Thunder Prince

 
  • Deutscher Titel: Thunder Prince
  • Original-Titel: Thunder Prince
  •  
  • Regie: Lenny Washington
  • Land: Hongkong/USA
  • Jahr: 1987

Vorwort

Der allgemeine DVD-Boom treibt oft seltsame Blüten… das weiss eigentlich jeder, der im Supermarkt um die Ecke mal am DVD-Wühltisch gestanden hat. Nur wenige wissen allerdings, dass auch im Bereich der Kinderfilme einige filmische Verbrechen veröffentlicht wurden, die man am Wühltisch oft gar nicht beachtet. Als Anime-Fan bin ich zufällig auf Thunder Prince gestoßen. Da die DVD-Hülle eine actionreiche Geschichte mit Kampkünstlern, Drachen und Dämonen versprach, musste ich einfach zugreifen (wer hätte das nicht getan?), vor allem natürlich, weil der Covertext irgendwie gar nicht wie ein typischer Trickfilm für Kinder klang. Ein Kinderfilm ist dieses Machwerk auch nur bedingt, denn jedes normal veranlagte Kind wäre wahrscheinlich wenig begeistert. Warum?

Na, lest einfach mal weiter, dann werdet ihr euch wahrscheinlich meiner Meinung anschließen. Ich kämpfe mich erst mal durch das unvorhersehbar reagierende, aber wenigstens animierte (muss man echt gesehen haben!) DVD-Menü…und los geht´s!


Inhalt

Der Film beginnt mit einem typisch chinesischem Dojo in der Nacht. Der Wind rauscht und die Credits beginnen mit einer sensationellen Enthüllung: Thunder Prince ist eine Produktion von Joseph Lai!!! (Jubel, jubel! Freu, freu!)

Ob dieser grausigen Enthüllung fängt es auch sofort an zu regnen und zu gewittern. Im Inneren des Tempels produziert ein gar böser Mann gerade ein recht mickriges Villain-Gelächter. Er heißt Black Mantis und bedroht mit 2 Gehilfen den guten Blue Thunder (die Namen rocken wirklich!) und seinen Sohn. Nun, besonders lange droht man nicht, stattdessen geht man sofort zum Kung Fu über. Obwohl Blue Thunder eindeutig der bessere Martial Artist ist, so haben ihn die 3 Bösewichte schon bald äußerst unfair mit kleinen Wurfpfeilen in die Enge getrieben. Black Mantis kann sogar Pfeile aus seinem Mund schießen (fragt mich bloß nicht wie!) und trifft Blue Thunder an der Schulter. Der Verletzte wird noch mal kräftig ausgelacht, was ihn jedoch nicht davon abhält, Gnade für seinen Sohn einzufordern. Doch Black Mantis will erst mal das Geheimnis der Schlangen- und Kranichfaust haben. Blue Thunder schmeißt im das Buch mit dem Geheimnis entgegen und nutzt die kurze Verwirrung für einen Fluchtversuch. Eine wilde Verfolgungsjagd durch das Gewitter beginnt, in deren Verlauf Blue Thunder seinen kleinen Sohn Andy in einer kleinen Höhle absetzt. Er findet sogar noch Zeit für eine lahme Abschiedsrede und schenkt Andy ein Jadeamulett. An einer Klippe wird er von Black Mantis gestellt, was ihn zu einem heldenhaften Todessprung in die Tiefe veranlasst (der Todesschrei klingt allerdings wenig überzeugend). Es donnert und blitzt, Andy flennt und schon wird zum nächsten Tag übergeblendet.

Nachdem man uns knapp 2 Minuten mit sentimentaler Musik und süßen kleinen Eichhörnchen gequält hat, dürfen wir Andy erst mal ein bischen beim Schlafen zusehen. Endlich steht er auf und macht sich auf die Suche nach etwas Essbarem. Ein erfrischender Schluck Wasser aus dem Fluß gibt erste Gelegenheit für eine der ganz großen Comedy-Szenen des Films: ein kleiner Fisch verbeißt sich in Andy´s Zunge (mächtig witzig), lässt sich aber trotzdem nicht fangen, da ein kleiner Krebs dem armen kleinen Jungen bei seinen Fangversuchen im Wasser in den Finger zwickt (ich hab mir das nicht ausgedacht, echt nicht!). Derart vom Schicksal gebeutelt versucht Andy nun sein Glück bei einem Hasen, der sich aber auch nicht fangen lässt. Vor lauter Blödheit rennt Andy dann auch noch gegen einen Baum, weshalb er sich entschließt, lieber eine im Waldboden steckende Rübe zu futtern. Die schmeckt zwar fürchterlich, kann aber wenigstens nicht weglaufen. Das anschließende Mittagsschläfchen gibt Gelegenheit für einen kombinierten Traum/Flashback in Slow Motion (die animationstechniche Ausführung der SloMo ist allerdings sehr fragwürdig), komplett mit Schmetterlingsjagd und herumtollen mit Papa.

Diese Sequenz ist zwar kurz, doch als Andy aufwacht, ist es schon Nacht. Also nix wie zurück zur Höhle, denn nachts ist der Wald sehr gruselig (sic!). Die Höhle ist zwar auch gruselig, doch Andy erkundet ihren Verlauf trotzdem und entdeckt eine Kammer mit einem kleinen See und leckeren Beerensträuchern. Dieser Höhlenraum gehört allerdings einem sprechendem Affen, der von dem unangemeldeten Besuch nicht gerade begeistert ist. Andy kassiert erst mal mächtig Prügel, kann aber auch ein paar Treffer landen. Im allgemeinen Gekloppe fällt der Junge jedoch plötzlich direkt neben einer gefährlichen Schlange auf die Nase. Die kann fliegen (!) und greift sofort an und erwischt Andy am Bein. Das geht selbst dem Affen zu weit. Also greift er sich die Schlange und sticht ihr mit den Fingern die Augen aus (blutig! Ob da die Freigabe ab 12 noch gerechtfertigt ist? Bei Harry Potter wurde so was doch geschnitten!). Mit Hilfe von Kräutern und einem Rudel Eichhörnchen, die dummes Zeug reden, kann der Affe wenigstens den Schlangenbiss an Andy´s Bein kurieren. Die Eichhörnchen sind sich zwar nicht sicher, ob der Junge durchkommt, aber der Affe, der übrigens Jimmy heißt, will erst mal abwarten, bis Andy ausgeschlafen hat. Vor lauter Schmerz und Heulerei bekommt Andy in der Nacht Halluzinationen (natürlich kommt Papa darin vor), doch mit einer Eichel als Schnuller (vielleicht doch ein Kinderfilm?) kann er dann doch prima durchschlafen. Ein neuer Tag beginnt und die Kräuter haben gewirkt, Andy ist wieder fit, was er uns auch direkt mit ein paar Tarzan-Einlagen beweist (Lianen in China?). Im Wald trifft er Jimmy, den Affen, und macht mit ihm ein paar Kung Fu-Übungen. Nach kurzer Zeit sind die Beiden schon feste Feunde, ziemlich überanstrengt und auch noch neugierig, weil Andy jemanden kommen hört (wie meint er das?). Es ist niemand geringerer als der Drunken Master (stilecht mit roter Nase und Weinflasche)! Der ist zwar nur auf der Suche nach Heilpflanzen, doch Jimmy ist der Meinung, dass Herumlungern im Wald verboten ist. Doch sein stetiges Schimpfen und Zetern bringt ihm nur ein paar Schläge ein und auch Andy hat nicht mehr Erfolg mit seinen bei Papa abgekuckten Moves. Immerhin war das sehr mutig von ihm, denkt sich der Drunken Master, vielleicht könnte man ihn ja trainieren. Doch erst mal möchte er erfahren, warum Andy ganz alleine im Wald wohnt. Der erzählt dann natürlich, dass er eine Waise ist und fügt noch hinzu, dass er noch nicht einmal seinen Namen kennt (spontaner Anfall von Amnesie, vielleicht hat der Drunken Master zu feste zugeschlagen!).

Aus Mitleid gibt Drunken Master dem Jungen einen Crash-Kurs in Kung Fu. Andy kann (dank den stereotypen Animationen) die Bewegungen des Meisters so exakt nachmachen, dass ihn dieser schlichtweg für genial hält. Kein Grund also noch länger zu bleiben…Drunken Master schleicht sich heimlich davon, während der Junge noch trainiert. „Er ist ein merkwürdiger alter Mann“ sinniert Andy daraufhin und spricht mir damit aus der Seele. Die Zeit vergeht, grausige Naturaufnahmen (wieder mit Eichhörnchen!) zeigen uns Sommer, Herbst und Winter und Andy ist eindeutig erwachsener geworden (nur körperlich natürlich). Außerdem hat er wohl auch fleißig trainiert, denn er kann inzwischen sogar Wölfe mit seinem Kung Fu besiegen. Drunken Master ist auch noch in guter Form, denn er rennt recht behände durch die Gegend. Doch seine gehetzten Blicke in alle Richtungen lassen schlimmes erahnen. Tatsächlich! Eine Schar Bad Guys, angeführt von Black Mantis, ist ihm auf den Fersen. Als zwei der Bösewichte den Drunken Master einholen, erfahren wir, dass auch ein vergifteter Pfeil in der Schulter kein Grund ist, sich von zwei x-beliebigen Henchmen außer Gefecht setzen zu lassen. Überraschend tauchen auch noch Andy und Jimmy auf, da haben die Bad Guys natürlich keine Chance mehr. Leider beginnt das Gift seine Wirkung zu entfalten. Andy beschließt, dass sich Drunken Master in einer Höhle verstecken soll, wahrend er Black Mantis und seine Gehilfen auf eine falsche Fährte lockt. Während Jimmy auf den alten Mann aufpasst, liefert sich Andy eine wilde Verfolgungsjagd mit den Bad Guys.

