The Bagman

 
  • Deutscher Titel: The Bagman
  • Original-Titel: The Bagman
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  • Regie: Beverly Beaton (als Rae Fitzpatrick)
  • Land: USA
  • Jahr: 2002
  • Darsteller:

    Stephanie Beaton (Sue Creswell)
    Paul Zanone (Randy Joyner)
    Mikul Robins (Steve Palmer)
    Ron Ford (Bagman)


Vorwort

Abteilung Reviews, bei denen der Kritiker leidet und die euch daher gefallen dürften…

Es wird mal wieder Zeit für ein Langreview von mir und was würde sich dafür besser eignen, als ein Haufen Amateurschrott, wie es „The Bagman“ zu sein scheint? Schließlich gefallen euch, die ihr das hier lest, ja ohnehin die Reviews am besten, die dem Chronisten schon fast körperliche Schmerzen bereiten (ich kenne schließlich meine Pappenheimer), also werdet ihr mit „The Bagman“ von Beverly Beaton und mit Stephanie Beaton in der Hauptrolle wahrscheinlich um eine ganze Ecke mehr Spaß haben als ich. Aber ich will nicht zu viel verraten, deshalb: Film ab!


Inhalt

Nachdem wir uns durch einen dreieinhalb Minuten langen Vorspann gekämpft haben, der digital so sehr mit Billigeffekten verfremdet wurde, dass man nicht einmal mehr die Namen aller Beteiligten lesen kann (okay, wenn ich bei sowas mitmachen müsste, würde ich eventuell sogar auf sowas bestehen), sehen wir eine Clique von SchülerInnen (oder anders formuliert: eine Gruppe von Mittvierzigern, die in dem herumlaufen, was Beverly Beaton für Schuluniformen hält). Während uns ein Insert darüber informiert, dass die folgende Szene in „Doomsville, Indiana“ spielt (DOOMSVILLE! GET IT?), scheinen sie den örtlichen Schultrottel, einen Typ mit billiger Latexmaske (oder soll das etwa sein Gesicht sein? Da hab ich ja schon realistischere Krampusmasken gesehen, oh Gott) durch die Gegend zu jagen. Irgendwann kommen sie an einem kleinen Bach vorbei, bei dem unser armes Opfer zu Fall kommt. Natürlich nutzt das einer aus der Clique gleich, um sich auf den Kerl zu stürzen und ihn mit dem Gesicht unter Wasser zu drücken. Leider vergisst er, bei all dem Spaß den er gerade hat, ein wenig die Zeit, denn als er ihn endlich wieder loslässt, rührt sich sein Opfer nicht mehr. Selbstverständlich stehen die anderen nur blöd daneben und tun dann ganz überrascht, als sie feststellen müssen, dass man doch keine fünf Minuten unter Wasser überleben kann, wenn man keine Kiemen hat. Allgemeine Panik. (Was heißt, dass unsere Charaktere wild herumhampeln, während die deutschen SynchronsprecherInnen so motiviert wirken, als hätte man sie erst vor ein paar Sekunden aus dem Koma geholt. Entbehrt auch nicht einer gewissen Komik.) Der Mörder setzt allen auseinander, dass man ihnen nicht auf die Schliche kommen wird, wenn nur alle die Klappe halten (Moment mal… die anderen sind zwar nur dumm herumgestanden und haben sich wohl der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht, aber aktiv umgebracht hat die arme Sau nur einer und das ist jetzt derjenige, der alle dazu überreden will, das Maul zu halten. Wenn einer meiner Kumpel mir sowas aufs Auge drücken wollen würde, dann hätte ich die Polizei gerufen, bevor derjenige „Jetzt schwör“ hätte sagen können [du bist ja auch ein Kameradenschwein 🙁 – Gregor]. Ganz abgesehen davon, dass ich den Typ – begleitet von zwei bis drei Maulschellen – von seinem Opfer heruntergezogen hätte, bevor sich dieses ins nächste Leben verabschiedet.) Jedenfalls lässt unser Würger nun jedes Gruppenmitglied (unter denen sich natürlich auch Sue, unsere zukünftige Heldin, befindet) einzeln schwören, dass es nichts sagen wird (wobei die Kamera auf jeden einzeln draufhält und er oder sie so tut, als würde nun der Finger Gottes persönlich auf ihn oder sie zeigen). Die Clique besteht übrigens aus noch einer weiteren Tussi, zwei bis drei Typen (konnte dank der tollen Beleuchtung nicht erkennen, ob einmal derselbe Kerl zweimal gefilmt wurde oder nicht), zu denen auch ein Afroamerikaner mit Idiotenbrille (oder anders formuliert: Ein Colaflaschenbödengläserbrillenträgerneger, auch bescheuerter Quotenschwarzer genannt) gehört (ja, bei diesem Machwerk scheiße ich einen gepflegten Haufen auf die Political Correctness, zumindest wenn es um die Beleidigungen für alle an dem Film beteiligten Personen geht, auch wenn ich sonst nicht so bin). Bei dieser Szene fällt außer der offensiv schmerzenden Blödheit aller Beteiligten nur noch auf, dass sie die ganze Zeit hoffnungslos überbelichtet ist (weil die Macher ja ganz dolle Künstler sind) und sie mit einem Keyboardgeklimper unterlegt wurde, das bei mir jetzt schon Gewaltfantasien gegenüber dem/der Musiker/in auslöst (und das schon nach knapp acht Minuten).

