- Deutscher Titel: Terminator Woman
- Original-Titel: Terminator Woman
- Alternative Titel: Backlash | Kickboxer Terminator | Eliminator Woman | T-W |
- Regie: Michel Qissi
- Land: USA
- Jahr: 1993
- Darsteller:
Jay Handlin (Jerry Trimble)
Julie A. Parish (Karen Sheperd)
Alex Gatelee (Michel Qissi)
Myra Bolo (Ashley Hayden)
Fetz Deventerer (Ted Le Plat)
Charlie (Siphiwe Mlangeni)
Ree Marsalas (Len Sparrowhawk)
Lianna (Kimberleigh Stark)
Inspektor Palan (Graham Clarke)
Hannan (Nikade Ribane)
Benny (Justin Byleveld)
Geo (Kiki Architto)
Nathan (Dudley DuPlessis)
Nalo (Isaac Mavimbella)
Sgt. James De Jong (Robert Davies)
Vorwort
Als wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass ich – und damit möglicherweise zu einem gewissen Masse auch als repräsentativ geltend – tatsächlich genau so blöde bin, wie es die Marketingstrategen, die auch den grössten Dünnpfiff, den irgendwelche Filmschaffenden verbrochen haben, verkaufen müssen, vermuten, konnte ich – in vermutlicher Übereinstimmung mit den meisten Lesern dieser Seiten – an einem Film mit diesem Titel und dem fetzigen Coverartwork nicht vorbeigehen. Also flugs das Silberscheibchen bei den schon erwähnten neuen Freunden von Hollywood_DVD geordert, obgleich selbst mir klar wie Klossbrühe war, dass a) der Filmtitel mit dem eigentlichen Inhalt vermutlich zip bis nada zu tun hat und b) dessenungeachtet mit Sicherheit ziemlich saugen wird. Alas, man ist halt so… und beim Namen Michel Qissi könnte der ein oder andere Martial-Arts-Experte hellhörig werden, handelt es sich doch um den Knaben, der unter dem schicken Screen-Namen „Tong Pö Jean-Claude van Damme in Kickboxer vermöbeln durfte. Die Connection nimmt nicht Wunder, da sowohl van Damme als auch Qissi Belgier sind, überdies auch gute Freunde und dereinst, 1982, lang lang ist´s her, gemeinsam aufbrachen, um Hollywood zu erobern. Irgendwie scheinen sich die Karrieren dann aber doch ein wenig auseinandergelebt zu haben, denn während van Damme immerhin für ein paar Jahre ein absoluter A-Star des Action-Kinos war, bevor die diversen Probleme des rich-and-famous-seins unseren Freund Jean-Claude wieder dahin befördert haben, wo er hingehört, nämlich in billige Direct-to-Video-Actionreisser, hat Qissi eine eher überschaubare Filmographie, und die besteht nun aber ausschliesslich aus eben solchen billigen Actionkloppern. Immerhin bekam Qissi früher als van Damme die Chance, selbst Regie zu führen und Terminator Woman ist das Ergebnis. Ironisch ist an der ganzen Sache allerdings schon, dass Terminator Woman von Nu Image produziert wurde, und das ist schliesslich genau die Klitsche, die heutzutage van Dammes mehr oder minder verzweifelte Comeback-Versuche wie The_Order oder Replicant finanziert. So kommt am Ende alles doch wieder zueinander…
Na gut, sehen wir uns Terminator Woman also mal an, aber ich schwöre bereits jetzt, mir mindestens einen Fuss abzubeissen, sollte in diesem Film irgendetwas vorkommen, das auch nur entfernteste Ähnlichkeit mit einem Terminator, so wie wir ihn uns seit 1984 vorstellen, aufweist. Und ich bin ziemlich optimistisch, dass ich auch am Ende dieses Reviews noch im Besitz eines kompletten Satzes Extremitäten bin…
Inhalt
Ok, jeder noch so billige Actionfilm muss sich zumindest darum bemühen, so etwas ähnliches wie eine, ähm, Story zu etablieren, damit man das fertige Tape bzw. die fertige Disc von einer der aus mir vollkommen unerfindlichen Gründen so populären Ultimate Fighting-Kompilationen unterscheiden kann. Darum sitzen also in Beverly Hills ein alter Sack namens Marsalas und ein jüngerer Sack, dessen Name mir gerade entfallen ist, über einer Landkarte und freuen sich darüber, einem gewissen Gatelee Gold im Wert von hundert Millionen Dollar gemopst zu haben. Wenn´s sich um eine solche Summe dreht, kann man doch ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, dass Gatelee sein kleines privates Fort Knox gerne wieder hätte. Da er aber der offizielle Schurke unseres Rührstücks ist, bemüht er kein Heer von Anwälten, sondern einen Haufen von Schlagetots, an deren Seite er das traute Areal stürmt und zu wissen begehrt, wo Marsalas die Barren denn versteckt habe. Der junge Sack geht mit einem Messer auf Gatelee los und das folgende Tohuwabohu nutzt Marsalas dazu, die Alarmanlage des Luxusanwesens anzuwerfen und sich zu verdünnisieren. Junger Sack endet mit aufgeschlitzter Kehle, da Gatelee nicht von der humorigen Sorte ist.
