The Best of Benny Hill

 
  • Original-Titel: The Best of Benny Hill
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  • Regie: John Robins
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1974
  • Darsteller:

    Benny Hill, Patricia Hayes, Eira Heath, Henry McGee, Nicholas Parsons, Bob Todd, Andree Melly, Rita Webb, Lesley Goldie, Jackie Wright, Connie Georges, Nicole Shelby, Penny Meredith, Michael Sharvell-Martin, David Prowse


Vorwort

Es ist ein Zeichen dieser modernen, ach so aufgeklärten Zeit, dass Benny Hill, obwohl seine erfolgreiche TV-Karriere „erst“ vor dreißig Jahren endete, schon weitgehend vergessen ist. Hill ist ein Comedian einer anderen Ära, als für einen guten Lacher noch jede Zote gern genommen wurde, und political correctness noch kein Kampfbegriff geworden war, der weit über das hinaus geht, was seine Schöpfer ursprünglich mal im Sinn hatten.

Hill war der Prototyp des britischen Fernsehkomikers für das einfache Volk – er schwang nicht die feine Klinge, sondern die grobe Kelle, weniger Monty Python als „Carry On“ (die „Ist ja irre“-Filme, speziell bis zum Ende der 60er, sind aber glatt noch more sophisticated als der Hill-Humor). Seine erste Fernsehshow bei der BBC bekam Hill schon 1955, aber in die Stratosphäre des Fernseholymps schoss ihn erst sein spektakulärer Wechsel zum Privatsender Thames TV 1969, der bis zum Ende des Formats 1989 seine Heimat blieb – Thames kam Hills Stil entgegen, als Privatsender konnte man dort etwas mehr wagen, und Hill entwickelte dort seine Spezialdisziplin, sich mit schönen Frauen zu umgeben und diese auf humorige Art bis auf die Unterwäsche auszuziehen, zur Kunstform. Nicht zuletzt deswegen wird Hill heute in der PC-Ära als elender Sexist verschrien, dessen Humorverständnis bei halbnackten Frauen ende, aber der Mann selbst erklärte darauf angesprochen, dass sein Humor stets auf Kosten des von ihm dargestellten Kerls gehe, der als blöder Depp dargestellt werde, der am Ende immer der Verlierer ist, während die Frauen vielleicht nicht mehr ganz so viel Klamotten am Körper tragen wie zuvor, aber ihre Würde behielten. Nichtsdestotrotz waren es auch die Sexismusvorwürfe, die Thames TV 1989 bewogen, die Serie – auf dem Höhepunkt ihres Erfolges, und Hill war damals sogar im Begriff, die konservative Fernsehkritik für sich zu erobern -, einzustellen. Hill brachte seine Karriere danach nicht mehr in Fahrt, drehte nur wenig neues Material für ein paar Specials und Compilations, und starb nur drei Jahre nach Einstellung der Serie an einem Herzinfarkt.

Dabei wird eins deutlich, wenn man die alten Shows noch mal ansieht – die Unterwäsche-Sketche, meist begleitet von der legendären Melodei „Yakety Sax“, machen nur einen kleinen Teil des Hill’schen Ouevres aus. Hills Repertoire bestand darüber hinaus aus humoristischen Songs, wortspielintensiven Dialogsketchen, Slapstick, Satire und natürlich dem britischten aller britischen Comedy-Genres, der Pantomime. Das hat nichts mit weißgeschminkten Vollidioten in gestreiften Hemden zu tun, sondern bezeichnet simpel wortlose Sketche, die mit übertriebener Mimik und Gestik gespielt werden (die Briten sind sogar so verrückt, dass es Radioübertragungen von Pantomimen gibt! Douglas Adams verdiente sich da ebenso erste Sporen wie die jungen Pythons). Im Vergleich zu one-note-Komikern modernen Zuschnitts wie, ächz, Mario Barth, war Hill also eine wahre Wundertüte komischen Talents.

