The Wicker Man (2006)

 
  • Deutscher Titel: The Wicker Man
  • Original-Titel: THE WICKER MAN
  •  
  • Regie: Neil LaBute
  • Land: USA/Kanada/Deutschland
  • Jahr: 2006
  • Darsteller:

    Nicolas Cage (Edward Malus)
    Ellen Burstyn (Schwester Summerslsle)
    Kate Beahan (Schwester Willow Woodward)
    Frances Conroy (Dr. T.H. Moss)
    Molly Parker (Schwester Rose / Schwester Thorn)
    Leelee Sobieski (Schwester Honey)
    Diane Delano (Schwester Beech)
    Michael Wiseman (Officer Pete)
    Erika-Shaye Gair (Rowan Woodward)
    Christa Campbell (Bedienung im Truck Stop)
    Emily Holmes (Mutter im Auto)
    Zemphira Gosling (Mädchen im Auto)
    Matthew Walker (Wasserflugzeugpilot)
    Mary Black (Schwester Oak)
    Christine Willes (Schwester Violet)


Vorwort

Stellen sie sich vor, liebe Leser, es käme ein x-beliebiger Regisseur dahergelaufen und würde es sich in den Sinn setzen, ein Remake von einem der kultigsten Filme überhaupt zu drehen (der vielleicht noch dazu einen ihrer persönlichen Lieblingsfilme ist). Nehmen wir an, bei dem Film handele es sich um THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW und bei dem Möchtegernregisseur um Neil LaBute. Wie würde er es angehen, der LaBute? Vermutlich würde er Nicolas Cage als Frank N. Furter besetzen, Cate Blanchett als Riff-Raff und, um dem Machwerk die Krone aufzusetzen, würde das Remake gänzlich ohne Musik auskommen. Nun, THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW hat LaBute natürlich nicht neu verfilmt – aber genauso schlimm (wenn nicht noch schlimmer), hat er seine Krallen nach THE WICKER MAN, einem der besten Horrorfilme aller Zeiten, ausgestreckt und diesen nach allen Regeln der Kunst verhunzt.

Noch ein Wort zur Linguistik: da es im Hause THOR Sitte ist, sich die Filme im Originalton anzusehen, kann ich für übersetzerische Fehler nicht bürgen. Es ist mir folglich nicht bekannt, ob Cage in der Synchronisation die Damen im Film als „Huren“, „Nutten“, „Flittchen“, „Bordsteinschwalben“, „Dirnen“ oder „Katzenberger“ tituliert – im O-Ton benutzt er meist das Wort „Bitches“ (zumindest immer dann, wenn er sich nicht gerade darüber lustig macht, dass die Frauen alle nach Pflanzen und Blumen benannt sind).

Ohne weitere Salbaderei, lasst uns die traurige Geschichte von WICKER MAN – RITUAL DES BÖSEN erzählen:


Inhalt

Seit er bei einem bösen Verkehrsunfall nicht helfen konnte und zusehen musste, wie ein Lastwagen eine Mutter und ihre Tochter zum Teil des Straßenasphalts machte, leidet der Verkehrspolizist Edward Malus (Nicolas Cage) an einem schweren Schuldkomplex und Depressionen. Wie ein Ex-Raucher, der nur Leute mit Fluppen im Mund um sich sieht, wird Malus überall von einem imaginären Lastwagen verfolgt. Da kommt es ihm gerade recht, dass seine ehemalige Lebensgefährtin Willow (Kate Beahan) ihn bei der Suche nach ihrer verschollenen Tochter Rowan bittet. Malus nimmt eine Fähre, die ihn nach Summersisle, einem Eiland am Arschende der zivilisierten Welt bringt (von hier an müssen wir dem imaginären Lastwagen Lebewohl sagen).

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Wenn man auf einer Fähre beobachtet,
wie ein Lastwagen ein kleines Mädchen platt fährt,
kann das durchaus auf eine geistige Störung deuten.

