XPW: The Complete First Season

 
  • Original-Titel: XPW: The Complete First Season
  •  
  • Land: USA
  • Jahr: 2001
  • Darsteller:

    Shane Douglas, Chris Candido, Sabu, Big Dick Dudley, Missy Hyatt, Lizzy Borden, Rob Black, Josh Lacie, „White Trash“ Johnny Webb, The Messiah, Abdullah the Butcher, Kid Kaos, Supreme, Axl Rotten, Kristi Myst, Jasmin St. Clair, Homeless Jimmy, Pogo the Clown, The Pitbulls, Public Enemy, The W.S.N., John Kronus, „The Real Deal“ Damien Steel, Nicole Bass, Jake Lawless, Damien 666, Halloween


Vorwort

Beginnen wir doch gleich mal mit einer ordentlichen historischen Abschweifung… als Vince McMahon, Oberhaupt der World Wrestling Federation (jetzt WWE) Mitte der 80er daran ging, sein erklärtes Ziel, Profi-Wrestling zu mehr zu machen als einer „sideshow attraction“ und einem Nischenprodukt für eine loyale, aber zahlenmäßig überschaubare Fanschar, erkannte er die Zeichen der Zeit und ging eine fruchtbare Kooperation mit MTV ein. Die „rock’n’wrestle“-Ära war geboren und aus den Protagonisten der Showkämpfe wie Hulk Hogan, „Macho Man“ Randy Savage und dem Ultimate Warrior wurden „household names“, Pop-Kultur-Ikonen und Megastars. Der Sieg in den legendären „Monday Night Wars“ gegen die rivalisierende Organisation von World Championship Wrestling (WCW) erwies sich allerdings – in der Rückschau – als eine Art Phyrrussieg. Ohne den Konkurrenzkampf gegen einen finanziell überlegen ausgestatteten Gegner wie Ted Turner versank der Wrestling-Gigant in entweder unkreativen oder schlicht geschmacklosen Storylines, wusste mit einem Großteil der von der WCW übernommenen Wrestler nichts anzufangen und hat sich – einschaltquotenmäßig – nun auf einem niedrigen Niveau eingepegelt, für das sich Mitte der 90er keiner der Beteiligten auch nur die Schnürsenkel zugebunden hätte (ein Neilsen-Rating von 3.6 – 4.0, auf dem sich der WWE „flagship show“ RAW heutzutage bewegt, wäre zu Monday-Night-Wars-Zeiten als herbe Niederlage empfunden worden. Damals gingen die Ratings bis in hohe 7er-Regionen). Auch der „brand split“, die Aufteilung des Rosters in (theoretisch) drei voneinander unabhängig operierenden Unter-Promotions (RAW, Smackdown! und ECW) hat sich nicht als Glücksgriff erwiesen (was soweit führte, dass Smackdown! und ECW mittlerweile rostermäßig verschmolzen wurden).


Inhalt

Was das alles mit unserem heutigen Review zu tun hat? Ich komm‘ gleich drauf. Ende der 90er blühte, im Schatten der kämpfenden Riesen WCW und WWF, die bis dahin eher unbedeutende kleine Ostküsten-Promotion ECW auf, entwickelte sich zum Trendsetter in Sachen Hardcore-, High-Flying- und mexikanischem Lucha-Style-Wrestling und zum von den Großen gern geplünderten Talentschuppen (Chris Benoit und Eddie Guerrero verdienten sich dort ihre ersten Sporen, Steve Austin verbrachte dort die Zeit zwischen seinem WCW-Rauswurf und dem WWF-Signing), bot also eine für viele Fans willkommene Alternative zu WCWs Altherrenklub (der sich immer und immer wieder um die selben alten Haudegen wie Hogan, Flair, Savage oder Nash drehte) und der neuen, kantigeren WWF der „attitude era“ (die zwar Stars wie Mick Foley, Steve Austin oder The Rock hervorbrachte, aber mit ihren ausschweifenden, komplexen Soap-Opera-Storylines gerne mal den Fokus vom Wrestling wegrückte). Die ECW fand schnell Nachahmer, die versuchten, den Hardcore-Style, der von Kämpen wie Sabu, The Sandman, Tommy Dreamer, Terry Funk, den Dudleys oder Raven zur vollen Blüte entwickelt wurde, zu kopieren. Keine dieser Indy-Feds erreichte je den Erfolg der ECW (auch wenn sich z.B. Combat Zone Wrestling, die sich quasi als legitimer Nachfolger der ECW verstehen und in der ehemalgien ECW Arena ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben, immerhin schon neun Jahre hält, aber auch mit stetig nachlassendem Fan-Interesse zu kämpfen hat) – nicht nur an der Ostküste, sondern auch im sonnigen Kalifornien, das sich nach dem Niedergang der dortigen NWA-Territorien Anfang der 90er zu einer Wrestling-Diaspora entwickelt hatte.