10 Jahre später in Seattle: Hallo Mikro. Oh sorry, du wolltest gar nicht ins Bild? Wieso hängst du dann in Sues Küche von der Decke? Na egal. Jedenfalls steht Sue (die seit der Schulzeit keine Minute gealtert zu sein schein… komisch nicht?) mit ihrem Ehemann in einer Küche, deren Einrichtung so billig ist, dass es mich ernsthaft wundern würde, wenn man – vom Herd mal abgesehen – mehr als 75 Cent dafür hingelegt hat. Jedenfalls streiten die beiden gerade wegen ihrer Beziehung, aber spätestens ab dem Moment, in dem unser Lieblingsmusiker von seinem „Keyboard für Kleinkinder“-Geklimper zu „Pornomucke für Hörgeschädigte“ wechselt, wissen wir, welche Richtung dieses Gespräch noch nehmen wird. Der Zuseher kann kaum „Sinnlose Sexszene!“ sagen, da liegt Sue schon ohne Tanga auf dem Herd und wird von ihrem Mann besprungen. Während ich vergeblich darauf warte, dass die Synchronsprecher wenigstens ein einziges der gehauchten Liebesgeständnisse halbwegs lippensynchron hinbekommen (sie schaffens natürlich nicht die Bohne), dürfen wir in den nächsten zwei Minuten also beobachten, was Stephanie und Beverly Beaton offenbar für ansprechenden Sex halten (ich wollte in der Zwischenzeit überall hinschauen, nur nicht auf den Bildschirm. Peinlich-blödes Gerammel).

Nach dem Sex geht der Streit praktisch nahtlos weiter. Sue beschwert sich darüber, dass ihr Mann doch tatsächlich arbeitet, um Geld zu verdienen, und dass er ihr endlich mal wieder beweisen soll, dass er ein echter Mann ist (ich dachte, das hätte er gerade auf dem Herd getan?). Den Monolog muss man sich übrigens mal anhören: Erst labert sie ihn zu, das er zu viel arbeitet, dann fragt sie ihn, was denn wäre, wenn er überraschend sterben würde, textet ihn zu, dass das die wahren Werte des Lebens seien (??? Was? Sterben?) und fragt ihn zum Schluss noch, was er denn überhaupt wollen würde (ich an seiner Stelle würde wohl sowas wie „Ohrstöpsel!“ antworten). Jedenfalls packt sie gleich ihre Sachen und will zu ihren Eltern (und kommt, obwohl das alles „spontan“ passiert gleich nach ungefähr drei Zehntelsekunden mit einem fertig gepackten Koffer aus dem Schlafzimmer). Anstatt die Sektkorken knallen zu lassen, gafft er ihr blöd hinterher. [Sie fand den Sex wohl auch nicht ansprechend – Gregor.]

