The Marine 5: Battleground

 
  • Deutscher Titel: The Marine 5: Battleground
  • Original-Titel: The Marine 5: Battleground
  •  
  • Regie: James Nunn
  • Land: USA
  • Jahr: 2017
  • Darsteller:

    Mike „The Miz“ Mizanin (Jack Carter), Nathan Mitchell (Cole), Bo Dallas (Alonzo), Curtis Axel (Deacon), Naomi (Murphy), Anna van Hooft (Zoe), Maryse Oullet Mizanin (Ana), Heath Slater (Cash), Sandy Robson (Vincent)


Vorwort

Ex-Marine Jake Carter hat einen neuen Job – ich schätze primär, weil WWE-Schreiberlingen nichts anderes einfällt (siehe „12 Rounds 2“) ist er jetzt Sanitöter. Gleich sein erster Arbeitstag bringt ihm Frust. Zwar gelingt es ihm, die verunfallte Ana aus ihrem von einer Ladung Ziegel zertrümmerten Auto zu befreien, die holde Maid gibt aber Minuten später auf der Ambulanz-Trage den Löffel ab.

Dieweil, anderswo, genauer gesagt, am Clubhaus einer Freizeitvereinigung von ganz sicher gesetzesfürchtigen Motorradfahrern namens „Lost Legion“. Deren Vorsteher bekommt von zwei Typen aus einem Truck eine frische Sammlung Luftlöcher in den Brustkorb gestanzt, was bei den Genossen des nunmehr Ex-Clubpräsidenten verständlicherweise eher negativ gesehen wird. Man nimmt die Verfolgung auf und die Attentäter fangen sich im Zuge der Verfolgungsjagd selbst einige blaue Bohnen ein.

Nur Cole, der Fahrer des Wagens, überlebt und steuert in seiner Not die Parkgarage eines geschlossenen Vergnügungsparks an, um von dort aus den Notruf zu suchen. Und schon Sekunden später erhalten Jake und seine Partnerin Zoe den Auftrag, nach einem vermeintlichen Herzinfarktpatienten zu suchen.

Cole wird schnell gefunden und notdürftig versorgt, aber ein Kommando der Bikergang, vom aufstiegswilligen und rachedurstigen Alonzo angeführt, hat die Ambulanz geortet und 2 + 2 zusammengezählt. Alonzo, Deacon und Murphy sind bis an die Zähne bewaffnet und wollen Cole haben. Als ihnen Zoe in die Hände fällt, haben sie auch ein gutes Argument an der Hand. Jake liefert, im Glauben, die Biker wüssten nichts von zwei Killern, die Leiche des verstorbenen Attentäters aus, um freies Geleit zu erhalten. Alonzo geht auf das Angebot ein, erschießt aber trotzdem Zoe.

Carter ist nun persönlich angepisst und zu allem Überfluss trifft Lost-Legion-Vize- und damit jetzt Neu-Präsident Vincent ein und der weiß, dass es zwei Täter gibt und einer daher rein mathematisch gesehen noch lebt. Cole und Carter flüchten in den Vergnügungspark, doch die Biker durchkämmen das Areal. Nur kommt’s Alonzo langsam komisch vor, dass Vincent Cole so unbedingt tot sehen will, ohne vorher mal sanft zu fragen, wer ihn denn beauftragt hat…


Inhalt

Das „Marine“-Franchise ist mittlerweile erfolgreichstes Pferd im Stall der WWE Studios und das liegt sicher auch daran, dass mittlerweile eine gewisse Stabilität eingezogen ist. Nachdem John Cena den Anfang machen durfte, dann den Staffelstab an Ted DiBiase jr. weiterreichte, ist Teil 5 nunmehr schon der dritte Teil am Stück mit Mike „The Miz“ Mizanin in der Hauptrolle.

„Battleground“ (den Namen eines der traditionell miesesten WWE-PPVs zu verwenden, halte ich für eher… ungeschickt) orientiert sich an der seit einigen Jahren galoppierenden Welle von „reduzierten“ Actionfilmen, die sich auf wenige Schauplätze und einen Quasi-Echtzeit-Ablauf konzentrieren. Keine schlechte Idee, wenn man nicht gerade in Budgetmillionen schwimmt.

