The Hallow

 
  • Deutscher Titel: The Hallow
  • Original-Titel: The Hallow
  •  
  • Regie: Corin Hardy
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 2015
  • Darsteller:

    Joseph Mawle, Bojana Novakovic


Vorwort

Der Forstwissenschaftler Adam (Joseph Mawle, auch in “Kill Your Friends” dabei) ist mit seiner Familie, Frau Claire (Bojana Novakovic), und Baby Finn, in die irische Provinz gezogen. Seine Aufgabe ist es, Bäume im frisch an private Investoren verkauften nationalen Wald für das Fällen zu markieren. Das macht ihn bei der Dorfbevölkerung verständlicherweise nicht sehr beliebt, zumal auch die örtliche Legende der „Hallow“, dunkler Waldfeen, die hier in den Wäldern leben sollen, existiert, an die viele der Dörfler noch glauben. Als Adam einen Rehkadaver findet, der von einem mysteriösen Pilz befallen ist, eine Probe mit nach Hause nimmt und untersucht, beginnt das Unheil seinen Lauf zu nehmen. Er hat die „Hallow“ auf sich und seine Familie aufmerksam gemacht – in der Nacht greifen die Feen an und entführen Finn, und „infizieren“ Adam, der zunehmend die Kontrolle über sich verliert…


Inhalt

Mystischer Creature-Horror wäre eigentlich genau mein Ding, aber „The Hallow“, der Debütfilm des Musikvideo-Regisseurs Corin Hardy, zündet bei mir nicht wirklich. Das hat zwei wesentliche Gründe – zum einen bin ich kein großer Freund davon, Mythen und Legenden zu rationalisieren. Hier postuliert der Film, dass die „Hallow“ Menschen sind, die von einem Pilz-Parasiten befallen sind (wie’s in der Natur tatsächlich einen solchen Fall bei Ameisen gibt), was allerdings bei Licht betrachtet auch im Filmkontext keinen großartigen Sinn ergibt (wieso sollte ein Pilz eine „Familie“ zusammenstellen wollen?). Zum Zweiten bin ich als kinderloser Alt-Nerd, wie der Wortvogel sich auszudrücken beliebte, nicht der ideale Rezipient für eine „lasst-uns-unser-Baby-retten“-Story. Meine Reaktion wäre eher: „Das elende Plärrkind ist weg? Gut, hoffentlich bringt’s keiner wieder…“. Das ist natürlich eine höchst subjektive Einschätzung, die vermutlich auch nicht von wahnsinnig vielen Leuten geteilt wird, verhindert aber bei mir, dass ich wirklich einen emotionalen Zugang zu diesem Kampf um die Familie finde. Obschon „The Hallow“ das ganz geschickt macht und mit dem „infizierten“ Adam, der darum ringt, nicht dem fremden Einfluss in seinem Geist nachzugeben, sondern für Frau und Kind zu kämpfen, quasi eine interne Ebene zu der offenen externen Bedrohung hinzuzufügen. Der Streifen ist auch technisch anständig gemacht, mit mehr als nur ordentlichen creature effects und erfreulich un-ironisch und „erwachsen“ (nicht nur, was seine Protagonisten angeht), einigen wirklich spannenden Sequenzen und soliden Darstellern. Aber eben „not my cup of tea“.

Wer mit einer Art „Labyrinth“ für Erwachsene etwas anfangen kann und auf dieses „entführtes-Baby“-Szenario emotionaler reagiert als meine Wenigkeit, wird „The Hallow“ sicher besser finden als ich.

2/5
(c) 2015 Dr. Acula


mm
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