Eine Szene später ist schon Nacht. Unser Quotenschwarzer hat sich offenbar eine neue Brille gekauft und torkelt jetzt stockbesoffen durch die Straßen. Irgendwann muss er kotzen, was wir natürlich in aller Glorie zu sehen bekommen. Eine Katze rennt weg, zwei Obdachlose sind zu sehen (wir schlagen also ganz unauffällig etwas Zeit tot), als plötzlich der Killer auftaucht und ihm eins über die Rübe haut.
Einen Umschnitt später befindet sich unser Quotenschwarzer irgendwo in einem Versteck, das so mit schwarzen Plastikvorhängen zugehängt wurde, dass dagegen selbst der eine Cockpittür spielende Duschvorhang in „Plan 9 from Outer Space“ wie eine realistische Kulisse wirkt. Unser Killer schnappt sich eines seiner Folterinstrumente und sticht damit wohl ein wenig auf sein Opfer ein (bekomme ich nur nicht zu sehen. Die OFDB sagt, meine Version wäre, wie alle DVDs von dem Film, cut; kann sein, dass da etwas fehlt). Dann schnappt er sich einen Schnitzelklopfer und haut dem Kerl endgültig die Birne ein, wobei wir endlich den Killer zu sehen bekommen (öh… Sekunde. Rewind. DAS ist der Killer?? Liebe Beaton-Schwestern, wolltet ihr „Camp Corpses“ in der Disziplin „Lächerlichste Killermaske seit Menschengedenken“ Konkurrenz machen oder was? Nun, dann kann ich euch nur gratulieren, denn in meinen Augen habt ihr auf Anhieb den ersten Platz belegt, auch wenn ich das für absolut unmöglich gehalten hätte! Unser Quotenschwarzer setzt der Szenerie übrigens noch auf seine Art die Krone auf, indem er bei seinem „Oh Nein!“ Gejaule in etwa so klingt wie ein Pudel, der voller Inbrunst den Mond anheult).

Sue sitzt gerade mit ein Buch auf der Couch und tut so, als ob sie lesen könnte, als bei ihr das Telefon läutet; keiner antwortet, als sie „Hallo!“ sagt, und das passiert – weils so spannend ist – gleich zweimal hintereinander. Beim dritten Mal schreit sie einfach nur „Fick dich, blöde Sau!“ in den Hörer, aber natürlich ist jetzt ihre Freundin Margaret dran (obwohl „blöde Sau“ wohl eh auf jeden an dieser Zelluloidverschwendung Beteiligten zutrifft, von daher war die Anrede gar nicht mal so falsch). Margaret will Sue zu ner Party einladen und außerdem sei Freitag der 13. ja ein cooles Datum (Jason, wo bist du, wenn man dich mal wirklich braucht?). Allerdings hat Sue keine Lust auf die Fete. Nach diesem aufregenden Telefonat läutet gleich wieder das Telefon und natürlich ist diesmal wieder niemand dran (nein, wie mysteriös! Der Film stammt offenbar von Leuten, die Scream nicht verstanden, aber cool gefunden haben), gleichzeitig geht der Fernseher nicht mehr (oh Gott, die Spannung bringt mich ja um!!) und Sue ruft gleich 911 an, weil sie nun der festen Überzeugung ist, es befände sich jemand in ihrem Haus. Sie will zur Vordertür raus, hinter der ein maskierter „Killer“ steht, unter dessen Maske sogar ein Blinder Margaret erkennen würde. Die folgenden Zeilen schreibe ich übrigens nur mit großen Schmerzen, da dies nun die erste Szene ist, in der Stephanie Beaton ernsthaft versucht zu schauspielern. Der „Killer“ kommt natürlich dennoch in die Wohnung, was Sue dazu veranlasst, den mit weitem Abstand am beschissensten gespielten Ohnmachtsanfall zu bekommen, den man sich nur vorstellen kann. Natürlich nimmt Margaret nun ihre Maske ab, sie ruft ihren Freund Steve und damit ist der lahmste False Scare in der Geschichte des Horrorfilms zu Ende (just fort he record: Unser SynchronsprecherInnenteam hat inzwischen beschlossen, dass Kinkerlitzchen wie Lippensynchronität und korrekte Silbenbetonung generell etwas für Warmduscher und Schattenparker sind).
Man legt die immer noch bewusstlose Sue also ins Auto, streitet sich ein wenig (offenbar steckt jedes Paar in diesem Film in einer veritablen Krise. Schließlich kann man mit „Human Drama“ ohne Sinn und Verstand immer ein wenig Zeit totprügeln. Und ja, mittlerweile wäre es mir sogar lieber, wenn Marcel Walz das Ruder übernehmen und bedeutungsschwanger den nächstbesten Getreideacker abfilmen würde. Oh Gott, labern die einen Scheißdreck daher).

