The Unnamable 2

 
  • Deutscher Titel: The Unnamable 2
  • Original-Titel: The Unnamable 2: The Statement of Randolph Carter
  • Alternative Titel: The Unnamable | H.P. Lovecraft's The Unnamable Returns |
  • Regie: Jean-Paul Oullette
  • Land: USA
  • Jahr: 1993
  • Darsteller:

    Randolph Carter (Mark Kinsey Stephenson)
    Eliot Damon Howard (Charles Klausmeyer)
    Alyda Winthrop (Maria Ford)
    Professor Warren (John Rhys-Davies)
    Die Kreatur (Julie Strain)
    Sheriff Hatch (Peter Breck)
    Chancellor Thayer (David Warner)
    Robert Barger (Shawn T. Lim)
    Off. Debbie Lesh (Siobhan McCafferty)
    Off. Malcolm Bainbridge (Richard Domeier)
    Off. Ben Lesh (Brad Blaisdell)
    Jack Herman (Kevin Alber)
    Mary Wilkinson (August West)


Vorwort

Wieder mal stehe ich vor der unangenehmen Aufgabe, einen Film zu besprechen, der ganz zweifellos ein Sequel ist (haha, dafür steht die „II“ im Titel, Du Scherzkeks), dessen ersten Teil (hierzulande unter dem hochintelligenten Titel White Monster vermarktet) ich nie gesichtet habe. Aber was soll´s, ein gutes Sequel sollte auch für sich alleine sprechen können (eh, „gutes“ Sequel? Bin ich auf der falschen Website hier?)…

1988, die Welt, zumindest der Teil davon, der sich dem Horror-Genre zugewandt fühlt, lechzte nach Stuart Gordons Re-Animator nach neuen Lovecraft-Stoffen (oder so…), drehte ein gewisser Jean-Paul Oullette eine bescheidene kleine Lovecraft-Adaption namens The Unnamable, nach allgemeinem Tenor bescheiden in allen Belangen: Budget, darstellerische Leistungen, Effekte, Spannung, overall quality. Da die ganze Operation aber sichtlich einen gewissen Batzen Gewinn abwarf (woran eben zweifellos die Tatsache Schuld war, dass das Horror-Fandom sich gierig auf einen neue Lovecraft-Geschichte stürzte und hoffte, die würde an Gordons Splattercomedy herankommen, sah sich Oullette fünf Jahre später vor die überraschende Möglichkeit gestellt, mit ein wenig mehr Kohle eine Fortsetzung zu drehen. Was macht man nu, wenn die eigentliche Story aber keinen Stoff für´s Sequel hergibt? Zwei Möglichkeiten – entweder, ich drehe auf Grundlage des ersten Teils eine eigenständige Geschichte (wie es eben Yuzna tat), oder man ist ganz besonders clever und strickt eine andere, eigentlich unzusammenhängende Story des Meisters irgendwie so um, dass sie auf die übriggebliebenen Charaktere passt. Letzteres ist Oullettes Ansatz und jetzt wollen mir mal kucken, was da draus geworden ist.


Inhalt

Ähnlich wie bei Anthony Hickox´ Waxworks-Serie schliesst das Sequel absolut unmittelbar an die Ereignisse des ersten Teils an, d.h. Polizei und Ambulanzen karren gerade die (wenigen) Überlebenden und die (mehrheitlich) Dahingeschiedenen (ggf. in Einzelteilen) aus dem alten verwunschenen Winthrop-Haus, wo eine „namenlose“ Kreatur für die Metzeleien verantwortlich zeichnete. Randolph Carter drückt seinem angeschlagenen, aber noch lebendigen Kumpel Howard etwas in die Hände (bzw. schiebt´s ihm unter die Decke der Bahre), zwecks Verwahrung, weil er sich ausrechnet, dass das ominöse Ding, das er im Haus gefunden hat, sich bei seiner polizeilichen Vernehmung wenig vorteilhaft für ihn ausnehmen würde. Der Sheriff und ein lokaler Bedenkenträger grübeln darüber nach, ob man es wieder mit einem solchen Vorfall „wie damals in Dunwich“ (ha, clever) zu tun habe und entscheiden, dass es besser sei, die Sache erst mal unter den Teppich zu kehren (vier Tote, da braucht ma´nen grossen Teppich).

