The Incredible Petrified World

 
  • Original-Titel: The Incredible Petrified World
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  • Regie: Jerry Warren
  • Land: USA
  • Jahr: 1957
  • Darsteller:

    Prof. Millard Wyman: John Carradine
    Craig Randall: Robert Clarke
    Dale Marshall: Phyllis Coates
    Paul Whitmore: Allen Windsor
    Lauri Talbott: Sheila Noonan
    Dr. J.R. Matheny: George Skaff
    Jim Wyman: Joe Maierhauser
    Wilson: Lloyd Nelson
    Alter Mann in der Höhle: Maurice Bernard
    Kapitän: Harry Raven


Vorwort

Abt. Furious Fiftys

Ist schon lange her, dass wir uns hier mit richtig alten Klamotten befasst haben – dabei sind die billigen Monsterfilme, SF-Abenteuer und Abenteuerheuler aus der guten alten Zeit ja der Grund, warum wir alle hier sind – hätten die Cormans & Co. in den 50ern nicht einen Drive-in-Fetzer nach dem anderen heruntergekurbelt, wäre der B-Film eine Domäne der großen Studios geworden und wir würden heute im B-Bereich das gleiche Programm sehen wie in der A-Liste, nur eine Nummer kleiner. Zumindest rede ich mir das ein.

Ich werde kaum einem Stammleser dieser Seiten etwas Neues verraten, aber auch bei den B-Film-Mogulen der 50er gab es solche und solche – diejenigen, die trotz wenig Kohle und ursprünglich auch nur der Ambition, ’nen schnellen Dollar zu verdienen, in der Folge zu Renomée und Ansehen kamen (wie eben Corman), diejenigen, die in Vergessenheit gerieten, weil ihre Filme keinerlei Erinnerungswert hatten (die meisten) und die Unglückseligen, deren geballte Inkompetenz und/oder Dreistigkeit ihnen auf ewig einen Platz im Pantheon der Trashfilmgötter einräumen. Meister Wood wäre das für das Thema Inkompetenz, in Punkto Dreistigkeit konnte er es aber nicht mit einem anderen selbsternannten „Produzenten“ aufnehmen – Jerry Warren. Der wollte zunächst Schauspieler werden, bis ihm ein bekannter Producer verklickerte, dass die Produzenten den ganzen Spaß (und die ganze Macht und das ganze Geld…) haben, und flugs wechselte Warren auf die andere Seite der Kamera, drehte eine Handvoll beklagenswerter Filme selbst und spezialisierte sich ansonsten darauf, fremdländische Filme mit fetzigen Titeln zu versehen, nach Möglichkeit ein paar Minuten eigenes Material, bevorzugt mit John Carradine, außen rum zu drehen und den ganzen Kram dann auf die Autokinos loszulassen – seine Misshandlungen schon in der Urfassung bedenklicher mexikanischer Mumienfilme sind gefürchtet, sein Meisterwerk lieferte er aber wohl mit der Amerikanisierung des schwedischen (!) SF-Films „Horror in the Midnight Sun“ ab, den er um 24 Minuten gekürzt, dafür aber um neue Szenen „erweitert“ als „Invasion of the Animal People“ in die USA brachte (lustigerweise gibt es mittlerweile eine „integrale“ Version mit allen Szenen aus beiden Fassungen) – oder mit seinem Superhelden-Versuch „The Wild Wild World of Batwoman“ (immerhin gewann er den Plagiatsprozess, den er begreiflicherweise kassierte, und finanzierte mit dem Erlös aus der juristischen Auseinandersetzung gleich einen neuen Release des Films unter anderem Namen). Aber darum geht’s hier (noch?) nicht, sondern um „The Incredible Petrified World“, Warrens zweiten Versuch als Regisseur (nach einem Yeti-Film namens „Man Beast“), der komplett auf sein Kerbholz geht – einer dieser Filme, über deren Titel man immer wieder stolpert, wenn man in der Historie des 50er-Jahre-Billigkintopps stöbert, und der irgendwie im Gedächtnis bleibt. Meistens (ach was, eigentlich immer) ist es so, dass erstmalige Sichtung eines so ausgegrabenen Streifens dann ernüchternde Folgen hat. Wollen wir mal sehen, wie schmerzhaft die 64 Minuten, die Jerry Warren uns vorsetzt, denn sein werden – schließlich haben wir „Manos“ und „The Beast of Yucca Flats“ überlebt, wir sind doch einiges gewohnt…


Inhalt

Während die Cast- und Crewangaben an uns vorbeidefilieren, erfreut man uns mit aufregenden (ähm) und ausführlichen Betrachtungen stürmischer See. Dann aber übergeben wir gleich an die Abteilung „Unterwasser-Archivaufnahmen“ und dürfen uns für mehrere Minuten (ungelogen sechs, was den Film beinahe schon als ernstlichen Konkurrenten für „The Naked Witch“ in Punkto Zeittotschlagen-durch-Stock-Footage im Verhältnis zur Laufzeit macht) dem Erzähler lauschen. Dieser (Hallo, alter Freund! Lang nicht mehr gehört!) rhabarbert verblüffende wissenschaftliche Informationen, wie, dass das Leben auf der Erde im Wasser begann oder drei Viertel der Erdoberfläche von Ozeanen bedeckt sind. BREAKING NEWS~!

Die Unterwasserfauna ist, so versichert uns der Erzähler glaubhaft, perfekt ihrem Lebensraum angepasst und mit allerlei „Waffen“ für den alltäglichen Überlebenskampf gerüstet. Zur deutlichen Unterstreichung dieses Punkts führen uns erbaulicherweise ein Hai und ein Riesenkrake einen ausufernden Showringkampf vor, der, so wie ich das vorliegende Bildmaterial beurteile, mit einem klassischen Unentschieden endet. Soweit, so Discovery Channel, aber jetzt kommt die Stimme aus dem Off zum Punkt. Durch Sonar-Messungen hätten nämlich Superschlaubischlümpfe unter den Wissenschaftlern eine „Schicht“ entdeckt, die akustische Signale reflektiert, eine sogenannte „Phantomschicht“ in einer Tiefe von ca. 500 Metern. Nach Ansicht der führenden Koniferen wird diese Schicht aus „Lebewesen“ gebildet, ob es sich dabei um Plankton, Fische oder irgendwelche Tintenfische handelt, sei aber noch nicht raus. Weitere zoologische Ausführungen zu Tiefseefischen, die mit Leuchtantennen durch die ewige Dunkelheit navigieren (und, da wage ich mich mal trotz Bio-3ers aus dem Fenster zu lehnen, die schwimmen nicht wirklich in lascher 500-Meter-Tiefe rum), schließen sich an, und mit ein paar Beispielen über kürzlich gefundene Specimen von seit Millionen Jahren ausgestorben geglaubter Spezies kommt unser Erzähler zum Abschluss seiner Einführung „Ozeane für Dummies“. Die hält er aber nicht nur für uns ungebildeten Pöbel im Auditorium, sondern auch für eine Gesellschaft unspezifizierter Anzugträger, denen er, in Person von Jim Wyman, einem jungen Ozeanographen, auch noch ans Knie nagelt, dass er eine Tauchglocke handgeklöppelt hat, mit der man „tausende Fuß“ in den Abgrund der Meere hinabzureisen gedenke, um sich dort dies oder jenes mal genauer anzusehen. Dr. Metheny, sein Chef, sekundiert, als dieses Vorhaben wider Erwarten nicht auf uneingeschränkten Enthusiasmus trifft, sondern recht brüsk als „Geldverschwendung“ tituliert wird (Metheny hat angeblich schon stolze 70.000 Kopeken in die Entwicklung der Taucherglocke investiert. Davon würde Eddie Wood glatt ’nen Film drehen). Anscheinend handelt es sich bei dieser Veranstaltung, ohne dass wir hierüber en detail unterrichtet würden, um eine Art Demonstration für potentielle Investoren, aber Wyman und Metheny beißen bei ihren Gäste auf soliden amerikanischen Stahl. Zumal, wenn ich hier wirklich richtig interpretiere und das ganze für eine Investoren-Gala handele, wohl auch nicht unbedingt damit hausieren gehen würde, dass Jims älterer Bruder zeitgleich in der Karibik an einem identischen (aber auf eigene Rechnung geführten) Projekt schwanger geht (Metheny und Wyman wollen im Pazifik tauchen).