Bei Malcolm und seiner Party angekommen (tolle Fete übrigens. Es sind genau die Nasen da, die wir eh schon kennen und sonst niemand bisher. Lustig ist auch, wie Stephanie Beaton ihren beiden Trägern „hilft“, indem sie – vor allem bei der Eingangstür – quasi heimlich ein paar Schritte mitgeht). Man platziert die gute Frau auf der Couch (unsere Synchronmenschen machen sich derzeit übrigens ein nettes Spiel daraus, darum zu würfeln, ob sie nun auch was sagen, wenn die Nulpen den Mund aufmachen, oder nicht). Maragret hat, als man versucht, Sue wieder aufzuwecken, die geniale Idee des Abends: „Ich hab sie mit dieser Maske erschreckt, vielleicht wird sie ja wach, wenn sie sie nochmal sieht?“ Sprachs und setzt sich den Sack wieder auf, während sie Sue gleichzeitig Wasser ins Gesicht spritzt (wer solche Freunde hat, braucht echt keine Feinde mehr). Sue wacht auf und kriegt nen hysterischen Anfall wegene der Maske (blöde Frage: Warum eigentlich? Das Opfer war jedenfalls nicht maskiert und dass einer ihrer ehemaligen Schulfreunde von nem maskierten Irren massakriert worden ist, wissen unsere Pappenheimer augenscheinlich ja noch nicht. Auf jeden Fall bekomme ich wieder Krämpfe, weil Stephanie Beaton den Anfall genauso überzeugend hinkriegt wie die Ohnmacht davor. Margaret will sie beruhigen indem sie Sue fragt, was sie denn habe, schließlich sei doch Halloween (und das, obwohl sie im Telefonat davor noch behauptet hat, es wäre Freitag der 13. Da Amerikaner gemeinhin wissen, wann Halloween ist, nehme ich mal ganz einfach an, dass unsere Synchronisierungsmannschaft hier den nächsten kapitalen Bock geschossen hat). Margaret lässt sich nach ein wenig Geplapper zum Bleiben überreden.

Man sieht sich gerade einen Horrorfilm an (wie gesagt: Der Film ist von Leuten, die Scream cool gefunden, aber nicht verstanden haben), als Sue keine Lust mehr hat und sich draußen auf eine Schaukel setzt. Margaret erschreckt mal wieder Sue indem sie einfach nur „Buh!“ sagt und muss sich anhören, wie unsensibel sie sei. Margaret redet sich wieder darauf hinaus, dass doch Halloween sei (und hat damit irgendwie recht) und ich habe (während Sue ihre Freundin fragt, ob sie wohl genauso mutig wie sie sein könnte – GLEICH KOTZE ICH, DÄMLICHER FILM!!) einen weiteren Grund für mein Kopfweh entdeckt: Auf der dt. Tonspur meldet sich immer wieder ein nervender Pfeifton, der manchmal ziemlich in den Ohren wehtut. Wenn ich die Wahl zwischen den Dialogen und dem Pfeifton hätte, würde ich dennoch jederzeit den Pfeifton nehmen.