Nach seiner Vernehmung besucht Randolph, der verhältnismässig, eh, light-heartedly damit umgeht, dass vier Menschen ihr Leben lassen mussten, was er aber auch kann, da er im Gegensatz zu Howard das Monster nicht persönlich gesehen hat, seinen Freund im Hospital und entzieht ihm erstens den übergebenen Gegenstand, ein riesiges altes Buch, und offenbart dem alpträumenden Kumpel, dass die Cops die Angelegenheit nicht weiter verfolgen wollen, was Howard für eine absolut vernünftige Idee hält. Nicht so Randolph, der unter dem an das Winthrop-Haus angrenzenden Friedhof (nette Nachbarschaft) gegrabene Gänge entdeckt hat, die er a) für das Werk des Monsters hält und b) einer dringlichen Untersuchung zu unterziehen beabsichtigt, denn „wir tragen eine Verantwortung!“ Mit diesen Worten lässt er den Freund fürs erste zurück und zieht sich in seine Bude im Studentenwohnheim (wir haben es vermutet) der vermutlich lebensgefährlichsten Universität der westlichen Hemisphäre zurück: Miskatonic University of Arkham – sieht ein bissel anders aus, als wir´s von Re-Animator in Erinnerung haben, aber das kommt davon, wenn verschiedene Produzenten ohne Sinn für ein wenig interdisziplinäre Continuity Lovecraft-Stoffe schänden… dort schmökert er in dem alten Wälzer, der aus der Uni-Bibliothek stammt, aber zuletzt am 3. Oktober 1688 ausgeliehen wurde (die Überziehungsgebühren möcht ich nicht zahlen, und ja, der Film bringt diesen Gag auch noch, und drittens, das ist eine verdammt alte Uni… wir reden hier ja von der Neuen Welt). Neben mysteriösen Zeichnungen enthält das Werk auch seltsame Schriftzeichen, die Randolph an seine Tafel pichelt und die von dem hereinplatzenden Kommilitonen Barger, der ihm nebst Kumpel Jack die grausigen Nachrichten der letzten Nacht näher bringen will, ohne zu ahnen, dass Randolph dabei in der ersten Reihe sass, als Gleichungen aus der Quantenphysik identifiziert werden (boah, der Junge muss ein echt brillanter Student sein, wenn er aus der blossen Anordnung von antiken undecheffrierbaren Schriftzeichen, die genauso gut ein altbabylonisches Kuchenrezept darstellen könnten, auf n-dimensionale Gleichungen schliesst – der Typ hat den Nobelpreis ja praktisch schon inner Tasche), und „ziemlich radikal“ noch dazu.

Howard indes bekommt Besuch vom Geist des Joshua Winthrop, eines im Jahr 1704 verstorbenen Hexenmeisters persönlich, der sich bei unserem Freund mehr oder weniger ausheult, dass der „Dämon“, der für das kleine Massaker verantwortlich zeichnet, zumindest teilweise seine eigene Tochter sei, weswegen (und weil ihm ein paar Seiten aus dem Zauberhandbuch für Dummies, das gerade von Randolph studiert wird, fehlten) er ihn nicht töten konnte. Die Aufgabe überträgt Joshua nonchalant dem davon wenig begeisterten Howard, da ansonsten nichts weniger als das Schicksal der gesamten Welt auf dem Spiel stünde (in welcher Form bleibt uns der Film allerdings schuldig). Harold ruft in seiner Panik Randolph an, der seinem Buddy erst mal nur den praktischen Ratschlag gibt, zwecks Vermeidung weiterer Alpträume einfach mal nicht zu schlafen – hat der nie Nightmare on Elm Street gesehen? Das funzt nie!

Am nächsten Morgen stiefelt Randolph zu seinem Dekan (David Warner, mal wieder einen Gagencheck einlösend und vermutlich noch nicht ahnend, dass er es nur zwei Jahre später wieder mit Lovecraft´esquen Mächten zu tun haben sollte, in Carpenters In the Mouth of Madness) und erzählt ihm die ganze Story. Wider Erwarten lacht sich der Dekan allerdings nicht tot, sondern scheint eher erleichtert, dass Randolph die Geschichte nicht plausibel beweisen kann und sich aus der potentiellen Aufdeckung paranormaler Phänomene kein Medienzirkus um die altehrwürdige Uni entspinnen kann. „Du hast keine Ahnung, mit welchen Mächten du dich einlässt,“ warnt der Unichef seinen Studenten noch, „diese Stadt ist verflucht“, eher er sich von Randolph „Ignorant“ schimpfen lassen muss und die weitere Handlung des Films verlässt.

Guter Rat ist nicht teuer, Randolph rekrutiert den Altgeschichtsprofessor Warren, und weil der so aussieht wie John Rhys-Davies, besteht kein Zweifel daran, dass der einer kleinen nichtfakultären Extratour aufgeschlossener gegenübersteht als der Chef selbst. Allerdings muss auch Warren, der über die verhexte Geschichte des Winthrop-Hauses sehr wohl Bescheid weiss, erst überzeugt werden, seinen sicheren Lehrstuhl zu verlassen, denn der Prof ist der Anischt, er sei „Gelehrter und keine Feldmaus“ (Wissenschaftler, die sich tatsächlich zu „Feldaktivitäten“ gezwungen sehen, werden sich für diese respektlose Titulierung sicherlich bedanken). Seine Meinung ändert sich, als Randolph sein geheimnisvolles Buch auf den Tisch knallt, und da das kein anderer Wälzer ist als die einzige in Amerika freilaufende Ausgabe des „Necronomicon“ persönlich, ist JRD, eh, Gimli, eh, Professor Challenger, eh, Warren sofort Feuer, Flamme und alles weitere (allerdings wohl eher, weil er das Buch HABEN will) und pflichtet Randolphs Theorie bei, dass Winthrop mit dem Schmöker experimentiert und dabei versehentlich oder auch nicht das Monstervieh erschaffen haben könnte. Flugs noch den nicht gerade überenthusiastischen Howard aus dem Krankenhaus befreit, schon kann die nächste nächtliche Exkursion in die verfluchten Gefilde starten.

