrer Stimme zu belästigen (ansonsten befindet sich niemand in ihrem Zimmer…) „Oh Gott! Ich werde am Besten ein Nickerchen machen! Wieso? Wieso hab´ ich „ja“ gesagt?“ Woraufhin die Dame auch sanft entschlummert (ein Glück hatte sie es zuvor auch noch erwähnt, da sich besagter Vorgang ja auch so ungemein schwierig schauspielerisch in die Tat umsetzen lässt) und dem Regisseur mal wieder die Möglichkeit offenbart, seinen tollen Verwischungseffekt an den Konsumenten zu bringen. Die Heldentussi dieses Films (Jewel) sieht sich im Traum offenbar selbst einen Gang entlang vor dem Kameramann wegrennen, sowie einen albernen Toten-Schädel, einen Pseudo-Kalki (für die Badmovies.de-Nichtstammleser: Ein „Kalki“ ist ein „Buschmann“-Statist, welcher gemeinhin als Kannibale, Ureinwohner, Dschungel-Statist o.ä. genutzt wird), ganz viele Pixel, YPS-Gimmick-Gummizähne und anderen Krimskrams, welcher für grosses Blockbuster-Kino von Nöten ist. Ausserdem wird noch mal auf die etwas weniger intelligenten Zuschauer freundlicherweise Rücksicht genommen, indem der Wink mit dem Laternenpfahl geschieht und noch mal kurz der vergangene, grossartig lebensnahe Dialog zwischen Jewel und Lisa mittels eines sehr hässlich anzusehenden (und von der Schnitttechnik her auch äußerst dilettantisch umgesetzten und durch den selten dämlichen Einsatz irgendwelcher Geräusche zusätzlich schlampig anmutenden) Flashbacks wiederholt wird (KÖNNTEN die eben dargelegten Filmschnipsel etwa vielleicht, unter Umständen, eventuell, möglicherweise, gegebenenfalls irgendetwas mit dem Museum zu tun haben???). Kaum hat man auch diesen reichlich mehr als im Überfluss eingesetzten Angriff des Regisseurs mit seinem (einzigen) Lieblings-Verwischungseffekt überstanden, steht auch schon Lisa in einem für meinen Geschmack reichlich bekloppt dreinschauenden, blauem Outfit (was wohl so etwas wie das Ergebnis repräsentiert, wenn jemand als Wunsch äußern würde: „Mami, Mami! Darf ich zum Karneval als körperbehinderte Mieze-Katze gehen?!“) neben Jewels Couch (welche soeben erwachte) und erklärt Ihr blöd grinsend ihre spontane Materialisierung: „Du hattest deine Tür nicht abgeschlossen!“. Die Zeit, welche Jewel dazu benötigt, sich ausgehtauglich zu gestalten, wird von der nunmehr lächerlich aussehenden Lisa dazu genutzt, ihre Fähigkeiten des Overactings weiter auszubauen (eigentlich tut sie dies den kompletten Film lang, jedoch ist es schon erstaunlich, wie sehr einen beim durchzappen das Fernsehprogramm emotional mitzunehmen scheint).

Auf dem Weg zum sicherlich kühlsten und aufregendsten Museum der Welt, findet im Auto der es zu beobachten geltenden Akteure ein kleiner Zwiespalt zwischen Lisa, welche offenbar vor hatte, sich in einem Museum zu besaufen und der Vernünftigen statt, wobei dieser Konflikt nach dem Schema-F eines Teeny-Filmes ausgetragen wird. „Lisa, was soll das? Steck die Flasche weg!“ ich hatte die ganze Zeit lang das Gefühl, als ob sich hier zwei pubertäre Mädchen unterhalten, schade, dass kein Satz kam wie „Nein, Mom erlaubt es mir erst, wenn ich vierzig bin“. Unterdessen ist ein bebrillter Mann, mit einer angesichts Lisa´s gegenteiligen schauspielerischen Leistung und tief nach unten gezogenen Mundwinkeln auf dem weg in das Museum, wobei er kaum eine Münze (in einer augenscheinlich als Requisite von einer Parkuhr geklauten Vorrichtung) eingeworfen hatte, um denn nun endlich das Museum zu betreten, von einem unbekannten und ganz doll mysteriös anmutenden, schwarz gekleideten Menschen verfolgt wird.

Breit grinsend öffnet schliesslich auch die anti-hübsche Lisa durch die Spende der zuvor beim Fittness-Studio unauffällig (und wiederholt durch einen Flashback erkenntlich gemachten) zugesteckten Münzen von Jewel die Tür zum Museum. „Was soll´n das jetzt bitte darstellen?“, „Dat is´ doch wohl nich ernst gemeint!“ finden sie selbst heraus, in welcher Form Sie reagier(t)en, als Ihnen dieser Film sein endloses Budget am Beispiel des Museums zur Schau stellte.

Scheinbar besteht das gesamte Museum aus einem Gang (1) mit zwei Abzweigungen (in welche jeweils allerdings nicht direkt hineingefilmt werden, es wird ausschliesslich aus den Ecken heraus gefilmt, wie ein Charakter den Gang betritt) und einem grösseren Raum (1), anmerken müsste ich, dass der Film beim Betreten der Möchtegern-Protagonisten ganze zwölf Minuten lief und dass sich von nun an (bis auf kaum nennenswerte, möglichst kurz gehaltene Ausnahmen) keine anderen Drehorte mehr im Film betrachten lassen werden. Minimalismus wird hier gross geschrieben, wenn auch mangels alternativer Kamera-Einstellungen resigniert nicht einmal der Versuch unternommen wurde, so zu tun, als ob das Museum aus mehr, als den eben erwähnten Örtlichkeiten bestehen würde. Des weiteren gehört der Gang zu dem erbärmlichsten, was sich hätte umsetzen lassen können. Mit viel Optimismus könnte man sagen, er würde aus ein paar provisorisch nebeneinander angebrachten Rigips-Platten bestehen, wahrscheinlicher ist aber einfach eine in identischer Farbe gehaltene Konstruktion aus Pappmaché. So betrachtet der Brillenträger (tut mir Leid, einen Namen scheint er[zumindest zu Lebzeiten] nicht zu haben und ein offensichtlicheres Unterscheidungssymbol, außer einem karierten Hemd will mir nicht gegenüber dem restlichen Stab des Filmes einfallen) ganz angeregt und interessiert die Schönheit der Pappmaché-Konstruktion, welche ihm als Museum umgibt, ausserdem läuft noch der unbekannte, unauffällig schwarz Vermummte, sowie fünf weitere Statisten neben Lisa und Jewel durch den/die Gang/Gänge, wobei die Darstellung eines Liebespaares besonders lächerlich daherkommt, welches offenbar kichernd und fummelnd diesen Ort als besonders reizvoll erachtet (entweder haben die keine eigene Behausung, oder sie nutzen ansonsten leerstehende Keller, oder ähnlich aufregende Plätze für ihre Rollenspiele). Der Brillenträger läuft unterdessen wiederholt den selben Gang entlang, um dieses Mal jedoch die sich immerzu in der Mitte des Bildes aufhaltende Abzweigung einzuschlagen und siehe da – er befindet sich in dem grösseren Raum (ich habe zumindest die Vermutung aufgestellt, dass man einen voluminöseren Raum für den Dreh zur Verfügung hatte, welchen man szenenbedingt leicht ummodellierte, es könnte sich allerdings auch um den eigentlichen Drehort handeln, in welchen man die zwei Pappwände, zur Simulierung des Gangsystems aufgestellt hatte), wobei er von einer Rotlichtlampe angelockt wurde, diesen Pfad einzuschlagen und einen recht billig aussehenden Schädel innerhalb des Raumes zu betrachten. Da zumindest meine Person ja ungeheuer auf den tollen digitalen Effekt zur Entfremdung des Bandmaterials steht, habe ich mich auch ganz besonders gefreut, als neben diesem grandiosen Effekt auch noch eine so überhaupt nicht zum restlichen Stil (sofern man diese Titulierung überhaupt anbringen kann) passende (recht minderwertige, [auch wenn man schon schlimmeres gesehen hat]) Computeranimation anschliesst, welche das Innenleben des Schädels zeigt, da es dort nicht so wahnsinnig viel zu bestaunen gibt, hat man sich auch entschlossen, einfach alles in aufdringlichem Rot zu präsentieren. Toll. Wahrscheinlich wusste der Regisseur aber nicht, wie er denn nun am Besten darstellen soll, dass sich der Brillenträger nach der Schädel-Innen-Animation irgendwo befindet, wo er zuvor nicht war, also liegt der Typ einfach in irgend einem Raum herum und guckt ähnlich verwirrt wie der Zuschauer. Da war es doch eine tolle Idee, die Phase zwischen der Animation und dem auf dem Boden herumkrauchendem Statisten mit einem lächerlichen Effekt zu überspielen, welcher im Grunde nichts anderes ist, als in identischem Farbton gleichsam der Computeranimation gehaltene digital erstellte „Wölkchen“ (mit dem Spraydosen-Tool der frühesten „Paint“-Programme lassen sich authentischere Verwischungseffekte erstellen), um irgendwie einen Überblendeffekt zu simulieren (schade, dass man es hier nur mit wenigen Frames zu tun hat, da diese Darlegung schon gewissenlos billig aussieht). Brillen-Mann findet sich zwar angeblich an einem komplett anderen Ort wieder, jedoch verweist die Geometrie des Raumes eher darauf hin, dass man einfach ein paar Pflanzen in den Raum gestellt, den Schädel entfernt und den Hintergrund des Raumes durch eine geschmackvoll komplett schwarze Wand ersetzt hatte. Der in Jewels Flashback bereits gesichtete Kalki kommt zum Einsatz, bzw. wird sein Hammer und sein Rücken gezeigt, der Rest fiel der Verwischungswut des Regisseurs zum Opfer. Der Brillen-Heini blieb übrigens bis zum Schluss hart und hatte bis auf ein deutlich kürzer als eine Sekunde anhaltendes „Oh!“ (was er übrigens mit weit geöffnetem Mund und ohne einen Muskel zu bewegen vollbrachte) keine andere Möglichkeit, seine Todesqual zu verdeutlichen. Das war dann auch schon der Teil im Film, an welchem uns der Brillenmann mit seiner lebenden Gegenwart den Tag verschönerte. Bis zum Schluss konnte er streng genommen zwar sein Schweigegelübde nicht aufrecht erhalten, aber zumindest animierte seine aufbrausende Gegenwart zu euphorischen Adrenalinschüben beim Zuschauer (die alte Labertasche hatte nie ein Wort gesagt, oder auch nur den leisesten Verdacht aufkommen lassen, man würde es mit einem Schauspieler zu tun haben), wenn er mal wieder so richtig sauer war, (oder sonst irgendeine Empfindung von sich geben sollte) dann richtete er mal kurz seine Brille – dann brannte aber auch schon die Luft… Zwei Paar Füße laufen auf einer grauen Decke entlang, weil sich der Film leider keinen Sand leisten konnte, macht aber nichts, da es sicherlich vom Publikum niemandem auffällt, auch nicht als man damit beginnt, die Zudecke in Nahaufnahme zu zeigen, um ausschliesslich die Turnschuhe der schlurfenden Gestalten festhalten zu können. Dass sich dabei die Wolldecke bei jedem zweiten Schritt verschiebt und an einer Stelle offenbar ein Kabel unter der Wolldecke verläuft, wird vermutlich auch niemandem auffallen, also das hoffe ich zumindest, ansonsten könnte noch jemand denken, dieser Film sei billig und könnte sich nicht mal ein paar Blümchen vom Bahnhofsverkäufer leisten, um den im Vollbild gefilmten Fussboden mysteriöser erscheinen zu lassen (oder warum man auch immer eine Wolldecke als Deko für ein furchtbar gruseliges Museum nutzt). Irgendwoher muss dann aber doch noch einen Keller aufgetrieben haben, denn Jewel samt Lisa im missgebildeten Bunny-, oder Kätzchen-Outfit traben eine Holztreppe herunter, um neben der Entdeckung eines wahrscheinlich von Kindergartenkindern gezeichneten Bildes (die soll wohl eine Karte darstellen) von einer Lautsprecherstimme darüber informiert zu werden, dass dieses „Museum“ eine Wertsammlung eines Dr. Boban darstellt. Aus irgendeiner mir vollkommen unerschließlichen Idee, glaubte der Regisseur, dass es nun plötzlich eine gute Idee wäre, den ewig selben Gang unter dem fadenscheinigen Vorwand, er wäre schief darzustellen, nur weil eine Seite des Ganges schief angewinkelt ist: Lisa: „Wie haben die denn das mit den Wänden so hingekriegt?“ „Keine Ahnung. Vielleicht Spiegel, oder so!“ fachsimpelt Jewel. Entsprechend überzeugend wirkt es auch, die Kamera erst während des Dialoges zu drehen (blöd nur, dass die Kamera am Ende des Dialoges komplett schief diagonal in die Richtung der Decke filmt, so sieht man leider, dass der Pappmaché-Gang wirklich nur wenige Zentimeter breit sein kann [weil bereits der anliegende Raum, welcher sich neben dem Gang befindet für einen kurzen Moment im rechten oberen Bildrand zu sehen ist] und dass bis zur Decke des Museums offenbar ein Zwischenraum vorhanden ist, welcher von den sichtbaren Stahlträgern an der Decke des Drehortes eingenommen wird – kurz und gut: Die Kameraführung ist derart schlecht, dass die Requisiten nun auch endgültig so zu erkennen sind, als würde man im Studio direkt daneben stehen, schade nur, dass dies beim Schnitt Niemandem auffiel [für alle die es selbst sehen wollen: Die Stelle befindet sich bei der E-M-S-PAL-DVD ungefähr bei 0:16:09 / 0:16:12 bis 0:16:13]).

