The Devil’s Sword

 
  • Deutscher Titel: The Devil's Sword
  • Original-Titel: Golok Setan
  • Alternative Titel: Der Herr der Krokodile |
  • Regie: Ratno Timoer
  • Land: Indonesien
  • Jahr: 1984
  • Darsteller:

    Mandala (Barry Prima)
    N.A. Gudi Sintara
    N.A. Advent Bangun
    N.A. Enny Christina
    N.A. Rita Zahara
    N.A. Kusno Sudjarwadi
    N.A. Kandar Sinyo
    N.A. Rasjid Subadi
    N.A. Yos Santo


Vorwort

So. Nachdem ich jetzt mein Review zu „Wizards of the lost Kingdom“ endlich fertig habe, wird mir bewusst, dass ich doch irgendwo noch so einen Hobel ähnlichen Kalibers herumliegen habe. Dass es sich bei diesem Film um eine indonesische Produktion aus dem Jahre 1984 handelt, lässt schon einmal nichts Gutes vermuten, und mir wird beim Ansehen des Covers und dem Lesen des Klappentextes auch gleich wieder bewusst, wieso die DVD schon so lange bei mir im Regal steht, ohne dass ich bisher den Mut aufgebracht hätte, mir den Film auch anzusehen. Die Hauptrolle spielt ein gewisser Barry „The Warrior“ Prima, der nicht nur in dieser einen indonesischen Trashproduktion seine Rübe vor die Kamera hält (spontan fällt mir noch seine Rolle in „Revenge of the Ninjas“ ein, einem der Ninja-Filme, die es schaffen, ohne Ninjas auszukommen). Aber da müssen wir jetzt wohl durch….

Ach ja, bevor ich anfange: Es heißt zwar, dass die Best-Entertainment DVD cut ist (mangels Laufzeitangabe bei der IMDB konnte ich das leider nicht überprüfen), aber Review und Film sind dennoch erst ab 18, also liebe Kinder, schauts euch derweil die Schlümpfe an, ja?


Inhalt

Nach einigen pseudomystischen Bildern sehen wir einen alten Mann, Marke Gandalf für arme Leute, in meditativer Haltung auf dem Boden hocken, als ein extrem schlecht gemachter Meteorit mit viel Getöse ein paar Meter von ihm entfernt einschlägt. Den Alten scheint das aber nicht weiter zu beunruhigen, er steuert schnurstracks auf den Landeplatz des Brockens zu. Dieser leuchtet mit Cartoonstrahlen (ist es eigentlich ein ungeschriebenes Gesetz, dass jeder billige Fantasyfilm solche Effekte einsetzen muss?), und piepst munter vor sich hin (hört sich in etwas so an, als hätten die Macher das Besetztzeichen eines Telefones aufgenommen, und es auf die Tonspur gepackt). Der Alte entschließt sich dazu, das Teil mit nach Hause zu nehmen, und das Material zu einem Schwert zu verarbeiten (spätestens jetzt wird der werte Zuschauer so nahe am Fernseher sitzen, dass seine Nase den Bildschirm berührt. Aber nicht, weil das Gesehen so aufregend wäre, sondern weil die Bildqualität der DVD bei den Nachtszenen mal wieder hundsmiserabel ist – Danke, Best Entertainment!). Der Alte macht sich an einem Gerät zu schaffen (wohl um das Feuer anzuheizen), bearbeitet das Schwert noch ein wenig, und holt es dann aus dem Feuer (nicht etwa mit einer Zange, nein, unser Alter ist ein harter Typ, der greift das Schwert gleich mit bloßen Händen an. Glühendes Eisen ist ja auch überhaupt nicht heiß, oder? Aber was solls, das Schwert kühlt nämlich nach 2 Sekunden Rumfuchteln sofort ab. Kopf – Tischplatte = Kawumm!)