Drei Monate später. Die amerikanischen Cops Jay (blonder Dumpfbackentyp) und Julie (attraktives Gerät mit beachtlichen, eh, anatomischen Eigenschaften) sind mit der dankenswerten Aufgabe betraut, Marsalas in ein nicht näher spezifiziertes afrikanisches Land zu überstellen (vermutlich Südafrika), wo der alte Herr, seines Zeichens Gatelees ehemaliger Buchhalter, als Kronzeuge benötigt wird, damit dem Erzschurken, der hier sein Hauptquartier unterhält, endlich der Prozess gemacht werden kann. Verständlicherweise fürchtet der alte Knabe um Leib und Leben. Der lokale Bulle Fetz (zuviele Knax-Comics gelesen?) pickt die Reisegesellschaft am Airport auf (nicht bevor Marsalas, per Handschellen an Julie gefesselt, gar lustig ein paar tiefere Einblicke in Julies durchaus sehenswertes Dekollete´e werfen kann) und wimmelt den kleenen schwarzen Jungen Charlie (Typ annoying kid… und da der Kerl seinen eigenen „introducing“-Screen-Credit hat, befürchte ich, dass wir den noch öfters sehen). Fetz ist auch dazu da, um uns darüber zu informieren, dass Gatelee als lokaler Crimelord seine Finger in so ziemlich jedem dreckigen Geschäft von Waffen-, Drogen- bis Mädchenhandel hat (und den letzteren Punkt schlägt man uns noch mindestens zweimal gesondert um die Ohren). Jay und Julie bekommen ein wenig Character Background – sie können sich nicht sonderlich leiden (was zwangsläufig zur Folge haben wird, dass sie am Ende mit ziemlicher Sicherheit ein Liebespaar sein werden), seit sie sich im Finale der gemischten Karate-Weltmeisterschaft gegenüberstanden und Julie den Kürzeren gezogen hat, aber Jay der Schummelei verdächtigt und einen baldigen Rückkampf verlangt. Der Evildoer ist jedenfalls auch gut unterrichtet und hetzt seine Schergen hinter Cops und Kronzeugen her. Fetz erweist sich in der nachfolgenden gewalttätigen Auseinandersetzung als grosse Hilfe, indem er sich erst mal in die Schulter schiessen lässt, so dass unsere beiden amerikanischen Martial-Arts-Strategen die Sache schon selbst in die Hand nehmen müssen und erwartungsgemäss mit den gedungenen Schlägern schnell den Boden aufwischen (und Julie hat in der Tat ein paar coole Moves drauf) – beobachtet wird die Kampfszene von einem weiblichen Wesen mit attraktiven Beinen – it´s the only thing we see of her, also soll das vermutlich eine grosse Enthüllung im späteren Filmverlauf vorbereiten.
Im Polizei-HQ vermutet Jay eine undichte Stelle im lokalen Polizeiapparat, was aber nicht näher ausgeführt wird, da Fetz, de seine Schulterverletzung nicht sonderlich mitnimmt (in der Tat wird er sie am nächsten Tage schon sprichwörtlich vergessen haben), unbedingt unseren amerikanischen Freunden das örtliche Nachtleben näherbringen muss und Julie den angesagten Nightclub „Backlash“ empfiehlt. Julie erfreut uns darüber hinaus mit dem Anheuern von Charlie als „Führer“. Das hätt´ jetzt wirklich nicht sein müssen.
Gatelee ist indes nicht wirklich glücklich über den gescheiterten Hinterhalt. Seine Schläger rapportieren in Tradition sämtlicher von Action-Helden nach Strich und Faden zerlegten Thugs, dass mindestens zwanzig Männer mit Uzis und AK-47s auf der Gegenseite gestanden hätten, aber das attraktive Fahrgestell belehrt Gatelee vom Gegenteil. Yep, die „grosse Enthüllung“ kommt an dieser Stelle und enthüllt nicht mehr, als dass die geheimnisvolle Dame ein ganz attraktives Blondchen namens Myra ist, die wir bisher noch nicht gesehen haben und die Gatelees rechte Hand zu sein scheint. Allerdings muss Gatelee die Gute daran erinnern, dass sie für ihn arbeitet und es offenbar ihr Aufgabenbereich war, Marsalas einzukäschen. Der Job ist noch nicht erledigt, und gegen eine Sonderprämie von 40.000 Schweizer Franken lässt sich Myra auch breitschlagen (wir megalomanischen Superschurken haben grundsätzlich Personalprobleme, ich sach´ Euch…).
