Trancers

 
  • Deutscher Titel: Trancers
  • Original-Titel: Trancers
  • Alternative Titel: Future Cop |
  • Regie: Charles Band
  • Land: USA
  • Jahr: 1985
  • Darsteller:

    Jack Deth (Tim Thomerson)
    Leena (Helen Hunt)
    Martin Whistler (Michael Stefani)
    McNulty (Art LaFleur)
    Ruth Raines (Telma Hopkins)
    Chairman Spencer (Richard Herd)
    Chairman Ashe (Anne Seymour)
    Officer Lopez (Miguel Fernandez)
    Hap Ashby (Biff Manard)
    Santa Claus (Peter Schrum)
    Mrs. Santa Claus (Barbara Perry)
    Bull (Brad Logan)
    Mom (Minnie Lindsey)
    Baby McNulty (Alyson Croft)
    Chris Lavery (Michael McGrady)
    Jerry, der Punk (Ed McClarty)


Vorwort

Ich weiss nicht mehr, ob ich das eventuell schon mal in einem anderen Review gesagt habe (und ehrlich gesagt, ist´s mir ziemlich wurscht… schliesslich bekommt Ihr das hier umsonst, also könnt Ihr Euch auch nicht beschweren, hehe) – Charles Band ist ein Name, bei dem dem geneigten Badmovie-Fan das Herz aufgeht. Egal, ob unter der Ägide seines früheren Studios Empire Pictures oder seit nunmehr etlcihen Jahren unter dem Banner von Full Moon Pictures – da, wo Charles Band (bzw. Empire bzw. Full Moon) draufsteht, ist garantiert Badmovie drin. Bands Karriere hat Ups und Downs erlebt… sein erstes eigenes Filmstudio Empire richtete er finanziell zugrunde, nachdem er zwar Hits wie RE-ANIMATOR, aber auch Flops wie CRASH AND BURN oder ARENA produzierte, mit Full Moon und einem Vertriebsdeal mit Paramount schien alles auf dem Wege zu ewiger Glückseligkeit zu sein, Band gründete diverse Sublabels wie „Moonbeam“ für kindgerechte Badmovie-Kost (PREHYSTERIA), produzierte endlose Sequels zu PUPPET MASTERS, SUBSPECIES etc., verliess sogar das DTV-Ghetto und schickte mit SHRUNKEN HEADS und OBLIVION zwei echte Kinofilme ins Rennen, aber dann überwarf er sich mit seinem Distributor und für kurze Zeit sah es nach dem erneuten Ableben eines Band´schen Ventures aus, aber jetzt scheint sich Full Moon wieder gefangen zu haben, in deutlich bescheidenerem Rahmen, was Neuproduktionen angeht, die jetzt mit einem durchschnittlichen Budget von 50.000 Dollar auskommen müssen (zwei neuere Full Moon-Ergüsse stehen auch zum demnächstigen Review an), aber die Hauptsache ist… Charles Band is back und mehr „original ideas by Charles Band“ können bald über Fernsehschirme dieser Welt krauchen.

Zurück zum Thema. 1985 gelüstete es Charles Band nach seiner eigenen TERMINATOR-Variante. Nach vermutlich ungefähr dreizehn Sekunden Brainstorming kam man im Hause Empire (damals noch) auf die Idee, dass TERMINATOR meets BLADE RUNNER lustig sein könnte und vor allem $$$ bringen müsste, und so geschah es. Charles Band schickte Tim Thomerson erstmals als Trancer-Hunter Jack Deth (sic) auf die Jagd. TRANCERS erwies sich als relativ erfolgreich und konnte sogar die ein oder andere positive Kritik einfahren und so hatte Band, nach Empire-Exitus und Full-Moon-Rise ein weiteres auszubeutendes Franchise am Start. Bis 1994 produzierte Full Moon in rascher Folge vier Sequels und noch in diesem Jahr sollte sogar TRANCERS 6 das Licht der Welt erblicken (glaubt man der IMDB, befindet sich der Streifen schon in der Post-Production).


