The Car

 
  • Deutscher Titel: The Car
  • Original-Titel: The Car
  • Alternative Titel: Der Teufel auf Rädern |
  • Regie: Elliot Silverstein
  • Land: USA
  • Jahr: 1977
  • Darsteller:

    James Brolin (Wade Parent), Kathleen Lloyd (Lauren), John Marley (Everett), R.G. Armstrong (Amos Clements), John Rubinstein (John Morris), Ronny Cox (Luke), Elizabeth Thomson (Margie), Roy Jenson (Ray Mott), Kim Richards (Lynn Marie), Kyle Richards (Debbie), Kate Murtagh (Miss McDonald), Henry O’Brien (Chas)


Vorwort

In der Provinz von Utah – zwei jugendliche Fahrradausflügler werden von einer schwarzen Limousine von der Straße gedrängt. Fatal, wenn neben der Straße außer hundert Meter tiefem Abgrund irgendwie nichts ist. Wenig später macht das mysteriöse Fahrzeug direkt vor der Haustür des arschlöchrigen Bauunternehmers Clements einen Anhalter nieder: von „Unfall“ kann keine Rede sein, wenn man vier Mal über das Opfer rollt. Das Sheriff-Department vermutet zurecht einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen und spekuliert auf einen wahnsinnigen Amok-Fahrer. Straßensperren und Patrouillen bleiben aber erfolglos – dafür taucht das Phantomauto mitten in der Stadt auf und plättet Sheriff Everett direkt vor dem Revier. Jetzt hängt es an Everetts rechte-Hand-Mann Wade, den vermeintlichen Wahnsinnigen zur Strecke zu bringen.
Zu allem Unglück beabsichtigt die örtliche Schule anlässlich eines anstehenden Jahrmarkts eine Parade zu proben. Wades Kollege Luke, trockengelegter Alki, der aufgrund der Ereignisse seinen Hang zur Flasche wiedergefunden hat, soll die Probe absagen, ist aber emotional zu überwältigt. Das Auto greift die Probe, an der auch Wades kleine Töchter und seine neue Freundin, die Lehrerin Lauren, teilnehmen, an. Heroischen Opfern sei dank können sich Kinder und Lehrerinnen auf einen alten Friedhof retten, wohin ihnen der motorisierte Killer mysteriöserweise nicht folgt. Wade und seine Hilfssheriffs versuchen dem Wagen eine Falle zu stellen, doch das geht böse nach hinten los – fünf der tapferen Gesetzeshüter beißen ins Gras, Wade überlebt seine Konfrontation mit dem Mörderautor leicht verletzt, aber mit der Erkenntnis, dass das Fahrzeug seines unbekannten Kontrahenten weder durch Kugeln noch energischen Blechkontakt zu beschädigen ist. Noch während Wade im Hospital seine Verwundungen auskuriert, knöpft sich das Auto Lauren vor…


Inhalt

(generelle SPOILER-Warnung):
Ach ja, die 70er, als auch ungewöhnlich konzeptionierte Genrefilme noch mit Sorgfalt und richtigen Schauspielern gedreht wurden. „The Car“ erblickte 1977 das Licht der Welt und hatte mit diese Timing außergewöhnliches Pech: Kritik und Publikum waren vom triumphalen Erfolg des „Krieg der Sterne“ völlig überwältigt und diejenigen, die tatsächlich noch die Zeit fanden, sich mit einem kleinen Film wie „The Car“ zu befassen, kamen schnell zu dem Schluss, dass Elliot Silverstein („Cat Ballou – Hängen sollst du in Wyoming“, „Der Mann, den sie Pferd nannten“) einen unspirierten „Weißer Hai“-Aufguss, bei dem man den Großen Weißen Hai halt durch ein Großes Schwarzes Auto ersetzt hatte, heruntergekurbelt hatte und beließen es dabei.