Wacky Komedy ensues, denn Jay hat nur ein Hotelzimmer, und dann auch noch mit einem Queen-Size-Bett, aufgetan. Nichtsdestoweniger lässt sich unser Cop-Duo von Charlie ins „Backlash“, den angesagtesten Nightclub der Stadt, führen. Err. Wenn das Nightclub Nr. 1 ist, dann möchte ich die Nummer 2 der Hitliste nicht wirklich kennenlernen – selten einen lahmeren Schuppen gesehen. Julie führt etwas genauer aus, warum sie Jay nicht leiden kann (und deswegen, wie gesagt, am Ende des Films unsterblich verliebt sein wird), u.a. ist er „nicht originell“. Kann ich nachvollziehen, denn Jay ordert bei der nächstbesten Kellnerin umgehend einen Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt. Unbeknownst to them, aber offensichtlich für uns, steht Myra an der Bar und das heisst nix gutes. Sie tauscht ein paar ominöse Blicke mit einem Kerl auf der Tanzfläche aus, und der fordert stantepete Julie (die zugegeben ein echt HEISSES Outfit trägt) zum Tanz auf. Something evil is abound to happen, und es passiert auch gleich und sofort, denn Julie wird von der Tanzfläche weg gekidnappt. Der zu vernachlässigende Widerstand der Karate-Weltmeisterin wird durch einen gezielten Schlag mit dem für solche Fälle immer empfehlenswerten stumpfen Gegenstand gebrochen. Jay, being a supercop, bemerkt von alldem natürlich nada, sondern flirtet mit einer jungen hübschen dunkelhäutigen Frau. Aber nicht lange, denn als das Mädel sich zum Nasepudern verabschiedet, wird auch sie ein leichtes Opfer der Kidnapper. Talkin´ to Jay seems to be dangerous.
Jay kommt nun doch spanisch vor, dass sich seine beiden potentiellen Herzdamen eine verdächtig lange Auszeit nehmen (Blitzmerker). Eine kurze Rücksprache mit Charlie, der vor der Tür wartet, ergibt, dass keins der Girls das Etablissement auf dem üblichen Weg verlassen hat und schon braust ein ominöser Range Rover vorbei. Die Verfolgungsjagd per Taxi führt aber zu keinem Ergebnis. Im ominösen Range Rover verlustiert sich Myra mit den Gefangenen und stellt ihnen eine hübsche Zukunft als verkaufte Sklavinnen in der Mittelmeergegend oder in Südamerika vor (hm. Mir deucht, hier wird versucht, zu etablieren, dass das „Backlash“ als Front für Gatelees schwunghaften Mädchenhandel fungiert. Das wirft das ein oder andere Problem auf. First and foremost spricht das nicht für die lokalen Ermittlungsbehörden. Kurz vorher erfahren wir, dass in jüngster Zeit neun Mädchen verschwunden sind. Geht man davon aus, dass alle zuletzt im „Backlash“ gesehen wurden und stadtbekannt ist – der Film verrät das einige Minuten später -, dass dieser Club Gatelee gehört, würd ich das doch einen 1A-Ansatz für ein paar Nachforschungen nennen. Entweder sind die einheimischen Cops also unfähig, dämlich oder einfach nur korrupt. Zweitens – eine Polizistin zu „verkaufen“… ob das mal ´ne gute Idee ist???) und fährt mit ihnen in eine Art von Gatelee unterhaltenes Dschungelcamp.
Jay und die einheimischen Gesetzeshüter vermuten, dass Gatelee auf einen Austausch Marsalas gegen Julie aus ist, was natürlich nicht in Frage kommt. Darüber hinaus werden Jay auch Ermittlungen auf eigene Faust streng untersagt. Da kann nicht mal Freund Fetz helfen, der uns und Jay seine Freundin vorstellt – niemand anderes als Myra (so I guess we know wer Gatelee mit brisanten Informationen aus Polizeiquellen versorgt… Fetz scheint ein recht redseliger Knabe zu sein – dennoch wäre es sicher effektiver gewesen, wenn wir ERST erfahren hätten, dass Fetz und Myra beisammen sind und DANN enthüllt geworden wäre, dass Myra auf Gatelees Lohnliste steht).
Jay bewältigt seinen Frust wie alle JcVD-Clones seit Menschengedenken, mit ein wenig Workout (und Spagat kann er ooch). Julie und das andere Girl, das auf den Namen Lianna hört, werden gefesselt sich selbst überlassen, so dass Lianna Julies Fesseln unbehelligt aufbeissen kann. Jay strollt mit Charlie (der ihn zwecks Hebung des Humorfaktors konsequent mit „Joe“ anredet, har-har) durch die Stadt.
Julie hegt Fluchtpläne, und da die zur Bewachung angeheuerten Henchmen dumm wie Bohnenstroh sind und auf die ältesten Tricks der Welt reinfallen („Ich muss aufs Klö, „Ich hab Krämpfe und brauch ´ne Massage“ – zugegeben, die Massage hätte ich vermutlich auch erteilt), haben sie´s auch nicht anders verdient, als von Julie ordentlich verdroschen zu werden (den Vogel ab schiesst aber der mit Nunchakos bewaffnete Thug, der ob des Auffindens des ersten k.o.-geschlagenen Kollegen das Weite sucht). Julie und Lianna entkommen in die Büsche, allerdings nicht bevor Lianna Opfer eines der offenherzigsten Upskirt-Shots der nichtpornographischen Filmgeschichte wird.