Während nun der Vorspann abläuft, sehen wir eine feierliche Prozession (oder zumindest das, was Ratno Timoer dafür hält). Eine Art Priester erklärt einem jungen Mann, dass es nun Zeit wäre. Er geht mit ihm zu einem See, und erbittet von einer Göttin, dass sie das Opfer (den jungen Mann) annehmen solle. Er quasselt sich noch einen zurecht über den „mutigen jungen Mann“, usw… Nach der Rede haut sich das Opfer ins Wasser, wo die Untertanen der Königin (ein paar Typen mit aufgesetzten Krokodilsmasken, die jeglicher Beschreibung spotten) auf ihn warten. Gemeinsam schwimmen sie los, ein unbekanntes Ziel vor Augen.

Woanders (ich nehme mal an, im Schloss dieser Göttin) erwartet eine Gruppe von Menschen die Ankunft ihrer Königin, indem sie in eine Art Schwimmbecken starren. Der Hohepriester (zumindest glaub ich, dass es einer ist) erklärt den anderen, sie sollen sich bereithalten, als auch schon eine Art Badetuch aus Seide aus dem Becken schwebt (!), woraufhin auch sogleich ein paar Krokodile auftauchen. Diese verwandeln sich wiederum in drei Frauen, von denen eine offenbar die angesprochene Königin ist. Die drei steigen aus dem Wasser (dabei ist die Königin staubtrocken. Wie man diesen Fehler zustande gebracht hat, würde mich wirklich mal interessieren). Sogleich wird sie in ihr Tuch gehüllt. Der Hohepriester verneigt sich ihr, und verkündet, dass man ihre Befehle erwarten würde. Die Königin sagt nur: „Bringt sie zu mir“. Daraufhin holt man ein Haufen Typen herein, die allesamt so aussehen, als hätten sie sich aus dem Kleiderschrank von Twisted-Sister Frontmann Dee Snyder bedient (darunter ist auch der Typ von vorhin zu finden). Die Königin räkelt sich in verführerischer Pose, aber natürlich schwenkt die Kamera weg zu einer anderen Szene, bevor wir was wirklich interessantes zu sehen kriegen.

