The Young Masters

 
  • Deutscher Titel: The Young Masters
  • Original-Titel: The Dragon, The Young Master
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  • Regie: Godfrey Ho
  • Land: Hongkong
  • Jahr: 1978
  • Darsteller:

    Pai Hu-Lan (Dragon Lee)
    Chu-Ah (Phoenix Kim)
    N.A. Marty Chui
    N.A. Ben Lee
    N.A. Kelvin Chan
    N.A. Jackie Lee
    N.A. Tony Min
    N.A. Steve Lin
    N.A. King Ki-Chu
    N.A. Wong Tin


Vorwort

Die gefürchtete lange Vorrede kann ich mir heute (ausnahmsweise) mal sparen – wer die Namen oben in den Credits gelesen hat und nicht erst seit gestern badmovies.de in den Bookmarks stehen hat, der dürfte wissen, worauf er sich einlässt. Ja, wir sind wieder mal in der wunderbaren Welt von Joseph Lai angekommen (keine Proteste, ich ab halt einfach noch stapelweise Lai-Filme hier rumzustehen und die müssen und wollen abgearbeitet werden).

Wie schon Bruce Lee – Die Todesklaue dese Tigers fällt auch The Young Master unter die vergleichsweise frühen Werke des Meisters und wurde ebenfalls in Kollaboration mit Tomas Tang (Frauenlager der Ninja) verbrochen, Regie führt Godfrey Ho und traut sich dafür sogar seinen “richtigen” Namen herzugeben (später nannte sich Ho ja sicherheitshalber gern mal “Charles Lee”, wenn er für Lai tätig wurde) – filmhistorisch ist das etwa on par mit einer Ankündigung, Olli Krekel und Andi Bethmann würden gemeinsam einen Joe D’Amato-Film produzieren (allerdings: es steht zu befürchten, dass letztere Ankündigung eine gewisse Fanklientel in Ekstase versetzen würde. Das ist aber wahrscheinlich auch die Klientel, die eh schon Mordgedanken gegen Euren guten alten Doc hegt).

Die Hauptrolle geht mal wieder an Dragon Lee, einen der zahllosen hauptberuflichen Bruce-Lee-Imitatoren, die Hongkongs weniger skrupelbehaftete Produzenten nach dem Ableben des Kung-fu-Königs ausgruben und in billigst produzierte Klopper steckten, die nicht mehr und nicht weniger sollten, als in den Bums- und Bahnhofskinos dieser Welt einen schnellen HK-Dollar einzuspielen. The Young Master stellt sich mir in Form einer deutschen DVD von “Spitfire Video” (ich glaube nicht, dass man den Laden kennen muss, aber jetzt weiß ich immerhin, dass es in Schwenningen außer dem kältesten Eisstadion Mitteleuropas und “Sport-Hoppe” noch was gibt), die schon einmal dadurch brilliert (bzw. das sollte sich im Laufe des Films herausstellen), dass der Klappentext mal wieder absolut nichts mit dem wirlichen Filminhalt zu tun hat. Will ich mal wieder böse sein und den Covertext vollständig zitieren:

Unsere Geschichte spielt im Jahr 1920 in der schneebedeckten Mandschurei. Koa-ying sammelt Informationen über den Bergbau und gibt sie an den japanischen Geheimdienst weiter. Er wird für den Verrat an seinem Land mit Juwelen belohnt. Koay-ing deponiert seine Schätze ei Lee-yi. Lee nimmt Koa den Verrat sehr übel, er stiehlt die Diamanten und flüchtet in die schneebedeckten Berge. Unvorsichtiergewise erzählt er die Geschichte Lai-kit, einem seiner besten Freunde. Lai wird wie von einem Rausch erfasst, tötet seinen Freund und flüchtet mit dem Schatz. Er wird zum meistgesuchten Mann und muss sich mit seiner Tochter Yi-ping verstecken. Dragon Lee, der Sohn des ermordeten Lee-yi sucht die Wahrheit über sienen Vater. Seine Wanderung führt ihn auch in das Versteck von Lai-kit und seiner Tochter. Unter Tränen gesteht Lai die Mordtat und deckt die Hintergründe auf. Dragon Lee setzt nun alles daran, den Verräter Koa-ying zu fassen und zu töten. Wird der einsame Rächer Erfolg haben?”

Hm, vielleicht bin ich ein bisschen unfair, denn wenn man sich den Film ohne Dialoge ansehen würde, könnte man glatt meinen, die Inhaltsangabe käme hin (das ist irgendwie das schön-universelle an traditionellen HK-Kung-fu-Filmen. Handlung ist optional). Dennoch findet der Doc es immer wieder lustig, wenn sich der Film doch geringfügig anders gestaltet, als der Klappentext es verspricht. (Hm, ist die Vorrede jetzt doch wieder länger geworden. Verklagt mich.)


Inhalt

In der chinesischen Provinz marschiert ein älterer Typ durch die Gegend und wird plötzlich von ein paar Schlägertypen umringt, die aus neben dem Weg aufgehäuften Strohhaufen springen (schicke Tarnung, hoffentlich hat keiner von den Kerlen Heuschnupfen, sonst ist das ein übles Versteck). Die Angreifer sind keine hergelaufenen Wegelagerer, die tagelang in Strohhaufen am Wegesrand auf arglose Wandersleute lauern, sondern handeln im Auftrag des fiesen Ming Chi Che (was mich albernerweise an meine Grundschultage und den beknackten Monchichi erinnert… Ja, ihr Jungspunde, Mitte/Ende 70er konnte man die Kids noch mit ein paar dumm aus der Wäsche kuckenden Plüsch-Figuren begeistern, zu denen es weder Sammelkarten, Computerspiele noch Zeichentrickserien auf RTL II gab. Allerdings, ich glaub, es gab ein Monchichi-Comic, wenn ich mich recht entsinne; und ja, ich gebe es zu, ich hatte zwei Monchichi. Hatte aber jeder Sechsjährige damals. Durften immer in der Schule auf dem Pult sitzen). Monchichi, eh, Ming Chi Che möchte von dem Wandersmann eine Karte haben, und ich nehme an, dass es sich nicht um eine Wanderkarte handelt, sonst würde der sie nämlich wohl freiwillig rausrücken. Tut er aber eben nicht, wird daher ordnungsgemäß von der zahlenmäßigen Überlegenheit auseinandergenommen von Monchichi flachgelegt. Monchichis Schläger rupfen dem Bedauernswerten auch noch die Klamotten vom Leib, aber nur deswegen, um die ominöse Karte aufzutreiben. Die findet sich im Stiefel. Monchichi (eh, Ming Chi Che, ich sollte doch die richtige Schreibweise verwenden) ist begeistert, zieht mit seinen Schergen ab und lässt den ehemaligen Karteninhaber zum Verröcheln liegen.

Doch die feige Attacke blieb nicht unbeobachtet – jemand hat den Vorfall beobachtet… Unser armes Überfallopfer denkt zunächst, der Neuankömmling (der uns zwecks Suspense nur knieabwärts gezeigt wird), käme zuhülfe, zumal er ihn auch noch kennt: Chu Chi Cheng (würde ich jetzt meinen Parodielevel durchhalten, sollte ich das gleich in Ching Chang Chong umdichten). CCC (das tippt sich kürzer) denkt aber nicht an Erste, sondern eher an Letzte (Sterbe-) Hilfe, durchbohrt den eh schon Gefallenen mit seinem Schwert, fängt sich dafür aber eine unspezifizierte Verletzung ein (suspense, you know), die dazu führt, dass er selbst nur noch wegstolpern kann. Hm, da wird mal eine erschreckende Enthüllung auf uns zukommen, fürchte ich.