Ich will nicht behaupten, dass „The Car“ entgegen der zeitgenössischen Ansicht ein großer, zu Unrecht der Vergessenheit anheim gefallener Klassiker wäre, aber ganz so einfach und den Streifen in die prall gefüllte „Jaws“-Nachzieher-Schublade einsortieren, sollte man es sich dann doch nicht machen. Das Script des Teams Michael Butler/Dennis Shyrack (zuständig auch für „Starkstrom“, „Cusack, der Schweigsame“ und „Pale Rider“) bedient sich sicherlich freimütig gewisser Formeln des Granddaddys aller Tierhorrorhilfe, sucht sich seine Inspiration aber auch bei einem anderen Spielberg-Werk (für die Erkenntnis, dass es sich dabei um „Duell“ handelt, sollte ich wirklich keinen badmovies.de-Gummipunkt verleihen) und sprenkelt darüber einerseits noch eine Prise Okkult-Horror, wie er in den 70ern, von Exorzisten über Omen bis hin zu Rosemaries Nachwuchs, angesagt war, andererseits aber auch subtile gesellschaftskritische Spitzen. Muss man nicht für die Originalität in Tüten halten, macht aber deutlich, dass man auch ein vergleichsweise blödes Film-Gimmick wie das geheimnisvolle Killer-Auto hernehmen und daraus einen, ähempt, „ernsthaften“ Thriller machen kann.

Das Script klebt zudem nicht an der „Jaws“-Formel, auch wenn es Elemente hieraus übernimmt – es benutzt sie eher, um damit zu spielen, sie in gewisser Weise ironisch zu brechen. Der Angriff auf die Parade, im klassischen formelhaften Creature-Horror ideales Geläuf für den Showdown (Post-„Jaws“-Plot Device Nr. 17/3, „Event mit potentiell hoher Opferzahl, der aus irgendwelchen Gründen nicht abgesagt werden kann“), ist hier gerade einmal der Abschluss der ersten Filmhälfte, und daran, dass das Killerauto sich auf Kids stürzen kann, ist nicht ein Evil Capitalist oder eine ähnliche verachtenswerte Gestalt, die aus persönlichem Gewinn- und/oder Machtstreben die Bemühungen des Helden untergräbt, schuld, sondern ein rückfälliger Alki, der aus Gram über den Tod eines „Ersatz-Sohnes“ vergisst, den entsprechenden Anruf zu machen – anstelle eines zusätzlichen menschlichen Schurkens bekommen wir so, nebenbei und ohne großartig drauf rumzureiten, einen melodramatisch-tragischen Charakter.
Der Held, Wade, ist alleinerziehender Vater zweiter ach-so-bezaubernder junger Töchter und bemüht, seine neue Beziehung zu Lehrerin Lauren „low-profile“ zu halten – in einem „normalen“ Film würde das alles auf die Wiederherstellung einer funktionierenden spielbergianischen Familiengemeinschaft mit Vater, Töchtern und neuer Mama hinlaufen, „The Car“ erlaubt sich die Frechheit, die love interest des Helden zum Auftakt des dritten Aktes abzumurksen – und trotzdem kann Wade im Finale nicht auf die dann ersatzweise zu erwartende „der-große-Held-vernichtet-das-Böse-im-Alleingang“-Rampage gehen, sondern es bedarf Teamworks, bei dem sogar Amos, der rassistische Schweinehund, der seine Frau verprügelt, weil er es für sein gutes Recht hält („ich kann meine Frau verprügeln, solange ich will“) eingebunden wird und entscheidende Beiträge leistet. Das kann man böswillig reaktionär auslegen (solange es gegen ‚das Fremde/Unbekannte/Böse‘ geht, müssen alle zusammenstehen, auch die rassistischen frauenschlagenden Arschlöcher), aber der Horrorfilm ist nun mal per Definition ein stockkonservatives bis erzreaktionäres Genre, so dass in diesem Zusammenhang allenfalls die Konsequenz beeindruckt, mit der der Sieg des „Guten“ über das „Böse“ als Triumph der Gemeinschaft, des Zusammenstehens in der Not zelebriert wird (das ist dann auch wieder erz-amerikanisch). Diese Auslegung zu Ende gedacht, macht sogar Laurens Filmtod „Sinn“ (sie ist nämlich so progressiv, dass sie ein Nacktbild, das ein Schüler von ihr angefertigt hat, auf Anfrage der gestrengen Schulleiterin für eine ganz normale bis erheiternde Sache hält).