Wir befinden uns jetzt offenbar bei einer Art Hochzeitszeremonie – Braut und Bräutigam (ich werde sie auch in Zukunft so nennen, denn ich habe keine Ahnung, wie man ihre Namen richtig schreibt). Die Krokodilskönigin ruft währenddessen (mittels Telepathie oder so) einen ihrer schlimmsten (gähn!) Krieger, damit dieser die Hochzeit verhindert. Dieser tritt sofort einen felsen los, und surft auf dem fliegenden Gesteinsbrocken unter „fürchterlichem Gelächter zur Hochzeit (mein Gott, wenn man so eine Szene – die eh schon per se lächerlich aussieht – nicht halbwegs gekonnt darstellen kann, wieso lässt man den Typ dann nicht einfach reiten oder laufen? Na gut, wenigstens haben wir auf die Tour was zum Lachen). Kaum ist unser Barbar dort angekommen, springt er vom Felsen (der auch gleich einen der Gäste mehr oder weniger gekonnt zermanscht). Er (der Krieger) fordert den Bräutigam als Opfer für seine Königin, da der Herr, der den Priester spielte (und der wohl gleichzeitig der örtliche Chef im Ring ist), wohl darauf vergessen habe, der Königin selbst ein Opfer darzubringen. Daher fordere sie nun den schönsten Jüngling im Dorf, und das sein nun einmal der Bräutigam (na Prost Mahlzeit, dann haben die wohl nicht viel Auswahl). Die Braut legt daraufhin Protest ein, da es Usus ist, nur unverheiratete Männer zu opfern (das ist unfair!). Unser Bösling weist sie aber freundlicherweise darauf hin, dass die Zeremonie noch nicht vollendet sei, und der Bräutigam daher noch Junggeselle ist. Der Priester verweigert der Königin aber seinen Schwiegersohn, und es kommt zu Kampf (was heißt „Kampf“ ein paar Typen versuchen unseren Kämpfer mit ihren Gummischwertern zu erwischen, der sich mit zwei Säbeln aus etwas stärkerem Goldpapier und ein paar Kung Fu Einlagen wehrt, die Leuten wie Bruce Lee die Tränen in die Augen treiben würden. Die Effekte schauen im übrigen recht lustig aus, das Blut spritzt bei Bauchwunden kerzengerade in die Höhe, ja klar. Die dazu gehörigen Soundeffekte hören sich auch so an, als würde ein Kleinkind zwei Topfdeckel gegeneinander schlagen). Dabei kommt es zu einem weiteren Höhepunkt des Films, als sich plötzlich die Braut dem Entführer in den Weg stellt, und es zwischen den beiden zum Kampf kommt. Unser Fiesling wirft vorher noch eines seiner Schwerter, und enthauptet mal eben mit einem lockeren Wurf drei seiner Gegner auf einmal (warum nicht wenigstens der letzte versucht sich zu ducken, wissen wohl nur die Götter). Und schon geht´s los, und die zwei beginnen miteinander zu kämpfen (die Braut gibt dabei Kampfschreie von sich, die jeder Pornodarstellerin zur Ehre reichen würden). Die Männer tänzeln derweil schwer bewaffnet um sie herum, während unsere unbewaffnete (!) Frau sich mit dem Bösen anlegen darf (mal ne andere Interpretation von Ladies first, was?). Wenigstens der Bräutigam will eingreifen und sich die Waffe seines Schwiegervaters klauen, aber anstatt irgendeiner Hilfestellung kriegt er vom Vater der Braut den Ellbogen in die Rippen. Nachdem die Braut zu Boden geht, mischt sich nun auch ihr Vater ein, der aber relativ flott schachmatt gesetzt wird. Nun erfahren wir auch, wieso sich die Männer vorhin nicht eingemischt haben, denn der Krieger der Krokodilskönigin erledigt jetzt in der Hälfte der Zeit ca ein halbes Dutzend Männer, bevor er es schließlich dennoch schafft, auch der Braut eine zu verpassen, sodass sie in hohem Bogen durch die Luft segelt (hab ich schon erwähnt, dass man in jedem Anfängerkurs bessere Kampfkunst zu sehen bekommt? Muss ich das überhaupt? Nein? Na gut). Glücklicherweise wird sie von einem mysteriösen Mann aufgefangen, der das Treiben bisher beobachtet hat. Unser Fiesling erkennt ihn sofort als Mandala wieder, den er schon ewig nicht mehr gesehen habe. Mandala erklärt unserem Finsterling, dass ihr alter Lehrmeister ihnen die Kampfkunst ganz sicher nicht beigebracht habe, damit sie damit Böses tun können (Womit wir Filmklischee Nr. wasweißich sowie den kompletten Charakterbackground der beiden in nicht ganz 20 Sekunden untergebracht hätten). Unser böser Krieger schimpft, dass Mandala genauso rede wie ihr gemeinsamer Meister, der alte Narr (mir schwant schon, wer das sein könnte). Mandala antwortet darauf, dass er immer zur Stelle sei, wenn Unschuldige in Gefahr seien (ja, nur eingreifen tut er wohl nicht so gerne, der Gute hat nämlich den gesamten Kampf aus sicherer Entfernung beobachtet). Und so bekommen wir weitere mittelmäßige Kampfsport-Action zu sehen. Mandala gewinnt fast die Oberhand, als sein Gegner einige „Krokodilsmenschen“ beschwört (also im Prinzip ein paar dreckverschmierte Typen, die sich ausgehöhlte Krokodilschädel aufgesetzt haben – mal wieder ein Meilenstein in Sachen Kostümdesign). Jedenfalls gelingt es den Krokotypen, unseren Helden magisch zu fesseln (die Fesseln schauen für mich wie Paketschnüre aus, aber ich will mal nicht kleinlich sein). Unser Fiesling schultert lässig den Bräutigam (den er vorher nebenbei KO geschlagen hat), die Braut schreit daraufhin herzzerreißend, während der Krieger sich mitsamt Bräutigam und Krokotypen in Luft auflöst (im wörtlichen Sinne). Mandala kann sich aber denken, wo er den Bräutigam finden wird, und nimmt sofort die Verfolgung auf.

Unterwegs hört er aber die Stimme seines Meisters, der ihm sagt, dass er ihn dringend brauchen würde. Mandala sagt seinem Pferd, es solle sich sputen, und macht sich auf den Weg.

