The Invisible Ghost

 
  • Original-Titel: The Invisible Ghost
  •  
  • Regie: Joseph H. Lewis
  • Land: USA
  • Jahr: 1941
  • Darsteller:

    Bela Lugosi, Polly Ann Young, John McGuire


Vorwort

Ein unschlagbarer unsichtbarer Geist ist natĂŒrlich derjenige, der in einem Film dieses Namens gar nicht erst vorkommt 🙂

Lugosis erster Monogram-Film (nachdem er endgĂŒltig von seiner Behandlung durch Universal die Schnauze voll hatte), ist ein ebenso unterhaltsames wie sinnfreies Murder Mystery. Im Hause des netten Arztes Dr. Kessler (Christian? Nein, Bela :)) gehen seltsame Dinge vor sich. Nicht nur, dass Kessler jedes Jahr zum Hochzeitstag ein Dinner for One mit seiner vor Jahren stiften gegangenen Frau abhĂ€lt, nein, offensichtlich werden in schöner RegelmĂ€ĂŸigkeit Dienstboten des Hauses ermordet. Den schwarzen Butler Evans (Clarence Muse in einer movie-stealing performance) erschĂŒttert das wenig, wen’s aber erschĂŒttert ist Ralph Dixon, Freund von Kesslers Tochter Virginia UND Ex-Lover des neuen DiestmĂ€dchens Cecile. Er will von Cecile nix mehr wissen, aber als Cecile das nĂ€chste Opfer des Killers wird, findet sich Ralph schnell in der unvergnĂŒglichen Rolle des HauptverdĂ€chtigen und auf dem elektrischen Stuhl wieder. BIZZL! Nun sind sich so ziemlich alle Bewohner des Kessler-Haushalts sicher, dass das Gesetz hier schnĂŒrlgrad den falschen Mann erwischt hat. Das sieht auch Ralphens Zwillingsbruder Paul so, und Kessler ist gern bereit, den jungen Mann bei sich aufzunehmen, auf dass er dabei hilft, den wahren Mördersmann zu finden. Indes haben wir Zuschauer herausgefunden, dass GĂ€rtner Jules im Keller die angeblich ausgebĂŒxte Mrs. Keller mehr oder weniger gefangen hĂ€lt, und das dabei aus philanthropischen Motiven. You see, ihr Loverboy hatte beim gemeinsamen Abgang nix besseres zu tun als sein Auto um den nĂ€chstbesten Baum zu wickeln, dabei zu verscheiden und die Misses in einem amnesischen Zustand zurĂŒckzulassen. Jules hofft, dass sich ihr BrĂ€gen irgendwann genug erholt, um sie zurĂŒck zu Kessler zu lassen (warum er das nicht Profis ĂŒberlĂ€sst, bleibt sein Geheimnis. Und das bis ins Grab, denn er wird des WĂŒrgers nĂ€chstes Opfer). Mrs. Kessler ist aber nicht so an den Keller gebunden wie Jules es vielleicht erhofft hat, sie geht nĂ€mlich regelmĂ€ĂŸig spazieren und lĂ€uft dabei ebenso regelmĂ€ĂŸig nĂ€chtlich ihrem Mann vor die Glotzbuchten. Und jedes Mal, wenn er sie sieht, macht’s in seinem Hirn KA-SCHLOPP und er geht auf Mördertour…


Inhalt

Wie ĂŒblich bei Monogram sehr kostenbewusst gedreht, praktisch der gesamte Film spielt im Kessler-Haus, und abgesehen von Clarence Muse sind die weiteren Darsteller kaum der Rede wert, aber wir sehen Bela mal in einer untypischen Rolle – er ist zwar der Mörder, aber nicht bewusst, und ansonsten ist er ein charmanter und freundlicher Gentleman, der nur das Beste fĂŒr alle will. Vielleicht hĂ€tte er sich primĂ€r fĂŒr einen Drehbuchschreiber einsetzen sollen, der sich z.B. irgendeinen vernĂŒnftigen Grund dafĂŒr einfallen lĂ€sst, warum eine ganze Mordserie fĂŒr niemand aus dem Kessler-Clan einen Grund darstellt, das Haus evtl. zu verlassen…

Gut, aber wir erwarten ja keine Logik in einem 40er-Poverty-Row-Heuler – Spaß macht das Ding schon und mit 62 Minuten ist es ja auch nicht gerade in der Gefahr, sein Welcome zu overstayen 😉

3/5
(c) 2016 Dr. Acula


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments