- Deutscher Titel: The Protector - Die letzte Entscheidung
- Original-Titel: The Protector
- Alternative Titel: Death Run |
- Regie: Boon Collins, Jeff Frey (als Fabian Lloyd)
- Land: USA
- Jahr: 1998
- Darsteller:
Steven Fuller (Steven Nijjar)
John Cole (Frank Zagarino)
Gunther („Gary Sanchez“) (Matthias Hues)
Cop (Meeka Schiro)
Lt. Jack Barnes (Gerry Fiorini)
Vorwort
Ihr, als des Docs treue Leser, wißt ja, dass ich stark um Abwechslung auf dem Film-Speiseplan bemüht bin. Und nachdem wir in letzter Zeit relativ viel Horror und Asia-Krempel (von Eduardos filigranen Einschüben italienischer Hochglanzprodukte mal abgesehen) vor die Flinte nahmen, war´s mir heute irgendwie wieder mal nach primitiver Direct-to-Video-Actiongülle. Meine Freunde von Best Entertainment haben natürlich auch für derartige Gelüste die passende Kur (und sei´s in dem Sinne, dass man nach einer von Best veröffentlichten DTV-Action-DVD wieder mal ein paar Monate von dem Wunsch nach unterprivilegierter Krachbumm-Ware geheilt ist).
Bei einem meiner letzten Grabbeltischtrips fiel mir u.a. für den stolzen Preis von ganzen drei Euro eben The Protector in die Hände – ein Film mit Frank Zagarino UND Matthias Hues, wer kann sich das schon entgehen lassen (außer 99,999999999999997 Prozent der Weltbevölkerung. Jetzt müsste nur noch mal einer ausrechnen, wieviele Köppe die verbleibenden 0,00000000irgendwasdrei Prozent zählen). Mein Verhältnis zu Frank Zagarino ist erstens rein platonisch und zweitens eher ambivalent – in meiner heavy-rental-Videojunkie-Phase hielt ich den Kerl in etwa für den leibhaftigen Antichristen, seit ich jetzt aber mit offenem Visier gezielt Trash aussuche (und nicht nur zufällig durch „alles-in-der-Videothek-ausleihen-was-neu-aussieht“), ist mir der Knabe irgendwie ans Herz gewachsen. Klar, er wird nie mehr der zweite Robert de Niro (er tut sich schon mit dem ersten Frank Zagarino schwer genug), aber im Vergleich zu Gesellen wie David Bradley & Co. ist er mir regelrecht sympathisch, wobei ich Frankieboy seltsamerweise in den Rollen, in denen er versucht, ernsthaft zu schauspielern, besser finde als in den Filmen, in denen er emotionslose Androiden/Cyborgs/Kampfmaschinen/whatever mimt (seltsam genug, dass so ein C-Klasse-Actionheld damit überfordert zu sein scheint, eine gefühllose Maschine zu spielen). Kombinieren wir nun des Docs zarte Gefühle für Zagarino mit der Mitwirkung von Teutonen-Weltstar Matthias Hues (der heute noch davon zehrt, im vermutlich besten Dolph-Lundgren-Film I Come In Peace/Dark Angel den Widersacher des Schwedenhünen gegeben zu haben), sollte das doch für einen dezent unterhaltsamen Actionspaß sprechen, auch wenn die DVD-Hülle krampfhaft verschweigt, wer zum Geier denn beim Film Regie geführt oder produziert hat. Man muss ja auch nicht immer alles wissen (dachten sich sicherlich auch die Produzenten selbst und, eine kleine Anekdote von Future Doc, präsentieren den vermutlich einzigen Nachspann der Welt, in dem zwar von den Stuntmen bis zum Caterer alles aufgeführt wird, nur nicht die Namen der beteiligten Schauspieler – deswegen auch die knappen Cast-Angaben oben).
Inhalt
Seinen besten Gag bzw. den größten Hau schlägt uns The Protector gleich mal in der ersten Szene um die Ohren. Ich weiß ja nicht, ob Ihr da eventuell andere Erfahrungen gemacht habt, aber als man mich das einzige Mal in meinem Leben (bisher, man weiß ja nie, was da noch kommt) in einen Computertomographen reingeschoben hat, löste das bei mir keine schweren mentalen Reaktionen aus – ich blieb halt still drin liegen (andererseits: mich mußte man dafür auch nicht fesseln, ich musste das Stillhalten noch selber besorgen). Der Kerl jedoch, den man gerade CT-mäßig scannen lässt (was das wieder kostet… Riget-Gedenk-Scherz), wird offensichtlich mit Flashback-intensiven Strahlen beschossen (wie soll man die entsprechenden Strahlen nennen? Rememberium?) und fühlt sich sofort zurückversetzt an den schicksalhaften Tag, als er von Matthias Hues in einer fetten Limousine unter Waffen- und Körperkraftgewalt festgehalten wurde, während Frank Zagarino seinen kleinen Sohn (also den unseres CT-Mannes, nicht Franks) ins nächste Wäldchen schleifte und seinen Ballermann sprechen ließ. Mightily dramatisch und heavily involving, insbesondere, da wir ja noch keinerlei Ahnung haben, wer wie wann warum was macht (das aber, so Future Docs zuverlässige Information, wird sich auch im weiteren Filmverlauf nicht wirklich entscheidend ändern). Auf jeden Fall unterfällt der Streifen schon mal dem Generalverdacht, einer der von mir heiß und innig geliebten Flashback-Filme zu werden. Möge Der-da-oben das verhindern.
Nach dem anschließend eingespielten Vorspann beginne ich mich als geneigter Konsument bereits auf den Abspann zu freuen – ich fürchte, dieser Film wird es schwer haben, mich noch zu begeistern. Okay, wir schalten um in ein zwölftklassiges Diner irgendwo in der Pampa, stilecht „Wrecker Diner“ betitelt (jaja, der Name ist Programm. Tummeln sich auch nur Wracks dort). Ausgesprochen beeindruckend ist übrigens das in sicher dreiminütiger Arbeit eines einarmigen Dekorateurs gestaltete Set. Ich hab Familienfeiern unter Sozialhilfeempfängern gesehen, die üppiger ausgestattet waren. Der Typ aus dem CT-Scan taumelt mittelschwer derangiert und blutverschmiert („nicht meins“, wie er treuherzig der Thekenschlampe versichert) ins Lokal und pfeift sich einen Kaffee ein. Ist er aus der Klinik geflohen? Spielt das vorher? Nachher? Irgendwann? Repeat: man muss nicht alles wissen. Ist schließlich so viel viel viel spannender. Die ältliche Thekenmaus und der Rest der Gäste halten den Kerl für ein wenig gaga, aber harmlos, auch wenn er sich als Kopfrechengenie entpuppt (ein anderer Gast will zahlen und unser Supermathematiker addiert schneller als die Kasse die vier Beträge plus Steuer. Ich bin so beeindruckt. Soll er sich doch bei Wetten, dass bewerben). Man staunt allgemein Bauklötze ob der Geistesleistung des Unbekannten, jedoch nicht lange, weil just in diesem Moment eine schwer bewaffnete, dafür aber leicht bekleidete (irgendwo muss man ja den Ausgleich schaffen) Attentäterinnen das Diner betritt und beginnt, wild um sich zu ballern. Wie in solchen Filmen üblich, töten die Killmiezen alles und jeden, außer natürlich dem, hinter dem sie vermutlich her sind (nämlich unserem Rechenkünstler und CT-Opfer, der in Ermangelung besserer Alternativen wohl unser, hüstel, Held werden wird). Der Regisseur zieht alle Register seines Könnens (das sind allerdings maximal anderthalb) und fährt waaaahnsinnig stylishe Zeitlupenaufnahmen zerplatzender Flaschen an der Bar oder aufsteigenden Mündungsqualms auf. Und offenbar gefiel ihm die Szene so gut, dass er sie gleich zweimal hintereinander gedreht hat, jedenfalls ballern die Ballerinen, nachdem sie eigentlich schon alles erschossen haben, was kreucht und fleucht, for the pure fun of it gleich nochmal alles in Ground & Bowden. Mit Ausnahme selbstverständlich unseres Helden, der sich per beherztem Sprung durch die Durchreiche in die Küche rettet und sich dort dem Koch persönlich gegenübersteht. Der leidet unter leichtem Verlust der Prioritäten und hält den unberechtigten Küchenbesuch unseres Helden für verdammenswerter als das Massaker im Gastraum (okay, Gäste, werden ja von manchem Gastronomen als eher notwendiges Übel angesehen). Unsere killfreudigen Miezen stoßen ihn recht endgültig per Blattschuß Bescheid. Es bricht ein kleines Feuerchen aus und unserem Held brennen die Galoschen. Macht nix, auch mit brennenden Füßen kann man einer angreifenden MG-Maus ein paar Kung-fu-Tritte vor die Kauleiste dreschen und dann durch´s Fenster türmen. Praktischerweise befindet sich direkt hinter dem Diner ein Teich, in dem unser Held die qualmenden Socken löschen kann.
