The Little Hours

 
  • Original-Titel: The Little Hours
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  • Regie: Jeff Baena
  • Land: Kanada/USA
  • Jahr: 2017
  • Darsteller:

    Alison Brie (Alessandra), Dave Franco (Massetto), Kate Micucci (Ginevra), Aubrey Plaza (Fernanda), John C. Reilly (Father Tommasso), Molly Shannon (Maria), Fred Armison (Bishop Bartolomeo), Jemima Kirke (Marta), Nick Offerman (Lord Bruno), Lauren Weedman (Francesca), Paul Reiser (Ilario), Paul Weitz (Lurco)


Vorwort

Im Jahre 1342 geht das Leben in einem kleinen Konvent in der Toskana seinen Gang. Mutter Maria hat so ihre liebe Not, die ihr anvertrauten Jesusbräute in der Spur zu halten. Schwester Ginevra ist eine hyperaktive Petze, die jede noch so kleine Verfehlung ihrer Pinguinkollegen brühwarm der Mutter Oberin an den Habit nagelt, Schwester Fernanda nutzt den Konventsesel bzw. dessen vermeintliche Ausbrüche für heimliche nächtliche Ausflüge (Ginevra ist darüber natürlich bestens informiert) und Schwester Alessandra ist depressiv, weil sie – irgendwo verständlicherweise – gar nicht hier sein will, sondern den reichen Händler Ricardo zu ehelichen wünscht. Ihr werter Herr Papa hat sie, als einer der größten finanziellen Gönner des Stifts, hier verklappt, bis mit der potentiellen Schwiegerfamilie ein für alle Seiten erträgliches Arrangement hinsichtlich der Mitgift geschlossen wurde, und, wie Väterchen Ilario bei einem seiner Besuche mitteilt, leider gehen die Geschäfte grad nicht so gut, und die Forderungen von Ricardos Familie sind ziemlich hoch, also… vielleicht sollte sich Alessandra mit dem Gedanken anfreunden, bis auf weiteres zugunsten der Klosterkasse Stickereien anzufertigen…

Auch mit im Spiel ist Vater Tommasso, der Priester des Konvents – dem Messwein durchaus zugeneigt und ansonsten ein eher leutseliger Vertreter seines Fachs, auch zuständig für die weltliche Organisation und das Verscherbeln der im Konvent angefertigten Stickereien und Stoffe auf dem nächsten städtischen Markt. Gerade muss er sich mit der Kündigung des Gärtners Lurco befassen – der hat nämlich die Schnauze gestrichen davon voll, von den manischen Nonnen beschimpft, beleidigt und mit Rüben beworfen zu werden, wenn er die Mädels versehentlich mal ankuckt oder anspricht. Vielleicht wird aber der Zufall Tommasso in dieser Hinsicht zu Hilfe kommen…

Nicht weit weg, auf dem Schloss des paranoiden Provinzgrafen Bruno – dieser nervt seine Frau Francesca mit seinen ständigen Verschwörungstheorien über die Florentiner und die Guelfen, die praktisch schon vor der Tür ständen, um den armen Grafen seiner Besitztümer zu berauben. Francesco gleicht ihre Stimmung durch eine heftige Affäre mit dem Weinkellner Massetto aus, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihr Bett teilt. Die Dame ist zwar wohl doppelt so alt wie Massetto, dafür aber auch doppelt so geil, insofern also kein Grund zur Klage. Zumindest nicht, bis Bruno über ein nächtliches Techtelmechtel stolpert. Bruno verfolgt den flüchtigen Ehebrecher, kann ihn aber im Schlafraum der Diener nicht eindeutig identifizieren, er schneidet dem vermeintlich Schnorchelnden also eine Locke ab, um ihn am nächsten Morgen zur Rede und Schlimmeres stellen zu können. Massetto rettet sich und die Lage damit, dass er ALLEN schlafenden Dienern eine Locke abschneidet und Bruno ist am Morgen zwar zornschnaubend, nichtsdestotrotz aber nonethewiser. Das scheint Francesca als Freifahrtschein zu verstehen, Massetto im Schlossgarten praktisch zu vergewaltigen – was Brunos wachsamen Auge nicht entgeht. Massetto muss nun wirklich die Beine in die Hand nehmen, zu seinem Glück sind Brunos Palastwachen nicht besonders gut in Form…

Massetto flüchtet also in den Wald, wo er praktisch direkt in Tommasso rennt, der gerade eine besoffene Sinnkrise durchleidet, weil er im Rausch den Eselskarren hat kentern lassen und die wertvolle Ware in einem Fluss ruiniert hat. Massetto assistiert Tommasso bei der Bergung der Stoffe und der Reparatur des Karrens. Zum Dank lädt Tommasso den Jungspund auf einen Drink oder zwei ein und als Massetto durchblicken lässt, dass er gerade zwangsweise obdachlos ist, bringt das den Priester auf eine Idee, die retrospektiv nicht zu seinen besten gehören wird.