Die eher uneffektive Bewachung des Winthrop-Anwesens durch die drei Dorfbullen Ben, Debbie (die beiden genannten wohl verheiratet) und Joe stellt unsere Forscher vor keine unlösbaren Hindernisse und schon können sie sich in die Geheimgänge verziehen – allerdings darf Howard draussen bleiben und über Walkie-Talkie Verbindung halten (und in einem Anfall der Präkognition oder des Drehbuchspickens drückt Warren Howard „sicherheitshalber“ seine Autoschlüssel in die Patschhand). Nachdem sich die „Kreatur“ schon nach wenigen Metern durch Kreischen bemerkbar macht, hat Warren einen kleinen „chicken“-Anfall, wird aber von Randolph durch einen kurzen Verweis auf wissenschaftliche Pflichterfüllung etc. schnell wieder auf Spur gebracht. Neben den in Gängen unterhalb eines Friedhofs zu erwartenden vermoderten Leichen findet sich auch ein frischer Kadaver eines Opfers aus dem ersten Teil (hm, wieso konnten die Cops dann von vier Toten ausgehen, wenn hier noch eine Leiche rumliegt), von einer definitiv, nach Warrens fachkundiger Expertise (ich dachte, der wär Altgeschichtler und kein Pathologe?), „nicht menschlichen“ Entität angenagt, was die Theorie ermöglicht, dass das Monster von frischen Toten lebte und sich nach Schliessung des Friedhofs eben auf andere Weise mit Happa-Happa versorgen musste (inwiefern das im Zusammenhang mit Teil 1 Sinn macht, no idea). Ein paar Meter weiter finden unsere Helden eine Art Alter samt einer mit arabischen Schriftzeichen bepflasterten Stele – zumindest hält unsereins das erst mal vorsorglich für arabisch, aber Warren ist natürlich schlauer – die Zeichen gehören zur bislang undechiffrierten Sprache von Ctulhu! Und Warren ist sich auch sicher, dass diese Örtlichkeit seit „tausenden von Jahren“ unberührt geblieben ist (was doch für die Interpretation der iranischen Mullahs spricht, dass die USA eben doch das Reich des Bösen sind). Etwas weiter in den Gängen finden die beiden dann auch das Monster, als Resultat des Showdowns von Teil 1 (at least it´s that what I think), von Wurzeln gefesselt, dafür aber schlechter Laune. Dank der Restriktionen durch die Fesseln kann Warren eine Gewebeprobe nehmen und sofort unter seinem mitgebrachten Mikroskop (boah) untersuchen (ein echtes Allround-Genie). Während Howard ob dieser Entdeckung über Walkie-Talkie blökt, dass das Viech doch umgehend und sofortigst gekillt werden sollte, stellt Warren fest, dass die Kreatur eine „simultane Lebensform“ ist, d.h. in seinem Gewebe koexistiert friedlich (naja) menschliche und, eh, nichtmenschliche Zellen (ich würde dann halt einfach „Symbiont“ sagen, aber ich bin auch kein Altgeschichtsprofessor mit mikrobiologischen Kenntnissen), oder, wie nach einer kurzen Erinnerung an Bargers Einwurf von vorhin bezüglich Quantenphysik sich ausgedrückt wird: „Zwei Körper in gleichen Raum!“ (Bin ja schon froh, dass nicht auch noch Schrödingers Katze dran glauben muss… aber glaubt nicht, dass uns jemand ansatzweise erklären würde, warum das so ist – okay, wäre für einen Low-Budget-Horror zu viel verlangt, denke ich. Das Wort „Quantenphysik“ erklärt in diesem Zusammenhang eben einfach alles. Vermutlich hatte Oullette vorher mal einen Artikel in der PM gelesen…). Randolph spekuliert darauf, dass man etwas, was zusammengewachsen ist, auch wieder trennen kann und dafür hat Warren auch schon ein Mittel parat – seine Insulinspritze (welch Glück, dass der Prof Diabetiker ist…). Die wird man der Kreatur reinhauen, der quantendimensionale Parasit wird daraufhin vermuten, mit seinem Wirt geht´s zu Ende und ihn deshalb verlassen, danach päppelt man den Wirt mit etwas Zucker wieder auf und voila´. Friede, Freude usw. Der Plan wird sofort in die Tat umgesetzt. Und Tatsache, der Insulinschock treibt den Dämon aus (wenn das die Exorzisten dieser Welt erfahren…), der in Form einiger äusserst schäbiger Spezialeffekte (ein paar blaue „Strahlen“) in die nächste Wand fährt und anstelle einer gar garstigen Kreatur ein unbekleidetes junges hübsches Frauenzimmer in den Wurzelfesseln zurücklässt…