Treudoof suchen Jay und Charlie indes Gatelee in seinem imposanten Bürogebäude auf (wie üblich bei schurkischen Erzbösewichtern sind die meisten seiner Unternehmungen legal), werden aber postwendend von dessen Bodyguards wieder hinausbefördert. Einen eher unimpressiver Faustkampf später versucht ein bemotorradeter Gatelee-Scherge Charlie heimtückisch zu überfahren, aber Jay rettet seinen jugendlichen Protege´ und kickt (äusserst lame, wenn ich das mal anmerken darf, aber dafür wenigstens in Zeitlupe) den Kamikaze-Fahrer von der Möhre. Zwei weitere Biker greifen an (und ich frage mich, ob es wirklich eine so gute Idee ist, für solche Anlässe ein Motorrad mit deutlich erkennbarer Startnummer zu fahren – sowas fällt doch auf) und veranstalten ein wenig minor havoc auf einem Supermarktparkplatz. Ohne gesteigerte Mühe gelingt es Jay, die Amateur-Killer in wenig aufregende Sturz-Stunts zu verwickeln.
Unsere flüchtigen Miezen encountern einen arglos im Busch herumstehenden Thug, den Julie, um sich dessen Messer anzueignen, mal eben killt.
Gatelee ist frustriert, da seine Pläne nicht fruchten und er doch gern seine 100 Mios. wieder hätte. Myra versucht ihn mit weiblichem Charme für ihre eigenen diesbezüglichen Pläne zu gewinnen, blitzt aber ab. In den Büschen fernab der Zivilisation treffen Julie und Lianna auf einen Stockkämpfer (das kommt mir wie ein billiges Videospiel vor… alle Nas´ lang hockt da auf Verdacht ein Fiesling in den Büschen und wartet, bis die Heldinnen vorbeispazieren). Da der Knabe mit seiner Offensivbewaffnung nicht gerade chefmässig umgehen kann, hat Julie keine Probleme, kann den Jungen ausschalten, sich seines Stocks bemächtigen und damit zwei weitere Finsterlinge plätten. Ein weiterer Bösmann würde Julie allerdings aus einem Hinterhalt über´n Haufen schiessen, doch Lianna plättet ihn hinterrücks mit dem vorhin geraubten Messer und hat daraufhin den üblichen Heulkrampf.
Jay betritt sein Hotelzimmer, zieht sein Hemd aus und bemerkt dann, dass in seiner Badewanne Myra hockt und einladende Blicke um sich wirft. Da Jay dem Kodex nachzuhängen scheint, nicht bei der Freundin eines Kollegen einzufädeln, lehnt er dankend ab, worauf sich das berechnende Weib genötigt sieht, Butter bei die Fische zu geben. Leichtfertigerweise hatte Jay nämlich Fetz erzählt, dass er wisse, wo Marsalas das Gold deponiert habe und Myra unterbreitet unbefangen das unmoralische Angebot, dass man das Zeuch doch auch in Eigeninitiative sich untern Nagel reissen könnte. Sex wäre natürlich auch drin. „Ich schlafe nicht mit Schlangen,“ bleibt Jay standhaft und Myra zieht sich unter der üblichen „Du machst einen grossen Fehler“-Routine zurück.
Julie und Lianna stolpern weiter durch die Savanne (Lianna hätte sich also schon irgendwo ihrer High Heels entledigen können, als Wanderschuhe eignen die sich doch nur bedingt) und finden einen kleinen Fluss, an dem sie rasten und sich ihre gegenseitigen Lebensgeschichten erzählen können. See, Lianna ist keineswegs einheimisch, sondern Amerikanerin, und sie kommt, wie´s der Zufall so will, genau wie Julie aus Michigan. Gemeinsamkeiten verbinden, also erzählt Julie auch frei von der Leber weg, dass sie Jay eigentlich ganz nett findet blablabla…
For no specific reason sucht Jay Charlies Schwester auf, die dereinst für Gatelee gearbeitet hat und, nachdem sie sich seinen Avancen verweigert hat, mit einer Augenklappe rumlaufen muss, und findet dabei nur heraus, dass Gatelee der Besitzer des „Backlash“ ist (again, jede auch nur viertelherzig durchgeführte Ermittlung hätte das eigentlich zutage bringen müssen).
Myra geniesst im örtlichen Polizeihauptquartier jede Menge Freiheiten – nicht nur, dass sie ohne jegliche Aufsicht in Fetz´ Büro rumoren kann (und dabei geflissentlich eine Nachricht Jays an den lokalen freund vernichtet), nein, sie kann sich sogar mit einem Lächeln und einem Blick in den Ausschnitt einen unbeaufsichtigten Spaziergang in den Zellentrakt erbetteln – wo sie Marsalas bedroht, der Myra als Mitglied der Gatelee-Organisation kennt (?? Why doesn´t he say so?) Myra eröffnet Marsalas, dass sie das Gold für sich haben möchte und bietet ihm im Austausch für die entsprechende Information einen Zellenschlüssel an. Marsalas ist doof genug, sich auf das Angebot einzulassen (glaubt der alte Zausel tatsächlich, er müsste nur seine Zelle aufschliessen und könnte dann unbehelligt rausmarschieren??? Andererseits – in diesem Polizeirevier könnte da sogar funktionieren). Myra zieht ab und hinterlässt Marsalas einen x-beliebigen Schlüssel, der in alle möglichen Schlösser passen könnte, aber nicht in das der Zelle. Nixdestotrotz versucht der alte Herr trotzdem enthusiastisch damit sein Glück.