Wieder im Haus sehen wir das Ende des von den Partylöwen geglotzten Horrorfilms (wohl eine Eigenproduktion) und fragen uns, warum Malcolm in seiner Bude offensichtlich einen computeranimierten Fernseher stehen hat (d.h. um das Bild des Horrorfilms herum ist ein schwarzer CGI-Rand, der wohl den Fernseher darstellen soll). Sue will sich plötzlich beweisen, dass sie eine toughe Powerfrau ist, und nächtens über den Friedhof wandern. Vorher will man nur noch schnell zur Tankstelle und Alk besorgen. Alle stimmen zu, nur ein Paar geht gleich nach oben und unser Musiker fiedelt mal wieder die Pornomucke rein, sodass sich in mir (mal wieder) der Drang meldet, den Kerl mit seinem eigenen Synthesizer zu erschlagen.
Das Mädel glaubt jedenfalls etwas zu hören, der Typ geht nachsehen, während sie aufs Klo rennt. Er findet nix, sucht sie dann im begehbaren Wandschrank (in den sie ganz bestimmt zum Pissen reingegangen ist, klaro! [pffz, was weisst du denn über Toilettenbräuche anderer Leute – Gregor]) und wird vom Killer überrascht. Sie sucht ihren Freund natürlich auch zuerst dort und wird vom Killer – wie ihr Stecher – betäubt (die Musik schafft es mit dem gleichen Erfolg einem Spannung einzureden, wie einen die Pornomucke in Stimmung bringen kann).
Kurz darauf kommt der Rest vom Schützenfest wieder mit dem Sprit zurück, findet aber nur einen Zettel, auf dem steht, dass die anderen beiden schon auf dem Weg zum Friedhof wären. Sue beschwert sich, dass nie etwas richtig laufen kann (hö? Du warst es doch, die zum Friedhof wollte! Ach, was such ich hier noch nach Logik) und den Synchronsprechern reicht es offenbar schon, wenn ihre Charaktere im Bild sind, um etwas zu sagen. Man macht sich also auf den Weg.

Unser Killer foltert zwischenzeitlich das entführte Pärchen mit einer Plastikmachete (und mich mit einem extremen Rotfilter)und befördert beide (in wohl wieder leicht gekürzter Fassung) ins Jenseits. Dann schalten wir um von Rot- auf Blaufilter, denn schließlich kann man so ja auch Nachtszenen am helllichten Tag drehen, nicht wahr? Noch mehr schmerzt nur, dass man ein paar Szenen offenbar doch in der Nacht gedreht hat und man in den nächsten zwei Minuten ständig zwischen gefakten und echten Nachtszenen hin und her springt. Der Killer bringt derweil aus purem Spaß an der Freud die Nachbarin mitsamt ihrem kläffenden Chihuahua um die Ecke. Zumindest dafür kriegt er von mir 5 Gummipunkte.