Von dort aus flüchtet er auf einen Schrottplatz, die Killerbräute aber im Schlepptau, die sich auch eines Raketenwerfers bedienen, um den über Schrottautodächer türmenden Knaben zu plätten, allerdings vergeblich (dafür werden jede Menge Autowracks in die Luft gejagt. Mir deucht, das ist ein weiteres aussagekräftiges Indiz dafür, welche finanziellen Möglichkeiten diese Produktion hat, wenn als „money shot“ der ersten großen Action-Szene ein paar ausgeschlachtete Schrottkarossen in den Orkus geblasen werden). Aber die Ressourcen der Attentäterinnen sind scheinbar nahezu unlimitiert, sie haben nämlich auch… ein mickriges Enduro-Motorrad zur Verfügung. Mit dem ältesten Trick der Welt (hinter einer „Ecke“ verstecken und den Biker per „clothesline“ vom Sattel fegen) verschafft sich der Held zweirädrigen Untersatz und türmt damit. Allerdings hat er entweder keinen Klasse-1-Schein oder selbigem im Müsli gefunden, jedenfalls baut er einen vehementen Salto Mortale und landet auf der Ladefläche des Pick-ups zweier tumber Rednex inmitten einiger Hühner. Haha. Packender ist das kaum zu inszenieren, hau ab, Terminator.
Im Hauptquartier des offiziellen Schurken vom Dienst (oder will ernsthaft jemand behaupten, Matthias Hues könnte ernstlich den „Guten“ spielen?) – dort hockt uns Matthias, bekleidet mit einem Leopardenfellhemd, das allenfalls auf St. Pauli in örtlichen Ludenkreisen Eindruck schinden könnte (dafür fehlen dann allerdings wieder die Goldkettchen) und ist nicht glücklich, weil Slavo, seine Chefassassinin, versagt und unseren namenlosen Helden nicht eliminiert hat. Im Rückgriff auf das Lai´sche Crimelord-Delegation-Gesetz beauftragt Matze seinen Henchmen Tommy (tja, manchmal muss man eben doch einen Mann schicken, um die Arbeit eines Mannes zu erledigen, gelle, Slavo? Und überhaupt, was´n Frauenname ist „Slavo“?), den Helden zu killen, bevor der „noch eine CD brennen“ könnte. Aaaa-haaa! Matthias Hues ist offensichtlich der Exekutivarm der Musikindustrie und der Held ein schwerkrimineller Downloader. Klare Sache, der verdient natürlich die Todesstrafe (vorherige Folterung und sexuelle Belästigung im Sinne der „Raubkopierer sind Verbrecher“-Spots wäre natürlich zu begrüßen, scho klar). Endlich mal ein Plot, der Sinn macht!
Wir schalten um in einen Stripschuppen, der verdächtig so aussieht, als hätte man nur kurz das Diner-Set ein wenig umgeschlichtet und anders ausgeleuchtet (der Schlag soll mich auf der Stelle treffen, wenn´s anders gewesen ist). Dort sitzt ein Kerl, der sich genauso gut „Federal Agent“ auf die Stirn tätowieren könnte und auch nicht auffälliger wäre und stiert auf die halbnackten Tussis. Dieser Typ heißt Clark und ist, ach was, Agent. Ein Kollege unterhält sich mit ihm (dienstliche Besprechungen in Nacktbars. Ich hab den falschen Beruf gelernt), wir entnehmen dem Dialog dabei, dass Clark offensichtlich ebenfalls hinter unserem unbekannten Soldaten, äh, Helden her ist. Der Kollege legt Clark ein technisches Gizmo auf den Tisch (was ist es? Diktiergerät? Handy? Whatever-you´re-looking-for-Detektor?), aber weil Clark ein Volldepp ist, fällt es ihm nicht auf, das eine vorbeihüftelnde Hupfdohle das Gizmo klaut und Frank Zagarino bringt, der drei Tische weiter sitzt und hier auf den Namen Cole hört. Während eine der „Tänzerinnen“ tatsächlich mal das Bikini-Oberteil ablegt und dem Film seine einzigen drei Sekunden nudity beschert (verriet mir Future Doc), entern ein paar generic thugs das Areal und verlangen von Cole something-or-other – würden wir wissen, wovon der Film handelt, könnten wir vielleicht mit dieser Szene irgendwas anfangen. So allerdings entwickelt sich das ganze schnell in eine unmotivierte Actionszene. Es wird gekämpft, es wird geballert, Cole killt einen Kontrahenten, indem er ihm ein Tablett gegen den Adamsapfel drischt und tatsächlich wird ein (in Worten: EIN) Tisch zerdeppert. Cole killt fleißig irgendwelche namenslosen Volldrömel (wobei der Obervolldrömel das Kunststück vollbringt, aus seiner Kanone einen Schuß abzufeuern, NACHDEM Cole ihm das Magazin aus der Wumme geklaut hat. Zumindest sah´s so aus und ich hatte keine Lust, zurückzuspulen und zu verifizieren). Kaum hat Cole alle Angreifer ausgeschaltet, stürmt ein zweiter Schwung Fiesvisagen den Laden (fragt mich bitte nicht, was unser Gevatter Agent, der ja eigentlich von Berufs wegen etwas gegen das unmotivierte Killen und Um-sich-schießen haben sollte, treibt), so dass unser Actionhero noch ein paar weitere seiner daramtisch unimpressiven Martial-Arts-Kicks anbringen kann. Nachdem die Bar ordnungsgemäß demoliert ist und sich die Leichen auf dem Boden stapeln, geht Cole nach Hause.