Jay und Charlie brechen in ein Gemäuer ein, von dem wir uns allenfalls durch geschickte Kombinationsgabe zusammenreimen können, dass es der Hintereingang des „Backlash“ sein dürfte. Yep, it is, denn sie landen im Getränkelager, wo Jay mit dem lächerlichsten Handkantenschlag der Filmgeschichte (der würde nicht mal einen altersschwachen Herzinfarktpatienten mit Glasknochenkrankheit betäuben) einen Thug k.o. schlägt. Ein paar halbwegs anständige Martial-Arts-Szenen später hat sich Jay tatsächlich bis in Gatelees Büro durchgetankt (was´n Glück, dass der Kerl auch gerade dort ist), findet sich aber am falschen Ende eines Pistolenlaufs wieder. Gatelee legt dem Cop die simple Arithmetik auseinander: er hat das Mädchen, Jay Marsalas. Jeder will genau das andere. Simpel. Selbstredend lehnt Jay ab. In dem Fall, so Gatelee, bestünden die Optionen, Jay an Ort und Stelle als Einbrecher zu erschiessen (was ihm niemand verübeln könnte) oder ihn als Mitglied seiner Organisation zu rekrutieren, was unser tapferer Held natürlich auch ablehnt. Ein Henchman schleppt den aufgegriffenen Charlie an, Gatelee nimmt sich Zeit für ein paar Gemeinheiten bezüglich dessen Schwester, dann vergisst der Schurke, dass er Jay eigentlich umlegen wollte und entscheidet sich vielmehr für ein Ultimatum bis morgen früh, Marsalas auszuliefern oder das Mädel beisst ins Gras (welches nu eigentlich? Julie? Lianna? Spricht dafür, dass Lianna rein zwecks Mädchenhandel entführt wurde und nicht, weil sie mit Jay involved ist).
Am abendlichen Lagerfeuer hält sich Julie mit den für Martial-Arts-Filme zwingend vorgeschriebenen Tai-Chi-Übungen fit, während der böse Gatelee Charlies nichtsahnende Schwester besucht und vermutlich üble Dinge mit ihr anstellt.
Jay informiert die Polizei über Myras wahre Identität (nicht, dass wir einen Anhaltspunkt dafür bekommen hätten, dass er das tatsächlich herausgefunden hat!), Fetz ist zerknirscht und im Zellentrakt versucht Marsalas immer noch verzweifelt, seine Zellentür mit dem Fake aufzuschliessen („nicht mal nah dran,“ kommentiert der Inspektor bissig). Charlie kommt nach Hause und findet sichtlich, eh, meine nicht sichtlich, da uns Einzelheiten erspart werden, sondern vielmehr hörbar, eine weniger schöne Bescherung vor. Ohne dass irgendjemand im weiteren Filmverlauf uns dies bestätigt, können wir davon ausgehen, dass Charlies Tante, äh, Schwester ins Gras gebissen hat.
Jay schlägt den einheimischen Bullen eine unkonventionelle Vorgehensweise vor, die offenbar akzeptiert wird, denn er kann Gatelee anrufen und dem Bösmann Ort und Stelle des avisierten Gefangenenaustausches übermitteln, nämlich genau da, wo Marsalas das Gold versteckt hat. Die üblichen Regularien werden vereinbart, man kommt allein etc., ohne Cops und Henchmen, nur einen Helikopter bedingt sich Gatelee aus, der aus der Luft überprüfen soll, ob tatsächlich kein Uniformträger anwesend ist. An dieser Stelle fiel mir ein bzw. auf, dass Julie und Lianna schon über einen Tag auf der Flucht sind und es nicht so aussieht, als wüsste Gatelee darüber Bescheid – der Jung hat wirklich ein ernsthaftes Problem mit seiner Personalabteilung – immerhin könnte das seine Pläne empfindlich durchkreuzen. Just als ich dies notiert habe, taucht einer von Julies Bewachern auf und beichtet die Flucht. Erwartungsgemäss findet der Big Boss das nicht lustig und befördert den Versager aus dem Bürofenster im dritten oder vierten Stock. Splat.
Julie und Lianna haben einen weiteren Aussenposten des Gatelee-Imperiums erreicht (entweder dass, oder sie sind im Kreis gelaufen und zurückmarschiert), wo diverse Jungs in Kampfanzügen rumlaufen und ein Pilot den vom Chef angeforderten Hubschrauber warmlaufen lässt. Ehe man „ich glaub ich weiss, worauf das hinausläuft“ sagen kann, hat Lianna auch schon den Schrabbschrabb gekapert, während sich Julie noch aus Jux und Dollerei einen Shootout mit diversen Gangstern liefert (natürlich mit einem fotogenen Pistole-voran-Hechtsprung und eifrigem auf-dem-Boden-rollen-und-um-sich-schiessen, während die böse Fraktion einmal mehr konsequent ungefähr einen halben Meter vor Julie in den Boden zielt – boy, oh boy). Vor Julies finalem Sprung in den Hubschrauber hat der Drehbuchautor aber noch den dreitausendsiebenhunderttrölfzigsten B-Movie-Schurken gesetzt, der anstelle die Heroine einfach wegzupusten, wie´s Sinn machen würde, seine Knarre grinsend wegwirft und zu einem Hand-on-Hand-Kampf auffordert, bei dem er selbstredend no match für die taffe Braut ist.