Enter Rob Black. Black war zusammen mit Ehefrau Janet Romano, besser bekannt unter ihrem „Künstlernamen“ Lizzy Borden, Eigentümer der Porno-Produktionsklitsche „Extreme Associates“ – eine Company, die ihrem Namen alle Ehre machte und Filme produzierte, gegen die der typische adult-movie wie die KIKA-Programmschleife wirkt. „simulated rape“ gehörte noch zu den harmloseren Elementen der EA-Pornos. Nichtsdestotrotz war damit gute Kohle zu verdienen und Black gelüstete es offensichtlich nach kreativen Wegen, den gemachten Reibach auf „seriöse“ Weise zu vermehren. Nachdem er, soweit sich die unklaren Informationen über die Gründung seiner Wrestling-Promotion interpretieren lassen, zunächst damit scheiterte, mit Paul Heyman und der ECW einen Deal einzugehen, um deren Produkt an die Westküste zu bringen, versuchte er, sich in eine bestehende Promotion einzukaufen – aus der kleinen Fed SCCW wurde Blacks eigene: Xtreme Professional Wrestling, kurz XPW. Das Versprechen der XPW: ECW-styled Wrestling-Action und namhafte Stars der Hardcore-Szene an der Westküste zu etablieren. Zeit ihrer etwa vierjährigen Existenz hatte die XPW immer einen schweren Stand – bei den kleinen, lokalen Promotions der L.A-Szene machte man sich unbeliebt, indem man deren Roster plünderte (was allerdings eine völlig legitime Sache ist, die von keiner Promotion auf der Welt anders gehandhabt wird); die gebuchten Venues konnten oft nur mit Hilfe von massenweise Freikarten anständig gefüllt werden (erst recht, als die XPW begann, ihre großen Shows in der 10.000 Personen fassenden L.A. Sports Arena aufzuführen), immer wieder konnte die XPW Versprechungen hinsichtlich angeblich gebuchter Stars und Matches nicht halten, und oft genug gab’s einfach technische Schwierigkeiten (wie einen zusammenbrechenden Käfig bei einem War-Games-Match). Hinzu kamen „Zwischenfälle“ wie der Versuch der „Invasion“ eines ECW-pay-per-view, das in Handgreiflichkeiten zwischen ECW-Wrestlern und XPW-Crew auf dem Parkplatz endete, und ein sehr zwiespältiges Verhältnis mit den eigenen Fans und deren Kritik am gebotenen Produkt. Obwohl eine echte Geldverbrennungsmaschine, hielten Black und Romano, für die die ganze Sache wohl ein spaßiges Hobby darstellte und dem sie durch die Integration zahlreicher Pornostars wie Jasmin St. Clair oder Kristi Myst so etwas wie einen „porn’n’wrestle“-Stempel und entsprechende exposure verschafften, an der XPW fest, auch wenn die Operationsbasis der Promotion 2002, nach dem finanzkollapsbedingten Ende der ECW, nach Philadelphia und in die ehemalige ECW-Arena umzug, wo Ex-ECW-Topstar Shane Douglas versuchte, den früheren Erfolg der ECW aufleben zu lassen. Der Umzug endete in einem finanziellen Fiasko (zuletzt wollten nur noch gut 150 Fans die Shows, die des öfteren auch einfach mal ausfielen, sehen) und Mitte 2003 im Ende der XPW. Ein weiterer Faktor im Niedergang der XPW war aber sicherlich auch der „Messiah“-Zwischenfall (der Wrestler „The Messiah“ wurde in seinem Haus von unbekannten Typen angegriffen, die ihm einen Daumen abschnitten und offensichtlich sogar versuchten, ihn zu kastrieren. Da publik wurde, dass der Messiah angeblich eine Affäre mit Lizzy Borden/Janet Romano hatte, wurde Rob Black schnell zum Hauptverdächtigen und Auftraggeber des Anschlags erkoren, was ihn sogar in eine Episode von „America’s Most Wanted“ brachte. Zu Anklagen oder gar Verurteilungen kam es jedoch nie) und der Umstand, dass Extreme Associates wegen der Verbreitung von „obszönem Material“ angeklagt wurde und die finanziellen Ressourcen der Firma in die Verteidigung im Rechtsstreit flossen (in erster Instanz wurden Black und Romano von allen Vorwürfen freigesprochen, das Urteil wurde aber vom Supreme Court kassiert und an die vorhergehende Instanz zurückverwiesen. Ein abschließendes Urteil steht offenbar noch aus).