Benny Hill war eindeutig ein Mann für die Mattscheibe – Filmauftritte waren für ihn selten, er hatte Cameos in DIE TOLLKÜHNEN MÄNNER IN IHREN FLIEGENDEN KISTEN, TSCHITTI TSCHITTI BÄNG BÄNG und im originalen ITALIAN JOB, aber die Flimmerkiste war sein Zuhause. Dennoch versuchte Thames TV 1974, mit THE BEST OF BENNY HILL ein paar zusätzliche Pfund Sterling durch einen Kompilationsfilm fürs Kino einzusacken. Wie so oft bei diesem höchst speziellen Genre ist der Qualifier „Best of“ höchst debattierbar. Aber die 83 Minuten, die aus den Thames-Shows der Jahrgänge 1969 bis 1972 zusammengestellt wurden, sollten zumindest einen Einblick geben, ob und wie der spezielle Benny-Hill-Humor heute noch tragfähig ist…


Inhalt

Der Anfang ist zumindest mal nicht schlecht, denn als ersten Sketch bekommen wir einen der klassischen wortlosen Hill-Sketche – ein sehr seniorer Senior (Jackie Wright, regelmäßiges Opfer Hillscher Scherze) wird von seiner Familie zu einer OP ins Krankenhaus eingeliefert. Es ist ein Wunder, dass er die Fahrt in der Ambulanz überlebt (und die Sanitäter missbrauchen den armen Alten auch noch dazu, ihre Rechnung für den eingelegten Pub-Boxenstopp zu begleichen), und im Hospital, das wie bei Hill üblich nur von Ärzten bevölkert ist, die weniger durch medizinische Kompetenz als den Willen, Patientinnen und Schwestern attraktiven Zuschnitts in die Höschen zu steigen, glänzen, wird’s auch nicht besser… Der Narkosearzt anästhesiert sich versehentlich selbst, Chef- und Assistenzarzt debattieren anhand der „Gebrauchsanleitung“, wie rum man den alten Zausel nun aufschneiden soll, und zu guter Letzt verliert der Doktor auch noch seine Armbanduhr im Patienten… Grober Humor, aber in der Form und Qualität, wie man sie von Hill erwarten kann.

Der zweite Sketch ist gut gemeint – Hill mimt einen „male chorus boy“, der sich in einem Interview über seine Karriere beklagt, nur objektifiziert zu werden. Das ist ein erstaunlich progressiver Sketch, insbesonder für einen Komiker von Hills Ruf als Sexist. Anfang der 1970er war es sicher noch kein ganz großes Thema, wie Frauen im Showbusiness als Sexobjekte dargestellt werden, und das ausgerechnet Hill, der dazu ja sicher einen gewissen Beitrag leistete, dies satirisch thematisiert, kann man schon mal herausstellen. Der Haken ist, dass der Sketch nicht lustig ist, die bloße Geschlechterumkehrung macht daraus noch keine beißende Satire. Aber immerhin – kudos, ein für diese Art Komik ungewöhnliches Thema mal anzupacken.

Auch der nächste größere Sketch ist eher matt. Hill mimt hier den verarmten Liebhaber einer Tänzerin, die sich für einen reichen Greis zwecks Heirat entscheidet, Hill aber als Hausangestellten in die Ehe bringt, um sich von ihm befriedigen zu lassen. Nachdem der Greis aber sowohl die Maskerade als Butler, Chauffeur und Gärtner durchschaut, lässt Hill sich als Hausmädchen anstellen und wird nun seinerseits vom Lustgreis verfolgt – und als dann auch noch ein weiteres HEISSES Hausmädchen angestellt wird, das sich mit ihm Zimmer und Bett teilen soll, ist Hills Charakter reif für einen Nervenzusammenbruch.

Nach der Etablierung eines running gags (Hill als gestresster Regisseur, der an der völlig abstrusen Line Delivery seiner Darstellerinen verzweifelt) stellt sich als nächstes bemerkenswertes Segment ein Sprung in den britischen Bürgerkrieg dar. Hill spielt einen Boten der Royalisten, der von der Front ins 400 Meilen entfernte Edinburgh geschickt wird, um beim dort residierenden König Charles Verstärkung anzufordern. Der Weg führt praktisch nur durchs Territorium der parlamentarischen Roundheads, was unseren tapferen Boten zu einigen Tricks zwingt, um heil anzukommen – nur, um zu erleben, dass Charles die wichtige Nachricht ungelesen als Kerzenanzünder verwendet. Hier haben wir’s wieder mit einem wortlosen Sketch mit vielen Hill-Trademarks wie Hochspeeden der Footage für komischen Wert zu tun. Die PC-Brigade wird hier den ersten Anfall aufgrund Homosexualitäts-Klischees erleiden. Zu Hills üblichem Repertoire gehört natürlich auch der Auftritt in Drag und damit der Gag, dass er dadurch sofort + auf der Stelle zum angehechelten Objekt der Begierde der Männerschaft wird. Und wenn er die Weiberklamotten wieder ablegt, sich pflichtschuldigst ein schwuler Verehrer einstellt.