Und so stellt Tommasso, nachdem er zähneknirschend gestanden hat, die Ware ruiniert zu haben, Mutter Maria seinen neuesten Schützling vor, den taubstummen Burschen Massetto, der Lurcos Posten als Gärtner und odd-job-man übernehmen soll und ob seiner Behinderung auch nicht anfällig ist für die Beleidigungen der Nonnen. Taubstumm kann Massetto ja einigermaßen spielen, aber nicht „unverwundbar“, denn das erste, was Fernanda beim Anblick eines jungen Mannsbilds macht, das sich scheinbar unautorisiert im Konvent rumtreibt, ist ihn zu verprügeln. Tommasso und Maria können das Mistverständnis klären, aber Alessandra, Fernanda und Ginevra sind trotzdem irritiert, denn im Gegesnsatz zum alten Knacker Lurco ist Massetto ein ansehnlicher Bursche, und die härteste Nonne ist am Ende der Predigt irgendwo auch nur eine Frau.

Die Hemmungen fallen, als Fernanda ihre Freundin Marta ins Konvent schmuggelt und, weil Tommasso mal wieder vergessen hat, die Sakristei abzuschließen, mit ein paar Krügen Messwein eine chick party in Alessandras (dank der Zuwendungen ihres Vaters deutlich geräumigeren) Zimmer ausruft. Der Lärm ruft Ginevra herbei, die die Ausschweifungen zu unterbinden versucht, aber zwangsabgefüllt wird und dann fröhlich mitspielt – auch bei den lesbischen Avancen, die Marta und Fernanda propagieren. Die Party endet erst, als Ginevra zusammenklappt und in ihr Zimmer geschleppt werden muss.

Die nächtliche Orgie hat Alessandra spitz genug gemacht, um im Garten, wo Massetto – auf den sie schon vorher ein Auge geworfen hat – etwas unspezifiziert einen Graben schaufelt, über den vermeintlich Taubstummen herzufallen. Massetto wehrt sich nicht sehr…

Fernanda und Ginevra sind helle genug, um zu vermuten, dass hinter dem neuen Gärtner mehr steckt als vermutet (vor allem in seiner Hose) und beabsichtigen ihm auf den Zahn zu fühlen. Fernanda bringt gleich Marta mit, zwecks einer kleinen Vergewaltigung hinter Klostermauern.

Ginevra fühlt sich als bislang nicht von Massetto bepoppt zurückgesetzt und erinnert sich an Martas Bericht während der weinseligen Feier, dass manche Frauen Belladonna als Aphrodisiakum benutzen. Ginevra hat zwar keine Ahnung von der Handhabung der Droge, aber das soll ja niemanden aufhalten.

Unglückseligerweise sucht sich Bischof Bartolomeo diesen Zeitpunkt aus, um den Konvent einen Überraschungsbesuch zwecks allgemeiner Inspektion und Buchprüfung abzustatten. Dass Maria und Tommasso die Bücher eher lax geführt haben, bringt den Bischof nicht in Hochstimmung. In der Nacht kidnappt Fernanda Massetto und schleicht mit ihm aus dem Konvent; Alessandra folgt ihr – dito die sich selbst auf Wolke 7 geschossen habende Ginevra. Sie entdecken wahrhaft Schockierendes – Fernanda und Marta gehören einem Hexenzirkel an und Massetto soll den unfreiwilligen Hauptdarsteller in einem Fruchtbarkeitsritual spielen. Was der Bischof wohl erst dazu sagen wird??