Warren ist sich fast hundertprozentig sicher, dass der Dämon sich entweder in thin air aufgelöst hat oder schon „Lichtjahre entfernt in anderen Dimensionen“ (wenn unsereins schon für geringere Verstösse die Geek-Card abgeben muss, sollte Warren jetzt aber seinen Allround-Wissenschaftler-Genie-Ausweis am Ausgang abgeben). Obwohl er vielleicht doch auch autark überleben kann… was, wie Randolph und Warren übereinstimmend feststellen, doch eher schlecht wäre. Sehr beruhigend, adss die beiden Jungs absolut wissen, was sie tun… Besteht nun noch das Problem, dass das Girl immer noch von den Wurzeln gefesselt ist und zwar offensichtlich auf magische Art und Weise (was Warren zwar nicht recht glauben will, aber, Scheffe, Du hast grad gesehen, wie ein leibhaftiger Dämon aus einem Körper gefahren ist… da glaub ich magisch verstärkte Wurzelfesseln doch mit links). Ein paar auf´s Gratewohl ausprobierte Necronomicon-Sprüche schaffen Abhilfe und das Mädel, das „Vater“ vor sich hin stammelt, ist frei, während irgendwo ein Dämon growlt – letzteres lässt Mr. Science Warren sich mit einem KopfpatschTM daran erinnern, dass die Herren Geisterjäger nicht mal ein Foto geschossen haben. Schön dumm. Also schickt Warren Randolph und die Nackte (die praktischerweise ungefähr 1,5 m lange Haarpracht ihr Eigen nennt, die alles Interessante verdeckt) schon mal vor, um in Ruhe seinen Krempel einzupacken, so zumindest seine Ausrede, in Wahrheit aber seinen Polaroid-Apparat aufzubauen und auf den Dämon zu warten. Als letzte Amtshandlung gibt er noch über Walkie-Talkie Randolph den Tip, das Girl, sollte ihm etwas zustossen, weit weg zu schaffen, weil der Dämon möglicherweise auf die Symbiose mit dem Mädel, das sich übrigens als Alyda und damit wenig überraschend Joshua Winthrops Tochter identifiziert, angewiesen sein könnte. Eine Sekunde später ist Warren auch schon Dämonenfodder, schafft es aber heldenmässig noch auf den Auslöser der Polaroid zu kloppen, ehe er fachmännisch ausgeweidet wird (womit der topgebillte Star seinen Gagenscheck verdient hat und sich verabschiedet). Howard und Alyda können den etwas zweifelnden Randolph überreden, das Weite zu suchen. Der Dämon, der sich zwischenzeitlich wieder in seine ursprüngliche Körperlichkeit personifiziert hat (ha, was´n Satz, wa?), verhackstückt im Vorbeigehen den armen Polizisten Joe, der den verdächtigen Geräuschen, seiner Feigheit zum Trotz, doch endlich mal nachgegangen ist (wir lernen daraus: Courage zahlt sich nicht aus), um sich dann an das Fluchtauto unserer Helden zu klammern. Beherzter Tritt aufs Gaspedal schüttelt den fiesen Dämon ab und Randolph dirigiert unsere Heldenposse, entgegen Howards Wünschen, der die Sache nur zu gerne den hierfür zuständigen Autoritäten überlassen würde, gen Dormitory.

Wo die Tatsache, dass zwei bekannte Nerds ein attraktives nacktes weibliches Gerät im Schlepptau haben, nicht unentdeckt bleibt, zumindest nicht von Barger, dem Howard aber versichert, noch zu träumen. Das glaubt Barger aber nicht mal im Schlaf (haha, ich Schelm), sondern erbietet sich sofort, Klamotten für die Göre aufzutreiben. Indessen fragt Howard, was er mit Alida vorhat: „Ein Buch über den Unabhängigkeitskrieg aus Augenzeugenperspektive schreiben?“ (Was studiert der Scherzkeks? Alyda wurde im 17. Jahrhundert dämonisiert, da träumten die Yankees noch nicht mal vonnem eigenen Staat, trotzdem ist der Gag nicht ganz übel). Nö, vielmehr will Randolph sie ins Krankenhaus schaffen, ihr Zellgewebe untersuchen und rausfinden, ob ihr noch was Dämonisches anhaftet, was unspezifizierte genetische Somethings-or-others zur Folge haben sollte (in dem PM-Artikel muss also auch was über Genetik dringestanden haben). Danach möchte er die fehlenden Seiten des Necronomicon aufstöbern, die sich irgendwo in der Unibibliothek finden lassen sollten (es herrschte nämlich seinerzeit die Regel, dass das Werk nicht komplett ausgeliehen werden darf, ergo riss man einfach ein paar Blätter raus).

Dieweil Ben und Debbie den übel zugerichteten Joe finden, bringt Jacks Girlfriend Mary ein paar Kleider für Alyda – die jedoch hält von textiler Körperbedeckung nicht wirklich viel, sondern liefert Mary, being the chick beauftragt, das Mädel anzuziehen, eine Art „catfight“ (im Wortsinne – Alyda faucht und spreizt die Krallen). Erst als Mary sich aus ihrem Nachthemd schält (no boobies… Spielverderber), ist Alyda besänftigt und lässt sich wenigstens ebenjenes überstreifen (nachdem sie´s ausgiebig beschnüffelt hat… was könnt man da schon wieder unschönes denken?). Dieweil geht vor dem Dorm schon mal der Dämon in Stellung.

Barger ist nur zu gern bereit, Randolph und Howard zu helfen, zwei geeignete Professoren für die genetische Untersuchung des Nächtens aus dem Bett zu klingeln und in die Uni-Klinik zu bestellen. Man will sich dort vor Ort treffen. Jack hat keinen Bock mitzumischen, die Sache ist ihm, angesichts der gestrigen Vorfälle im Winthrop-Haus, zu gefährlich, was Mary auf die Palme bringt: „Du wirst später mal keine Abenteuer zu erzählen haben,“ vorwirft sie und denkt daran, sich selbst der Sache anzuschliessen – wird nix draus, das walte der – ersichtlich weibliche – Dämon, der erst Jack killt, dann auch Mary kaltmacht. Ein vom Lärm geweckter Mitstudent fliegt, Dämon sei Dank, aus dem Dritter-Stock-Fenster, direkt den ankurvenden Bullen vor die Füsse (warum die ausgerechnet hier vorbeischauen? Ne Spur haben sie ja eigentlich nicht. Naja, Zufall). Immerhin sind die Cops nicht ganz blöde und kalkulieren zutreffenderweise, der Killer aus dem Winthrop-Haus treibt sich jetzt auf dem Unigelände rum, oder um´s mit einem alten Jack-Arnold-Titel zu sagen: Monster on the Campus. Ben, einer der beiden Bullen, hat von der Erkenntnis nicht ganz so viel, denn der Dämon entleibt ihn.