Inhalt

Wir befinden uns im Jahr 22wasweißichnochwas, die Zukunft ist, wie so oft, düster und wird nur von Neonfarben erhellt (wo hab ich das schon mal gesehen… nicht verraten, ich komm drauf!) und Maestro Jack Deth himself klärt uns per Narration (auch das gab’s, glaub ich, schon irgendwann mal…) über notwendigste Exposition auf. Ya see, Jack Deth ist Trancer-Jäger. Die Trancer ihrerseits sind willfährige Sklaven eines gewissen Martin Whistler, your generic nach Weltmacht strebender Psychopath. Zwar ist Whistler „presumed dead“, aber seine „Geschöpfe“, bedauernswerte gewöhnliche Mitmenschen, die durch Whistlers psychische Fähigkeiten zu seinen Marionetten werden („trancen“, hence the title), machen Angel City (L.A. after the quake, auch nicht gerade ein Plotpunkt, der Originalitätspreise gewinnt) nach wie vor unsicher (erscheint mir zwar etwas schwachsinnig, wenn Whistler die Trancer „psychic“ kontrollieren, gleichzeitig aber tot sein soll, aber ist ja auch wieder egal). Nach einem harten Tag des Trancer-Jagens kehrt Jack Deth (dessen Off-Narration dankenswerterweise sich nach diesem Eröffnungsmonolog verabschiedet, um sich mit Harrison Fords herausgeschnippelter BLADE-RUNNER-Narration auf ein Bierchen zu treffen und nicht wiederzukommen) in ein Diner ein. Im 23. Jahrhundert sehen Diner nicht anders aus als heute, mit dem Unterschied, daß Kaffee eine Rarität zu sein scheint, denn als Deth „coffee, the real stuff“ bestellt, fällt der schwarzen Oma hinter dem Tresen die Kinnlade runter. Einziger weiterer Gast neben Deth ist ein fetter Typ, der irgendwie suspekt aussieht. Grund genug für Deth, den Typen zu einem spontanen Trancer-Test zu überreden. Denn Deth hat natürlich sein Trancer-Identifizierungs-Thingy dabei, daß man dem Subjekt nur ums Handgelenk zu legen braucht. Der Gast ist mitnichten Trancer, wohl aber zu allgemeiner Überraschung unsere Diner-Omi, die auch prompt „tranced“, d.h. wilde Grimassen schneidet (unterstützt von leidlich erkennbarem Ich-bin-jetzt-ein-böses-Monster-Make-up, eine der weniger remarkablen Leistungen von FX-Whiz John Carl Buechler) und sich auf Deth stürzt. Deth und die Trancer-Omi hauen sich diverse Küchengeräte um die Ohren, die Oma beißt Deth in den Arm, schließlich kann Deth seine Laserpistole zücken und die böse Trancerdame ins Nirvana pusten. Der Körper der Geplätteten vaporisiert sich in rötlichem Leuchten und hinterläßt nur einen qualmenden Brandfleck (auch das wahrlich keine Meisterleistung des Special-FX-Department). Da der geflüchtete ursprüngliche Verdächtige mittlerweile die Cops alarmiert hat, schwebt (per schwebendem Polizei-Auto, das kommt mir alles so bekannt vor) Deth‘ Vorgesetzter, McNulty, ein. McNulty ist aus nicht näher verständlichen Gründen sauer auf Deth (das dürfte die übliche Dirty-Harry-Routine sein) und Deth schmeißt seinem Chef daraufhin die Dienstmarke vor die Füße (und wenn mir noch jemand erklärt, wieso McNulty’s Outfit verdächtig nach späten 1940ern aussieht, bin ich dankbar).

Jack Deth entspannt sich beim Tauchen in den überfluteten Ruinen von Los Angeles und zerrt als neueste Beute das Straßenschild „Sunset Blvd.“ aus dem Wassermassen (jaja, Charles Band und seine subtilen Jokes…). An Land wird er von McNulty erwartet, der eine Einladung überbringt, nicht zum nächsten Kaffeekränzchen mit Ralph Morgenstern, sondern zum Rapport beim „Council“, der Legislative der „Westlichen Territorien“. Deth ist wenig beeindruckt, sondern empfiehlt McNulty, dem Council von ihm ein herzliches „Fuck you“ auszurichten und ist dabei, sich wieder in die Fluten zurückzuziehen, als McNulty endlich mit der Pointe rausrückt. „Whistler lebt!“. Und da Whistler nun mal der Intimfeind, die persönliche Nemesis, des lieben Jack ist, steht Deth kurze Zeit später dem Council gegenüber. Bzw. dem Rest hiervon, denn dieses dreiköpfige Triumvirat ist dezimiert – Whistler hat das fehlende Drittel des Councils ermordet und sein erklärtes Ziel ist es, auch die verbleibenden zwei Konzilanten, einen gewissen Spencer und die Vorsitzende Ashe, auszuschalten, was verständlicherweise bei den Opfern in spe auf wenig Gegenliebe stößt. Whistler, so hat das Council immerhin herausgefunden, hält sich in Los Angeles auf, allerdings nicht in dem überschwemmten Teil, sondern 300 Jahre in der Vergangenheit. Time Travel ist ganz offensichtlich eine mehr-oder-mindere Alltäglichkeit (was natürlich ausgesprochen schwachsinnig ist, denn warum schaltet man dann nicht per Zeitreise Whistler an einem x-beliebigen anderen Zeitpunkt seines Lebens, bevorzugt, bevor er das dritte Konzilsmitglied abgemördert hat, aus?) und hat eine Hologrammbotschaft hinterlassen, die prompt abgespielt wird. Whistler gibt die üblichen megalomanischen Drohungen von sich und schließt damit, daß er in der Vergangenheit die Vorfahren der derzeit amtierenden Räte auslöschen wird, um damit logischerweise die Existenz der Nachkommen zu verhindern (es ist bescheuert – die übliche Unfähigkeit des durchschnittlichen Hollywoodlohnschreiberlings, mit den Unwägbarkeiten und zwangläufigen Konsequenzen der Zeitreise und insbesondere des Herumpfuschens in der Vergangenheit umzugehen, zeigt sich einmal mehr. Nur für alle zum Mitsprechen nocheinmal: WENN WHISTLER IN DER VERGANGENHEIT DEN VORFAHREN EINES X-BELIEBIGEN MENSCHEN TÖTET, KANN DEN IN DER RELATIVEN GEGENWART KEINE ALTE SAU KENNEN, DA ER NIE EXISTIERT HAT. Und jetzt alle zusammen… ironischerweise ging ja ausgerechnet die BACK-TO-THE-FUTURE-Trilogie damit noch am besten um). Der Körper sei vor den Augen der anderen Council-Mitglieder „vaporisiert“, ergänzt Spencer hilfreicherweise. Der Plan ist nun, Deth ins Jahr 1985 zu schicken, und zwar in der Haut seines Vorfahren Phillip Deth, eines Journalisten.

