Watchmen – Wächter der Nacht

 
  • Deutscher Titel: Watchmen - Wächter der Nacht
  • Original-Titel: WATCHMEN
  • Alternative Titel: APOCALIPSIS |
  • Regie: Zack Snyder
  • Land: USA
  • Jahr: 2008
  • Darsteller:

    Billy Crudup (Jon Osterman / Dr. Manhattan)
    Matthew Goode (Adrian Veidt / Ozymandias)
    Malin Akerman (Laurie Jupiter / Silk Spectre II)
    Jackie Earle Haley (Rorschach)
    Jeffrey Dean Morgan (Edward Blake / The Comedian)
    Patrick Wilson (Dan Dreiberg / Nite Owl)
    Carla Gugino (Sally Jupiter / Silk Spectre)
    Matt Frewer (Moloch)
    Stephan McHattie (Hollis Mason)
    Laura Mennell (Janey Slater)
    Rob LaBelle (Wally Weaver)
    Gary Houston (John McLaughlin)
    James M. Connor (Pat Buchanan)
    Mary Ann Burger (Eleanor Clift)
    John Shaw (Dough Roth)
    Robert Wisden (Richard Nixon)
    Jerry Wasserman (Detektiv Fine)
    Don Thompson (Detektiv Gallagher)
    Eli Snyder (Junger Rorschach)


Vorwort

a, sicher hatten wir auf Badmovies schon eine Review zu WATCHMEN! HIER, um genau zu sein. „Über die Kollegen nur Gutes“, also wollen wir wenig Schlechtes über den Vorreviewer G sagen. Eine Seele von Mensch, ein tadelloses Mitglied der Gesellschaft und eine Tasse, randvoll gefüllt mit der Sahne menschlicher Güte. Immer freundlich zu Tieren, Witwen und Waisen. Nur bei seiner WATCHMEN-Review, da hat der Besteste sich ein wenig hängen lassen. Oder nennen wir es beim Namen: ein DVD-Bit für einen Koloss wie WATCHMEN?! Der Beelzebub soll ihn holen! Mit Müh und Not konnten wir G daran hindern, ein Zwei-Zeilen-Bit zu THE AVENGERS zu verfassen („Inhalt: Superheldenteam kloppt sich mit Außerirdischen“; Analyse: „War okay“)!

Also werfen wir erneut einen Blick auf jenes Werk. Der Verfilmung eines der ikonischen, wichtigsten Comics aller Zeiten, die bis zum heutigen Tag die Geister scheidet und die Meinungen polarisiert. Und wie immer eine Warnung voraus: da es sich um eine Long-Review handelt, kommen wir um den einen oder anderen Spoiler nicht umhin. Für Uneingeweihte und Nicht-Gesalbte gilt also die Faustregel: Comic lesen, Film gucken, Review lesen.

Außerdem liest mein Dad hier auch gerne mal mit, und da er heute Geburtstag hat, hoffe ich dass er seinen Spaß an der Review hat.


Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1985 und befinden uns auf einer Parallelerde, über die sich die Comic-Nerds streiten, ob es sich nun Erde-4 oder einer der namenlosen Welten des DC-Multiversums handelt. Ein älterer Herr hat es sich mit Zigarrenstumpen und Whiskeyglas auf seinem Lehnstuhl bequem gemacht und lässt sich vom TV berieseln. Es kommt ungebetener Besuch in Form eines maskierten Spitzbuben. Bei der darauf folgenden Balgerei zeigt sich der Alte wohl streitbar, zieht aber schlussendlich doch den Kürzeren und wird aus dem Fenster befördert. Ein paar duzend Stockwerke tiefer wartet der Asphalt, um ihn mit ausgebreiteten Armen zu begrüßen.

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Unsere Helden im Uhrzeigersinn:
Lesbe; verrückt; ein Trottel; säuft; schwul;
Vergewaltiger; Nymphomanin… und nochmal schwul (mit einer Brise S&M).

In einer Rückblende während der Opening-Credits (einem der Highlight des Films), lernen wir ein wenig mehr über diese Welt: Hier hat sich Ende der 1930er Jahre eine Gruppe von maskierten Superhelden (oder Selbstjustizlern), die „Minutemen“, zusammengetan und dem organisierten Verbrechen den Krieg angesagt. Unter den „Minutemen“ befinden sich, unter anderen, der erste Night Owl (Polizist bei Tag, Superheld bei Nacht), die aufreizende Silk Spectre und der immer gewaltbereite Comedian. Die erste Generation, entweder dezimiert oder im Ruhestand, wird von neuen, jungen Vigilanten abgelöst. Ein neuer, modernisierter Night Owl übernimmt die Rolle seines Mentors und Silk Spectre reicht ihren „Künstlernamen“ an ihre Tochter Laurie weiter. Am Ende bleibt von der alten Garde nur mehr der Comedian, der scheinbar zu viel Spaß an der Sache hat um die Maske an den Nagel zu hängen. Zu diesem Zeitpunkt erscheint auch Dr. Manhattan auf der Bildfläche, der erste und einzige Helde mit echten, gar gottgleichen Superkräften. Auch dieser wird Mitglied der neuen „Minutemen“, aber mehr noch, seine pure Existenz verändert die Weltgeschichte: dank Dr. Manhattan wurde der Vietnamkrieg gewonnen (darum hat die US-Amerikanische Flagge hier auch 51 Sterne), Richard „Tricky Dick“ Nixon wurde gleich mehrmals als Präsident wiedergewählt und der Comedian, inzwischen bei Nixon in Lohn und Brot, hat Präsident Kennedy seine Ganzkopffrasur verpasst (was zwar nicht auf dem Comic basiert, aber dennoch eine charmante Verschwörungstheorie ist). Kurzzeitig wurde diese nächste Generation von Helden (auch „Watchmen“ genannt) wie Popstars gefeiert, dann aber in den 70er Jahren per Gesetzesbeschluss, dem „Keane-Act“, verboten, mussten untertauchen, für die Regierung arbeiten oder sich ins Privatleben zurückziehen. In der Jetzt-Zeit, also den 80er Jahre, stehen die Sowjet-Union, welche die lebende Waffe Dr. Manhattan verständlich als Bedrohung sieht, und die USA kurz vor einem Atomkrieg.

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Rorschach? Sind das nicht so Bildchen, die Psychiater
Psychopathen vor die Nase halten? Klingt doch recht passend!

Rorschach, einer der letzten Helden, der noch immer außerhalb des Gesetzes agieren (und darum von der Polizei gesucht wird) ermittelt im Mordfall des älteren Herrn und findet heraus, dass es sich bei dem Opfer um Eddie Blake, alias Comedian, einen Helden der ersten Stunde, handelt. Der paranoide Rorschach vermutet zugleich eine Verschwörung und versucht seine ehemaligen Teamkollegen Dr. Manhattan und Silk Spectre zu warnen. Doch die beiden sind inzwischen für die Regierung tätig und lassen den Maskierten abblitzen. Einzig sein ehemaliger Partner Dan Dreiberg (alias Night Owl II), schenkt Rorschach Gehör und trägt sein Anliegen Adrian Veidt, dem ehemaligen Superhelden Ozymandias, vor. Veidt ist nicht nur „der klügste Mensch der Welt“, sondern inzwischen auch einer der reichsten, der seine Griffel in Industrie, Wissenschaft und Politik hat. Doch auch Veidt hält Rorschach für einen Spinner und tut die Geschichte als Verschwörungstheorie ab.