Monchichi, eh, Ming Chi Che liefert dieweil die Karte bei seinem Bruder, der zwecks besserer Unterscheidung auch auf den Namen Ming, aber mit anderem Fortsatz, hört. Kaum hat er dem Bruderherz die Karte in die Patschhand gedrückt, schickt der Monchichi auch schon wieder in die weite Welt hinaus, mit dem frommen Wunsch “Komm wieder, wenn du etwas gelernt hast” (hm, eigentlich sieht der Knabe so aus, als hätte er seine Schulausbildung vor gut 20 Jahren abgeschlossen haben, und das auch bei Abi nach 13 Jahren). Dann wendet sich Ming II wieder seinem Tagesgeschäft, der organisierten Schutzgelderpressung, zu.

Sinologe müsste man sein, dann könnte man vielleicht lesen, was auf den Transparenten steht, die der uns nun gezeigte Prozessions- oder Demonstrationszug mit sich führt. Auf alle Fälle führen die Prozessanten (heißt das so? Works erkennt das als Wort an) eine Truhe mit sich (die Bundeslade?), werden aber plötzlich aufgehalten, als vor ihnen ein weißgekleidetes Etwas mit einem schwarzen Lampenschirm auf bzw. über dem Kopf steht. Der Lampenschirm scheint hinderlich zu sein, jedenfalls nimmt der Weiße ihn ab und offenbart darunter eine weiße Ski-Wollmütze (auch nicht viel kleidsamer) und fordert die Prozessionsteilnehmer schweigend, aber mit eindeutigen Handbewegungen zu einem kleinen Sparringsgefecht auf. Da sagt keiner im alten China keiner “nein”. Da der Weiße ein paar nette Tricks drauf hat (so z.B. das Schwert eines seiner Gegner mit leichtem Druck seines Handrückens gegen die scharfe Klinge an einen Baum zu drücken, dass der Kontrahent es nicht mehr einsetzen kann), gewinnt er relativ locker, öffnet die Truhe, die mit Juwelen und Geld gefüllt ist, als Beute (scheint aber nix davon einzustecken, wie ich das sehe) und hinterlässt eine vorbereitete Nachricht (gut, dass der chinesische Superheld von Welt immer ein paar passend vorkalligraphierote Wimpel dabei hat). Anhand dieser Visitenkarte identifiziert der Anführer der soeben Besiegten/Beraubten den frechen Kerl als den gefürchteten “weißen Ninja” (aha, Mr. Lai war also schon damals der Ansicht, everything’s better with Ninjas, auch wenn’s im alten China sicher eher selten japanische Geheimbundkämpfer gegeben hat).

Der mehr oder weniger rechtmäßige Besitzer der Truhe ist, ta-daa, Ming II und verständlicherweise als solches wenig begeistert über den Überfall. Ausbaden muss es wie immer das Fußvolk, bzw. der bedauernswerte Unterling, der das Kommando über die Truheneskorte hatte – Ming plättet ihm mit einem der durch Tarantino sicherlich fröhliche Renaissance feiernden Superspezialgeheimschläge.

Jetzt läuft der Film schon ‘ne ganze Weile, aber von Dragon Lee, unserem Helden und Hauptdarsteller, war bislang noch nix zu sehen (von einer nachvollziehbaren Handlung auch noch nicht, aber das ist ja zweitrangig). Huch, da ist er ja und stapft durch eine verschneite Winterlandschaft, ein fröhlich Grinsen auf dem Gesicht. Das gefällt ein paar lokalen Möchtegernschlägern, die ihm zufällig entgegenkommen, wohl eher nicht, zumal sie den Knaben dann noch nicht mal kennen. Wie wir alle wissen, ist das nach Ansicht des Durchschnittschinesen vollkommen ausreichender Anlass für eine Kung-fu-Herausforderung. Da Dragon sich aber partout nicht schlagen will, wird er von den Einheimischen als “Verrückter” klassifiziert und erst recht aufs Korn genommen. Dragon zieht einige Bruce-Lee-Grimassen, die ganz besonders deplaziert wirken, weil sein Charakter hier ausnahmsweise mal nicht mal vom Aussehen her was mit Bruce Lee zu tun hat, lässt sich die Zudringlichkeiten nicht gefallen und haut seinen Gegnern ordentlich aufs Maul, bis alle im Schnee liegen und er ungestört weiter stiefeln kann.

So kommt er bald in einer Stadt an, in der gerade Markt gehalten wird und kauft einer hübschen Blumenverkäuferin ein Blümchen ab, weil es so lieblich duftet. Das Blumenmädchen muss davon ausgehen, dass man ihrem Kunden ein paar Mal zu oft aufs Haupt geschlagen hat, denn sie verkauft Stoffblumen! “Sie riechen wundervoll, denn sie erfüllt der Duft deines Herzens,” romantiphilosophiert Dragon, dass einem schlecht werden könnte. Dem Blumenmädel droht anderer Ärger als geisteskranke Kunden – ein fieser Typ blökt sie an, dass er sie schon mehrfach aufgefordert habe, sich von diesem Markt fernzuhalten und gibt das unselige Kommando: “Packt sie!” Unselig deshalb, weil bei Dragon spontan die Heldengene einkicken und er dem Objekt seiner Süßholzraspelei sofort zur Seite springt. “Du bist doch der Weiße Ninja,” behauptet der Chefschläger unvermittelt, wofür Dragon nur ein Lächeln und die Bemerkung, wenn dem so wäre, würde er sich nur mit eben ihm persönlich schlagen, übrig hat. Natürlich sind die Bösen keine fairen Sportsmänner und so muss Dragon es doch mit allen aufnehmen, was er auf höchst humorige Weise erledigt (u.a. auch mit Bockspringen und ähnlichen Scherzen, die Jackie Chan etwa zur gleichen Zeit schon viel besser konnte). Ebenso selbstverständlich hat Dragon keine gesteigerten Schwierigkeiten, mit dem Gesindel aufzuräumen. Das Blumenmädchen will ihn gleich nach Hause zum Essen einladen (hey, baggern in China die Frauen?), aber Dragon wehrt ab, er habe nämlich absolut keine Zeit, aber sie dürfe ihn gerne, wenn’s ihr Spaß macht, “den Jungen” nennen (weil: “Ich bin sehr wild!”). Der “Weiße Ninja” sei er aber leider nicht. Damit lässt er die Dame stehen.