Währenddessen hat unser Krieger den Bräutigam ins Schloss gebracht, und ihn der Königin vorgeführt. Diese lobt seine Treue, und will sich nun dem Geschenk des Kriegers widmen. Dieser hat unterwegs offenbar was hübsches für diesen Moment auswendig lernen wollen, denn plötzlich sagt er folgendes Sprüchlein auf:

„Der Himmel ist so hoch, und doch hat er ein Ende.

Der Ozean ist so weit, und doch hat er ein Ufer.

Doch die Glut in eurem Herzen, meine Königin, ist

immerwährend. Mögen die Flammen der Lust für alle Zeiten in euch lodern.“

(Dabei wirkt er in etwa so natürlich wie ein Volksschüler, der vor der Klasse steht und zum ersten Mal ein auswendig gelerntes Gedicht aufsagt). Während er dies sagt, sehen wir den Bräutigam vor dem Hintergrund eines unfreiwillig debilen Flammeneffektes. Der Bräutigam ist der Königin offenbar schon hörig, und gehorcht ihr auf Handzeichen. Irgendein eifersüchtiger Typ will ihn abstechen, wird aber ins Verlies zu den anderen geworfen, die ihn gleich darauf verspeisen (braucht irgendwer den Schluss dieser Szene? Ich nicht).

Währenddessen schleppt sich Mandalas Meister schwer verletzt zu seiner Hütte. Mandala findet ihn zwar noch lebend, aber der Alte sagt ihm, dass er den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben würde, da das Gift der roten Schlange bereits in seinem Körper sei. Mandala sagt, dass sein Meister sich nicht aufgeben dürfe. Danach springt er aufs Pferd (und das auf eine Art, die in der Realität mit Sicherheit ziemlich schmerzhaft und ein gutes Verhütungsmittel wäre, hehehe) und reitet davon.

In der Zwischenzeit schreiten unser Bräutigam und die Königin zum Geschlechtsakt, während Mandala durch den Wald reitet, bis er schließlich bei einem Pilz ankommt, den er – wohl für eine Art Gegengift für seinen Meister – gerne hätte. Der Pilz beginnt zu leuchten, während Mandala versucht ihn zu erreichen. Als er ihn schließlich ausreißen kann, explodiert das blöde Schwammerl auch noch (die Effekte treiben mich noch in einen Lach- oder Weinkrampf hinein).

Wieder bei seinem Meister sagt Mandala diesem (nachdem er ihm das Gegengift gab), wo genau das passierte: Meister schluckt das Mittel – plötzlich dringt überall Blut aus den Poren – Mandala hält die Hand über das Gesicht des Meisters – dieses beginnt zu rauchen, und die Blutstropfen verschwinden – der meister erlangt sein Bewusstsein wieder und schaut 20 Jahre jünger aus. Thats all mystic and stuff, dass er den schwarzen Tod zwar besiegen könne, er müsse seinem Meister aber die Beine amputieren. Dieser sagt ihm quasi, er soll tun, was er nicht lassen kann, und Mandala schreitet zur Amputation (so, und hier ist sogar sicher ein wenig geschnitten worden, denn man sieht nur den Anfang, dann kommt ein ruppiger Cut, und als nächstes sieht man die fertige Amputation). Mandala sagt seinem Meister nach gelungener Operation, dass er durchkommen werde. Unbestimmte Zeit später erzählt Mandalas Meister seinem Schüler, dass die Bösen ihn umbringen wollten, da er ihnen das Geheimnis des Teufelsschwertes nicht preisgeben wollte. Ein alter Zauberer mit einem recht komplizierten Namen entwickle gerade etwas, mit dem man die bösen Herrscher vernichten könne, und wenn er ihnen (den Bösen) das Geheimnis des violetten Lichtes verraten hätte, dann wären sie jetzt alle geliefert (wieso muss ich plötzlich an Rambo und an „blaues Licht“ denken?)

