Street Trash

 
  • Original-Titel: Street Trash
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  • Regie: James Muro
  • Land: USA
  • Jahr: 1987
  • Darsteller:

    Fred (Mike Lackey)
    Bill the Cop (Bill Chepil)
    Kevin (Marc Sferrazza)
    Wendy (Jane Arakawa)
    Winette (Nicole Potter)
    Frank Schnizer (Pat Ryan)
    Burt (Clarenze Jarmon)
    Wizzy (Bernard Pellman)
    Drunken Wench (Miriam Zucker)
    Ed (M. D´Jango Krunch)


Vorwort

Abt.: Kultfilm (?)

„Street Trash“ ist „Die erfrischenste Attacke auf die Magengegend seit Re-Animator!“ das jedenfalls will uns Andreas Bertler, der irgendwas mit „Die Hölle auf Erden“ (was auch immer das sein mag) zu tun hat. Außerdem, ist er „einer der größten Kultfilme aller Zeiten“, ein „Classic B-Movie“, mit „drastischen Splattereffekten“ und „berüchtigtem Kultstatus“, der hier „das erste Mal in der völlig ungeschnittenen deutschen Fassung“ zu sehen ist. Na das kann ja was geben. ISV (Incredible Strange Visions) hat das Copyright 1998 erworben… also zu einer Zeit, als z.B. Braindead allen schon ein Begriff sein sollte. Ob die Herren da den Mund nicht doch ein BISSCHEN zu voll genommen haben?

Es liegt nun schon eine Weile zurück, dass ich mir den Film angetan habe. Ich weiß im Grunde nur noch, dass ich ihn in die Videothek zurückgebracht habe und die Bedienstete meines Vertrauens regelrecht bekniete, solle der Film jemals aussortiert werden, dann möge man mir bescheid geben. Sonst glaubt mir NIEMAND, dass man so etwas auf Zelluloid bannen kann. Ein halbes Jahr später wechselten die Kassette und 99 Cent ihren Besitzer, und nun wird ich mir Mühe geben, den Film mehr oder weniger objektiv zu bewerten. Wird wahrscheinlich eh nix.

Was gibt´s sonst noch zu sagen? Regisseur James Muro (schnuckeligerweise auf der Kassettenhülle Jim Munro genannt) hat außer dieser Arbeit keine Regieleichen im Keller. Vielmehr ist er einer der bekanntesten Steadycam-Leute in Hollywood. Das sagt per se nix über seine Regiequalitäten aus… ich kann auch Papierflieger falten, aber keine F16 fliegen. Er wurstete sich übrigens durch so unterschiedliche Teile wie „Friday 13th VIII – Jason takes Manhattan“, „Der mit dem Wolf tanzt“, „Clueless“ sowie dem vor kurzen erschienenen „Riddick“. Scheint als Kameramann ja einiges auf dem Kasten zu haben.

Die Cast dieses erfrischend unansehnlichen Werkes hat laut IMDB nur in Ausnahmefällen mehr als diese eine Rolle bestritten… und die meisten anderen kenn ich nicht. Guckt selber nach, wenn´s euch interessiert, denn ich schalte jetzt endlich ein.


Inhalt

Via Steadycam fahren wir auf einen Schnapsladen zu (Jim Muro weiß jedenfalls, was er kann. Ob er auch weiß, was er NICHT kann, wird sich zeigen), ab und zu unterbrochen von ein paar Credits und eerie Music. Oder so was. Auf der Hinterseite des Schuppens stehen natürlich Mülltonnen, die von einem Penner als Rückenlehne genutzt werden. Kaum läd der Besitzer einen Riesen-Plastiksack in den Abfall, ist selbiger (der Penner, nicht der Abfall) schon auf den Beinen… nein, er wühlt nicht im Müll, er starkst dem Alkoholwart hinterher (mit einem Gang, als hätte er sich gerade in die Bux geschissen, echt wahr!) und erschleicht sich Einlass… der nette Ladenhüter indes ist gar nicht nett sondern jagt den armen Obdachlosen wegen eines Flachmanns quer durch einen Containerverladeplatz. Durch die Steadycam kommt wenigstens etwas Drive in die Szene, allerdings nicht genug, dass sie nicht mit der kreuzdummen Synchro („Ich krieg dich schon!“ – „Beweg dich mal schneller!“) aus einem drittklassigen Pornofilm wieder kaputt gemacht werden könnte. Der Penner hetzt eine Straße entlang, ein Auto weicht ihm aus, prallt gegen eine Lampe, der Fahrer steigt aus und verfolgt den Penner gleich mit. Ein Geldeintreiber reißt einem Kerl Geld aus den Fingern, der Penner joggt durch und reißt ihm die Penunzen aus der Hand. Der Geldeintreiber rennt hinterher. Hallo? Geht´s noch? Ich hab ja nichts gegen Rumgerenne oder lustige Verfolgungsjagden, aber so was von uninspiriertem Zeug hab ich selten gesehen. Und gerade als man meint, jetzt haben sie den Kerl gestellt und prügeln ihm die Scheiße aus dem Körper, kommt ne Feuerleiter runter und es geht weiter *seufz*… Aber die Credits sind noch nicht durch, wir sind erst beim Editor, kann also noch was dauern… Die Feuerleiter knallte übrigens runter, weil das Haus brennt (höhö… jemand pustet seinen Zigarttenqualm ins Bild und zwei Leute schreien „Feuer!“ I´m nearly impressed). Auf jeden Fall jumpt der Penner in ein Fenster rein, stört zwei Leute beim Bumsen (full frontal nudity, leider auch beim Kerl), scheucht sie die Treppe runter, rennt och ein bisschen die Straße entlang, versteckt sich in einem Müllauto (hinten), wird beinahe zerquetscht, verliert seine paar Habseligkeiten in der Schrottpresse und gut is. Das war zwar alles uninspiriert und doof, aber wenigstens temporeich. Mal sehen, wie es weitergeht…

Aha, mit dem Geldeintreiber geht es weiter… der schleicht wie ein geprügelter Hund auf einen Autofriedhof und beichtet, dass das Geld wech ist. Es war einer von der „Bande vom Schrottplatz“ sagt er. Liebe Leute: wenn ihr schon einen Film synchronisiert, dann guckt ihn vorher einmal. Denn wir BEFINDEN uns gerade auf dem Schrottplatz und die besagte „Bande“ steht mehr oder weniger unter der Fuchtel des Geldeintreibers. Dieser ist dreckig, bärtig und groß. Ein kleiner Blick in die Zukunft verrät mir übrigens, dass der Kerl Bronson, ein Ex-G.I. ist, der Film selbst braucht noch ne ganze Weile, bis der mit seinem Namen rausrückt… Dreckig und hässlich sind sie übrigens alle, auch das nackte Girl, dass der Bärtige gerade von seinem Schoß warf (!) und das sich nun auf allen vieren vom Acker macht… Jedenfalls will der Herr mit dem Bart das Geld wiederhaben und schwört mindestens blutige Rache.