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„I love the smell of fried Chinamen in the Morning!“

Man trägt den Comedian zu Grabe und jeder hängt seinen eigenen Erinnerungen nach. Die meisten davon sind nicht unbedingt positiv: Manhattan denkt an die Zeit, als man mit sichtlichem Vergnügen den Vietkong dezimiert hat (der Comedian mit seinem Flammenwerfer; Manhattan indem er die Reishutträger mit einer lockeren Handbewegung einfach platzen ließ). Die schöne Erinnerung wird nur davon getrübt, dass der Comedian seiner hochschwangeren, vietnamesischen Geliebten in einem Moment der Rage in den Bauch schoss. Im ihrem Altenheim in Florida erinnert sich die ehemalige Teamkollegin Silk Spectre, wie der Comedian sie einst nach einem Photo-Shooting brutal zusammengeschlagen hat, und die versuchte Vergewaltigung nur in letzter Sekund von einem weiteren Kollegen, dem maskierten Hooded Justice, vereitelt werden konnte. Dabei halten sich die Sympathien für die Dame in Grenze, da diese die schlechte Angewohnheit hatte, alles was auch nur vage nach Pheromonen roch, den Kopf zu verdrehen (inklusive dem volatilen Eddie).

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Ein zum Menschen gewordene „Amerikanischer Traum“:
Der Comedian.

Night Owl erinnert sich, wie er zu Beginn der Anti-Superhelden-Hysterie mit dem Comedian gemeinsam Demonstranten aufgemischt und windelweich geprügelt hat. Dabei hatte Night Owl zu beanstanden, mit welchem Gusto der Comedian den randalierenden Pöbel, inklusive Frauen, mit Faust und Gewehrknauf bearbeitete, und gerne auch den einen oder anderen mit Gummigeschossen zum Krüppel machte. In dem Chaos fragte sich Night Owl noch, was aus dem „American Dream“ geworden ist (worauf der Comedian auch die korrekte Antwort hat: „Er ist wahr geworden. Du siehst ihn vor dir“). Dann verscharrt man das Rabenaas mit allen militärischen Ehren. Das ganze Prozedere wird von einem Tippelbruder mit einem „Das Ende ist nahe“-Schild beobachtet. Auch ein ehemaliger Kontrahent der Superheld, der Ex-Superverbrecher Moloch, wohnt der Zeremonie bei und zollt seinem ehemaligen Gegenspieler den letzten Respekt. Des Abends bekommt Moloch unerwarteten Besuch von Rorschach. Ein paar gebrochene Finger lockern bekanntlich die Zunge und bald singt Moloch seine Arie: Er sei nach seinem Gefängnis zwar vollkommen reformiert, leide inzwischen aber an der Sorte Krebs, von der man nicht mehr gesundet. Der Comedian habe ihn vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls einen nächtlichen Besuch abgestattet, hochdepressiv und voll wie eine Haubitze. Vor Angst schlotternd, habe er sich das versoffene Geschwafel von einem Weltuntergangsszenario angehört, aber was genau der Comedian von ihm wollte, das weiß auch Moloch nicht. In einem raren Moment der Menschlichkeit läßt Rorschach ausnahmsweise fünfe gerade sein (bei seiner Hausdurchsuchung hat er bei Moloch ein illegales Krebsmedikament gefunden), schwört aber zurückzukommen, falls es sich herausstellt, dass an der Geschichte etwas stinkt.

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Collateral Damage bei Ozymandias kleinem Stelldichein.

Bei einer Konferenz mit diversen Politikern und Wirtschaftsgrößen erhält auch Ozymandias Besuch von einem Auftrags-Killer. Dem Meuchler gelingt es aber nur, den Ford-Motors-Chef Lee Iacocca eine Kugel zwischen die Schweinsaugen zu jagen und Ozymandias Sekretärin anzuschießen (Lappalien; ein paar abgeschoßene Fingerchen und eine Kugel durch das Schienbein). Der Ex-Helden kann den Gedungenen zwar überwältigen, aber nicht verhindern, dass der Spitzbube auf eine Zyankalikapsel (und somit ins Gras) beißt. Rorschach findet heraus, dass der Killer bei derselben Firma wie Moloch angestellt war. Erneut will er den Todkranken befragen, aber auch Moloch wurde bereits mittels Mörderhand ins Jenseits befördert. Schlimmer noch: Rorschach ist anscheinend in eine Falle geraten. Draußen wartet die Bullerei, die Rorschach trotz heftigster Gegenwehr arretieren kann und ihn demaskieren. Es handelt sich bei dem Superhelden um niemand ander als den Tippelbruder mit dem Pappschild, der immer mal wieder durch die Szenen tingelte. Und ab geht es mit Rorschach in den Knast, wo Psychiater (und Häftlinge, die dank Rorschach im Kittchen gelandet sind) bereits begierig auf den Vigilanten warten.

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Rorschach erinnert sich an die unschuldigen Kinderjahre zurück …
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… früher war halt alles besser.

Dr. Manhattan tritt inzwischen in einer Talkshow auf, wo man ihn, oder besser seine recht unnatürliche Ausstrahlung, dafür verantwortlich macht, dass zahlreiche seiner Freunde und Kollegen, inklusive seiner ehemaligen Geliebten Janey, unheilbar an Krebs erkrankt sind. Schockiert zieht sich Manhattan auf den Mars zurück, wo er sich ein uhrwerkförmiges Schloss auf Glas baut und sich an die Zeit erinnert, als er noch der Wissenschaftler Jon Osterman war. Dieser geriet versehentlich in eine intrinsische Experimentierkammer, die ihm seine Moleküle zerdepperten. Doch Osterman schaffte es, seine Atome neu zusammenzusetzen und wurde so zum gottgleichen Dr. Manhattan. Von dato an ist Osterman ein lumineszierender Riesenschlumpf mit Sixpack und freischwingendem Gemächt, der Atome nach gutdünken zusammmensetzten, aber auch auseinander nehmen kann (was er gleich an ettlichen Verbrechern zu Beweis stellt, von denen selten mehr als ein schmieriger Fettfleck übrigbleibt). Teleportation sind für ihn ebenso problemlos zu bewältigen wie die Vorausberechnung der Zukunft. Mit der Ankunft von Dr. Manhattan bricht für die Menschheit buchstäblich eine neue Ära an.

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Übung macht den Meister.
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… und nun zu Lektion Nummer Zwei.