Ebenda, in der Karibik, ist an Bord des von Professor Millard Wyman (dargestellt von John „ich-bin-der-Urvater-aller-ich-spiel-jeden-Scheiß-Schauspieler“ Carradine) gemieteten Kutters schon allgemeine vor-tauchgangige Nervosität angesagt, ganz speziell beim Professor himself, der aus nie näher dargestellten Gründen (die höchstwahrscheinlich damit zu tun haben, dass Warren sich Carradine schlicht nicht für eine durchgängige Hauptrolle leisten konnte) an der Expedition zu seinem Leidwesen nicht persönlich teilnehmen kann. Seine ungefähr fünfzig jahre Jüngere blonde Freundin/Assistentin/Studentin (letzteres ist übrigens dann die offizielle Ausrede des Films) Lauri schon, und auch, zu meiner nicht unwesentlichen Überraschung, ein weiteres Frauenzimmer, die Reporterin Dale Marshall, der für eine gute Story (wobei man noch wirklich darüber reden kann, ob „sich in einer Taucherglocke abseilen lassen“ auch 1957 noch der Stoff war, aus dem die großen journalistischen scoops gemacht sind) kein Weg zu weit ist und auch kein Risiko zu groß – immerhin ist’s der erste Tauchversuch der Wymanschen U-Gondel. Der Rest der Besatzung besteht wenigstens aus im Zweifelsfall zu gebrauchenden XY-Chromosom-Trägern, sprich Echten Kerlen (TM), Craig und Paul (die ich allerdings erst ungefähr zu Filmmitte auseinanderhalten konnte, weil die Jungs sich partout nicht mit Namen ansprechen wollten).

Dale, deren Ernennung zur offiziellen journalistischen Repräsentantin mich schon deswegen verblüfft, weil ein schieres halbes Dutzend anderer Schreiberlinge an Bord herumscharwenzelt (aber offensichtlich zu feige für persönlichen Einsatz ist) erhält von einem Kollegen einen Brief mit Beigabe, eine Liebeserklärung samt Ring. Dale feuert den Klunker energisch in die Fluten (hm. Wer bitte schön befördert Briefe an Bord eines Schiffes? Und der Brief selbst sieht verdächtig nach Telegramm aus. Wer telegrafiert Ringe? Dies scheint mir nicht ganz durchdacht zu sein…). Professor Wyman hält eine schwurbelige Rede zur Feier des Tages, und dann wird die Glocke endlich im Meer versenkt.

Nothing happens in large amounts – 1000 Fuß Tiefe, 1500 Fuß Tiefe, 1700 Fuß Tiefe, alles funktioniert, alles ist prima, bis auf die Tatsache, dass die ominöse, dunkle, geheimnisvolle und zu erforschende „Phantomschicht“ sich auch bei 1700 Fuß partout nicht einstellen will. Unsere tapferen Meeresforscher sind gelinde enttäuscht, aber der Drehbuchautor hat ein Einsehen mit ihnen und schickt ein anderes Ereignis – das Licht an Bord der Taucherglocke flackert, es rumpelt verdächtig, und noch ehe Wyman und seine aktiven Forscher sich noch darüber austauschen können, ob die Stromversorgung über das Kabel, an dem die Glocke hängt, aus unerfindlichen Gründen unterbrochen sein könnte, saust der Tiefenmesser an Bord des Mutterschiffs in Nullstellung. Mir deucht, das Kabel ist ab (und selbstverständlich kann sich unser wundervoller Film eine bildhafte Darstellung dieser Vorgänge nicht mal ansatzweise leisten. Das Interieur der Taucherglocke hat scheinbar eh der Set Designer von Ed Wood besorgt. Da ist ja sprichwörtlich fast gar nix drin…).

Wyman ist angemessen verzweifelt – eine echte Rettungsmöglichkeit für die Verunglückten gibt’s nicht. Metheny erhält telefonisch (offensichtlich von einem der Geldgeber des Professoren) Rapport über den katastrophalen Ausgang der Unternehmung und tratscht das brühwarm an Jim Wyman weiter. Der „total failure“ der großbrüderlichen Expedition bringt aber keinen der beiden auf die Idee, die eigene Taucherglocke für einen Rettungsversuch auszuleihen. Philanthropen, wohin man sieht.

Weil nichts dramaturgisch geschickter ist, als die Glockenbesatzung nachträglich vorzustellen, lässt sich Wyman (der Prof) von einem der mitreisenden Reporter ein paar Brocken aus der Nase ziehen (allerdings handelt der Prof Craig und Paul in EINEM Satz mit dem Adjektiv „devoted“ ab. Herzliche Arbeitsatmosphäre). Keiner der Vermissten hätte etwas mit dem Design der Glocke zu tun gehabt, weswegen der Professor die ganze schwere Last der Verantwortung mit sorgenzerfressener Miene selbst übernimmt. Überraschenderweise will er sich an Spekulationen über die mögliche Unglücksursache nicht weiterbeteiligen, denn „das ist jetzt ja auch egal“ und „meine Meinung zählt eh nicht mehr“ (erstens einmal erlaube ich mir, das ‚commitment‘ des Herrn Professors leicht in Frage zu stellen, und zweitens bin ich sehr davon überzeugt, dass seine Meinung in der sich mit Sicherheit anschließenden Untersuchung – schließlich sind nach derzeitigem Erkenntnisstand vier Menschen hin – von ausgesprochen hohem Interesse sein wird). Anyway, wir sollen sichtlich zu dem Ergebnis kommen, dass Professor Wyman fix, fertig, gebrochen und zu nichts weiterem mehr zu gebrauchen ist. Von mir aus.