Überblendung in den Keller eines Schnapsladens (einem anderen), wo der Besitzer auf der Suche nach Verkaufbarem in allen Ecken kramt und eine Kiste zutage fördert. In der Kiste liegen auf Stroh einige nette Fläschchen, betitelt „Viper“. Erst will der Guteste die Buddeln wieder versenken, dann merkt er, dass die Dinger über 60 Jahre alt sind und er locker nen Dollar pro Flasche kriegen könnte. Ich weiß ja nicht, aber 60 Jahre alter Fusel ist entweder Arschteuer oder Gift… oder wie oder was? Na ja, soll uns nicht weiter kümmern, da der Herr Ladeninhaber das Zeug möglichst schnell unter die Leute bringen will und justament in dieser Sekunde unser „Held“ vom Anfang auftaucht. Perlen der Dialogskunst: „Hey, sieht sauberer aus als sonst so!“ – „Ich hab ja auch fegi fegi gemacht.“ – „Wie geht´s deiner Tochter?“ – „Das kann man nie wissen.“ Das Angebot eine Schnapsflasche für einen Dollar zu ergattern scheint unserem ungewaschenen Freund ein gar günstiges, aber als ein Rollstuhlfahrer namens Steve durch die Tür geschoben kommt und sich prompt auf die Fresse legt, „rutscht“ das Fläschchen via Fünf-Finger-Rabatt wie von selbst in die Jackentasche des Kauffreudigen. Sachen gibt´s… Und schnell ist er aus der Türe.

Szenenwechsel. An einer Kreuzung lungert eine mittelgroße Legion von Pennern rum, springt zu jedem Auto, das, genötigt durch die rote Ampel, ein Päuschen einlegt und poliert Felgen und Scheiben. Sehr zum Unmut der Insassen übrigens, die sich anscheinend besseres Vorstellen können, als von einer Horde dreckiger Vollidioten (so verhalten die guten sich zumindest) sich am Auto rumpatschen zu lassen. Irgendwie nachvollziehbar. Ein Pärchen hat ganz besonderes Glück: Der große bärtige G.I. Bronson vom Autofriedhof hat sich ihre Karre ausgeguckt und rüttelt dran rum, wobei sein Vokabular ungefähr so eingeschränkt ist wie das von Chewbacca. Wo ist Han Solo, wenn man ihn braucht? Die Dame des Wagens mockiert sich: „Er demoliert das Auto!“, was leidlich übertrieben ist, denn Bronson zupft ein bisschen am Scheibenwischer rum und das wars auch schon. Jetzt werfen wir auch zum ersten Mal einen Blick auf die Insassen der Kutsche: Die Dame ist recht attraktiv, wenn man auf Klappergerippe, große Nasen und Augenringe steht, der Kerl sieht ein bisschen aus wie Rick Moranis und erzählt irgendwas davon, dass er auch G.I. wäre. Ich glaube, er will damit Bronson einschüchtern, was leidlich in die Hose geht. Dieser packt den armen kleinen Wicht und zerrt ihn aus dem Fenster (der geneigte Zuschauer kommt in den „Genuss“ eines First-Person-Looks des kleinen Mannes komplett mit Brille vor der Kamera). Die Dame beginnt, mehr oder weniger enthusiastisch zu schreien, dann bautzt es und Rick Moranis wird durch die Windschutzscheibe gedrückt (offscreen). Scheint ziemlich tot zu sein, der guteste. Jedenfalls rührt er sich nicht mehr und eine gute Handvoll Blut hat er auch verloren. „Freizeitwicher“ stellt der Bärtige fest (der einen angespitzten Oberschenkelknochen in einem Pistolengurt mit sich rumschleppt und dann ist die Szene auch schon vorbei.

Szenenwechsel. Wir treffen unseren Symphatikus vom Anfang wieder (der übrigens Freddy heißt), wie er dem Geldeintreiber freundschaftlich verklickert, dass sein Einkommen leider auf dem Weg zur Müllhalde ist. Das stört letzteren eher wenig, denn offenbar haben auch „Bronson“ und „Wizzy“ ein Auge auf die Kohlen geworfen. Wer das is? Don´t ask me, we´ll find out soon. Der Geldmensch Paulie schwadroniert ein wenig darüber, dass sein Sohn sich das Leben mit diesem Computer-Kram vermasselt. Man lästert ein wenig über diese Computer-Heinies, dann wird ein bisschen über Kacken geredet und Paulie zieht Fred die Viper-Flasche aus dem Mantel. Kaum ist Paulie weg, stellt Fred fest, dass die Buddel ebenso weg ist und wird danach von Wizzy (schmutziger alter Mann) ein bisschen verhauen, der wohl ein Auge auf das Geld geworfen hat… gut, Fred hats nicht mehr, das soll hier aber nicht weiter interessieren. Egal, lassen wir Fred vor sich hinbluten und kümmern uns um Paulie, der sich auf einer Abrissstelle auf ein Klo setzt und einen zur Brust nehmen will. Erst wird die Flasche begutachtet, beschnuppert und ein kräftiger Zug genommen. Plötzlich: Krämpfe, Blauer Sabber aus Hosenbein und Mund und Pauly zerläuft in einer Glibberpfütze. Eine Steadycamfahrt rast über den Schuttplatz und zeigt uns einen Haufen Bäh mit Gesicht, der aus dem Klo rausguckt. Tschüss, Paulie.