Dieweil, im Krankenhaus (sind wir jetzt wieder bei der Anfangsszene oder schließen wir an die Hühnerlasternummer an? Future Doc sagt: letzteres, aber das weiß er auch nur, weil er den Film schon kennt), wird unser Held mittelschwer katatonisch und voll amnesisch im Rollstuhl über die Gänge geschoben (von einer erschreckend bulimisch wirkenden Krankenschwester. Die gehört in den Rolli). Clark, der irgendwie kompensieren muss, dass er sein komisches Thingy verloren hat, hängt sich eine Arztkutte um und stellt der Nurse blöde Fragen, nämlich z.B. nach dem Namen des Amnesiepatienten. Memo an Clark: Amnesiepatienten zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie ihren Namen nicht mehr wissen und werden in Hospitälern daher normalerweise als „John Doe“ geführt. „John Doe“, wortet die Schwester darum auch konkret an. Das freut Clark, denn so kann er per Walkie-talkie durchgeben, dass „er“ hier ist (äh. Ja. Ich gehe mal davon aus, dass die Agency, für die er arbeitet, nicht wirklich einen „John Doe“ sucht, sondern er den Helden aus Inaugenscheinnahme erkannt hat, dann hätt´s aber die Frage nach dem Namen nicht gebraucht). Immerhin – mittlerweile hat uns das Script verraten, dass unser Held, wenn er nicht gerade sein Gedächtnis verloren hat, auf den Namen Steven Fuller hört (schön, dass ich endlich einen Namen hab, den ich tippen kann). Fuller verweigert prophylaktisch die Einnahme von Psychopharmaka zur Ruhigstellung, was auch eine gute Idee ist, da eine Abteilung Goons, die nicht so aussieht, als stünde sie auf der Lohnliste des Guten an sich, das Hospital betritt. „Wir bringen ihn um und dann gehen wir zum Football“, faßt der Anführer des Schurkenhaufens den Tagesplan zusammen. Während Fuller sich mit einem kleinen Mädchen anfreundet (die behauptet, seine Zukunft voraussagen zu können – kann ich auch: „Ein Star wirst du nicht! – und als Beleg dafür seinen Namen „errät“, nämlich „John Doe“. Haha), wird neben einem von Clark herbestellten Haufens Agenten noch ein geheimnisvoller Unbekannter vorstellig, von dem wir, zwecks größerer Suspense, zunächst nur die schwarzen Stiefel sehen. Es ist trotzdem nur Cole. So, da haben wir also drei Parteien, die alle hinter Fuller her sind und gegenseitig voneinander wohl nix wissen. Könnte die ein oder andere Actionszene ergeben… Fuller jedenfalls nimmt die Beine in die Hand und flüchtet gen Dach, während die Goons intelligenterweise im (sprichwörtlich LEEREN, und zwar so leer, dass ich das fast schon für den Urzustand des Diner- und Tabledanceschuppen-Sets halten möchte) Keller des Hospitals nach ihm suchen. Dort finden sie allerdings nur Cole, der den einen oder anderen von ihnen mächtig vertrimmt – was dazu führt, dass die Goon-Kollegen das ganze für Fullers Werk halten. Unser Matze Hues, der, wie wir jetzt doch endlich erfahren, auf den Namen Sanchez hört (schließlich sieht Matthias Hues ja Antonio Banderas wie aus dem Gesicht geschnitten aus und ist daher die Traumbesetzung für einen Latino), hat recht, wenn er feststellt: „Ich bin von Schwachsinnigen umgeben!“ (Tja, wer hat sie eingestellt?).
Fuller kämpft dieweil mit einem Verfolger (schätzungsweise ein Agent, aber sicher bin ich da nicht) und arbeitet sich auf´s Dach vor. An dieser Stelle wünschte ich nun ernstlich, der Film würde von seinen Leiden erlöst und an Ort und Stelle aufhören. Denn: Fuller ist mindestens drei-vier Stockwerke im Treppenhaus hochgehastet, findet sich jetzt auf dem Dach wieder und das Gebäude hat MAXIMAL, aber ALLERHÖCHSTENS ein Stockwerk (Future Doc: genauer gesagt hat es gar keins, wie sich in ein paar Minuten rausstellen wird, sondern nur ein Erdgeschoß). D.h. u.a. (eh), dass sogar ICH mich trauen würde, da runterzuspringen. Fuller muss aber so lange überlegen, bis er von einem Verfolger angegriffen werden kann (besonders lustig finde ich übrigens, dass Fuller alle vier Seiten des Dachs abklappert, ob´s irgendwo „weniger“ hoch ist. Dabei ist auf einer Seite direkt vor´m Haus der Parkplatz, auf dem ein paar Kombis stehen. Von Dachkante bis Autodach maximal eineinhalb Meter lichte Höhe). Die beiden kabbeln, Fuller besiegt ihn mit dem unfairen Hilfsmittel eines abgerissenen Stromkabels und klettert dann gemütlich die Feuerleiter herunter (und da erkennen wir, Future Doc hatte Recht: das Gebäude ist ein ebenerdiger Flachbau).
Cole erwartet Fuller in seiner schicken weißen Corvette und unser Held ist vertrauensselig genug, einzusteigen. Cole kennt Fuller, was aufgrund der Amnesie nicht auf Gegenseitigkeit beruht. „Wer bin ich?“, fragt Fuller darum den, der vorgibt, es zu wissen. „Ein Riesenarschloch“, befindet Cole und ich bin geneigt, ihm nicht zu widersprechen.
Okay. Langsam, aber sicher, wüsste ich nun doch ganz gerne, worum´s überhaupt geht, denn bislang ist dieser Film nichts als eine wirre Aneinanderreihung von schlechten Actionszenen ohne Sinn und Verstand (gut, ich bin optimistisch, dass sich dieser Zustand nicht entscheidend ändern wird, wenn die Ausrede für einen Plot enthüllt wird…). Die Filmemacher sind mein Freund, denn Sanchez empfängt seine „Käufer“. Und Käufer impliziert, dass es irgendwas zu verkaufen gibt und das, liebe Rahmen und Sperren, dürfte dann ja wohl unser offizieller MacGuffin sein. Sanchez hält seinen Kunden eine CD unter die Nasen und auf der befinden sich 7.000 „Programme und Informationen“ (nein, Sanchez hat eine Freeware-CD zusammengestellt! Soll er sie doch bei ebay verhökern, erspart ihm und uns ´nen doofen Film). Diese CD ist aber doch nicht nur die Shareware-Pest-of des Monats, sondern erlaubt mit ihren Spezialtools und Passwortdateien (um ehrlich zu sein: die beiden letzten Ausdrücke verwendet nicht der Film, sondern nur Euer Doc, der sich mit der Materie sicher tausendmal besser auskennt als die Filmemacher) den Zugriff auf sämtliche internen Netzwerke und Computersysteme aller möglichen amerikanischen Großfirmen, Banken und Behörden und ist damit, so zumindest sagt Sanchez sein Werbesprüchlein auf, dazu geeignet, die gesamte westliche Wirtschaftswelt zu manipulieren und auf den Kopf zu stellen (als ob man den Kapitalismus noch großartig manipulieren müsste. Das machen die Konzerne doch eifrig selbst). Die Käufer sind allerdings beunruhigt, dass Fuller, der das Softwarepaket zusammengestellt hat, freifüßig ist und von der NSA gesucht wird. Sollte die NSA Fuller erwischen, würde die Software wertlos und dafür mögen die Herren für ihre Auftraggeber nicht die Scheckbücher zucken – man gibt käuferseits Sanchez den wohlgemeinten Rat, sich aus dem Big Business rauszuhalten und in Zukunft wieder Drogen zu verticken. Kundenservice und Aufgeschlossenheit gegenüber fundierter Kritik ist nicht Sanchez große Stärke (verwandt mit Olli Krekel?) – er erwürgt einen der Kritiker mit bloßen Händen, den zweiten erdrosselt seine Mucki-Maid Slavo. Tommy berichtet ihm, dass Cole sich Fullers angenommen hat. Sanchez´ Weisung ist unmißverständlich: es möchten doch bitte beide schleunigst umgelegt werden.