Aber ich will das nicht überbewerten – „The Car“ erledigt den Job, die „Gesellschaft“ gegen die „Bedrohung“ zusammenzuschweißen, nicht mit dem Holzhammer, sondern recht schlüssig aus der Storyentwicklung heraus. In seiner Charakterzeichnung ist das Script schon vergleichsweise fortschrittlich (der Held, der in einer Patchwork-Familie-in-the-making lebt, sein Partner, der trockene Alki mit Rückfallproblematik), seine „Nebenkriegsschauplätze“ (also die privaten Probleme Wades, der alltägliche Rassismus gegenüber den native americans – denen freilich auch der übliche indianische mumbo-jumbo angedichtet wird, etc.) sind Background, drängen sich nie nach vorne, zumal der Streifen, seinem Titel gerecht werdend, auch nicht viel Zeit zu verlieren hat – wir steigen mit einer Dreifachattacke ein, dann gibt’s Charaktervorstellung und Exposition (nicht viel, da das Script sich nicht die Aufgabe gestellt hat, alles haarklein aufzulösen), und von dort ab folgt dann kaum mehr eine Atempause, wobei interessanterweise das Schwergewicht nicht auf den Angriffen des Killerautos, sondern auf der Jagd nach ihm liegt… Verfolgungen & Stuntwork sind dem Streifen wichtiger als „Horror“-Effekte. In dieser Hinsicht funktioniert „The Car“ ählich wie das referierte „Duell“, wobei „The Car“ den Punkt des völlig motivationslosen „Bösen“ an sich deutlicher herausstellt als der frühe Spielberg. „The Car“ hat nicht mal mehr einen „bösen“ Fahrer (wie man uns durch mehrere POV-Einstellungen aus dem Inneren des bösen Autos verdeutlicht), das Auto *selbst* ist das Böse, und ein Stück besessener Maschinerie braucht nun mal keine Gründe mehr, um zu töten (auch, wenn wir die Opfer des Autos insgesamt eher auf der Seite der „Gutmenschen“ verorten dürfen).

Wenn man am Script kritteln möchte, dann vielleicht darüber, dass die Okkultismus-Verbindung den Charakteren im Film arg spät auffällt – dem cleveren (und auch dem nicht-so-cleveren) Zuschauer ist klar, wohin der Hase läuft, wenn das Killerauto beim Angriff auf die Kinder der Schulparade nicht auf den geweihten Boden des Friedhofs fahren kann/will, um seinen Opfern den Rest zu geben, dieweil es den Charakteren erst kurz vor Toresschluss wie Schuppen aus dem Haupthaar rieselt (und dann noch dem Alki Luke, der bis dahin nicht durch übermäßige Geistesleistungen aufgefallen ist) – immerhin ist das Buch dann konsequent genug, diesen Umstand nicht besonders herauszustellen; es spielt in der Lösung des Problems keine Rolle (die ist ausgesprochen weltlich), die implizierte Schlussfolgerung, dass das Fahrzeug die mechanische Personifizierung des Luzifers himself ist, gibt im Finale noch ein bemerkenswertes Visual her, und damit hat sich’s. Im Vergleich zu einem etwa zeitgleich entstandenen Heuler wie „King Cobra“, der ebenfalls versuchte, „Jaws“-Motive mit okkultem Mystizismus zu verbinden und damit weitgehend auf die Nase fiel, wird das Paranormale in „The Car“ matter-of-factly behandelt. Interessant genug, dass niemand geringeres als das Oberhaupt der Church of Satan, Anton LaVey, als Berater kreditiert (und mit einem Zitat zur Filmeröffnung gewürdigt) wird (ich weiß nich, inwiefern LaVey davon begeistert war, dass der Film im Finale zugunsten des Showeffekts die Zurückhaltung, was das Okkulte angeht, kurz aufgibt. Für LaVey ist Satanismus ja eher ein mystisch verbrämter Atheismus).