Bisher macht der Film eher weniger Sinn, aber der Tag ist ja noch jung. Wenden wir uns dem Schrottplatz zu, wo eine Art Behausung aus Autoreifen steht. Mittels eines in die Wand eingebauten Autos betritt eine gar nicht mal so ansehnliche Frau die Hütte und weckt den Schlafenden mit Geräuschen, die wohl Schnurren darstellen sollten, allerdings mehr nach morgendlicher Zahnpflege mit einer Mundspülung ihrer Wahl klingen. Und so purzelt der erschreckte aus dem Bett und die unattraktive Frau hinterher (ich würde gerne „hässlich“ schreiben, aber wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, dann kommen gleich noch einige Weibsbilder, für die ich ganz neue Worte bräuchte, wenn ich hässlich jetzt schon aufbrauche…). Erwähnte ich, dass die Frau (Wendy) ganz adrett angezogen ist? Also, nicht pennerhaft oder so, sondern ganz businesslike in Rock und Blazer. Der Aus-dem-Schlaf-Gerissene erzählt derweil seinen Albtraum… irgendwas von fickenden Hunden, die erst sich gegenseitig, dann ihn ficken. Gut, jeder hat so seine Vorlieben. Na ja, egal, ist eh nicht wichtig. Wichtiger ist wohl mehr, dass der Jungspund namens Kevin der kleine Bruder von unserm guten Freddy ist. Wir erfahren auch, dass diese Jungens wohl mal in einem richtigen Haus gewohnt haben, wie es allerdings zu ihrem Wohnortswechsel kam, das bleibt im dunkeln, denn 300 Pfund Celullite (so jedenfalls Kevin) verlangen nach Wendy und seinem Essen (keine Ahnung, wieso er nach Essen brüllt, ehrlich: Wendy bringt ihm nämlich keines). Wendy schmatzt Kevin noch ein Bussi aufs Wangerl (und riskiert damit wahrscheinlich eine äußerst fiese Infektion) und folgt dem Gebrüll. Kurzfassung. Wendy arbeitet für den Betreiber des Schrottplatzes, er will sie gerne flachlegen, sie will sich aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund NICHT von einem fetten, schmierigen Lustmolch knattern lassen. Versteh einer die Frauen. Außerdem will der dicke Frank Schnizer die Obdachlosen vom Schrottplatz werfen, Wendy droht mit Kündigung und man einigt sich irgendwie darauf, dass Wendy sich um die „Pissköpfe“ (O-Ton Frank) in ihrer Freizeit kümmern darf und sonst zu arbeiten hat.

Bevor wir uns wieder Freddy zuwenden, schnell ein kleiner Einwurf: Ich bin auf Seite 4 des Reviews und es hat sich noch nichts getan, was halbwegs interessant wäre. Die diversen Storyansätze werden im Keim erstickt, die Action ist keine, die paar Dialoge werden dadurch versaut, dass die Schauspieler unterirdisches Niveau haben und im Grunde eh nur geflucht wird. Kein Satz, der ohne „Scheiße, Wichser, Pisskopf, Ficken“ oder sonst einem Gossenwort auskommt. Also: Sollte bisher irgendwo das Gefühl aufgekommen sein, es wäre spannend, bitte ich um Entschuldigung. Doch zurück zu Fred, der gerade von einem Penner mit Gasmaske aufgeweckt wird.

Unter der Gasmaske steckt der Schwarze Burt, der Freddy nahe legt, er solle nicht so „zufrieden“ aussehen, da die Leute dann kein Mitleid mehr mit ihm haben würden. Fred is aber gar nicht so zufrieden mit seinem Leben, denn Wizzy hat ihm „in den Arsch getreten. Das findet Burt so dermaßen zum schießen, dass er sich gar nicht mehr einkriegen will und Fred reagiert ein bisschen angefressen. Nicht nur wegen der Keile, sondern auch wegen Paulies Diebstahl bezüglich seines Fusels. Aber Fred ist ein Mann von Welt, und so geht es flugs zurück zu Ed, um sich ne neue Pulle zu besorgen.

Bei Ed kauft irgendein alter Sack ne neue Flasche vom Stoff und labert Scheiße vom „Leeeebeeeeen!“. Ich frag mich gerade, was zum Teufel der da quatscht, da sagt Ed auch schon: „Was zum Teufel quatschst du da?“ und komplimentiert ihn raus. Nicht ohne dass der Blödmann mit irgendeiner Theorie uns beiden auf den Sack geht… ich meld mich wieder, wenn der mit seiner Lebensgeschichte fertig ist. [5 Minuten später] Da bin ich wieder. Irgenwie scheints jetzt spannend zu werden, denn die Score brummelt vor sich hin. Der alte Sack latscht die Straße entlang und wird von einem Schrank in undefinierbaren Klamotten angequatscht. Der Penner nennt ihm zwar „Officer“, aber das scheint nicht ganz zu passen, sieht eher aus, als würde der Kerl zu dem Krankenwagen gehören, der da an der Ecke steht. Ein Blick in die Zukunft verrät mir jedoch, dass wir es hier mit „Bill the Cop“ zu tun haben, einer der wichtigeren Gestalten. Auf jeden Fall liegt da irgendwo ein Toter (Paulie? Fragt mich nicht) und der „Boss“ des Alten (natürlich Bronson) hat wohl damit was zu tun. Das jedenfalls behauptet der Schrank. Der Alte hat nichts gesehen und will den Alten ein bisschen verhauen, wenn er nicht für ihn den Spion spielt und herausfindet, was hier ambach ist. Der Alte süffelt noch was von „Bronson wird das rauskriegen“, der Schrank nuschelt „Bronson macht mir keine Angst“, und nach den üblichen Drohungen und Flüchen zieht der alte Sack von dannen, Grummelt was vor sich hin, klettert ne Feuerleiter rauf und setzt sich erstmal. Dann wird der Fusel ausgepackt, getrunken… diesmal dürfen wir nur offscreen Zeuge vom Geschmodder werden, die Schreie des Alten und ein bisschen orangefarbenes Zeug (sieht aus wie das, das man aus der Orangenpresse kratzt) landet auf dem Bürgersteig und (um die Regeln des ultimativen Humors zu befolgen) in der Fresse eines Anzugträgers. Dieser schreit vor Pein geschüttelt und rennt erstmal ne Runde die Straße entlang, bis er dem Officer von vor fünf Minuten in die Arme läuft. Ich wundere mich wirklich, wie alle darauf kommen, der Kerl könnte ein Cop sein, der trägt keine Marke, keine Uniform… entweder kennt in New York jeder jeden, oder der Drehbuchautor halt ein bisschen Scheiße gebaut. Egal. Der Kerl verreckt dieweil fröhlich vor sich hin, während Bill the Cop und eine Frau sich einen fröhlichen Streit liefern. „Sie sind die Art von Cop, die ein Verkehrsdelikt zum Vorwand nehmen, um mich zu vergewaltigen!“ – „Ich bin mir nicht mal sicher, ob du nicht auch nen Schwanz hast.“ GANZ großes Kino… insbesondere, weil die sich vollkommen unmotiviert ankacken. Aber dann guckt sich der Cop doch noch den Corpus Delicti an und wir machen nen Szenenwechsel. Wäre ja auch zu schön, wenn hier mal was passieren würde…