Unterdessen hat man sich dazu entschlossen doch noch zwei zusätzliche Charaktere in Form von Museumsbesuchern in den Film zu rotzen. Ein namenloser Cowboy (der jetzt offensichtlich das karierte Hemd vom toten Brillen-Mann trägt) samt Begleiterin. Auch diese zwei Charaktere sind vom Fluch des filmintern besonders explizit auftauchenden Dialogschwachsinns betroffen. Zuerst lassen sich Beide hervorragend authentisch darüber aus, dass man doch reich gewesen wäre, wenn die als Eintrittsgeld dienliche Münze eine aus Gold bestehende Konsistenz hätte (hä?) und der anscheinend fürchterlich versnobte Wille des Cowboy-Mannes nach einem Glas Wein, wird von seiner Begleiterin mit leicht beleidigtem Ton durch ein „Hör´ zu, wenn du einen echten Cowboy spielen willst, dann trinkst du höchstens ein Bier!“ abgetan. Armer Mann, muss er doch glatt ein Bier trinken! Warum müssen Frauen auch immer fordern, dass der Mann gefälligst Bier zu trinken hat, um seinem Klischee gerecht zu werden, (immer diese von Grund auf realistischen Filme, schrecklich…) wahrscheinlich trinkt er die Spätlese, dann heimlich in einem Flachmann…

Das Liebespaar ist noch immer ganz angetan von der ultimativ geilen Pappwand, weshalb es sich noch immer angeregt liebkost, als plötzlich ein wirklich kläglich geschminkter Zombie um die Ecke kommt, um sich am männlichen Part des Pärchens zu vergreifen (man könnte meinen, der Darsteller hätte sich bei einem Volksfest als Zombie schminken lassen, da ihm dieses Make-up interessanter als das angebotene Kätzchen-Gesicht erschien…).Verständlicherweise beginnt die Frau so lange ruhig in einer Ecke zu stehen und ob der maskenbildnerischen Fähigkeiten ein wenig schockiert vor sich hin zu kreischen. Diese Schreie werden auch von dem anscheinend eben erschienenen Midas vernommen, der anscheinend noch nie etwas von so genannten „Lautsprechern“ gehört hat: „Das ist kein Trick! Ich hör doch Stimmen!“ Das muss allerdings ein ziemlich tolles Fitness-Studio sein, in welchem man statt Rückgeld nur Eintritts-Coupons zu lächerlichen Museen (die NUR an Halloween geöffnet haben) erhält…

Dudelson demonstriert mal wieder sein schier unendliches Budget, indem er Lisa und Jewel in dem grösseren Raum rumstehen lässt, welcher dieses Mal sogar mit Teelichtern (!!!) und ein paar Utensilien aus einem Guru-Shop ausgestattet. Das Ganze sieht schon sehr überzeugend nach einem Museum aus, wenn zwischen ein paar in der Gegend herumstehenden Holzfigürchen irgendwelche Teelichter herumliegen. Ein Glück greift man dann zu bahnbrechender FX zurück, um dieses Malheur geschickt zu überspielen, bei der Betrachtung irgendwelcher „zeremonieller Totenpuppen der Azteken“ (womit man wohl irgendwie die Kalki-Parallele geschaffen hätte) kann man grossartige Morphing-Technik bewundern, (die dermassen inkompetent aussieht, als wäre es stop-motion…) welche noch zusätzlich an Ernsthaftigkeit gewinnt, da die Püppchen aussehen wie schnell in der Raucherpause hingezimmerte, noch nicht ganz festgetrocknete Play-Doh-Knetfiguren. Man erdreistet sich sogar dazu, den Knetfiguren… Verzeihung, Azteken-Statuen einen Schatten mittels ungemein schockierender und überzeugender CGI zu bescheren, der sich von den künstlerisch sehr hochwertig aussehenden Statuen wegbewegt und schliesslich aus dem Bild verschwindet, um die Figuren selbst ebenfalls plötzlich aus dem Bild zu entmaterialisieren (nein, das geschieht dort wirklich, ich schreibe das jetzt nicht, um mich gegenüber diesem Machwerk lustig zu machen…), da man sich dazu entschloss, diesen sagenhaft unheimlichen Effekt mit einem Pfeifton zu unterlegen, sorgt dies zusätzlich für Gänsehaut beim Zuschauer.

„Ah! Oh mein Gott, was war das?!“ übt sich die gute Lisa erneut in authentischer Gestikulation, sowie angebrachter Wortwahl, als plötzlich ein WINDHAUCH (wie grausam!!!) durch ihr Haupthaar weht und „Wow! Das ist abartig!“ verkündet sie, als ihr von Jewel geschildert wurde, dass es sich hierbei nur um einen Effekt handeln würde, (auch wenn man nun zum x-ten Mal durch den selben Gang gelatscht ist, so kann doch zumindest der Schock, dass da plötzlich jemand durch die Pappwand pustet nicht so wahnsinnig erschütternd sein…) ja so ein feiger Angriff mit der Luftpumpe kann einem schon das ganze Leben verändern…

Es ist mal wieder der ganz schön geheimnisvolle Unbekannte, schwarz vermummte Typ zu sehen, wie er einen bereits zuvor flüchtig gezeigten Statisten mit Fotoapparat (als der Brillen-Mann das Museum betrat und alle 5 Statisten gefilmt wurden, war er bereits zu sehen) aufsucht, welcher offenbar aus einem Land stammt, in welchem Rotlichtlampen eine Rarität darstellen müssen, da er selbige exakt an der Stelle fotografiert, wo sich in der letzten Szene noch der Azteken-Krimskrams als Staubfänger darbot (aber der Film möchte dennoch, dass man glaubt, es würde sich um einen vollkommen anderen Raum handeln), voller Interesse durch die Linse seiner Fotokamera bestaunt. Der vermummte Typ nimmt plötzlich ohne jeglich ersichtlichen Grund seine Maske ab, grinst wie ein Honigkuchenpferd blöd in der Weltgeschichte herum, erschreckt den Rotlichtlampenphilen und wird von ihm als „McCloud“ identifiziert. [PLEASE INSERT HIGHLANDER JOKE HERE. THANKS.] Umgekehrt geschieht dies ebenso (GZSZ hätte es nicht billiger hinbekommen, wenn es darum geht, zwei neue Charaktere einzuführen: „Hallo Tom wie geht es dir?“ „Mir geht es gut, Horst“), weshalb der Rotlichtlampen-Fetischist von nun an auf den Namen „Jimmy“ hört. Da man gerade in solch bedeutungsschwangerer Runde beisammen ist und der Maskierte ja auch keine Lust hat, das blöde Teil wieder über den Kopf zu ziehen (warum man denn überhaupt mit so einem Teil überm Gesicht herumrennt, wenn man seine Tarnung im selben Gebäude fallen lässt, mag er dem Zuschauer aber leider nicht erklären stattdessen), erzählt er irgendwelchen zusammenhangslosen Schwachsinn von irgendeinem „Ivan“, bis dann endlich der Groschen fällt, man macht sich der Tatsache bewusst, dass es sich hierbei um ein Labyrinth handelt (wie zur Hölle, will man denn bitte aus nur einem einzigen Gang [1] ein Labyrinth bauen??? Vermutlich ein Labyrinth für etwas weniger intelligente Menschen mit nicht so ausgeprägtem Orientierungssinn…) „Der Schädel in der Mitte – willst du ihn klauen?“ deutet Jimmy mit einer nie da gewesenen Brandung der subtilen Deutungskunst McCloud´s etwaige Pläne an. Danach greift man wieder auf altbewährte Klischee-Dialoge zurück. Um die Verschlagenheit dieser ach-so-geheimnisvollen Individuen zu verdeutlichen, werfen sie sich eine Zeit lang drei- bis vier-Wort-Sätze an den Kopf (McCloud: „Ich bin kein Dieb, wie du!“ – Jimmy: „Hängt von den Gründen ab, McCloud!“ usw.) Ein Pärchen, welches meiner Meinung nach zuvor nicht im Film zu sehen war, (ich bin mir nicht komplett sicher, da dieses ganze unterklassen-Schmierentheater dem Zuschauer viel Geduld abverlangt) trifft auf den Kalki (was im übrigen sehr überraschend geschieht, da im Hintergrund spontan irgendetwas zu Trommeln beginnt und Bilder von einem winzigen Styropor-Steinbogen in den Film geschnitten werden), welcher Beide tötet. Zumindest nehme ich das an, da ich zum Einen derart gefühlsmäßig aufgebracht war, als die zwei Knallchargen, welche spontan in den Film hineingeschnitten wurden und somit ja eine ungemeine Identifizierung und charakterliche Tiefe zum Zuschauer verbuchen konnten, starben eher daran, dass sie von einer feindseeligen Ketchup-Flasche vollgespritzt wurden, zum Anderen muss man sich den eigentlichen Tötungsakt des Kalkis nun mal selbst zusammenreimen, zwischen dem Kamera-Herumgefuchtel, willkürlichen Schnitten und der tollen Idee, den altbekannten und mittlerweile wirklich heiss und innig geliebten Kamera-Effekt einfach noch zusätzlich zwischen das Geruckel zu schneiden, damit auch die letzte Möglichkeit, irgendetwas erkennen zu können im Keim erstickt wird.

Die auf ewig den selben Gang entlangirrenden Jewel und Lisa finden sich an der Stelle wieder, wo sich bereits das Cowboy-Pärchen befand (zu erkennen an einer lachhaften Übersichtskarte des Museums) und um die schlimmsten Befürchtungen des Zuschauers an den Film bewahrheiten zu lassen, ertönt auch schon wieder die monotone Lautsprecheransage: „Was Sie jetzt sehen, ist das Labyrinth zur Hölle“. Scheinbar sind die beiden Damen gerade sehr humoristisch beflügelt, als sie vor der Museums-Übersicht stehen…

Jewel: Möchte wissen, was der Typ sich gedacht hat, als er das gemalt hat.