Der frühere XPW-Mitarbeiter Kevin Kleinrock, mittlerweile in Diensten des DVD-Distributors Big Vision Entertainment, der sich speziell mit dem Boxset zu Wrestling Society X (der MTV-Show, die zufälligerweise auch einen ganzen Eimer ehemaliger XPW-Aktiver im Roster hatte) einen guten Namen gemacht hat, hat mittlerweile sämtliche Rechte an der XPW gesichert und kürzlich eine „reunion“-Show angekündigt, die anschließend auf DVD vertickt werden soll.

Aller Widrigkeiten zum Trotz produzierte die XPW während ihrer „Blütezeit“ eine syndicated TV-Show (also ein vorproduziertes Programm, das interessierte Fernsehstationen, die nicht zu einem großen Network gehören, ankaufen und zeigen konnten; wobei Black wohl in etlichen Märkten drauflegte, damit die Sender XPW-TV über den Äther jagten). Die Show schaffte eine Laufzeit von vier Staffeln und wird nun in (ausnehmend hässlichen) Staffelboxen von Big Vision auf DVD vertrieben.

„The Complete First Season“ steigt in die Events des Jahres 2000 ein und steht ganz im Zeichen einer durchgehenden Storyline, die sich in all ihren Ausprägungen bis hin in die Philadelphia-Ära der Promotion durchziehen sollte – der Kampf um die Kontrolle über die XPW. In Episode 1 ist Stand der Dinge, dass Chris Candido als amtierender XPW-Champion einen Vertrag bei der WCW unterschrieben hat und daher von der XPW-Führungsspitze (in Form von Black und Borden) und auch von den Fans des „sell-outs“ bezichtigt wird. Shane Douglas nutzt die Gelegenheit, um eines seiner klassischen, four-letter-words intensiven Promos vom Stapel zu lassen (und natürlich seinen real-life-Erzfeind Ric Flair mehrfach als „Dick Flair“ zu titulieren). Douglas gelobt zur Freude der Fans, die XPW wie einst die ECW „auf seinen Schultern zu tragen“, demzufolge bei nächster sich bietender Chance Candido um den Champion-Gürtel zu erleichtern. Ist aber gar nicht so einfach, weil Candido aufgrund seiner WCW-Verpflichtungen für Titelverteidigungen gar nicht erst zu erscheinen pflegt. Dieweil turnt Lizzy Borden, die für Rob Black die „Tagesgeschäfte“ der Company führt, heel, feuert nach Belieben Leute (wie z.B. Johnny Webbs Managerin Missy Hyatt) und macht Kristi Myst zu ihrer „personal bitch“. Darum, und aufgrund Blacks (kayfabe) Unfähigkeit, Sabu aus seinem ECW-Vertrag zur XPW zu lotsen, übernimmt Josh Lacie, bis dato Blacks rechte Hand, den Laden und bootet Black und Borden komplett aus inkl. Hallenverbot (natürlich alles storyline). Lacie bringt tatsächlich Sabu mit und versammelt eine Schar von ihm treuen Wrestlern um sich. Shane Douglas „hintergeht“ die XPW und sorgt dafür, dass Candido seinen Titel im Match gegen Sabu behält und wechselt selbst zur WCW. Lacie klaut Candidos Championship-Gürtel, Sabu gelingt es tatsächlich, in einem 8-Mann-Turnier trotz interference von Rob Black, den Titel zu holen. Black findet ein „loophole“ in den Verträgen und kaspert aus, dass Lacie zwar „in charge“ ist, die Veranstaltungsorte zu buchen und das TV-Programm zu organisieren, die Shows aber von Black organisiert werden. Black gelingt es, einen stable von Wrestlern („Black’s Army“), u.a. mit The Messiah, Tracy Smothers und Jake Lawless, um sich zu scharen, schliesst (kayfabe) ein Kooperationsabkommen mit der WCW, XPW-Leute nach Gutdünken als Jobber verpflichten zu können, dafür aber WCW-Talent „ausborgen“ zu dürfen, um Sabu den Titel abzujagen. Erst mal versucht er’s aber mit Hilfe des „madman from Sudan“, Abdullah the Butcher…