Manhattans Freundin, enttäuscht dass ihr blauer Beau immer weltfremder wird, hat inzwischen (scheinbar mit Dr. Manhattans Einverständnis) ein Techtelmechtel mit Dreiberg angefangen. Aber auch in dieser Beziehung ist es alles andere als rosig: Dreiberg ist komplett impotent und der einzige Weg, „den alten Soldaten“ Spalier stehen zu lassen, besteht darin, sich die eingemotteten Kostüme überzuziehen und Straßengangs ordentlich zu vermöbeln. Ettliche gebrochene (Gangster)-Knochen später, beschließt das Junge Glück, Rorschach aus dem Gefängnis zu befreien. Im Gefängnis hat Rorschach seine liebe Mühe, sich seine „Fans“ vom Leib zu halten. Erst als er einen Möchtegern-Angreifer kochendes Frittierfett über die Tonsur kippt und den schockierten Rest davon in Kenntnis setzt dass „ich nicht mit euch hier eingesperrt bin! Ihr seit mit mir eingesperrt“, hat er für kurze Zeit wieder Ruhe. Zunächst, denn Rorschachs frittiertes Opfer erliegt bald seinen schweren Verbrennungen. Es kommt zu einer vom Zwergenmafioso „Big Figure“ (der natürlich auch noch ein Hühnchen mit Rorsach zu rupfen hat) angezettelten Gefängnisrevolte.

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“Ja, noch schmollt sie.
Aber wartet mal ab bis sie von meinem Bat-Viagra erfährt!“

Die Gefängnisrevolte ist im vollen Gange, Night Owl und Silk Spectre kommen gerade noch rechtzeitig um Insassen und Wachtleute zu verhauen, und Rorschach verschafft seinen Zwergenkontrahenten „Big Figure“ noch schnell ein würdiges Seemannsbegräbnis (in einer Toilette, wie das bei Kleinwüchsigen der Brauch ist). Kurz darauf erscheint auch noch Dr. Manhattan und teleportiert seine (inzwischen ehemalige) Perle auf den Mars, wo er ihr enthüllt, dass es sich bei dem Comedian nicht nur um den vermeintlichen Vergewaltiger der ersten Silk Spectre gehandelt hat, sondern auch um ihren leiblichen Vater. Diese Realisation führt bei Manhattan dazu. dass den letzten Funken von Menschlichkeit in sich findet und die Menschheit nicht mehr bloß als einen Haufen Ameisen ansieht.

Zuhause auf Mutter Erde, ist Rorschach immer noch davon überzeugt, dass alle Fäden bei Veidt und dessen Firma zusammenlaufen, kann dies aber nicht beweisen. Als Duo machen sich die beiden auf Recherche, brechen dabei wieder ein paar Finger von mitteilungsunwilligen Informaten und in der Tat: alle Spure scheinen auf Veidt zu zeigen. In Veidts Büro finden werden sie endgültig Fündig und hacken sich in dessen geheime Floppydisketten ein. Diese machen es amtlich: Adrian Veidt ist die Sau. die hinter allem steckt (Mord am Comedian, Krebsbefall von Manhattans Bekannten und folgendem Exil, etc). Nur erschließt sich den beiden der Sinn der ganzen Aktionen (scheinbar) noch nicht. Unsere Helden machen sich auf zu Ozmandias Versteck im ewigen Eis (aber nicht bevor Rorschach noch schnell sein Tagebuch, in dem er seine Vermutungen und Deduktionen akribisch festgehalten hat, in den Briefkasten des republikanischen Boulevardblatts „New Frontiersmen“ schmeißt).

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Der ultimative Beweis für Veidts Schuld
(gleich neben dem ultimativen Beweis von Veidts Schuld, rechts oben).

Ein weiteres und scheinbar weit größeres Problem, liegt inwzischen in der Luft: Auch die Russen haben spitzbekommen, dass Dr. Manhattan sich vom Heimatplaneten verabschiedet hat. Da Manhattan nicht nur die stärkste Waffe der Amis war, sondern auch ein einmaliges Schutzschild vor potentiellen Atomangriffen, stellt man die „Endzeit-Uhr“ in Nixons Hauptquartier auf eine Minute vor zwölf.

In der Eiswüste der Antarktis hat Adrian sich ein „Supervillain-Lair“ zurecht gemacht, dass sich hinter der Geheimbasis eines James-Bond-Schurken nicht zu verstecken braucht. Ein Megalomane wie er im (Comic)-Buche steht, mit einem Faible für Alexander, den Großen und die alten Pharaonen, hat Adrian sein Domizil „Karnak“, nach der größten Tempelanlage Ägyptens benannt. Offiziell werkelt er dort an einem Super-Fusions-Generator, den er mit Manhattans Hilfe gebaut hat und der Gratis-Strom für die gesamte Menschheit verspricht. Aber scheinbar ist die Maschine nur Mittel zum Zweck, da Adrian seine wissenschaftlichen Mitarbeiter nach Vollendung der Arbeit mittels vergifteten Champus kollektiv über den Jordan wandern läßt. Nun erreichen Night Owl und Rorschach in Night Owls selbstgebastelten „Owl-Ship“, liebevoll Archie getauft, und verlangen von Adrian Rede und Antworten. Notfalls mit Gewalt. Aber gegen die geballte Ozymandias-Power kommen sie selbst zu zweit nicht an und liegen nach einem kurzen Gefecht mehr grün als blau auf dem Boden.

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Wollen hier nichts hereininterpretieren.
Zumindest spreizt er den kleinen Finger nicht ab,
ist doch auch schon was.

Trotzdem gibt sich Adrian freimütig und weiht die geschundenen Superhelden in seinen Master-Plan ein: Der Mord am Comedian geht auf seine Kappe, da der Comedian der einzige mit genug Grips im Kopf war, um hinter Adrians Machenschaften zu kommen. Auch für den Krebs bei Manhattans Freunden und Kollegen ist Adrian verantwortlich, da er sich davon erhoffte, dass sich Manhattan von der Menschheit abwenden würde. Aber das Grande Finale Fortissimo: Ozymandias hat Manhattans Strahlung kopiert, und der Generator ist in Wahrheit eine Bombe, die nicht nur Dr. Manhattans Energiesignatur simulieren, sondern auch halb New York dem Erdboden gleichmachen kann. Kann? Nein, den Adrian gibt selbst zu dass er kein Comicheftchen-Superschurke ist (im Comicheftchen sagt er natürlich, dass er kein Schurke aus einem billigen Actionfilm sei), sondern die Bombe schon gezündet hat, bevor Rorschach und Night Owl in der Antarktis eingetroffen sind.

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Und irgendwo im staubigen Afghanistan, in seiner Höhle und vor seinem
Home-Entertainment-Center, saß ein Kauz und weinte Tränen der Rührung.