Myra bunkert derweil das aufgefundene Gold und schafft es auf ein Motorboot, während Jay und Gatelee ihr Treffen abhalten. Als finsterer Schurke hat der böse Gatelee natürlich auch entgegen der Abmachungen nicht nur ein gefesseltes und in Kapuze gehülltes Julie-Dubel dabei, sondern auch ein ganzes Rudel seiner Unterlinge im Gepäck, die Jay Mores lehren sollen. Jay spuckt aus, dass Myra doppeltes Spiel treibt, was Gatelee unbesehen glaubt (?), aber trotzdem spasseshalber Jay umlegen will (wenn man schon mal dabei ist…). Jay hat aber clevererweise eine Kanone in Marsalas Hose versteckt und droht, Gatelee umzulegen. Es geht nichts über einen kleinen Stand-off, Gatelee hat die schlechteren Nerven und befiehlt seinen Kumpanen, die Knarren wegzuwerfen, verschafft sich dann aber durch eine Attacke gegen Marsalas ein Ablenkungsmanöver und geht stiften, und zwar in die Höhle (unter einem alten Kastell, also ein seeeehr dezentes Versteck), in der Marsalas dereinst den gestohlenen Reichtum deponiert hat, wo er sich hinsetzt und auf bessere Zeiten wartet. Jay kickt mächtig thug ass (inkl. Neckbreaking und allem, was dazu gehört), der Hubschrauber mit Julie und Lianna fliegt ein.
Jay folgt Gatelee in die Grotte, entledigt sich in einem zweieinhalbsekündigen Kampf des Julie-Doubles, d.h. wir kommen langsam auf den Showdown zu – it´s parallel fighting time, denn während Jay endlich Gatelee persönlich gegenübersteht, entdeckt Julie die immer noch mit Goldverladung beschäftigte Myra und jumpt aus dem Hubi auf deren Boot. Beide Fights sind nicht übermässig spektakulär (zumal besonders der Kampf von Myra und Julie öfters mal als ziemliche Totale gezeigt wird), aber zweckdienlich, und beide haben den erwarteten Ausgang. Julie schubst Myra über Bord, nachdem die eine Leuchtpistole gezündet hat – die Leuchtkugel kommt zurück und jagt das Boot in die Luft, ebenso den Helikopter (könnte sogar funktionieren, denn ich denke, die herumfliegenden Goldbarren dürften schädlich für einen Hubschrauber sein), unsere Heldinnen haben die jeweiligen Gefährte aber noch rechtzeitig verlassen können; Gatelee dagegen endet nicht als erster und ganz bestimmt nicht als letzter B-Movie-Schurke gepfählt (ein Stalaktit besorgt das in diesem Falle).
Myra schlabbert an Land und wird dort – to add insult to injury – von Fetz erwartet, der ihr Handschellen anlegt und sich nicht verkneifen kann, ihr das Kompliment „die sehen hübsch an dir aus“ zu verpassen.
Wrap-up-Time. Jay und Julie sind sich nun endlich sicher, dass sie sich mögen und lieben, Charlie wird nun doch zu seiner Tante verfrachtet, ringt aber Jay das Versprechen ab, nach Beendigung seiner schulischen Laufbahn nach L.A. umsiedeln zu dürfen, Julie bekommt aus unerfindlichen Gründen vom Inspektor eine Alligator-Brosche geschenkt, Jay schenkt Charlie 1000 Dollar (und ich liebe die Statisten, die „Passanten“ spielen und sich im Bildhintergrund überschwenglich enthusiastisch begrüssen etc.). Nur eine Sache wäre noch zu erledigen, meint Julie. Jay denkt an ein wenig Abgeschmatze, aber Julie meint den lange fälligen Rückkampf… (den wir aber nicht sehen dürfen, da die End Credits dann doch wichtiger sind…).
Hohum. Mein Fuss ist mir jedenfalls noch sicher, denn wie Ihr obiger Zusammenfassung entnommen habt, hat dieser Film mit dem Terminator nun tatsächlich so viel zu tun wie der FC Bayern München mit einem sympathischen Fussballverein. Aber das war ja klar, wir haben es nicht anders erwartet. Insoweit verzeihe ich dem Film seinen Titel, allerdings ist auch der Titelbestandteil „Woman“ irreführend… okay, Julie kickt ordentlich butt, aber ihr männliches Pendant Jay hat mindestens genausoviel, wenn nicht mehr screentime – dieser Film ist weniger ins „femme-fatale“-Subgenre (wie HK-Freaks sagen würden) einzuordnen als viel mehr ein „buddy flick“ mit zwei gleichberechtigten Hauptdarstellern. Sei´s drum. Wir wollen hier ja nicht nur den Titel als Massstab anlegen, sondern den ganzen Film auf seine inneren Werte abklopfen (und die diversen anderen kursierenden Titel sind ja auch nicht wesentlich besser).