Auch in der Undercard wird dieweil eifrig gekämpft – Johnny Webb wechselt munter die Loyalität zwischen Lacie und Black, Supreme verteidigt seinen „King of the Death Match“-Titel, The Messiah (dessen schlichtweg geniales Gimmick ist es, schlicht und ergreifend der nach 2000 Jahren wiedergeborene Messias zu sein, der die Sünder bekehren und beim Ober-Sündenpfuhl XPW anfangen will) geht seinen Weg, die Westsiders verbreiten ihren Terror in der Tag-Team-Szene und das „Monster“ Tool (Gimmick: S/M, hat eigenes Dungeon, in dem er hübsche Mädel foltert und turned erstaunlicherweise schon bald face) zerstört seine Gegner. Dazu gibt’s comedy acts wie „Mr. 80’s“ Dynamite D (der mal als Hulk Hogan, mal als Randy Savage auftritt), Homeless Jimmy (Gimmick: Obdachloser, der stets seinen Einkaufswagen mit zum Ring bringt und JEDES Match verliert), mexikanische Luchadores wie Damien 666 und Halloween, usw. usf.

Dies alles präsentiert die erste Staffel von XPW TV in 13 Episoden von 33 – 45 Minuten Länge (ein richtiges Schema scheint’s da nicht zu geben, ausgerechnet die letzte Folge mit dem Staffel-„Highlight“ Sabu vs. Abdullah läuft grad mal 33 Minuten), kommentiert vom worst announce team ever Kris Kloss (später WSX) und Larry Rivera – die beiden sind so schlecht, dass es wirklich lustig ist, speziell, wenn’s um Match-Kommentare geht. Kloss nervt mit seinen Kastraten-Schreien bei „dramatischen“ Aktionen und Rivera kann kaum Englisch, verfällt immer wieder ins Spanische (und hat hübsche catchphrases wie „this is brutality at its most brutal“). Nixdestotrotz haben die beiden gute comedy chemistry (zumal’s zwischen den beiden auch einen Machtkampf gibt, wer denn nun Host der Sendung ist und wer nur „color commentator“. Kloss schlägt sich auf Lacies Seite, Rivera steht strikt zu Rob Black) und Kloss‘ Gesichtsausdrücke, wenn Rivera wieder etwas besonders blödsinniges/fieses gesagt hat, sind schlicht priceless (allerdings nervt Klossens „you gotta be kiddin‘ me“, das er pro Folge ungefähr zwölfmal blökt. Auch bei WSX war Kloss‘ Kommentar ein Schwachpunkt).

Die Show selbst besteht aus den Host-Segmenten mit Kloss und Rivera, „backstage skits“ und aufgezeichneten Promos sowie natürlich den Matches, wobei letztere leider oft nur clipped (also gekürzt) gezeigt werden. Besonders die ersten Episoden sind schier grauenhaft, weil von den Matches kaum etwas übrig bleibt und sich das gezeigte Material wiederholt (wie Lizzy Borden Missy Hyatt feuert, kommt ebenso mindestens dreimal wie der ob seiner Anstößigkeit geblurrte Zungenkuss von Lizzy und Kristi Myst). So bei Episode 3/4 rum (storylinetechnisch mit Lacies Machtübernahme) wird die Show ansehbarer – anstelle fünf oder sechs Matches kurz anzureißen, beschränkt man sich auf zwei bis drei Matches pro Show und zeigt die komplett oder annähernd komplett.