Lisa: „Kannst du dir vorstellen, mit dem verheiratet zu sein?“

Jewel (kichert blöd)l: „Ja, wenn ich mit dem Steakmesser schlafe!“

Lisa (lacht kurz dämlich): „Öhö!“

Da hält dem Zuschauer nichts mehr vor Lachen auf der Couch, leider (bzw. Gott sei Dank) wird die freudige Atmosphäre nicht länger aufrecht erhalten, da Lisa nun das Museum verlassen möchte. Jewel zeigt, dass sie ein Fremdwort kennt, leider nur nicht weiss, was es bedeutet, weshalb sie in die Kamera grunzt, Lisa sei paranoid.

Bekanntermaßen kann man sich an dem einzigen Gang des Labyrinthes einfach nicht satt sehen, weshalb Jimmy mit leichter Faszination in den Augen den Gang entlanglatscht, dabei die Pappmaché-Wand fotografiert und der Regisseur auch ansonsten, all jenen, die gerade erst eingeschalten haben, einen zweiten Opener des Filmes beschert hat. Kaum ist die nächste Filmminute damit totgeschlagen worden, die Darsteller dabei zu filmen wie sie (SURPRISE!!!) den Flur ablaufen, als plötzlich ein paar Zombie-Statisten gezeigt werden, mit ganz tollen, digitalen Effekten. Zombies – glow in the dark! Aus unergründlichen Umständen ploppen die Pupillen der Zombies plötzlich grell leuchtend auf. Als nächstes sammelt der Regisseur all seine Inkompetenz-Superkräfte, um einen ganz besonders tollen Logikfehler festzuhalten. Das Cowboy-Pärchen hockt in dem Rotlichtlampen-Raum, in welchem uns Jimmy namentlich vorgestellt wurde. Dummerweise steht da aber (warum auch immer) eine Figur des Kalkis herum. Wer die da wohl hingestellt haben mag, wenn ausser den Gästen, Zombies und dem eigentlichen Kalki himself niemand durch den Gang rennt? Wer jetzt behauptet, es würde es bei dieser Figur um den eigentlichen Kalki in ruhiggestellter Form handeln, der liegt falsch, da der Kalki in einer anderen „Ebene“ des Museums herumrennt (das versucht der Film noch an späterer Stelle zu begründen, aber was sollte wohl die dämliche Schädel-Computeranimation ansonsten darstellen?). Bleibt also nur die Möglichkeit, dass sich die Figur aus Lust und Dollerei in den Raum hineinmaterialisiert hatte, oder dass uns der Regisseur ernsthaft weismachen will, dass dies doch filmisch gesehen ein anderer Raum, als der Rotlichtlampen-Raum darstellen soll (obwohl EINDEUTIG die identischen, hässlichen billig-Requisiten zu bestaunen sind). Zumindest werden wir darüber aufgeklärt, dass es sich bei dem Kalki doch tatsächlich (hui! Wie überaus innovativ…) um einen kannibalistisch veranlagten, mexikanischen Krieger handelt.

Jewel kommt auf die Idee mal wieder die einzig vorhandene Abzweigung am Mittel-Teil des Korridors einzuschlagen („Ich sag´, wir gehen hier rein!“ – WO denn auch sonst?). Der grössere Raum beherbergt nunmehr sehr authentisch zu betrachtende, natürlich antike Waffen, welche stilecht vor einigen Holzspanplatten angebracht wurden (wie man das wohl bei einem Museum von Welt so kennt…). Kaum blicken sich die zwei Darstellerinnen irritiert im Raum um, so wird der Grund ihres Handelns an irgendwelchen Geräuschen festgehalten, welche durch neben den Waffen herumliegen Masken (damit der Raum nicht all zu leer wirkt) zur näheren Assoziation herangezogen werden. Wider erwarten guckt allerdings niemand durch eine der Masken hindurch, als dann letztlich auch der Verdacht der Tussis geweckt wird, stattdessen legt der Film wiederholt sein nicht vorhandenes Können bezüglich der Umsetzung von Morphing-Sequenzen dar. Schon gruselig, so eine hämisch lachende, unter chronischer Fotomontage leidende Holzmaske.

Der arme Midas ruft durch den Gang nach Lisa und Jewel (was ja schon sehr intelligent aussieht – man könnte ihn auch für einen Behinderten hallten, der seinen Vormund sucht…) aber statt auf die vermissten Personen zu treffen, findet er sich plötzlich in dem mit Teekerzen dekorierten Raum wieder und zumindest ihn scheint dieser Drehort unglaublich zu beeindrucken „Schwarze Magie! Ich verschwinde hier!“ sprach es und tat dergleichen, nachdem er sich einmal in der Raummitte im Kreis gedreht hatte, um die grauenerregende Aura dieses Ortes auch ein zweites Mal für den Zuschauer einfangen zu können. Ein (natürlich) schwachsinnig geschminkter Zombie positioniert sich vor der armen Kamera, die zufälligerweise noch immer im Teelicht-Raum herumwackelt, kaum hat der Zombie-Statist mal kurz unauffällig in die Kamera geblinzelt, (zwischen all seinem furchteinflössendem Gegrunze fällt das niemandem auf, dafür bleibt das Auge des Betrachters eher auf dem Karnevals-Outfit des Untoten hängen, andererseits grinst die liebe Jewel auch ab und zu mit relativ guter Präzision, während diverser Unterhaltungen mit Lisa in die Kamera…) wird auch diese Szene von der famosen Schnitttechnik ruckartig unterbrochen.

Es ist immer wieder faszinierend, mit welch einfachen Mitteln man simplere Gemüter begeistern kann, so sieht sich Lisa noch immer mit der selben Faszination in dem Gang um, auch nachdem sie sicherlich die zwanzigste Durchschreitung dieses Drehortes deutlich hinter sich gelassen haben dürfte. Beim Eintreffen in die geräumigere Örtlichkeit stellt man plötzlich die These auf, dass man sich wohl verlaufen habe (WIE geht das, wenn man sich bereits bei der Architektur des Drehortes derart unfachkundig verhält?) und dies wohl alles keine gute Idee gewesen sei, umso klüger erscheint dann plötzlich Jewels sinnvoller Einwand, „Sieh uns an! Wir machen uns lächerlich!“ (Ja, da ist was dran…) „Wir sind einfach nur Waschlappen! Das alles hier ist doch Quatsch!“ (Während sie dies sagt, rennt sie plötzlich mit weit ausgestreckten Armen im Kreis um Lisa herum, um diese komplexe Charakter-Studie noch ernster erscheinen zu lassen) „Nur ein Zaubertrick!“ Womit sich Lisa auch zufrieden gibt („Ja, eine Täuschung!“), es ist also vollkommen egal, ob man sich verirrt hat, so lange man noch dazu in der Lage ist, einfach nur zu blöd zu sein, um seine eigene Situation überhaupt realisieren zu können, denn schliesslich scheint die Welt jetzt, wo man zwar noch immer nicht weiss, wie man wieder aus dem Museum herauskommt, aber doch der Auffassung ist, dies alles sei nur „ein Zaubertrick“, wieder vollkommen in Ordnung. Da man ja gerade in den Raum mit dem herumliegenden Schädel (der mit der passenden, schicken Animation) gelandet ist, wird die Situation von der Lautsprecherstimme dazu genutzt, Äußerungen von sich zu geben, welche dem normalen Zuschauer wohl das Ein, oder Andere Mal dabei sich selbst dabei erwischen lassen, wie man gerade gewillt ist, seinen Kopf gegen die nächst beste Wand, oder Tischplatte zu schlagen: „Ich muss Sie warnen, geben Sie acht, dass Sie nicht in die rubinroten Augen des Schädels blicken, sonst Trifft Sie ein Fluch!“ sagt der Mann im Lautsprecher, woraufhin Lisa mit ihrem debilsten Zahnseide-Werbungs-Grinsen fragt: „Was glaubst du, passiert, wenn wir in seine Augen sehen?“ Okay. Abgesehen von der total bescheuerten Idee, zusätzlich durch einen Lautsprecher in einem Museum die Besucher zu warnen, da doch auf gar keinen Fall hinzuglotzen (welch geniale Falle… gähn…), so hätte man die Darsteller doch wenigstens nicht vorher schon vor dem Schädel herumknien lassen, um ihn bereits von allen Seiten zu begrapschen und anzuglotzen. Meine Damen und Herren, bitte halten sie ihre Tischplatten bereit, um sie sich während des kommenden Dialoges exzessiv gegen die Stirn schlagen zu können. Ich wünsche Ihnen *hüstel* gute Unterhaltung.

Lisa: „Versuchen wir´s?“ (Schnitt)

Jewel: „Was?“ (Schnitt)

Lisa: „In seine Augen schauen!“ (Schnitt)

Jewel: „Wieso?“ (Schnitt)

Lisa: „Ich weiss nicht. Um Angst zu kriegen!“ (Schnitt)

Jewel: „Du klapperst noch nicht genug?“ (Schnitt)

Lisa: „Ich hatte vergessen, dass es alles nur eine Täuschung ist“ (Schnitt)

Schliesslich zählen Beide gemeinsam bis drei (wirklich!), es folgt die selbe Schädel-Computeranimation (nur ungefähr doppelt so lange, wie beim Brillen-Mann) und unerwarteterweise befinden sich Beide genau wie der Brillen-Heini am selben Ort, um anschliessend zu fragen, wo man denn nun hier gelandet sei, damit dies der Zuschauer auch mitbekommt, dass man sich nun einem komplett anderen Raum befindet, (obwohl Requisiten-technisch noch genau der selbe Müll, herumliegt, wie vor der Schädel-Glotz-Aktion) geht man wieder ganz besonders sanftmutig mit der Erklärung an den Zuschauer aufgrund dieses Problemchens um („Und wo sind wir jetzt hier?“; „Jewel, wo sind wir?“; „Wohl in einem anderen Museum?“; „Ist das eine andere Ausstellung?“; „Und wie sind wir hier reingekommen, das wüsste ich gern!“; „Irgendein Trick denke ich!“ Das sollte im Normalfall ein Dialog sein, jedoch scheint nie sonderliche Rücksicht darauf genommen worden zu sein, wer was in welcher Reihenfolge wann zu wem sagt…). Kaum hat man das mehr als offizielle wo-sind-wir-denn-jetzt-gelandet-„Gespräch“ beendet, steht auch schon der Brillen-Heini in Zombieform vor den sich noch eben so angeregt unterhalten habenden Damen, um die Stimmung jäh durch einige plötzliche Capoeira-Moves (!!!) zum kippen zu bringen. Der Zombie von Heute schlürft nicht durch die Gänge um seine Opfer auszuweiden, oder zumindest anzuknabbern, nein er setzt eine Mischung aus Kampfsport, Radschlagen und Tanz ein, um es zu verprügeln. Ich bin mir nicht sicher, jemals eine beklopptere ZOMBIE-Angriffs-Szene gesehen zu haben… es stimmt einfach nichts, der Zombie steht seinen Opfern wenige Meter dem Rücken zugewandt gegenüber, an seinem Hinterkopf hängt etwas Ketchup (oder Tomatenmark, weshalb die Darsteller im Normalfall doch eigentlich deshalb Beunruhigung zeigen müssten), trotz des Abstandes von wenigen Metern wird dem vermeintlichen Menschen zugeschrieen, woraufhin der Zombie in aller Seelenruhe seine Brille richtet, während seine Augen mittels unterirdischer CGI lustig vor sich hinleuchten, bevor der Brillenmann-Zombie zum Tanzkampf ansetzt. Nachdem Lisa vom Zombie mal kurz angeknabbert wurde, verdeutlicht Jewel, was sie unter Kickboxen versteht, indem sie dem unter der weltweiten Zombie-Fangemeinde wohl grössten Matrix-Fan durch ein paar Bud-Spencer-Angriffe K.O. schlägt.