Aber, haha, in der Taucherglocke herrscht noch Leben. Craig (oder Paul) kommt wieder zu sich und verpasst den noch in Bewusstlosigkeit befindlichen KameradInnen eine Dosis Sauerstoff zum Wiederwachwerden. Abgesehen davon, dass die Glocke irgendwie schief auf einem Felsen zu dotzen scheint, niemand eine Ahnung hat, wie tief man sich gerade versenkt hat, und es vor allen Dingen keine Möglichkeit gibt, wieder ans Tageslicht zurückzukehren, sieht alles recht aufgeräumt aus (sogar Licht gibt’s, was mich über die vorhin, kurz vor dem Absturz, geäußerten Stromprobleme grübeln lässt). Dale, die knallharte Reporterin, verliert keine Zeit und stürzt sich unmittelbar nach Aufwachen SOFORT in einen hysterischen Heulanfall. Craig und Paul freuen sich darüber, dass wenigstens die diversen Sicherheitsventile gehalten haben und die Tauchkugel nicht Aquarium spielt. Endlich fällt mal einem der Forscher ein, kurz aus dem Bullauge zu schielen – und siehe da, es werde (bzw. es ist schon die ganze Zeit da) Licht! Und, wenn das Adlerauge nicht trübt, ein Ufer, in Sichtweite! Zwar kann sich keiner so recht einen Reim drauf machen, warum die in die Tiefen gestürzte Taucherglocke auf einmal so nahe der Oberfläche parken sollte, aber in Anbetracht der ansonst eher hoffnungslosen Gesamtsituation werden logische und logistische Bedenken hintangestellt – besser auf unerklärliche Weise an einen Strand gespült als innerhalb einiger Tage in einer Taucherglocke erstickt oder verdurstet. Glücklicherweise hat man daran gedacht, für alle Jungs und Mädels Taucheranzüge mit einzupacken (wo die im eher übersichtlich gestalteten Innenraum der Glocke verstaut gewesen sein sollen, ist mir zwar nicht klar, aber auch relativ wurscht. Wird sicher nicht das größte Problem dieses Films sein; schon eher, dass die Herrschaften – und zwar wirklich nur diese – zwar kurz über das Problem des Drucks und des Druckausgleichs auslassen, aber diesen Umstand unter der Maßgabe, dass man ja wohl oder übel knapp unter Wasseroberfläche liegen müsse, kurzerhand als Nicht-Faktor ausblenden).

Es wird ausgestiegen, und der Unterwasserkameramann, der schwelgerisch vor allem die enganliegenden Anzüge der Damen abfilmt, ärgert sich wahrscheinlich heute noch ein Loch in den Schnorchel, dass die Miezen keine Bikinis trugen.

An Bord des Mutterschiffs bemerkt Sonar-Offizier Wilson die unterseeische Aktivität. Schnell ist man sich erstens darüber einig, dass die Tauchglockler den Crash überlebt haben und ausgestiegen sind, dies zweitens aber eine wenig erfolgversprechende Idee sei. „Der Druck ist viel zu groß“, grämt sich der Professor, aber anscheinend wäre es den Abgestürzten das Risiko wert gewesen. Ein schwacher Trost ist für Wyman, dass man nun wenigstens die Leichen, wenn die nach oben steigen, bergen können wird (ich sag ja, der Mann ist ein wahrer Charmbolzen).

Zur Enttäuschung unserer in Ermangelung eines anderen Wortes Helden entpuppt sich das vermeintliche Ufer als nichts anderes als Zugang zu einer unterseeischen Höhle mit massig Stalagmiten und Stalaktiten. Man hockt sich erst mal hin.

Oben wird indes eine Suchaktion organisiert (für die Leichen, wir erinnern uns, ist ja erst ’ne knappe Minute her). Auf entsprechende Nachfrage gibt Nostra-Wyman bekannt, dass möglicherweise die Leichen gar nicht an die Oberfläche steigen werden, dies aber zumindest innerhalb der nächsten fünf Stunden. Schmeißt diesem Mann einen Nobelpreis an den Kopf. Der Kapitän erkundigt sich, vermutlich schlicht und ergreifend besorgt darüber, ob Wyman sich unter diesen Umständen die Heuer für den Kahn tatsächlich aus den Kiemen lutschen kann, ob mit der Taucherglocke Wymans selbstpersönliche Kohle versenkt wurde. Der Professor bestätigt dies, ist sich aber immerhin bewusst, dass sein jüngerer Bruder seine eigene Glocke gehäkelt hat.

Dieweil sind am Meeresgrund zumindest die Geschlechterrollen klar verteilt – das Weibsvolk wartet am Höhleneingang, während die Herren der Schöpfung die Lage peilen, und dabei immerhin fachkundig feststellen, dass man sich im Tunnelsystem der Kaverne (die übrigens einen verdächtig, eh, planierten Boden aufweist) glatt verlaufen könnte. Weil unsere Jungs studiert haben, fällt ihnen zumindest ein, woher das Licht (das sie ja erst aus der Taucherglocke gelockt hat) kommt – die Felswände sind „phosphorüberzogen“ und daher leuchten sie. Mangels großartiger anderweitiger Ideen verfallen unsere großartigen Forscher auf die brillante Idee, durch die Tunnel nach oben zu klettern (also die bewussten mindestens 1700 Fuß… viel Vergnügen, und Daumen drücken, dass es eine durchgehende Verbindung an die Oberfläche gibt, was ich FAST bezweifeln möchte, da es nicht so aussah, als wäre in der Nähe der Tauchstelle eine Insel). Aber vor das anstregende Klettern hat der liebe Gott den Kohldampf gesetzt. Es hüngert. Weil wieder niemand daran gedacht hat, eine Packung Snickers oder wenigstens ein Tic-Tac mitzubringen, und an Felswänden schlabbern wenig Kalorien zum Verbrennen bietet, muss wohl oder übel der örtliche Wildtierbestand in Fischform aufgearbeitet werden. Eine Angel hat aber auch keiner dabei, also paddeln Craig und Paul zur Taucherglocke zurück und improvisieren, McGyver wird stolz darauf sein, aus diversen Gerätschaften zwei provisorische Fischaufspießspeere.

Die tauchende Aktivität bleibt an der Oberfläche nicht unbemerkt – Wilson schwört Stein und Bein, dass die Sonar-Anzeigen nicht irgendwelche zufällig rumschwimmenden Dingeskirchens sind, sonder gezielt den gleichen Weg zurücknehmen, den die vier Anzeigen vorhin in die andere Richtung geschwommen sind. Per Autorität seiner Mütze erklärt der Kapitän die Theorie, es könnte sich um Überlebende handeln, für blanken Humbug und meint, dass ein paar große Fische auf dem Sonar aufscheinen (müsste das Sonar dann vor Anzeigen nicht förmlich *wimmeln*? Ich meine, Fische sollte es im Ozean reichlich geben). Wyman brütet griesgrämig vor sich hin und ergreift keine Partei, so dass sich der Kapitän by default durchsetzt und zur Rückkehr in den Heimathafen blasen kann. Wer solche Freunde hat…

In der Höhle sitzen unsere vier von der Tauchstelle um ein hastig aufgeschichtetes Lagerfeuer (ich will gar nicht darüber spekulieren, WAS die da verbrennen) und mampfen Fischfilet, das sich nur geringfügig von Sushi unterscheiden dürfte. Nach sooo vielen aufregenden Abenteuern raten die Verantwortungs-, Bedenken- und Sackträger den mitgenommenen schwachen Frauenzimmern, sich aufs Ohr zu hauen. Die lästigen Weibchen so entsorgt, könnten sich unsere Freunde Craig und Paul nun die wirklich wichtigen Gedanken machen, so z.B., dass ein Mitschleifen der Taucherausrüstungen aufgrund des schieren Gewichts unnötig sei (und was macht ihr, wenn euer unterirdischer Berg 200 Meter unter der Wasseroberfläche gipfelt? Luft anhalten?). Dies beschlossen und verkündet, zieht sich nun auch Paul zur Ruhe und gibt launig zu verstehen, dass er wohl davon träumen werde, mit einem Heliumballon einen Höhenrekord aufzustellen. Hihaho.