Dieweil gibt’s Ärger in einer Kneipe, die Mings Henchmen als bevorzugten Hang-out betrachten. Ein alter blinder Kerl, der seine verlustig gegangene Sehkraft durch Augen-Make-up, das dem Bühnenprogramm einer fünftklassigen Tuntenrevue Ehre machen würde, zu kompensieren scheint, legt sich mit “Goldsnake”, dem Rechte-Hand-Mann von Ming (und demzufolge in der verqueren Logik von B-Filmen der größte Volldepp der ganzen Gangsterorganisation; wären wir nicht in China und dort Stäbchen in Mode, wäre er jedenfalls einer von der Sorte, die nicht unfallfrei mit Messer UND Gabel umgehen können). Anlass der Auseinandersetzung ist, wir brauchen da ja nix gravierendes, nur, dass der Blinde ein wenig ungeschickt mit seinem Stock rumhampelt und dabei mehr oder weniger versehentlich Goldsnake und Kumpanen auf die Glocke haut. Blindi erweist sich den tumben Ganoven in der sich anschließenden kampfsportlichen Meinungsverschiedenheit wenig überraschenderweise als um Lichtjahre überlegen, zumal er mangelnde Sicht durch Super-Hörvermögen ausgleicht (und damit das auch ja jeder im Publikum mitbekommt, dass Blinde über ein ausgezeichnetes Hören verfügen, zoomt die Kamera fast bis auf Blindis Trommelfell. Was dem Fulci die Augen, scheint dem Ho der Horchlöffel). Sei’s drum, Blindman teilt ein paar verdiente Schläge aus, pflanzt sich an einen Tisch und gibt seine Bestellung Wein und Brot auf. Mings raffinierter zweiter Chef-Henchman (dessen Namen ich irgendwie nicht mitbekommen habe, so er einen hat) nutzt die Blindfischigkeit des Alten, gibt sich als Wirt aus und beabsichtigt, beim Überreichen der Bestellung mit einem Beil ein paar zusätzliche Gratisnettigkeiten auszuteilen. Hat der Möchtegernwirt aber die Rechnung ohne den Drachen gemacht, der als Held solche Bosheiten gegen einen behinderten Senioren nicht dulden kann (vermutlich hat er einen Vertrag mit den Grauen Panthern). “Ah, der Weiße Ninja,” freut sich Goldsnake und gibt sich der Illusion hin, er könnte dem vermeintlichen Ninja kampfkunsttechnisch das Wasser reichen (die Fähigkeiten der “bösen Jungs” in Punkto Kung-fu beschränken sich aber auf ein paar lächerliche “stance”-Posen, hysterisches Gezucke und sinnloses Herumgehüpfe. Comedy, I suppose).

Nachdem Goldsnake sich die ersten Schläge gefangen hat, wechseln wir schnell mal ins Fach der blöden Kung-fu-Klamotte (also das, gegen das die unterbelichteteren Jackie-Chan-Klopper wie unentdeckte Charlie-Chaplin-Klassiker wirken). Goldsnake schnappt sich eine Mütze mit Hörnern (!), schnaubt und scharrt mit den “Hufen” und spielt den rasenden Bullen in einem Stierkampf (stilecht mit Flamenco-Musik im Soundtrack, Dragon, der sich ein weißes Tuch schnappt – ihm hat keiner erzählt, dass man stiere mit ROTEN Tüchern reizt, und “Olé Olé” ruft, und dem Doc, der seine Stirn mehrfach gegen die Tischplatte drischt). Die zum Brüllen komische (yuck! Würg!) Szene endet damit, dass Goldsnake Horn-voran in einen Schrank rauscht, den Hörnern sei Dank dort stecken bleibt und von seinen Kumpanen aus dieser misslichen Lage befreit werden muss (aber wenigstens seine Niederlage eingesteht und mit eingekniffenem Ochsenschwanz das Weite sucht). Blind Guy bedankt sich heftig für den erteilten Beistand und die Lebensrettung (ach?) und lädt Dragon zum Essen ein (scheint die gängige Währung für kampfsportliche Rettungseinsätze zu sein). Dieses Mal lässt sich Dragon tatsächlich breitschlagen (und überrascht mich positiv: er ist einer der wenigen Kneipen-Zerleger, der dem Wirt nach der Klopperei eine Handvoll Zaster für die Reparatur der Schäden in die Hand drückt. Echt nobel, der Kerl!).

Aus unerfindlichen Gründen ist Ming II schwer angefressen, dass seine beiden Ober-Henchmänner Prügel bezogen haben (vermutlich, weil’s schlecht fürs Image ist, wenn die Geldeintreiber von blinden alten Säcken und hergelaufenen Fremden grün und blau geschlagen werden. Wer hat da noch den nötigen Respekt? Okay, der echte Grund ist natürlich der, dass auch Ming II vermutet, Dragon wäre der Weiße Ninja und damit derjenige, der seinen Geldtransport überfallen habe, you remember) und lässt ihnen vor versammelter Mannschaft per Schwertstreich die Hosen runter (Comedy Gold, ya know).

Blindi bringt Dragon zu sich nach Hause, wo wir – enorm überraschenderweise, wo wir schon mehr als eine Martial-Arts-Comedy gesehen haben – feststellen, dass das Blumenmädchen des blinden Alten Tochter ist! Wer hätte das gedacht? Dragon jedenfalls nicht. Er erklärt, er sei ein armes Waisenkind und bestimmt nicht der Weiße Ninja. Trotzdem werden er und seine Gastgeber von einem mysteriösen Kerl belauscht. Blindis Super-Gehör allerdings bleibt der heimliche Lauscher nicht verborgen und ein gezielter Stock-Stich (mindestens Matchstrafe beim Eishockey) vertreibt den ungebetenen Gast.

Der hat allerdings nichts besseres zu tun, als Dragons gegenwärtigen Aufenthaltsort bei Ming II zu petzen. Weil Ming aber ein typischer Gangsterboss in schlechten Filmen ist, schickt er nicht etwas seine besten Kämpfer aus, die notwendige Rache zu üben, sondern überlässt dies dem Volldeppen Goldsnake und dem nicht wesentlich intelligenteren oder besser fightenden Kumpel.

Auf halbem Weg zu Blindis Haus kommt ihnen dessen Tochter entgegen (sie heißt, wenn ich das richtig mitbekommen habe, Chu-Ah oder Shu-Ah) und wird als leichte Beute eingestuft. Chu-Ah beteuert, Dragon sei nicht der Weiße Ninja, und warnt die beiden finsteren Gesellen, sich nur auf einen Kampf mit ihr einzulassen, wenn sie sich dringend gegen ein Mädchen blamieren möchten. Möchten unsere Schmalspurschurken natürlich ganz besonders, und schon wird gekämpft und Chu-Ah, die eine solide Kelle schlägt, haut den beiden Frechdachsen ordentlich auf die Kauleiste. Doch so einfach ist das dann doch wieder nicht, denn der geheimnisvolle Unbekannte (der schon Dragons Aufenthalt an Ming verraten hat) ist auch noch da und nebenberuflich offensichtlich Cowboy, denn es gelingt ihm, Chu-Ah mit dem Lasso einzufangen. So gehandicapt kann sich das Mädel nicht gegen die ordnungsgemäße Verschnürung (aha, auch noch was für die Bondage-Abteilung) wehren. Ming ist zufrieden und zahlt dem Unbekannten eine Belohnung aus. “Mit ihr kriegen wir den Weißen Ninja”, ist man sich im Lager der Schufte allgemein sicher.

Aber auch die Entführung blieb nicht unbeobachtet und so kann ein Augenzeuge Blindi und Dragon pflichtschuldigst rapportieren, was mit der armen Chu-Ah geschehen ist. Dragon schwört sofort, das Mädel unversehrt zurückzubringen, obwohl Blindman warnt: “Das ist ein übler Haufen gefährlicher Verbrecher!” (ich hielt Ming und seine Truppe bislang für die Heilsarmee. Gut, dass wir das geklärt haben!)

