- Deutscher Titel: Späte Rache
- Original-Titel: The Tenement
- Regie: Glenn Baisley
- Land: USA
- Jahr: 2003
- Darsteller:
Joe Lauria (Ethan Fernier), Michael Gingold (Winston Korman), Doreen Valdati (Eloise Fernier), C.J. DiMarsico (Sarah Weston), John Sudol (Henry Wallace), Mike Lane (Jimmy Wayne Garrick)
Vorwort
Ein alter Mann steht vor einem Mietshaus. Dabei wird er von einem Typen mitte 20 angesprochen, der ihn fragt, was er denn hier macht. Der Alte beginnt zu erzählen, dass er früher selber einmal hier gewohnt hat und dass in diesem Haus das Böse wohne (aha). Sein Gegenüber ist natürlich gleich Feuer und Flamme für die Geschichten unseres rüstigen Rentners. Und der beginnt zu erzählen….
Episode 1: Ethan Fernier ist ein Splatterfreak wie er im Buche steht. Im wahren Leben ein am Gängelband seiner kranken Mutter lebender Verlierer, sitzt er mit Vorliebe in seinem Zimmer und schaut sich schlechte Horrorfilme an (Ähnlichkeiten mit hier mitlesenden Personen sind natürlich rein zufällig…;)), zumindest solange er nicht seiner Arbeit im Blumenladen nachgeht. Eines schönen Tages soll er ein dutzend schwarze Rosen an einen gewissen Winston Korman ausliefern. Unser Ethan flippt gleich völlig aus, da besagter Mr. Korman sein absoluter Lieblingsregisseur ist (elender Fanboy. Die Anspielung auf einen anderen Corman erachte ich übrigens als Blasphemie). Er verspricht, die Rosen persönlich zu überbringen, was er gleich nach der Arbeit erledigt. Im Hause unseres Spielbergs für Arme läuft gerade ein Casting. Gesucht wird ein Bösewicht für den neuen Meisterfilm Kormans (das Büro ist übrigens recht spartanisch eingerichtet – ein Tisch, zwei Stühle und die Sekretärin unter dem Tisch….der Film wird mir langsam sympathisch ;)). Natürlich will Ethan sich auch gleich bewerben (bei der restliche Spackenparade hätte er im wirklichen Leben sogar reale Chancen). Allerdings kommt er in etwa so böse rüber wie Papa Schlumpf. Jetzt wird Ethan von allen ausgelacht, was ihn ganz doll traurig macht. Er ist von seinem Idol ja soooo enttäuscht, weshalb er erst daheim seiner Katze versehentlich das Genick bricht (das kommt halt davon, wenn man bei Horrorfilmen zu sehr mitfiebert), anschließend offenbar den billigsten Kostümverleih der Stadt plündert und sich dann in voller Montur (die offenbar von Ganzkörperkondomen inspiriert wurde) aufmacht, um Korman eine Lektion zu erteilen. Der macht sich beim Aufeinandertreffen erstmal über die allzu lächerliche Faschingskstümierung von Ethan lustig. Als dieser sich aber einer Schaufel bemächtigt und seine mörderischen Absichten entsprechend verdeutlicht, vergehen Kermit, ähem, Korman die dummen Sprüche und er nimmt die Beine in die Hand. Auf dem örtliche Firedhof (auf einem der Grabsteine steht ganz groß „Ash“, vielleicht könnte Bruce Campbell Glen Baisley dafür verprügeln?) Da erscheint unserem Killer urplötzlich seine verschollene Schwester, die ihn von seiner Mordtat abhalten will. Dieser wird daraufhin rasend und verprügelt die Luft um sich herum. Schlussendlich besinnt er sich aber doch auf sein eigentliches Ziel und erschlägt Korman. Danach legt er ihm eine schwarze Rose hin.
Episode 2: Sarah lebt ihr Leben Radio hörend und mit einem Fantasiepartner tanzend. Ihre Eltern sind aufgrund der fortgeschrittenen Seltsamkeit ihrer Tochter etwas besorgt, daher wird ein Urlaub geplant. Was sie nicht wissen ist, dass sie schon seit einiger Zeit einen gesuchten Vergewaltiger zum Nachbarn haben. Dieser hat sich – wie sollte es anders sein – Sarah als nächstes Opfer ausgeguckt. sarah fährt mit ihrer Familie also auf Urlaub, aber sobald ihre Eltern sie allein lassen, steht unser Vergewaltiger (Henry heißt er) auf der Türschwelle. Er hat allerdings nicht mit Sarahs dunkler Seite gerechnet. Im nun folgenden Kampf (I use these terms so loosely) passiert folgendes: Sarah wehrt sich verbissen, während sich das Geschehen immer in ihr Zimmer verlagert. Dort dreht sie das Radio auf, was Henry sehr missfällt (kein Fan von Beethoven oder was?) Jedenfalls wird er irgendwie magisch weggebeamt und wir sehen am Ende, dass Sarah in Wahrheit nicht mit sich selbst, sondern mit einem Typ tanzt, der sich eine Gummimaske aufgesetzt hat (oder sollte das etwa ein Dämon gewesen sein….?)