Rückblende: Man sieht, wie Mandalas Meister gegen vier Krieger des Bösen (einer davon ist sein Ex-Schüler, der als Begründung für seinen Seitenwechsel Mandalas bevorzugte Behandlung angibt) kämpft. Einer von ihnen sagt Mandalas Meister, dass die Mächte der Dunkelheit sich gegen ihn verschworen haben (gähn!), und diese gemeinsam unbezwingbar sind (wie auch immer). Mandalas Meister wird schlussendlich von ihnen besiegt (die Kostüme sind mit lächerlich und unfreiwillig komisch übrigens noch wohlwollend beschrieben).

Das Geheimnis des Teufelsschwertes konnten sie ihm aber nicht entlocken, und so gibt er Mandala eine versteckte Karte. Er sagt seinem Schüler, dass Mandala, falls er das Wagnis nicht eingehen wolle, den Plan ins Feuer werfen soll. Natürlich will Mandala das Schwert holen (wäre sonst ja auch ein vergleichsweise kurzer Film geworden – nicht, dass mich das jetzt wahnsinnig gestört hätte, schließlich ist das mal wieder einer jener Streifen, der höchstens durch seine unfreiwillige Komik bestechen kann, das aber wiederum nicht zu knapp). Unterwegs trifft er auf die Braut, die ihn erst auf den zweiten Blick wieder erkennt. Nach einigem hin und her nimmt Mandala die gute Frau mit seinem Weg zum Teufelsschwert.

Im Schloss versucht die (mit rosa Krönchen und rosa Top bekleidete) Königin mittels einer mystischen Schale (Filmklischee 367c) unsere Helden zu beobachten. Sie erkennt, dass unsere Helden auf dem Weg zum Teufelsberg sind, in dem das Teufelsschwert versteckt ist. Banjujaga (oder so ähnlich – so heißt auf jeden Fall unser böser Krieger) soll sich sofort auf den Weg machen, aber nicht ohne das die Königin vorher ihre Stärke verleiht (d. h. sie schaut ihm in die Augen und plötzlich fühlt er sich stärker. Na wenigstens kann man so sein Budget sparen, nicht wahr?).

Mandala ist mit der Braut inzwischen an einem Fluss angelangt, und fragt sich, wie man ans andere Ufer kommen könne, als die Braut plötzlich ein Floß samt „Ruderpersonal“ entdeckt. Mandala ist zwar misstrauisch, sieht aber selbst keine bessere Möglichkeit. Es ist auch offensichtlich eine Falle, denn der Ruderer hat statt einen Kopf einen kahlen Totenschädel, und außerdem tauchen die lächerlichsten Gummikrokodile auf, die ich jemals gesehen habe (hat jemand von den „Special Effects“ – Leuten die Augsburger Puppenkiste überfallen?).

Währenddessen haben sich die vier, die vorhin Mandalas Meister in den Arsch getreten haben, vor der Höhle zum Teufelsschwert eingefunden, und wollen untereinander ausfechten, wer das Teufelsschwert denn nun bekommen soll. Beim folgenden Kampf folgt ein abstruser Effekt dem nächsten (der Höhepunkt ist erreicht, als Banjujaga die Hexe in zwei Hälften schneidet, und diese aber einfach wieder auf ihr Untergestell draufhüpft, und sich so wieder zusammensetzt (so was Behämmertes sieht man selbst als Trashgourmet auch nicht alle Tage). Banjujaga gewinnt den Kampf.