Nach eher mittelprächtigen Nummern wie der um einen Wunschbrunnen, bei dem Hill seine schrumpelige Alte gegen ein Bikini-Modell eintauscht, aber feststellen muss, dass die nun lieber einen Bodybuilder (David Prowse!) hätte, und einen Liebestanz in einer „Maskenboutique“, in der Hill versucht, bei einer kurzsichtigen Verkäuferin zu landen und am Ende einmal mehr selbst zum Lustobjekt eines Schwulen wird, folgt eine der besten Sequenzen im Mittelpart; eine satirische Spitze – in einer Kinosendung wird Hill als der französische Arthouse-Regisseur Pierre Deterre von einem schwurbeligen Filmkritiker befragt – und alles, was der Interviewer als großes künstlerisches Statement, Zeugnis der genialen Autoreneigenschaft Deterres und tiefgründige Aussage auslegt, entzaubert Deterre als unvermeidliche Unzulänglichkeit. Dass der Film an einer dramaturgisch passenden Stelle von Farbe in Schwarz/Weiß wechselt, liegt daran, dass der Farbfilm ausgegangen war und Deterre sich keinen neuen leisten konnte, die so intime Handkamera ist dem Umstand geschuldet, dass die Produktion kein Stativ hatte und die so großartige Hauptdarstellerin mit ihrem konventionsbrechenden Lispeln war einfach die Freundin des Produzenten…

Mittelmäßig ist „Passengers in Love“, ein längeres Segment um die romantischen Umtriebe an Bord eines Luxusliners (vor „Love Boat!“), gestaltet als „klassischer Film“ mit Filmrissen, die für Dialog-Kürzungen sorgen, die aus vergleichsweise harmlosen Lines double entendrés machen.

Die mit Abstand beste Nummer des Films ist Hills Parodie einer Late-Night-Talkshow – als Tommy Tupper führt er durch eine völlig katastrophal verlaufende Sendung. Sein erster Gast, ein 107-Jähriger, verscheidet noch, bevor er das Studio betreten hat, der fußballspielende Vikar sitzt mit offenem Hosenstall im Sessel und gibt ausschließlich Zweideutigkeiten zum Besten, ein Theaterstar aus dem West End beantwortet jede Frage nur mit „ja“ oder „nein“ und eine weibliche Kollegin des Schauspielers ist so total stockbesoffen, dass sich jeder vernünftige Umgang mit ihr eh verbietet. Tommy beendet die Sendung mit den Nerven am Ende zweiundvierzig Minuten zu früh… Obwohl hier Hill untypisch praktisch den „straight man“ spielt, ist die Nummer dank seiner zunehmend verzweifelten Bemühungen, die Sendung halbwegs auf Kurs zu halten, zum Schreien komisch…

Ihre Momente hat auch eine Sechs-Minuten-Biographie von der Wiege bis zur Bahre eines britischen Karrieresoldaten, der nur aus Versehen – im Suff – ins Rekrutierungsbüro latscht und in der Folge aufgrund seiner Feigheit und der damit verbundenen Fähigkeit, im Krieg am Leben zu bleiben, die Beförderungsleiter hinauffällt, bis ihn ins Altersheim bei einer Partie Strippoker dahinscheidet, als er bemerkt, eine dermaßen gute Kartenhand zu haben, die seine Pflegerin bis auf die Knochen ausziehen wird…

Ziemlich lustig ist eine Gesangseinlage, in der Hill – in character mit sichtbarer Verstimmung über die hochgradig albernen Wortspiele im Text – über seinen „Garten der Liebe“ croont, und Schlagerfreunde wird sicher eine Nana-Mouskouri-Parodie erfreuen. Wie Otto Waalkes in seinen besten Zeiten liefert „Nana“ eine ausschweifende Erklärung über Sinn und Inhalt des nachfolgenden Liedes, das dann zwei Zeilen lang ist… weniger witzig ist dagegen Hills Turn als Scuttle, unfähiger Trainer der „Keep Fit Brigade“, die sämtliche Mitglieder zu Kandidaten für die Notaufnahme macht.

