The Bates Haunting

 
  • Deutscher Titel: The Bates Haunting
  • Original-Titel: The Bates Haunting
  •  
  • Regie: Byron Turk
  • Land: USA
  • Jahr: 2012
  • Darsteller:

    Jean Louise O’Sullivan (Agnes Rickover), Zachary Fletcher (Junior Bates), Dante Zucca (Clyde Abelson), Rocco A. Amato (Milton), Randy Bates (Andrew Bates), Robert Haag (Sheriff Rickover), Norman Hillbish (Norm), Jexime Icon (Jexi)


Vorwort

Das „Bates Motel and Haunted Hayride“ ist eine Touristenattraktion in Gradyville, Pennsylvania – für gutes Geld können sich die Gäste dort an diversen Horrorszenarien ergötzen, sich von mskierten Schauspielern erschrecken lassen und allgemein Gruselspaß erleben. Eines schönen Tages geht aber was fürchterlich schief – Lily wird bei ihrem ersten Arbeitstag als „Virgin Sacrifice“ vom feuerspeienden animatronischen Drachen for realsies tot-geröstet. Ein bedauerlicher Unfall, zweifellos, aber besonders schlimm führ Lilys beste Freundin Agnes, die aus erster Reihe zuschauen muss, wie Lily verschmurgelt.

Ein Jahr später – Agnes hat’s völlig aus der Bahn geworfen. Sie hat die Schule geschmisesn, kann keinen Job behalten, weil’s ihr schlichtweg wurscht ist, usw. Ihr Papa, der örtliche Sheriff, kommt selbst mit strengen väterlichen Ansprachen nicht mehr weiter. Ob sein Plan, ihr ausgerechnet beim „Bates Motel“ einen Job zu verschaffen – unter der Maßgabe, dass das der letzte Laden vor Ort ist, der *überhaupt* noch erwägt, sie anzustellen -, wirklich die heilsame Konfrontationstherapie ist, bleibt jedoch abzuwarten.

Das „Motel“-Personal nimmt sie freundschaftlich genug auf, insbesondere Junior-Chef Junior, und lädt sie zur pre-opening-Party ein. Wie’s der Deibel so will – auch hier kommt es zu einem grotesken Unfall. Ein wildgewordener Mähdrescher tranchiert ein Pärchen, das sich zu einem trauten Techelmechtel in die Maisfelder verdünnisiert hat. Agnes und ihr Kumpelfreund und Horror-Autor Clyde wittern einen Zusammenhang mit dem zurückliegende Lily-Barbecue, doch stehen sie mit dieser Theorie weitgehend allein im Wald.

Am Tag der Eröffnung selbst schleift Junior Agnes mehr oder weniger freiwillig in eine Tourgruppe. Agnes meint, in einer der Attraktionen einen echten Mord zu erkennen, wird aber allgemein für hysterisch gehalten.Dass der betreffende Schauspieler aber unmittelbar danach verschwindet und auch am nächsten Tag nicht auftaucht, ist chronisch verdächtig. Für Agnes und Clyde steht fest, dass ein böser Bursche den Realitätsgrad der Attraktionen auf mörderische Weise steigert, doch die Wahrheit ist erheblich schrecklicher…


Inhalt

Moderner B-Grade-Horror ist selten wirklich ergötzlich und meistens nur noch ein Aufköcheln alter Klischees – frische, originelle Konzepte kann man im Genre mit der Lupe suchen und ist meistens schon ganz froh, wenn man zumindest einen routiniert heruntergekurbelten Film bekommt, der nicht gänzlich den Intellekt beleidigt und/oder von völlig talentfreien Nasenbären dargeboten wird. „The Bates Haunting“ fällt in diese Kategorie „letztlich bedeutungslos, aber ankuckbar“.