Bekanntlich müssen komplexe Kampfkunstdramen wie dieses nicht immer unbedingt Sinn ergeben. Wenn dem so wäre, müssten wir uns nämlich ernsthaft fragen, warum Ming jetzt Chu-Ah einen Brief an ihren Papa diktiert, wonach Chu-Ah freigelassen würde, sofern der Blinde sein komplettes Vermögen rausrückt (erstens: Ming will doch den Weißen Ninja und nicht die Kohle des Blinden und zweitens: sieht nicht gerade so aus, als würden Blindi und sein Töchterchen täglich in ihrem Geldspeicher ‘ne Runde Schwimmen gehen). Zähneknirschend gehorcht Chu-Ah, aber, clever-clever, nur, weil die Bösen sie zum Schreiben entfesseln müssen (es ist doch nicht so, wie Lord Helmchen sagte, sondern grad umgekehrt: “Das Gute gewinnt immer, weil das Böse zu dämlich ist!”).

Dragon scheint keiner gesagt zu haben, wo das Hauptquartier der Ming-Bande ist – jedenfalls läuft er relativ sinnlos durch die Landschaft und kommt schließlich an einem zugefrorenen See an. Zu seinem Glück (sonst würde es ihm da nämlich sicher schnell langweilig, weil er seine Schlittschuhe und Hockeyschläger vergessen hat) findet sich dort der Unbekannte an. “Wer bist du?” fragt Dragon. “Das frage ich dich!” gibt der Angesprochene grimmig zurück. “Du zuerst,” knurrt Dragon. “Nein, du zuerst,” grummelt der Andere. Das könnten sie eine Weile weitermachen und sehen, wer von den beiden länger Zeit hat, aber dankenswerterweise kommen beide zu dem Schluss, sich auch unbekannterweise kloppen zu können. Zu allerlei gar luschtigen Soundeffekten (da wir es hier sichtlich mit einem als “lustig” gedachten Kampfsportfilm zu tun haben, gibt’s nicht nur die klassischen Dampfhammer-Faustschlag- und Tritt-Soundeffekte, sondern possierliche “sproings”, “wiiiings”, “whiiishs” u.ä. Hört sich mehr nach einem schlechten Flipper an als nach dem Sound eines Kung-fu-Kampfs. Spacy!). Die Tatsache, es mit einer winterlichen und vereisten Kampffläche zu tun zu haben, bietet Gelegenheit für einige drollige Schlitter-Einlagen der Beteiligten (so richtig scheinen Schnee und Eis die natürlichen Elemente unserer Kämpfer nicht zu sein). Der Mystery Man packt sein Lasso aus, aber es gelingt Super-Martial-Artist Dragon, seinen Feind mit dem eigenen Lasso zu verschnüren. Dies getan, marschiert Dragon weiter und lässt den gefesselten Unbekannten stehen, was der gar nicht lustig findet: “Ich krieg kalte Füße! Lass mich nicht alleine hier!” Scheinbar ist dem Unbekannten nicht aufgefallen, dass er gerade mal bis zu den Oberschenkeln eingeschnürt ist, er also zwar nicht unbedingt mit Riesenschritten, aber relativ problemlos ebenfalls einfach weglaufen könnte (wutig rumspringen wie’n Frosch geht ja auch).

Chu-Ah hat inzwischen den Erpresserbrief fertiggeschrieben und muss nur noch ihren Servus druntersetzen. Doch sie denkt latürnich gar nicht dran, sondern schleudert Ming heimtückisch das Tintenfass ins Gesicht. Auftakt zu einer neuen Kampfszene (immerhin ist die letzte schon ‘ne knappe Minute her und wir wollen das Publikum ja nicht mit zu viel Handlung überfordern). Die wütenden Angriffe der Ming-Thugs sind für Chu-Ah kein großes Problem, doch Meister Ming greift persönlich an (nachdem er sich in rekordverdächtigen dreißig Sekunden komplett von dem halben Liter Tinte in der Visage befreit hat… we love them continuity, don’t we?) Übrigens finde ich Mings Leoparden-Umhang sehr chic und kleidsam. Da Ming im Gegensatz zu seinen Knallchargen kampftechnisch was drauf hat, trifft es sich günstig, dass Dragon eintrifft und den Kampf an dieser Stelle übernimmt. “Ha! Der Weiße Ninja!” freut sich Ming, da er mit dem ja das ein oder andere Huhn zu rupfen hat, aber Dragon rückt die Verhältnisse gerade: “So nennen mich nur deine Leute!” Nun fragt sich Ming, wer zum Henker denn wirklich der Weiße Ninja ist, aber das ist Dragon relativ wurst – außerdem wollen wir doch nicht die Story weiterentwickeln, sondern eine Kampfszene absolvieren, newa. Also geht’s munter los, Dragon wendet ein paar ungeheuer lustige Tricks an (er lehnt sich z.B. kopfüber an einen Balken, was dem Kameragott ermöglicht, sein Werkzeug auch mal kurz auf den Kopf zu stellen; und, das Highlight, er springt an einen Deckenbalken und krabbelt dann an diesem entlang, als sei er *wirklich* ein Ninja, bewerkstelligt durch die bewährte Kamera-steht-auf-dem-Kopf-Technik). Zu guter Letzt drischt Dragon Ming einen Tisch über den Schädel, wobei der hochgradig hilariöserweise mit dem “umgehängten” Tisch als “Kragen” rumhampeln darf (sieht so albern aus, dass ich Euch Bildmaterial nicht vorenthalten möchte) und von seinen Untergebenen befreit werden muss. Dragon macht sich siegreicherweise vom Acker und verpasst so das hoppelnde Eintreffen des nysteriösen Unbekannten (der übrigens Chu heißt). Der kommt Ming nu grade recht – er verprügelt den “verlogenen Hurensohn” (weil Dragon eben nach eigenem Bekunden nicht der “Weiße Ninja” ist, aber das hat der gute Chu m.W. ja auch nie behauptet, sondern nur Mings eigene Leute). “Gut, dass er weg ist,” stöhnt Ming, nachdem Chu mit einem herzhaften “Ich kriege den Saukerl” vom Hof gehüpft ist. Ming beschließt, seine schlechte Laune produktiv einzusetzen und an säumigen Schutzgeldzahlern und alten Schuldnern auszulassen. Außerdem beauftragt er Goldsnake, seinen Bruder (also Mings, nicht Goldsnakes) ranzuschaffen und “ein paar gezielte Gerüchte” auszustreuen, was immer auch das wieder soll.