Sei’s drum – „The Car“ ist solide spannend und verbreitet die Energie, die ein Film, der, um im Jargon zu bleiben, einfach „rollen“ muss, braucht, um zu funktionieren. Elliot Silverstein ist nicht der Mann für große Filmkunst, aber er weiß, wie man einen Spannungsstreifen auf die Beine stellt und erweist sich speziell in zwei Szenen als Suspense-Meister (der Auftakt des Angriffs auf die Parade, das set-up des Kills an Lauren), in dem sich für den Zuschauer die Ankunft des vierrädrigen Monsters ankündigt, lange bevor es den Figuren im Film bewusst wird. Ansonsten setzt Silverstein eher auf Action und Stunts denn auf großes Drama, Emotion oder Schocks. Dass einige der Verfolgungssequenzen, speziell wenn Wade auf seinem Motorrad unterwegs ist (was auch einen guten Spruch ermöglicht – als eine seiner Töchter ihn maßregelt, dass er ohne Helm fährt, entgegnet Wade locker „ich nehm dafür morgen zwei“), hochgespeedet werden, findet – wie Stammleser ahnen – nicht mein persönliches Wohlgefallen, aber überwiegend sind die Auto- und Motorradstunts flott arrangiert, fotografiert und geschnitten und zwei-drei der Stunts sind regelrecht spektakulär. Nicht ganz einig bin ich mir über den generellen Look des Films – es ist verständlich, dass das Konzept des Films nur in einer abgeschiedenen Gegend funktioniert und die Jagd nach einem phantomartigen Gegner in einer wüsten Wüstenlandschaft verleiht dem Treiben ein wenig „Road Runner vs. Coyote“-Feeling, aber Staub, Sand und Felsen sind nicht unbedingt das aller-interessanteste Visual, es fehlt ein wenig an Abwechslung.

Dafür muss aber einem ein ganz besonderes Lob gezollt werden – dem Designer des „Cars“. Ich habe anderweitig gelesen und stimme dem völlig zu, dass Autos generell vor dreißig Jahren wesentlich individueller waren, die Kisten der 70er hatten noch ein „Gesicht“. Kein Wunder, dass ein Film, der den Teufel auf Rädern beschreibt, dies auf die Spitze treibt. Dass der Satan, wenn er sich als Auto manifestieren würde, so aussehen würde wie in „The Car“ – das glaube ich unbenommen. Die stark bearbeitete Limousine (ursprünglich mal ein 71er-Lincoln, der von George Barris, der u.a. auch den „Ghostbusters“-Van entwarf, umgearbeitet wurde) mit ihrem vertieften Dach, ihrem dämonischen Kühlergrill-/Scheinwerferarrangement, der mattschwarzen Lackierung schreit EVIL in Groß- und Leuchtbuchstaben und sollte anstelle der langweiligen „Christine“ als Musterbeispiel für „böse Autos“ in Filmlexika abgedruckt werden – pure Boshaftigkeit auf vier Rädern, die im Gedächtnis haften bleibt; in Sachen „unheimliches Design“ ist das Auto vielleicht sogar *noch* eindrucksvoller als das legendäre Amityville-Spukhaus (das lustigerweise ja ebenfalls James Brolin auf die Nerven ging).

Wie schon gesagt, das Konzept von „The Car“ erlaubt nicht wirklich horriblen „Schrecken“ – der Streifen ist völlig unblutig (selbst der arme Junge, der vom bösen Auto von einer hundert Meter hohen Brücke geschubst wird, sieht nicht so aus, als könnte man ihn nicht in einen offenen Sarg legen); „The Car“ geht’s weniger um die blutigen Resultate als um die dämonische Präsenz des Unbekannten; die FSK 16 geht schon in Ordnung, aber echte Hemmungen, den Film auch einem etwas jüngeren Publikum vorzusetzen, hätte ich nicht. Die spärlichen visuellen Effekte gestaltete Matte-Painting-Altmeister Albert Whitlock. Der Score von Leonard Rosenman („Robocop II“, „Star Trek IV“), bekanntlich nicht gerade einer für die großen eingängigen Themes à la Goldsmith, fügt sich unauffällig, aber auch nicht unpassend ins Geschehen ein.