Kaum ist der strategische Rückzug der grossartigen Schauspielerinnen absolviert worden, wird auch schon Lisa´s Wunde mit etwas, das nach einer hässlichen Krawatte aussieht verbunden und kaum hat Jewel ihr Händi aus dem Handtäschchen gekramt, um mit diesem Utensil den von der Kamera festgehaltenen Bereich zu verlassen, setzt auch schon umgehend Lisa´s Zombifizierung ein.

Ein eigens für diese Szene im Film konzipierter Statist lässt sich noch in aller Ruhe von zwei Zombies angreifen, während Jewel die Polizei ruft und nach dem Anruf auf Midas trifft, (bzw. er ist spontan plötzlich anwesend) welcher ebenfalls verständlicherweise keine Lust mehr hat, durch den ewig gleichen Gang zu rennen.

Das Cowboy-Pärchen hat anscheinend auch in den Schädel gegafft, was nach einem inzwischen nur noch durch ein resigniertes Nicken aufgenommenen, gewohntermaßen hirnlosen Dialog verdeutlicht wird. Irgendwann können die umstehenden Zombies das Gesülze nicht länger ertragen und stürzen sich auf den männlichen Part dieser Trauervorstellung, seine Frau/Freundin/Mutter/Tochter/wasauchimmer hält zur Untermalung ihrer aufgewühlten Gefühlswelt ihren Cowboy-Hut fest und rennt schliesslich auch nach einiger Zeit weg.

Wie es sich sicherlich niemand denken konnte, befindet sich Lisa nicht mehr an Ort und Stelle, als Midas und Jewel eintreffen, um mit ihr *irgendwie* von diesem Ort zu verschwinden. Zumindest schien der Verantwortliche für den Schnitt sehr erstaunt über diesen Vorfall zu sein, oder zumindest muss ihn irgendetwas gewaltig an Konzentration gekostet haben. Während sich Mides mit Jewel unterhält verändert sich Jewels Position teilweise von Satz zu Satz, da das Bandmaterial in extrem stümperhafter Art und Weise aneinandergeklatscht wurde, dass man denken könnte, man hätte unbedingt zwei vollkommen unterschiedliche Takes in eine flüssige Szene umwandeln müssen.

Zufälligerweise greift der ansonsten eher zart besaitete Mides zu einem herumliegenden Knochen, um den Lisa-Zombie zumindest ein wenig füttern zu können.

Personen mit deutlich vorgespulter Geschwindigkeit (bzw. weniger Frames pro Sekunde) von A nach B rennen zu lassen wirkt seit Urzeiten unglaublich realistisch, das hat auch der Regisseur verstanden, weshalb die vorgespulte Cowboy-Witwe hierbei auch gleich noch mit ihren Armen wedelt, damit die fehlenden Frames nicht so sehr in´s Gewicht fallen. So trifft die aufgebrachte Dame schliesslich auf Jimmy, welcher den Schädel (na, wer errät´s?) fotografiert hatte und sich nun aus unerklärlichen Umständen ebenfalls hier befindet. Bei Jimmy scheint es sich ebenfalls um eine Person zu handeln, welche sich die unlogischsten Zusammenschlüsse irgendwelcher Vorkommnisse auf der Basis irgendeiner Erklärung zusammenreimt, wobei es ihm ebenfalls egal ist, wie viel Sinn diese Argumentation im Endeffekt ergibt (Jimmy: „Das ist ein Trick, oder?“ Cowboy-Tussi: „Das ist kein Trick, das ist eine Falle!“) und weil der Schnitt mal wieder so genial gelungen ist, dreht sich der liebe Jimmy auch insgesamt vier Mal inklusive Zwischenschnitte mit dem Kopf von ihr weg, bevor er dann endlich losläuft, um die Szene zu verlassen (die Tussi folgt ihm übrigens und wird von einem bekloppt aussehenden Zombie angefallen).

Für Jimmy stellte das fotografieren irgendwelcher Gummiknochen vermutlich eine Genugtuung sondergleichen dar, wenn man bedenkt, dass er zuvor mit großen Augen einen grauen Gang für die Nachwelt festhielt, kann man seine Euphorie vielleicht sogar verstehen, wie sehr muss er sich da erst gefreut haben, als er die Bilder mit seinem neuen Lieblingsmodel, dem plötzlich dauerlächelnden Lisa-Zombie schoss, während er knipsend um sie herumrannte und sie in irgendwelchen wahrhaft großartigen Posen festhielt…

Midas ist von nun an Lisas neues Anhängsel, damit sie ab und zu einen dämlichen Dialog beginnen kann und aufgrund mangelhafter Konversationspartner nicht ausschliesslich auf Dinge wie ihren Fernseher zurückgreifen muss. Nach kurzer Beratschlagung, dass man mal wieder keine sinnvolle Erklärung dafür hat, warum man sich erneut im Raum bei dem Schädel wiederfindet, entschliessen sich die Beiden dazu, zur handgezeichneten Karte zu gehen, an welcher man bereits vorbeilatscht ist.

Der Brillen-Zombie wird während eines für Zombiefilme mehr als klassischen Faustkampfes (mit voll kühlen Kick-Einlagen und in der Nahaufnahme generell sehr weit am Körper vorbeizielenden Faustschlägen) zwischen ihm und Jimmy als der bereits als „Ivan“ erwähnte Typ klassifiziert. Immerhin hat man noch daran gedacht, dem Namen eine Statistenrolle zuzuweisen…

Kaum liegt Ivan der Brillen-Zombie (mal wieder) K.O. geschlagen auf dem Boden (bzw. der grauen Decke) herum, meldet sich auch schon der nunmehr mit jeder Sekunde vorkommende proportional mehr ankotzende Verwischungseffekt und somit ebenfalls der Kalki zurück. Scheinbar lässt sich Jimmy nicht so leicht vom Kalki erlegen, wie die restlichen Aushilfs-Statisten vor ihm, da es ihm gelingt, vor dem bösen Kannibalen humpelnd wegzurennen.

Erneut lässt sich die mysteriöse Erscheinung des schwarz vermummten, unbekannten Diebes namens McCloud, der mit Vorliebe seine Maske in hellen Räumen abnimmt, damit ihn jeder sehen kann und ansonsten sinnvollerweise vermummt durch den Gang latscht bewundern, wie er mit einem Mal hinter Midas und Jewel steht und ihnen breitwillig (unter der einzigen Zuhilfenahme von Jewels „Ich unterhalte mich nicht mit Dieben!“ und seiner adäquat intelligenten Antwort: „Ich nehme es, weil es nicht da hin gehört, wo es ist!“) davon erzählt, dass er Boban dem „Besitzer“ dieses Museums die angeblich unrechtmäßig erworbenen Artefakte („Gute und Teuflische – ich spüre sie auf!“) abjagen möchte, um sie ihnen wohl den ursprünglichen Besitzern zurück zu geben. Wird ja auch in Anbetracht der Filmlaufzeit mal wieder Zeit, dass der Schädel wieder in seiner Grundschulvitrine steht. Auf die Frage der „Charaktere“ nach dem Ausgang, gibt es neben dem bereits eigenständigen Hinweis, dass man von Sackgassen umgeben sei, keine weiteren großartigen Informationen (offenbar können die Schädelgaffer nur im Innenfeld des Museums entlanglatschen, da sie ansonsten mittels lächerlicher, roter in-das-Filmmaterial-hineingekrakel-Pseudo-Überblendeffekte innerhalb eines gewissen Abschnittes „gebeamt“ werden, auch wenn dies an sich gesehen auch keinen Sinn ergibt, da erst bei Betrachtung des Schädels geschah und sich der Schädel innerhalb des von Sackgassen umringten Innenfeldes des Labyrinthes befindet – wie sind denn sämtliche Statisten überhaupt erst dann dort hin gelangt?). Schliesslich wird der Unbekannte doch noch gesprächig und beginnt wie der junge Yoda über die Grenzen gemeingültiger Grammatik hinaus seine Prophezeiungen zu verkünden: „Es gibt nur eine Chance – wenn die Sonne aufgeht, gibt es eine Öffnung, aber nicht für Lange! Wenn die Sonne über den Horizont steigt, sind Sie für immer in diesem Museum gefangen!“ (Kommissar Schneider hätte es nicht shakespearehafter ausdrücken können…) und auf die eventuell nicht gänzlich unbedeutende Frage nach dem „wo“, zeigt er sich zwar nicht sonderlich kooperativ, aber zumindest könnte man das als schwachsinnigen und komplett sinnentfremdeten Versuch ansehen, irgendwie so etwas wie eine Einschränkung der Flut an Logikfehlern vorzunehmen („Die Wege verändern sich ständig!“ „Die Tür muss sich nicht zwei Mal an der selben Stelle öffnen!“), aber aus dem Museum plötzlich so eine Art „Cube“ für ganz Arme zu zaubern macht die Sache eigentlich eher noch schlimmer, da sich ja irgendwie etwas verschieben müsste, um irgendwelche Wege verändern zu können, aber das wäre wohl zu viel vom omnipräsenten Gang verlangt, ebenso wie der unmaskierte Unbekannte mit der Bitte nach etwas mehr praktischerer Hilfe eindeutig überfordert erscheint, da er sich umgehend das Mützchen über sein mit Dauerschlafzimmerblick dreinblickendem Gesichtsausdruck zieht (nun ist er wieder ein Fremder für seine Umwelt…) und die Protagonisten zwar mit der Gewissheit alleine lässt, ohne seine Hilfe hier nie lebend herauszukommen, aber zumindest hat er sie darauf freundlich hingewiesen, was ja auch schon ziemlich toll ist.

Vor dem Eingang des Museums spielt sich etwas gar absurdes ab. Man filmt den Eingang! NICHT die während der letzten halben Stunde nonstop festgehaltenen zwei Räume, sondern (mal wieder) den Eingang! Der Zuschauer dürfte trotzdem keine Luftsprünge machen, da hier gezeigt wird, dass eine Person offenbar in das Gebäude möchte und der Aspekt, dass zusätzliche Charaktere involviert werden, ist bei einem solchen Film ebenfalls nicht gerade erbaulich, da man sich wohl eher wünscht, dass schnell alle tot umfallen, damit diesem Armutszeugnis ein Ende gesetzt werden kann.

Ein junger Mann, der auf den Namen Officer Law hört, wird von einer reaktionären blonden Polizistin namens Officer Russo mit gezückter Pistole freundlich nach seinem merkwürdigen Versuch, die Eingangstür mit etwas, das aussah wie eine Schraube aufzubrechen gefragt, was das denn soll und weshalb er sich hier befände, womit man nun ENDLICH den Bogen zu Jewels verspätet wirkendem Telefonat erzeugt hätte. „Manchmal geht es ganz einfach“ spricht Officer Russo weise, nachdem sie die unverschlossene Tür einfach nur öffnet, anstatt wie Officer Law so zu tun, man würde sich mit der Kunst des zerstörungsfreien Schlossöffnens auskennen. Ist es eigentlich normal, dass amerikanische Polizeibeamte in Arbeiterhosen und Polo-Shirts, auf denen ihre Plastik-Marke aufgenäht wurde, ihren Dienst nachgehen? Scheinbar schon, da uns dieser vor Kompetenz strotzende Film dieses Verhaltenswesen nahe bringen möchte, wird er sicherlich auch hiermit recht haben. Preisfrage: Was tut ein intelligenter Regisseur, der eine Aufnahme für seinen Film haben möchte, wie ZWEI Personen einen relativ schmalen Gang entlang laufen und sich der fest positionierten Kamera am anderen Ende des Ganges nähern? Nun, leider hat Herr Dudelson falsch getippt, er scheint auch kein besonders intelligenter Regisseur zu sein, da er das Polizei-Paar einen Gang entlang schreiten lässt, wo Beide sicherlich nebeneinander laufen könnten, dummerweise kommt dann aber irgendwann die im Weg stehende Kamera, weshalb man sich hierbei an ihr vorbeiquetschen muss und Beide hintereinander laufen müssen. Toll ist auch hierbei, dass die Kamera weiterfilmt, wie sich die Schauspieler abmühen, gaaaaaanz natürlich an der im Weg stehenden Kamera vorbei zu krauchen, bis dann endlich mal jemand im Schneideraum aufgewacht ist, der gnädigerweise die nächste Szene einleitet. Es hätte eigentlich nur noch gefehlt, dass die Darsteller in die Kamera glotzen und dabei über sie hinüberklettern…

Man findet sich also (mal wieder) im Keller (und mit dem geschmackvollen, anscheinend mit dem Pinsel im Mund und geschlossenen Augen erstellten Gemälde von Museumskarte), wobei nach halbstündiger Sichtung des Ganges eigentlich der Gedanke relativ nahe liegt, dass es sich bei den Keller-Szenen um nachgedrehtes Bandmaterial handeln müsse, da man derartig luxuriöse Spielereien ursprünglich wahrlich nicht eingeplant hatte.