Black Mantis ist leider zu schnell und nimmt den Jungen gefangen. Auge in Auge mit dem Bösewicht fällt bei Andy der Groschen: dieser Mann ist der Mörder seines Vaters (wieso? Der ist doch freiwillig die Klippe heruntergehüpft?). Da er außerdem nicht bereit ist, das Versteck des alten Mannes zu verraten (Black Mantis nennt ihn Oggi – ich bleib lieber bei „Drunken Master“), wird er natürlich gefangengenommen. Auch eine weitere Befragung in Mantis´ HQ bleibt ergebnislos, weshalb man Andy ohne Wasser und Brot in eine Zelle sperrt. Glücklicherweise hat eine Haussklavin Mitleid mit dem Jungen und versorgt ihn heimlich mit Nahrung, während im Wald Jimmy mit seinen patentierten Kräuterumschlägen den Drunken Master verarztet. Ein neuer Tag – ein neues Verhör – das selbe Ergebnis: Andy verrät nix und wird wieder ohne Nahrung eingesperrt, irgendwann muss er ja schließlich aufgeben (wenn die wüssten!). In der nächsten Nacht lernt Andy seine Wohltäterin näher kennen. Sie ist nicht nur eine Gefangene wie er, sondern auch ihr Vater wurde von Black Mantis geplättet (was für eine Überraschung…). Nebenbei ist auch Drunken Master wieder gesund und munter (super Kräuter, wo gibt´s die zu kaufen?) und fragt sich, ob Andy wohl von Black Mantis gefangen genommen wurde. Egal, es gibt wichtigeres zu sehen, denn Mantis hält Hof. Eine Gruppe aufrechter Bürger hat sich eingefunden, um gegen Mantis´ Methoden Einspruch zu erheben.

Red Cap (einer der 2 Top Henchmen) darf direkt einen der Bürger verkloppen und Mantis ist begeistert. Er ist sogar so begeistert, dass er direkt eine feurige Lobrede über sich selbst hält (ich bin der Meister aller Kampfkünste etc. – der übliche Eastern-Villain-Blödquatsch halt) und seinen Henchmen den Befehl zum Party feiern gibt. Es wird also gefeiert, gefuttert und gesoffen und alle Bösewichte freuen sich. Vor allem beim Saufen sind die beiden Gefängniswachen gut dabei, was natürlich ihre allgemeinen Bewachungskünste auf Dauer stark einschränkt. So hat Andy´s neue Freundin genug Zeit eine Säge vorbeizubringen und ihm gemütlich beim Zersägen der (hölzernen!) Gitterstäbe zuzusehen. Die beiden Bewacher sind zwar betrunken, bemerken aber trotzdem die Flüchtlinge, als diese über die Mauer entwischen. Trotz ihres Zustands und einer ziemlich langen Diskussion über ihr Versagen und die Folgen gekingt es den Bewachern die Flüchtenden in Nullzeit zu überholen, was ihnen allerdings nur eine gehörige Tracht Prügel und einen mächtigen Anschiß vom Boss einbringt.