Dieweil warten Randolph und Alyda in der Klinik auf bessere Zeiten bzw. auf das Eintreffen ihrer Freunde samt Professoren. Alyda spürt durch eine immer noch vorhandene Verbindung mit dem Dämon (das keiner drauf kommt, dass das auch umgekehrt funktionieren könnte?), dass der Dämon naht: „Alyda kommt!“ (?) „Schon?“ dämlichfragt Randolph. Wer aber zunächst kommt – nachdem Alyda auch noch ihrer spontan entbrannten Liebe zu Randolph (den sie ja immerhin schon ´ne knappe Stunde kennt, der Film spielt sich fast in Echtzeit ab) Ausdruck verleiht, , ist der herbeizitierte Professor Mendez, aber unmittelbar auf ihn folgt der Dämon und durchbohrt ihn rather gory mit der ausgestreckten Krallenhand. Vernünftigerweise entscheiden sich Randolph und Alyda angesichts der schönen Bescherung zur Flucht.

Als wenig später Howard, Barger und der mitgebrachte Professor Thurber erscheinen, erscheinen auch die verbliebenen Cops (ein paar gibt´s noch) – gemeinsam findet man den grausam zugerichteten Mendez, was Thurber in eine mittelschwere Ekstase der Begeisterung versetzt. Entweder konnte er Mendez nie leiden oder er ist more dedicated scientist than you´d suppose – jedenfalls hält er einen enthusiastischen Vortrag darüber, wie beeindruckt er von der Sache ist, denn es ist bekanntlich erheblich schwerer, etwas AUS einem Menschen wieder herauszuziehen (Messer, Schraubenzieher oder Klauenhand) als es hineinzurammen (wieder was gelernt). Der Sheriff, Howard und der kotzende Barger teilen die berufsbedingte Verzückung des Profs nicht gänzlich, sondern fragen sich vielmehr, wo Randolph und Alyda hin sein könnten (in einem fast schon erstaunlichen break-of-cliche´ hält der Sheriff Randolph nicht mal für einen Topverdächtigen). Zum Glück fällt Howie ein, dass Randolph in der Bibliothek nach den vermissten Necronomicon-Seiten Ausschau halten wollte. Nix wie hin also.

Entgegen meiner Angewohnheiten, zu Struktur und filmischer Klasse eines Streifens erst weiter unten ausführlich zu werden, muss ich hier schon mal einhaken – bis zu dieser Stelle war der Film nicht halb übel und ganz ansehnlich, aber der elendiglich (auf sicher fünfundzwanzig Minuten) ausgewalzte und krampfhaft auf Suspense getrimmte Showdown ist hauptsächlich eins – LANGWEILIG (ein lustig meuchelndes Monstrum langweilig? Yep, it CAN be done)… deswegen drück ich, im Gegensatz zum Film, ein wenig auf die Tube und kürze hier fröhlich vor mich hin. Alle Beteiligten finden sich in der Bibliothek ein, Randolph drischt dem Dämon eine Flasche Parfüm (von der ich NICHT wissen möchte, wo er sie her hat…) über die Rübe, damit diese Alyda nicht mehr folgen kann (angeblich kann das Monster die Maid riechen), alle krauchen munter zwischen den kilometerlangen Bücherregalen umher, der Sheriff wird gemeuchelt, Randolph und Alyda tummeln sich in die Ventilationsschächte (ARGH! Wenn ich persönlich ein Plot Device für alle Zeiten verbieten dürfte, wären es Luftschächte!), um durch sie in den ersten Stock, wo die Handschriften aufbewahrt werden, vorzudringen. Nachdem der Sheriff gekillt ist, dreht Coppin Debbie durch und wird zum Rambo, was ihr aber im Kampf gegen die geflügelte Kreatur nix nützt (ihre letzten Worte: „Na fantastisch, ein Weib!“ Okay, da musste ich schmunzeln). To cut a long story short, am Ende finden sich Randolph und Alyda im Handschriftenraum wieder und finden im ersten untersuchten Regal gleich die fehlenden Seiten des Buches (Wahnsinn, da hat man sich an Sicherheitsmassnahmen schier überschlagen) und Alyda entpuppt sich als fliessend-Ctulhu-Sprecherin, nur leider kann sie die Schriftzeichen nicht lesen. Das kann aber (sehr idiotischerweise) plötzlich Randolph (es gibt die laue Ausrede, dass Teile der Zeichen ins Altgriechische übersetzt wurden… was aus zweierlei Gesichtspunkten blöde ist: erstens könnte man dann sicherlich auch den Rest übersetzen – schon mal was vom „Stein von Rosettä gehört? – und zweitens spricht sich eine altgriechische Translation sicher nicht wie Ctulhu-Speak aus, wie´s hier aber klingt. Linguisten dieser Welt, werft Euch vor die U-Bahn…). Der Dämon jumpt, nachdem unsere Helden sogar noch Zeit für einen kurzen romantic moment gefunden haben (wann die Leut auch immer ans Fummeln denken), durch ein Fenster, ein paar zufällig gemurmelte Zauberformeln des Necronomicon erweisen sich als nutzlos, Randolph wird vorübergehend k.o. geschlagen und der Dämon beabsichtigt, sich wieder mit Alyda zu vereinen (Alyda ranzt zwar irgendwas von „Carter gehört mir“ daher, aber das bleibt unberücksichtigt), was in Form eher, eh, schlichter Überblendungseffekte bewerkstelligt wird (und die blauen Cartoon-Strahlen feiern natürlich auch fröhliche Urständ). Dem wiedergenesen Randolph gelingt es aber, Alyda aus dem Weg zu schubsen, was den Dämon zunächst nicht weiter stört, er schiesst weiter die „Vereinigungsstrahlen“ aus seinen Flügelspitzen (ungelogen), so dass Randolph sich dazu genötigt sieht, diese mit einem Stuhl (!) abzulenken – Resultat: eine gerettete Alyda und eine spontane Stuhl-Dämon-Kombination, die sich sicher im Sanctum Sanctorium von Dr. Strange gut ausnehmen würde… (drauf setzen würd ich mich allerdings lieber nicht…).