Die Darsteller sind adäquat – niemand hängt sich mit besonderer Hingabe rein, aber niemand fällt durch den Rost. Streisand-Ehemann James Brolin („Hotel“, „Amityville“, „Lost City Raiders“) laboriert ein wenig daran, dass seine Figur – dank des Verzichts auf eine klassische Heldenrolle – zwar die erforderlichen (melo-)dramatischen Schicksalsschläge erleidet, aber seine persönliche Genugtuung sich in Grenzen hält; da herrscht ein kleines Ungleichgewicht, dass Brolin nicht wirklich überkommen kann. Aber der 70er-Jahre-Pornobalken deluxe macht einiges wett (ob Burt Reynolds da sein Vorbild war?).
Kathleen Lloyd („It’s Alive 2“, „Magnum“) ist auf diese typisch 70er-brave-Talia-Shire-Art attraktiv (dass der Film nicht wirklich versucht, sie ein wenig stärker als hübsche Frau herauszustellen, konterkariert ein wenig das Bestreben, sie als modern und für die Provinz zu progressiv zu zeichnen), hat aber zumindest eine starke Szene (als sie am Friedhof das böse Auto konfrontiert).
John Marley („Das Geheimnis des gelben Grabes“, „Cat Ballou“) hat als Sheriff Everett nicht viel zu tun, ehe er vom Auto dahingerafft wird, was auch für John Rubinstein („Die Fälle des Harry Fox“) als jungen Anhalter, der quasi noch in der Eröffnungsszene geplättet wird (trotzdem fünftes Billing erhält), gilt.
Veteran R.G. Armstrong („Predator“, „Dick Tracy“, „Kinder des Zorns“, Evilspeak) ist als widerwärtiger Frauenschläger überzeugend wie zumeist, und Ronny Cox, der hier spezielles „and“-Billing erhält und den wir aus „Total Recall“, „RoboCop“ oder „One Man Force“ als fiesen Schurken (oder aus „Beverly Hills Cop“ als taffen Polizisten) kennen, als weinerliches Alki-Weichei zu sehen, hat schon gewissen novelty value. Aber eins ist klar – der Hauptdarsteller dieses Films ist das Auto, die Menschen sind nette Zugabe.

Bildqualität: Universal hat „The Car“ nun ausgegraben und in einer bare-bones-Fassung auf eine (dafür aber zumindest recht günstige) DVD geklatscht. Der anamorphe 2.35:1-Transfer ist gut gelungen, weist nur minimale Defekte oder Verschmutzungen auf, kann dafür aber in Punkto Schärfe, Kontrast und Farben voll überzeugen.

Tonqualität: Deutscher, englischer und französischer Ton werden geboten. Während die Synchronfassungen in Dolby 2.0 Mono präsentiert werden, gibt’s für den englischen O-Ton zumindest 2.0-Surround. Die deutsche Synchro stammt aus Zeiten, als noch grundsätzlich anständig gearbeitet wurde; zwar sind die Dialoge teilweise gegenüber den englischen Originalzeilen leicht entschärft, aber die Sprecher sind passend besetzt, die Sprachqualität in Ordnung, nicht sensationell, Musik- und Soundeffekt-Mix sind passabel ausgefallen.

Extras: Nüschte.

Fazit: „The Car“ gehört wie z.B. auch der Peter-Fonda-Schinken „Urlaub in der Hölle“ (aka „Vier im rasenden Sarg“, in dem auch R.G. Armstrong mitwirkte) zu den weitgehend vergessenen, deswegen aber noch lang nicht vergessenswerten 70er-Horrorfilmen, die ein wenig neben den zeitgemäßen Trends des großen Okkulten (à la Exorzist und „Omen“) herliefen. Ausgehend von den zitierten Spielberg-Motiven spielt sich „The Car“ wie ein gleichermaßen zynischer wie moralisch konservativer Abgesang auf den „american way of drive“ und singt das Hohelied auf die Gemeinschaft, die das „Unbekannte“ abwehren kann und muss. In dieser Konsequenz selten gesehen und vielleicht auch ein reaktionär gemeinter Kommentar auf ’68, summer of love, Freiheit und Maßlosigkeit, aber hauptsächlich vor allem ein ausgesprochen visueller, temporeicher und spannungsgeladener Actionfilm mit Horrorelementen (oder umgekehrt), der es durchaus vermag, 90 Minuten lang zu fesseln. Kein Kino für die Ewigkeit, aber kurzweilig genug für die Tage, an denen das eigene Auto in der Werkstatt steht…

3/5
(c) 2009 Dr. Acula


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