The Vampire Bat

 
  • Original-Titel: The Vampire Bat
  •  
  • Regie: Frank R. Strayer
  • Land: USA
  • Jahr: 1933
  • Darsteller:

    Lionel Atwill, Dwight Frye, Fay Wray, Melvyn Douglas


Vorwort

Patenter Pseudo-Vampirfilm (d.h. einer der solchen, der die Anti-Horror-Bestimmungen der 30er dadurch zu umgehen versuchte, dass die vermeintlich übernatürlichen Erscheinungen in Wahrheit zutiefst weltlichen Ursprungs sind): In einer deutschen Kleinstadt werden haufenweise blutleere Leichen gefunden. Abergläubisch, wie wir nun mal sind, glaubt fast jeder an das Werk eines Vampirs, zumal es in der Ortsgeschichte einen Präzedenzfall gibt. Nur Inspektor Brettschneider und Arzt/Universalwissenschaftler Dr. von Niemann halten von der Theorie nichts, obschon Niemann da und dort Hinweise fallen lässt, die man als Indizien interpretieren könnte. Chefverdächtiger ist der Dorftrottel (d.h. geistig zurückgebliebene) Hermann, der als Hobby Fledermäuse als Haustiere hält. Türlich ist Hermann (Dwight Frye in einer Performance, die seinem Renfield a run for its money gibt) harmlos, was den Fackel- und Mistgabelmob nicht daran hindert, ihn in den Selbstmord zu hetzen. Dadurch hören die Vampirmorde nur dooferweise nicht auf…


Inhalt

Interessant ist, dass „The Vampire Bat“ sein Mystery für uns Zuschauer ungefähr zur Halbzeit auflöst und sich damit von einem Horrorfilm in einen Suspense-Thriller verwandelt, ein speziell für 1933 und einen, naja, sagen wir mal, nicht besonders distinguierten Regisseur (von dem auch der unsägliche „The Monster Walks“ stammt), gut gemachter Stilbruch. Atwill, von Universal meist als Charakterdarsteller eingesetzt, gibt einen ordentlich charismatischen Schurken ab, Fay Wray hat nicht viel zu tun (und hat auch keine sonderlich hinkuckenswerten Kostüme), Melvyn Douglas ist für einen 30er-leading man brauchbar. Dwight Frye ist natürlich das darstellerische Highlight. Wen’s nicht stört, dass er – ähnlich wie in Brownings „Mark of the Vampire“ beschummelt wird, was den Horror angeht, bekommt hier einen schicken kleinen B-Chiller geboten. Thumbs up.

4/5
(c) 2015 Dr. Acula


mm
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