Millionen Menschen sind nun Teil des Äthers und der Ozonschicht. Daran kann auch Dr. Manhattan nichts mehr ändern, der sich zum Bombenkrater, der einst New York City war, teleportiert hat. Er erkennt seine „eigene“ Energiesignatur und da gehen auch bei Manhattan die Lichter an. Flux nach Karnak teleportiert, zeigt Manhattan Adrians, wer hier die Oberhand hat (und wer in seiner rund 20-Meter hohen Riesengestalt wem sprichwörtlich haushoch überlegen ist). Nun zückt Adrian seine letzte Wunderwaffe: einen Fernsehschalter. Auf allen Kannälen gibt es natürlich nur ein Thema: die Vernichtung New Yorks und die „eindeutige“ Schuld Dr. Manhattans. Ost und West reichen sich nun die freundschaftliche Hand, um sich gegen den supermenschlichen Feind zu wehren. Die Helden stehen vor einem Dilemma: Natürlich könnte man den besiegten Ozymandias nun entlarven,vor den Kadi zerren und die ganze Geschichte aufdecken. Dann stünde allerdings der Atomkrieg wieder vor der Tür. Oder man läßt die ganze Sache unter den Tisch fallen, hält das Maul, schiebt Dr. Manhattan den Schwarzen Peter zu und sichert damit den Weltfrieden. Aus logischen Gründen entscheiden sich alle für Option Nummer zwei. Alle außer Rorschach, wie immer vom psychopathischen Schwarzweißdenken geleitet, der sich weigert einen Kompromiss einzugehen und damit droht, an die Öffentlichkeit zu gehen.

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Am Ende des Tages bleibt nur verflüßigter Rorschach auf Eis,
aber zumindest bleibt Rorschach seinem Konzept treu
(und die Fedora ist auch noch Heil).

Das lässt Manhattan nur eine Möglichkeit: Rorschach mit einer gewohnt eleganten Handbewegung in eine Blutpfütze zu verwandeln. Manhattan beschließt, die Erde für immer zu verlassen und sich im Weltall umzugucken; Laurie und Dreiberg fliegen mit „Archie“ davon, um Lauries Mutter einen Besuch abzustatten und Adrian wird sich selbst überlassen. In seinem verwüsteten Karnak muss er nun hocken und mit seiner Schuld, dem richtig- oder falsch-sein seines Handelns klarkommen. Alles scheint Friede, Freude und Eierkuchen. Überall, außer in der Redaktion des rechtslastigen Boulevard-Revolverblatts „New Frontiersmen“. Wegen Weltfrieden-et-al gehen dem Blatt die Stories aus und der genervte Chefredakteur überlässt es dem Praktikanten, irgendetwas aus den „Verschwörungstheorienspinner“-Leserbriefkasten zu fischen. Dort fällt dem Redaktionssklave zufällig Rorschachs Tagebuch in die Finger.

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THE END (?)

Analyse

Wer hätte über die Jahre nicht in WATCHMEN mitspielen sollen und wollen? Arnie und Dolph Lundgren zum Beispiel, respektive, beide wollten sie den Comedian spielen. Tim Burton hingegen, hätte er das Projekt bekommen, wollte – surprise, surprise – Johnny Depp als Comedian casten (und wir können nur dem allmächtigen Gott Cinematus dafür danken, dass dieser Kelch an allen vorrübergegangen ist). Tom Cruise liebaügelte zeitweise mit der Rolle des Ozymanias, doch schlußendliche haben ihm die Assoziationen zum Schwul-sein und Größenwahn angeblich nicht geschmeckt. Jamie Lee Curtis (vermutlich als Silk Spectre I oder II oder den Comedian), Tom Lee Jones, Robin Williams und viele, viele mehr wurden in den 25 Jahren, seitdem das Comic das Licht der Welt erblickt, als potentielle Anwärter genannt. Regisseur Snyder entschied sich schließendlich doch für eine weniger bekannte, aber trotzdem schauspielerisch fähigen Cast. Der wohl bekannteste Name ist Billy Crudup (BIG FISH, ALMOST FAMOUS) und obwohl der Rest der Cast nicht zu der A-Reige von Hollywood gehören, sind es alles andere als Dilettanten oder Anfänger. Etwa die Schwedin Marlin Akerman, ironischerweise (als legitime Tochter des Comedian), selbst mehr im komödiantischen Feld zuhause, vielleicht am Besten aus dem HAROLD & KUMAR-Klamauk bekannt. Patrick Wilson (HARD CANDY und vor nicht allzu geraumer Zeit THE CONJURING – DIE HEIMSUCHUNG) oder Matthew Goode (MATCH POINT, THE IMITATION GAME) sind auch keine unbeschriebenen Blätter. Stephen McHattie (300, A HISTORY OF VIOLENCE) und Matt Frewer (DAWN OF THE DEAD) gehören fast schon zu Snyders Stammensemble, wobei Frewer den älteren Lesern vielleicht noch als MAX HEADROOM bekannt sein dürften (und leider auch aus dem unrühmlichen DER RASENMÄHERMANN 2 – BEYOND CYBERSPACE).

Die Schau stehlen allerding Jeffrey Dean Morgan und Jackie Earle Haley. Haley hatte ein paar Jahre zuvor mit LITTLE CHILDREN schon Lorbeeren sammeln können und bringt das Kunststück fertig, seine Rolle als Rorschach, zu 90 Prozent hinter der ikonischen Maske versteckt, an den Mann zu bringen. Groß war da die Freude der Fans, dass Haley kurz darauf den Freddy Krueger im A NIGHTMARE ON ELM STREET spielen sollte (und groß war die Enttäuschung, als man das endgültige Miststück von einem Remake dann zu Gesicht bekam; da konnte auch ein Schauspieler vom Format wie Haley nicht mehr viel retten). Hier noch eine kleine, filmhistorische Anekdote: Haley hatte 1984 schon für eine Nebenrolle im originalen A NIGHTMARE ON ELM STREET vorgesprochen und nahm zu jener Audition seinen Zimmergenoßen, Johnny Depp mit zum Vorsprechtermin. Wie die Geschichte weiß: Haley hat die Rolle nicht bekommen. Depp schon und wurde ein paar Semester später zum Weltstar. Jeffrey Dean Morgan hingegen ist und war eher im TV-Format zuhause (SUPERNATURAL, GREY’S ANATOMY) und konnte sich in WATCHMEN zum geheimen Sympathieträger mausern. Auch hier hatten die Zuschauer zu mosern: ein gewalttätiger Crypto-Faschist, Vergewaltiger und Rassist als Sympathieträger? Nun, für solche Fälle wurde der Begriff „Anti-Hero“ bekantlich erfunden, und das ist vermutlich der größte Joke des Comedian.

Ob Kritiker oder Fan, man war sich generell einig, dass die Anfangsmontage brillant war. Wie einst schon Forrest Gump, darf hier Dr. Manhattan Präsident John F. Kennedy die Hand schütteln, Elliot Erwitts weltberühmtes Bild von einem der 60er Jahre Friedensmärsche wird auf die Schippe genommen (und in dieser Realität wird das Feuer auf die dreckigen Hippies eröffnet), ebenso wie DaVincis „Das Letzte Abendmahl Christis“ (nur dass es hier die Hochzeitsfeier von Sally Jupiter ist). Auch ein netter, kleiner Inside-Joke: wir sehen wir der erste Night Owl einer Familie, die in einer dunklen Seitenstrasse überfallen wurde, das Leben rettet. Das Fledermausposter an der Wand läßt keinen Zweifel darüber, wessen Eltern Night Owl die Haut gerettet hat (und wer sich darum nie eine Maske mit spitzen Ohren anziehen musste).