Malus merkt schnell, dass auf der Insel etwas nicht mit rechten Dingen vorgeht: der Grossteil der Bevölkerung besteht aus Frauen, die offensichtlich die Hosen an haben – die Männer hingegen kommen alle daher wie eine Mischung aus Nutzvieh und Dorfdeppen. Hier spielt Schwester Summersisle (Ellen Burstyn) die erste Geige und wird von ihren Mitschwestern wie eine Göttin verehrt. Bei einem kleinen Gespräch erklärt Summersisle, dass man einst in England und Salem verfolgt worden sei und auf der Insel praktisch als Amazonen lebe, wo die Männer nur für die Fortpflanzung und das schleppen von Jutesäcken gebraucht werden (hiervon später mehr). Außerdem sei man besonders stolz auf die Produktion von Bienenhonig, was Malus bedenklich stimmt da dieser allergisch auf das Gift der nützlichen Insekten ist.

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Die lustigen Weiber von Summersisle:
Alle bekommen sie später von Cage Haue.

Auch bei der Suche nach der verschwundenen Rowan zeigen sich die Insulaner wenig hilfreich. Zunächst trifft Malus ein paar Dorfseppeln, die einen großen Jutesack schleppen. Irgendetwas bewegt sich im bluttriefenden Ranzen und das weckt natürlich das Interesse des argwöhnischen Polizistenauges. „Was ist in dem Sack“, erkundigt sich Malus. „Ein Haifisch oder so was?“ Was könnte ein normaler Mensch schon anderes annehmen, als dass sich ein Haifisch (oder so was) in dem Sack befindet? Ich ertappe mich seit jeher, dass ich wildfremde Passanten, die eine Einkauftüte, Kartoffel- oder Rucksack mit sich tragen, frage: „Was habt ihr da drinnen? Einen Haifisch oder so was?“ Genau wie ich erntet Malus nur scheele Blicke, bekommt aber sonst keine Antwort. Egal, denkt sich Malus – war wahrscheinlich doch ein Hai – und geht seiner Wege.

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Man merkt es Malus langsam an, dass ihm die Hutschnur platzt.

Auch in der Dorfschule zeigt man sich wenig hilfsbereit: die Schülerinnen geben an, den Namen Rowan nie vernommen zu haben. Als Malus ihren Namen aus dem Klassenregister ausgestrichen findet, stimmt er zum „Ihr seit alles kleine Lügner“-Geschrei an und verhöhnt die Lehrerin, Schwester Rose (Molly Parker) dafür, dass auch sie einen Pflanzennamen hat. Bei dem Plausch über Leben und Tod lässt Rose fallen, dass Rowan sich nicht mehr unter den Lebenden weilt und auf die Frage, wie das Mädchen ums Leben gekommen sei, antwortet die Lehrerin: „Sie wird brennen“. Ups, „sie ist verbrannt“, korrigiert sich Rose und eilt zurück ins Klassenzimmer. Wieder versucht Malus Eins-und-Eins zusammenzurechnen und kommt langsam der Antwort näher.

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”Wie wurde die Puppe verbrannt? Wo?! Und von Wem?!? Und weshalb?!1?”

Nun kommen wir auch schon zu einem weiteren Highlight: Malus findet eine verbrannte Kinderpuppe. Vom Anblick extrem schockiert, hält er den verkokelten Lumpenhaufen Willow unter die Nase und plärrt: „Wie wurde es verbrannt? Wie wurde es verbrannt!? Wie wurde es verbrannt?!!1?“ Seiner Wegbegleiterin ist von Cages… pardon, will sagen Malus Ausbruch sichtlich perplex, so dass ihr die offensichtliche Antwort – nämlich: „mit Feuer!!!1!“ – gar nicht in den Sinn kommt.

Malus findet heraus, dass es sich auf der Insel um zweierlei dreht: selektive Züchtung der Inselbewohner und rituelle Opferungen, die eine ertragreiche Honigernte gewährleisten sollen. Das schockiert natürlich und Malus bringt nichts außer, „ich verstehe das nicht. Ich verstehe diesen Ort nicht“, über die wulstigen Lippen.