Jetzt müssen wir aber doch mal klären, wer zum Geier Dragon eigentlich ist (einen Charakternamen hat er ja bislang nicht). Das erklärt er dann auch endlich seinen Gastgebern beim Dinner… Er ist Pei Hu Lan und damit der Sohn von Pei Fei Hu (logisch, gelle?). Und er sei ausgezogen, den Tod seines Vaters zu rächen (Plot Nr. 08/15-1). Blindi wird ein wenig nervös… könnte es nicht sein, dass Pei Fei Hu nicht so wirklich absichtlich ermordet, sondern mehr einem versehentlichen Unfall zum Opfer gefallen sei? Unmöglich, donnert Pei Hu Lan (ich bleib doch bei Dragon, glaub ich), schließlich weiß er sogar, wer die Killer seines Vaters sind: Ming Chi Che und Chu Chi Cheng! Da war doch was, erinnern wir uns dunkel… Blindi jedenfalls weiß ganz energisch von gar nichts und muss jetzt auch ganz dringend ins Bett – mir deucht, der alte Sack hat was zu verbergen… Es deucht auch Dragon, aber eine Investigation muss er vertagen, weil Chu plötzlich auftaucht und den “Weißen Ninja” zum Duell fordert. Komischerweise nennt Dragon Chu jetzt einen “alten Freund” und will sich nicht mit ihm schlagen, Chu aber schon, allerdings in einem “fairen Kampf” (hm, was war an der ersten Auseinandersetzung von Dragons Seite unfair?). Da er den Kerl sonst nicht los wird, stimmt Dragon einer gepflegten Klopperei zu, aber nicht im Hof des Blindmann-Anwesens, sondern auf neutralem Boden. Chu schlägt eine Brücke vor.

Chu ist’s zufrieden und dackelt ab, Chu-Ah reklamiert, dass das der Kerl gewesen sei, der sie gefesselt habe, aber Dragon bindet ihr den Bären auf, Chu wäre nur zum Sorry-Sagen vorbeigekommen, bevor er sich selbst zur Brücke aufmacht, wo Chu ihn bereits erwartet (und damit wir auch ja mitbekommen, dass wir es mit einem echten Duell zu tun haben, fiedelt der Soundtrack einen Western-Musik-Cue ein). Dragon nölt nochmals rum, dass er nicht mit einem “Freund” kämpfen wolle (hä? Wie nu? Warum?). “Du bist nicht mein natürlicher Feind,” erläutert Dragon, aber Chu ist das egal, er dürstet nach Satisfaktion. Wenn’s denn unbedingt sein muss, lässt sich Dragon auch nichts nachsagen und bricht Chu nach einer weiteren ausführlichen Kampfszene das Bein. “Mein armes Bein,” greint Chu und muss unter den hämischen Bemerkungen Dragons, wonach seine Kampftechnik ja wirklich übel wäre, wieder mal als geprügelter Hund von dannen (und aus der Handlung) humpeln.

Auf dem Weg zurück zu Blind Mans Home marschiert Dragon über den Marktplatz und hört dort, dass die Einheimischen sich über Mings Geldeintreibemethoden mokieren: “Sie wollen alle einsperren, die nicht zahlen!” (Hm, also ist Ming nicht nur ein hergelaufener Mafiosi, sondern offensichtlich wirklich der Chef des Orts?) – “Sie streuen sogar Gerüchte!” (BITTE???? Wenn man Gerüchte streut, ist doch nicht der Sinn der Übung, dass die angesprochene Klientel darüber diskutiert, DASS man Gerüchte streut, oder? Meine Fresse, is that stupid!).

Goldsnake und sein namenloser Buddy wollen denn auch bei einem etwas debil aussehenden Ladenbesitzer o.ä. abkassieren. Der Dämlack hat aber keinen gesteigerten Bock, das Schutzgeld abzudrücken: “Ihr treibt mich noch in den Wahnsinn”, stöhnt er und teilt ein paar Backpfeifen aus. Das können sich die Fieslinge natürlich nicht bieten lassen und trotz ihrer eher mäßigen Kampfsportkenntnisse können sie, aufgrund numerischer Überlegenheit, den Spacko ein wenig patschen. Doch da springt plötzlich der Weiße Ninja ins Geschehen und verteilt Dresche. Dem aufmerksamen Beobachter, sprich unsereiner, entgeht allerdings nicht, dass der Ninja verdächtig feminin wirkt. Könnte es, dass…? Ha, die Verwirrung wird gleich noch viel verwirrender werden, denn auf einmal materialisiert sich ein zweiter Weißer Ninja! WN#1 gibt Fersengeld, WN#2 spurtet hinterher – die Ninjas kloppen sich auf einem Waldweg und demaskieren sich gegenseitig. Doppelschock – denn es stehen sich tatsächlich Dragon und Chu-Ah gegenüber (gähn!). Chu-Ah teilt mit, dass sie das Heldenoutfit in Dragons Schlafkammer gefunden habe (dz, kein Respekt vor Privatsphäre, und Dragon, du solltest auf deinen Krempel besser aufpassen). Dragon muss nun zugeben, dass er tatsächlich der Weiße Ninja ist, aber er sei’s nicht gerne, “deswegen auch die Verkleidung” (kapieren muss man das nicht, oder? Wenn er Gutmensch ist, könnte er das genauso gut auch ohne Maske durchziehen. Man soll manchen Leuten keine Superheldencomics zu lesen geben). Für Chu-Ah ist die Sache damit auch schon erledigt: “Lass uns nach Hause gehen”. Auch Dragon ist gern bereit, die Angelegenheit damit auf sich beruhen zu lassen.

Bei den Bösen gibt’s auch was zu sehen: Ming Chi Che kehrt zurück (kann nicht weit weg gewesen sein), was Ming II freut, weil man mit “diesen Idioten” (gemeint sind seine sonstigen Schlägertypen) keinen Blumentopf gewinnen könne (wo er Recht hat). Bevor aber Pläne geschmiedet werden, soll Ming Chi Che zeigen, ob er in der großen weiten Welt denn etwas gelernt hat. Na, gern führt Ming Chi Che seinen neuesten Trick vor, für den er einen Freiwilligen aus dem Publikum braucht. Nein, nicht die Wilhelm-Tell-Nummer… Doch!

Ming Chi Che, dessen Outfit einfach spektakulär ist (schwarze Hose, weißes Hemd, schwarze Weste und Fliege – der Kerl sieht aus wie ein Snooker-Profi!) beabsichtigt, mit verbundenen Augen und mit eindrucksvollem Salto etc. per Schwert einen auf dem Kopf eines unglückseligen Dritte-Klasse-Henchmen platzierten Apfel zu zerteilen. Der Trick wird vorgeführt, aber die Audience ist unbeeindruckt, denn sowohl Appel als auch Rübe sind sichtlich ganz und heile. Abwarten, meint Ming Chi Che und lässt sein Opfer den Apfel inspizieren – und tatsächlich fällt der in zwei exakte Hälften (der größte Trick dabei ist allerdings, wie es die Filmemacher geschafft haben, zwischen den zwei entscheidenden Takes den Apfel auszutauschen – zuerst ist der Apfel rot, dann ist er grün). Das geneigte Publikum ist geplättet und Ming II sinkt vor seinem brüderlichen “Kung-fu-Meister” beinahe in den Staub.

Des Nächtens schleicht sich Blindmann in Dragons Schlafgemach, schraubt seinen Stock auf und enthüllt damit ein eingebautes scharfes Schwert. Und mit dem hat er vor, Dragon zu plätten. D.h. er würde gerne, aber kann nicht. Dragon wacht auf und wundert sich, warum sein Gastgeber mit gezücktem Schwert, aber irgendwie schwer nervlich angeschlagen in seinem Schlafzimmer steht und verlangt nun definitive Antworten. Kann er haben. “Ich bin Chu Chi Cheng!” offenbart Blindi sein schreckliches Geheimnis – er ist also der Mörder von Dragons Paps! Das bedarf doch eine ausführlichere Erklärung in Form eines Flashbacks.