Die Qualität der Matches ist verständlicherweise sehr unterschiedlich – im XPW-Roster sind durchaus talentierte Leute wie Johnny Webb, Kid Kaos und speziell The Messiah (von dem könnte ich echt Fan werden… für einen Indy-Wrestler hat er Charisma to boost, gute Mic-Skills und ist technisch absolut auf der Höhe), die „zugekauften“ Akteure kommen meist aus der Hardcore-Zunft (Axl Rotten, Kronus, Sabu), Damien Steel verdient allein schon einen Preis für den witzigsten Promo-Skit, den ich je gesehen habe, und selbst Comedy-Jobber wie Homeless Jimmy haben durchaus was auf dem Kasten. Dafür gibt’s auch Nulpen wie „Pogo the Clown“ oder „The Human Horror Film“ Supreme. Für spektakuläre Momente sorgen die mexikanischen Lucha-Libre-Künstler (auch wenn die ab und zu mal ’nen Spot versauen. Dafür schaut aber der originale Rey Misterio für einen Gastauftritt vorbei). Trotz durchaus vorhandenem high-flying- und technical wrestling liegt der Schwerpunkt allerdings bei Hardcore und das kann man mögen oder nicht – ein zünftiges Hardcore-Gemetzel ist zwar immer wieder, hüstel, nett anzuschauen, aber wenn sich die Kämpen nur noch die Stühle, Tische, Mülltonnen und Bleche um die Ohren hauen und es nur noch darum zu gehen scheint, den Gegner kreativ zum Bluten zu bringen, wird’s halt schon eher speziell (Heymans ECW erkannte die Sackgasse ja auch und brachte Techniker und Luchadores ein). Sabus Stil ist zweifellos spektakulär, aber wenn er gegen einen unbeweglichen Fleischklops wie Abdullah (zu dem Zeitpunkt schon lockere 60 Lenze jung und praktisch nur noch dazu in der Lage, mit seiner „Signaturwaffe“, der Gabel, auf den Köpfen seiner Gegner rumzukratzen – speziell sein „Kampf“ mit Axl Rotten ist ein Blutbad ersten Ranges) antreten muss, kann der kreativste Hardcore-Wrestler kaum mehr etwas retten. Staffel 1 endet mit dem Versprechen eines Titelfights zwischen Sabu und Terry Funk, der könnte allerdings interessant werden (ich habe Staffel 2 mittlerweile geordert, auch wenn aufgrund XPWs steter Finanzprobleme, die für längere Pausen zwischen den einzelnen House-Shows, die man hätte filmen können, MEHR Skits und weniger Wrestling gefeatured werden).

Die Bildqualität ist trotz digitalen remasters ziemlich grauenhaft (4:3). Recht grobkörnig, nicht sonderlich scharf und kontrastarm, speziell bei den Matches. Die Skits sind offensichtlich mit besserem Equipment aufgenommen worden und damit bildtechnisch deutlich besser (komischerweise aber auch das Bonusmaterial).

Der Ton ist zweckmäßig – auch hier ist der „Liveton“ der Matches deutlich schwächer als der der Skits und Host-Segmente, aber es reicht völlig. Four-letter-expletives werden wechselweise ausgepiept oder einfach ausgeblendet.

Als Bonusmaterial gibt’s das „making of“ eines (allerdings nicht verwendeten) Damien-Steel-Skits mit Jasmin St. Clair sowie einige Fan-Cam-Matches von House Shows (ohne Kommentar).

Summa summarum ist dieses Boxset eine Angelegenheit für im wahrsten Sinne des Wortes Hardcore-Fans. Es ist immer wieder schön, den viel zu früh verstorbenen Chris Candido im Ring zu sehen, Jungs wie Johnny Webb und The Messiah deuten ihr Potential an, ECW-Fan-Faves wie Sabu, Public Enemy, die Pitbulls oder Shane Douglas zeigen ihr Können und immerhin weiß ich jetzt auch, dass ich nie mehr Abdullah-Fan werden werde… Vom Wrestling-Produkt her ist die XPW sicherlich nicht mehr als eine second-rate-ECW und damit etwa in der Kragenweite von CZW, ausgeglichen wird’s durch teils sehr witzige Skits und Promo-Elemente. Nix für WWE-/TNA-Fans, aber aufgrund des recht günstigen Preises (inklusive Versand bekommt man’s bei den einschlägigen US-ebay-Verkäufern für maximal 15 Euro für 3 DVDs) interessant für ECW-Fans mit Faible für Trash-TV. Ich hatte durchaus meinen Spaß…

3,5/5
(c) 2008 Dr. Acula


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