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“Was der Dr. Manhattan hat, hab ich schon lange
(und zwar mitten im Gesicht)!“

Dazu kommt Neil Armstrong legendärer Satz auf dem Mond: „Good Luck, Mr. Gorsky“. Laut der Legend, überhörte der junge Neil die Nachbarin Mrs. Gorski keifen: „Dir einen blasen? Ich blase dir einen wenn der Rotzbengel aus der Nachbarschaft auf den Mond fliegt“; (die Annekdote wurde zwar in das Reich der urbanen Legenden verwiesen, da die Mondlandung bekanntlich nie stattgefunden hat, es keinen Mond gibt und Neil Armstrongs Stimme von James Earl Jones synchronisiert wurde, dennoch wollen wir sie glauben). Natürlich sehen wir niemand anders als Dr. Manhattan in der Reflektion von Armstrongs Visor.

Doch nehmen wir unsere verkorksten “Helden” zunächst etwas genauer unter die Lupe:

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Junge, frische, unverbrauchte Psychopathen braucht das Land
(und ein Novum: Dr. Manhattan in Unterhosen).

DIE SUPERHELDEN

The Comedian (Jeffrey Dean Morgan): Eines der wenigen überlebenden Minutemen der ersten Stunde, hatte der „Komödiant“ schon in jungen Jahren eine Reputation, die ihn im Wesentlichen nicht viel von seinen Gegenspielern unterschied (eigentlich nur, dass er die Schurken meist halbtot bei der Polizei ablieferte). Ein Standbild des zynischen Arschlochs, Sadisten, Möchtegern-Frauenschänder, Republikaner, der sich außerdem noch an die eigene Tochter heranmachen will und vermutlich John F. Kennedy das Lebenslicht ausgeblasen hat. Trotz all dieser menschlichen Schwächen (oder vielleicht gerade wegen selbiger), ist der Komödiant der einzige der Watchmen, der den „Witz“ der ganzen Situation erkennt (oder, wie der Comedian angibt: „Das ganze Leben ist ein Joke, nur hat keiner behauptet, dass der Witz besonders lustig ist“).

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„So, dem Vergewaltiger und Auftragskiller die Pfote geschüttelt.
Schickt mir die nächste Type rein,
diesen bekifften Sänger aus Las Vegas.“

Rorschach (Jackie Earle Haley): Ein kompletter Psychopath und sprichwörtlicher Hurensohn mit genügend Kindheitstraumen um Dr. Freuds Pfeife zum glühen zu bringen. Wie bei Psychopathen üblich, ist sein denken und handeln (wie es auch die Maske schon andeutet) auf pures Schwarzweiß ausgerichtet. Als seine einzige Schwäche sieht Rorschach, dass er die Gangster in jüngeren Jahren „verwöhnt“, sprich, sie am Leben gelassen hat. Rorschach hat kein Interesse daran, die Welt vor Irgendwas zu retten sondern handelt aus puren Prinzipien (auch wenn die Menschheit dafür über die Klinge springen müßte). Außerdem ein Tippelbruder, was durchaus als eine Antwort auf die Bruce Waynes, Oliver Queens und Tony Starks zu verstehen ist.

Night Owl II (Patrick Wilson): Von Moore und Gibbons als eine Mischung aus Batman, Blue Beetle und „kraftlosen“ Clark Kent kreiert, war das „kraftlos“ durchaus bildlich gemeint. Night Owl, beziehungsweise sein Alter-Ego Daniel Dreiberg, ist komplett impotent. Außer wenn er sein Superheldenkostüm trägt und nachdem er genügend Schurken vermöbelt hat. Auch hier kann man getrost von schweren, psychischen Störungen reden, wenngleich Night Owl immer noch der netteste, sprich, moralistische Selbstjustizler der ganzen Bande ist.

Silk Spectre II (Malin Akerman): Als einziges weibliches Watchmen-Mitglied ist Silk Spectre / Laurie Jupiter praktisch der einzige Mitleidsträger des Films. Sprich: a) muss auf einen Mitleidsfick ihres gottgleichen Lobbel Dr. Manhattan hoffen, b) ihre außereheliche Beziehung Night Owl kriegt ihn nicht hoch, c) die Mutter (Silk Spectre I) säuft, ist/war eine „Lose“ (und ist stolz darauf), d) hat Komplexe wegen ihrer polnischen Abstammung (was im Comic, aber im Film, wegen PC nicht weiter hervorgehoben wird, e) ihr leiblicher Vater ist/war ein Fascho-Arsch (siehe The Comedian), der ihr an die Wäsche will/wollte. Was bleibt der guten Silk Spectre also, außer sich f) dabei abzureagieren, indem sie vermeintlich bösen Buben die Knochen bricht?

Dr. Manhattan (Billy Crudup): Der einzig “echte” Superheld, der übermenschliche Kräfte besitzt. Es wurde gemutmaßt, dass der „libertine Atheist“ Moore Dr. Manhattan als Parabel für einen allmächtigen Gott gemeint hat, der praktisch (fast) keinerlei Bezug mehr zu den Erdenwürmern hat (außer dass er sich gelegentlich einen flotten Dreier und Vierer mit seiner Menschenschickse leistet; siehe Silk Spectre II). Und wie das wohl das Fall mit der allmächtigen Allmacht sein muss, geht diese invariabel Hand in Hand mit einem Sentiment von „Scheißegal und leckt mich am Arsch“.

Ozymandias (Matthew Goode): In der “Watchmen”-Hintergrundgeschichte wird angedeutet, waren Adrians Eltern vermutlich deutsche Landsmänner/-frauen. Was für den Ami natürlich konkret heißt: Nazis. Der Film unterstreicht dass, indem Ozy als Medienperson zwar akzentfreies Englisch spricht, im Privaten aber auf eine leicht fistelnde Aussprache zurückfällt. Als „intelligentester Mensch der Welt“ und noch dazu Multimillionär hat der gute Ozy natürlich ein Recht auf einen gesunden Sinn für Arroganz und Größenwahn. Außerdem: eine „fragwürdige“ Sexualität, wie es Rorschach immer wieder gerne andeutet. Siehe Adrian wie er vor dem „Studio 54“ (mit „The Village People“!) posiert und danach die Hand von David Bowie schüttelt, der Ordner auf der Floppy-Disk mit dem Titel „Boys“ (!!), die Frisur (!!!), benutzt einen Apple-Computer (!!!!), ist Vegetarier (!!!!!!) und der Name Adrian selbst (!!!11!).

Um noch kurz die Alte Garde der „Minutemen“ zu erwähnen:

Night Owl I (Stephen McHattie): aka Hollis Mason. Ehemaliger Polizist, inzwischen eine Saufnase und senil, der insgeheim der vergebenen Möglichkeit nachjammert, dass es zwischen ihm und der ersten Silk Spectre niemals zum Heiapopeia gekommen ist. Wie sein Protege Night Owl II ist die erste Nachteule im Prinzip eine einfache, ehrliche Haut, der später aber mit seinem Enthüllungsbuch „Under the Hood“ Profit aus den alten Zeiten geschlagen hat und fröhlich aus dem Nähkistchen plaudert (die Beinahe-Vergewaltigung von Silk Spectre, die Schwulitäten einiger Teamkollegen, etc). In der „Ultimate Cut“-Edition sehen wir noch jene geschnittene Szene, in der alternde Mason, in seiner Gedankenwelt immer noch im Fight mit Kontrahenten aus vergangenen Zeiten, ziemlich unzeremoniell von Mitgliedern der Straßenbande „Knot Tops“ erschlagen wird.