Technische Abschweifung: Die Zeitreise wird in TRANCERS ähnlich wie in TWELVE MONKEYS bzw. dessen Vorgänger LA JETÉE bewerkstelligt, und zwar mittels Injektion einer Droge. Aus unerfindlichen Gründen kann der Zeitreisende bzw. dessen einzig reisender Bestandteil, nämlich sein Bewußtsein, sich ausschließlich in der körperlichen Hülle eines Vorfahren manifestieren. Technische Abschweifung Ende.

Weiters weiß das Council, daß Whistler sich in der Hülle eines Vorfahrens namens Wisely aufhält, erschwerenderweise ist Wisely ein Cop. Im Zeitreiselabor warten diverse weitere Überraschungen auf Deth. Zum einen seine Ex-Flamme Ruth Raines (Telma Hopkins, bekannt aus den frühen Staffeln von ALLE UNTER EINEM DACH), die für alles Technische zuständig ist, und der Körper von Whistler, den die Ordnungsmächte in einem Versteck gefunden haben. Deth soll nun Whistler’s Bewußtsein in die relative Gegenwart zurückschicken, damit ihm dort der Prozeß gemacht werden kann. Deth kürzt das Verfahren ab, indem er seine Laserkanone zückt und Whistler’s Körper kurzerhand erschießt. Judge, Jury & Executioner… der Mann ist besser als Paul Kersey. Diese minor distraction löst zwar kurzfristige Verwirrung, aber keinen weiteren Aufhalt des Plans aus (laxe Einstellung zu disziplinarischen Fragen, wenn ihr mich fragt) und Deth wird von „Q“ Raines mit diversen technischen Gadgets ausgerüstet (Ihr fragt Euch, wie zum Henker— gleich!), zum einen eine „zeitgenössische“ Bleispritze, in deren Kolben zwei Injektionsladungen für die Rückreise eingebaut sind, eine für Whistler, eine für Deth, sowie eine „Long Second Watch“. Dieses schnieke Teil bewirkt angeblich, daß, sobald aktiviert, für die Umgebung des Trägers „eine Sekunde so lange dauert wie zehn“, während der Träger selbst seine volle Aktionsfähigkeit behält (es IST ein idiotisches Gadget; aber na gut, wer Zeitreise beherrscht, kann Zeit meinetwegen auch manipulieren, meine suspension of disbelief ist heute sehr gnädig). Spencer überreicht noch ein Foto seines Ahnherrn nebst Adresse auf der Rückseite, während Ashe von ihrem Ahnen Hap Ashby nur eine verblichene Baseball-Sammelkarte aus dem Jahr 1963 bieten kann (tja, ihr Yankees, hättet ihr ein ordentliches Einwohnermeldewesen wie unsereins, wär das nicht passiert, har-har).

Deth wird die Injektion verpaßt, der materielle Krempel reist getrennt (das scheint also keine gesteigerten Probleme darzustellen, das Zeug packt man in einen Koffer, setzt es auf irgendein Gerät und ab geht die Luzi). Ein kurzes WHUSH und Jack Deth kommt im Körper seines Vorfahren zu sich (praktischerweise sieht auch Phillip Deth aus wie Tim Thomerson, nur, daß Phillip ergraut ist, während Jack schwarzhaarig ist; erspart die Kosten für einen weiteren Hauptdarsteller). Das erste, was sich Jack nun bietet, ist der Anblick des nackten Rückens von Helen Hunt, eh, einer gewissen Leena, die offenbar justament die Nacht mit Philipp verbracht hat. Während Leena sich anzieht, zieht sich Jack ins Bad zurück und nimmt die Ankunft seiner diversen Ausrüstungsgegenstände zur Kenntnis, bevor er Leena mit einigen überraschenden modischen Korrekturen an Philipp’s Image überrascht, zum einen packt er sich in einen Trenchcoat, wie er ihn auch im 23. Jahrhundert trägt – zu seinem Glück hat Philipp das passende Teil in seiner Garderobe -, zum anderen packt er sich eine Ladung Haargel aufs Haupt. „Dry hair is for squids,“ bescheidet er eine diesbezügliche Anfrage Leenas, die ihren Bettgefährten prompt für mittelschwer schizoid hält. Trotzdem läßt sie sich von Jack zu ihren Arbeitsplatz fahren – da gerade Weihnachten ansteht, verdingt sie sich als Elfe für einen Shopping-Mall-Santa-Claus. Immerhin, während Jack mit dem Fahrverhalten des Triumph Spider („I love this car!“) kämpft, fragt sie Jack: „Did I give you my phone number?“, um das „Err… no!“ mit einem erleichterten „Thank God“ zu quittieren.