Vor fünf Jahren waren Pei Fu Dingens und Chu Chi Cheng beste Kumpels – und sie hatten jeweils eine Karte, die den Weg zu einem von Ming und seinen Schergen zusammengerafften Schatz (die erpressten Schutzgelder, I reckon) weist. Wir sehen nochmals die Kampfszene vom Anfang, mit dem Unterschied, dass wir anstelle der SUSPENSE-Fußaufnahmen nun sehen dürfen, dass der geheimnisvolle unbekannte Niedermetzler eben Chu Chi Cheng war, damals noch sehenderweise – das aber änderte Pei Fu Schmu mit einem letzten Schwertstreich vor dem Abkratzen quer durch CCCs Visage (jetzt frag ich mich aber schon, wieso Chu Chi Cheng bei dieser Art “Blendung” später durchaus zwei heile, nur halt nicht mehr funktionstüchtige Glubscher in der Murmel hat, oder sind das Glasaugen? Gut, ich frag mich noch mehr – wenn die bewusste Karte eine solche ist, die zu einem von Ming & Co. vergrabenen Schatz führt, wozu brauchen die Ming-Brothers die dann? Oder haben Pei und Chi den Schatz bereits Ming geklaut und selbst verbuddelt? Fragen über Fragen).

Zurück in der Gegenwart beteuert Chi Chu Cheng, dass er den alten Pei ganz bestimmt nicht wegen des Geldes und überhaupt mehr so aus Versehen abgemurkst habe (hm, es sah für mich doch relativ klar nach Absicht aus, oder wie oft haut ihr versehentlich einem am Boden liegenden Freund ein Schwert in die Plauze?). Dragon sieht’s ähnlich wie ich, er glaub dem alten Sack kein Wort. CCC trägt’s mit der anerkennenswert-ehrenwerten Fassung des Altersweisen, der seinem verdienten Schicksal gelassen entgegensieht und erwartet verständnisvoll den tödlichen Streich, aber da stört Chu-Ah das traute Stelldichein und will Dragon von der Umbringerei abhalten. Dragon nölt, er müsse seinen Vater rächen, aber dann, heult Chu-Ah, “wird der Hass nie aufhören!” (höchstens ihrer, denn Dragon wäre ja dann befriedigt) und fleht um Vergebung für ihren alten Herrn. Dragon zeigt Wirkung und scheucht Vater und Tochter nur aus seiner Kemenate.

Während sich am nächsten Morgen die Ming Brothers zum Haus des Blinden aufmachen, um Ninja-Butt zu kicken, bringt Chu-Ah Dragon heulend einen Brief ihres Paps. Der hat sich nämlich schuld- und sühnezerfressen dazu durchgerungen, fortzugehen. Man möge ihn bitte nicht suchen, und ansonsten würde Dragon sicher auf Chu-Ah aufpassen (Wunschdenken, sag ich mal). Dragon, der über Nacht offenbar eine Schachtel Betroffenheitspillen gefressen hat und jetzt voll der Verständnisvolle ist, räsoniert, dass der Alte noch nicht soweit gekommen und daher noch rückholbar sein müsste. Also brechen die beiden auf, um CCC zu suchen, ohne zu ahnen, dass der alte blinde Doofman selbst gerade merkt, dass er vergessen hat, Dragon die Schatzkarte zu geben und kehrt kurzentschlossen um, um das Versäumte nachzuholen.

Da er aber einen anderen Weg zurückgeht als Dragon und Chu-Ah auf der Suche nach ihm abgrasen, trifft er bei Einzug in den heimischen Hof nicht etwas sein Töchterlein und den Ninja an, sondern die Ming-Brüder! Die wollen von ihm wissen, wo der Weiße Ninja ist. Selbstverständlich erteilt der Alte keine dahingehenden Auskünfte – ergo, es muss wieder geprügelt werden. Dank seines Supergehörs kann CCC sich die Angreifer recht mühelos vom Hals halten (die würden ihn vielleicht mal erwischen, wenn sie damit aufhören würden, diese WHOOSH-WHOOSH-WHOOSH-Geräusche zu machen, wenn sie mit den Armen wedeln. Auch Nicht-Superhörende mit verbundenen Augen könnten ausweichen). Tatsächlich kommt Ming Chi Che nach einigen Minuten der fröhlichen Balgerei auf den Trichter, dass der Schlüssel zum Erfolg ein sprichwörtlich leises Auftreten Seinkönntee. Anschleichen gelingt auch, nur ist der Ansicht, den entscheidenden Schlag durch einen WAAAH-Kampfschrei ankündigen zu müssen, so dass CCC wieder mal unproblematisch kontern kann. Immerhin, Ming Chi Che ist lernfähig – es gelingt ihm, den Alten durch ein paar gezielte akustische Fehlinformationen zu irritieren und auf eine Treppe zu lotsen. So ganz gut zu Fuß ist der Alte dann doch nicht mehr, klatscht auf der Treppe lang hin und kann abgestochen werden. Dabei fällt CCC noch sein Stock aus der Hand und die Spitze klappt ab – es kommt seine Ausgabe der Schatzkarte zum Vorschein, die von den Mings sofort in Beschlag genommen wird (wozu sie die brauchen? Sie haben doch schon eine, und das ist keine von der zweiteiligen Sorte). “Wir müssen den Schatz unbedingt heben,” verkündet Ming II den Plan des Jahrhunderts (wie denn nu? Ihr habt fünf Jahre auf der Schatzkarte gesessen und nicht mal nachgesehen, was dort vergraben ist oder wie jetzt?). Die Mings hinterlassen noch einen dieser schicken vorbereiteten Wimpel mit einer Botschaft für Dragon und Chu-Ah und dampfen ab.

Die von ihrer fruchtlosen Suche zurückkehrenden Vorgenannten sehen nur noch die ganze Ming-Entourage vom Hof wackeln, ahnen übles und finden den niedergestreckten CCC, der mit seinem dying breath dem verblüfften Dragon noch verrät, dass die Ming-Brüder ihn als auch damals eben seinen Papa niedergestreckt hätten (“Ah, die waren das also,” entfährt es Dragon – Blitzmerker! Wer denn sonst? Er hatte doch sogar Ming Chi Ches Namen!). “Ich wusste es bisher nicht, weil ich blind bin,” röchelt CCC seine hanebüchene Entschuldigung (ah ja, ich muss das jetzt alles nicht wirklich verstehen, oder?) und krepiert.

Dragon liest sich die Nachricht der Mings durch: “Bringe den Brüdern Ming Respekt entgegen oder du musst sterben!” (? Das ist eine der schwammigeren Forderungen, die ich in letzter Zeit gehört habe. Soll er ‘ne Karte schicken: “Okay, Mings, ich respektiere euch. Freunde?” oder wie?).