Silk Spectre I (Carla Gugino): aka Sally Jupiter. Wie Night Owl hat auch Sally Profit aus ihrem ehemaligen Ruhm geschlagen, allerdings auf körperlicher Basis und als Sex-Symbol. Nun hockt die alternde Sally in Florida, säuft Margaritas in der frühen Morgenstunde und träumt von ihren Zeiten als Diva. Auch hier deutet Rorschach in seinen Betrachtungen an, dass die erste Silk Spectre eine Nymphomanin war und eine außereheliche Beziehung mit dem Comedian hatte, aus der ihre Tochter Laurie hervorging. Und weil das Steinewerfen im Glasshaus recht spaßig ist, hat Sally für ihre ehemalige Team-Kollegin The Silhouette nichts als Verachtung übrig, da diese ein „kesser Vater“ war.

Captain Metropolis (Darryl Scheelar): Der eigentliche Gründer der „Minuteman“ kommt im Comic kaum vor und ist im Film eigentlich nur im Standbild zu sehen. Auch hier deutet Masons Autobiographie an, dass jener Captain Metropolis ein Egomane, eher faschistisch eingestellt war und vermutlich eine schwule Beziehung mit Teamkollegen Hooded Justice hatte.

Hooded Justice (Glenn Ennis): Der erste maskierte Superheld überhaupt und zugleich der mysteriöseste, da seine Identität nie gelüftet wurde (obwohl im Comic und im „Under the Hood“-Special spekuliert wurde, dass es sich um einen ehemaligen Zirkus-Muskelmann aus der DDR gehandelt hat). Nachdem er den Comedian wie ein rothaariges Stiefkind verprügelt hat, spekuliert der Comedian, dass Hooded Justice den Job weniger aus Liebe zur Gerechtigkeit als aus Liebe zur Gewalt und harten S/M-Spielchen machen würde. Hooded Justice verschwindet irgendwann spurlos und es wird gemunkelt, dass der Comedian ihn in einem verspäteten Racheakt um die Ecke gebracht hat.

Dollar Bill (Dan Payne): Wird in Hollis Biographie als rechter Schwachkopf beschrieben, der später einen Job als Wachtmann einer Bank übernahm, bei einem Raubüberfall aber dummerweise mit seinem Cape in einer Drehtür hängen blieb und gegen eine Pistolenkugel den Kürzeren ziehen musste. Haben vermutlich recht gehabt, der Mason und sein Buch.

Mothman (Niall Matter): Auch ein „Minuteman“, von dem wenig bekannt ist. Außer dass er in der McCarthy-Ära wegen linker- und pro-kommunistischer Kontakte vor dem Komitee für Un-amerikanische Untriebe wiederfand, bald mehr dem Alkohol als der Verbrecherjagd zusprach und schließlich Tage in einer jener Kliniken fristete, wo Gelächter und Geschrei noch großgeschrieben wird.

The Silhouette (Apollonia Vanova): Scheinbar eine hauptberufliche Domina, die ihren Beruf zur Verbrechensbekämpfung stilisiert und, laut „Under the Hood“, sich auf Kinderschänder und Kinderpornoringe spezialisiert hat). Der Volksmund spricht auch von einer Kampflesbe, die zusammen mit ihrer Freundin irgendwann einmal einem schwulenfeindlichen Wahnsinnigen zum Opfer gefallen ist.

DIE SUPERVERBRECHER

Außer Moloch (Matt Frewer), inzwischen todkrank und zum kreuzbraven Bibelblätterer konvertiert, dem Zwerg „Big Figure“ (Danny Woodburn) und diverser Gangster gibt es außer Ozymandias keine klassischen Antagonisten. Zwar werden in der Anfangsmontage und in der Geschichte diverse maskierte Superschurken erwähnt – etwa Captain Axis, Screaming Skull oder Captain Carnage (ein Masochist, den Rorschach auf dessen Begehr nach Bestraftung in einem Fahrstuhlschacht verschwinden ließ), in der Geschichte selbst spielen sie aber keine Rolle. Interessanterweise rationalisiert Moloch in seiner Interview-Sequenz in „Under the Hood“, dass es ohne die „Superhelden“ vermutlich nie „Superschurken“ gegeben hätte, und sieht diese nur als rebellische Reaktion auf die maskierten Selbstjustizler.

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Big Figure: „Wirtschaft! Zwo Pils und einen Halben!“
Wirt: „Seh ich, Jungs. Was wollt ihr trinken?“

Kurzum: unsere Helden sind eine Anhäufung von Psychosen und geistiger Wehwehchen, die besagten Dr. Freud sich an der „Stütze seines Alters“ hätten erfreuen lassen. Es ist praktisch alles vorhanden außer Lepra und Gicht. Würde man die Gestalten in die gängigen DC- / Marvel-Comics transferieren, Batman würde sich vermutlich vor kleinen Kindern entblößen und Spiderman in seiner Freizeit Crystal-Meth vor Schulen verkaufen. Ja, was wäre James Bond 007 im „wahren Leben“, wenn nicht ein mordlustiger Killer, der seine Psychosen mittels Alkoholika und unendlicher Quickies verdecken muss (was die letzten paar Reboots mit Daniel Craig ja auch gelegentlich andeuten)?

UNTERSCHIEDE ZUR VORLAGE

Die meisten Unterschiede sind minimal, subtil und wurden der politisch korrekten Welt angepasst. So wird der echte Name von Sally / Laurie Jupiter („Juspeczyk“) im Film nie ausgesprochen, ebensowenig wie der Fakt, dass die beiden Jupiter-Damen ihre polnische Abstammung als ein Stigma sehen. Obwohl ein Grossteil der Charaktere im Comic an seltsamen, pfeifenartigen Zigaretten paffen, kommt im Film, außer der von Comedians ewiger Zigarrenstummel und diversen Explosionen, kein Rauch vor. Kommt noch die ikonische Narbe des Comedians: Im Heft ist diese weit größer und verunstaltet die linke Gesichtshälfte wie ein halbes „Chelsea Grinsen“. Da aber ein anderer Superheldenfilm kurz vor WATCHMEN in den Kino lief, in dem der Antagonist eine ähnliche Narbe hatte (eine ziemlich ikonische Gestalt, wohl angemerkt), beschränkte sich Snyder auf einen Kratzer an der rechten Wange, den ihm seine Geliebte in Vietnam mit einer zerbrochenen Bierflasche beigebracht hatte (und dafür mit einem Bauchschuß entlohnt wurde).