An der Mall angekommen, erweist sich der Santa Claus als wenig weihnachtlich gestimmt, er ist nämlich ein Trancer und „tranced“ on sight, als er Jack erblickt. Zur Freude der umstehenden Kids entwickelt sich ein sofortiger Zweikampf, bei dem Santa versucht, Jack zu beißen, bis es Jack gelingt, dem bösen Trancer eine Kugel zu verpassen. „He shot Santa Claus!“ Ja, so macht man sich Freude. Der Trancer gibt Jack noch ein „Welcome to the 20th Century“ auf den Weg, bevor er verscheidet, im Gegensatz zur Trancer-Oma von vorher sich aber nicht umgehend in Rauch auflöst. Jack packt Leena und gibt Fersengeld, als die Cops, natürlich angeführt von Wisely/Whistler, auftauchen und den toten Santa in den Body Bag packen, disappeared nun auch dieser im üblichen roten Leuchten. Dauert halt im 20. Jahrhundert noch länger, war ja auch ne primitive Epoche, gelle?

Uns Jack gibt notgedrungen Leena ein kurzes Briefing über seine wahre Identität und Absichten und Leena erklärt sich widerwillig (aber was will man machen – dem Typen, der gerade den Weihnachtsmann erschossen hat, sagt man vermutlich alles, was der hören will) bereit, Jack zu helfen und, wenn’s sein muß, auch zur Adresse zu führen, unter der Spencer’s Ahnherr residieren soll. Leider leider hat Jackiboy das Foto verloren… wer anders sollte es finden als Whistler? Schön für den Schurken, wenn der Good Guy so ein Dödel ist…

Glücklicherweise ist es für Jack, der zumindest den Straßennamen behalten hat, nicht all zu schwer, die Örtlichkeit dennoch zu finden – das „Tropical Bay“-Bräunungszentrum, wo sich Chris Lavery, eben der Vorfahr von Spencer, als tiefgebräunter Bodybuilder entpuppt und Jack’s Story, wonach ihn jemand zu killen beabsichtige, scheinbar Glauben schenkt. Während Leena, von Jack zum Warten verdonnert, sich unauffällig mit dem Deth-Mobil absetzt, entpuppt sich Lavery als Trancer, der Jack ordentlich eins auf die Mütze gibt und ihn dann in einem Turbo-Bräuner einschließt (eine etwas umständliche Methode, die mich an Whistlers strategischen Fähigkeiten zweifeln läßt… warum hat er Lavery nicht einfach gekillt, was ja eh seine Absicht ist, und dann friedlich abgewartet, bis Jack aufkreuzt und dann den Job vollendet? Jaa, ich weiß es ja, dann wär der Film zuende…). Jack schwitzt mächtig, kann sich aber nicht befreien, da Lavery die Tür mit einem Surfbrett (!) verbarrikadiert hat. Zu Jack’s Glück hat sich’s Leena anders überlegt, findet eine recht tote Trancer-Leiche Lavery (?) und kann den mittlerweile gut durchgebratenen Jack befreien.

Okay, give credit where it’s due, Whistler ist nicht ganz blöde, sondern ist mit seinen ihm treu ergebenden Cop-Untergebenen auf der Lauer und stellt Jack und Leena: „Look what we’ve got, the Santa Claus killer and his accomplice.“ Whistler umgibt sich gar nicht erst mit dem Hauch polizeimäßiger Legitimation und entsprechendem Procedere, sondern ordnet die sofortige Hinrichtung der beiden Subjekte an, seine Underlings sind auch eifrig dabei, dem Befehl Folge zu leisten (der Mann hat seine Truppe im Griff, das muß man sagen…). Günstige Gelegenheit, die „Long Second Watch“ einzusetzen. So, jetzt mal Spaß beiseite – ich dachte, die Uhr dehnt eine Sekunde auf zehn… nun, die „Entdeckung der Langsamkeit“ hab ich zwar nicht gelesen, dennoch glaube ich nicht, daß eine entsprechende zehnfache Verlangsamung bedeutet, daß man quasi einfriert, so wie es Whistler, die Cops und Leena tun – diese „Sekunde“ dauert grob gerechnet über eine Minute, erlaubt aber somit den neato Effekt, eine abgefeuerte Kugel zu verfolgen (lange vor Ringo Lam’s FULL CONTACT und laaaaaaaaaaaaaaaaange vor MATRIX – gut, das ganze sieht optisch vielleicht nicht ganz so beeindruckend aus, aber man sollte es erwähnen, you see it first here [glaub ich zumindest]). Also, was tut unser Held mit der gewonnenen Zeit? Wenn ihr darauf tippt, daß er mitnichten Whistler an die Gurgel geht oder zumindest ansatzweise etwas seinem Auftrag entsprechendes tut, sondern sich lieber Leena über die Schulter wirft, sich und Mädel ins Auto packt und abdüst, ist das ein Fall für weitere zehn Gummipunkte für Euer Sammelkonto. Immerhin, während Whistler sich nach Ablauf der „long second“ fragt, wie zum Geier Jack das gemacht hat, stellt Leena sich und vor allem Jack die berechtigte Frage, warum Jack sich nicht um Whistler gekümmert hat. „Keine Zeit,“ so die lapidare Antwort. Im übrigen ist damit auch die „long second watch“ im Eimer, denn die funktioniert nur einmal…

