Theater des Grauens

 
  • Deutscher Titel: Theater des Grauens
  • Original-Titel: Theatre of Blood
  •  
  • Regie: Douglas Hickox
  • Land: USA
  • Jahr: 1973
  • Darsteller:

    Vincent Price (Edward Lionheart), Diana Rigg (Edwina Lionheart), Ian Hendry (Peregrine Devlin),


Vorwort

In London wird ein Theaterkritiker in eine alte Lagerhalle gelockt. Dort angekommen wird der er, unter der Leitung des totgeglaubten Theaterschauspielers Edward Lionheart, von einem Mob Obdachloser regelrecht geschlachtet. Die Polizei verdächtigt derweil die Tochter Lionhearts, welche einer Gruppe spöttischer Theaterkritiker die Schuld an seinem Tod gibt. Während die Suche nach dem Mörder weiter geht kommen nach und nach immer weitere Kritiker,sehr frei nach Shakespeare, auf groteskeste Art und Weise ums Leben.


Inhalt

Der 1973 entstandene „Theatre Of Blood“ (O-Titel) ist inhaltlich doch ziemlich stark an den zwei Jahre älteren „The Abominable Dr. Phibes“ (O-Titel) angelehnt. Vincent Price spielt in beiden Filmen die Rolle eines Totgeglaubten, der eine bestimmte Gruppe dezimiert, welche Ihm, seines Glaubens nach, Unrecht angetan haben. Allerdings emanzipiert sich „Theatre Of Blood“ in soweit von seinem Vorbild das sich dieser, im Gegensatz zu dem weitaus düstererem Dr.Phibes, nicht wirklich ernst nimmt. Als Kriminalgeschichte funktioniert der Film keinen Deut. Die Polizei kommt grundsätzlich zu spät und die Opfer laufen wirklich dumm wie Lemminge wunderbar in die Fallen Lionhearts, egal wie grotesk konstruiert diese auch sind. Es ist von Anfang an klar wer der Killer ist. Aber dies, so scheint mir, ist durchaus beabsichtigt. Der Film funktioniert lediglich auf der Slasherschiene, und macht als solcher durchaus Laune. Die Sequenzen in denen die Kritiker, die übrigens allesamt so garstig überzeichnet sind das man fast glauben könnte der Film schlägt sich bewusst auf Lionhearts Seite, in ihre Falle laufen bis zu deren, meist recht harten Ableben, werden beinahe schon zelebriert. Nachdem diese den Ort ihres Ablebens betreten, meist in Lionhearts Theaterkatakomben, werden diese auch gleich von Lionheart der nebenbei vorwiegend in Shakespeareversen redet empfangen. Ab und an sogar noch in Form eines kurzen Theaterstückes bis zu dem jeweiligen Mord. Das klingt nicht nur äußerst sonderbar sondern ist es auch und bringt einen Heidenspass.

Die Besetzung des Filmes ist gut gewählt. Wirklich schauspielerische Glanzleistungen werden hier sicherlich nicht geboten da der Film an sich ohnehin bewusst überzeichnet ist. Die Kritiker kommen allesamt sehr garstig rüber, Vincent Price tendiert, eigentlich wie immer, gnadenlos zum Overacting was sich hier aber wunderbar mit seiner Rolle vereint. Lediglich Diana Riggs welche hier Lionhearts Tochter mimt wirkt hier sehr austauschbar. Hat Diese nur wenige Jahre zuvor noch in „The Avengers“ ein komplett neues Frauenbild verkörpert wirkt sie hier recht farblos und schafft es nicht einmal ansatzweise irgendwie zu überzeugen.

Wer 70er Slashern nicht ganz abgeneigt ist, (aber ich denke dann wärt ihr nicht in diesem Board ) und sich auch von dem teilweise arg groteskem Humor nicht abschrecken lässt kann hier eigentlich bedenkenlos zugreifen. Der Härtegrad ist erstaunlich hoch und kommt trotz der eher humorigen Inszenierung recht heftig rüber. Und auch Vincent Price rockt hier derbe das (Theater)Haus, wenn er in Kostümen und Shakespeareversen zitierend nach und nach seine Opfer findet. Wem allerdings der Humor nicht zusagen sollte oder sich nicht unbedingt alle 70er Vincent Price Slasher zulegen will dem würde ich eher die Dr.Phibes Filme empfehlen. Inhaltlich sind sich diese sehr ähnlich, allerdings doch deutlich düsterer und eher dem Horrorgenre zuzuordnen.

Ausser einem Originalkinotrailer bietet die MGM DVD leider keinerlei Extras mehr. Der Film an sich ist aber in einer wirklich guten Qualität vorhanden, so das man bei einer Anschaffung, sofern man den Film mag, sicherlich nichts verkehrt machen kann. Gehört zumindest zu meinen Lieblings-Price-Filmen.

4/5
(c) 2005 Der böse Schmu/Reinhard Klinksiek


mm
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