Wir schalten also zurück zum Autofriedhof, wo King Kong aka Bronson auf einem „Thron“ mit einer schmutzigen, hässlichen Gestalt, die Frau zu nennen sich mir verbietet (mir kommt gleich das Mittagessen hoch) rummacht, diese aber von seinem Schoß schubst, als er Wendy vorbeistraucheln sieht. Er beobachtet selbige, wie sie mit Freds Bruder durch die Autowracks flaniert und überhört dabei das Gekeife der Gewitterhexe namens Winette hinter sich: „Ist mir klar, dass du die geile Tussi ficken willst, du kannst mich ja nicht mal ficken, du Wichser.“ Auch bei mehrmaligem Ansehen der Szene erschließt sich der Sinn dieses Satzes mir nicht ganz. Bronson scheints aber verstanden zu haben, denn er droht der alten „Fotze“ damit, sie zu Brei zu schlagen, sollte sie ihn noch mal vor den Männern anmachen. Und zum Warmwerden gibt´s einen kleinen Stubser auf die 12, der die Lady erstmal in den Staub gehen lässt. Dann ist Wizzy auch noch da, freut sich ein Loch innen Bauch, dass Bronson ne Frau verprügelt und äußert den Vorschlag, die Alte doch einfach „rauszuschmeißen“. Bronson würgt Wizzy ein bisschen und konstatiert, selbige würde seine „Geschäfte“ leiten (wahrscheinlich Aktien und so) und sei außerdem besser als das meiste „Fickfleisch“ hier. Da drängen sich mir zwei Fragen auf… erstens: Wie verdammt hässlich muss der Rest der weiblichen Bevölkerung sein, wenn diese Ruine das beste ist, an das der Bronson ran kann? Und zweitens: Wie geht er mit den anderen um, wenn er schon sein Girl-of-choice behandelt wie… okay, wie sie es verdient hat?

Freddy und Burt sind dieweil auf dem Schrottplatz aufgetaucht und stören Freddy Bruderherz und Wendy beim scharwenzeln. „Mein Bruder braucht keine asiatische Muschi!“ begrüßt Fred die beiden aufs herzlichste (nicht, dass Wendy auf den erstem Blick asiatisch aussehen würde… aber wenn mans mal akzeptiert hat und feststellt, dass „Jane Arakawa“ wohl kein angloamerikanischer Name ist, dann entdeckt man tatsächlich etwas asiatisches an ihr). Auf jeden Fall zieht Wendy beleidigt ab, Freddy beruhigt seinen Bruder damit, dass irgendjemand ja auf ihn aufpassen müsste. Das scheint das Brüderchen ganz gut alleine hinzukriegen, denn er wedelt mit einem Bündel Scheine vor Freds Nase rum. Der ist erst schwer angetan, als er jedoch mitbekommt, dass sein Brüderchen das Geld verdient hat, und dann anscheinend noch mit ehrlicher Arbeit, erlahmt sein Interesse. Burt grabscht sich drei Dollar und verspricht, etwas zu Mampfen zu organisieren. Während er sich vom Acker macht, gibt es für uns so was wie nen Character-Moment zwischen Fred und seinem Bruder, der auf den lauschigen Namen Kevin hört. Freddy haut sich aufs Bett und motzt rum, wie scheiße sein Tag gewesen ist, während Kevin ja nur der Schlitzaugenschlampe unter den Rock gucken würde. Auf die Frage, wieso Fred so sauer sei, erzählt dieser, dass der Vater der beiden offenbar ein mittelschweres Trauma aus good old Vietnam nach Hause gebracht habe und dass sie nicht mal nen Godzilla-Film gucken konnten, ohne dass der alte Herr gleich „Schlitzaugenalarm!“ schrie. „Du durftest keinen Godzilla-Film gucken?“ fragt Kevin, und verfehlt damit die Kernaussage der Lebensgeschichte Freds nur knapp. Somit ist der Charakter-Moment auch für´n Arsch und wir können uns wichtigerem zuwenden.

Der Schwarze zum Beispiel, der vor einem Supermarkt einen Bon aufhebt und seine viel zu weite Hose mit allerlei Kram füllt, von Honigmelonen bis zu Senftuben. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund brüllt er der alten Dame, die ihn beim Manager verpfeifen will, „Mich am Schwanz packen? Was glaubt die, wo die hier ist, in der Schule?“ hinterher. Ein paar Ecken weiter taucht dann tatsächlich der Manager auf und Herr Gasmaske versucht natürlich, mittels dem alten „Ich hab dafür bezahlt“-Trick aus der Affäre zu kommen. Die Tatsache, dass auf dem Bon „Hundefutter“ und nicht „Hühnchen“ steht und dass Burt nix besseres zu tun hat, als den Manager zu beschimpfen, tragen nicht gerade zur Klärung des Sachverhaltes bei. Und wie löst der Regisseur die Szene? Burt randaliert, setzt sich ne Papiertüte auf den Kopf, rennt durch ne Glasscheibe und geht nach Hause. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich hab da was verpasst. Wenn das in Amiland so einfach geht, sollte ich schnellstmöglich meinen Wohnort wechseln. Hey, ich meine: „Wir rufen den Sicherheitsdienst!“ – „Dann geh ich halt!“ und einfach raus aus dem Laden, ohne Verfolger… das geht hierzulande nicht ganz so einfach… übrigens hat die Szene nichts mit dem Rest des Films zu tun und dient wohl nur dazu, mal wieder ein paar mal „Wichser“ sagen zu dürfen und fünf Minuten Spielzeit rumzukriegen.