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Der Wüterich beginnt seine Terrorkampagne gegen die Weiblichkeit …

Nun ist Schluss mit Lustig: wie ein Berserker fährt Malus unter die Frauenzimmer. Auf seiner Suche nach Rowan terrorisiert Malus zuerst ein paar kleine Mädchen, klaut mit vorgehaltenem Revolver ein Fahrrad und radelt los wie ein Lance Armstrong, der konzentrierte Chilischottenpulver geschnupft hat. Mit Backpfeifen, Kinnhacken und Kopfnüssen macht er alles platt was einmal im Monat blutet, ganz so als hätten Sir Sean Connery und Bud Spencer zusammen ein uneheliches Kind gezeugt. Nicht, dass ein leichtes tätscheln oder ein strenger Blick bei den zierlichen Geschöpfen nicht schon genügt hätte. Aber Malus Faust spricht Tacheles, als ginge es daran, Rache für 100 Ausgaben von „Emma“ zu nehmen. Auch vor alten Vetteln macht Malus nicht halt: zunächst gibt es für Schwester Honey eines mit der derben Kelle, dann befördert Malus Schwester Beech mit einem Roundkick, der Chuck Norris zu einem wohlwollenden Nicken animiert hätte, ins Reich der Träume (und mopst ihr Bärenkostüm). Da die Dörfler gerade eine Art Erntedankfest zelebrieren, mischt sich Malus so verkleidet unters feiernde Volk.

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… und macht auch vor Rentnerinnen und Lehrerinnen nicht halt.

Die lustige Prozession – angeführt von Schwester Summersisle im schicken „Braveheart“-Look – kommt an einer Waldlichtung an, wo Malus Rowan angekettet an einem Pfahl entdeckt. Es gelingt dem Polizisten, das Mädchen zu befreien und mit ihr zu fliehen. Doch die Freude währt nur kurz: Rowan führt Malus direkt in die Arme der Dörfler, die ihn überwältigen und nun weiht Vettel Summersisle Malus in die Hintergrundgeschichte ein. Alles war von langer Hand geplant, Willow ist Summersisles Tochter und Malus wurde nur auf die Insel gelockt, um im „Wicker Man“, eine riesige Weidenfigur, geopfert zu werden. Malus spuckt, flucht und strampelt, aber es hilft alles nichts: man bricht ihm die Haxen und stülpt ihm einen mit Bienen gefüllten Helm über.

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“FEEEEEM-DOM!!!!”

„Oh, nein! Nicht die Bienen! NICHT DIE BIEE-HEN-EN!!!“, jammert Malus so gotterbärmlich, dass sich die Musen im Schauspielhimmel verschämt die Augen verdeckten und der Teufel sich seinen eigenen Dreizack in den Arsch rammte. Die Bienen lassen sich von dem Gezeter nicht beirren und reagieren ihren Frust an Malus ab. Das traurige bisschen Etwas, das einst ein talentierter Schauspieler war, wird in die Weidenfigur gesteckt und unter dem „Die-Drohne-muss-sterben“-Gesang der Weiber verheizt.

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Das hat Malus jetzt vom Alte-Weiber-verprügeln.

THE END

Analyse
„Was soll ich schon davon halten, dass die Figur von einer Frau gespielt wird, die im Original von 1972 von einem Mann gespielt wurde, als Teil einer schottisch-heidnischen Gruppe, wenn sie nun von einer Frau mit demselben Namen gespielt wird? Was ich davon halte? Nichts. Es gibt nichts zu sagen.“

Wohl Gesprochen, Milord Christopher Lee, aber vielleicht ein wenig zu Milde. Wir hätten auch Verständnis dafür gehabt, wenn der ehrwürdigen Gentleman Cage und LaBute die Krätze an den Unterleib gewünscht hätte und dass ihnen die Finger abfaulen, damit sie sich nicht kratzen können.