All could be well… could, wohlgemerkt, denn nu, wo der Dämon hin ist (eigentlich ist er ja nur jetzt Symbiont eines Stuhls, was für den Dämon von Welt sicher nicht unbedingt das Highlight seiner persönlichen Karriere ist), ist Alyda zwar frei, aber dem dreihundert Jahre unterbrochenen Alterungsprozess ausgesetzt – vor Randolphs traurigen Augen verwandelt sich Alyda vom bildhübschen Frauenzimmer in eine alte Mümmelgreisin, röchelt noch was von „Sie war ich und ich war sie“ und verscheidet. Und nachdem Howard den Begriffsstutzigen unter uns noch erklärt hat, dass Alyda und Dämon zulange miteinander verbunden waren, um getrennt voneinander existieren zu können, liegt schon eine verweste Leiche vor unseren Augen…

Später, in Randolphs Studentenbude… Randolph redigiert noch seine Aussage für die Polizei (das titelgebende „Statement of Randolph Carter“) und macht nebenbei aus dem Dämonenstuhl noch ein hübsches Kaminfeuer (wäre das ganze jetzt ein italienischer Zombiefilm, würden die dabei entstehenden Dämpfe einen ganzen Landstrich in blutgierige Dämonen verwandeln). Howard gibt dem frustrierten Randolph noch ein „Sie ist jetzt frei und kann Frieden finden“ plus ein „Versuch sie zu vergessen“ (das möcht´ ich sehen) auf den Weg und drückt ihm noch das von uns schon ganz vergessene Monsterfoto, das Warren in seinen letzten Zügen geknipst hat, in die Hand. Randolph schmeisst es in die Flammen…

H.P. Lovecraft ist keiner der Autoren, deren Werke sich leicht in Filmsprache übertragen lassen (und, um ehrlich zu sein, er ist aufgrund einer ziemlich gestelzten Sprache, auch nicht unbedingt der einfachste zu lesen) – eine „werkgetreue“ Adaption ist damit eigentlich schon von Grund auf zum Scheitern verurteilt und deswegen beschränken sich die meisten Filme, die sich auf den Meister berufen, auf recht freien Umgang mit einigen Grundideen aus seinen Stories… Re-Animator mag eine kleine Ausnahme sein, aber das wohl auch hauptsächlich deswegen, weil die zugrundeliegende Kurzgeschichte eine reine Auftragsarbeit Lovecrafts war und mit seinem sonstigen Kanon, eben dem grossen Zusammenhang um die „Grossen Alten“ und den Ctulhu-Mythos, nicht wirklich was zu tun hatte (ähnliches gilt für die vielfach, in unterschiedlicher Qualität adaptierte Geschichte The Colour from Outer Space, die streng genommen wohl mehr unter SF als unter Horror einzuordnen sein dürfte) – schätzungsweise dürfte ironischerweise gerade John Carpenters schon erwähnter In the Mouth of Madness, der sich zumindest nicht namentlich auf Lovecraft beruft, aber in jeder Sekunde den „spirit“ des Autors atmet, einer angemessenen filmischen Umsetzung von Lovecrafts Ideenwelt am nächsten kommen.