Wie üblich bei Filmen dieser Art steht die Story nicht gerade weit oben auf der Liste der positiven Eigenschaften – logisch ist sie selten, aber auch nicht schlimmer als das, was uns der typische Hollywood-A-Actionfilm als Ausrede für seine Aneinanderreihung von Stunts und Actionszenen zumutet. Man braucht nun mal irgendeinen McGuffin, um die Story in Bewegung zu setzen und da ist das gestohlene Gold so gut oder schlecht wie jede andere Idee. Im Endeffekt walzt sich der Film durch jedes erdenkliche Actionfilmklischee, ist vorhersehbar ohne Ende, entwickelt aber immerhin gelegentlich ein gewisses Tempo. Die Erzählstruktur stört allerdings durch das penentrante Hin-und-Herspringen zwischen den beiden nur rudimentär verbundenen Handlungssträngen Julie/Lianna und Jay/Charlie den Flow ganz gewaltig, wobei die Szenen mit den Girls erheblich dynamischer und interessanter sind als die stellenweise recht langatmigen Eskapaden mit Jay und seinem nervigen Sidekick (zumal Julie auch die besseren Actionszenen bekommt). Aus dem potentiellen Plus, on location in Afrika zu drehen, macht der Streifen allerdings überhaupt nichts – das hätte genauso gut in Amerika, Kanada oder Buxtehude gedreht werden können, macht keinen grossen Unterschied. Ein bisschen scenic photography hätte die Sache wenigstens etwas von der Masse abgehoben.
Michel Qissis Inszenierung ist arg konventionell – lediglich im Schlusskampf zwischen Gatelee und Jay flackert ein wenig Style in der Kampfchoreographie auf, wenn Gatelee die Lichtverhältnisse in der Grotte nutzt, um kurz und schnell zuzuschlagen und dann wieder in den Schatten zu verschwinden – interessante Sache, die man allerdings auch hätte ausweiten können. Die Martial-Arts-Sequenzen sind annehmbar, ohne herauszuragen, da fällt Qissi, der auch für die Kämpfe und deren Choreographie zuständig war, wenig originelles ein, und die Actionszenen ohne Martial Arts sind eindeutig unter par. Insgesamt ist die ganze Machart des Streifens ein schönes Beispiel für den Unterschied zwischen amerikanischen und Hongkong-chinesischen Actionfilmen – die US-Streifen können mit der Hyperagilität des Hongkong-Kinos einfach nicht mithalten… ein typischer HK-Actionreisser würde die komplette Plotline dieses Films inklusive aller seiner Kampfszenen in voller Länge in vielleicht dreissig Minuten abarbeiten (und hätte dabei mit Sicherheit noch Zeit für comic relief und mindestens einen Canto-Pop-Song… allerdings hat auch Terminator Woman einen Filmsong zu bieten, einen ekligen Discopopper namens „Body Talk“, der einem mühelos jede Plombe zieht).
Karen Sheperd ist aber defenitely a babe und verdrängt Cynthia Rothrock von der Pole Position meiner bevorzugten Martial-Arts-Ladies – nicht nur, dass die Dame definitiv eine gute Fighterin ist, wenngleich ihr der Film keine standout-Sequence bietet, wie sie Rothrock z.B. in Sammo Hungs Millionaires Express hatte, sie sieht auch wirklich gut aus (Cynthia ist bekanntlich nicht wirklich eine beauty queen) – bzw. das knappe und ersichtlich enge Top, dass sie für 90 % der Filmlaufzeit zu tragen hat, reicht ihr wirklich nicht zur Schande (sabber…). An ihrem kampfsportlichen Renome´e gibt´s nix zu deuteln – Karen ist Schwarzgurtträgerin und ihr gelang tatsächlich als einziger Frau das Kunststück, das wichtigste amerikanische Kampfsportturnier gegen männliche Konkurrenz zu gewinnen. Und abgesehen von ihren sportlichen und optischen Qualitäten deutet sie durchaus auch schauspielerische Fähigkeiten an – gut, sie wird nie einen Oscar gewinnen, aber da lauert zumindest Potential (will sagen, man muss kein Hellseher zu sein, um zu erkennen, dass sie eine bessere Aktrice ist als Rothrock). Ihre Filmlaufbahn gestaltet sich leider recht übersichtlich. Die wichtigsten Einträge: der famose HK-Reisser Righting Wrongs (opposite Cynthia Rothrock und Yuen Biao), Martial Law III (neben Jeff Wincott und Brigitte Nielsen), Cyborg 2 und America 3000 sowie zwei fanseits gepriesene Gastauftritte in der eher dümmlichen Hercules-TV-Serie. Ihr Geld scheint die Dame mit diversen Workout- und Karate-Kursen und als Stuntdouble, u.a. für die TV-Hits Buffy und Angel zu verdienen. Schade, Karen hätte mehr Action-Hauptrollen verdient, dann wär´s um die etwas schwächelnde Abteilung „Frauen als Action-Helden“ (and I like that) nicht so traurig bestellt.