Episode 3: Jimmy Wayne Garrick ist eine Fundgrube für jeden Psychiater. Wir lernen ihn bei einer Gruppensitzung mit anderen Patienten kennen (was für eine Ansammlung von Argumenten für aktive Sterbehlfe….). Auf dem Heimweg wird Jimmy von einem Hund angegriffen. er selbst bildet sich ein, dass es nur ein Wolf gewesen sein könne. Fortan ist er von der Idee besessen, dass er sich langsam in einen Werwolf verwandelt (dabei hüpft er mit nackter Hühnebrust herum und macht „Grrr! Grrr!“ – Ich hätte mich bald eingenässt vor lauter Lachen). Er tötet erst einen Schwulen, der ihnen mit Küsschen ins Bett locken wollte und begibt sich dann Richtung Schwulenstrich um sich weitere Opfer zu suchen. Nebenher tötet er noch jemanden aus der Gruppentherapie.Dann geht er in einen Stripschuppen, lässt sich von einer der Frauen ne Privatvorstellung in einer Kabine geben und tötet sie anschließend. Dabei wird er aber von Überwachungskameras gefilmt. Am nächsten Morgen wird Jimmy (der sich an nichts mehr erinnern kann) von den Bullen verhört. Als er das Video sieht, tickt er völlig aus und wird abtransportiert.
Episode 4: Ein als Taxifahrer getarnter Serienmörder treibt im Rotlichtmilieu (das aus drei Nutten und einem Zuhälter mit Fedehrut und Leopardenmantel besteht) sein Unwesen. Nachdem er ein paar Frauen gekillt hat, steigt schlussendlich eine Frau ins Auto ein, die zu Winston Korman gebracht werden will. Natürlich biegt unser Killer vorher ab und in einem verlassenen Haus kommt es zum Kampf, bei dem unsere Heldin den Spieß allerdings umdreht und nun ihrerseits beginnt den Killer zu foltern. Dabei stellt sich aber heraus, dass die zwei ein nettes Paar abgeben würden und so beschließen sie, in Zukunft gemeinsam auf die Jagd zu gehen…
Epilog: Der Stichwortgeber unseres Erzählers verschwindet. Während wir bei einer Kamerafahrt durchs Haus nochmal die „Höhepunkte“ aller Episoden begutachten dürfen, legt der alte Herr bedächtig eine schwarze Rose vor der Türe ab. Endlich ist der Film zu Ende.
Inhalt
Die Scheiß-Chronistenpflicht bringt mich eines Tages noch um den Verstand. Meine Freundin hatte zu dem Film nachdem sie drei Minuten am Ende gesehen hatte, folgenden Satz dafür parat: „Was ist denn das, ein Heimvideo? Sag mal, was schaust du dir eigentlich für seltsame Filme an?“ Sprachs, drehte sich um und schlief weiter. Eigentlich ist damit schon alles gesagt, aber ich wäre nicht ich, wenn ich jetzt wirklich aufhören würde zu reden, oder?
Also: Ich wette mit euch um Haus und Hof, dass ich – wenn mir jemand von euch einen Camcorder schenkt – ein besseres Machwerk zu Stande bringen werde, wenn man mir nur mehr als eine Stunde Vorbereitungszeit gibt. Ganz ehrlich, ich weiß wie das klingt, aber es ist die Wahrheit. Das was einem hier geboten wird, treibt selbst den trashgestähltesten Leuten Tränen des Schmerzes in die Augen Die Schauspieler sind hundsmiserabel und bestenfalls unfreiwillig komisch (meistens sind sie nicht einmal das), das Drehbuch (so es denn eines gegeben hat) inkohärent und schlichtweg mit strunzdummen Dialogen und riesenhaften Logiklöchern gespickt. Bild und Ton haben tatsächlich das Niveau eines durchschnitlichen Heimvideos (wobei ich mir von einer MB-DVD, auf der sich vier weitere Filme befinden, eh keine großen Sprünge erwarte).
Bei den Extras hat man sich auch keinen Zacken aus der Krone gebrochen. Zu allen Filmen auf der DVD gibts ne läppische Bildergalerie pro Film, die man locker mit PowerDVD selbst erstellen kann. Soviel also dazu.
Fazit: Der Film ist scheiße und verschiedene Forenuser (sprich Peroy und Deader) haben mir schon zu verstehen gegeben, dass die anderen drei auch nicht besser sind (was mich natürlich keinesfalls davon abhalten wird, diese hier zu besprechen). Wenn ihr eure Gehirnzellen behalten wollt, dann lasst die Finger von diesem „Film“.
1/5
(c) 2009 Dr. Acula