So ist´s denn auch bei The Unnamable II (zu den Kuriositäten teutonischer Filmbetitelung gehört, dass der Streifen in seinem früheren Video-Label The Unnamable hiess, weil die beiden Teile unterschiedliche Video-Lizenzinhaber hatten… ähnliches widerfuhr ja auch der Stepfather-Serie), die sich vage auf zwei Lovecraft-Stories beruft (die dann schick zum Originaltitel des Streifens kombiniert wurden). Nun, The Unnamable II macht dem Gesamtouevre der Lovecraft-Verfilmungen keine Schande, so viel ist mal klar – der Streifen ist nicht spektakulär, aber auch nicht bodensatzmässig schlecht, über weite Strecken seiner Laufzeit handelt es sich schlicht um einen akzeptablen, bescheiden unterhaltsamen kleinen Monsterfilm, der mir insgesamt erheblich besser gefallen hätte, würde er sein über die ersten zwei Akte durchaus erkennbares Bemühen um Atmosphäre und eine gewisse, hm, lovecraft´esque Stimmung konsequent durchhalten und sich nicht für seinen – wie schon angesprochen – enorm breitgewalzten Showdown den üblichen dumpfen Horror- und Slasherklischees unterwerfen, da springt dann wie im x-beliebigen Horrorreisser von der Stange (tschuldigung, für ´nen Moment dachte ich, ich hätte es hier nicht mit einem ebensolchen zu tun), das Monster aus allen möglichen und unmöglichen Winkeln und Ecken auf die Protagonisten und killt & meuchelt vor sich hin (wobei selbstverständlich für den weiteren Fortgang der Handlung notwendige Charaktere die Hero Death Exemption zu ihren Gunsten stehen haben, im Vergleich zu expendable characters wie den armen Polypen)… aber reden wir doch zuerst mal über die guten Seiten des Films…

Schon von Haus aus positiv ist der Gedanke, das Sequel unmittelbar an das Finale des Vorgängerfilms anschliessen zu lassen, damit kann man schon mal ein paar logische Probleme grundsätzlich aus dem Weg räumen – gut, ich hab den ersten Teil nicht gesehen und kann daher nicht abschliessend beurteilen, ob die Fortsetzung schlüssig ist, aber es macht zumindest den Eindruck, einigermassen plausibel die Geschichte fortzusetzen und trotzdem auch als eigenständige Geschichte verständlich zu bleiben – Klartext: man muss den ersten Teil nicht kennen, die Backstory wird vergleichsweise elegant eingeführt (wo Charles Band einen zehnminütigen „best-of-part-one“-Prolog rangetackert hätte, wird dies hier knapp und dabei dennoch recht präzise und verständlich in einigen Dialogen erklärt). Der Part des Films, der sich in den unter-friedhöfischen Gängen abspielt, ist recht atmosphärisch und gelegentlich sogar fast spannend – die wenig überzeugenden optical effects (courtesy by David L. Hewitt, von dem man nach Gurken wie The Wizard of Mars und Superman 4 kaum besseres erwarten konnte) und der schlichtweg ohrenfolternde Score schaffen es trotz bestem Bemühen nicht, die Wirkung dieser Szenen vollständig zu ruinieren. Regisseur Oullette hat durchaus ein Gespür für die ein oder andere „creepy“ Szene…

Ein weiterer „Kunstgriff“ der Story, der dem Film zum Vorteil gereicht, ist der, die Handlung ab dem Zeitpunkt, an dem sich Randolph und Warren in den Untergrund bewegen, fast in Echtzeit abzuspulen – dadurch gewinnt der Streifen einiges an Dynamik und Fahrt. Was nicht heisst, dass das Drehbuch nicht einige gravierende Schwächen aufweist – ich hab´s oben ja schon erwähnt, Drehbuchautor Oullette wirft ein paar Brocken Pseudowissenschaft (womit ich jetzt nicht die betreffenden Fachgebiete, sondern nur ihren Einsatz hier meine) wie „Quantenphysik“ und „Genetik“ in den Raum, als wäre mit der blossen Erwähnung alles wissenswerte gesagt – inwiefern die Themen sich in die Story einfügen, bleibt offen. Ähnlich schlampert wird mit der Ctulhu-Sprache umgegangen, die zwar angeblich kein Mensch lesen kann, aber so ziemlich jeder einigermassen unfallfrei aussprechen kann (hm, schon mal versucht, ohne Kenntnis der entsprechenden Phonetik ein paar ägyptische Hieroglyphen auszusprechen? Viel Spass).

Nun gut, wir sind in einem billigen Horrorfilm, was interessieren uns also Logik, Handlung an sich und wissenschaftliche Plausibilität der selben im speziellen? Nicht wirklich die Bohne, oder? Also konzentrieren wir uns auf das Wesentliche, und das sind bei einem Horrorfilm, der sich nun nicht gerade in Spannung suhlt (trotz der geschilderten schon fast krampfhaften Versuche, den künstlich aufgeblähten Schlussakt suspenseful zu gestalten), eben die Effekte und der Gore-Gehalt. Die optischen Effekte sind, auch schon erwähnt, von der eher peinlichen Sorte, die Make-ups und Masken dagegen schon fast gelungen – die Kreatur wird durch die schlichte, aber wenn gut gemacht, doch immer wieder wirkungsvolle man-(bzw. woman-)-in-suit-Technik gelöst, wobei das Monsterkostüm sicherlich keine Begeisterungsstürme auslösen wird, aber doch einigermassen akzeptabel gelöst wurde (mit den schleimigen Tentakelbiestern, die man gemeinhin mit Lovecraft´scher Gedankenwelt in Verbindung bricht, hat das aber ersichtlich wenig zu tun) – allein schon für den Gedanken, den Dämon definitiv weiblich zu gestalten, verdient sich der Film aber ein Anerkenntniskärtchen. Obwohl die meisten blutigen Mordtaten des Monstrums off-screen stattfinden (beliebte Technik: Monster kommt auf Opfer zu – KREEISCH – Ausblende), haben einige recht krud-effektive Goreeinlagen sogar ein FSK-16-Rating überlebt (der Streifen scheint uncut zu sein), wobei besonders natürlich die Durchbohrungsszene am armen Prof. Mendez ordentlich blutig daherkommt und auch technisch erfreulich gut gelöst wurde. Keine Schlachtplatte, aber dem Gorefreund wird doch zumindest etwas geboten.