Einige Kritiker meckerten, dass die Action- und Gewaltszenen im Film zu keinem Verhältnis zu denen im Comic stehen. Dass der ursprünglich schmerbäuchige Dreiberg aus der Vorlage hier zu einer drahtigen Kampfmaschine mutiert ist, der locker mal einen Haufen Angreifer zu Brei verarbeitet, Knochen wie Zahnstocher bricht und dass Snyder mit den Gewaltexzessen nur seinen Ruf als 300-Regisseur bestätigen wollte. Es steckt Wahrheit in dieser Behauptung, aber ganz so eng darf man das nicht sehen. Snyders WATCHMEN ist immerhin ein Actionfilm und kein Comicbuch. Fürderhin wurde kritisiert, die Kampfszenen selbst seinen zu bombastisch und teils unrealistisch. Auch hier möchte man eine Lanze brechen. Kennt man sich ein wenig mit der Materie aus und hat ein Interesse der Kampfkünste jenseits von Karate, Kung Fu oder Fook Yu (wobei es durchaus sein kann, dass ich letzeres erfunden habe), erkennt man militärische Kampfmethoden wie etwa dem israelischen Krav Maga, dem (inzwischen verbotenem) LINE-System der amerikanischen Marines oder dem russischen Systema, wie es die Spetznas-Eliteeinheiten praktizieren. Hier hat Snyder vielleicht einen Fingerzeig von Christopher Nolan genommen, der seinen Batman in der THE DARK KNIGHT-Trilogie ja auch den spanischen Straßenkampfstil Keysi praktizieren lässt, mit dessen Hilfe der Fledermausritter ganze Scharen von Gegner recht realistisch auf die Nuß haut.

Man kann sogar von einer subtilen Kritik an modernen Superheldenfilme sprechen (genau wie Snyder zugegeben hat, dass die „modernisierten“ Kostüme der Helden eine Hommage an die ultra-hippen Batman-Kostüme in BATMAN & ROBIN waren). Die Schlüsselszene von Rorschachs Wandlung vom „braven Selbstjustizler“ zum Killer wird im Comic nur angedeutet: Hier lässt Rorschach einen Kindsmörder in einem brennenden Haus zurück und gibt diesem die Chance, sich mit einer Säge die Hand zu amputieren und zu retten (wohl wissend, dass die Zeit dafür nicht ausreicht). Vermutlich änderte Snyder die Szene, damit man ihm nicht nachsagen konnte, er habe von SAW abgekupfert. Im Film schlägt Rorschach dem Schwein mit einer Fleischaxt den Schädel ein, was ihn zu einem eiskalten Killer macht, der seine Mordlust von dato an unter dem Deckmäntelchen der Selbstjustiz tarnt.

Der Hauptunterschied: Ozymandias „außerirdische Krake“ ist im Film eine Strahlenbombe, die Dr. Manhattans Strahlensignatur trägt. Natürlich liefen die Puristen Sturm, aber die, die sich noch ein wenig Rationalismus bewart haben, mussten zugeben, dass das mutierte Vieh wohl auf dem Papier funktioniert, aber auf der Leinwand (wahrscheinlich) wenig beeindruckend gewesen wäre. Kurz, man war dankbar, dass Michael Bay seine Finger nicht im Spiel hatte. Snyder, da sind sich die meisten Fans einig, hat diesen Twist recht gut hinbekommen und der Ursprungsgeschichte sogar noch ein paar Facetten hinzugefügt. Dass Manhattan nun der offizielle Butzemann ist, macht nicht nur Ozymandias zum doppelten Schweinehund (der seinen Freund und Kollegen den Schwarzen Peter zuschiebt) sondern fügt auch der Dr. Manhattan = Gott Parabel etwas hinzu. Am Ende verzieht sich der Blaue Mann ins Weltall und überlässt es der Menschheit, besorgt Richtung Himmel zu Blicken zu werfen und darauf zu warten, dass jener Prometheus einmal wiederzukommen und uns allen endgültig den Garaus zu machen (Religiös-angehauchte Leser werden merken, worauf ich hinaus will).

Auch muss ich der werten Analyse meines Kollegen G zum Finale widersprechen: Zwar stimmt es natürlich, dass Rorschach der einzige ist, der einen auf konträr macht und Ozymandias Spiel aufdecken will, aber dies tut er keineswegs aus Liebe zur Wahrheit oder Gerechtigkeit, sondern aus psychopathischer Sturheit und wieder besseren Wissens. Rorschach weiß, dass es unausweichlich, sogar notwendig ist, dass Manhattan ihn zu Matsch verwandelt (darum auch sein finaler Schrei „TU ES ENDLICH!“), weiß aber zugleich, dass sein eigener Plan bereits aufgegangen und das Tagebuch in den „richtigen“ Händen ist. Mehr noch als der Film hebt das Comic hervor, dass Rorschach und Ozymandias sich Spinnefeind sind und sich gegenseitig nicht riechen können. Am Ende haben aber beide einen ähnlichen Winkeladvokatentrick angewendet um an ihr Ziel zu kommen.

Alan Moore selbst weigerte sich, mit der Filmadaption in Verbindung gebracht zu werden, was aber nichts Neues war: Grundsätzlich weigert sich Moore mit ALLEN Adaptionen seiner Werke in Verbindung gebracht zu werden. Was sich generell wie das Gemecker eines alten Sonderlings anhört, hat im Falle WATCHMEN aber ausnahmsweise Hand und Fuß. Durch seine recht verschachtelte Erzählerstruktur wollte Moore ein Comic schaffen, dass der Leser auch drei- oder viermal durchschmökern und immer wieder neue Details und Wendungen finden kann. Dies ist Moore auch durchaus gelungen. Man kann sich als Fan WATCHMEN natürlich auch zwei oder dreimal ansehen und hie und da neue Facetten erkennen, aber an die grandiose Komplexität der Vorlage kommt der Film natürlich (nicht ganz) heran. Trotzdem bleibt der Moore ein Stinkstiefel, der sich nicht nur kategorisch weigert den Film überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, sondern sich weigert ihn zur Kenntnis zu nehmen, weil er seiner Vermutung nach schlecht ist und Synder wegen 300 (den Moore auch nicht gesehen hat) ein arger Schwulenhasser sein muss. Fast möchte man sich revanchieren und eine vernichtende Kritik zu einem Moore-Comic verfassen, dass man noch gar nicht gelesen hat.

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Alan Moore in einem raren Moment der Euphorie.
Selten sieht man ein Bild von ihm, auf dem er dermaßen gut drauf it.

Dabei sollte Moore der letzte Mensch auf Erden sein, der sich mockieren dürfte: das Finale von WATCHMEN hat er schlicht und feist von der OUTER LIMITS-Episode „The Architects of Fear“ geklaut, was den Lektor Len Wein (bekannt durch seine Arbeit an „Swamp Thing“ und als geistiger Vater von „Wolverine“) dazu animierte, Moore als „faule Sau“ zu titulieren und das Projekt fallen zu lassen. Der alte Brummbär Moore nahm es wie üblich mit einem Schulterzucken auf, sollte aber nicht ganz ungeschoren davonkommen: Achtet man am Ende des Films darauf, so sieht man dass sich Sally Jupiter in ihrer Altenresidenz eine Folge von OUTER LIMITS ansieht. Späte Rache nahm Wein mit der 2012er WATCHMEN-Prequel-Comicreihe „Before Watchmen“ (mit der Moore konsequenterweise auch nichts zu tun haben wollte): In der Ozymandias-Folge weisst Wein explizit auf die „The Architects of Fear“-Episode hin, was nicht mehr und nicht minder ein offensichtlich Tritt in Richtung des Moore’schen Gesäß war.