Als Mandala und die Braut ankommen, betritt Mandala sofort die Höhle. Er überwindet diverse „Todesfallen“ (lächerliche Speerfallen, die ganze Höhle scheint aus Pappe und Sperrmüll zusammengeschustert worden zu sein), bis er schließlich auf lächerlichsten Zyklopen der Filmgeschichte trifft. Das Vieh schaut so dermaßen billig aus, dass sich selbst ein Sparefroh wie Roger Corman dafür zu Tode geschämt hätte. Mandala besiegt das „Monster“ Gott sei Dank recht schnell mit einem Stich ins Auge. Danach geht er um die Ecke zu einer Art Truhe, die sich von selbst öffnet. Mit ein paar billigen Glitzereffekten holt er sich das Schwert, und macht sich vom Acker. Draußen wartet aber schon Banjujaga, und er hat die Braut als Geisel genommen. „Du hast also das Schwert!“ schreit Banjujaga Mandala zornig an (Ja, mein Junge, du hättest schon in die Höhle REINGEHEN müssen, oder hast du geglaubt, es fällt nach deinem Kampf einfach vom Himmel in deinen Schoß?? Der Film wird von Sekunde zu Sekunde blöder). Banjujaga fordert natürlich das Schwert, das Mandala auch sofort wegwirft. Banjujaga will es sich sofort holen, aber die Braut stellt ihm ein Bein, sodass er und Mandala das Teufelsschwert gleichzeitig erreichen. Beide versuchen es aus der Scheide zu ziehen, werden aber vom jeweils anderen daran gehindert. Banjujaga kämpft abwechselnd mit der Braut und Mandala (falls ihr euch fragt, was der andere von den Guten immer tut, wenn der oder eine kämpft: Nein sie kommen natürlich nicht auch nur für eine Sekunde auf den Trichter, sich des Schwertes zu bemächtigen. Mandala steht sogar eine Zeit lang nicht einmal einen halben Meter davon entfernt in der Gegend herum, und verfolgt begeistert den Kampf. Herr, lass Gehirn vom Himmel fallen, ich bitte dich!!!!). Dann bekämpfen sich Banjujaga und Mandala mit Cartoonblitzen aus ihren Händen (dagegen sieht sogar „Wizards of the lost Kingdom“ aus wie bestes Special-Effects-Kino). Jedenfalls können die beiden Banjujaga mit vereinten Kräften in die Flucht schlagen, und das Schwert in Besitz nehmen. Banjujaga droht mit fürchterlicher Rache, und verschwindet in einer Rauchwolke.

Dazu kommt es aber nicht mehr, da die Königin angemessen wütend ist, und Banjujaga gemeinsam mit ihrem Hohepriester über den Jordan befördert (sie schlingt ihm aus 20m Entfernung ihr Tuch um den Hals, und wirft ihn ins Feuer – aber klar doch).

Mandala und die Braut dringen in das Schloss ein, und legen sich natürlich direkt mit der Königin an. Die Braut beharkt sich mit dem Hohepriester solange, bis sie schließlich zu Boden geht, und von sechs Mann weggetragen wird (ihr anwesender Ehemann erkennt sie selbstverständlich nicht), während Mandala die restlichen Wachen aufmischt (der Kampf ist – so wie die anderen auch – mal wieder extrem inkompetent choreographiert, außerdem hat es den Anschein, als würde zumindest eine der Wachen recht freiwillig zu den Krokodilen ins Becken hüpfen). Mandala kann alle töten, erliegt aber dem Zauber der Königin, und landet mit ihr im Bett.

Zur gleichen Zeit in der Hütte von Mandalas Meister: der Alte, der das Schwert am Anfang angefertigt hat, materialisiert sich vor Ort, und teilt Mandalas Meister mit, dass sein Schüler zwar bei der Schwertbeschaffung Erfolg hatte, er (Mandala) aber nun in Gefahr schwebe. Mandalas Meister solle sofort mit seinem Schüler in geistigem Kontakt treten, und den Bann der Krokodilskönigin brechen, und sich verpissen. Mandalas Meister gelingt es, seinen Schüler von der Königin (die sich zwischenzeitlich am Teufelsschwert die Pfote verbrannt hat) loszueisen, der sofort zur Rettung der Braut stürmt, die ihm auch gelingt. Jetzt kommt es natürlich zum finalen „Showdown“: Mandala gegen den Hohepriester und seine Krokodilsmenschen, und die Braut gegen die Königin und ihre Liebhaber (darunter auch der Bräutigam). Dabei mischt auch eine Art „Monster“ mit, eine Art steinernes Riesenkrokodil, das gleichzeitig Laserstrahlen und Flammen spuckt (eins von beiden hätte gereicht, aber so siehts natürlich noch lächerlicher aus). Den Sieg erringen die Guten dadurch, dass Mandala das Teufelsschwert in den Bauch des Monsters stößt, woraufhin auch die Königin zusammenbricht, die zwar noch kämpfen will, aber bei einer schief gegangenen Explosion das Schloss in die Luft jagt.