Die Inszenierung bewegt sich weitestgehend in einem konventionellen Rahmen, gelegentliche Anfälle von Atmosphäre ausgenommen, wenn, wie nun schon mehrfach gesagt (sorry, dass ich drauf rumreite), der Schlussakt nicht wäre. Die Kameraarbeit ist halbwegs anständig, dito der Schnitt, nervig ist die musikalische Untermalung, die zweifellos horribel ist, aber in einem anderen Sinn als man sich das wünschen würde.

Passabel sind die darstellerischen Leistungen. Top-Star John Rhys-Davies lässt in seinem Kurzauftritt nichts anbringen und legt seinen ganzen brummigen Charme in die Waagschale (wobei ich finde, dass JRD etwas unglücklich, fast schon „schwuchtelig“ , synchronisiert wurde). Mark Kinsey Stephenson, einziger Darsteller, der sich aus dem Vorgängerfilm ins Sequel rübergerettet hat (sichtlich in Ermangelung anderer Angebote, zwischen den beiden Filmen findet sich ansonsten nur ein bit part als „Gunman in house“ in der akzeptablen Dean-Koontz-Verfilmung The Servants of Twilight), agiert, dafür, dass er nun wirklich ein Nobody ist, recht charmant. David „ich spiele alles“ Warner absolviert einen absolut belanglosen beinahe schon cameo-Auftritt, der wohl nur deswegen ins Script geschrieben wurde, damit man einen zweiten „name actor“ auf die Videobox picheln konnte. Richard Domeier hat immerhin aus Evil Dead II Horrorerfahrung (wenngleich er mir, pardon me, von dort nicht im Gedächtnis geblieben ist – Bruce Campbell überstrahlt doch alles).

Kommen wir zu den Damen: Maria Ford kann bekanntlich nicht schauspielern – das weiss jeder, der sie mal in einer dialogintensiveren Rolle gesehen hat und therefore kommt es ihr hier deutlich entgehen, dass sie eigentlich nur ein wenig vor sich hin stammeln muss und ansonsten hauptsächlich darauf achtzugeben hat, dass ihre Haarpracht auch ja die Teile, für die sie eigentlich bekannt und beliebt ist, züchtig bedeckt. Da sie aber nicht nervt (wie sonst), kann man ihre Performance wohl als gelungen einstufen. Und für Julie Strain dürfte ihr Auftritt als zwar barbusige, aber vollständig in Latex gehüllte Monsterkreatur einen wohl eher unüblicheren solchen darstellen – ihre Fans brauchen sich den Streifen jedenfalls nicht auf den Einkaufszettel zu schreiben, denn die stehen ja normalerweise mehr auf das, was Mutter Natur (bzw. Papa Schönheitschirurg) ihr boobie-mässig auf den Weg gegeben hat und nicht auf solches aus Gummi (wobei… wo ist der Unterschied?)

VCL klatscht ja mittlerweile so ziemlich den ganzen Backkatalog relativ unbürokratisch auf Silberscheibe und so ist es auch nicht all zu erstaunlich, dass die DVD-Umsetzung des Streifens doch relativ lieblos geraten ist. Die Bildqualität ist gerade mal so akzeptabel – insgesamt macht der Vollbildtransfer einen etwas verwaschenen Eindruck und ist auch nicht der allerschärfste, ein wenig mehr Kontrast hätt auch sein können, aber zumindest gibt´s keine gröberen Störungen ausser einem recht heftigen Wischer im Abspann (aber der tut auch nicht weh). Zwei Tonspuren geben deutsche Synchronfassung wahlweise in 5.1 (vermutlich upmix)- bzw. 2.0-Dolby-Digital zum besten, wobei mir die grausame Musik etwas zu laut erscheint (das kann aber gut und gern mehr an der Musik als am Mix liegen), die Synchro itself ist gut verständlich, wenngleich nicht gerade mit Herzblut gestaltet, die Soundeffekte (einige splattrige Sounds sind zu vermelden) kommen gut rüber. An Extras gibt´s nix ausser Trailer auf VCL-Prestigetitel wie The Sixth Sense oder Jeepers Creepers.

Okay, also zum Fazit kommen… The Unnamable II ist insgesamt ein recht anspruchsloser, aber bedingt unterhaltsamer Monsterheuler, der mit H.P. Lovecraft nur dem Namen nach zu tun hat, aber die Freunde solcher Werke (und die gibt´s ja reichlich, inkl. yours truly) einigermassen zufriedenstellen wird. Man wird sich während und nach dem Genuss des Films nicht die Augen rausreissen, weil man was furchtbar dämliches gesehen hat, und sich auch nicht über die vertane Zeit totärgern – das ganze ist insgesamt das, was man einen „decent time-waster“ nennt und der einen verregneten Samstagnachmittag (wie diesen) leidlich amüsant bestreitet. Wäre der Schlussakt etwas gestraffter und nicht sooo standard-08/15-mässig heruntergehobelt, könnte der Film vielleicht noch ein Bier mehr verdienen. Ergo das Schlusswort: kann man sehen, muss man aber nicht.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 5


mm
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