Man braucht nun erst mal ein Versteck. Zum Glück weiß Leena, daß die Wohnung eines Bekannten in Chinatown dank dessen Urlaub leersteht, also macht man es sich dort gemütlich. Jack knallt sich dort vor den Fernseher und begutachtet eine alte TV-Detektiv-Serie, die ihm sichtlich gefällt… bis auf eines. „What kind of a name is Peter Gunn?“ Leena ist nicht auf den Mund gefallen. „What kind of a name is Jack Deth?“ Deth 0 – Leena 1. Danach geht’s ans Mampfen, der Lokalität angemessen, chinesisches Take-away-food. Deth ist ordentlich impressed ob der Tatsache, „echtes“ Beef einfahren zu können, aber less amused über Leena’s lahmen Versuch, einen makaberen Witz mit der Botschaft eines Glückskeks zu machen. Diverse lärmige Geräusche stören Jack, auf Anfrage gibt Leena Auskunft, daß unterhalb der Wohnung ein Club sein Domizil hat, und das bringt sie auf die grandiose Idee, doch mal etwas „fun“ zu haben und abzutanzen. Lustigerweise (haha) ist es ein Punk-Schuppen, dessen Liveband eine (zugegegeben witzige) Punk-Version von „Jingle Bells“ runterholzt, diverse Punks pogen munter ab, Leena mischt sich unters Volk und überredet auch den sichtlich deplaziert wirkenden Jack zum Mittanzen (hua-hua, culture clash!). Jack stellt fest: „So that’s why they call it punk.“ Man könnte also echt Spaß haben, wenn sich nicht einer der Punks als einer von Leena’s Ex’en entpuppen würde und Ansprüche anmeldet. Jack haut ihm ordentlich eine aufs Maul. For no obvious reason legen sich noch drei weitere Punks (mit den affigsten Punkfrisuren jenseits der sieben Berge ausgestattet, sprich, solche, wie sie sich nur ein Hollywood-Hair-Stylist ausdenken kann, wenn man ihm sagt, „mach ma Punk“) mit Jack an (d.h. eigentlich stehen sie nur rum und gucken böse) und werden ebenfalls in Nullkommanix auf die Bretter geschickt.

Later überrascht Leena Jack mit einem Weihnachtsgeschenk (fragt mich nicht, wo sie das gekauft hat, oder ob sie für alle Fälle immer eins mit dabei hat), einen herzigen Spielzeugroboter. Jetzt kann’s also endlich an Sex gehen, wobei Leena sich allerdings fragt, was den eigenlich aus dem guten Philipp geworden ist. „His brain’s on hold“, lautet die nicht unbedingt tiefschürfende Auskunft. Mitten in den Vorbereitungen zum Gefummel klopft es an der Tür. Zu allgemeiner Überraschung steht ein vielleicht zehnjähriges Girl in der Tür und entpuppt sich als McNulty! Das Girlie ist offenbar die einzig verfügbare Vorfahrin McNulty’s (eh… sollten da nicht vielleicht Eltern im Spiel sein? Immerhin gibt McNulty zum besten, daß er sich an den Eltern vorbei-„sneaken“ mußte! Außerdem – wie zum Teufel hat McNulty Jack gefunden? Sorry, was thinking again…) und ist beauftragt, Jack zurück in die Zukunft (ja, ich wußte, ich kann das noch unterbringen) zu holen. Councilman Spencer hat sich nämlich nach dem Ableben seines Vorfahren in Luft aufgelöst (see above) und Ashe ist außerordentlich sauer. Jack läßt McNulty wissen, daß er ihm mit solchen Ansinnen in die Tasche steigen könne und wirft „Baby McNulty“ (so die offizielle Credit-Bezeichnung) kurzerhand raus und steigt wieder zu Leena in die Falle. McNulty starrt hinterlistig durch ein Fenster, zückt ein Pistölchen und jagt Jack die Rückholinjektion in die Plauze.

So findet sich unser Held nicht in den Armen seiner Lieben, sondern vor dem strafenden Auge Ashe’s wieder, die ihm seine Suspendierung verkündet. Ein anderer Cop soll den Einsatz weiterführen, zumal die Trancer-Armee schon vor den Toren Roms steht (bzw. den Toren von Angel City, was im 23. Jahrhundert wohl die Hauptstadt der „westlichen Territorien“ ist – nein, ich weiß NICHT, wie Whistler aus dem 20. Jahrhundert seine „Armee“ kontrolliert). Deth improvisiert geschickt, daß Leena wichtige Erkenntnisse über den Aufenthalt von Hap Ashby habe und das führt dazu, daß Ashe sich die Sache noch mal anders überlegt (jaja, da ist das Hemd näher als die Hose, wenn’s um den eigenen Hintern geht, gelle?). Ashe ordert die Rücktransferierung Deth‘ ins 20. Jahrhundert an, aber zu Jack’s Pech kommt er ein bissele zu spät… „Hoffentlich hatte Phil seinen Spaß,“ grummelt Jack, der sich zwar im Heiabett mit Leena wiederfindet, aber ganz offensichtlich nach erfolgter Beglückung derselben (kudos to Phil, der die Gelegenheit am Schopfe ergriffen hat).