Mit schlechtem Gewissen schlapp gelacht habe ich mich auch über den Abschlusssketch, der aus heutiger Sicht geradezu unglaublich rassistisch ist – Hill mimt hier einen chinesischen Touristen, der mit dem britischen Zoll und der Passkontrolle konfrontiert wird und aufgrund des bewussten stereotypen chinesischen Sprachfehlers vor große Schwierigkeiten gestellt wird. Da kann man es eigentlich nur mit dem Passkontrolleur halten, der sagt: „I hate two things – racial prejudice and bloody chinks!“ (Worauf Hills Chinese erwidert „I hate two things, too, and you are both of them.“

Wie in der Serie üblich, schließt sich zu den Abschlusscredits eine typische Chase-Comedy-Szene an, hier aber leider eine der schwächeren um einen Gefängnisausbrecher, der von männlichen und weiblichen Bobbys verfolgt, zu guter Letzt verzweifelt wieder Einlass in den Knast begehrt.

Ich habe bewusst nicht alle Sketche und Segmente aufgeführt – neben den längeren Sketchen gibt’s eine Fülle one-liner oder ultrakurzer Witze von höchst unterschiedlicher Güte sowie eine Handvoll Werbe-Parodien (eine davon sogar auf „Deutsch“); meines Erachtens liegt Hills Stärke im 3- bis 5-Minuten-Format, lang genug, um eine gewisse interne Dramaturgie aufzubauen, aber auch kurz genug, um den Witz nicht zu Tode zu reiten.

Dass Hill bevorzugt mit einer Stamm-Truppe um Jackie Wright, Henry McGee, Patricia Hayes oder Michael Sharvell-Martin arbeitet, macht sich natürlich positiv bemerkbar – dass zwischen den Darstellern die Chemie stimmt, ist unverkennbar. Hill selbst ist in Dutzenden verschiedenster Kostüme und Perücken zu sehen; er ist, obwohl er oft den Trottel spielt, der sich aus eigener Schuld in vermeidbare Schlamassel bringt, immens „likeable“, und seine Eigenschaft, von der ich keine Ahnung habe, ob das nun zum „act“ gehört oder „echt“ ist, immer wieder on-camera vermeiden zu müssen, selbst in schallendes Gelächter auszubrechen, wirkt sympathisch und natürlich – nicht wie ein erzwungener „achtungjetztkommtnwitz“-Anzeiger wie bei dem erwähnten Pseudokomiker Mario Barth (ich schreibe den Vornamen absichtlich dazu, weil es ja auch noch Markus Barth gibt, und der ist WIRKLICH lustig).

Für eine Comedy-Serie ist die BENNY HILL SHOW immer sehr aufwendig gewesen – hunderte Kostüme, eine Vielzahl von aufwendigen Sets, Außendrehs… (ein weiterer Grund für Thames TV, den Stecker zu ziehen, waren die immensen Produktionskosten), das zieht sich natürlich auch durch die Filmfassung. Aber letztlich lebt die Show von Benny selbst, und wie ich schon oben sagte, wer ihn auf seine chase-comedy-Skits und die Wäscheschau von hübschen Mädels, die späteren „Hill’s Angels“, reduziert, tut ihm unrecht – er ist eine Rampensau aus der Tradition der klassischen „music hall“-Performer, jener britischen Variante des Vaudeville-Entertainments, und hat da alle Varianten von Slapstick bis Song & Dance drauf.