Womit laufzeittechnisch die Halbzeit eingetreten wären und meine Handflächen vor Schweiß geradezu triefen (würden, säße ich in einer Sauna bei 70 Grad). Am nächsten Tag (oder was auch immer unsere Helden als Indiz für Zeitablauf hernehmen) wird dann auch fleißig ausgeschritten und im Frühtau zu Berge gezogen. Schon wieder erschüttert uns edge-of-the-seat-Thrill, als unsere Wandergruppe auf eine gefährliche Bestie trifft, den gefürchteten STOCK-FOOTAGE-LEGUAN~! Den Leguan lassen lustige Leute links liegen (uffza), da sich einen Umschnitt weiter eine Frischwasserquelle den entzückten (und vertrockneten) Gaumen anbietet. Bar jeder Disziplin schlabbert alles unter Ignorieren hygienischer Bedenken das kühle Nass in sich hinein. Wo man schon mal hier ist, kann man ja auch mal Pause machen. Dale studiert ihr Liebestelegramm von Tom und Lauri kommt auf die depperte Idee, mit der Reporterbraut ein wenig Frauenkrams zu besprechen, so z.B. dass es ja irgendwie schön doof gewesen wäre, den schönen Ring wegzuschmeißen. Dale spielt Giftspritze und stellt klar, sich zu melden, sollte ihr wider Erwarten an Lauris Rat gelegen sein. Lauri macht große Augen und zieht die „ich will doch nur deine Freundin sein“, aber keine Chance – Dale kommt zum singulären Höhepunkt des Films und der einzigen IMMORTAL DIALOGUE-Stelle des Unterfangens, die sich daher vollständig zitiert wiedergegeben sehen soll:

Dale: „You just listen to me, Miss Innocent. There’s nothing friendly between two females. There never was. There never will be!“ Lauri: „Sorry you feel that way. I was hoping we could help each other.“ Dale: „You don’t need help – neither do I. Not as long as we have two men around us.“

GASP! RÖCHEL! KNORZ! Schön, dass wir das mal klargestellt haben. Okay, das war 1957, aber welche selbstrespektierende Frau hätte auch damals diese Lines aussprechen können, ohne dabei einen Blinddarmdurchbruch zu kriegen??? Alice Schwarzer, übernehmen Sie!

Die Wanderschaft endet frustrierenderweise in einer Sackgasse. Die Mädels wären dafür, den kompletten Rückzug anzutreten und einen völlig neuen Weg zu suchen, aber die Jungs, und die haben bekanntlich die Gehirne, wie eben zitierte Dialogsequenz eindeutig belegt hat, halten es für sinnvoller, einen „water pool“, an dem man eben vorbeigekommen zu sein, nach einem Durchgang zu untersuchen, damit man die grobe Richtung (nach oben. Kann doch nicht SO schwer sein?) nicht verliert. Dies wird dann auch so getan, allerdings wäre eine water-pool-Durchquerung mal wieder jenseits dessen, was sich Jerry Warren zu filmen leisten kann. Wir treffen unsere fröhlichen Freunde daher bei nächster Rast am Lagerfeuer wieder. D.h. ums Feuer sitzen Craig, Lauri und Dale, Paul stromert irgendwo herum. Und gibt ein komisches Geräusch von sich, das ich zwar mehr als Mittelding zwischen dem Quäken, dass der Quietscheball unseres Wauwaus von sich gibt und dem Schrei einer Nachteule mit Kehlkopfdiphterie interpretiere, von seinen Freunden aber korrekt als Entsetzensschrei verstanden wird und sie daher zu ihm lotst. Er starrt denn auch ein gruseliges Skelett an, das von Craig, obwohl er zugibt, dass es nicht gerade sein Spezialgebiet ist, auf 10 bis 12 Jahre Alter datiert wird (wer braucht „Bones“ oder „CSI“? Heuert den Mann an!). Kaum hat man das Skelett ausgiebig gewürdigt, fällt der Blick unserer Helden schon auf einen lebendigen Zottelhöhlenmenschen, der sie von einem höher gelegenen Plateau neugierig anstarrt. Auf Zuruf reagiert der in Lumpen gehüllte Knabe nicht, also müssen unsere Propheten wohl oder übel zum Berg kommen (der uneingeschränkte Enthusiasmus, den Paul hier an den Tag legt, erscheint mir zwar in der Situation halbwegs nachvollziehbar, aber doch insgesamt sehr unvorsichtig). Der Höhlenmann ist sprachbegabt und begehrt Auskunft, was zum Geier die ungegebetenen Gäste denn hier wollen. „Eigentlich nur hier raus“, wird ihm beschieden, und Paul drückt ihm auch gleich die spannende Geschichte ihres verhängnisvollen Tauchgangs aufs Auge. „Ich bin seit 14 Jahren hier“, grummelt der alte Mann und „ich bin so hergekommen wie ihr.“ (Aha, auch mit einer experimentiellen Taucherglocke auf Grund gegangen? I somehow doubt that). Darüber hinaus können sich seiner Ansicht nach die Neuankömmlinge auf einen längeren Aufenthalt, z.B. für den Rest ihres Lebens, einstellen, denn einen Ausgang gibt’s nicht. Aber es gibt doch atembare Luft, wendet unser Denkerduo ein, die muss ja irgendwo herkommen. Auch dafür hat der Schiffbrüchige eine Erklärung – keine zwei Meilen von hier gibt’s einen Vulkan, der für die Frischluftzufuhr sorgt. Dies dünkt unseren Helden, speziell auch aufgrund des generösen Angebots, dorthin geführt zu werden, eine akzeptabel-rationale Erklärung zu sein (mir nicht unbedingt, aber ich verstehe auch nicht viel von Tiefseevulkanologie). Der Lumpenhund ist mittlerweile gastfreundlich und drängt den Forschern eine Einladung in seine traute Wohnstube auf. Dort hat er sich mit Felsen, Muscheln und Seetang einigermaßen häuslich eingerichtet, sogar die Damen empfinden die Unterbringung als einigermaßen angemessen. Auch der eigentliche Bewohner ist ganz angetan, denn die neuen überlegenen Waffen der Forscher (ihre angespitzten Metallspeere) sollten für eine quantitative Erweiterung des Speiseplans sorgen (der Mann ist anspruchslos).