Der Rest ist beim Friedhof angekommen. Sue geht natürlich schnurstracks zum Grab von dem Kerl aus dem Prolog und erkennt durch bloßes auf-den-Grabstein-schauen, dass das Grab leer ist (!). In dem Moment kommt ein Typ vorbei, der seinen „Das Grab ist leer, Randy ist auferstanden“-Spruch mit einer solchen Begeisterung runterleiert, dass ich mich einen Moment echt gefragt habe, ob er vielleicht vom Förster aus dem (ebenfalls hier vom Doc gereviewten) Film The Dark Area synchronisiert worden ist. Daraufhin streiten sich alle und Margaret bleibt alleine am Grab zurück. Sie will wohl irgendwas vorbereiten, bekommt aber vom Killer mit einer Machete den Schädel gespalten. Der schaufelt für sie gleich ein frisches Grab (Erdhügel inklusive) und streut ein paar Blumen darüber. Im Auto diskutiert man darüber, ob man Margaret mit „der Sache“ hätte alleinlassen dürfen (dass ihnen sonst auch noch zwei Leute fehlen interessiert offenbar keine Sau mehr). Man geht also wieder zurück, findet aber nur Margarets Lampe. Sue hebt diese hoch, leuchtet über das frisch geschaufelte Grab (das ungefähr genau dort ist, wo sie vorher gestanden hat), guckt plötzlich auf die Taschenlampe und blödfragt: „Wo kommt die LAMPE her?“ (Ich… ehrlich… gnarglfarz!)

Man begibt sich wieder zum Auto, fährt zum Haus zurück und sucht nun DORT nach den drei Verschwundenen (sehr logisch). Und nachdem man sie dort auch nicht findet, was macht man dann? Zurück zum Friedhof fahren? Die Bullen rufen? Nein! Man fährt einfach nach Hause und legt sich ins Bett, ist doch klar! Steve verspricht zwar, Jeff (einen ihnen bekannten Bullen – wohl der Typ vom Friedhof, was weiß ich) anzurufen, aber auch erst, nachdem er heimgefahren ist. Warum auch nicht, ist nicht etwa so, dass eure FreundInnen reihenweise verschwinden würden…

Sue kriegt in der Nacht Anrufe, wacht erst irgendwann am Nachmittag auf (einen gesunden Schlaf hat sie ja [Studentin? – Gregor]) und telefoniert mit Steve, der sie fragt, ob sie schon was von Jeff gehört habe. Ne, hat se nicht, aber sie hatte Besuch von einem Unbekannten. Da „Polizei rufen“ auch für sie absolut tabu ist, hat sie natürlich nichts davon gemeldet. (Ihr verdient alle einen grausamen Tod!)

Jeff (es ist wirklich der Typ vom Friedhof und außerdem der Mörder des Jungen von damals. Lustiger falscher Bart übrigens!) sitzt in seinem Büro, fischt ein paar Akten heraus, fährt nach Hause und murmelt etwas von „Beweise vernichten“. Dabei zündet er die Aktenordner im Garten an. Dumm nur, dass es sich dabei maximal um imaginäre Beweise handeln kann, denn während man uns das Feuer in Großaufnahme zeigt, kann man doch recht deutlich sehen, dass in den Ordnern nichts drin ist (Kopf + Tischplatte… ihr könnt euch den Rest denken). Jeff geht in eine Bar, brät ne Frau an, merkt nicht dass es ein Kerl ist, geht mit ihm nach Hause, zerstört dabei versehentlich seinen Luftballonbusen (also den der Transe, nicht seinen), schmeißt den Kerl wieder raus und ich frage mich die ganze Zeit, für wie dämlich die Synchronsprecher uns halten, wenn sie für Jeff und die Transe den gleichen Idioten einsetzen und sich dabei noch einbilden, es würde keiner merken.

Jetzt kommen ein Haufen Füllszenen mit sinnloser Autofahrerei, an deren Ende Steve in seinem Auto abgemurkst wird. (Merkt man, dass mir langsam die Lust vergeht?)