Die Mings konsultieren dieweil ihre diversen Schatzkarten und geben die Order ab, den vergrabenen Reichtum zu suchen und zu finden. Der ganze Tross zieht aus, kommt aber nicht weit, weil sich ihm zwei Stehlampen, eh, Weiße Ninjas, in den Weg stellen. “Mein Name ist Inigo Montoya,” sülzt Dragon, “du hast meinen Vater getötet, jetzt werde ich dich töten!” Äh. Okay, nicht ganz mit den Worten, aber es kommt aufs gleiche Raus. Chu-Ah lässt das identische Sprüchlein ab. “Einer von uns wird heute sterben,” dramatisiert Dragon, was für Ming ziemlich gut klingt (denn das bedeutet, dass drei der vier Hauptpersonen überleben sollten und die Quote sieht doch gar nicht so schlecht aus. Dragon sollte ab und zu mal das Hirn einschalten, bevor er seine pathetischen Schwurbeleien ablässt). Okay, es ist Showdown-Zeit.

Ming Chi Che stürzt sich als erster ins Getümmel und nimmt es mit beiden Ninjas auf, während der Rest der Bösmannstruppe sich vornehm zurückhält und den “Kung-fu-Meister” erst mal machen lässt. Nach ein paar Minuten Balgerei braucht Ming Chi Che eine Auszeit, jetzt darf das Fußvolk mitspielen. Die Ninjas verwenden allerhand fiese Tricks: Dragon zieht seine Gegner an den Haaren, Chu-Ah teilt Headbutts aus, auf die Profi-Wrestler neidisch wären (!). Bald sind alle niederen Schläger außer Gefecht gesetzt, es geht also 2 vs. 2 weiter. Da die Mings mit Schwertern bewaffnet sind, halten es auch die Ninjas für angemessen, ihre versteckten Messer und Schwerter zu zücken. Dragon ist mittlerweile vollkommen ausgetiltet und macht während der Kämpferei lustige Tiergeräusche (manche haltne es für Hühnergackern, ich halte es mehr für Schimpansen-Keckern. Es klingt jedenfalls doof und lässt mich wehmütig an Bruce Lees größten Schwachpunkt, seine auch nicht gerade taff klingenden “AGAA”-Kampfrufe zurückdenken). Den Mings gelingt es, durch heimtückische Schwerthiebe die Ninja-Klamotten leicht anzufetzen (wir wissen, in einem Kung-fu-Film ist es ein wesentlich schwerwiegenderer Affront, dem Gegner das Hemd aufzuschlitzen als ihm z.B. einen Arm abzuschlagen. Sprich: der so Angegriffene wird jetzt *richtig* stinkig!). Dragon und Chu-Ah packen Ming Chi Che und lassen ihn ein solides halbes Dutzend Zwangspurzelbäume schlagen, worauf dem armen Ming offensichtlich so schlecht wird, dass er an Ort und Stelle abkratzt (?).

Jetzt ist nur noch Ming II übrig – der misshandelt ein paar Bäume durch Handkantenschläge, läuft aber letztlich auch den GUTEN in die Hände, die ihm das Hemd runterziehen, ihm einen kombinierten Super-Special-Move (kommt sicher gleich nach der Fünf-Finger-Druckpunkt-Herz.-Explosionstechnik) angedeihen lassen. Ming II bricht zusammen und stirbt, Dragon grinst sein patentiertes Pseudo-Bruce-Lee-Grinsen in die Kamera und dann heißt es auch schon THE END.

Wie sich wohl schon aus obiger Zusammenfassung (Ha! – Der Setzer) ergibt, handelt es sich bei The Young Masters um einen sehr konventionellen traditionellen Kampfsportfilm. Das kann man positiv oder negativ sehen. Bei wohlmeinender Betrachtung kommt man zu dem Urteil, dass sich die üblichen Trademarks einer Lai/Tang-Produktion kaum anfinden – der Film wirkt doch kohärent, vergleichsweise nachvollziehbar und sieht irgendwie schon richtig nach FILM aus – das ist kein Patchwork-Job wie die meisten anderen hier besprochenen Lais oder Tangs und auch nicht so zusammenhang-/wahllos zusammengestoppelt wie Die Todesklaue des Tigers, bei dem man sich offensichtlich erst nach dem Dreh überlegt hat, wie man die realisierten Fight-Szenen in einen halbwegs schlüssigen dramaturgischen Kontext packen konnte (und schmählich scheiterte). Weniger wohlmeinend betrachtet kommt man zu dem gleichen Ergebnis, zieht daraus aber nur andere Schlüsse.

Will sagen, ob man diesem Film letztlich hohen Unterhaltungswert zubilligen kann, hängt ein wenig von der Grundeinstellung ab, mit der man sich diesem Streifen nähert. Ist man “lediglich” in der Stimmung für ein anspruchsloses Martial-Arts-Filmchen, fährt man mit The Young Masters gar nicht so schlecht – die Story ist nicht schlechter als bei zahllosen anderen Billig-HK-Kloppern auch und Action gibt’s beinahe nonstop – die Kampfszenen werden nur sporadisch von spontan auftretendre Handlung unterbrochen, länger als drei-vier Minuten muss man nie auf eine Kung-fu-Einlage warten, langweilig wird’s diesbezüglich nie. Wer aber, und da bekennt sich der Doc schuldig im Sinne der Anklage, auf ein Trash-Feuerwerk erster Kajüte hofft, bei dem sich die Balken biegen, wird ein wenig enttäuscht sein, dafür ist der Streifen einfach zu rund, zu “normal”, zu wenig behämmert. Klar, es gibt einige gnadenlos idiotische Szenen wie den “Stierkampf” mit Goldsnake und das lächerliche Lampenschirm-Design des “Weißen Ninjas” (und das ganze “Ninja”-Gedöns sowieso – das hat aber nicht mal die Synchro verbockt, im Original heißt der Charakter “Silver Ninja”. Da ist “Weißer Ninja” schon akkurater). Aber der typische Wahnsinn einer Lai-”scheißegal-ob-es-Sinn-macht”-Produktion fehlt.

Die Story ist alles andere als originell – die “ich räche meinen ermordeten Vater”-Plotline ist vermutlich älter als die Erfindung des Geschichtenerzählens, aber mit ein paar Kunstgriffen und Flashbacks gelingt sogar, die Plotte einigermaßen plausibel zu halten (mit oben angeführten Einschränkungen. Natürlich ergibt nicht alles absoluten Sinn, aber im Vergleich zu anderen Lai-Filmen ist The Young Masters ein Musterbeispiel eines funktionierenden Plots; und andere HK-Reißer der späten 70er/frühen 80er Jahre, einschließlich des ein oder anderen frühen Jackie-Chan-Spektakels, hatten auch keine besseren Ausreden). Manches bleibt zwar unaufgeklärt (wie z.B. der Charakter “Chu”), aber man muss konstatieren – man kann der Geschichte folgen (und zur Not auch ohne Dialoge – welche Synchronfassung allerdings die Verbrecher des Klappentextes gesehen haben, würde mich schon interessieren. Nicht, dass die Spionage-Story wesentlich interessanter klingt). Sei’s drum, natürlich dient die Story nur der einigermaßen schlüssigen Aneinanderreihung von vielen vielen Kampfszenen.