Szenenwechsel. Ich VERMUTE, wir sind auf einer Polizeiwache, denn der „Cop“, der, wie wir erfahren, Bill heißt, ist wieder da und diskutiert mit nem… hm… Kerl, der ein Brot isst, über die drei Toten. Offenbar scheint doch keiner den armen Manager von vorhin gerettet zu haben. Der Cop schwadroniert darüber, ob den armen Paulie ne Brandbombe aus Vietnam dahingerafft haben könnte, aber der Brotesser, der bisher nichts getan hat, um sich als Pathologe oder sonstiges zu identifizieren, wiegelt ab: „Nein, Napalm funktioniert anders.“ Die Tatsache, dass bei zweien der Opfer Viper-Flaschen gefunden wurden, scheint keinen so richtig zu interessieren. Egal, denn die Tür geht auf und ein Kerl in Mickey Mouse-Muscleshirt kommt rein. Bill und er (Jimmy mit Namen) scheinen sich zu kennen und auch zu mögen, man begrüßt sich gar herzlich. „Wasn das fürn Scheiß“, sondert Jimmy ab, als er die schmodderigen Überreste von Paulie begutachtet. Bill gesteht, nicht weiter zu wissen und horcht nach, wen man denn so fragen könne. „Die hier kannst du nicht mehr fragen“, sagt Jimmy, schließt aber messerscharf, dass der Verantwortliche Bronson ist. Aaaaaaaahja. Deswegen ist er wohl Cop und nicht ich: Das wäre mir nie so sonnenklar gewesen. Bill ist nicht ganz so erfreut darüber, will Bronson aber trotzdem ausquetschen. Bill kennt Bronson wohl etwas besser und bringt seinen Partner und uns auf den aktüllen Stand. Bronson war ein Profikiller in Vietnam, hat sich seinen Lebensunterhalt mit Drogen aufgebessert und sei samt und sonders nicht mehr ganz gerade in der Birne. Außerdem hat er ein Messer aus Menschlichen Knochen. Bill zeigt sich leidlich unbeeindruckt und will trotzdem ein paar klärende Worte mit Bronson wechseln, sein Partner ist heute Abend allerdings anderweitig eingeteilt. Und was jetzt kommt, verstehe ich nicht. Der Pathologe sagt: „Hört auf mit dem Scheiß, seht euch lieber mein Kunstwerk an.“ Gut, ich kann ja verstehen, dass er einigermaßen Stolz auf das menschliche Gerippe ist, das er in aufreizender Pose zusammengebastelt hat, aber dieser Einwurf klang sehr nach: „wir müssen irgendwas tun, der Film wird zu sinnvoll!“ Jimmy sondert noch ab, dass man Bronson nix nachweisen kann, dann gucken wir mal, was am Schrottplatz so los ist…

Bronson sitzt nächtens am Feuer und packt olle Vietnamkamellen aus, Wizzy rennt rum und Bronsons… nennen wir es mal Frau liegt ihm zu Füßen. Aber so richtig scheints keinen zu interessieren, was ihr mutmaßlicher Anführer da von Metzeleien, Kannibalismus und sonstigen Leckereien zu erzählen weiß. Bei Fred und Kevin dagegen ist die Stimmung gut. Der nette Herr mit der Gasmaske hat einen Whiskey spendiert und man lässt es sich bei Kerzenschein gut gehen. Dann plötzlich trifft Burt die Erkenntnis wie ein Hammerschlag: Bill, der Cop, ist ein alter bekannter, hat ihn vier oder fünf mal hochgehen lassen! Gut, ich hab auch keine Ahnung, wie Burt irgendwas von Bill gesehen haben sollte, aber egal. Auf jeden Fall hat Bill wohl mal bei ner Schießerei Mist gebaut und wurde in die Gegend der Penner zwangsversetzt. Beste Voraussetzungen für eine gute Nachbarschaft, sozusagen. Nachdem Burt sich vom Acker gemacht hat (nicht ohne Kevin seine Flöhe zu stehlen), kehrt Nachtruhe ein… und Bronson darf ein bisschen von Vietnam albträumen (Vietnamesische Kämpfer erkennt man am Stohhut und den Vampirzähnen… sieh mal an). Bronson schlitzt ein paar Kehlen, befreit irgendne Tussi… ach scheiße, ich versteh nicht, worums dabei geht. Auf jeden Fall wacht er auf, schmeißt ne Granate über den Schrottplatz (!!!). Kevin ist allerdings der einzige, der vom Krach geweckt wird, und während Bronson seinen Traumata nachhängt, folgen wir Freddy…

Der ist nämlich wieder bei Eds Getränkeladen, der, unverständlicherweise, mitten in der Nacht geschlossen ist. Was die Dame im Roten Kleid nicht daran hindert, vor die Wand zu göbeln. Freddy schaut ihr eine Zeitlang interessiert zu, dann klammert sich die Dame an ihn und ist offenkundig so sternhagelvoll, dass sie Freddy mit irgendeinem Nicky verwechselt. Außerdem sei sie geil, wolle gevögelt werden und Freddy, respektive Nicky, ganz tief in sich spüren and stuff. Freddy denkt sich wohl: Was solls? Und schubbert mit der alten Richtung Heimstatt, wird dabei von einem Türboy argwöhnisch beäugt. Kaum sind sie von dannen, öffnet sich die Tür der Nobelbar und Nicky Duran, seines Zeichens Unterweltboss von Capone-Format sucht nach seiner Angetrauten. Der Türboy kann allerdings nicht viel dazu beitragen… immerhin sah er nur „eine Stinkbombe“… Zurück zu Freddy, der die Lady in Red auf den Schrottplatz geführt hat und in seiner Reifenburg den Liebesakt an ihr vollzieht. Nichts ahnend, dass da draußen eine ganze Horde von weiteren Pennern bereits die Reihenfolge festlegt. Full Frontal Nudity inclusive, zum Glück NICHT von Fred… andererseits… nicht, dass die Dame besser aussehen würde. Und während Freddy aus irgendeinem Grunde auf dem Fußboden zusammenklappt, bauen die gewieften Penner kurzerhand eine der Reifenwände ab, zerren die naggische Dame nach draußen und tragen sie zwecks weiterer Vergnüglichkeit von dannen… ein Akt, der gottseidank unserer Imagination überlassen wird, ebenso wie der Gebrauch der Spitzhacke, die ebenfalls mitgeschleppt wird.