Cole versucht sich dieweil als Psychotherapeut und bemüht sich, Fullers verschütt gegangenes Gedächtnis wiederherzustellen und hält es dahingehend für eine gute Idee, den Amnesischen in sein altes Appartment zu karren. Die Idee ist tatsächlich soooo gut, dass auch Tommy und seine Henchmen den selben Gedanken hatten und daher einfach dort warten, bis Fuller programmgemäß auftaucht. Unter Verwendung äußerst rüder Methoden begehrt Tommy zu wissen, ob Fuller noch eine zweite CD gebrannt hat. Fuller, being amnesic and stuff, versteht nur railroad station. Tommy lässt sich einen Löffel bringen, um, zur Unterstreichung seines Wißbegehrens, Fuller die Augen auszupuhlen. Gottseidank, bevor es gorig (und demzufolge wenigstens etwas interessanter als bis jetzt) werden könnte, ist Cole zur Stelle, tritt in ein paar Hintern und verscheucht die Schurken. Fullers Blick fällt auf ein Foto, auf dem er, Cole und Sanchez gemeinsam fröhlich in die Kamera grinsen.
Cole schafft Fuller in ein abgelegenes Motel, „außerhalb der Transmitterreichweite“ (ooch, schade, dabei wär´s doch prima, wenn Fuller jetzt einfach weggebeamt würde und der Film vorbei wäre), was Fuller nicht kapiert, Cole ihm aber auch nicht näher auseinandersetzen mag. Der Lebensretter dampft ab und Fuller hockt in seinem Hotelzimmer. Aus seinem Appartment hat er einen Zettel mit einer Telefonnummer und ein paar Krakelzeichnungen seines Sohnemanns mitgehen lassen. Erstere ruft er an (und verrät dem Teilnehmer am anderen Ende treudoof, wo er sich gerade aufhält. Der Junge verdient einen Darwin-Award), zweitere kuckt er sich an und erlebt Erinnerungsfragmente in Flashback-Form (happy family life mit seinem zehn-zwölfjährigen Sohn, der sich in der deutschen Synchronfassung wie 16 anhört und sich verhält wie 4. Er wünscht sich eine Gute-Nacht-Geschichte mit Happy End. Tja, man kann sich seine Kinder nicht aussuchen).
Es klopft an der Tür und ein blondes Weibsstück steht in der Tür: „Ich bin´s!“ Das hilft dem gehirnmäßig gerade auf Leerlauf rollenden Fuller nicht wirklich weiter. Das Mädel macht Anstalten, sich aus den Gewändern zu schälen und Fuller zu vernaschen – ist sie seine Geliebte, die sich deswegen nicht wundert, zum Ficken in ein Motel zu fahren? Nö, sie ist eine fiese Killerbraut, die den Liebesakt nur vortäuscht, um Fuller mit vorgehaltener Bleispritze zur Herausgabe der CD zu bewegen. „Ach, die CD, sag das doch gleich“, zirpt Fuller, täuscht Datenträgerüberreichungsbewegungen vor und haut ihr was vor die Fresse. Mehrere Goons stürmen das Zimmer und werden von Fuller erschossen – er flüchtet (mal wieder) per pedes ins Gewölle.
Cole dieweil schläft den Schlaf der Ungerechten und träumt einen mysteriösen Flashback, in welchem er an einem Bankraub beteiligt wird und irgendwas-oder-jenes passiert. Da ist auch ein Kind, es wird geschossen, ich kapier nicht, worum´s geht, ist mir aber auch schon mächtig wurst. Der ganze Alptraum wird uns übrigens megastylish in schickem black-and-white präsentiert. Großes Tennis (ist das nicht).
Apropos Kind, Sanchez stiert gerade tief nachdenklich-bewegt (d.h. würde es, wenn Matthias Hues zu solchen schauspielerischen Leistungen in der Lage wäre) auf ein Kinderfoto und murmelt was daher, wonach „seine Seele endlich Frieden finden möge“. Seine Hitsquad informiert ihn, dass Fuller mal wieder durch die Lappen gegangen ist. Macht nix, meint Sanchez, schließlich verfüge man über ein „Aufspürgerät“ (wow, technobabble…).
Fuller erreicht eine Bushaltestelle und entert das nächste dort haltende öffentliche Personennahverkehrsmittel. Dort wird er von einem Fremden mit Hut angequatscht, der sich a) als Agent und b) als Freund zu erkennen gibt und Fuller ein paar grundsätzliche Gedächtnishilfen bezüglich der CD erzählt (für uns ergibt sich daraus nichts wesentlich neues). Der Auftraggeber der CD sei ein gewisser Gary Cedar (ich dachte Sanchez??), aber jetzt, wo Sanchez da auch mit drin hänge (??), sei alles furchtbar kompliziert (ja, das stimmt) und deswegen möge Fuller doch mit dem Agenten gehen, dann könnte er sogar dafür sorgen, dass Fuller mit seinem Sohn wiedervereinigt würde (rein chronologisch gesehen ist „Sohn“ jetzt mein erstes Wort – schließlich ist die CT-Szene vom Anfang nebst entsprechendem Flashback noch nicht passiert). Allerdings besteigt gerade eine von Sanchez´ Killerbienen (die vielleicht effektiver killen könnten, wenn sie nicht mit Pseudo-Dritte-Welt-Militärdiktatur-Uniformen rumlaufen würden) mit einem Messer bewaffnet den Bus, weswegen Fuller, der sich an den Anschlag im Diner erinnert, durchs Busfenster jumpt und abhaut (zum Glück für ihn steht der Bus noch, ansonsten hätte er glatt einen spektakulären Stunt durchziehen müssen).
Wie wir leidgeprüft erkennen, liegt Fuller back in the present immer noch im CT und leidet dort vor sich hin, wirft sich gepeinigt in seinen Fesseln hin und her und zittert, schüttelt sich, als sei er mindestens an eine 2000-Volt-Leitung angeschlossen. Ich wiederhole mich: diese Nebenwirkungen einer Computertomographie sind mir bis dato unbekannt. Möchte mich ein Mediziner über die Plausibilität dieser Szene aufklären? Zurück in der Handlung schwingt sich Fuller, verfolgt von einem ominösen schwarzen Van, auf einen Automobiltransporter, wird beschossen, aber wieder einmal vom strahlenden Prinzen auf seinem noch strahlenderen Schimmel, äh, dem hilfreichen Cole in seiner weißen Corvette gerettet. „Wer war das?“, begehrt Fuller Auskunft über die Identität der Attentäterin. „Meine Ex“, grinst Cole. „Und sie wollten sie umbringen?“ „Du hättest mit ihr leben müssen!“ Haha. Ich lach mich tot.