Die Herren der Schöpfung sind sich schnell einig, dass eine Vulkanbesichtigungstour nichts für zarte Frauenfüßchen ist. Die sollen mal schön in Zottelhannes‘ gemütlichem Wohnklo mit Kochnische bleiben. Paul und Craig lösen einen eher good-natured gemeinten Alpha-Männchen-Disput, wer von ihnen mit dem unrasierten Zausel zum Vulkan pilgern soll, salomonisch in Form von „wir beide“ (was die Frauen unbewacht und ungesichert allein zurücklässt. Vielleicht WOLLEN die die Girls loswerden und ein Leben homosexueller Erfüllung finden? Nicht, dass das was Schlechtes wäre, aber für 1957 ein wenig gewagt…).

Den Filmemachern bietet sich nun die Wahl zwischen zwei aufregenden möglichen Folgeszenen. Entweder:

– der Ausflug der drei Kerle zum Vulkan
– Zickenkrieg mit Lauri und Dale.

Wofür wird sich Jerry Warren entscheiden? Schreiben Sie Ihre Antwort auf eine Postkarte und stecken sie sich an den Hut. Zu gewinnen gibt’s nüsch, außer Erfahrung.

Selbstredend wird Variante 2 gewählt (Variante 1 könnte ja theoretisch etwas Spannendes, Aufregendes oder wenigstens interessant Anzukuckendes offenbaren, und mit solchem Schwachsinn werden wir jetzt 20 Minuten vor Schluss ja wohl auch nicht mehr anfangen). Und sogar der Zickenkrieg hält keinen Vergleich mit der oben genannten Gemme aus, endet vielmehr mit einem schon fast versöhnlichen Plädoyer Dales, dass man jetzt, wo man den Rest seiner Tage eh unter selbigen verbringen müsse, ja auch genauso gut ein neues Leben anfangen könne (wird dir vermutlich nichts anderes übrig bleiben, Baby…). Paulemann und Craig kommen mit unerfreulichen Nachrichten zurück – die Vulkanstory hat sich der alte Knacker nicht aus den Bartschuppen rieseln lassen, den gibts in Echt. Was aus bereits dargelegten Gründen also schlecht ist (bzw. eigentlich ja gut, weil ohne Vulkan ja angeblich keine Luft). Nun ist es an der Zeit für Lauri, die sich bis hierher ja ganz wacker geschlagen hat (dafür, dass sie ein schwaches Weib ist, newa) einen Heulkrampf zu bekommen. „So schrecklich wird es schon nicht werden“, tröstet Paul, bis ihm aufgeht, dass er offensichtlich grad versehentlich Craigs Text aufgesagt hat und sich diskret zurückzieht, damit Lauri sich dem Kollegen an und um den Hals werfen kann (schlechte Aussichten für Paul, da bleibt nur Zimtzicke Dale). Eine günstige Fügung des Schicksals hat es so eingerichtet, dass Craig sowieso schon immer in Lauri verliebt war, bislang aber zu sehr feige Sau gewesen war, ihr dies auch mal mitzuteilen, und Lauri ihrerseits auf nichts anderes gewartet hat, als dass Dösbaddel Craig ihr endlich mal die berühmten drei Worte ins Ohr flüstert (nein, nicht „blas mir einen“. Ihr Ferkel). Gott verbitt, dass ’ne Frau ’nen Kerl anbaggert, these are the fifties, we’re honest people! Nachdem dies zu allgemeiner Zufriedenheit gelöst ist, hat nur unser zotteliger Höhlenbewohner ein Problem – für ihn bleibt damit nach simpler mathematischer Logik kein Satz Titten übrig, und das scheint den alten Knacker ordnungsgemäß zu wurmen.

Dieweil geht auch an der Erdoberfläche so einiges von statten (d.h. bewegte Bilder werden abgespult, von „es passiert was“ kann man ja nicht wirklich reden). Metheny fährt irgendwohin und Professor Wyman fliegt irgendwohin (und hinter ihm sitzt im Flieger übrigens der Regisseur selbst per cameo-Auftritt Marke Hitch. Für Leute, die sowas sammeln…). Der Prof scheint die letzten Cent in sein Flugticket investiert zu haben, denn es reicht nicht mal mehr für ein Taxi. Vom Flughafen zum Forschungszentrums Methenys fährt Wyman auch nicht mit dem Bus, sondern geht zu Fuß. Das ist zumindest umweltschonend. Metheny eröffnet Professor Wyman, dass er sein Taucherglocken-Projekt aus Budgetgründen aufgegeben hat, über 90.000 Dollar sind mittlerweile weg, und das Risiko scheint die Kosten nicht mehr zu rechtfertigen. Wyman erfährt, dass das Design der Metheny-Glocke (von Jim Wyman, wir erinnern uns) absolut identisch ist mit dem des Professors (was im echten Leben, Brüder hin oder her, sicherlich die ein oder andere Patentklage auslösen dürfte), von Wyman aber eher erfreut zur Kenntnis genommen wird (und natürlich der Filmproduktion den Aufwand erspart, eine zweite Glocke und ein zweites Interior-Set zu bauen). „Auch die Kabel sind identisch?“, fragt der Professor, was Metheny bejaht. Schade, denn damit wäre auch geklärt, dass die Glocke nicht funktionieren wird, denn das Kabel hat Wyman (der Prof jetzt) als Unfallverursacher ausgemacht. Nichtsdestotrotz erkundigt er sich, ob er sich den Metheny-Apparat mal ausleihen könnte, für einen kleinen Tauchgang an der Unglücksstelle. Metheny spielt gerne den Retter in der Not, aber da wäre noch die Kabel-Geschichte. Der Professor technobabbelt, dass es eine wahre Freude ist – das Problem sei gewesen, dass die Kette nicht an der schwächsten, sondern gerade an der stärksten Stelle gerissen sei, aufgrund eher unspezifizierter Druckschwankungen, auf die ich mir mangels physikalischer Kenntnis (und der schauderhaften Tonqualität) nicht wirklich einen Reim machen kann. Wenn man diesen kleinen technischen Fauxpas beheben könnte, stünde einem erfolgreichen Tauchgang nichts im Wege, und den würde der Professor im Zweifelsfalle selbst durchführen. „Aber ihr Bruder wäre all over it!“, jubiliert Metheny, womit die ganze Sache beschlossen und verkündet wäre und wir uns in eine Montage verabschieden, in der Jim, sein Bruder und diverse gedungene Schergen eifrig löten, basteln und an dem ominösen Kettengelenk herumschrauben, bis es des Professors Wohlgefallen findet (und er dem ausführenden Handwerker sogar anerkennend auf die Schulter klopft).

Dies alles nimmt natürlich eine gewisse Zeit in Anspruch, so dass sich unsere Helden, die von diesen Entwicklungen nichts ahnen, in ihrer neuen Heimat einigermaßen eingerichtet haben, und das schließt natürlich ein, dass niedere Aufgaben wie Geschirrspülen (d.h. in diesem Fall das Ausschaben von Muschelschalen) von den Frauen übernommen werden. Bzw. von einer Frau, denn Dale streikt und Lauri ist deswegen pissig. Dale pisst zurück, wonach es ihr ziemlich auf die Eierstöcke geht, dass Craig unwidersprochen das Kommando übernommen hat: „Craig hier, Craig da, Craig hat gesagt“. Ja, endlich wieder Zickenterror. Lauri schießt scharf zurück: „Du bist nur wütend, weil du nicht mehr alle Aufmerksamkeit bekommst!“ Solchermaßen durchschaut verschlägt’s Dale glatt die Sprache.