Widmen wir uns lieber Wizzy, der die Straße entlang taumelt und dabei einer Horde von Punks in die Hände fällt, die irgendwas gegen ihn zu haben scheinen… wenn ein paar Jungs einen rumschubsen, einen Benzinkanister dabei haben und der Oberpunk mit nem Feuerzeug wedelt, hat das meistens nix gutes zu bedeuten. Aber zu Wizzys Glück taucht ein Polizeitruck auf, die Punks rennen von dannen und Wizzy wird von den sanften Händen Bills und Jimmys hinten rein geworfen, wo sich bereits ne Horde von Damen käuflicher Zuneigung tummelt. Wizzy scheint bei den Damen nicht unbedingt gut anzukommen, insbesondere sein offenkundig strenger Körpergeruch sorgt für allgemeine Unsympathiebekundungen. Lediglich eine der Damen flirtet mehr oder weniger angeregt, allerdings unterbricht Bill die Schäkerei und eröffnet Wizzy die Nachricht von den drei Toten. „Sie sind geschmolzen.“ Wizzy reagiert nachvollziehbar: Er lacht sich halbtot. Bill ist nicht ganz so lustig aufgelegt, er schlägt das Gitterfenster raus, packt Wizzy am Kragen und eröffnet ihm seine eigentliche Motivation, ihn mitzuschleifen: Informationen über Bronson soll er rausrücken. Wizzy scheißt sich vor Angst in die Hose. Ähem… also wortwörtlich. Ohne Flachs. Bill und Jimmy beschließen, der arme Kerl hat erstmal ne Dusche nötig, und als Wizzy am nächsten Tag auf dem Schrottplatz erwacht, ist er Sauber und neu eingekleidet.

Szenenwechsel: In Franks Büro versucht selbiger gerade mit mäßigem Erfolg, Wendy zu besteigen. Soll wohl so ne Art Comic Relief sein, denn Frank benimmt sich wie ein Vollidiot dabei, stellt sich tot, als er auf ihr liegt und krieg dann ein paar mit alten Nummernschildern auf die Glocke. Gefrustet macht Frank sich auf den Weg über seinen Schrottplatz und mosert dabei über Gott und die Welt, kriegt von nem Dobermann den Sack geleckt (ohne Scheiß)… und entdeckt die ziemlich tote Frau von gestern. Die Dame liegt nackich rum und Frank scheint es echt nötiger zu haben als ich dachte… na ja, was jetzt passiert, könnt ihr euch denken. Gottseidank offscreen.

Zurück zu Freddy, der zwecks Geldeintreibung von Bronson ziemlich übel bedroht wird, als sich an der anderen Seite der Mauer ein Penner gerade erleichtert. Flugs greift Bronson durch ein Loch in der Wellblechwand, ein kurzer Ruck und ab ist die Nudel…der entmannte schreit rum und ein paar Minuten lang wird mit dem Schwanz Football gespielt. Man glaubt es nicht, wenn man´s nicht gesehen hat. Übrigens sieht das Teil nicht wirklich echt aus. Als der Eigentümer sein bestes Stück endlich wieder hat, sehen wir ihn das letzte Mal, als er hinten am Schulbus hängt und Richtung Krankenhaus braust.

Dieweil auf dem Polizeirevier der nette Mann am Schalter Bill so einiges auskunftet: Man wisse zwar nichts über die verbrannten/geschmolzenen, aber auf dem Schrottplatz gäb´s ne neue Leiche, die allem Anschein nach Nick Durans Freundin sei. Bill freut sich darüber ungefähr so sehr wie ne zwölfjährige über nen positiven Schwangerschaftstest und die Aussage, Nick sitze noch im Nebenraum, bessert seine Laune nicht wirklich. Nick beeindruckt gerade wenn nicht den Türsteher vom Club neben sich dann doch sich selbst mit der Theorie, selbigen Türsteher zu seinen Ahnen geschickt zu haben, wäre da nicht irgendein Kerl mit ner Knarre gewesen. In diesem Moment taucht Bill auf und warnt Nick davor, etwas auf eigene Faust zu unternehmen. „Ich fühle echt mit ihnen“ verklickert er ihm so glaubhaft, dass nicht mal ein Vorschulkind darauf hereinfallen würde. Da die Story anscheinend wieder in Fahr zu kommen scheint, zieht der Drehbuchautor die Notbremse und lässt Nick und den Türsteher mal wieder aufeinander losgehen. Ein paar hirnrissige Schuldzuweisungen und Beleidigungen später greift Bill endlich ein und verklickert dem Türstehermännchen, dass er sich gerade eben einen Mafiaboss zum Feind macht und Zeugenschutzprogramm nicht für ihn vorgesehen ist. Dumm aber auch, oder? Ein bisschen Dummschwätz später wechseln wir wieder zum…

Schrottplatz! Hier steigt ein Kerl im Karosakko aus, packt ne Knarre in die Innentasche und schaut sich misstrauisch um. Freddy lustwandelt aufs Klo, der Karomann folgt ihm. Man steht am Pissoir, macht nen Schwanzvergleich, dann offenbart der Karomann, dass er Freddy ein bisschen erschießen will. Immerhin habe er die Freundin seines Bosses unter sich gehabt. Flugs klemmt Freddy dem Karomann die Nudel im Reißverschluss ein und stürmt von dannen. Jetzt könnte der Film spannend werden, aber der Drehbuchautor hat noch ein Ass im Ärmel: Bill taucht auf und fordert den Killer zum Zweikampf Mano a Mano. In der lahmsten Schlägerei seit langem wird der Karokiller einkassiert und von Bill aufs Pissoir geschleppt. Hier steckt der Superbulle sich den Finger in den Hals und kotzt seinen Kontrahenten voll, gibt Freddy noch die freundschaftliche Warnung auf den Weg, die Finger von den Bräuten zu lassen, und schleicht von dannen. Draußen wird Bill von Frank ausgefragt, was denn nur los sei. Bill berichtet von „tonnenweise Samen“ in dem Körper der Toten und orakelt, dass morgen Nacht eine Megarazzia auf dem Schrottplatz stattfinden werde. Frank und alle Angestellten haben sich in einer Stunde auf dem Präsidium einzufinden. Wo genauere Instruktionen folgen werden. Auf dem Weg zur Wache trifft Bill noch auf Nick und überreicht ihm die Knarre seines Auftragskillers. Man pflaumt sich gegenseitig an, die Nasen jeweils zu tief in Dinge zu stecken, die einen nichts angehen, Nick schlägt das Angebot Bills, die Sache unbürokratisch mit den Fäusten zu regeln, freundlich, aber bestimmt ab und dann beginnt Bill, auf dem Schrottplatz rumzuschnüffeln. Jetzt fange ich doch an, mich zu wundern. Wollte er nicht zurück zur Polizei? Kommt er nicht gerade vom Schrottplatz? Also, entweder habe ich oder der Regisseur den Faden verloren…