„Denn sie wissen nicht, was sie tun“, sprach einst ein Zimmermann aus dem Morgenland, als er die Konstruktion eines Holzkreuzes bemängelte. Für Regisseur LaBute, einen Theaterregisseur und gläubigen Mormonen (oder „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, wie sich der Verein gern betitelt), passt dieser Ausspruch wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer. Am Horrorgenre selbst hat LaBute wenig Interesse (was erklärt, warum er sein Remake im gleißendem Tageslicht gedreht hat), dafür hat LaBute eine Fixierung auf das Zusammenleben zwischen Mann und Frau, das der Regisseur generell als eine Art Krieg begreift. Das Thema zieht sich durch LaButes Werke wie ein roter Faden: der Mann brachte es sogar fertig, ein Theaterstück über den 11.September 2001 zu produzieren, in dem der Terroranschlag als Metapher für außereheliche Beziehungen herhalten musste.

Wir kommen nicht umhin, vom Soundtrack zu sprechen: Regisseur Robin Hardy stieß 1973 nicht wenigen seiner Mitarbeiter vor den Kopf, als er aus heiterem, azurblauem Himmel (und mitten in der Produktion) beschloss, dass WICKER MAN ein Musical werden sollte. Es war im Endeffekt eine Idee, dem Hardy ein Genius eingegeben haben muss: die Musik von Paul Giovanni & Magnet sollte nicht nur zu einem der ikonischsten Soundtracks seiner Zeit werden, sondern praktisch die Folk-New-Wave-Welle der 70er Jahre in die Gänge bringen. LaBute sah das natürlich ganz anders: „Es verwundert mich, wie viele Leute sagen, dass das ihr Lieblingssoundtrack ist. Ich meine, Come On! Vielleicht wird euch der neue nicht gefallen, aber wenn das euer Lieblingssoundtrack ist, weiß ich nicht ob ich überhaupt „möchte“, dass euch mein Film gefällt“, sprach LaBute im Brustton der Überzeugung. Zumindest bei dem letzteren Teil können wir LaBute beruhigen.

Außer dem Grundgerüst einer Geschichte – Polizist sucht Mädchen auf abgelegener Insel und wird am Ende verheizt – ist vom originalen WICKER MAN nicht mehr viel übrig geblieben. Setzte sich Robin Hardys Film noch mit dem Konflikt zwischen lustigen Heidenleben, Sexualität und stockkonservativen Christlichkeit auseinander, hat das Remake nur mehr einen von Komplexen gepeinigten Verkehrspolizisten. Obwohl, so ganz korrekt ist das auch nicht: LaBute gab an, dass der Name des Protagonisten Ed Malus eine Kombination der Wörter „Male“ (Mann) und „Phallus“ sei. In anderen Worten: ein Schwanz rennt durch eine Insel und verprügelt Frauen, die er generell als „Schlampen“ und „Huren“ tituliert. Kann man etwas hineininterpretieren, wenn man will. Waren die (heidnischen) Bewohner von Summersisle im ersten WICKER MAN noch gleichwertige Personen, so haben wir hier eine von Frauen dominierte Gesellschaft, bei denen die männliche Bevölkerung zu puren Drohnen und impotenten Haifischsackträger degradiert sind (und so hat der Film wahrscheinlich zumindest Einer gefallen. Gell, Alice?).

35 Millionen Dollar hat dieses Miststück von einem Film nun gekostet – und davon ganze 11 Millionen wieder eingespielt. Das dürfte natürlich ein Mitgrund dafür gewesen sein, dass Nicolas Cage eines seiner Schlösschen zum Pfandleier bringen musste (immerhin hat er diesen Bockmist selbst mitproduziert). Cage gab später in seiner typischen, stotternden Art zu, dass der Film „Absurd“ war und äußerte zugleich den Wunsch, erneut ein Remake von WICKER MAN produzieren zu wollen. Diesmal würde er ihn in Japan drehen wollen, vom „Meister der den RINGU-Film gedreht hat“ (uns ist der als Hideo Nakata bekannt) und dass seine Figur im Film als Geist auftreten würde. Kapitale Idee – falls jemand zufällig die Telefonnummer von M. Night Shambalamba hat, der Gute wäre bestimmt Feuer und Flamme (vorausgesetzt Cage spielt das Gespenst authentisch, also unsichtbar, und würde in dieser Fassung einen Kugelfisch im Jutesack vermuten).