Zum berühmten Bates-Hotel und der Psycho-Mythologie hat der Film keinen wirklichen Bezug. Das hier im Mittelpunkt stehende Motel ist eine real-life-Touristen-Attraktion in Glen Mills, PA, die in Familienbesitz (der Bates-Familie…!) steht und die sich hier wohl eine Art filmisches Denkmal setzen wollte, jedenfalls hier jede denkbare Kooperation mit den Filmemachern einging – Familienpatriarch Randy Bates spielt dann auch gleich den fiktiven Familienpatriarchen Andrew Bates…

Trotzdem gibt’s Querverbindungen zum Robert Blochs Mythos – ein entscheidender Punkt in der Auflösung des Ganzen ist eine derangierte Mutter-Sohn-Beziehung und grundsätzlich leiht sich der Film seinen Aufhänger (Morde in einem Bates-themed Amusement Park) bei einem offiziellen Robert-Bloch-Sequel-Roman zu „Psycho“ aus.

Die Story mag nicht durchgängig logisch sein, nimmt ein paar Schlenker in Richtungen, die sie nicht wirklich weiterbringen, und die Auflösung und Motivation der bzw. hinter den Mordtaten ist auf den ersten Blick nicht mehr als „crazy people, d’oh“, aber zumindest rollt der Streifen recht flott voran (die knappe Laufzeit von 77 Minuten inkl. Vor- und Abspann sorgt dafür, dass sich nicht wirklich Leerlauf einschleichen kann), und die Atmosphäre der Haunted-House-Attraktion ist durchaus creepy – einerseits erkennbar fake, weil eben auch im Filmuniversum nur „Theaterkulisse“, andererseits grad dadurch gruslig.

Die Kills sind nicht sonderlich blutig (die FSK-18-Freigabe ist mal wieder stark übertrieben und, vermute ich, nicht korrekt. Schnell mal nachkucken… klar, die FSK hat den Streifen mit einer blauen 16 aus dem TÜV entlassen).

Abstriche machen muss man bei den recht eindimensionalen Charakteren (Agnes beginnt als eine Protagonistin, der man gern mal aus grundsätzlichen Erwägungen eine schallern möchte), die aber ihren Zweck einigermaßen erfüllen. Wie schon erwähnt, der Film ist charmant kurz, da gibt’s wenig Zeit für tiefgründige Charaktererkundungen.

Jean Louise O’Sullivan (demnächst im gefühlt achtundsechzigsten „Puppet Master“-Film, „Axis Termination“, zu sehen) gibt sich Mühe, Zachary Fletcher ist als Junior Bates mit lischpelndem Schprachfehler quite fun, Dante Zucca recht farblos. Als Zugabe für „Jackass“-Fans gibt’s Cameo-Auftritte von Bam Margera (allerdings, so wie ich das sehe, nicht speziell für den Film entstanden, sondern ein wohl echter Werbespot für das echte „Bates Motel“) und Ryan Dunn (quite amusing) als frustriertem Kunden eines Pizzajoints, in dem Agnes arbeitet.

Das ist alles kein großes Kino und nicht speziell aufregend, aber von Bryan Turk (normalerweise eher im Reality-Bereich unterwegs und einige Jahre Host der Reality-Doku „Storm Chasers“ gewesen) kompetent und nicht unspannend in Szene gesetzt. Wird keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, tut aber beim Ansehen nicht weh und macht sogar ein bisschen Spaß – viel mehr darf man vom B-Horror heutzutage standardmäßig nicht erwarten.


mm
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DMJ
DMJ
23. März 2017 22:30

Wieviele „Bates“-Continuities gibt es eigentlich?
– Die Romane
– Die Filme
(Das Remake zähle ich jetzt mal nicht)
– Den Pilotfilm
– Die Fernsehserie
Und jetzt noch DAS hier?

„Das hier im Mittelpunkt stehende Motel ist eine real-life-Touristen-Attraktion in Glen Mills, PA, die in Familienbesitz (der Bates-Familie…!) steht und die sich hier wohl eine Art filmisches Denkmal setzen wollte“
Okay, zumindest das ist raus.

„grundsätzlich leiht sich der Film seinen Aufhänger (Morde in einem Bates-themed Amusement Park) bei einem offiziellen Robert-Bloch-Sequel-Roman zu „Psycho“ aus.“

Pöh, egal! Klauen reicht nicht, es zu Erde-5 zu erklären.

DMJ
DMJ
24. März 2017 17:48

Selbstverfreilich!!!!111 – Das meinte ich mit dem Pilotfilm. Mehr ist ja (zurecht) nicht draus geworden.