In Fullers Synapsen klickt das ein oder andere – er fordert sofortigen Anhalt (aber keinen Sachsen. Kalauer-Time. Schließlich hat manch einer schon die Abwesenheit von doofen Wortspielen in meinen letzten Reviews bemängelt). Cole weist darauf hin, dass er bislang der einzige sei, der ihn nicht umbringen wolle (naja, da gäb´s noch den Agenten im Bus) und identifiziert sich als „Gary Cedars rechte Hand“ (was jetzt vielleicht nicht der große Beweis für Vertrauenswürdigkeit ist, den Cole sich vorstellen mag). Fuller will abhauen, und zwar „irgendwohin, wo sie nicht sind“ (die paar Mal, die Cole ihm mittlerweile sein jämmerliches Leben gerettet hat, kann man ja auch vernachlässigen), denn „ihr Boß ist verantwortlich für den Tod meines Sohnes“. Okay, da kann man mal ein wenig miefig werden. Cole allerdings sieht´s anders, für den Tod des Juniors ist niemand anderes verantwortlich als Fuller selbst, weil er für „beide Seiten“ gearbeitet habe (nobody likes a double agent, ist ja auch wieder wahr). Cole bekundet überdies, Fuller nicht ausstehen zu können (auch da kann ich ihm jetzt wieder nicht wirklich widersprechen), ihn aber schützen zu wollen, weil er wohl irgendetwas weiß und hinter dem die NSA her ist (womit wenigstens mal die Agency benamt wäre). Das macht alles null Sinn, ist völlig gaga, aber so ungefähr das an Plot, was wir bekommen. Cole wirft Fuller vor, dass es ja wohl seine Schuld eigene gewesen wäre, seine Familie zu verlassen (?), Fuller verteidigt sich, nie Informationen an die NSA gegeben zu haben (aha, da erinnert sich wohl langsam jemand), Cole weist darauf hin, dass das daran gelegen habe, dass er, also Cole, ihn daran gehindert habe. Und der „letzte Teil“ von dem Whatever befinde sich in Fullers Kopf (Johnny Mnemonic?). Fuller räsoniert: „Wenn ich lebe, muss Gary sterben!“ Bitte? Wie? Warum? Ich versteh´s nicht. Hat irgendjemand den Film vor VÖ in ein 10000-Teile-Puzzle geschnitten und dann willkürlich wieder zusammengesetzt? Macht nur die Synchro keinen Sinn? Hat irgendjemand einen Plan, was hier wie warum womit zusammenhängt? Lalala, backe backe Kuchen, tüdelüü…
Okay, vergessen wir den, äh, Plot. Lohnt vermutlich eh nicht wirklich, darüber nachzudenken. Fuller fragt sich, woher die Bösmänner um Sanchez (oder Gary. Who knows?) immer wissen, wo er ist (du meinst also, abgesehen von den Momenten, an denen du sie anrufst und es ihnen persönlich verrätst?). Ganz einfach, meint Cole, auf die selbe Art wie er auch, nämlich mit einem, ta-daa, Transmitter, denn Cole ist verwanzt (und der Transmitter, den Cole in Händen hält, ist natürlich der, der Clark in dem Stripschuppen gemopst wurde). Der Sender befindet sich in Fullers Backenzahn.
Sanchez steht dieweil im Vorhof seiner Villa ziemlich alleine und dumm rum und fragt sich, wo seine Leute sind. Weiß ich doch nicht, wo deine Deppen sich rumtreiben. Vielleicht schon alle verschlissen. Aber da tauchen wenigstens Slavo und eine ihrer Killerschicksen in einejm Jeep auf. Slavo gibt zu bedenken, dass alles im Eimer ist, wenn die NSA Fuller findet (tja). „Du fickst nicht schlecht, aber du sollst nicht denken,“ outet sich Sanchez als Chauvi-Schwein, „das kann ich besser“. „Du kannst beides gut,“ schleimt Slavo sich bei ihrem Herrn und Gebieter ein.
Cole zieht mit der guten alten Zange aus dem Auto-Werkzeugkasten Fuller den verräterischen Zahn, dieweil Sanchez, mit Slavo und der Killermaid unterwegs, Selbstzweifel plagen (selten für einen movie madman maniac): „Ich habe nichts in der Hand, absolut nichts!“ (Dann könntest du ja eigentlich auch einpacken und nach Hause gehen). Spatz in der Hand oder auch nichts, ist ja auch egal, jedenfalls legen Sanchez & Co. einen Hinterhalt und beballern Cole und Fuller – der Löwenanteil des Budgets wird in Form von Coles Corvette in die Luft gejagt (dieser Film scheut keine Kosten und keine Mühen). Man ballert ein bissl hin und her, Sanchez brüllt Fuller zu, dass Cole der Mörder seines Sohnes sei. Cole requiriert ein vorbeifahrendes Fahrzeug und ergreift mit Fuller die Flucht.
Außerhalb der Schußweite der bösen Feinde kommt Fuller allerdings auf Sanchez´ Anschuldigung zurück und hält Cole einen Ballermann an die Rübe, befiehlt ihm anzuhalten und auszusteigen. Kleine Exekution angedacht, oder was? Cole behauptet, dass Fuller Junior sich noch bester Gesundheit erfreue. Fuller glaubt das kein Stück weit, also kämpfen die beiden ein bissl miteinander. Im Verlauf des fröhlichen gegenseitigen Drescheausteilens stellt Cole die Behauptung auf, den Kleenen nur in den Wald gezerrt und dort dreimal in den Boden geschossen zu haben, um Sanchez vorzugaukeln, das Kind getötet zu haben. Nun sitze der Kurze in einem sicheren Haus. Fuller kämpft erst mal ein bissl weiter, aber Cole meint, dass Gary (Ceder? Oder doch Sanchez? Bitte, einigt euch doch mal!) weiß, dass Fuller der einzige ist, der ihn noch aufhalten könne, drängt seine Hilfe auf und bietet an, eine Fuller-and-child-reunion durchzuführen.
Zunächst mal fahren Cole und Fuller zu Fullers Eheweib Susan, die ihm bahnbrechende Neuigkeiten verklickert: „Eric ist verschwunden!“ (Eric ist, wer hätte es gedacht, der bewußte Sohn). A alder Houd, wos du mir erzällst, des waas ich doch scho lang… (Sendung-mit-der-Maus-Modus: Das war Fränkisch). Was Susan auch weiß: die Cops waren da (soll bei verschwundenen Kindern gelegentlich vorkommen). Cole schlägt angesichts der unerwarteten Bullenpräsenz vor, sich schleunigst zu verpissen (warum war der Besuch überhaupt nötig?). Fuller erinnert sich wieder an ein paar Sachen. Und ich würde jetzt herzlich gerne wissen, sind Gary Cedar und Sanchez die selbe Person und wenn ja, warum nicht?.
Susan wird eingepackt, es wird losgefahren, wohin auch immer. Aber schon schwirrt ein Hubschrauber über dem Fluchtfahrzeug und Slavo ballert mit Raketen um sich (woher Slavo jetzt weiß, wo Fuller sich aufhält, wo der Sender doch extrahiert ist, weiß ich auch nicht). Das „safe house“, in dem Cole Eric versteckt hält, wird von Bösmännern überfallen, irgendjemand niedergeschossen, das Haus mit Bomben gespickt und Eric in den Hubschrauber gepackt. Woher zum Geier kannten jetzt Slavo und Sanchez/Cedar/whoever das Versteck? Der Angeschossene, ein gewisser Leo und alter Kumpel von Cole, rettet sich dramatisch aus dem Haus und wird von Cole angemessen emotional überwältigt versorgt (könnte eine mächtig beeindruckende Szene sein, wenn wir Leo in unserem Leben oder wenigstens diesem Film schon mal gesehen hätten), dieweil das Haus (bzw. eine Pappmaché-Gartenlaube von Hundehüttenausmaßen) in die Luft fliegt. Auch Cole fragt sich, woher Slavo das Versteck kannte (nicht, dass das geklärt werden würde. Aber schön, dass die Herren Drehbuchautoren den Punkt wenigstens ansprechen). Freundlicherweise hat Cole in unmittelbarer Nähe ein kleines privates Waffenlager verbuddelt, d.h. wir nähern uns vermutlich dem Showdown.