Ein paar weitere total aufregende und nervenzerfetzende Füllszenen später fühlt sich Sue mal wieder verfolgt, fährt zu Margaret, die sie noch immer sucht (Mädel… HOL ENDLICH DIE BULLEN!!!!). Dann nimmt sie den Hörer ab obwohl es nicht geläutet hat (einen schönen Gruß an die für die Tonspur verantwortlichen Deppen) und lässt den Hörer entsetzt fallen (oh und vorher hat sie bei Steve, der sich auch nicht mehr meldet [wen wunderts] ne Knarre gefunden und wieder zurückgelegt). Jetzt holt sie die Knarre und findet daneben auch noch die Killerkapuze von Margaret, die sie für die vom echten Killer hält, und Jeffs Polizeiausweis. Sie fährt zu Jeff und will ihn zum Geständnis zwingen (hält die Jeff echt für so bescheuert, seine Marke am Tatort zu vergessen? Ach was rede ich, natürlich tut sie es…). Es ist Zeit für Expository Dialogue! Jeff erzählt davon, dass er nen Bankraub begangen hatte, vom Richter dafür verurteilt und im Knast vergewaltigt wurde. Daran war natürlich nicht er, sondern nur der Richter schuld, und deswegen hielt er es für eine logische Reaktion ihn mitsamt seinem Haus abzufackeln. Randy (wohl des Richters Sohn) ist natürlich nur teilweise mitverbrannt und so kam es dann dazu, dass er entstellt überlebt hatte. Den Rest kennen wir. Jeff kennt sogar den Aufenthaltsort und er weiß auch, wie er die Opfer umgebracht hat, weil er es mitansehen musste, aber irgendwas habe ihn davon abgehalten ins Haus zu gehen, weil Randy mit Dämonen im Bunde wäre. (GEH ZU ENDE BLÖDER FILM!!) Und die Synchronsprecher synchronisieren mal wieder mit geschlossenen Augen.

Sue zwingt Jeff also mit vorgehaltener Waffe dazu, ihr das Versteck des Killers zu zeigen (und textet ihn dabei endlos zu mit Sätzen wie: „Und wenn du dann tot bist, wirst du schon sehen, was du davon hast!“ Ich verspüre mittlerweile den Drang, mir selbst eine in die Fresse zu hauen…). Man fährt hin, geht ins Haus und sucht den Killer (der sich aber – wie davor schon öfter – offenbar auf dem Rücksitz versteckt hat und erst nach den beiden Gehirnathleten das Haus betritt). Jeff geht in den Garten, wird vom Killer überrascht und gemeuchelt. Sue findet Jeff und den Killer, der demaskiert sich, gesteht ihr seine ewige Liebe (damit wir dieses Motiv auch noch irgendwie untergebracht hätten) und zündet sich in seinem Schuppen an, während Sues Synchronsprecherin uns mal wieder beweist, dass sie ein überzeugend gebrülltes „NEIN!“ auch dann nicht zuwege bringen könnte, wenn ihr der Killer seine Machete quer in den Arsch rammen würde.
Dann kommt endlich der Abspann (der als Mikroverantwortlichen einen gewissen „Mr. B. Stick“ ausweist. Was, die hatten echt ne dritte Unit? Wofür denn, haben die die Stullen am Set geschmiert? Auch nicht schlecht finde ich, dass Beverly und Stephanie Beaton ihre eigenen Haustiere in dem Film eingesetzt haben und es den beiden innerlichen Blondinen offenbar nicht zu blöd vorkommt, sich gleich als Tiertrainer in den Credits zu verewigen).

Alles Arsch. Kommentar Ende.

Ne, so einfach lasse ich euch doch nicht von der Leine. Schließlich habe ich unter dem Film gelitten, also müsst ihr jetzt auch meine entfesselten Hasstiraden lesen.

Die Darsteller, so man sie denn so nennen kann, kann man mit Mann und Maus in die Tonne treten. Die meisten von ihnen haben nach diesem Scheißdreck nie wieder was gedreht, nur Hauptdarstellerin Stephanie Beaton dürfte in der Welt der Erwachsenenfilme recht umtriebig sein und hat dort so historisch wichtige Filme wie „Zombie Ninja Gangbangers“ gedreht [he, ohne den Streifen wären Meisterwerke wie „Frankenstein Ghost Tentacle Rape“ undenkbar! – Gregor]. Dass sie noch mit die „beste“ (I use these terms so losely) Schauspielerin am Set gewesen sein dürfte ist mitnichten ein Lob für sie, sondern ein Armutszeugnis für alle anderen.