Im Wald treffen sich dieweil unsere Helden wieder, und Andy stellt seine neue Freundin Phönix erst mal dem Drunken Master und Jimmy vor. Außerdem erzählt er, dass er der Sohn von Blue Thunder ist und an seinen Namen erinnert er sich auch wieder: er heißt Thunder Prince (häh? Papa nannte ihn doch immer Andy?). Es folgen nun die unvermeidlichen Kung Fu Trainingsszenen, inklusive Meditation, Prügel vom Drunken Master und dem klassischen „Nägel mit der Hand ziehen“ – sogar bei Schnee und Wind! Unterlegt wird das ganze von heroischer Musik und weisen Sprüchen (kicher!) des Meisters. Als sogar Jimmy anfängt mitzutrainieren wird es scheinbar sogar unserem Drunken Master zu bunt und er wird spontan wieder krank, d.h. seine vergiftete Schulter fängt wieder an zu schmerzen (die Wirkung der Kräuter hält nicht ewig…). Jimmy und Andy tollen noch ein wenig durch die Gegend, doch ein ungeschickt geworfener Stock beendet den Spaß und sorgt für üble Kopfschmerzen bei Phönix – das kommt davon wenn man so albern ist! Nachdem nun also 50% des Heldenteams außer Gefecht ist, beschließt Andy erst mal nach einem Gegengift für den Meister zu suchen. Die beste Adresse in so einem Fall ist natürlich ein Arzt – der hat allerdings nur ein Mittel gegen Phönix´ Kopfschmerzen. Als Gegengift taugt nämlich nur der „tausendjährige Ginseng“, welcher aber unmöglich zu beschaffen ist, da sie 1. nur auf dem Berg Teitei zu finden ist und 2. von einer bösen Schlange bewacht wird. Andy bedankt sich für die Information und verprügelt auch noch schnell Red Cap, der in diesem Moment auftaucht, um die Arztpraxis im Namen von Black Mantis zu übernehmen. Mit den zwei anderen Henchmen hat Andy zwar erst mal Probleme, doch dank dem plötzlich auftauchenden Jimmy entsteht genug Durcheinander, um unseren Helden die Flucht zu ermöglichen.

Nach einem kurzen Intermezzo bei Phönix und Drunken Master (der nicht glaubt, dass auf dem Teitei-Berg ein Ginseng wächst) macht sich Andy auf die Suche nach dem Gegengift. Doch obwohl er Jimmy dabei hat und das Amulett seines Vaters verdächtig nach einer Karte aussieht, verläuft sich unser Held. Nach einer reichlich uninspirierten Klettertour in eine Schlucht hinab stehen die beiden Helden dann aber doch vor dem tausendjährigen Ginseng (das Glück ist mit den Dummen!). Auch die bewachende Schlange lässt nicht lange auf sich warten, beißt Andy in die Schulter und bekommt dafür ihre gerechte Strafe: Jimmy vertrimmt sie erst nach allen Regeln der Kunst und sticht ihr die Augen aus (wie bei der ersten Schlange im Film, nur noch blutiger!). Den Ginseng verfüttert Jimmy konsequenterweise direkt an Andy, der schon ganz grün im Gesicht wird.

Black Mantis schimpft derweil mit seinen Henchmen, weil diese immer noch keine Spur von Andy gefunden haben. Wie auf Kommando taucht im Fluss eine Hose auf, die einer der Henchmen auch direkt als schwarze Hose identifiziert (Bravo!). Allgemeine Überlegungen führen dann zu der Erkenntnis, dass wohl stromaufwärts jemand ist, dem die Hose gehört (es regnet Gummipunkte!) und die ganze Truppe macht sich auf den Weg. Andy ist wieder fit und meditiert noch schnell ein Ründchen, weshalb man uns den Schlangenkill einfach nochmal als Flashback präsentiert (jaaa, Blut! Gewalt! SloMo!!!). Jimmy´s Kampftechnik hat Andy so gut gefallen, dass er noch eine spontane Trainingseinheit hinterherschiebt. Dies gibt Black Mantis und Co. natürlich genug Zeit zum Stromaufwärtslaufen, bis sie schließlich die Hütte des Drunken Master finden. Die zwei Henchmen, die als erstes in der Hütte auftauchen, kriegen erst mal eine ordentliche Tracht Prügel, doch draußen wartet noch der ganze Rest der Bande. Drunken Master fordert darum Black Mantis zum Duell Mann gegen Mann auf…