Slavo führt Sanchez/Gary stolz den gekidnappten Eric vor.
Susan verblüfft uns mit der Feststellung, sich drei Jahre um ihren Männe Sorgen gemacht zu haben („und jetzt bist du wieder da“. Hä? Soll das implizieren, dass Fuller die ganze Zeit von der Family getrennt war, weil er für Sanchez arbeitete oder ist er seit drei Jahren gedächtnislos und daher verschwunden? Dieser Film beginnt mich zu nerven, zumal Eric im Flashback in happy family days keine Sekunde jünger aussah als gerade eben). Fuller gelobt das übliche „ich-lass-euch-nie-wieder-allein“-Gedöns.
Okay, es wird also der Sturm auf Gary Sanchez Cedar Hues´ Anwesen geplant. Es trifft sich günstig, dass Cole seinerzeit die Einrichtung der dortigen Sicherheitsanlagen überwacht hat (man sollte allerdings meinen, dass dieses Faktum auch Sanchez/Cedar bekannt sein dürfte und der das, wenn er einigermaßen alle Latten am Zaun hat, hat korrigieren lassen. Und wenn nicht, ist er selber doof). Fuller fragt sich jetzt doch mal, warum Cole ihm eigentlich hilft. Da kommt jetzt der vorhin eingespielte Traum-Flashback ins Spiel. Vor langer langer Zeit war Cole an einem Bankraub beteiligt, es kam zu einer Schießerei, ein Kind wurde getötet. Und dieses Kind war niemand anderes als Gary Cedars Sohn (for crying out loud, ich geh jetzt mal davon aus, dass Cedar und Sanchez die gleiche Person sind. Kill the writers). Und als Rache für das Ableben des Stammhalters zwang Cedar Cole, für ihn zu arbeiten (! Welch infamer Plan, welch Teufelei, welch grausame Folter!). Als Cedar Cole nun befahl, Eric zu töten, war das der Tropfen auf den heißen Stein, der in Cole die Gutmenschen-Instinkte geweckt und seinen Seitenwechsel veranlasst habe. Und ja, das ist doof, dumm, blöde und idiotisch. Liegt damit voll auf der Linie des Films. Genauso wie die verflucht hell aussehenden Nachtaufnahmen.
Der Angriff beginnt – Slavo und Gary streiten sich darum, wer die Ehre hat, Cole umzubringen. Dieses Privileg fordern nämlich beide ein, Slavo auf der Grundlage der ersichtlich gescheiterten Ehe, Gary, weil Cole ihn „zerstört“ habe (so kaputt sieht er gar nicht aus, abgesehen halt davon, dass er wie Matthias Hues aussieht). Es wird heftig im Vorgarten von Garys Villa geballert und auf einmal stellt sich unerwartete Unterstützung für unsere Helden ein – die NSA fährt eine mittlere Armee auf (woher wissen jetzt die wieder von Coles und Fullers Angriff? Und benutzt die NSA wirklich auch wie das FBI Westen, auf deren Rücken metergroß „NSA“ draufsteht? Ich dachte immer, die NSA wäre ultrageheim). Sanchez oder Gary oder wie auch immer kuckt sich den Angriff in der Glotze an und reagiert etwas säuerlich, als er die NSA-Heinze erkennt: „Das darf doch nicht wahr sein! Die Halunken von der NSA!“ Tja, Halunken sind das, recht hat der, wie kommen die dazu, massenhaft unschuldige Henchmen umzulegen? „Mein ist die Rache“, spricht der Herr bzw. in diesem Falle Gary Sanchez und auch Slavo mag den Attackern gern das Fürchten lehren. Gary befiehlt Tommy, Eric zum Pool zu bringen und dort umzubringen (warum immer diese Umstände? Mag Gary keine Blutflecken auf´m Teppich?).
Cole hat´s besonders auf sein ehemaliges Weib abgesehen und gröhlt „Honeeeey, ich bin wieder daheeeiim“ durch die Gänge und killt ein weiteres Mitglied von Slavos weiblichem Killerteam, dieweil Gary mit zwei MPis durch die Gänge rennt, mit diesen sinnlos rumfuchtelt (John Woo ist das nicht), aber augenscheinlich ganze NSA-Hundertschaften niedermetzelt (das man mit dem Gehampel überhaupt IRGENDETWAS treffen könnte, möchte ich hiermit offiziell und rein grundsätzlich bestreiten).
Cole und Slavo treffen aufeinander und beschließen, ihre Differenzen sportlich-fair mit einem Duell zu klären. Cole legt Slavo blutig um, die hat aber noch die Kraft, ein pseudowitziges Wortgefecht mit ihrem Ex auszutragen. „Ich dachte, man soll sich nach links drehen“, witzelt sie verröchelnd. „Von mir aus gesehen“, brummt Cole. Wäre vermutlich unendlich komisch, wenn dieser Witz bzw. diese Situation vorab schon mal angedeutet worden wäre.
Nachdem die Scheidung vollzogen ist, kann sich Cole wieder um´s wesentliche kümmern – er will Gary, Fuller soll seinen Sohn suchen. Cole kommandiert einen NSA-Agenten herum, der soll den Computerraum suchen, bevor Sanchez (jetzt ist´s mal wieder Sanchez… gähn) das Programm startet (? Seit wann hat er das vor?). Der Computerraum ist schnell gefunden, dort hockt ein Idiot, der seine Klamotten wohl im Liberace-Fanshop einkauft, vor einem Computer aus dem Jahr 1982. Idiot oder nicht, er kann Kung-fu. Der NSA-Mann gewinnt den Fight allerdings, muss jedoch von Cole, dem Retter in der Not und allen Lebenslagen, äh, gerettet werden, als ein bereits niedergestreckter Schurke versucht, unfairerweise den siegreichen NSA-Agenten hinterrücks zu plätten. Danach kann er sich Sanchez oder wie auch immer der Kerl jetzt gerade heißt, widmen. Im Zweikampf zieht Sanchez/Gary den Längeren, vermöbelt Cole nach Strich, Faden und allen Regeln der Kunst, vergißt nur leider, wie üblich, den Kontrahenten terminal zu liquidieren. Statt dessen kann Cole die Beine in die Hand nehmen, wozu Sanchez dreckig lacht und sich dann durch einen Belüftungsschacht (! Ich dachte, das ist ´ne Villa und keine Fabrik) verdrückt.