Über den Elefanten im Raum müssen wir natürlich doch reden – es ist völlig klar, „heute“ wäre Humor, wie Benny Hill ihn machte, schier undenkbar, jenseits aller politischen Korrektheit, ein gefundenes Fressen für jeden Profi-Betroffenen. Dabei ist Hills Humor eigentlich überraschend egalitär – geile weiße Männer sind fraglos die am stärksten verhohnepiepelte Gruppe, aber natürlich bekommen auch Frauen, Schwule, Senioren, Behinderte oder Ausländer ihr Fett weg. Ein Fernsehsender, der die BENNY HILL SHOW heute ausstrahlen würde, käme vermutlich nicht mal bis zum Ende der Opening Credits, bevor der öffentliche Druck mit Shitstorms und Boykottaufrufen jeden Senderchef, der an seinem Job hängt, auf den Ausschaltknopf drücken ließen. Und ja, natürlich sind manche Gags sexistisch und auch rassistisch, im Sinne von auf ethnischen Stereotypen begründet, aber sie sind nicht bösartig. Gerade der „chinese tourist“-Skit reitet auch sehr penetrant drauf rum, dass der Chinese zigmal cleverer ist als die tumben britischen Beamten, und am Ende hat er auch das letzte Wort (und auch in Sachen make-up verzichtet Hill auf grobe Scherze wie vorstehende Zähne, Schlitzaugen oder Yellowface – er benutzt den „r/l“-Sprachfehler und setzt sich ein ständiges Lächeln auf, auch wenn ihn die Beamten in den Wahnsinn treiben, aber das ist es dann auch). Und so ist es auch bei den sexistischen oder vermeintlich homophoben Gags – der Verlierer dieser Sketche ist praktisch IMMER Hills Charakter (und wenn er es mal nicht ist, wie im Chinesen-Sketch, dann auch mit „Recht“). Man muss diese Art schlichten Humors nicht mögen oder schätzen, aber man sollte auch nicht vergessen, woher er kommt – nämlich auch aus der music-hall-Tradition, und damit der Unterhaltung für das einfache Volk, das es einfach auch schätzte, wenn es gewisse visuelle oder im Charakter der Figur begründete cues bekam, um geographische/ethnische/kulturelle und auch gesellschaftliche Herkunft und Stellung einer Figur schnell zu erfassen. Natürlich zündet nicht jeder dieser Gags so wie erwünscht und erhofft, speziell mit fast 50 Jahren gesellschaftlicher Entwicklung runzelt man auch als gutwilliger Freund simpel gestrickter Unterhaltung da und dort die Stirn, ob das jetzt hätte sein müssen, aber auch da spricht eben Hindsight 20/20 und die Erkenntnis, dass das 1974 nicht bösartig gemeint war und man auch 2019 noch erkennen kann, dass es nicht bösartig gemeint ist – wenn man den will und eben keine professionelle Schneeflocke ist, die populäre Unterhaltung nach beschwerdetauglichen Skandalen durchforstet…

Ich möchte an dieser Stelle tatsächlich eine Lanze für den low-brow-Humor brechen – die „zivilisierte“ Welt hat sich schon viel zu viele Humorverbote auferlegt. Manchmal braucht man einfach auch den primitiven Humor eines „pie in the face“ und eines Mädels, dem ein tumber Trottel versehentlich das Kleid vom Körper reißt. Das muss ja alles nicht in stumpfen Geschlechts-Klischees wie bei Mario „weeßte. … weeßte… HANDTASCHEN!!!“ Barth enden, aber mir mal ein schmuckes Girl im Bikini anzukucken, während sich Benny Hill daneben zum Trottel macht, möchte ich mir dann doch nicht verbieten lassen…

Die DVD von Network in ihrer The British Film Reihe kommt, wie beim Label üblich, im Slim Case. Die Bildqualität (4:3) ist ebenso wie der Ton brauchbar, aber unspektakulär, als Extras gibt’s den Trailer und eine Bildergalerie.

Der Film selbst beinhaltet eine Handvoll witziger Skits, aber auch einiges an minderlustigem Füllermaterial – vielleicht hätte man mit der Filmproduktion noch ein paar Staffeln der Fernsehserie zuwarten sollen, um mehr wirkliche Brüller zu finden. Aber wer sich einen Überblick über Hills Arbeit, sein Humorverständnis und den Stil seiner Show verschaffen will, ohne sich gleich in die Investition in eine oder mehrere (der, zumindest was die Thames-TV-Ausgabe angeht, weitgehend komplett erhältlichen) „annuals“-Boxen zu stürzen, wird hier für relativ kleines Geld gut bedient.

© 2019 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 4

BIER-Skala: 7


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