Indes streiten die Brüder Fred und Kevin herum, Kevin will gerne wissen, wer Bill ist, Fred raunzt ihn an, dass ihn nichts angehen würde und prügelt mehr oder weniger halbherzig auf ihn ein. Danach folgt die übliche „Ich brauche dich nicht, ich hab schon jede Menge Probleme, lass mich in Ruhe“-Arie, dargebracht, als würde ein Rezept für Linsensuppe vorgelesen werden. Auch ergeht sich Fred in Vorwürfen, sein jüngerer Bruder würde Franks Tussi ficken und wenn selbiger das rausbekommt, wäre bald Tapetenwechsel angesagt. Der unlogischste Bruderstreit der Filmgeschichte gipfelt darin, dass Freddy seinen neuen Sinn des Lebens darin sieht, so viele Meilen wie möglich zwischen ihn und Kevin zu bringen. Bill, der alte Fuchs, schnüffelt dieweil rum. Vom Schnarchen auf Bronsons Thron angelockt, schleicht er näher, reißt das alles verhüllende Laken beiseite und wird nur blöde von Bronsons Holden (dass ich das schreiben kann, ohne dass mir die Finger brechen) angekeift. Bronsi selbst schleicht sich von hinten an und versenkt seinen Oberschenkeldolch in Bills Schulterblättern. Bill, die alte harte Sau, zeigt sich nur leidlich impressiert, schmeißt die Alte durch die Gegend und liefert sich eine Keilerei mit Bronson. Gut, Keilerei ist jetzt ein bisschen viel gesagt, das beeindruckenste an der ganzen Chose sind die Kamerawinkel, aus denen das ganze aufgenommen wird. Im Grunde haut man sich ein bisschen, Bill kneift Bronson in die Klöten, dann rollen beide ein bisschen rum, dann verhaut Bronson den guten, alten Bill mit nem Auspuff, macht den PEINLICHSTEN Spin-Kick der Filmgeschichte und erwürgt den Hüter des Gesetzes, bis er tot ist. Dann pfeift er so ne Art Zapfenstreich, während er auf den Leblosen Körper pullert. Die alte Hexe freuts.

Freddy marschiert schlechtlaunigerweise die Straße entlang zu Ed und begrüßt ihn mit einem herzlichen „Fick dich!“ Auch der Rest der Konversation besteht mehr oder weniger aus diversen Beschimpfungen, Aufforderungen zu Oraler Kopulation und sonstigen Nettigkeiten. Aber Ed rückt den Fusel und Freddy den Dollar raus und das Geschäft steht. Die Kamera zeigt uns noch einen kurzen Blick auf den Viper-Karton, der mittlerweile leer ist… uh, I´m scared.

Auf jeden Fall macht Fred sich daran, gemütlich einen zu heben, wie auch ein ziemlich dicker Hund, äh, Kerl, keine fünf Meter neben ihm. Dieser schlabbert einen guten Schluck und das unheil nimmt seinen Lauf in Form von Bauchgrummeln Rülpsen und Husten gleichzeitig… Freddy bringt sich mit einem beherzten Sprung in Sicherheit, als der bis aufs fünffache angeschwollene Verdauungsapparat des Dicken platzt und etwa 10 Quadratmeter Umgebung mit Goreschmodder eingesaut werden. Ferddy zählt messerscharf 1 und 1 zusammen und kombiniert, dass das nur an dem Zeug liegen kann und macht sich auf, es Ed brühwarm zu stecken. Auf halben Weg trifft unser guter Fred jedoch auf Wizzy, der gerade in einem Abfalleimer nach etwas essbarem sucht. Was für eine Gelegenheit! Schnell ein paar der üblichen Beleidigungen gebrüllt, Wizzy verpasst Fred einen Tritt in die Leistengegend und angelt sich das Viper. Burt versucht noch, einzugreifen, lässt sich aber von Freddy in eine kontemplative Position drängen, kriegt von Wizzy was auf die Zwölf und verpasst so das Zerschmoddere desselben. Freddy bettet den Kumpanen noch schnell weich und joggt zu Ed, der sich gerade an einer Buddel Viper gütig getan hat und vor Freddys Augen zu einer roten Suppe zerschmoddert. Relativ unimpressiv.

Bronson schnitzt an einem neuen Knochendolch und flashbackt in Vietnam herum. Etwas weiter oben sind zwei gar finster aussehende Gestalten dabei, die Spuren ihrer Flucht aus der Staatsgewalt zu verstecken, sprich: Sie legen Steine auf nen toten Cop. Bronson feuert eine leere Fuselbuddel unwissentlich in deren Richtung, was die beiden schweren Jungs veranlasst, doch mal nach ihm zu sehen und ihm ne Viper-Flasche anzudrehen. Nein, ich weiß nicht, wo die die her haben, seid bitte ruhig, ja? Ich versuch mich zu konzentrieren. Und das wird immer schwerer und schwerer. Ganz nebenbei ist das auch scheißegal, denn die beiden verabschieden sich so schnell, wie sie gekommen sind, aus dem Film. Einen blöderen Deus ex Machina zu finden geht bestimmt, ist aber ein sauhartes Stück Arbeit.