Draußen informiert uns unser Held, dass er noch eine lange Reise vor sich hätte, er nicht wisse wohin sein Schicksal führe, usw usf…. und lässt unser glücklich vereintes Paar allein. The End.

Eigentlich könnte ich an dieser Stelle einfach nur „Siehe mein Kommentar zu Wizards of the lost Kingdom“ schreiben, und es dabei belassen. Aber ganz so leicht will ich es mir dann doch nicht machen, also folgt hier mein Kommentar zu diesem unvergesslichen Filmerlebnis (ähem):

Rein objektiv betrachtet ist „Golok Setan“ natürlich ein hundertprozentiger Griff ins Klo. Die Spezialeffekte, die Schauspieler, die Kostüme (manche der Schwerter schauen aus wie golden lackierte Motorsägenblätter), das Drehbuch (so es denn eines gab), die Kung Fu „Action“ die Kulissen, alles schreit in einem fort: „ICH BIN DER PURE TRASH!!“ Barry Prima gibt einen emotionslosen 08/15 Helden, dem man es schon aufgrund der zur Schau getragenen Blödheit nicht zutrauen würde, dass er sich selbst die Schuhe zubinden kann, geschweige denn ein Dorf vor einer bösen Königin retten. Das gleiche gilt für die anderen Schauspieler. Die weibliche Hauptrolle gibt während der Kampfszenen ein Gestöhne von sich, dass man nur die Augen zu schließen braucht, und man glaubt, man ist in einem Porno gelandet, der Bräutigam kann anscheinend außer blöd schauen überhaupt nichts, und die so genannte Königin ist in ihrer Sterbeszene, in der sie sich den Bauch hält und sich wehklagend dreimal um die eigene Achse dreht, sowieso eine Klasse für sich. Diese Knallchargen sind echt für ein paar Lacher gut.

Das gleiche gilt für die Effekte, die Ed-Wood-Filme wie Plan 9 wie großes Special-Effects Kino aussehen lassen, und dem Film gemeinsam mit den Kostümen und Kulissen den Film endgültig den Rest geben. Da kommt man nach dem ersten Schock aus dem Schreien gar nicht mehr raus.

Der Score will die ganze Zeit unheimlich und mystisch klingen, kann aber nicht verbergen, dass die Melodie damals wohl mithilfe eines alten Amigas entstanden ist, und klingt daher nach ca. 1 Minute nur noch ohrenbetäubend schlecht.

Das Drehbuch muss von einem Crackjunkie geschrieben worden sein, denn die dämlichen Dialoge und Handlungen der „Charaktere“ kann man wirklich nur noch mit Drogen erklären.

Aus der Perspektive des Trashfans ist der Film also eine wahre Fundgrube. Alles strotzt nur so vor unfreiwilliger Komik, die wegen dem pathetischen Ernst mit dem hier alles dargeboten wird, nur noch deutlicher zu Tage tritt. Ich konnte mir phasenweise schon nicht mehr helfen vor lauter Lachen über all die Lächerlichkeiten.

Kurz zur DVD: Diese scheint zumindest in der Amputationsszene tatsächlich geschnitten zu sein, was ich persönlich nicht wirklich verstehe, da uns andere blutigere Szenen durchaus gezeigt werden. Außerdem ist die Bild- und Tonqualität mal wieder zum Erbarmen schlecht, aber was anderes sind wir von Best Entertainment ja sowieso nicht gewohnt. Extra gibt´s bis auf ne Bildergalerie (Wow, ganze 12 Fotos, oh danke liebe Leute bei Best Entertainment! Die Galerie hätte ich mit dem Bildbearbeitungsprogramm meiner Digicam besser hinbekommen) und zwei Trailer von anderen Filmen („Tomb of Terror“ und irgendein anderer Rotz).

Fazit: Wenn ihr auf Trash im Stile von „Wizards of the lost Kingdom“ steht, dann könnt ihr euch mit diesem Film durchaus gut unterhalten. Schade, dass die DVD cut zu sein scheint, aber das was bleibt ist trotz allem noch lupenreiner Trash, der zu unterhalten weiß.

(c) 2008 G


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 8


mm
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