The Black Castle

 
  • Original-Titel: The Black Castle
  •  
  • Regie: Nathan Juran
  • Land: USA
  • Jahr: 1952
  • Darsteller:

    Richard Greene, Boris Karloff, Stephen McNally, Rita Corday, Lon Chaney jr.


Vorwort

Ein weiteres horribel angehauchtes Historiendrama.

Während der Regentschaft von Kaiser Karl VI. – der britische Adlige Sir Ronald erschleicht sich eine Jagdeinladung bei dem berüchtigten Provinzgrafen von Bruno, unter falschem Namen, aber mit Segen des Kaisers. Seit zwei seiner Freunde im Schwarzwald, wo Bruno regiert, verschwunden sind, vermutet Sir Ronald, dass Bruno aufgrund eines lang zurückliegenden Vorfalls in Afrika mörderischerweise Hand angelegt hat und sucht Beweise zu finden, die es ermöglichen würden, den langen Arm der Justiz zugreifen zu lassen (dadurch, dass im HRR der Kaiser keinen direkten Einfluss auf die selbständig amtierenden Kleinstaatfürsten ausüben kann, muss die Beweislage wasserdicht sein). Dass im schwarzen Schloss des Grafen einiges verdächtig müffelt, wird Ronald schnell klar. Die Frau des Grafen, die junge und hübsche Elga, macht rasch deutlich, dass sie zur Ehe gezwungen wurde, im Keller hält Bruno einen Leoparden gefangen, der bei der nächsten Jagd erlegt werden soll, und einen Burggraben mit Krokodilen gibt’s auch – von des Grafen finster dreinblickenden Leibarzt Meissen (Karloff), seinem stummen Handlanger Gargon (Lon Chaney jr.), und seinen arrogant-agressiven Kumpels Steiken und von Melcher ganz zu schweigen. Graf Bruno ahnt auch, dass Ronald nicht der ist, für den er sich ausgibt und dass Elga und Ronald sich schöne Augen machen, bleibt dem Graf auch nicht verborgen. Ronald findet heraus, dass Elga einen afrikanischen Anhänger trägt, wie ihn auch seine verschwundenen Freunde besaßen. Ronald erklärt Elga, was genau Sache ist – vor Jahren hatte Bruno in Westafrika einen Stamm unter seine Fuchtel bekommen, in dem er sich als weißer Gott ausgab und dort sein Privatreich errichtete. Ronald und seine Kumpels spuckten ihm in die Suppe, und seitdem ist Bruno auf die Engländer ein wenig pissig. Ronald plant, nachdem er seinen Beweis gefunden hat, seine Abreise, doch Meissen überzeugt ihn davon, dass Elga in tödlicher Gefahr schwebt. Also kehrt Ronald um, um auch Elga zur Flucht zu verhelfen, doch das geht gründlich schief…


Inhalt

Die erste Regiearbeit von Nathan Juran, der auf der Habenseite einige der besten Harryhausen-Filme stehen hat, aber auch „Attack of the 50-Foot-Woman“ oder „The Deadly Mantis“ auf dem Kerbholz… Sein Debüt ist ein solide gearbeitetes Gothic-Drama mit Poe-Anklängen. „Horror“ im technischen Sinne ist das sicher nicht, für die Schauer sorgen die düstere Atmosphäre, die verschrobenen Charaktere auf Bösmannsseite und die unheimlichen Sets. Richard Greene war in den 40ern ein swashbuckler-Held (und staubte später die Titelrolle in einer langlebigen „Robin Hood“-TV-Serie ab) und ist als romantic hero daher durchaus erprobt, Rita Corday muss eigentlich nur hübsch aussehen, Stephen McNally gibt einen patenten sadistischen Schurken ab – ohne großes Overacting, sondern kalt und zynisch. Die Horror-Ikonen Chaney und Karloff haben nicht viel zu tun. Chaney muss sich als stummer Brutalo wenigstens keine Texte merken und Karloff lebt mehr von seinem Image (nach dem Motto, ein Karloff-Charakter MUSS böse Ränke im Schilde führen, so dass sein Face-Turn durchaus überraschend kommt) als vom Script. Kein Showcase für Karloff oder Chaney, aber ein ziemlich guter Film nonetheless.

3/5
(c) 2016 Dr. Acula


mm
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