Zeit für ein wenig Fernsehen, denkt sich Jack und wird in der Glotze gleich mit Whistler konfrontiert, der ein Interview gibt. Er gedenke sich um die Obdachlosenproblematik im örtlichen Ghetto zu kümmern, gibt er zum besten, und läßt wenig Zweifel daran, wie er das Problem angehen will. Jack ist klar – Whistler weiß, daß Ashby sich im Ghetto befindet. Nix wie hin. Dummerweise hat man kein Fortbewegungsmittel mehr, da Deth irgendwo zwischen den Zeilen seinen Triumph losgeworden ist, also schließt die patente Leena mal schnell zwei Motorroller kurz, die vor dem Punklokal parken (wußte gar nicht, daß der Punk von Welt Roller fährt). Ein paar auskunftsfreudige Penner sind auch schnell gefunden, auch wenn sie auf eine Weihnachtsgeschichte bestehen und Leena einen „christmas angel“ spielen und sich noch von einer Packung M+Ms als Belohnung trennen muß. Immerhin – Ashby treibt sich unter dem Namen „Highball“ hier rum. Jack macht sich auf die Suche und befiehlt Leena, sich rauszuhalten. Dummerweise läuft Jack mehr oder weniger direkt Whistler’s Schergen, die das selbe Objekt der Begierde haben, in die Arme und kuckt bald schon in den Lauf eines Polizeirevolvers, dessen Besitzer „getranced“ ist, da nutzt auch alles gute Zureden a la „wir sind doch beide Cops“ nix mehr. Ein Schuß knallt, aber nicht Jack fällt tot um, sondern der Trancer-Cop – Leena hat ihn erschossen (woher hat sie die Waffe?). „You killed your first Trancer,“ lobt Jack, aber Leena ist nachvollziehbarerweise nicht ganz so happy.

Direkt unter Jack und Leena spielt Ashby Baseball, bzw. Penner-Baseball, wo man nicht mit einem Baseball pitcht, sondern mit leeren Booze-Bottles. Seine Pennerkollegen feiern gerade den 50. Strike-Out in Folge, als Jack und Leena sprichwörtlich ins Haus fallen. Dummerweise direkt gefolgt von den Cops. Whistler fordert „nur“ Ashby und seine Pennerfreunde schubsen den guten Mann auch kooperativ sofort nach vorne. Jack eilt zur Rettung und gemeinschaftliche Flucht schließt sich an. Wenngleich ich meine gewisse Zweifel habe, daß man mit Motorrollern Polizeiwagen entkommen kann, entbrennt eine Verfolgungsjagd, in dessen Verlauf Jack (mit Ashby auf dem Sozius) und Leena sich trennen. Leena wird angeschossen (im Verlauf der Jagd hängt auch einmal wunderbar ein Mikro im Bild), dann wird’s Zeit für zwei, äh, spektakuläre Stunts… Jack und Ashby entledigen sich ihrer Verfolger durch das gewagte Herunterrollern einer Treppe, Leena crasht durch ein Fenster in die Wohnung eines alten Knackers und fährt durch die Tür wieder raus. In Chinatown trifft man sich wieder – Leena pflegt ihren Streifschuß und Jack plagen Gewissensbisse. „Ich habe schon meine Frau an Trancer verloren, ich will nicht, daß dir das auch passiert,“ murmelt er. „Du liebst mich,“ stellt Leena gerührt fest. „Das hab ich doch gerade gesagt,“ brummt Jack. Die Szene ist sogar richtig gut, emotionally touching, gespielt, compliments (wenn man davon absieht, daß man mit dem offensichtlich ja gang-und-gäbe-seienden Zeitreise-Sports ja alles wieder rückgängig machen könnte, aber vielleicht gibt’s ja sowas wie eine Prime Directive…). Der versiffte Ashby wird danach erst mal zu einem Vollbad genötigt, bei dem ihm Jack einen ordentlichen Motivations-Talk verpaßt – you see, noch hat Ashby keine Nachkommen, also damit später mal Ashe sein wird, muß er erst mal ’ne Frau finden und im jetzigen Zustand wird das kaum klappen. Dann ruft Jack Whistler an und läßt dort ausrichten, daß dieser Ashby haben könne, Jack wolle nur das Mädchen. Leena, die mithört, ist angemessen entgeistert, aber, natürlich ist es nur eine Falle für Whistler…