Regisseur James Nunn, Absolvent der jüngeren britischen Crime- und Gewaltfilmschule, und international bislang am ehesten mit zwei Scott-Adkins-Reißern aufgefallen („Green Street Hooligans 3“, „Eliminators“), hetzt seine Figuren daher für zwei Akte durch ein leeres Parkhaus (was durchaus schon an und für sich einen recht creepy backdrop angibt) – quasi „Die Hard in a Parking Garage“ – und dann noch für den Showdown durch den angrenzenden theme park mit seinen Geisterbahnen und sonstigen Fahrgeschäften. Die Atmosphäre passt also durchaus und an Story erwarten wir eh nichts besonderes, mehr als einen Grund dafür, dass die Bikergang unbarmherzig den Mörder ihres Anführers verfolgt, braucht’s nicht, um die Nummer neunzig Minuten in Schwung zu halten.

Gröbere Unsinnigkeiten werden vermieden, alles ist einigermaßen schlüssig, man braucht aber auch kein Gehirnschmalz drauf verschwenden und kann sich geflissentlich auf die Action konzentrieren. Die wechselt zwischen soliden shoot-outs und hand-to-hand-combat, der weniger auf „flashy moves“ denn auf halbwegs realistisch wirkende, effektive Fiesheiten ausgelegt ist. Hier will niemand zeigen, wie gut er Martial Arts im Sinne von „Arts“ beherrscht, hier will man seinen Gegner so schnell und mit allen verfügbaren Mitteln in die nächste Welt befördern. Einige rüde Splattereinlagen sind inkludiert.

Weil neben dem Miz (und er ist awesome) noch ein ganzes Rudel anderer WWE-Wrestler mitmischt, schleicht sich die ein oder andere Wrestling-Technik ein (was ich ja schon immer empfohlen habe – warum die gleiche generische Action zelebrieren, die auch hundert andere Low-Budget-Klitschen bieten, wenn man einen „eigenständigen Stil“ hat und eine eingebaute Fanbase?).

Stichwort WWE-Stars – glatt fünf weitere Wrestler geben sich neben The Miz die Ehre – seine Ehefrau Maryse Oullet Mizanin (die allerdings „nur“ das Opfer des Verkehrsunfalls zu beginn spielt und daher keine großartigen schauspielerischen Aufgaben zu erfüllen hat), Heath Slater (letzter Aktiver des Nexus-Stable) und Curtis Axel (aka Joe Hennig und der Sohn von Mr. Perfect Curt Hennig) als Biker-Henchmen sowie Bo Dallas (Bruder von Bray Wyatt und Sohn von I.R.S.) als Alonzo. Gerade Dallas und Axel erledigen durchaus gute Jobs (kein Wunder, sie haben auch mehr Screentime als in den letzten zwei Jahren WWE-TV zusammengerechnet). Auch noch mit dabei: Naomi aus der SmackDown-Womens-Division, die sich einen fetzigen Fight mit The Miz liefert (näher kommen wir unter WWE-Banner wohl nicht an Intergender-Wrestling). Der Rest des Casts wird aus routinierten Stuntleuten und B-Minus-Schauspielern (wie Anna van Hooft als Zoe, die man in „Warcraft“ erspäht haben könnte) zusammengesetzt. Und The Miz selbst? Der bringt wieder mal das Kunststück fertig, ein likeabler Action-Held zu sein, obwohl seine Wrestling-Persona die des „obnoxius heel“, die er zur Perfektion entwickelt hat, ist. Gut, Mike Mizanin hat den Vorteil, dass er als Wrestler Quereinsteiger war (er wurde aufgrund seiner Reality-TV-Erfahrung in MTVs „The Real World“ verpflichtet) und kam immer mehr über die Personality-Seite als die in-ring-skills (obwohl er da mittlerweile allemal auch „serviceable“ ist)… (Witzigerweise sind Bo Dallas und Curtis Axel im WWE-TV gerade als „Miztourage“ Miz‘ Lakaien…).

Die Blu-Ray-Qualität der Sony-Scheibe ist absolut okay. Als Extras gibt’s zwei kurze Featurettes über das Drehen im Vergnügungspark und die Vielzahl von WWE-Stars im Cast.

Wem „The Marine 3“ und „4“ gefallen haben, der wird auch hier zuschlagen müssen, aber auch, wer nicht über die Wrestling-Connection kommt, bekommt hier einen soliden DTV-Actionklopper geboten, der 90 Minuten gut unterhält.


BOMBEN-Skala: 4

BIER-Skala: 6


mm
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