Andy haut derweil einen Stein kaputt (mit nur 2 Fingern – Wow!) und freut sich wie Bolle, dass er jetzt auch den Affenfauststil beherrscht. Er beschließt, nun endlich zum Meister zurückzukehren (wird aber auch Zeit, Junge!). Der hat zur Zeit allerdings schon mächtige Probleme, denn Black Mantis ist ein schwerer Gegner. Während Andy im Entenwatschelgang (kein Witz!) mit einer ganzen Schar von Waldtieren im Schlepptau (inklusive Eichhörnchen!) dem Schauplatz des Geschehens entgegeneilt, landet Black Mantis den entscheidenden Treffer und Oggi Sol (so lautet der volle Name des Drunken Masters, wie wir jetzt erfahren) fällt zu Boden. Bevor Mantis den finalen Schlag landen kann greift endlich Andy ein. Die Waldtiere unter der Führung von Jimmy vermöbeln die Henchmen und klauen einem sogar die Hose (ich lach mich schlapp!). Andy erklärt seinem Feind, dass er der Sohn von Blue Thunder ist und nun Rache üben möchte. Dies veranlasst Black Mantis zum Einsatz seiner patentierten Giftpfeile, die Andy jedoch geschickt abwehrt, so dass einer sogar die einzige Frau in Mantis´ Gefolge am Handgelenk trifft. Naja, so hat Phönix wenigstens leichtes Spiel mit ihrer Gegnerin (duh!). Die Keilerei geht weiter und die Tiere nutzen die Gelegenheit, um zu Mantis´ HQ zu flitzen. Dort wird dann zuerst Red Cap vermöbelt (einer muss ja schließlich auf´s Haus aufpassen) und dann sein Hintern in Brand gesteckt (Comedy galore!). Schließlich entscheiden Phönix und Andy mit einem Double Team Move den Endkampf für das Gute und Andy setzt zum finalen Todesschlag an. Doch Oggi „Drunken Master“ Sol hält ihn auf. Mit einer herzerweichenden Rede über Buddhismus´n Stuff (Pathos-Alarm!) wird Black Mantis geläutert und Andy auf den richtigen Weg zurückgebracht. Phönix weint und die Tiere fackeln Mantis´ HQ ab. Da muss sogar Mantis weinen! Unsere Helden haben gesiegt und sind dabei sauber geblieben – also können sie beruhigt in den Sonnenuntergang laufen. Jimmy kommt angerannt und veranstaltet einen zünftigen Freudenspreung mit Andy vor dem Abendhimmel…ein wunderschönes Schlussbild, wie geschaffen für eine beherzte „The End“ Einblendung und den obligatorischen musikalischen „Film-aus-und-Happy-End-Tusch“ ™

Puh! Harter Stoff! Ein Kung Fu Anime von Joseph Lai…kein Wunder also, das der Film so schlecht ist. Die Animationen sind übler als in den ersten South Park folgen – allerdings natürlich ungewollt. Die Proportionen der Figuren stimmen eigentlich nie, die Größenverhältnisse wechseln ständig. Der seltsame Slow Motion Effekt tut in den Augen weh und die Gesichter der Figuren sind oft geradezu beängstigend schief – da sind sogar die meisten Dragonball-Fanzeichnungen von Sechsjährigen besser! Die Story ist ein simpler 08/15 Eastern Rache Plot in den man einfach ein paar sprechende Tiere eingebaut hat, um einen Kinderfilm daraus zu machen. Wie allerdings die blutigen Schlangentötungen (Tiersnuff in Animes – gibt´s nur hier!) in dieses Konzept passen, ist mir schleierhaft.

Die deutsche Synchronisation gibt dem Film dann den finalen Todesstoß. Die Sprecher betonen nur selten einen Satz richtig, die Dialoge sind grenzdebil und vor allem unser Held Andy hat die schwuchteligste Stimme diesseits des Rio Grande bekommen. In manchen Szenen, vor allem während der Verfolgungsjagd mit dem Hasen, klingt das ganze Gekeuche und Gelaber des Helden fast wie ein Gay-Porno! Kurz gesagt, jedes Kind wäre mächtig angefressen, wenn es für sein Taschengeld solch einen Film vorgesetzt bekäme. Doch bekennende Badmovie-Fans werden sich mehr als einmal vor Lachen ausschütten.

Die deutsche DVD von UAP/United Video ist normalerweise recht günstig (ca. 5 Euro) zu bekommen und ihr Geld auf jeden Fall Wert. Die Bildqualität ist zwar ziemlich übel, doch daran ist wahrscheinlich das schlechte Master schuld (viele Artefakte und Farbflimmern). Das Menü reagiert etwas unvorhersehbar auf die Fernbedienung, dafür gibt es sogar ein paar Extras. Zum Einen sind das 3 Trailer zu „Target: Earth“, „Crimes of Passion: Voice from the Grave“ und „Angel Flight Down“ , zum Anderen eine Fotogalerie, die in rekordverdächtigen 1,2 Sekunden vorbeirauscht (!). Als besonderen Höhepunkt gibt es noch ein interaktives Quiz, dass wirklich extrem bizarr und lustig ist – nach einer halben Flasche Wodka das perfekte Ende für einen geschmacklosen Videoabend! Also nicht lange nachdenken – kaufen!

Einziger Minuspunkt für die DVD: die auf dem Covertext erwähnten Drachen und Dämonen tauchen im Film leider nicht auf…sonst wäre die Bewertung wahrscheinlich noch positiver ausgefallen.

(c) 2008 Myunji_hausen


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 8


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