Draußen wird er allerdings von Cole erwartet: „Wird aber Zeit“, grinst der (ich möchte allerdings schon wissen, wie sich Cole dahingebeamt hat. Die Technik hat er sich wohl von Jason Voorhees geborgt). Cole ist der Ansicht, seine „Schulden“ zurückgezahlt zu haben, aber Sanchez/Cedar steht auf dem Standpunkt, dass Cole ihm alles genommen habe: „Mein Leben. Meinen Sohn.“ (Mein Auto, mein Pferd, meine Pferdepflegerinnen). Das muss nun ein für allemal gesettled werden, und zwar mano-a-mano (ungeachtet der Tatsache, dass Gary ihm gerade heftig aufs Maul geschlagen hat, lässt Cole sich drauf ein). Es entbrennt der vermutlich lamest-ass-Fight der jüngeren Filmgeschichte (besonders lächerlich finde ich, dass Gary sich zwischen zwei Bäumen „verfängt“ und in dieser unpäßlichen Lage von Cole bearbeitet wird). Es gelingt Cole relativ unproblematisch, Gary (tot-?) zu schlagen.
Fuller tankt sich indes zum Swimming Pool zu, wo Tommy und ein paar andere Thugs dabei sind, Eric im Pool zu ersäufen (man könnte sich´s natürlich schurkenseitig einfach machen und dem Kurzen ´ne Kugel in die Rübe jagen, aber nööö, wir haben ja Zeit, ist ja nur grad ´ne NSA-Invasion im Haus, da kann man ruhig die sadistische Karte spielen. Volldeppen). Fuller wird zur Furie, killt die Bösmänner – allerdings kann man das nicht sooo richtig erkennen, weil die Filmemacher es für eine töfte Idee halten, das quasi als Traum-/Doppelmontagensequenz zum im CT wieder sich wild hin- und her werfenden Fuller zu realisieren. Als Fuller-Vergangenheit seinen Junior noch lebendig aus dem Pool zieht, beruhigt sich Fuller-Gegenwart in der CT-Röhre auch etwas (mann, ist das alles saudoof).
Fuller wird in der Vergangenheit der „Story“ mit Frau und Kind wiedervereinigt (aaaawwwww!) und von der NSA mit einer „netten Pension“ „entlassen“ (hä? Bitte wie? Ist der jetzt ein berufsmäßiger Agent gewesen? Ach nöööö, jetzt wird´s mir wirklich zu blöde), Cole, der geheimnisvolle Held, verschwindet am Horizont.
In der „Gegenwart“ wird der immer noch wild herumzuckende Fuller aus dem CT gezerrt – jetzt versteh ich nun wirklich nix mehr. Die Story war doch beendet, was treibt der Kerl jetzt also im Krankenhaus und warum muss ihm offensichtlich ein Dachschaden behoben werden? Oder war am Ende der ganze Film nur ein „Traum“. Dagegen spricht allerdings nun wieder das von Cole gemurmelte Nachwort, wonach Fuller sein Gedächtnis wiedergefunden habe und er selbst ein neues Leben beginnen werde. Ende. Nachspann – ohne Cast-Auflistung, wie erwähnt. Gottseidank, noch eine Minute länger und ICH hätte mein Gedächtnis verloren, und zwar freiwillig…
Verdammte Hacke – ich bin einiges gewohnt, wie die knapp 400 Reviews, die ich mir in den vergangenen viereinhalb Jahren aus den Daumen gelutscht habe, wohl eindrucksvoll (angeb-protz) beweisen, aber manchen Könnern gelingt es tatsächlich immer noch, mich negativ zu überraschen. The Protector ist ein selten saudoofer Blödkoppsfilm, der ausschließlich für Gehirnamputierte (oder vielleicht mit Gedächtnisschwund behaftete, also solche, die nicht wissen, dass es RICHTIGE Filme gibt) goutierbar ist. In einem knappen englischen Satz ausgedrückt: this film sucks on every level. Und zwar mightily.
Okay, gut, irgendwie hab ich das ja erwartet und vielleicht sogar erhofft, schließlich gibt´s belanglose B-Actionfilme wie Sand am Meer und das langweilt ja auch nach einer Weile, dann können die Filme wenigstens SO schlecht sein, dass sie dadurch einen gewissen Unterhaltungswert entwickeln, aber The Protector ist nicht lustig-doof, sondern nur doof-doof. Und zwar ausnahmslos alles.
Story? Oh mein Gott – klar, ich bin, als Veteran von Filmen wie Warhead, Strike Zone und anderen Perlen des Zagarino´schen Schaffens, darauf vorbereitet, dass eine schlüssige, intelligente, nachvollziehbare oder wenigstens nicht volldebile Story allenfalls optional und mit Sicherheit der Punkt am Film ist, auf den am wenigsten Augenmerk gelegt wird, aber so eine konfuse, idiotische, unglaubwürdige und einfach nur lächerlich-blöde Geschichte muss man sich erst mal ausdenken (und besonders bedenklich, oder, von einem anderen Standpunkt aus gesehen, wenig überraschend, ist, dass es für diese Plotte VIER Drehbuchautoren gebrauch hat. Naja, einer allein kann sich soviel Dumpfsinn ja gar nicht von der Seele schreiben, da implodieren vorher die Gehirnzellen). Nichts passt zusammen, keiner wird begreifen, in welchem Zusammenhang die Rahmenhandlung (Ihr wißt schon, der Käse mit dem CT-Scanning, das, wenn man diesem Film glauben darf, umgehend von der Genfer Konvention und der UNO als unangemessene Folter verboten werden sollte) mit dem Rest der Handlung steht und wieso sich die Filmemacher wieder einmal dieses idiotischen Kunstgriffs, den ganzen Film quasi als Flashback zu erzählen, bedient haben (wobei man immerhin bescheinigen muss, dass die Filmemacher das am Ende noch, äh, besser hingekriegt haben als John Carpenter bei Ghosts of Mars, alldieweil nicht die ganze Handlung inklusive Ende vorhersehbar ist. Liegt natürlich aber auch daran, dass die Handlung unlogisch, wirr und konfus ist. Die könnte man nicht mal vorhersagen, wenn man das Drehbuch auf´m Wohnzimmertisch liegen hat). Bei dem Film würde es mich allerdings wirklich fast reizen, a la Woody Allens What´s Up, Tiger Lily ´ne neue Synchronisation zu erstellen, die den Film wirklich, wie im Text mal von mir spekulativ angedeutet, zur Anti-Raubkopierer-Mär umstricken würde.
Gut, für den Hammer schlechthin des Films kann weder Drehbuchautor noch Regisseur was: die Tatsache, dass Matthias Hues´ Charakter wahlweise Gary Cedar oder Sanchez heißt, dürfte wohl an der Grenzbeklopptheit der deutschen Synchroersteller liegen. Wie obiger Cast-Liste nämlich zu entnehmen ist, heißt Matthias Hues im Original „Gunther“ und ist damit der Die Hard-mäßige typische deutsche Bösmann, und das wollte man dem geneigten Publikum hierzulande wohl nicht zumuten (seufz. Als ob das dem Publikum, dass sich 3-Euro-DVDs von Best bzw. Zagarino-Filme überhaupt kauft bzw. ausleiht, nicht sowas von scheißegal wäre). Blöderweise waren da wohl mindestens zwei Autoren am Werk, und der eine taufte Gunther in Sanchez, der andere in Gary Cedar um und beim Erstellen der Synchronisation fiel das entweder niemandem auf oder, was ich fast für wahrscheinlicher halte, es war den Leuten wurst bzw. es gab keine Zeit/kein Geld, den Fehler zu korrigieren. Dumm gelaufen – das raubt dem Film natürlich den letzten Rest Schlüssigkeit, der ihm ursprünglich mal innewohnte.