Whistler läßt sich auch nicht lange bitten, taucht in der Wohnung auf und schnappt sich Leena. Der auf der Straße herumpatroullierende Kerl im Trenchcoat ist aber natürlich der getarnte Ashby, während der echte Jack den Showdown vorbereitet. Whistler versucht Leena zu trancen, was aber nicht klappt, da das nur funktioniert, wenn das Opfer „weak in mind“ ist und Leena ist stark. Also schleppt er sie „nur“ als Geisel aufs Dach und schubst sie bzw. ein Leena nicht wahnsinnig ähnlich sehendes Stuntwoman runter. Zum Glück hat Jack eine neue „long second watch“, was ihm Zeit genug gibt, runterzuklettern und Leena aufzufangen. Nach Wiedereinsetzen der „Normalzeit“ feuert Whistler vom Dach, aber Ashby pitcht ihm diversen Müll aus der Tonne, in der er sich versteckt hat, an die Rübe, so daß der Schurke vom Dach fällt, aber nicht auf harten Asphalt, sondern in einen idyllischen Zierbrunnen. Whistler ist besiegt, aaaber… als Jack seine Knarre zieht und die Injektionen inspiziert, muß er zu unser aller Schrecken feststellen, daß eine Ampulle putt gegangen ist, im Klartext – nur Whistler oder Jack können in die Zukunft zurück. Whistler grinst sich schon eins, aber Jack muß nicht lange überlegen, jagt Whistler die Injektion in die Visage und schickt ihn in die (sicherlich für ihn) unerfreuliche Zukunft (was macht man so ohne Körper? Naja, da kann er sich mit Philipp Deth unterhalten… der hat ja wohl auch keinen mehr). Jack ist also stuck (eh. Wieso? Kann doch irgendein anderer Depp die Timeline runterreisen und ihm ne neue Injektion verpassen… konnte McNulty doch auch schon mal!?!?) und sieht einer Zukunft mit Leena entgegen, was beiden Parteien ziemlich gelegen kommt. Doch im Hintergrund macht schon Baby McNulty große Augen… (also doch??)… THE END.

TRANCERS ist irgendwie ein komischer Film und lässt in seiner Gesamtheit nicht wirklich vermuten, dass daraus später ein halbwegs lukratives Franchise für Full Moon Pictures werden sollte. Dafür erscheint der Film einfach zu wenig durchdacht. Plotholes und logische Fehler und Brüche sind Legion, vieles davon hab ich oben ja schon ausgeführt. Okay, in den Zeitreise-Paradoxa haben sich schon ganz andere Geister ganz ordentlich die Finger verbrannt, aber dennoch ist das ziemlich unüberlegt, was Band und seine Schreiberlinge dem Zuschauer hier zumuten – vor allem lässt der Streifen jeglich interne Logik vermissen. Materie kann durch die Zeit reisen, aber eine Person nur per Droge ihr Bewusstsein in den Körper eines Vorfahren versetzen? Leuchtet mir nicht ein. Wieso ist Deth am Ende im 20. Jahrhundert „gefangen“, wo es doch kein Problem ist, den guten Mann wieder „nach Hause“ zu holen (oder will er nur Leena abschleppen? Aber wieso lacht sich dann Whistler scheckig? Der müsste das doch wissen…).

Nein, am besten macht man sich nicht zu viele Gedanken über das Drehbuch von TRANCERS (das setzt einen sowieso auch in die richtige Stimmung für die diversen Sequels, die die eh schon nicht vorhandene interne Logik dann noch munter weiter über den Haufen werfen, sich oft völlig widersprechen etc.) – es reicht ja schon, sich die diversen Definitionen der Trancer themselves anzukucken, die hier „lediglich“ willenlose Sklaven unter psychischer Power von Whistler sind, später aber auch Zombies, Vampire etc. etc.. Betrachten wir daher also mal lieber, was sich jenseits des Drehbuchs so tut. Der Look des Films ist akzeptabel – die Zukunft ist so ordentlich düster, wie wir das seit BLADE RUNNER gewohnt sind (abgesehen vom seltsamen Kleidergeschmack der Zukunftsbewohner und der Tatsache, dass die Zukunft reichlich billig aussieht) und auch in den Gegenwarts-Szenen gelingt Band durchaus die ein oder andere atmosphärische Aufnahme (der übliche Synthesizer-Score, der nicht zu sehr versucht, Vangelis zu kopieren, sondern mehr an MIAMI VICE denken lässt, haut zwar niemanden vom Hocker, unterstützt gelegentlich aber die Filmatmosphäre ganz gut, und das ist mehr, als man von den meisten B-Movie-Soundtracks sasgen kann).

Die wenigen Spezialeffekte sind nicht wirklich überzeugend – die Make-up-Effekte von John Carl Buechler sind, trotz prominenter Hervorhebung in den Opening Titles, sehr dezent und fast nur zu erahnen, die Visual Effects wie die Körperdematerialisation der Trancer-Leichen ziemlich primitiv – zum Glück ist TRANCERS kein besonders effekt-abhängiger Streifen.