Nun gut, vielleicht haben Karen Sheperd und ihr Co-Star Jeffrey Trimble nur deswegen so wenig gemeinsame Screentime, weil der gute Mann in so ziemlich jeder Beziehung gegen Karen deutlich abstinkt. Okay, seine Martial-Arts-Skills dürften zweifellos reichen, um mir meinen Hintern in Einzelteilen zu reichen, aber schauspielerisch ist der Knabe ungefähr so begabt wie ein Müsliriegel (und letzterer ist gehaltvoller). Trimble, der immerhin mit Bolo Yeung in einem Actionwerk namens Breathing Fire, von dem ich noch nie was gehört habe, agierte, ist bar jeder Emotion, hölzern wie ein Schaukelpferd und witzig wie eine Wurzelbehandlung. Null Ausstrahlung, kein Charisma – da merkt man erst wieder, was man an einem Jean-Claude van Damme oder Dolph Lundgren hat.
Zu Michel Qissi könnte ich auf meine Ausführungen im Kickboxer-Review verweisen. Yep, that guy sure looks evil and nasty, fighten kann er auch, keine Frage (leider hat der Regisseur sich nur eine Actionszene gegönnt… der ein oder andere Fight von und mit Qissi hätte sicher nicht geschadet), aber auch er ist halt ohne jegliche Ausstrahlung auf die Welt gekommen – sprich in den dramatischen Szenen (eh? Hab ich gerade „dramatisch“ geschrieben? Sollte besser heissen: „in den Szenen, in denen mal nicht gekämpft oder geschossen wird“) geht ihm ebenso wie Trimble, wenn gleich vielleicht nicht ganz sooo heftig, die schauspielerische Puste aus.
Ashley Hayden besticht durch eine hübsche Zahnlücke, ein attraktives Fahrwerk und offenbar ganz annehmbare kämpferische Qualitäten (wenngleich ich es für möglich halte, dass Ms. Hayden in ihren Kampfszenen gedoubled wurde), ist aber mit Sicherheit auch keine begnadete Schauspielerin.
Siphiwe Mlangeni sprengt nicht gerade jedes Kenny-Meter, trotzdem wäre ich ohne einen nervenden Kid-Actor glücklicher – für die Story ist der Junge irrelevant, also plädiere ich für die ersatzlose Streichung (ausserdem agiert mir der Kerl ein wenig zu altklug für sein Alter).
Vor der gnadenlosen Abschlussbemerkung noch die übliche Anmerkung zur getesteten DVD. Ich sage nur: Billig-DVD aus England. D.h. man hat einen Silberling vor sich, für den „bare bones“ noch eine wohlwollende Umschreibung ist. Mehr Punkte ausser „Play Movie“ und „Chapters“ sucht man im Menü vergeblich (der auf dem Cover versprochene Trailer ist nicht dabei), das Bildmaterial ist okay (Vollbild), mit einigen Aussetzern, der Audiomix für eine Disc dieser Handelsklasse ziemlich gut. Nothing to write home about, aber das ist auch kein Film, der nach einer super-hyper-special edition schreit. Laut IMDB läuft der Film in seiner Originalfassung um satte vierzehn Minuten länger (was ich kaum glauben kann) und beinhaltet eine Vergewaltigungsszene (überrascht nicht wirklich, dass britische Filmzensoren die entfernten – andererseits hätte ein 18-Rating auch nicht wehgetan). Ich kann das nicht verifizieren, da amerikanische Review-Kollegen wie Dante diesbezüglich keine Hinweise geben – möglicherweise ist die amerikanische Videofassung ebenfalls gekürzt. Sei´s drum, ich geh´ mal davon aus, dass man nicht wahnsinnig viel verpasst.
Terminator Woman unterscheidt sich also nicht grundlegend von den hunderttausend anderen amerikanischen Martial-Arts-Flicks mit den Genossen Don „The Dragon“ Wilson, Gary Daniels, Jeff Wincott und wie sie alle heissen. Der Streifen ist unterhaltsam genug, um nicht zu langweilen, Trimble und Mlangeni sind nicht lange genug am Stück on screen, um wirklich zu nerven, wenn Karen Sheperd im Fokus der Aufmerksamkeit ist, wird´s sogar richtig sehenswert – ich hätte mir, auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, wirklich mehr und grössere Actionszenen für diese Frau gewünscht, das ist nun wirklich B-Star-Material -, die Story tut nicht zu sehr weh und die Kampfchoreographie haut niemandem vom Hocker, ist aber auch nicht schlecht. Wer gerne derartige Kost verarbeitet und eine besondere Vorliebe für hand- und fusskantenschwingende (und gutaussehende) Damen hat (und wer hat das nicht?), kommt bei Terminator Woman auf seine Kosten. Mit Sicherheit kein Klassiker, aber ein solider, anspruchsloser Actionfilm der Handelsklasse B minus. Da gibt´s wesentlich schlimmeres. Und ich mach mich mit Sicherheit auf die Suche nach den anderen Karen-Sheperd-Filmen.
(c) 2004 Dr. Acula
BOMBEN-Skala: 6
BIER-Skala: 6
Review verfasst am: 01.05.2004