Man kann über die Prequel-Comics sagen und denken was man will. Für den einen Fan sind die Teile eine Art Blasphemy, für den anderen ein nettes Tribut von diversen Künstlern wie Wein selbst, Brian Azzarello oder Joe Kubert. Wie zu erwarten krähte Moore am lautesten. Das Konzept sei „schamlos“ und eine ausgemachte Schweinerei. Uns kann es im Prinzip aber Wurscht sein – sollen sich die Comic-Historiker über Sinn oder Unsinn eines solchen Projektes streiten.

Seltsamerweise (wenn nicht gar bezeichnend) gab es sogar ein frühes WATCHMEN-Drehbuch, das Moores Segen hatte: In dieser Fassung von Autor Sam Hamm bekämpfen die Watchmen Terroristen und Ozymandias will eine Zeitreise unternehmen, um zu verhindern dass Jon Osterman zu Dr. Manhattan wird. Hier sollte Terry Gilliam Regie führen, doch als dessen DIE ABENTEUER DES BARON MÜNCHHAUSEN gnadenlos floppte, nahm man Gilliam rasch das Drehbuch wieder aus den ansonsten fähige Händen.

Muss noch hinzugefügt werden, dass der „Ultimate Cut“ um eine knappe Stunde (inklusive dem TALES OF THE BLACK FREIGHTER-Animationsfilm), länger ist als die Kinofassung. Als 4-DVD-Set ein gefundenes Fressen für den Fan. TALES OF THE BLACK FREIGHTER ist das „Comic-im-Comic“, dass der Teenager am Kiosk begierig liest, und das im Prinzip den Charakter des Ozymandias beschreiben soll. Im aufgemotzten Stil der Filmation-Cartoons a la „Masters of the Universe“ gehalten, spricht niemand anderes als Gerard 300 Butler die Hauptrolle. Butler hatte seinem Kumpel Snyder um eine Rolle in WATCHMEN angebettelt, Da aber alle Rollen schon vergeben waren, beschloß Snyder, dass Butler den vom Wahnsinn getriebenen Kapitän sprechen soll. Zumindest passt hier, anders als beim spartanischen Leonidas, der breite, schottische Akzent. Die „Ultimate Cut“-Fassung enthält einige vormals gekürzte und Deleted-Scenes, außerdem das animierte „The Complete Motion Comic“ und den Pseudo-Dokumentarfilm UNDER THE HOOD. Hier wirft Hollis Mason im Interview Licht auf die Vorgeschichte der „Minuteman“ und deren Anfangstage bis zum Erscheinen von Dr. Manhattan, was im Film selbst wahrscheinlich den Rahmen endgültig gesprengt hätte. Auch hier zollt man den Szenen aus dem Comic, die es nicht in den Film geschafft haben, einen gewissen Tribut und so ist UNDER THE HOOD eine nette Sache, die die Anschaffung des „Ultimate Cut“ nur umso empfehlenswerter macht.

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„THIS! IS! … Verflucht-nach-Eins, wo ist SPARTA!?“

SOUNDTRACK

Hier könnte wir es kurz und bündig sagen, „Allererste Sahne, es gibt dem nichts mehr hinzuzugügen“. Außer Punkt. In der Comic-Vorlage tauchen immer wieder Fetzten von richtungsweisenden Lyrics auf, darunter eine Passage aus Bob Dylans „The Times, they are a-changing“, das es dann auch in den Film geschafft haben (in benannten Fall als Intro-Melodei). Um der Vorlage gerecht zu werden, hat sich Snyder Perlen aus späten 70er und frühen 80er Jahren Pop & Rock herausgepickt, darunter Jimi Hendrix „All along the Watchtower“ oder Simon & Garfunkels „The Sound of Silence“ (sehr passend für die Beerdigung des Comedian). Aber auch unser Nena durfte Tantiemen für ihr „99 Luftballons“ kassieren, ebenso wie Philip Glass für seinen recycelten KOYAANISQATSI-Soundtrack (vielleicht war es auch ein neues Lied, aber das kann man bei Glass nur relativ schwer sagen. Sein Zeugs klingen sowieso fast immer identisch). Billie Holiday, Nat King Cole, KC and the Sunshine Band, es fehlt sich nichts um die 80er Jahre zu reproduzieren. Vielen wird der klassische Leonard Cohen Song „Hallelujah“ noch im Ohr stecken – nicht, dass man den Song nicht schon in duzend anderen Produktion, in verschiedenen Versionen und Interpretationen, gehört hätte. Gern und oft wird der Song für tragische und traurige Szenen verwendet, oder gerne auch mal bei Beerdigungen aufgespielt (einer meiner besten Freunde aus College-Zeiten hat ihn sich für sein eigenes Begräbnis gewünscht und auch bekommen), aber in einer Sex-Szene, die zu einem Würgereiz bei zirka 70 Prozent der Zuschauer geführt hat? Man verzeihe mir meinen natürlichen Sinn für Zynismus, aber es war (fast) schon wieder brilliant.

ENDGÜLTIGES FAZIT

Es fällt nicht leicht, ein endgültiges Urteil über WATCHMEN zu fällen: der Film ist ebenso opulent wie er mit Mängeln belastet ist. „Überlang! Verschachtelt! Zuviel „Blahblah“! Und dann noch diese komische Sexszene“, mokierten sich die Gegner. „Zu kurz! Hätte doppelt so lang sein können! Außerdem fehlte dieser oder jener Comic-Panel“, sprachen die, denen der Film gefallen hat. Kurzum, der Film polarisiert noch heute und scheidet die (Nerd)-Geister – was in Anbetracht einer feinen Diskussion unter Nerds keine schlechte Sache nicht ist.

Hier noch ein gutgemeinter Rat: Es ist verständlich, dass viele Zuschauer den Film zerfranst, überkompliziert und als fragmentiert entfanden (und der Film an den Kinokassen nur einen relativ schwachen Eindruck hinterließ: knappe 50 Millionen Profit bei einem Budget von 130 Millionen Dollar). Das lag allerding weniger an der Qualität des Film als am Fakt, dass viele Kinogänger die Vorlage schlicht nicht kannten oder gelesen haben. Ich bin beileibe kein eingeschworener Comic-Fan, aber Alan Moore / Dave Gibbons „Watchmen“ hat einen festen Platz in meiner Privatbibliothek. Immerhin ist „Watchmen“, mit einem fester Platz auf der Time’s Liste der 100 Besten Novellen seit 1923, kein beliebiges Groschenheftchen. Kurze Rede, langer Sinn: sollte man vermutlich gelesen haben, bevor man sich die Verfilmung zu Gemüte führt. Das Lohnen ist garantiert.

Alles in allem werden die Schwächen von den Stärken immer wieder ausgeglichen. Was Comicbuchadaptionen angeht, so ist WATCHMEN im Kontext so perfekt wie nur möglich. Und beweißt zugleich, dass eine perfekte Adaption praktisch und technisch unmöglich ist. That’s my opinion, take it or leave it.

© 2015 Thorsten Atzmueller


BOMBEN-Skala: 3

BIER-Skala: 7


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