Craig und Paul sind indes damit beschäftigt, die verunfallte Taucherglocke auszuschlachten und alles, was das Leben in der Höhle etwas lebenswerter machen könnte, auszubauen. Jetzt sind aber die Sauerstoffvorräte in den Flaschen erschöpft, nur noch einmal können die beiden von der Höhle zur Glocke schwimmen. Dramatik pur.

Die neue Expedition ist inzwischen vor Ort und Jim Wyman schon abgetaucht – und er traut seinen Augen nicht – 100 Fuß vor ihm tauchen tatsächlich zwei Froschmänner! Naja, einer taucht, der andere wird gezogen, denn Paul ist mitten im schönsten Umherpaddeln das gute alte H20 (Gruß an „Amazonen auf dem Mond“), will sagen die Luft ausgegangen. Ohne weitere filmreife Umstände schleift Craig Paul in Jims Taucherglocke, wo das Wiedersehen bzw. überhaupt die Rettung erstaunlich unaufgeregt quittiert wird (professionals, I tells ya). Nur Paule ist ohnmächtig, ob des Sauerstoffmangels. Aber Medizinmänner dieser Welt merket auf: zum Glück hat Jim ’ne Thermoskanne dabei und nichts hilft einem praktisch Erstickten schneller wieder ins Reich der Lebenden als eine gute Tasse Bohnenkaffee (mit dem Entkoffeinierten funktioniert das vermutlich nicht). Jetzt bin *ich* sprachlos.

Nicht sprachlos ist indes Old Zottelbart in der Höhle – der hat die kleine Auseinandersetzung unter Damen der besseren Gesellschaft wohl mitbekommen und baggert Dale nun aufdringlich an. „Ich mag dich mehr als die anderen“, sülzt er, und Dale findet das auf eine eher abstoßende Weise nett. Und da das nun mal so ist, schlägt MacZausel vor, er könnte ja beispielsweise die anderen umbringen, „so wie Maurice vor 12 Jahren“, dann wäre man alleine, alles wäre ganz kuschelig-nett usw. usf. Das findet Dale, die in der Tiefe ihres Reporterherzens natürlich doch ’ne Gute ist, nun doch nicht so freundlich und wehrt sowohl das Mordansinnen als auch die körperliche Zudringlichkeit des ungewaschenen Stinkers ab. „Vielleicht sollte ich statt dessen dich umbringen“, überlegt der Hutzelmann seine Alternativen, was Dale zu einem gepflegten Kreischer veranlasst. In seismisch instablilen Gegenden (z.B. in der Nähe von Vulkanen) sind, ähnlich wie bei Lawinengefahr, Kreischereien tunlichst zu unterlassen (sage keiner, diese Filme bilden nicht), es löst nämlich instantly einen Vulkanausbruch mit angeschlossenem Erdbeben der shaking-the-cam-variety aus. Pappmachéfelsen begraben den Caveman unter sich, kaum dass die herbeigeeilte Lauri ihre Intimfeindin aus seinen dreckigen Krallen gerissen hat. Die Girls nehmen die Laufstelzen in die Hand und türmen zum Höhlenausgang, wo sie für ihre Rettung aber selbst sorgen müssen, denn Doofmann Craig hat’s, kaum aufgetaucht, mühelos geschafft, sich von einem Felsen bewusstlos hauen zu lassen (wobei das filmisch so aussieht, als würde er einigermaßen bequem hinlegen), und muss erst wieder aufgeweckt werden. Craig verpasst den Mädels mitgebrachte Tauchermasken und Sauerstofffläschchen (aber keine Scubas), und dann kommen wir in den Genuss ausuferndern Explosions- und Lava-Stock-Footage aus dem Archiv.

Und schon werden alle Geretteten an Bord des Mutterschiffs von Wyman und der Crew begrüßt. „Ich wünschte, der alte Mann hätte auch so viel Glück gehabt“, schnieft Craig, dem offensichtlich noch keins der Mädchen erzählt hat, dass der nette alte Knacker sie vor zwei Minuten alle umbringen wollte, und auch Dale ist offiziell geläutert, bittet Lauri um Verzeihung, was großmütig akzeptiert wird. „Das ist ein Super-Knüller für dich“, freut sich einer von ihren Journalisten-Kollegen, aber sie ist jetzt ganz bescheiden: „Die Story gehört uns allen“ (HM? Also, wenn das nicht DEINE Story ist, Mädchen, weiß ich nicht, wessen dann…). Mit diesen besinnlichen Worten zum Sonntag verabschieden wir uns, bis Meister Warren eine neue blöde Geschichte eingefallen ist…

Ich denke, bei der Analyse können wir uns heute relativ kurz fassen – der Film ist ja auch kurz, auch wenn er dem geneigten Zuschauer durchaus länger vorkommen mag. Die zentrale Frage, die sich mir nach Ansicht von „The Incredible Petrified World“ stellte, ist schlicht: „Was, zum Geier, hatte Jerry Warren eigentlich vor?“ Selbst, wenn man die äußerst geringen Ansprüche von Drive-in-Heulern aus den 50ern in Ansatz bringt, muss man diesen bescheinigen, dass sie meistens irgendeine Art von „redeemin‘ value“ zu bieten versuchten, und sei’s ein unbeholfen aus Ping-Pong-Bällen und zwei Autoreifen zusammengestoppeltes Monster, oder wenigstens einen Anschein von „spannender Handlung“. „The Incredible Petrified World“ versagt in allen Punkten – es ist kein Science-fiction-Film, kein Horrorfilm, nicht einmal ein Abenteuerfilm, denn von „Abenteuern“ im Wortsinne, die unsere Protagonisten zu bestehen hätten, kann nicht wirklich die Rede sein; am ehesten könnte man den Film noch eine Art Katastrophenfilm nennen (auf jeden Fall aber eine Filmkatastrophe), da Auslöser der ganzen Geschichte (sofern man das uninspirierte Abfilmen von Nicht-Ereignissen „Geschichte“ nennen will) ein Unglücksfall ist.

Insgesamt stellt man aber fest – das Drehbuch von John W. Steiner, der sonst sprichwörtlich nichts vorzuweisen hat, beinhaltet nicht eine einzige wirklich filmenswerte Szene (nicht mal das Unglück selbst). Und selbst wenn das Script, rein aus Versehen, in eine Richtung spaziert, in der sich möglicherweise etwas entfernt Interessantes abspielen könnte, bekommt der Film Angst vor der eigenen Courage (bzw. ihm fällt ein, dass „Action“ und „Spannung“ beim nicht überlieferten Budget des Films beim besten Willen nicht drin sind) und entscheidet sich prompt für eine Dialogszene als Alternative, oder schlichtweg das Überspringen der betreffenden „aufwendigen“ Sequenz. So lässt sich im Endeffekt die Story des Streifens auf „vier Leute haben einen Tauchunfall, retten sich in eine Höhle, warten da ’ne Weile und werden am Ende gerettet“ destillieren. Wo ist da das Drama, der Konflikt, all das, was einen Film potentiell interessant gestalten könnte? Antwort: anywhere but here, Keule.

