- Original-Titel: The Swiss Conspiracy
- Regie: Jack Arnold
- Land: USA/BR Deutschland
- Jahr: 1976
- Darsteller:
David Janssen, Senta Berger, John Ireland, Elke Sommer, David Hess, Arthur Brauss, Anton Diffring
Vorwort
Deutsch-amerikanische Produktion (von hiesiger Seite von der Bavaria) – erstaunliche Starpower, neben den oben aufgeführten Herrschaften geben sich u.a. noch Anton Diffring, Elke Sommer, Ray Milland, Arthur Brauss und sogar David Hess (mit Turbo-Afro Imperial Deluxe) die Ehre.
Leider ist der dazugehörige Film pretty lame – ein Eimer Kunden einer Schweizer Bank, allesamt Leute mit Leichen im Keller, die am besten nicht ans Tageslicht kommen sollen (Mistress eines englischen Lords, russischer Waffenhändler, amerikanischer Gangster usf.) werden erpresst. Die Bank schaltet David Janssen, einen ehemaligen US-Agenten, ein. Der hat das Problem, dass seine leads gerne in seiner unmittelbaren Umgebung totgeschossen werden, er also für die Schweizer Polizei mehr oder weniger chronisch verdächtig ist. Zusammen mit der ebenfalls erpressten Senta Berger verdächtigt er zunächst den Vizedirektor der Bank und dessen Geliebte (Elke Sommer), doch das erweist sich als Sackgasse…
Inhalt
Das Problem an der Geschichte ist schon mal, dass wir uns mit Leuten identifizieren sollen (den Erpressten), die, naja, nicht gerade Sympathiebolzen sind. Warum sollte es uns als Zuschauer scheren, ob ein amerikanischer Mafiosi erpresst wird oder die Schweizer Bank, die seine ergaunerte Kohle hütet, ihren Ruf verliert? Es bleibt also an David Janssen hängen, der in seiner Glanzzeit von „Auf der Flucht“ womöglich auch erfolgreich gewesen wäre, aber Janssen wirkt völlig unmotiviert bis stockbesoffen (ich weiß nicht, ob er ein Alkproblem hatte. Herztod mit 48 würde ja durchaus dafür sprechen). Die Co-Stars haben zumeist nicht wahnsinnig viel zu tun (John Saxon wird schon nach gut 20 Minuten erschossen, trotz viertem Billing), Senta und Elke geizen auch mit weiblichen Reizen. Und Jack Arnold… es tut mir ja wirklich leid, seine Horror- und SF-Filme aus den 50ern sind unbestrittene Meilensteine, aber 1976 hatte ihn der kinematische Mainstream längst überholt – „The Swiss Conspiracy“ wirkt altbacken, in seinen Actionszenen dröge, und nicht mal die schönen Alpen-Locations reißen viel raus, da gab’s in den 70ern TV-Filme, die mehr nach Kino aussahen. Da darf man beinahe froh sein, dass Arnolds „Schwarze Lagune“-Remake zugunsten von „Jaws 3“ gestrichen wurde, ich fürchte, da hätte Jack seine Legende endgültig demontiert (wobei der Krimi-Ensemble-Stoff auch sicher nicht seine Stärken als Regisseur ausnutzen kann).
2/5
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