Filmisch ist das ganze auf einem sehr biederen Niveau – der Film sieht unglaublich billig aus (das merkt man nicht nur am Set-Recycling: dass das Diner und der Stripclub das selbe Set, geringfügig umdekoriert und ein bissl anders beleuchtet ist, sieht der sprichwörtliche Blinde mit´m Krückstock, auch die anderen Sets sind äußerst sparsam dekoriert; der Showdown, angeblich in Sanchez/Cedars luxuriösen Hauptquartier, einer Villa, sieht mehr so aus, als hätte man ihn in irgendeinem Fabrikkeller vor ein paar nackten Wänden gedreht, und der Schlußfight selbst spielt sich sicherheitshalber gleich im Wald ab). Und für den Schmu brauchte es am Ende nicht nur vier Autoren, sondern auch zwei Regisseure! Von denen einer seinen Namen nicht hergeben wollte… Jeff Frey, der sich als Fabian Lloyd kreditieren lässt, hat auf seinem Kerbholz den Julie-Strain-Film Bloodthirsty (sicher auch nicht gerade großes Tennis, ungesehenerweise), Regisseur Nr. 2, Boon Collins, verdankt seinen sehr überschaubaren Ruhm einem Triumvirat von Dan-Haggerty-Filmen (ja, genau Dan Haggerty, „der Mann aus den Bergen“), und in zwei davon spielte auch Jan-Michael Vincent (post-Stardom, selbstredend) mit. Sagt ja auch schon irgendwie alles. Egal, wer von beiden welche Teile des Films inszeniert hat, sie können´s eh nicht. Dramatische Szenen (ha!) sind todlangweilig, Actionszenen ebenso, da die der Schule „wild zufällig in der Gegend rumballern“ geschuldet sind und Ursache und Wirkung selten in einen Zusammenhang zu bringen sind, soweit´s um Bleiaustausch geht. Solche Actionszenen kann ich auch inszenieren (und mein dreijähriger Bruder, den´s nicht gibt, könnte das auch – mit seinen Playmobil-Figuren). Die Martial-Arts-Szenen sind ein ganz klein wenig besser, aber nicht viel, das nennt sich zwar laut Abspann „choreographiert“, aber es besteht größtenteils aus (für den Zuschauer) spaßfreien High-Gekicke (und der Showdown-Schlußkampf zwischen Zagarino und Hues ist der wohl lächerlichste Martial-Arts-Fight, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Da könnte ich auch noch mitmachen. Liegt wohl daran, dass Matthias Hues zumindest bei mir nicht wirklich als Martial Artist bekannt ist). Die völlige Vernachlässigung von Details wie „passt-meine-Anschlußszene-an-das-was-ich-gerade-gedreht-habe“ (Paradebeispiel: Krankenhaus – Dach) passt zur allgemeinen Billigkeit, die irgendwie auch nach Uninteressiertheit seitens der Produzenten aussieht („wenn drei Leute sich das Video ausleihen, haben wir unser Budget eh eingespielt, warum sollten wir also auf Realismus achten?“).
Schauspielerisch – also bitte… Zagarino/Hues – da ist nicht mit Schauspielerei zu rechnen. Zagarino bemüht sich heute mal wieder gar nicht und liefert eine Performance ab, die ich nur deswegen nicht als „hölzern“ bezeichne, weil ich damit Holz beleidigen würde. So unmotiviert hab ich den guten Mann selten gesehen (und wer selbst in dem Ingvordsen-Schwachsinn Strike Zone so tut, als würde er in einem echten Film mitspielen, könnte eigentlich auch hier ein bissl Einsatz zeigen – übrigens bedient sich der Meister auch eines Stuntdoubles. Tsk…). Matthias Hues wird nicht jünger, stelle ich fest (ach?), macht aber zumindest beim Zuschauen ein wenig Spaß, weil er mit Schauspielerei halt wirklich nix am Hut hat und einfach irgendwie vor der Kamera rumhampelt (oh wei, wenn er das liest, wird er mir Prügel androhen) – die besten (d.h. wenigsten gehirnkrebsverursachenden) Lines hat er sowieso.
Vollkommen verleidet wird einem der Film (sofern das überhaupt noch möglich ist) allerdings durch Steven Nijjar als Fuller – eine derartige Anhäufung schauspielerischen Antitalents in humanoider Form muss man erst mal finden. Gegen den Knaben wirkt Matthias Hues als schuftiger Erzschurke knuddelsympathisch – gut, das Script hilft ihm nicht weiter, weil es ihn einen ganzen Batzen blödsinniger Dinge tun lässt, aber können tut er auch nix. Kein Wunder, dass Mr. Nijjar, der sich sogar als Co-Produzent verdingt (hat der zuviel Geld?), in keinerlei nach Bedeutung riechender Filmware zu orten war/ist. Die restlichen Darsteller werden schamhaft verschwiege – Wowereit.
Die DVD ist eine Best-Übernahme aus alten Beständen von Eagle Entertainment (wie auch die Neuauflagen von X-Tro II und Deadly Breed z.B.). Die Bildqualität des 4:3-Vollbildtransfers liegt dabei über dem Durchschnitt üblicher Best-Releases, d.h. das Ganze ist einigermaßen ansehbar. Schärfe und Kontrastwerte liegen im durchschnittlichen Bereich, die Kompression ist für Best richtig gut, die Farben passen auch und Bildstörungen und/oder Defekte/Artefakte sind nicht zu vermelden.
Als Ton stellt sich ausschließlich deutscher Ton in Dolby 2.0-Format vor. Die Dialoge sind dabei recht klar verständlich, die Tonspur ist rauschfrei, aber insgesamt ein wenig lasch, vor allem, was die Soundeffekte angeht, das dürfte aber schon an der Vorlage liegen (ich glaube kaum, dass die Filmemacher wirklich auf einen knackigen Soundmix Wert gelegt haben).
Selbst die Trailershow ist eine reine Übernahme von Eagle Entertainment und featured den bekannt unterbelichteten Trailer von In the Woods und des Psychopathendramas Psychopath.
Fazit: Ein saublöder Film, für den selbst 3 Euro rausgeschmissenes Geld sind. Der Film hat zwar durchaus aufgrund seiner inhaltlichen und schauspielerischen Debilität Potential zur Trashgranate, nimmt sich dafür aber zu ernst und ist einfach zu konfus, zu wirr – es macht einfach keinen Spaß, die Handlung verfolgen zu wollen, die lustlose Performance von Zagarino und die talentfreie Vorstellung von Nijjar kann selbst ein bewährt trashiger Matthias Hues nicht ausgleichen – für die einzigen Momente echten Unterhaltungswert sorgt unser Exportschlager allerdings exklusiv. Auf Silberform gepreßte Dummbrätzigkeit in Tüten, die keine Existenzberechtigung hat – nö, mir fällt wirklich kein Grund ein, warum man The Protector seiner Sammlung einverleiben sollte. Tut mir auch leid… (um meine Zeit). Und ach ja, die KJ-Freigabe wäre, wenn´s im ersten Shootout im Diner nicht ein paar knackige Einschüsse gäbe, auf deren Äquivalente man während der restlichen Spielzeit vergeblich wartet, ein Witz.
(c) 2004 Dr. Acula
BOMBEN-Skala: 8
BIER-Skala: 3
Review verfasst am: 01.04.2004