Wieder einmal erschöpfte sich also die Kreativität auf einen ebenso vagen wie vielversprechenden Titel – „Die unglaubliche versteinerte Welt“, hört sich doch ganz schick an und lässt auf prähistorischen Plunder aller Art hoffen; und dann ist die unglaubliche versteinerte Welt doch nur eine Tropfsteinhöhle (immerhin eine echte, und eine ziemlich große, die „Colossal Cave“ in Arizona), und Tropfsteinhöhlen sind zwar faszinierend, aber irgendwie halt dann doch nur, wenn man live und direkt in einer solchen drinsteht (und vor allen Dingen – eine Tropfsteinhöhle sieht in schwarz-weiß furchtbar langweilig aus). Aber selbst in einer Tropfsteinhöhle könnte man ja, wenn man wollte, „Abenteuer“ erleben, die über ein dramatisches Zusammentreffen mit einem Leguan aus der Archivfilmdose, einem nie gezeigten Besuch bei einem nie gezeigten Vulkan, einem gastfreundlichen Höhlenmenschen (dem kurz vor Toresschluss einfällt, dass der Film streng genommen einen Schurken gut vertragen könnte und er deswegen Dale an die Wäsche gehen will) und fröhliches Herumgezicke zweier doofer Frauenzimmer hinausgehen (und die Frauen… also, ich bin aus den 50er Jahren ja einiges an, äh, konservativem Frauenbild gewohnt, aber der Schwachsinn, den Dale von sich gibt, ist fußnägelaufkräuselnd. Die alten Universal-Schinken hatten ein progressiveres Frauenbild als dieser Film, und Dale ist angeblich ja eine selbstbewusste Powerfrau, die sich in einer Männerdomäne durchgesetzt hat – und für Lauri gilt sicher ähnliches, wenn sie den Trip überhaupt mitmachen darf -, und diese taffe Reporterin wagt es mit „als Frau hast du keine Sorgen, so lange du ’nen Kerl am Start hast“ zu kommen? Brrr… ich glaube, selbst Doris Day hätte sich für diese Äußerung geschämt).

Abgesehen davon müssen Film und Drehbuch jegliche wissenschaftliche, äh, Kredibilität ganz schön dehnen, um wenigstens ansatzweise die (wenigen) Vorgänge erklären zu können… dass ausgewachsene und -bildete Taucher und Ozeanographen das floureszierende Leuchten eines Höhleneingangs mit Tageslicht und einem Ufer verwechseln, würde mich an Professor Wymans Stelle arg überlegen lassen, ob ich den nächsten Tauchgang nicht von ein paar dressierten Affen durchführen ließe, die wahrscheinlich rationaler urteilen würden. Lästige wissenschaftliche Fakten wie der immense Druck in der Tiefe werden angesprochen, aber fröhlich ignoriert, weil’s der Plotte im Weg stünde (warum genau herrscht nun da unten nicht der erwartete Druck?), und das Technobabble, mit dem John Carradine sich um Kopf und Kragen reden würde, wäre dem Herrn jemals in seiner Karriere seine darstellerische und/oder sonstige Würde auch nur einen feuchten Pfifferling wert gewesen, ist so herzig, dass ich selbst bei meiner ausgesprochen knappen Physik-Bildung nur ungläubig die Stirn in Runzeln legen konnte (das einzige, was überhaupt einen entfernten Sinn ergeben würde, ohne dass ich diesen seiner Rede entnehmen hätte können, ist, dass der unerwartete Wechsel von heftigem auf den unerklärten geringen Druck eine Materialsprödigkeit ausgelöst hat. Aber warum sich der nicht im schwächsten, sondern stärksten Glied der Kabel-Kette äußern sollte, ist mir trotzdem ausgesprochen schleierhaft).

Wie schon erwähnt sind die Aufgaben der Charaktere klar verteilt – die Männer tun was (nicht viel, aber immerhin alles, was irgendwie nach Aktivität riecht), die Frauen sitzen dumm rum und zicken sich an. Echtes Drama findet innerhalb der Gruppe kaum statt, abgesehen von Dales archaischen Gesellschaftsvorstellungen finden sich kaum Reibungspunkte, es ist eine cookie-cutter-Truppe, deren Non-Abenteuer auch entsprechend reizlos anzusehen sind. In Punkto Dialog tut sich außer den erwähnten Highlights (Dales und Lauris Streitereien und des Professors wissenschaftlich-technischen Ausführungen zur Unfallursache) nicht wirklich erwähnenswertes. Dem Buch hätte ein Schluss des genialen Wahnsinns (oder wahnsinnigen Genies) Ed Woods mächtig gut getan, um der langweiligen Plotte wenigstens einen Hauch Trash-Grandeur einzuimpfen, denn…

… technisch kann man gegen den Film nicht wirklich viel sagen. Auch wenn Jerry Warren für seine späteren Werke, die sich bevorzugt aus Stock Footage, gemischt mit ein paar Minuten einiger Szenen und einem Schwung Stuff aus einem angekauften foreign film zusammensetzten, viel Prügel einstecken musste, ist dieses Frühwerk noch recht annehmbar (im Kontext von 50er-Jahren-No-Budget-Schrott) heruntergefilmt. Ja, auch hier lässt Warren seinem kostensparenden Trieb, Archivaufnahmen einzusetzen, freien Lauf, aber das ganze spielt sich noch in einem sozialverträglichen Rahmen ab; es mögen gut 10 Minuten sein, die Warren braucht, um das stolze Werk mit Müh, Not und viel Vaterlandsliebe auf gerade mal etwas über eine Stunde Laufzeit zu hieven, aber abgesehen vom ermüdenden animal-wildlife-unter-Wasser-Prolog setzt Warren den fremdgedrehten Kram einigermaßen sinnvoll ein (gut, dass der Leguan z.B. in einem gut beleuchteten Terrarium o.ä. saß, als er gefilmt wurde, was sich mit der eher düsteren Höhle dann doch etwas beißt, fällt auf, aber wie gesagt, wir reden hier nicht von einem Studiofilm, sondern einem Projekt, dass Warren wahrscheinlich mit einem schmalen Vorrat geliehenen Zasters an ein paar Wochenenden drehte). Der Restfilm selbst enthält wenig an filmischer insanity, weil sich Warren sicherheitshalber davor drückt, irgendetwas zu zeigen, was seine monetären und filmemacherischen Fähigkeiten übersteigen würde (Bescheidenheit ist zwar eine Zier, aber sorgt nicht automatisch dafür, dass ein doofer B-Film nach 50 Jahren wenigstens unfreiwillig lustig wird). Die Unterwasseraufnahmen sind vergleichsweise kompetent, man hat wohl sogar ein lifesize-mock-up der Taucherglocke versenkt, das ist auch nicht viel schlimmer als das, was Roger Corman, der König der 50er-B-Movies, in seinen Frühwerken (wie dem hier besprochenen und ähnlich langweiligen She Gods of Shark Reef) ablieferte. Mel Fisher, der die Unterwasseraufnahmen durchführte, war im echten Leben offensichtlich ein Schatzsucher, dem 1986 eine Dokumentation UND ein Biopic mit Cliff Robertson in der Hauptrolle gewidmet wurde.