Nachdem die kommende Filmminute mit einem grossartigen Zusammenschnitt von bislang nicht verwendeten Typ-rennt-durch-den-Gang-Material, sowie doppeltem Filmmaterial, welches wohl gerne als interne Flashbacks angesehen werden wollen, passiert genau das, was den bislang so tapferen Zuschauer womöglich einen panischen Schrei der Entrüstung von sich geben lässt: Jewel wacht auf.

Ist das nicht toll? Da denkt sich der Drehbuchautor…Moment falsch, den kann es nicht gegeben haben…also denkt sich die offensichtlich stark unter Adrenochrom-Sucht stehende Putzfrau, welcher man neben dem säubern des Schneideraumes auch gleich noch einen Dollar mehr gegeben hatte, weil sie beiläufig in einer Zigarettenpause diesen „Film“ geschnitten hatte, wenn der Film praktisch nicht mehr weiter gehen würde (obwohl unmittelbar zuvor neue Charaktere eingeführt wurden), dann macht es kurz „plopp!“ und der Film fängt nun auch endlich mal an, was er zum Leidwesen des Zuschauers exakt an der verhängnisvollen Stelle tut, an welcher er bereits verlaufen ist. „Ein Glück, es war nur ein Traum!“ murmelt Jewel dem Zuschauer entgegen, vermutlich für all Jene, die es noch nicht ganz fassen konnten, aber HALT! Man braucht den Gegenstand, welchen man sich soeben wiederholt gegen die Stirn geschlagen hatte gar nicht ausser Griffweite legen, denn die liebe Lisa war anscheinend während Jewels Nickerchen in ihrem (geschlossenen) Raum (wie auch immer, denn dieses Mal wird es nicht mit einem „deine Tür stand offen“ erklärt…) und hat ihr den dezent auf einen „Museum-of-the-Dead-Flyer“ geschriebenen Hinweis „Bin zum Museum, wir sehen uns. Lisa.“ hinterlassen. Mit einem Schrei, der jedoch vom wieder sich etwas gegen die Stirn schlagenden Zuschauer authentischer vollübt wird, materialisiert sich Jewel wieder in das Museum und rennt noch in der selben Szene ( an den digitalen Wischiwaschi-Effekt hat man allerdings pflichtbewusst ebenfalls gedacht!) durch den einzigen Museumsgang, wo die zombifizierte Lisa starr herumsteht. Anscheinend erfolgten während Jewels unmittelbar vergangenen Traum (sollte dies denn überhaupt einer sein) exakt die identischen Ereignisse, wobei zwar Jewel selbst nicht anwesend sein konnte, aber sicherlich haben sämtliche Akteure (inklusive der Zombies) darauf Rücksicht genommen, einfach so zu tun, als ob Jewel die ganze Zeit ebenfalls anwesend gewesen wäre und nicht bei sich im Wohnzimmer auf der Couch herumliegt. Nachdem Jewel den Lisa-Zombie (auch für die filminternen Verhältnisse stümperhaft in Szene gesetzt, da man selbst bei flüchtiger Betrachtung erkennen kann, dass sie offenbar an Armen und Hals nicht mal in dem Billig-Zombie-Look zurechtgeschminkt wurde) mittels ihrer nun verstärkt auftretenden tollen Nahkampftechnik ausgeknockt hatte, tut sie dies auch im Nachbarraum mit einer Horde Statisten-Zombies und langsam hat sich der Zuschauer auch an der reichlich bekloppten Darstellung K.O. geschlagener Zombies satt gesehen. „Was Sie jetzt sehen, ist das Labyrinth zur Hölle, welchen Weg zu Ihrem Schicksal möchten Sie folgen?“ stammelt die monotone Lautsprecher-Stimme Jewel entgegen, als sie sich erneut neben der Karte wiederfindet. Da die gute Jewel aber so lange keine Chance hatte, ihre grandiose Kampftechnik unter Beweis zu stellen, materialisieren sich unter Einbeziehung eines digitalen Raucheffektes aus unklaren Gründen aus zweier neben der Karte hingemalten pseudo-ägyptischen Zeichnungen, beide offenbar dieser Region als zugehörig assoziieren sollende Kriegerinnen. Zwei im Sonderangebot erhältliche billig-Varianten der „The Mummy“-Kämpferinnen stehen der kühlen Heldin gegenüber. Die nun veranstaltete Choreografie (eigentlich starren sich die bösen Kriegerinnen unzufrieden an und versuchen durch kollektives Holzlanzen gegeneinander schlagen Jewel anscheinend irgendwie von ihrer unterlegenen Position zu überzeugen, während sie selbst ihren Kopf unter den starren Instrumenten hin- und herbeweget, um einen Kampf zu simulieren) ist nach kurzer Zeit selbst der Heldin zu schlecht, weshalb sie sich einfach unter den Waffen ihrer Kontrahenten hinunterbückt und wegrennt.

Während das Polizei-Duo bereits die Schönheit des mit Teekerzen, sowie des mit Masken dekorierten Raumes in Augenschein genommen hat (und beides als sehr mysteriös eingestuft wurde), läuft Jewel zur Abwechslung mal rückwärts durch den Gang, um von Jimmy ganz urplötzlich angerempelt zu werden (perfekter false scare, wenn deutlich zu sehen ist, wie Jimmy auf Jewel zugerannt kommt, um sie anzurempeln und sich anschliessend zu erschrecken), um gemeinsam vor wie durch ein Stichwort auftauchenden Zombies wegzurennen. Jimmys humpeln scheint erneut ein Indiz durch den genialen Regisseur darauf zu sein, welch einen Müll er mit der Aufwach-Szene fabriziert hat (aufgrund von seinem Kampf gegen den Kalki, welcher ja anscheinend auch stattgefunden haben muss), allerdings hat der verantwortliche Schnitt-Terrorist hier hinter dem Schnitt auf die sichtbare Requisite des Ganges seinen zweitgrößten Coup gelandet. Jimmy rennt mit Jewel vor den Zombies weg, um in den Raum mit dem dämlichen Schädel zu stürzen. Schnitt. Midas (!!!) steht mit Jewel vor dem Schädel und glotzt in die Augen des Schädels. Schnitt. Schädel-Animation. Hmmtjaaaaa… Jimmy musste anscheinend spontan ganz dringend irgendwo hin (oder er hat sich in diesem unglaublichen Gemäuer von einem Schritt auf den anderen komplett verirrt) und Midas stand schon die ganze Zeit vor dem Schädel und hat auf Jewel gewartet, anders lässt sich das nicht erklären. Der kühle Midas weiss offenbar Bescheid, er kennt sich ganz toll mit der sicherlich schwer sagenumwobenen Geschichte des Kalkis (hier „Tolec“ genannt) aus (vielleicht gab es ja wirklich einen gefürchteten Azteken-Krieger diesen Namens, allerdings spreche ich diesem Werk auch ohne meinerseitigem Hintergrundwissen derart ausgeklügelte Recherche ab). „Meine Grossmutter erzählte mir immer Geschichten über diesen Tolec, den fleischfressenden Krieger. Er ist ein schwarzer Voodoo. Das ist die schlimmste Sorte. Ein Fluch. Du hast hier nicht irgendwo Hähne gesehen?“, erzählt Midas in geradezu epischer Ausschmückung vom Kalki. Zwar hatte Jewel keine „Hähne gesehen“ und Midas erklärt ihr auch, dass er sich dies bereits gedacht habe und der ein, oder andere Zuschauer wird spätestens an dieser Stelle entnervt von Midas intellektueller Aussprache den Fernseher ausgetreten haben, aber der Regisseur beweist schon in der nächsten Szene, dass er immer eine Überraschung für den Zuschauer bereit halten kann. Die zwei Polizisten sind nun auch im Raum mit dem Schädel, wobei sie wie üblich auf ihre perfekte Polizei-Ausbildung zurückgreifen, indem sie wie zwei kleine Kinder beim Cowboy-und-Indianer-Spiel mit gezückten Waffen in den Raum geschlichen kommen. „Sieht präkolumbianisch aus!“ lässt Officer Russo (anscheinend hat sie ein Kunststudium hinter sich und ihr einziges Hobby gilt der Analyse präkolumbianischer Reliquien) verlauten. Im Hintergrund erzählt die Lautsprecherstimme mal wieder davon, auf gar keinen Fall in die rubinroten Augen zu glotzen, da will Officer Russo auch schon ob eines sehr authentischen Dialoges, die Augen des Schädels näher betrachten, um ihre Echtheit zu bestimmen. Völlig unerwarteterweise befinden sich die zwei Polizisten (ACHTUNG SPOILER!!!) in dem Raum, wo sich Midas und Jewel aufhalten. Die zwei Polizisten machen das einzig richtige, indem sie umgehend ihre Waffen auf die am Bildrand Herumstehenden richten. Ja, potentielle Gefahrenherde gilt es auszumerzen, insbesondere, wenn es zwei derart gefährlich dreinblickende Gestalten wie Jewel und Midas sind. „Hände hoch!“ keift Russo, woraufhin sich Jewel mit erhobenen Händen ungemein sicher fühlt („gut, dass Sie hier sind!“). Überhaupt sind diese zwei Witzfiguren so ziemlich die letzten Menschen auf dem Erdenrund, denen man eine geladene Waffe in die Hand drücken sollte, kaum hört einer von Beiden ein Geräusch, wird sofort in Angriffsposition gegangen und Officer Russo schafft es sogar, während eines lächerlichen Dialoges mit Jewel die Waffe für wenige Sekunden wegzustecken, nimmt sie jedoch umgehend aus dem Halfter, sobald der Entschluss gefasst wird, gemeinsam diesen Raum zu verlassen.

Ein bis dato nicht im Film vorkommendes Pärchen wird von dem kühlsten digitalen Verwischungseffekt im ganzen Museum, sowie Tolec, dem Kalki verwackelterweise getötet. Wenn man halt keine Charaktere hat, die man mal eben verfeuern könnte (obwohl es sich hier WIRKLICH angeboten hätte…), dann schnippelt man halt einfach nur zwei Leutchen in den Film, macht sie putt und lässt den Streifen weiter vor sich hinvegetieren.