Sollte ich jemals Jay Woelfel, den für den Soundtrack verantwortlichen Paradevollpfosten, treffen, dann haue ich ihm sein dämliches Plastikkeyboard so lange um die Ohren, bis die Tasten in alle Richtungen fliegen.

Die Effekte kann ich, da ich nicht weiß, wieviel auf der DVD fehlt, nicht beurteilen. Was ich aber gesehen habe, hat mir gereicht. Vor allem die CGI-Schädelspaltung von Margaret tut einem fast körperlich weh, allerdings aus allen vorstellbaren falschen Gründen.

Die Killermaske. Oh Gott, die Killermaske. Wie ernst kann man einen Killer nehmen, der aussieht, als würde es sich bei ihm um eine weggeschmissene Designstudie der Vogelscheuche vom Set von „The Wizard of Oz“ handeln? Genau gar nicht nämlich!

Die Sets sind immer die gleichen. Egal in welcher Wohnung wir uns gerade befinden, in dieser Stadt scheinen alle ihre Häuser völlig identisch eingerichtet zu haben. Genau einmal hat man vorher den Tisch umgestellt (welch perfekte Illusion!) und das wars. Dass alle Möbel so aussehen, als hätte man sie bei Nacht und Nebel vom Sperrmüllplatz entführt, versteht sich dabei natürlich von selbst.

Kommen wir zu meiner Nemesis in diesem Film: Den deutschen SynchronsprecherInnen. Ich will es zwar stark bezweifeln, aber falls es in der Originalversion noch sowas wie Atmosphäre oder Spannung gegeben hat (hat es wahrscheinlich eh nicht, aber trotzdem!), dann habt ihr diesen letzten Rest davon erfolgreich abgetötet. Nicht nur, dass ihr genau dann, wenn auf dem Bildschirm sowas wie „Panik“ oder „Hektik“ herrscht, redet wie Prinz Valium kurz vor dem Einschlafen, nicht nur, dass keiner von euch es der Mühe wert gefunden hat, offensichtliche Fehler zu korrigieren (Stichwort Halloween), nein, euer liebster Volkssport bei dieser Produktion war es wohl, auf Teufel komm raus jede Lippensynchronität zu vermeiden, die für euch wohl sowas wie ein Werk des Satans sein muss. Und dass ihr in einer Szene für zwei Typen höchstwahrscheinlich den gleichen Sprecher genommen habt (und as „höchstwahrscheinlich“ habe ich offen gestanden nur pro forma reingeschrieben, ich bin mir eigentlich sicher, dass es so war), das ist sowieso ein ganz neues Level der Dreistigkeit. Euch würde ich noch nicht einmal einen dialogfreien Porno synchronisieren lassen. [Ich muss dir mal Violent Shit 3 besorgen, hähä – Gregor.]

Zur DVD: Die kommt von „Great Movies“ und befindet sich mit 8 weiteren Filmen auf zwei Silberscheiben (nennt sich „Collectors Edition Horror Box“). Bild- und Tonqualität sind natürlich dementsprechend bescheiden. Das Bild geht ja gerade noch, aber dieser enervierende Pfeifton, der sich immer wieder auf der Tonspur meldet, zieht einem echt die Zähne.

Extras: Nada.

Ich bin ja schon so einiges gewohnt, aber einen so großen Haufen Rattenscheiße wie „The Bagman“ bekomme selbst ich eher selten vor die Glotzbuchten. Fuck, dagegen sind ja sogar Tauberts Pudelmützenrambos gut, denn der Film hatte wenigstens die bessere Musik (und das, obwohl die musikalische Untermalung dort hauptsächlich von Jürgen Drews und Frank Zander bestritten, meine Fresse, das ist eigentlich auch ein gar nicht so kleines Kunststück). Also: Finger weg von diesem Film! Denjenigen, die sich diesen Schund jetzt noch ansehen wollen, ist ohnehin nicht mehr zu helfen.

(c) 2009 G


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 0


mm
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