Und, wie schon gesagt, gekämpft wird in dem Streifen beinahe von der ersten bis zur letzten Sekunde. Nicht auf allerhöchstem Niveau, muss allerdings dazu gesagt sein, dazu ist das Können der Beteiligten durch die Bank ein wenig zu mäßig – nix gegen Dragon Lee, der kann durchaus was, und auch “Phoenix Kim” und die beiden Ming-Brüder sind nicht übel, aber die diversen namenlosen Schergen des Bösen haben einfach zu wenig drauf, um wirklich sehenswerte, erinnerungswürdige Kampfszenen zu produzieren. Erschwerend kommt hinzu, dass doch einige der Actionszenen zu sehr auf den Lacher hin gestrickt sind, und bei dem berühmt-berüchtigten Holzhammer-Humor der HK-Filmemacher kommen viele der Gags nicht als komisch, sondern nur als dämlich rüber (vgl. erneut die “Stierkampf”-Szene. Wer darüber lachen kann, kuckt vermutlich auch “Star Search” und hält Atze Schröder für den anspruchsvollsten Satiriker der Welt).

Was den Streifen allerdings dann doch wieder in einer gewissen Hinsicht auch visuell interessant macht, ist das ungewohnte Setting – Kung-fu-Fighting in winterlich-verschneiten Landschaften sieht man nicht wirklich alle Tage und besonders im ersten Kampf zwischen Dragon und Chu werden die Möglichkeiten, die jahreszeitlichen Bedingungen kampfchoreographisch einzusetzen, auch angedeutet (leider eben zu sehr auf komischen Effekt hin – man träume davon, was Jackie Chan aus einem Kampf auf einem vereisten See sowohl an Kampfkunst als auch an echter Komik hätte rausholen können). Immerhin – rechnen wir es dem Streifen an, Snow-fu ist was halbwegs überraschendes, auch wenn’s der Film nicht durchhält (der Showdown ist dann eben wieder sehr konventionell).

Godfrey Ho erweist sich, wie auch bei Deadly China Dolls schon bemerkt, nicht gerade als der allergrößte Action-Regisseur, aber zumindest als jemand, der es versteht, eine flotte Gangart anzuschlagen. Die Kameraführung ist uninspiriert (bis auf eine Szene, in der Hos Kameramann artsy wird, die bewußte “Auf-dem-Kopf-Steh”-Szene), aber zweckmäßig – auch wenn’s mir ein paar Zooms auf das Superohr des blinden Alten gibt (mindestens zehn oder zwölf, das geht wirklich in Fulci-Augen-Dimensionen) und der Effekt, besonders “eindrucksvolle” Saltos aus Froschperspektive in Slow-Mo zu zeigen, sich auch beim vierten oder fünften Mal totgelaufen hat.

Die musikalische Untermalung ist vergleichsweise pfiffig auf die jeweiligen Filmsituationen ausgerichtet (der Western-Cue beim Brücken-Duell ist vergleichsweise effektiv, der Flamenco zum “Stierkampf” *MUSS* sein, olé).

Schauspielerisch gibt’s wenig zu bemerken, da’s wenig zu schauspielern gibt. Dragon Lee verkörpert hier zwar mal kein Bruce-Lee-Imitat, sondern einen eigenständigen Charakter (er darf sogar lange Haare tragen, damit sich nicht der geringste Bruce-Double-Verdacht aufdrängt), ruiniert das aber durch in manchen Szenen übertriebene Bruce-Lee-Gestik und -Mimik, die in diesem Film vollkommen unpassend erscheint. Seine Martial-Arts-Fähigkeiten sind in Ordnung, ohne dass er dem Vorbild das Wasser reichen könnte. Aber offensichtlich hält Dragon Lee sich auch für einen begnadeten Komiker, aber seine diesbezüglichen Versuche sind absolute Griffe in die Gülle (und von seinen gar witzigen Tiergeräuschen im Showdown sollte man gar nicht erst reden, das ist schon peinlich). Phoenix Kim als “Chu-Ah” schwingt ordentlich Hand und Fuß und stinkt in den dramatischen Szenen nicht zu sehr ab. Weitere Darsteller lassen sich – zumindest von mir – nicht eindeutig zuordnen. Die Ming-Brüder wirken zwar mehr wie eine HK-Ausgabe von Siegfried & Roy (der eine mit seinem umgehängten Leopardenfell, der andere im Snooker-Outfit – die gehören wirklich auf eine Showbühne in Las Vegas und nicht in ein chinesisches Provinzkaff um die Jahrhundertwende – 19./20., wohlgemerkt), können aber kampftechnisch durchaus was. Der alte Blinde beeindruckt hauptsächlich durch sein wirklich schwules Augen-Make-up (das sieht mehr nach Birdcage aus als nach Zatoichi).

Die deutsche DVD von Spitfire trägt selbstverständlich den Vermerk “gekürzte Fassung”, wobei die Cuts nicht wirklich auffallen – und nach meinen Recherchen läuft auch die englische DVD von Hongkong Legends nicht länger. Die hat aber vermutlich bessere Bildqualität, denn der Vollbildtransfer der Spitfire-Disc ist ziemlich schäbig. Als Master diente vermutlich eine abgenudelte VHS-Cassette, die Qualität des Transfers schwankt von Szene zu Szene, manchmal ist das halbwegs ansehnlich (obgleich verrauscht und reichlich unscharf), manchmal utterly unwatchable (so zittert z.B. die Szene, in der Ming nach der Gefangennahme von Chu-Ah seine weiteren Pläne durchdenkt, munter vor sich hin, als wär’s schlechter TV-Empfang über Zimmerantenne). Immerhin gibt’s keine Klötzchenbildung a la schlampiger Best- oder Madison-Transfer, das ist ja auch schon mal was wert. Zoomen sollte man aber lieber bleiben lassen.

Die Synchronisation ist angemessen Ende-70er-Jahre-gruslig und wird stilecht in Mono präsentiert. Die Dialoge sind aber gut verständlich, obwohl’s natürlich munter rauscht auf der Tonspur. Die Soundeffekte, die hier, wie erwähnt, noch lächerlicher sind als im gemeinen Kung-fu-Klopper, sind arg leise (dafür könnte man durchaus dankbar sein).

Extras gibt’s absolut keine (na ja, immerhin hat man den Hauptfilm in 5 Chapter aufgeteilt, das ist vielleicht auch schon was wert). Mehr als 5 Euro würde ich jedenfalls für die Scheibe keinesfalls ausgeben.

Joseph-Lai-Fans, die auf eine weitere Wahnsinns-Großtat ihres Idols hoffen, brauchen The Young Masters nicht wirklich – dafür ist der Streifen (obwohl es sich um eine Kung-fu-Komödie handelt) zu “seriös”; der Film hat eine nachvollziehbare (wenn auch nicht immer logische) Plotline, reiht eine Kampfszene an die nächste, ohne sich all zu oft mit Gemmen des unfreiwilligen Humors aufzuhalten (Ausnahme: die erwähnte “Stierkampf”-Szene). Dafür eignet sich der Streifen im Gegensatz zu den meisten anderen Lai/Tang-Filmen für eine hinsichtlich Trash eher unbelastete Klientel – den Streifen kann man durchaus als zwar beliebigen, aber auch nicht besonders schmerzhaften traditionellen Martial-Arts-Streifen konsumieren, ohne durch ausufernde Debilitäten ins Delirium getrieben zu werden. Könnte auch RTL II relativ unproblematisch in seiner Nachtschleife verstecken, ohne sich heftiger schämen zu müssen als eh schon. Kurz gesagt – ein vollkommen handelsüblicher Billig-HK-Klopfer ohne gesteigerten Trash- und ohne größeren Wiedererkennungswert.

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 5


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