Inhalt

„The Little Hours“ habe ich zum ersten Mal bei den FFF Winter Nights 2018 gesehen. Man kann mit Fug und Recht darüber diskutieren, was genau den Streifen dafür qualifiziert, auf einem Genre-Filmfest gezeigt zu werden, aber wir haben ja die leidgeprüfte Erfahrung nicht erst einmal gemacht, dass auf dem FFF läuft, was immer seinen Einkäufern auf einem Indie-Festival gefallen hat, hence die Fülle plombenziehender coming-of-age-Dramen, mit denen wir in den letzten Jahren überhäuft wurden. Für „The Little Hours“ lässt sich wenigstens noch sagen, dass es sich im weiteren Sinne um „nunsploitation“ handelt und das ist, zählt man die Literatur mit, vermutlich das älteste Exploitation-Genre der Welt – es ist nicht „phantastisch“, aber es hat zumindest Querverbindungen zum Hexen- und damit Horrorfilm und damit zumindest eine dünne Fadenverbindung zum phantastischen Genre (wir könnten auch frech sein und jeden Film, der sich mit Religion befasst, unbefangen ins „Fantasy“-Genre einsortieren, hehe).

Nebenher könnte man „The Little Hours“ aber auch auf einem hochtrabenden Arthouse-Filmfestival vorführen, handelt es sich doch um eine ausgesprochen klassische Literaturverfilmung. Autor/Regisseur Jeff Baena („I Heart Huckabees“, „Life after Beth“) nimmt sich hier nämlich eine Geschichte aus dem “Dekameron”, dem spätmittelalterlichen Novellenzyklus von Giovanni Boccaccio vor, das als Geburtsstunde der italienischen Prosaliteratur dient (quasi also das Gegenstück zu Dantes „Göttlicher Komödie“ und der damit „erfundenen“ italienischen Dichtung). Das „Dekameron“ besteht, wie man kulturlosen Barbaren wie dem Leser dieser Seite sicher erklären muss, aus nicht weniger aus 100 einzelnen Geschichten, im Kontext des Buches erzählt von zehn jungen Leuten, die sich vor der in Florenz wütenden Pest in ein Landhaus flüchten. Die einzelnen Novellen decken ein breites Spektrum von Komik bis Tragödie ab, sind manchmal feingeschliffen und manchmal grobe Satire und erregten natürlich bei der Kirche ganz besonderen Argwohn, kritisierte Boccaccio als moderner Freigeist die Kirche und stellte Sinnesfreuden über christliche Moral. Boccaccio sah sich dabei nicht als Urheber der Geschichten, sondern nur als „Zusammenträger“ bereits existierender Schwänke, Legende und Erzählungen, die er aber durchaus nach seinem Gusto aufpäppelte.

Über die Jahrhunderte hinweg blieben die Scholaren sich einig, dass es sich beim „Dekameron“ um ein unzweifelhaftes Meisterwerk der Weltliteratur handelt. Und Meisterwerke der Weltliteratur haben die Angewohnheit, auch in andere Medien übertragen zu werden, so auch den Film. Bereits zu Stummfilmzeiten wagten sich Produzenten an den Stoff, eine wahre Welle an „Dekameron“- und Pseudo-„Dekameron“-Verfilmungen trat aber erst Pasolinis „Il decameron“ los. Seine Nachahmer machten aus der zugegeben wollüstigen Literaturverfilmung oft genug reine Sexklamotten (der Film „Il decamerone proibito“ von Carlo Infascelli firmierte in Deutschland unter dem hochwertigen Titel „Hattu Keuschheitsgürtel muttu knabbern“ – ich weiß nicht, wie viele unschuldige Kinder dadurch verdorben wurden, dass ihre Eltern den für eine Hasenwitz-Sammlung hielten) – auch unser alter Freund Joe D’Amato ließ sich nicht lumpen und steuerte zur Vogue „Hemmlungslos der Lust verfallen“ („Decameron No. 69“, nudge-nudge-wink-wink) bei.

Während die meisten Adaptionen sich aus den 100 vorhandenen Geschichten ein paar aussuchten, um als Episodenfilme zu reüssieren, beschränkt sich Baena auf eine Geschichte, die auch schon Pasolini in seinen Film integrierte, die des jungen Massetto, der sich als Taubstummer getarnt in ein Kloster schleicht, um mit den Nonnen sein Vergnügen zu haben. Baena übernimmt hiervon aber nur die Grundidee das nicht wirklich taubstummen Eindringlings – der wird vom „Protagonisten“ bei Boccaccio und Pasolini zum Katalysator, auf dessen Erscheinen das gesamte Konvent reagiert.