Aber es gibt schlimmeres als finanzielles Elend oder dass man seinen Ruf als legitimer Schauspieler mit Schrott wie DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER oder GHOST RIDER ruiniert: WICKER MAN sollte sich zu einer Internet-Meme und dem Spott der gesamten (virtuellen) Menschheit werden. Das Internet vergisst nicht und das Internet vergibt nicht – zumindest nicht WICKER MAN.

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Auch mit Ehrungen wurde nicht gespart: WICKER MAN war im Jahr 2006 für die Goldene Himbeere, unter anderem in der Kategorie Schlechteste Neuverfilmung oder billigster Abklatsch nominiert, gewonnen hat den Preis dann aber letztendlich LITTLE MAN. Auch Cage und sein Bärenkostüm (beide waren nominiert) gingen leer aus. Wo von „Ehrungen“ die Rede ist: Cage hatte den schlechten Geschmack, das Machwerk dem zwei Jahre zuvor verstorbenen Johnny Ramone gewidmet. Ob der Schauspieler danach zum Grab des „Ramones“-Gitaristen gepilgert ist, um auf selbiges zu urinieren, ist nicht bekannt – wir nehmen es aber schwer an.

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Man kann von den „Ramones“ halten was man will,
aber dass hat der Johnny nicht verdient.

So verwundet wirklich nur eines: warum Kinos keine RHPS Mitternachts-Matinees anleiern, bei denen die Zuschauer in Bärenkostümen aufkreuzen, johlend verkokelte Stoffpuppen Richtung Leinwand halten und der Sitznachbarin jedes Mal eine Kopfnuss verpasst, wann immer Cage das Weibsvolk vermöbelt. Andererseits wollen wir uns nicht nachsagen lassen, Gewalt gegen Frauen to propagieren oder eine Horde Fans dazu anstiften, den Saal beim „Grand Finale“ in Brand zu stecken.

Bleibt eigentlich nur mehr zu erwähnen, dass Robin Hardy bei der Sichtung von WICKER MAN von einem Anfall explosionsartigem Erbrechen übermannt wurde und beschloss, selbst noch einmal an der Materie zu versuchen: 2011 kam seine Mischung aus Remake und Sequel, THE WICKER TREE auf dem Markt. Dieser war weder so gut wie das Original, noch so hundsmiserabel wie dieses Machwerk sondern, gelinde gesprochen, durchschnittlich, fade, belanglos und nichts sagend. Man sollte sich auch hier nicht vom „Gastauftritt“ von Christopher Lee locken lassen – wenn das ein „Gastauftritt“ war, so spielt Sir Christopher in DER HOBBIT eine der führenden Hauptrollen. Ein dreißig Sekunden Auftritt, in dem der alternde Veteran noch dazu aussieht, als hätten ihn zwei Pfleger aufgepfropft. Möge er so alt werden wie der biblische Methusalix, aber feierlich ist anders.

Im endgültigen Fazit müssen wir sprechen: als Remake oder gar eigenständiger Film ist WICKER MAN so wertfrei wie es nur geht. Ein unfähiger Regisseur, miese schauspielerische Darbietung, ein Drehbuch wie eine Hinterhofabtreibung und was Spannung oder Horrorfilmatmosphäre angeht, so ist diese nicht vorhanden. Bleibt nur der unfreiwillige Humor – süßer, unfreiwilliger Humor, wie man ihn in dieser Dimension selten gesehen hat. Das kompensiert natürlich die Schmach des WICKER MAN-Fans, der mit ansehen muss wie ein Stümper sich an seinen Lieblingsfilm vergreift. Cage und LaBute: ihr habt es nicht besser verdient!

Bleibt nur die finale Frage:

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© 2014 Thorsten Atzmueller


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 4


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