Aber wie das halt so ist – bei den billigen Heulern aus den 50ern ist filmische Kompetenz bzw. Beschränkung auf das, was mit den Winz-Budgets tatsächlich zu machen war, leider im Nachhinein kein Pluspunkt.

Effekte gibt’s kaum, im Finale mit dem Vulkanausbruch werfen die Requisiteure wenigstens ein paar „Felsbrocken“ in Richtung der Darsteller (es ist aber zumindest einigermaßen drollig, wie der „alte Mann“ NACH seinem Todesschrei sich einigermaßen in die Position zwängen muss, in der die „Felsen“ ihn „begraben“ können, und wie Craig sich umständlich zur Ruhe bettet, nachdem er angeblich von einem Felsen getroffen wurde). Auf einen Hauch keimfreier 50er-Jahre-Erotik (d.h. ein paar knackigen Babes im Bikini) muss man ebenfalls verzichten. Die Archivmusik, die wie üblich in solchen Fällen DICK aufträgt, wurde von Josef Zimanich ausgesucht, der diesen Job auch für Warrens früheren „Man Beast“ und den dem Vernehmen nach nicht SO üblen SF-Film „Space Master X-7“ (die untere Hälfte des Doppelprogramms, mit dem Fox „Die Fliege“ 1958 in die Kinos brachte) besorgte.

Der unvergessene John Carradine verschleißt sich in einer undankbaren Rolle (aber wann spielte er andere? Er wurde eigentlich immer nur seines Namens wegen von findigen B-Movie-Produzenten verpflichtet) als Professor Wyman. Normalerweise würde man sagen, Charaktere wie diese wären „Altersrollen“ für verdiente Mimen, mit dem sie sich im Lebensabend noch ein paar leichte Gagenschecks verdienen, aber Carradine spielte ja kaum etwas anderes und ist trotzdem eine Horror-Ikone. Fate certainly weaves a strange tapestry, täten die Slave Girls from Beyond Infinity sagen. Robert Clarke (Craig) war in den späten 50ern ein Spezialist für billigen SF-Kintopp und agierte z.B. in Ronnie Ashcrofts „The Astounding She-Monster“ oder dem von ihm selbst geschriebenen, produzierten und inszenierten „The Hideous Sun-Demon“, hielt sich dann mit kleinen Fernsehrollen über Wasser, bis er Ende er 80er im Zuge des Trash-Revivals wiederentdeckt wurde und Genre-Beiträge wie „Midnight Movie Massacre“ oder Fred Olen Rays „Alienator“ und „Haunting Fear“ zierte. Wie Allen Windsor (der nicht mal Ansätze einer Z-Movie-Karriere zu verzeichnen hat, Paul) hat er das Problem, dass die besten (sprich die zickigen) Lines für die Mädels reserviert sind und die beiden schlicht und ergreifend nichts zu spielen haben. Da hätte man auch zwei Schaufensterpuppen in Taucheranzüge stecken können… Für Phyllis Coates (Dale), die immerhin in der „Superman“-TV-Serie mit George Reeves die erste Lois Lane spielte und eine langjährige Serie an für’s Kino konzipierten Comedy-Shorts hatte, sollte die Beteiligung an „The Incredible Petrified World“ ein übles Nachspiel haben – sie hatte die Rolle nur übernommen, weil ihr früherer Boyfriend Warren sie nach dem Absprung seiner eigentlichen Hauptdarstellerin auf die Schnelle unter dem Versprechen, der Film würde in Kalifornien eh nie gezeigt werden, überreden konnte. Natürlich zeigte Warren den Film in Kalifornien und die Columbia Studios teilten ihr prompt mit, dass der Streifen so mieserabel sei, dass man davon absehe, sie in Zukunft weiter zu verpflichten. Und weil wer den Schaden hat, bekanntlich jeder Beschreibung spottet, zahlte Warren ihr nicht mal die versprochene Gage. Sheila Noonan (Lauri) tauchte später noch in Monte Hellmans „Beast from Haunted Cave“ und Cormans „Ski Troop Attack“ auf. Das Austauschen von Giftpfeilen zwischen ihr und Coates ist der singuläre Unterhaltungswert des Films…

George Skaff (Metheny) machte noch Karriere, zwar erst 15 Jahre später, als er sich offenbar sicher war, tatsächlich mit der Schauspielerei Geld verdienen zu wollen, aber immerhin mit Rollen in „Frogs“, Exorzist II – Der Ketzer und Carpenters „Das unsichtbare Auge“. Maurice Bernard („der alte Mann“) ist mit Sicherheit nicht der, den die IMDb dafür ausgibt (ich zweifle nämlich daran, dass man, wenn man normalerweise Mini-Rollen in französischen Kunstfilmen spielt, mal kurz nach Armenhaus-Hollywood geht und einen Höhlenmenschen gibt), ist für die Rolle eines vierzehn Jahre einsam in einer unterirdischen Höhle herumvegetierenden Schiffbrüchigen zu exaltiert und nicht überdreht genug. Da muss jemand mit Talent zum overacten her. Joe Maierhauser (Jim Wyman) erwähne ich nur, weil ich seinen Namen toll finde – imagine: JOE MAIERHAUSER IST CONAN, DER BARBAR!

Zu haben ist der Film, wenn man ihn denn unbedingt sehen muss, für umme auf archive.org, oder für nicht viel mehr Kohle in der „50 SciFi Classics“-Box von Treeline. In letzterem Fall erhält man für seine schmale monetäre Gegenleistung einen Print, dessen Ramponierung sich in Grenzen hält, dafür aber einen extrem verrauschten und hart an der Unverständlichkeitsgrenze balancierenden Ton. Eine deutsche Fassung existiert meines Wissens nicht.

Also, letzte Worte: „The Incredible Petrified World“ ist ein selten langweiliger Pseudo-Abenteuerfilm, der selbst seine mageren 64 Minuten Laufzeit nur mit viel gutem Willen als „gefüllt“ ausgeben kann. Dem Film fehlt’s an Aktion, an Spannung, an Humor, an unterhaltender Inkompetenz, also schlichtweg an jeder Zutat, die ein Drive-In-movie braucht, um ihn nicht nur als Hintergrundberieselung für’s Fummeln im Hot Rod tauglich zu machen. Warrens spätere Patchwork-Jobs und Stock-Footage-Orgien scheinen mir aufgrund der dort an den Tag gelegten „don’t give a damn“-Attitüde für Trashfans interessanter zu sein, hier gibt sich Warren noch viel zu viel „Mühe“, sein Werk nach „Film“ aussehen zu lassen und nichts zu zeigen, was mit seinem Budget nicht zu realisieren wäre. Eine hehre, ehrliche Einstellung, aber man merkt, auch der Schöpfer des Lichtspiels sah das in der Zukunft diametral entgegengesetzt. Anstelle einer „incredible petrified world“ erwartet den Zuschauer nur ein „Incredible Lame Movie“.

(c) 2009 Dr. Acula


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