Massetto ist zunächst überhaupt nicht daran interessiert, den Nonnen unter die Tracht zu kucken, weil er um sein Leben fürchtet und erst mal nichts anderes braucht als ein sicheres Versteck. Erst als die Nonnen, die, wie ihn Tommasso vorgewarnt hat, ein jähzornig-gewalttätiger Haufen sein können, mit dem man sich lieber nicht anlegt, sich an ihn heranmachen, beginnt er die Situation halbwegs zu genießen (er wäre allerdings durchaus damit zufrieden, sich auf Alessandra zu beschränken, weil Fernanda und speziell ihr Messer die Libido dann doch nicht SO anregen). Aber Massettos Auftauchen bringt eben nur zum Ausbruch, was hinter Klostermauern schon seit langer Zeit vor sich hin brodelt – unterdrückte Gefühle und Wallungen, die bei aller Repression eben nicht weg gehen, sondern sich irgendwann ein Ventil suchen werden, und das ist in diesem Fall Massetto. Dass keine unserer drei Haupt-Nonnen eine ideale Jesusbraut ist, kommt noch hinzu – Alessandra wartet (vermutlich vergeblich) darauf, durch Ehe aus dem Konvent erlöst zu werden, Fernanda hat ihre Hexenfreundin am Start, und das Geheimnis, das Ginevra hütet (zumindest bis der Alkohol die Zunge löst), ist für 1342 schier unaussprechlich (und bleibt deswegen auch hier ungenannt). Wer aber meint, Mutter Maria oder Vater Tommasso wären leuchtende Vorbilder, der sieht sich ebenfalls getäuscht…

Wenn man so will (und ich wollte das nach der Erstsichtung beim FFF allemal, und die Wiedersichtung fürs Review hat mich nicht zwingend eines besseren belehrt), kann man „The Little Hours“ als satirisch-ironischen Kommentar auf das „me-too“-Movement sehen; das durchgängige Thema des Films sind Frauen, die sich unerwünschterweise und z.T. mit Gewalt über Männer (bzw. einen Mann, den armen überforderten Massetto) hermachen – sei es Francesca, die Gräfin, Alessandra, Fernanda, Marta und ihr Zirkel, Ginevra… der arme Kerl hat keine Chance, und wie so viele me-too-Opfer es erlebt haben, hat er keine echte Chance, seine Seite der Dinge darzustellen, denn wer wird ihm unter normalen Umständen abnehmen, von Nonnen vernascht worden zu sein – er ist nicht Herr des Narrativs, und das wiederum ist ja genau das, was „me too“, leider zu oft in blanke Hysterie ausufernd, zu ändern versuchte.

Letztlich ist die moderne Gesellschaftssatire aber nur ein Teilaspekt des Films, so sie überhaupt beabsichtigt ist, in allererster Linie ist „The Little Hours“ eine flockige Sexkomödie, eine Art „American Pie im Mittelalter“. Es gibt daher auch einiges an Nacktheit (besonders im Schlussakt) und viele Respektlosigkeiten. Wer in seinem katholischen Glauben nicht gefestigt ist, sollte sich den Streifen daher lieber nicht ankucken, ne? Baena verzichtet mit Freuden auf historische Authenzität – dieweil das Leben im Konvent an und für sich zumindest rudimentäre Ähnlichkeit mit der Historie aufweisen könnte (allgemein aber sicher viel, viel zu locker und leger ist), ist die Sprache des Films modern. Was auch daran liegt, dass Baena ohne Drehbuch arbeitete. Er legte seinen Darstellern ein detaillertes Outline vor, gab vor, wie sich eine Szene entwickeln sollte, und ließ seine Aktiven dann nach Herzenslust die Dialoge improvisieren. Maulkörbe gab’s dabei nicht, jedenfalls dürfte niemand das „F-Wort“ öfter aus den Mündern von Nonnen gehört haben. Die DarstellerInnen sind jedenfalls game für die Herausforderung und spielen sich die gerne anzüglichen Bälle mit Wonne zu. Es mag vielleicht an dem ein oder anderen Brüller-Gag fehlen, aber die Stimmung ist permanent frech, heiter und explizit – ein permanentes Grinsen kann man durchaus aufsetzen.