„Ich komme mir vor, wie an einem Film-Set!“ gibt Officer Law von sich. Also, dieser schwarze Raum mit der Wolldecke ist alles, nur sicherlich KEIN Film-Set, es ist aber höflich von Herrn Law, den Zuschauer daran zu erinnern, dass dies ein Film darstellen soll, den man gerade guckt. Kommen wir nun zur, naja, „gewalttätigsten“ Szene des Films. Falls bisher der Eindruck entstand, man würde sich hier von einer Gore-Szene zum nächsten Schlachtfest bewegen, so möchte ich doch zumindest ausdrücklich vor seiner NICHT enthaltenen Gewaltdarstellung warnen. „Da! Sie kommen!“ sagt Midas, während er auf ein paar beschissen as usual geschminkte Zombie-Statisten zeigt. „Schiessen Sie Mann! Schiessen Sie schon!“ gibt Midas weise Ratschläge und ausgerechnet Officer Russo mit dem ewig juckenden Zeigefinder widerstrebt plötzliche Gewaltanwendung, sieht sich jedoch auch ausser Stande IRGENDETWAS zu unternehmen „Das ist ein elender Papierkram, wenn Sie jemanden erschiessen!“, Russo muss sich da ja scheinbar gut auskennen, aber auch Jungspund Law scheint auf irgendetwas wie eine Einladung zu warten, endlich mal losballern zu dürfen: „Russo, überlegen Sie es sich! Sehen Sie sich die Irren an!“. „Die sehen aus, als wären die high!“ fachsimpelt Russo, aber noch bevor ihr dann endlich mal einfällt, dass man ja als Polizist sogar mehr machen kann, als Steuergelder in Form von Pistolenmunition auszugeben, verkündet sie den Zombies stolz, dass sie das Feuer eröffnen werde, wenn sie sich noch weiter nähern sollten. Es kommt natürlich wie es kommen muss, als Auslöser für vollkommen asynchrones Mündungsfeuer, randomartigen Einsatz von Waffenrückschlag und willkürlich eingesetzte Schussgeräusche dient hierbei der Lisa-Zombie, welcher sich wie ein Stealth-Agent irgendwie in der Schwärze des Hintergrundes aufgehalten haben muss, da sie plötzlich hinter Midas steht und ihm spontan in den Hals beisst. Während des über anderthalb Minuten relativ konstant gehaltenen Dauerfeuers der Polizisten, vergisst man irgendwie das Blut der Zombies, irgendwann mal nachzuladen, oder sich bei der ganzen Chose auch nur einen Zentimeter vom Fleck zu bewegen, macht aber nichts, dafür kann man sich nebenbei ja nett unterhalten: „Wer immer das ist, ich geb´ ihm was zu kauen und es wird nicht mein Arsch sein!“ erzählt Russo, als man ihr von Tolec berichtet (auch nicht schlecht, wenn selbst die Charaktere im Film erraten, was wohl als nächstes passieren wird). Abschliessend wird der im Crash-Kurs zombifizierte Midas von (wem wohl?) Russo erschossen, obwohl man ihn auch mit viel Fantasie nicht als Zombie hätte erkennen können. Schön, dass sich der Film mit voranschreitender Filmlaufzeit bezüglich seiner Darstellung inkompetent in Szene gesetzter Zombie-Statisten immer noch steigern kann. „Er wollte Sie töten!“ rechtfertigt Russo (während sie weitere Zombies erschiesst) ihr Handeln. Irgendwann entschliesst man sich, Jewel für den Bruchteil einer Sekunde trauern zu lassen (ihre Hand simuliert das wegwischen nicht vorhandener Tränen) und die Zombies in Ruhe zu lassen, indem man einfach aus dem Raum tritt und die restlichen Statisten unhöflicherweise ganz perplex im Raum alleine lässt.

Was folgt, ist die von den Schauspielern selbst bereits gespoilerte Konfrontation mit dem Kalki. Schade, dass die Polizisten augenscheinlich jeweils nur ein einziges, riesiges Pistolenmagazin zur Verfügung hatten, welches offenbar leergeballert wurde, denn die Cops greifen den Kalki mit ihrem Schlagstock an. Genaugenommen stürzen sie dem armen Tolec einfach entgegen, ohne ihn über seine Rechte zu informieren, er handelt also nur in Notwehr, als er sich gegen die wildgewordenen Polizisten verteidigt. Hoffen wir, dass der Kalki Jewel auf seiner Seite hat, damit dieses dunkle Kapitel der Polizeibrutalität ordnungsgemäß vor Gericht ausgetragen werden kann. „Russo! Raus hier! Nehmen Sie das Mädchen und raus!“ spricht Law, das wandelnde Klischee, als es den armen Menschenfresser (es wird andauernd darüber gesprochen, er würde Menschen fressen, allerdings wird hiervon nie etwas in irgendeiner Form verbildlicht, das gehört sicherlich zu der Rufmord-Kampagne der Polizei gegen die Kalkis) mit seinem Schlagstock bedroht. Wo wir gerade bei den Klischees sind, denkt sich Russo auch, dass sie sich mit Script-Baukasten-Dialogen gut auskennt und antwortet: „Ich geb´ die Befehle, Neuer!“. Man liefert sich ein Klischee-Battle, welches von Law eindeutig durch ein „und ich bin der Mann!“ gewonnen wird. „Nicht ohne meinen Partner!“ keift sie ihm beim herausgehen noch entgegen, um doch noch kurzfristig den Sieg im Klischee-Battle erringen zu können…

Während Law ordnungsgemäß vom Kalki gekillt wird, befinden sich Jewel und Russo mal wieder im Raum mit dem Schädel. Jewel erklärt ihrer neuen Gesprächspartnerin für unmissverständlich hirnlose Dialoge, dass man zu einer bestimmten Tür müsse, die sich nur bei Sonnenaufgang öffnen liesse und man dieses Ziel nur über eine Karte des Labyrinthes (der Raum, wo sie bereits McCloud und die tollen Kämpferinnen traf) näher deuten könne, nach der Frage, wo sich diese Karte befände erhält Russo allerdings nur ein leidlich informatives „Ich war schon da, aber dann ist was passiert“ (Aha. Toll. Interessant. Aufschlussreich.) von Jewel. Man macht sich also auf den Weg zur Karte, wobei man noch zwei kurze Abstecher (da man es für die klügste Lösung hielt, zuerst einmal eine Runde im Kreis zu laufen) in einen Raum voller Zombie-Statisten macht, um den Statisten dabei zuzusehen, wie sie ein (vermutlich aus einem Biologie-Lehrzimmer geklautes) Skelett, auf welchem jemand etwas Ketchup gekippt hatte anknabbern, um sich anschliessend im Masken-Raum mit den dort vor irgendwelchem Sperrholz angebrachten (sicherlich antiken) Schlagwaffen zu bewaffnen. Mit der neuen Ausrüstung fühlen sich beide ganz toll bewaffnet und sicher („wär´ mir ein leichtes, damit zuzuschlagen!“), was auch umgehend zum Einsatz gegen die ewig selben Zombie-Statisten kommt du auch noch ganz toll mit Schwert-Geräuschen (schon außergewöhnlich so eine Keule…) untermalt wird. „Dieser Boban ist ein Psychopath, oder ein Genie“ klärt man den verwirrten Zuschauer auf, als nun endlich die „Karte“ des Museums gefunden wurde. Zufälligerweise trudeln wenige Sekunden nach dem erscheinen des Keulen-Schlägertrupps auch McCloud mit Jimmy am Ort des Geschehens ein, was dazu genutzt wird, den semi-mysteriösen McCloud im Rahmen seiner unerschöpflichen Weisheit die anderen Anwesenden davon in Kenntnis zu setzten, dass Boban wohl mit dem Schädel eine Falle inszeniert hatte, um hiermit einen vermeintlichen Ausgang vorzutäuschen (grossartige Falle, wenn anscheinend bisweilen niemand im Film diesen Verdacht geäußert hatte). Einfach grossartig, wie der gewohnt lebensnahe Dialog für den dezenten Hinweis auf die entscheidende Wissenslücke, den Protagonisten dargelegt wird:

McCloud: „Die Sonne führt nach draussen!“

Russo: „Also suchen wir die Sonne!“

McCloud: „Sehr richtig. Boban ist gerissen, aber das ist keins von seinen üblichen Spielen!“

Russo: „Sie wissen sehr viel über diesen Boban. Wieso?“

McCloud: „Das ist eine lange Geschichte – und Sie müssen die Sonne finden.“

Abschliessend halst der kühle McCloud Jewels noch etwas wie einen Haargummi, sowie den humpelnden Jimmy auf, bevor die Dreiergruppe nun den Gang entlanglatschen darf. „Boban hat sich dieses Mal selbst übertroffen“, verkündet Jimmy, aber wenn er sich DAMIT bereits selbst übertroffen hat, dann müssen seine weniger ausgearbeiteten Pläne wohl ungemein professionell umgesetzt worden sein, hoffen wir nur, dass Dudelson keine weiteren Filme dreht, in welchen ein gewisser Boban involviert ist, dessen diabolische Pläne leider noch nicht ganz so perfekt ausgearbeitet wurden, wie es in diesem Film der Fall ist. McCloud steht unterdessen noch immer an der selben Stelle, um von den zwei sich materialisierenden „The-Mummy“-für-Arme-Kriegerinnen überrascht zu werden. Ein Glück, dass dieser tolle Kerl plötzlich irgendwelchen, animierten, blauen Staub aus seiner Hosentasche zieht, um hiermit die Tussis zu verwirren und gegen sich selbst kämpfen zu lassen. „Wo ist Russo?“ fragen sich Jewel und Zuschauer gleichermassen, da sie zwar als Letzte, jedoch offensichtlich dennoch mit Jimmy und Jewel einen Raum betrat und plötzlich nicht mit dem Humpelnden und der wohl bis in alle Ewigkeit in die Kamera glotzenden Protagonisten in einem Raum herumsteht, (ja, ich weiss, wenn dieser Film eine Story hätte, würde man diese Stelle als plotrelevant erachten, allerdings ist die Lösung der plötzlich verschwindenden Russo mehr als bescheuert gelöst, indem sie einfach beim nächsten Schnitt fehlt…) wo sich verwackelterweise auch der Kalki befindet, da dies auch zum Ableben von Jimmy führt, besser gesagt, da erneut der äußerst realistisch aussehende Ketchup zum Einsatz kommt, muss die arme Jewel (mal wieder) allein durch das äh… „Labyrinth“ (und vor den Zombies weg-) rennen. Wer während der kommenden Filmminuten mal kurz auf´s Klo ging, oder das übliche Zusammengeschnippel von Jewel-rennt-durch-den-Gang-Szenen durch irgendeine andere Art und Weise an sich vorüberziehen liess, der darf nun McCloud dabei bewundern, wie er mit seiner schwarzen Maske toll getarnt den Gang entlangspaziert und schliesslich den Schädel (der „Grund“ seiner Gegenwart in diesem Etablissement) stiehlt, Verzeihung, er bringt ihn ja laut offenbar ernst gemeinter Aussage seitens des Films nur den rechtmässigen Eigentümern zurück. Ob man solch einen tollen Burschen, wie den McCloud auch privat mieten kann, wenn man z.B. spontan der rechtmässige Eigentümer der Kronjuwelen werden möchte? Ein solcher Zeitgenosse hilft doch sicherlich gern, aber zumindest riskiert er theoretisch sein Leben in einem lächerlichen Irrgarten, um irgendeinen Schädel zu stehlen…

Es steht also der überhaupt nicht vorhersehbare Kampf zwischen dem Kalki und McCloud an, nachdem er den Schädel in seinem Handtäschchen verstaut hat, läuft ein verhältnismäßig langanhaltender Kampf vor dem entnervten Auge des Zuschauers ab, wodurch der Einsatz des grossartigen Verschwimme-Effektes auch entsprechend neben den Kamera-Wacklern zur Geltung kommt.

Was wäre wohl die scheinbar bekloppteste Lösung, in einem mystischem Museum den sich nur ein einziges Mal öffnenden Ausgang darzustellen? Herr Dudelson schien lange über diese Frage nachgedacht zu haben und seine Antwort zeugt auch von gewohnter Kompetenz, wenn er ein niedlich leuchtendes „Exit“-Schildchen anbringt und nebenbei per Lautsprecherdurchsage auf den Hinweis, das Museum jetzt zu verlassen deutet. Doch, oh graus! Es führt wohl kein Weg aus dem Keller hinaus (in dortiger von mir bereits erwähnter Umgebung befindet sich Jewel nämlich, wobei dieser Keller eine wahre Augenweide im Gegensatz zum Rest des Museums darstellt), da ihr beim Öffnen der Tür einige Zombies entgegenkommen und ihr lustig mit ihren leuchtenden Augen entgegenstrahlen. Merkwürdig, dass niemandem die Zombies auffielen, da sich besagte Geschöpfe zwangsläufig ausserhalb des Gebäudes aufhalten mussten, um der braven Jewel den Weg zu versperren, mussten diese doch sicherlich einige Stunden lang (sofern die Dauer des Plots ernstlich so lange ausgelegt wurde…) auf der Strasse herumstehen, ungeduldig darauf wartend, dass ihnen jemand die unverschlossene Tür unmittelbar vor ihnen öffnet und sicherlich gehörte auch ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung zu der Tugend der Zombies, alle sich auf der Strasse in greifbarer Nähe befindlichen Passanten zu ignorieren. Irgendwann ist auch der langweiligste Kampf auf Leben und Tod zuende, sogar der Kalki vs. unbekannter, unmaskierter McCloud, was durch den Schädel-Dieb dank spontanem wegbeamen mittels in-den-Schädel-glotzen erfolgt. Zwar materialisiert sich McCloud ohne Schädel und seinem Handtäschchen, in welchem sich der Schädel während des Warp-Vorganges selbst hineingesteckt haben könnte, aber dies dürfte noch bedeutend weniger wirr und nach Improvisation anmuten, wie Jewels grossartige Lösung, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, nämlich mit einem Schlag vor den sich unmittelbar vor ihr (und irgendwie auch wartenden und zu keiner Handlung bereit erscheinenden) Zombies zu fliehen und aus dem Museum zu entkommen. Hmmm…hatte McCloud nicht irgendwas tolles erzählt wie „…die Sonne führt nach draussen…“? Da denkt man doch gleich an die nachvollziehbarste Lösung, indem man mit seinem Patsche-Händchen auf die aufgemalte, sich auf einem Bild unmittelbar hinter einem befindliche Sonne tatscht und schon…schwuppdiwupp wird ein toller CGI-Effekt inklusive Kamera-Effekte eingespielt, es blitzt zwei, drei Mal und Jewel befindet sich wieder ausserhalb des Museums. Any questions? Jewel glotzt anschliessend noch auf das exklusiv bei McCloud erhältliche Haarbändchen, welches in diesem Fall von ihr als Handgelenkschoner verwendet wurde (will mir der Film jetzt ernsthaft erzählen, dass sie wegen einem Zauber-Handgelenkschoner aus dem Museum herausgehext wurde?). Auf einem schwarzen Motorrad fährt McCloud an ihr vorbei (der seine Tasche mit Schädel anscheinend wieder vom Kalki zurückgeholt haben muss), während sie einen Museum-of-the-Dead-Flyer in den Händen hält, der die drollige Eigenschaft besitzt, unter billigstem Computereinsatz und tollen Geräuschen das „of“ innerhalb des Titels in ein „for“ zu transformieren – welch schöner Scherz, der sich nahtlos an die Qualität dieses Gesamtkunstwerkes anpasst. Abschliessend wird dem Zuschauer noch offenbart, wer denn die komische, bemantelte, Hut und Koffer tragende Gestalt aus dem Opening sein soll, es ist tadadadadaaaaaa… Officer Russo. Toll, wenn man sich einfach eine Lösung für das Aufklären einer unbekannten Person hat einfallen lassen, wenn es dem Zuschauer schon lange am Arsch vorbei geht und er sich, sollte er dieses Machwerk überhaupt bis zum bitteren Ende durchgestanden haben, endgültig nicht mehr dafür interessiert und dann auch noch jemand dafür ausgewählt wurde, der nur absolut lächerlich in seiner Rolle wirkt. Ihr Handy bimmelt und eine Stimme (wahrscheinlich Boban) fragt sie, ob alles nach Plan lief und ob irgendjemand entkommen sei, wodurch man auf Jewel zu sprechen kommt: „Wir werden sie bald wieder sehen, ich freue mich schon“ sagt die Stimme am anderen Ende. Nein, das hoffe ich WIRKLICH nicht. Von einem derartigen Schock geprägt, einen weiteren Film mit Jewel anzukündigen, legt Russo spontan auf und latscht aus dem Bild. Ende. Let the credits roll…

Ich hatte also recht, es war nicht schlechter, als der durchschnittliche Italoschmodderkram, nein, es war VIEL schlechter, WESENTLICH schlechter…

So wirklich das Verlangen mir nach diesem Film auch noch „Horror 101“ antun zu müssen habe ich nicht, es quält mich eher eine andere Frage: Was bewegt eigentlich Menschen dazu, Geld in Projekte, wie dieses zu investieren?

Sieht man sich den Film zugekokst an, freut sich und denkt dabei „Wahnsinn! Ich sah nie einen besseren Film!“ und unterschreibt in Abwesenheit seiner geistigen Kräfte obskure, teuflische Verträge, in denen man „Regisseuren“ wie James Dudelson Geld (auch wenn es sich um einen minimalistischen Betrag handeln musste…) zukommen lässt? Lieber Leser, auch wenn derartige Warnungen im Unterbewusstsein, bei manchen Menschen eine gewisse umgedrehte Psychologie hervorrufen, so möchte ich doch an jeden, der ernsthaft bis zu dieser Stelle gelesen haben sollte appellieren, KEINEN Cent (auch nicht die Leihgebühr aus einer Videothek) hierfür in irgendeiner Form auszugeben. Vollkommen egal, um welchen Geldbetrag es sich handeln mag, dieser Film hat es nicht verdient, dass irgendjemand mit ihm Geld verdient und auch Personen, die auf möglichst trashige Unterhaltung stehen, werden nur bedingt ihre Freude haben, da einfach grössenteils nichts passiert. Bedeutend detaillierter hätte meine Inhaltsangabe kaum ausfallen können, wenn ich nicht darauf zurückgreifen möchte, jedes Wort und jeden einzelnen Bewegungsablauf der Darsteller zu dokumentieren. Der Film beginnt nach spätestens fünfzehn Minuten indoor-Aufnahmen des „Museums“ gewaltig zu nerven, dumm nur, dass die Darsteller kaum mehr als zwölf Minuten dafür benötigen, den Punkt im Film zu erreichen, welcher dem Zuschauer nonstop Orgasmen bescherende ultra-minimalistisch gehaltene Pappmaché-Requisite liefert. Gerade aufgrund der nicht vorhandenen Abwechslung (sogar die Art und Weise, wie irgendwelche Personen irgendwohin teleportiert werden lässt sich nach dem zweiten Beispiel ohne Schwierigkeiten Vorhersehen und einzig die Darsteller irren immer noch vollkommen ratlos durch den einzigen Gang des Labyrinths), ist dieser Film ein wunderbarer Stimmungskiller und eben nicht als Party-Film für die durchschnittliche, trash-begeisterte Runde geeignet. Wenn sich der Film wenigstens selbst nicht so wahnsinnig wichtig nehmen würde, hätte man aus diesem Billig-Müll sogar noch ein richtig stimmiges B-Movie basteln können, leider scheint Dudelson bis zum Schluss ernsthaft an die Qualitäten dieses „Films“ zu glauben, was auch billige Effekthascherei wie die Simulierung dessen, dass er eben als „Labyrinth“ mehr als nur einen Gang zur Verfügung gehabt hätte, was allerdings (hoffentlich) auch dem letzten Idioten aufgefallen sein müsste, dass er eben nicht mehr als nur diesen einen verdammten Korridor aus Pappmaché an Stelle eines ernstzunehmenden Drehortes vor die Kamera bekam – wenn also darstellt werden möchte, dass jemand um eine Ecke rennt (was ja bei einer Ein-Gang-Konstruktion normalerweise schwer möglich ist), wird die Kamera am einen Ende des Ganges einfach zur Simulierung einer Kurve in die nächste dunkle Ecke geschwenkt, um sofort einen Schnitt anzusetzen und erneut durch exakt den selben Korridor zu rennen. Grosses Tennis in jedem Fall…

Wie soll ich mir eigentlich die Vorbereitung zu diesem Machwerk vorstellen? Steht Dudelson mit stolz geschwellter Brust vor seinem tollen Flur und malt sich den klaustrophobischen Wahnsinn eines „Cube“-Labyrinthes mit Zombies, inklusive Kannibalen aus, oder wollte er einfach nur besagte Substantive als Schlagworte auf dem DVD-Cover haben? Wenn man dann schon zu derartigen Spielereien im Schnitt ansetzen muss, um auch nur eine Kurve zu faken, dann stelle ich mir doch zumindest vor, dass dem einen, oder anderen während des Drehs auffällen müsste, was gerade für ein Dreck gedreht wird (von den himmelschreiend dämlichen Dialogen mal abgesehen…), kommt man da nicht auf die Idee, dass ein einziger Gang für ein Labyrinth nicht doch denkbar ungeeignet ist? Überhaupt scheint der komplette Museums-Part des Filmes in einer Fabrikhalle, oder einer grösseren Garage gedreht worden zu sein und sämtliche Museums-Eingangs-Szenen legen den Verdacht nahe, dass hier einfach am wirklichen Eingang des Drehortes gefilmt wurde. Die von der Location her Aufwendigste Szene, ist eigentlich die Anfangs-Einstellung in dem Fitnessstudio, aber ein Vermerk des Fitnessstudios in den „special thanks“ dürfte ebenfalls Anlass zu der Vermutung geben, dass man hierfür (sofern überhaupt) nicht gerade Unmengen an Geld ausgegeben hatte.

Es ist vielleicht eine Warnung, an all jene, die trotz dieses Reviews (welches nicht unbedingt eine Heiligsprechung von „Museum of the Dead“ darstellt, falls dies jemanden entgangen sein sollte…) mit dem Gedanken spielen, in irgendeiner Form Geld für dieses Machwerk auszugeben, dass ich mich während der Filmbesprechung sehr vage damit zurückgehalten habe, wie der Hintergrund der Bildkomposition innerhalb des Museums gestaltet wurde und ich hiermit in aller Form auf den mehr als eine Stunde im Film vorkommenden, komplett schwarzen Hintergrund, auf dem nichts, aber auch gar nichts, als einer schwarzen Fläche erkennbar ist aufmerksam machen möchte. Es findet also ein immerwährendes Trauerspiel vor einem sehr billig wirkendenden schwarzen Vorhang (vielleicht auch absichtlich digital abgedunkelt…) statt, was den Film aufgrund dieser unglaublichen Vielfalt nicht gerade ansehnlich gestaltet…

Was besonders aufregt, ist ausserdem noch die selten blöde Ode an den Zuschauer, doch bitte alle niemals näher erklärten, unlogischen Ungereimtheiten mit dem Kommentar „Das ist ein Trick!“ zu entschuldigen. Das verdient eigentlich besondere Achtung und sollte auch zukünftig im B-Movie-Bereich Verwendung finden. Es wird noch nicht mal der Versuch unternommen, irgendwie etwas zu erklären, nein, das ist halt so, bzw. „Das ist ein Trick!“