Den Hauptdarstellern ist grosses Lob zu zollen. Tim Thomerson, einer der Haus-Stars von Empire bzw. Full Moon, der aber immer wieder auch in grösseren Produktionen Rollen ergattert, hat lediglich etwas damit zu kämpfen, dass sein Charakter gelegentlich unausgereift erscheint – wer nur eins oder mehrere der Sequels kennt, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein, dass im ersten Film der Serie von seiner „I don´t give a damn“-Attitude und seinen ständigen Wisecracks noch nicht allzuviel zu sehen ist, Deth ist hier noch ein vergleichsweise straighter und zurückgenommender, aber dadurch eher austauschbarer Charakter, deutlich angelehnt an Harrison Fords Decker aus BLADE RUNNER. Thomerson löst aber auch diese Aufgabe souverän und meistert auch die „character moments“ mühelos – wirklich schade, dass Thomerson den Durchbruch, was grosse Rollen in grossen Filmen angeht, bis heute nicht geschafft hat, aber allein Full Moon verschaffte ihm ein geregeltes Auskommen (u.a. gab er auch in zwei Filmen den ausserirdischen Gesetzeshüter DOLLMAN).

Eine junge Helen Hunt beweist in einer sicherlich nicht sonderlich anspruchsvollen Rolle das Talent für nachfolgende grössere Aufgaben. Hunt ist sympathisch, natürlich und sexy und darüber hinaus auch damals schon eine gute Schauspielerin. Sicherlich ist ihre Leena nicht mit späteren Rollen wie in BESSER GEHT´S NICHT oder TWISTER zu vergleichen, aber sie offenbart bereits Charisma, Screenpräsenz und Ausstrahlung und gibt auch im Verbund mit Thomerson ein ansehnliches (was chemistry angeht) Leading Pair ab.

Dagegen fällt Michael Stefani als reichlich farbloser Villain schon deutlich ab – gewiss ist auch sein Charakter nicht wahnsinnig originell, sondern reichlich eindimensional, aber Stefani gelingt es auch nicht, von sich aus Nuancen zu setzen oder wenigstens over-the-top zu agieren – als „grosse Bedrohung“ bleibt sein Whistler einfach blass.

In den sonstigen Nebenrollen tummelt sich zwar halbwegs routinierte Beinahe-Prominenz, ohne tiefere Eindrücke zu hinterlassen.

TRANCERS ist für die Verhältnisse von Charles Band sicherlich eines seiner ansehnlichsten Werke – das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass selbst die mageren 76 Minuten Laufzeit stellenweise recht lang wirken, so rechte Spannung, auch dank des wenig überzeugenden „Schurken“ nicht aufkommen mag und die Inszenierung insgesamt ein wenig bieder, ein wenig steril und TV-mässig erscheint. Das gute Spiel der Hauptdarsteller reisst einiges davon wieder heraus, aber mehr als ein bestenfalls solides BLADE RUNNER-meets-TERMINATOR-Spielchen kommt unter dem berühmten Strich halt dann doch nicht dabei raus. Im Kontext der Serie sicher nicht der beste Streifen (welcher das ist, verrate ich erst im entsprechenden Review), aber für Komplettisten unverzichtbar. Wenn´s um einen BLADE-RUNNER-Nachzieher der Handelsklasse B geht, würde ich aber Luis Llosas CRIME ZONE vorziehen.

Ein Wort verlieren muss man unbedingt noch zur soeben erschienenen DVD-Präsentation aus dem Hause Full Moon. Prinzipiell ist es zwar hocherfreulich, dass nach jahrelangem Kampf um die Rechte an dem lange Zeit nicht mehr erhältlichen Film nun endlich wieder eine Veröffentlichung erfolgt, zudem noch zum Kampfpreis von 10 Dollar getreu der neuen Full-Moon-Firmenphilosophie, aber Jesus, ein bisschen mehr Mühe hätte man sich dann doch geben können. Das fängt schon beim extrem billigen Artwork (siehe oen) an und geht über eine lausige Präsentation des Streifens weiter. Zwar ist das Menü-Design (und insbesondere die Chapter-Auswahl) für eine Billig-Disc wirklich bemerkenswert, doch der verwendete Print ist wahrlich mau, unscharf, gelegentlich verschlissen, mit schwachem Ton – gen Mitte überrascht eine unmotivierte Schwarzblende und nach dem Abspann grüsst das Vestron-Video-Logo und ein Insert „End of Side 2“! Des Rätsels Lösung – anstelle irgendwo ein Master aufzutreiben, begnügte man sich bei Full Moon damit, schlicht und ergreifend eine Laserdisc der früheren Vestron-Veröffentlichung inklusive Sidebreak und den erwähnten Slates auf DVD zu kopieren. Wenn´s nicht momentan der einzige Weg wäre, diesen Film seiner Sammlung einzuverleiben, würde ich hier ehrlich von Abzocke sprechen! Umso ärgerlicher, als Full Moon als Direct-to-Video-Studio normalerweise qualitativ extrem hochwertige Veröffentlichungen unters Volk gebracht hat.

Versöhnlich stimmt, dass die zweite Seite (ja, es handelt sich um eine zweiseitige DVD) mit nicht weniger als 40 Trailern zu so ziemlich allen Full-Moon-Titeln der Geschichte vollgepackt ist (leider sind die wenigsten davon aufgrund des Rechte-Streits mit Paramount derzeit erhältlich), was darüber hinwegtröstet, dass es keine der sonstigen Full-Moon-üblichen Goodies wie Making-of oder Interviews gibt.


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 5


mm
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