Three Crosses Not To Die

 
  • Original-Titel: Tre croci per non morire
  • Alternative Titel: Three Crosses of Death | No Graves on Boot Hill |
  • Regie: Sergio Garrone (als Willy S. Regan)
  • Land: Italien
  • Jahr: 1968
  • Darsteller:

    Craig Hill (Jerry), Ida Galli (Dolores), Giovanni Cianfriglia (als Ken Wood, Reno), Jean Louis (Rod), Franco Cobianchi (Paco), Amadeo Timpani (Mayor Mulligan), Giovanni Ivan Scratuglia (Francisco Ortega)


Vorwort

Sie treffen sich unter eher unschönen Umständen im Knast – Kopfgeldjäger Reno, Gunslinger Jerry und Pferdedieb Paco. Dem ungleichen Trio wird von einem Pfaffen ein Angebot unterbreitet. Demnächst soll der junge Mexikaner Francisco Ortega wegen Vergewaltigung und Mord gehängt werden, der Gottesmann hält Ortega aber für chronisch unschuldig. Und da ein anderer Typ, den der Pfarrer zwecks Herbeischaffung entlastender Beweise weg schickte, mit einer Kugel im Kopf wieder auftauchte, könnte an der Geschichte auch durchaus was dran sein. Dumm nur, dass auch der Gottesmann keine echten Hinweise hat, außer, dass eine gewisse Dolores zugunsten Ortegas aussagen könnte. Der Schaden unserer drei Helden soll die Mission nicht sein, im Erfolgsfall winken 30.000 Dollar.

Also machen die Herren sich auf in Ortegas Heimatgefilde, auch wenn die Aussichten nicht rosig sind, schließlich ist Dolores unter Mexikanern nicht gerade ein spektakulär seltener Mädchenname. Dass hier aber etwas übel riecht, wird schnell klar – die Henchmen der örtlichen Großgrundbesitzer machen deutlich, dass unsere Amateurdetektive schleunigst Land gewinnen sollen, und ein alter Mönch verrät ihnen, dass es durchaus interessierte Kreise gibt, die es vorziehen würden, wenn Ortega maximal tot wieder in die Heimat zurückkehrte.

Für die örtlichen Gesetzeshüter ist der Fall sowieso sonnenklar – Ortega stand mit gezückter Kanone über der Leiche eines Mr. Fletcher und neben der geschändeten Tochter des Verstorbenen. Schuldig wie die Sünde, janz klar. Jerry bändelt dieweil mit der hübschen Müllerin an, die zufälligerweise Dolores heißt und von der er nicht zu Unrecht vermutet, dass sie diejenige welche ist, die Ortegas Alibi bestätigen könnte. Aber das weiß natürlich der wahre Mörder schon dreimal…


Inhalt

„Three Crosses Not To Die“ aka „No Graves on Boot Hill“ ist ein wenig bemerkenswerter Italowestern von der Stange, dirigiert von einem Regisseur aus der bestenfalls dritten Reihe, Sergio Garrone, und mit einem Cast von verlässlichen Genre-Stalwarts, aber ohne große Star-Qualitäten.

Die Story ist ganz originell und in der Tat das Beste am Film – die Verknüpfung von Krimi- und Westernmotiven wirkt auch heute noch recht frisch und ist eine willkommene Abwechslung von den üblichen Rache- und/oder Schatzsucheskapaden des Genres. Leider fällt Garrone nicht viel Interessantes ein, was er mit dem Stoff anfangen könnte. Lange Passagen mit spärlichen Dialogen strapazieren die Geduld des Zuschauers, in den Action-Sequenzen werden zwar die üblichen Leichenberge aufgestapelt, aber nur selten auf eine mitreißende oder spannende Art und Weise (einzig Paco hat in seiner Showdown-Sequenz eine originelle Methode entdeckt, wie er mehrere Feinde ausschalten kann – allerdings gilt auch hier: die Methode ist originell, die filmische Umsetzung eher so meh).

Zudem ist der Streifen absolut nicht attraktiv anzuschauen – ich glaube, Garrone und sein Team haben eine akribische Suche in ganz Spanien durchgeführt, bis sie die hässlichste Kiesgrube der iberischen Halbinsel gefunden haben, um dort ihren Film zu drehen. Ja, der Italo-Western ist von Haus aus ein staubiges und visuell vergleichsweise „hässlisches“ Genre, aber ich kann schönere Bilder im nächstbesten Steinbruch drehen, ohne mir Mühe zu geben. Ein bisschen kuckt das Auge ja dann doch noch mit.

Der Score erfüllt die üblichen Klischees eines Spaghettiwesternscores, ohne auch nur annähernd an Genre-Großtaten heranzukommen.

Ebenso müht sich der Cast redlich, aber letztlich erfolglos – weder Craig Hill („Django – ich will ihn tot“) noch Giovanni Cianfriglia („Superargo contra diabolicus“) oder Franco Cobianchi („Andre beten – Django schießt“) sind wirklich glaubwürdiges leading man-Material (am besten schlägt sich noch Cianfriglia aka Ken Wood als Reno). Für ein bisschen (zugeknöpftes) eye candy sorgt Ida Galli („Der Leopard“, „Das Haus im Nebel“).

Einer für die Komplettisten-Fraktion – dem Gelegenheits-Western-Kucker wird „Three Crosses Not To Die“ doch deutlich zu langweilig und visuell „unappealing“ sein.

2/5
(c) 2017 Dr. Acula


mm
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