Einige Aspekte des Filmes verführen den Zuschauer auch geradezu, sich vor lauter Abscheu von diesem Filmverbrechen abzuwenden, wenn man es zwar doch irgendwie geschafft hat, in einem Fitnessstudio drehen zu dürfen, diese Szene wohl spontan während des Drehs als plotrelevant eingestuft wurde, aber man dennoch letztlich den Dialog zwischen Lisa und Jewel künstlich in die Länge zieht, um durch die vollkommen sinnentfremdete und vor allem unnachvollziehbare Darstellung nichtiger Aspekte den Übergang zu noch sinnloseren Dialogen zu schaffen, welche ausschliesslich zur Streckung des Filmmaterials dienen und somit gerade diese Szene als Paradebeispiel für nutzlose Dialoge dient. Sollte das ernsthaft Dudelsons Versuch darstellen, den Witzfiguren Jewel und Lisa so etwas wie einen Charakter einzuhauchen? Überhaupt greift die Szene im Fitnessstudio komplett daneben, da sie einerseits gestreckt ist (so wie eigentlich der komplette Film, nur dass hierbei dem Zuschauer demonstrativ auf´s Auge gedrückt wird, wie man denn noch am besten Möglichst viel Band in diesem Raum abdrehen kann und um voller Stolz dazulegen „WIR hatten ein Fitnessstudio!!!“) und ansonsten einen lächerlich direkten Übergang zur eigentlichen Story entspricht, wenn in einem Zug das vom Titel bereits erwähnte „Museum des Todes“ als Flyer von irgendjemanden unter Autoscheibenwischer gelegt wird und im nächsten Schnitt bereits darüber beratschlagt wird, eben genannte Location aufzusuchen, was allerdings durch den genauso sinnlosen Aspekt, dass Jewel von einer Angestelltin die „Eintrittskarte“ zum Museum zugesteckt bekommt. Warum Sie das tut? Das wird wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben, aber wahrscheinlich hatte Dudelson auch ursprünglich vor gehabt, diese Dame in der letzten Szene an stelle von Russo agieren zu lassen, aber so etwas kann man ja schon mal vergessen und es muss ja auch nicht immer alles irgendeinen Sinn ergeben…

Aber der eigentliche Umbruch, der den Film noch blöder macht, ist Jewels völlig unsinnige Aufwache-Sequenz , welche in Anbetracht der Gesamtlaufzeit von 80 Minuten und der entsprechenden Filmlaufzeit von knapp einer Stunde auch unter dem Standpunkt, dass man zur Abwechslung vielleicht mal nicht alles vergeigt hätte, kaum mehr zu einen vernünftigen Plotumbruch hätte führen können (ausser man hätte Dudelson nur bis zu dieser Stelle drehen lassen und anschliessend IRGENDJEMAND anderen engagiert, der hier draus auch noch so etwas wie einen Film gebastelt hätte). Leider hat man sich dazu entschlossen, die Möglichkeit zu ignorieren, die vergangenen Museums-Szenen über den Haufen zu werfen, sondern man macht einfach so weiter wie bisher, nur mit dem kleinen Unterschied, dass nun sämtliche vorangegangenen Ereignisse keinen Sinn mehr ergeben und diese unglaublich bescheuerte Idee mit ihrer noch blöderen Umsetzung eine Beleidigung für jeden halbwegs denkenden Menschen darstellt.

Schade eigentlich, dass Dudelson mit seiner fabelhaften Traumsequenz das grössere Übel noch vor dem schwachsinnigen Schluss anbringen musste, da ein abschliessend besonders unzurechnungsfähiger Schluss-Arschtritt an den Zuschauer gemeinhin am Besten in Erinnerung bleibt (obwohl hier einfach schon die Masse der filmischen Unfähigkeit den Zuschauer zu überrollen droht). Leider kann die Auflösung, wer denn „dahinter“ steckt von der Dämlichkeit entsprechend nicht mit dem Schnitt, sowie der besagten Sequenz mithalten, aber sollte man tatsächlich das Bedürfnis verspüren, über dieses unglaublich dumme Ende nachdenken zu müssen, dem müsste doch zumindest auffallen, dass die fadenscheinige Verantwortliche für dieses Labyrinth, bewusst aus unerfindlichen Gründen, den Leuten geholfen hatte, die sie (aus noch viel unerfindlicheren Gründen) mittels dieses Museums (???) töten wollte. Warum betritt sie das Labyrinth überhaupt, wenn sie weiss, was im Inneren auf sie lauert? Welchen Beweggrund verspürt sie, Officer Law anzusprechen und ihm bei seiner schwachsinnigen „Infiltrierung“ des Gebäudes zu unterstützen? Warum sucht sich dieser Boban ausgerechnet eine Polizistin, als Komplizin aus? Fragen über Fragen, die sich aber eigentlich alle damit begründen lassen, dass der Zuschauer, auf einen derart unmotivierten und unnachvollziehbaren Schluss schlicht und ergreifend nicht vorbereitet sein kann und sich deshalb zumindest (grösstenteils) nicht vorstellen kann, dass der Film so endet (warum sollte man auch, auf solch eine abwegige und idiotische Idee kommen?).

Zumindest interessiert es einem dann auch nicht mehr, dass sicherlich niemand die plötzlich Verschwundenen (insbesondere den Polizist) vermissen wird und die Spur sicherlich auch für spätere Ermittler aufgrund der Flyer sehr schwierig sein wird, in irgendeiner Form zurück zu verfolgen, wenn der Film mit einer direkt verängstigenden Drohung auf eine Fortsetzung in die Welt setzt und sich im Endeffekt anscheinend auch noch derart seriös fühlt, als hätte man keinen Trash abgeliefert (dummerweise weicht die Selbstironie der Langeweile und die Einzigen, die es anscheinend nicht begriffen haben sind die verantwortlichen Filmemacher selbst).

Ich würde ja gerne schreiben, dass sich wenigstens die Schauspieler Mühe bei ihrer Arbeit gegeben haben, allerdings fällt auch dieser Punkt flach, da teilweise gerade wegen der Akteure manche Szenen umso dämlicher wirken (entweder ist die Leistung der Darsteller von hemmungslosem Overacting gezeichnet, oder der Mimik eines Nussknackers – dazwischen gibt es keinerlei Spielraum für Abweichungen unter den schauspielerischen Leistungen, der in diesem auf DV-Band festgehaltenem „Film“). Allen voran die Darstellung der Lisa (als Zombie gerade noch erträglich, da sie keine Emotionen zeigen sollte), wie sie selbst beim Fernsehen gucken während des zappens abhängig vom Fernsehprogramm eine andere Mimik in die Kamera hält, wirkt bereits so, als hätte sie einen massiven Drogentrip und würde gerade auch die Töne und Bilder des Bildschirmes riechen und schmecken können. Jewel ist auch als Hauptdarstellerin denkbar ungeeignet, da sie neben ihrer fehlgeleiteten Synchronstimme, die zumindest ihr „Bitte. Ich will nicht sterben.“ so emotionsgeladen wie jemand, der gerade voller Passion von der Aufgabe berichtet, wie er das letzte Mal den Müll heruntergebracht hat und auch ansonsten im Verhältnis zum restlichen Kabarett der Sonderschule am häufigsten dumm grinsend in die Kamera schielt (davon abgesehen, dass dies die Zombie-Statisten ebenfalls voller Elan praktizieren, weshalb wohl auch die glühenden Augen animiert wurden, welche wiederum zwar an sich äußerst lächerlich wirken, allerdings auch mit einem gewissen Arbeitaufwand verbunden waren, da die Lichtquelle an den jeweiligen Konturen des Darstellers abhängig von dessen Bewegung einen Schatten wirft, abgesehen davon sehen die leuchtenden Zombie-Augen aber trotzalledem total bescheuert aus). Jimmy hat mich sehr belustigt, da er, wenn immer ihn jemand daran erinnert hatte, er möge doch bitte schauspielern, einen Blick aufgesetzt hat, den man eigentlich nicht anders als mit dem „offiziellen-Til-Schweiger-Gedächtnisblick“ betiteln kann, wohingegen McCloud wohl unter den Knallchargen dieses Films wahrscheinlich der verhauendste Charakter sein müsste, grossartig wie er sein definitiv nicht vorhandenes schauspielerisches Können mit lächerlicher Mimik und am laufendem Band rollenden Augen ausgleicht. Als Kalki hat man eigentlich schauspielerisch gesehen keine extrem fordernde Rolle zu verzeichnen, neben den besagten Effekten werden sämtliche Szenen, in denen Tolec auftaucht zusätzlich durch ein lächerliches Knurren abgewertet, als ob eine an Asthma leidende Katze schnurrt, gibt der (im Film niemals einen Menschen fressenden) Kannibale sehr suspekte Laute von sich.

Wer jetzt glaubt, dass sich der Film in punkto Gewalt retten könnte, liegt ebenfalls falsch, da hier von den Morden durch Tolec rein gar nichts erkennbar ist, ausser Dudelsons toller Kamera-Look, sowie etwas Ketchup auf dem kreischenden Statisten, genauso wenig wird der Eindruck einer abartigen Ausweidungs-Szene erzeugt, wenn Jewel mal kurz in einen Raum vorbeischaut, wo sich ein paar Typen über ein Plastik-Skelett beugen und auf halbgarem Fleisch herumkauen. Ansonsten ist nur noch der Pistoleneinsatz der Polizisten „erwähnenswert“, obwohl hier ebenfalls keine wirkliche Gewaltdarstellung stattfindet, da Kunstblut durch irgendwelche Raucheffekte ersetzt wird und die Kleidung der Zombies höchstens akkurat an den Nähten aufreisst (was dann wohl das Einschussloch darstellen soll) und man sich sogar noch dazu erdreistet, eine Krawatte zu filmen, wie sie unter Beschuss geraten in Nahaufnahme hin- und herpendelt. Es ist also so, dass man schlicht und ergreifend kein Geld hatte, um diverse Goreeffekte (was sich ja bei Zombies und einem Kannibalen doch irgendwo angeboten hätte) zu inszenieren und es wird nun mal aufgrund der vor Inkompetenz strotzenden Machart dieses Filmes auch mit Sicherheit kein subtiles Grauen erweckt. Die Altersfreigabe halte ich wegen der akuten Verblödungsgefahr doch gerechtfertigt, wenn man jedoch mal Revue passieren lässt, was in letzter Zeit noch offiziell sechzehnjährigen zugänglich gemacht wurde, so bräuchte man sich theoretisch einer noch niedrigeren Freigabe für diesen Film nicht zu verschliessen, stellt sich nur die Frage, ob sich dann dieser Film überhaupt noch verkauft hätte, wenn der Splatterproll von Welt vor dem Verkaufsregal vor sich hinsabbernd nicht auf seine Gore-Einlagen hoffen kann…

Die von mir zur Sichtung herangezogene DVD von E-M-S ist nicht gerade eine im Pappschuber ausgestellte Revolution auf dem Markt, sie kränkelt eher an lächerlichen vier Standard-E-M-S-Trailern, einem arg kontrastarmen und krisseligen Bild, was sich insbesondere an dunklen Passagen des Filmes wiederspiegelt (schade nur, dass fast der komplette Film in einem dunklen Museum spielt…), der Ton ist aber zumindest gut verständlich. Trotzalledem ein Lob an die Jungs und Mädels von E-M-S, die sich der scheinbar unmöglichen Aufgabe gestellt haben, diesen „Film“ in Kapitel zu untergliedern (auch wenn das Kapitelmenü schon sehr lächerlich wirkt, wenn auf nahezu jeder Miniaturabbildung des laufenden, jeweiligen Kapitels immer nur zwei Personen zu sehen sind, wie sie einen stockdüsteren Gang entlanglatschen).

Unabhängig von eventuellen Neuauflagen mit wahnsinnig vielen Extras, oder (so wie bei dieser Auflage) schlechter Ausstattung und einer Bildqualität, die maximal VHS-Niveau beträgt, sollte man generell auf den Kauf dieses Machwerkes verzichten.

Die komplette Bomben-Wertung für einen Film, der das Wort „lieblos“ neu definiert und aufgrund des hohen Langeweile-Faktors eine wahre Geduldsprobe für den Zuschauer darstellt, allerdings ist die (wenn auch mit voranschreitender Filmlaufzeit immer weniger an Bedeutung habende) Komponente der Unfähigkeit allumfassend, (insbesondere der katastrophale Schnitt…) woraus auch meine Bier-Wertung resultiert. So manch ein Trash-Fetischist mag auch eine Bombe abziehen, da „Museum of the Dead“ (zumindest meiner Meinung nach) unter den hier vorgestellten 10-Bomben-Filmen noch eines der „fähigsten“ Exemplare darstellt.

(c) 2008 ChainsawHorst


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 2


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