Als *Film* ist „The Little Hours“ bildschön. Baena setzt auf durchkomponierte, eher statische Bilder, in denen sich seine Charaktere bewegen anstatt auf eine frei-flottierende Kamera, was zum Sujet durchaus passt. Die Landschaft ist hübsch, ebenso die Kulisse. Da Baena nicht wirklich einen „Plot“ im Wortsinne verfolgt, sondern die Angelegenheit episodisch anlegt, andererseits immer genug „Skandalöses“ im Kloster passiert, um die Zeit angenehm zu vertreiben, kommen nicht wirklich Pacing-Probleme auf – der Streifen hat einen ordentlichen Flow und überzieht mit den gut 80 Minuten Nettospielzeit seine Idee auch nicht.

Die Nacktszenen sind überwiegend natürlich und „freundlich“, wenig exploitativ inszeniert (mit Ausnahme des kleinen Hexensabbats, aber auch der hält sich in einem zivilisatorisch akzeptablen Rahmen). Die Musik ist der Epoche angemessen und verwendet auch einige zeitgenössische Stücke.

Ein Improv-Film braucht, wie schon angedeutet, natürlich ein Ensemble, das mit diesen speziellen Anforderungen zurechtkommt und sich mit Leib, Herz und Seele in das Szenario wirft. Baena hat solch ein gut gelauntes, motiviertes Ensemble zur Hand. Alison Brie (Alessandra), die gleich als Co-Produzentin einstieg, kennen wir ja aus „Community“ und nicht zuletzt „G.L.O.W.“, Massetto wird verkörpert von James-Bruder Dave Franco, bekannt und beliebt aus „Bad Neighbors“ , „Die Unfassbaren“, „21 Jump Street“ oder „Fright Night“. Die beiden schmeißen sich wirklich volle Pulle in den Film, aber dennoch ist Herz, Seele und Dreh- und Angelpunkt des Films fraglos Kate Micucci („The Big Bang Theory“, „Raising Hope“ und unfassbar gefragt als voice actress, u.a. ist sie die aktuelle Velma in „Scooby Doo“) als Ginevra, der hyperaktive, neugierige und gelegentlich nervige Brummkreisel des Klosters. Als Francesca (deren Attitüde mich ein wenig an Diaz aus „Brooklyn Ninety Nine“ erinnert, wenn ich mal einen völlig bescheuerten Vergleich wagen darf) haben wir Aubrey Plaza („Dirty Grandpa“, „Child’s Play“, „Parks and Recreation“), John C. Reilly („Kong: Skull Island“) begeistert als trinkfester Priester Tommasso und „Saturday Night Live“-Alumna Molly Shannon („Will & Grace“, „Scary Movie 4/5“, „Wet Hot American Sommer“) ist staubtrocken als Mutter Maria.

Mit Fred Armisen als Bischof ist ein weiterer „Saturday Night Live“-Veteran am Start, auch zu sehen in „Unbreakable Kimmy Schmidt“, „30 Rock“ oder „Zoolander 2“), Jemima Kirk (Marta) kennen wir aus „Amy’s Possessions“ und „Girls“, Nick Offerman (Graf Bruno) hat Aubrey Plaza von „Parks and Recreation“ mitgebracht, außerdem ist er in „Fargo“ dabei und, most important of all, ist die Stimme von „Axe Cop“. Bries Film-Vater Ilario spielt Paul Reiser („Stranger Things“, „Verrückt nach dir“, „Beverly Hills Cop“) und die kleine Rolle des gefrusteten Gärters Lurco gibt mit Paul Weitz der Regisseur und Produzent von „American Pie“, „About a Boy“, „Mitternachtszirkus“ und „Mozart in the Jungle“.

Mir liegt die britische DVD von Universal vor (eigentlich eine „europäische“, von der man die deutsche Ton- und Untertitelspur gekratzt hat… die deutsche Copyright-Warnung ist noch drauf). Die Bildqualität (2.35:1) ist prima, mit lebendigen, warmen Farben, der Ton ebenso. Als Extras gibt’s 20 Minuten Interviews – Jeff Baena interviewt Kate Micucci und Kate Micucci interviewt Jeff Baena…

„The Little Hours“ ist am Ende ein liebenswerter, frecher und respektloser, aber auch natürlich insgesamt eher inkonsequentieller Film, der aus seinem Setting sicher nicht rausholt, was potentiell an satirischer Schärfe drin wäre. Es muss auf der anderen Seite ja nicht immer der direkte Schlag in die Fresse sein, manchmal reicht mir zumindest auch die Zuckerwatte – das bestens aufgelegte Ensemble und ganz besonders die quicklebendige Kate Micucci sorgen auf jeden Fall für gute Laune!

© 2019 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 3

BIER-Skala: 7


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