Ach, ich seh schon, das ist erstmal egal. Wir schalten rüber zu Kevin und Wendy. Letztere erzählt einen ziemlich debilen Schwank aus ihrer Kindheit, der sich hauptsächlich um Rotze dreht, ersterer schielt Wendy zwischen die Beine und interessiert sich ganz offensichtlich einen Scheiß für die Geschichte. Gut, ist nachvollziehbar. Um dem Trauerspiel ein Ende zu machen, grabscht Kevin der guten Wendy untern Rock und sie guckt, als hätte ihr gerade ein Elefant auf den Kopf gekackt. Ob die beiden sich nun endlich näher kommen, wird nicht geklärt, denn wir widmen uns wieder dem guten alten Bronson uns seiner Gewitterhexe die ihm den schönen Fusel von den Lippen reißt. „Ich will auch was davon!“ krakeelt sie, „Du Fotze!“ brüllt er zurück… und die Dame Zerschlabbert, bei den Titten angefangen. Würde bestimmt ganz manierlich wirken, wenn man nicht ganz genau sehen würde, wo das Weibstück aufhört und wo ihr Gummianzug anfängt. Klarer Fall von dumm gelaufen. Romeo und Julia suchen indes ein bisschen Privatsphäre in Franks Büro und Wendy macht sich zu Synthieklängen nackich. Man erhält einen kurzen Blick auf ihre (nicht wirklich hübschen) Titten und dann macht sie sich daran, Kevin einen abzukauen. Irgendwie vergeht mir dabei alles… ich meine, der Kerl ist im Gesicht schon so dreckig wie ein Grubenarbeiter, was muss sich da alles in seiner Buxe tummeln? Örks. Einfach nicht drüber nachdenken, Augen zu und durch! Naja, ist auch egal, denn Bronson macht den Berserker und geht auf Kevin los. Man jagt sich durch die Peripherien des Büros in die größere Lagerhalle, Kevin versteckt sich und Bronson macht aus lauter Langeweile oder so nen komischen Typen platt (Goreschmodder). Dann kraxeln sie aus irgendeinem Grund die Regale rauf und runter, brüllen sich ein paar Schimpfworte zu und dann ist Kevin wieder mal versteckt. Kevin legt sich aufs Maul und gerade als es fast spannend wird, taucht Freddy auf und schmeißt mit nem Fetzen von Wizzy nach Bronson. Es raucht, es zischt, zu sehn ist nüscht… Ein bisschen Gerangel, Bronson hebt Freddy hoch und würgt ihn ein bisschen. Die Zeit nutzt Kevin halb um rumzustehen und Luftlöcher zu gucken, halb um eine Gasflasche auf Bronson auszurichten und mittels Hammerschlägen das Ventil zu entfernen. Natürlich geht das Ding los wie ein Torpedo, trifft Bronson voll zwischen die Augen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck (höhö). Bronson ist darob umgestaltet natürlich ziemlich tot (impressives Geschmoddere inklusive), Wendy jammert ein bisschen, Freddy stöhnt erleichtert, der abgerissene Kopf von Bronson guckt blöd, Wendy umarmt Kevin… Ende.

Na gut, nicht ganz… während die Credits eingeblendet werden, diskutiert Nick noch sein kleines Problemchen mit dem Türsteher aus. Also, Nick diskutiert, der Türsteher schleimt und die beiden Gorillas tun so, als wären sie böse. Nick findet bei dem Türstehermännchen noch eine Buddel Viper, trinkt nen Schluck, kippt um und verröchelt offscreen.

JETZT ist aber wirklich Ende. Die Musik klingt ein bisschen nach „The Meaning of Life“ von Monty Python, aber ich glaube, das ist das kleinste Übel des Films…

So, wo anfangen oder besser, wie? Halten wir erstmal fest: STREET TRASH versteht sich als Kultfilm. Ein Kultfilm definiert sich darüber, dass eine kleine, eingeschworene Gemeinde diesen Film vergöttert, während der Rest der Menschheit daneben steht und den Kopf schüttelt (vgl. Rocky Horror Picture Show). Man sollte niemals nach einem Grund fragen, warum ein Film ein Kultfilm wird, denn eine befriedigende Antwort gibt es sowieso nicht. Ebenso bei STREET TRASH, denn dieser Film hebt sich eigentlich nur durch seine grausame Schlechtigkeit hervor. Die Kritikpunkte im einzelnen:

1.) Das Drehbuch ist voll für den Arsch. In den ersten 10 Minuten wird zweimal geschmoddert, dann passiert gar nix, in den letzten 10 Minuten geht´s dann noch mal rund. Sämtliche Storyansätze werden im Keim erstickt oder lustlos runtergeeiert, bei einigen Szenen merkt man überdeutlich, dass sie in die Länge gezogen wurden wie Kaugummi, um auf die knapp 95 Minuten Spielzeit zu kommen. Ganz ganz oft wird aufkommende Spannung durch die schnellen Wechsel zwischen den jeweiligen Schauplätzen ruiniert. Viele Sachen erscheinen einfach willkürlich und schlichtweg fehl am Platze. Bronsons Erlebnisse in Vietnam hätte man z.B. astrein in der finalen Jagd zwischen ihm und Kevin einbauen können, da wäre das Vietnam-Trauma so richtig rausgekommen. Stattdessen flahbackt Bronson immer nur, wenn gerade mal nix los ist. Ebenso sinnentleert mutet die Handgranate an, die der guteste einfach mal so rumwirft und es niemanden stört außer Kevin. Schwer enttäuscht war ich übrigens vom Ende. Ich hätte es voll cool gefunden, wenn Bronson nach dem ableben seiner Angetrauten freiwillig das Viperzeugs ext, und sei es nur, weil ich dann „Weil ihm im Leben nichts mehr bleibt, hat er sich mit dem Rest entleibt“ schreiben könnte. Na, man kann nicht alles haben, hab ich es halt hier untergebracht.

2.) Die Darsteller (Schauspieler zu sagen wäre maßlos übertrieben) sind durch die Bank unsympathisch. Selbst die nominellen Helden Freddy und Kevin haben nichts, aber auch gar nichts, was eine Identifikation mit ihnen zulässt. Über die Damenwelt habe ich mich ja schon zu genüge ausgelassen, so viele unansehnliche Weibsstücke gab es selten in einem Film zu „bewundern“. Gut, zur Ehrenrettung der Darsteller muss gesagt werden, dass die meisten der Leute hier im „richtigen“ Leben anderen Jobs nachgehen. Mike Lackey (Freddy) verdiente sich seine Kohlen im Filmgeschäft als special makeup artist (u.a. auch hier),

3.) Die Schmoddereffekte sind nicht halb so gut wie angepriesen. STREET TRASH gilt als der Vorreiter des „Melt Movie“- Genres (guckt nicht so, bis gestern wusste ich auch nicht, dass es das gibt), das nie so richtig aus dem Quark gekommen ist. Wirklich schockierend sind die Effekte nicht, dazu sieht das alles viel zu lächerlich aus. Bis auf zwei Ausnahmen; Der platzende Dicke macht ziemlich ekelhafte Geräusche und Bronsons halbierter Body sieht auch recht schick aus. Aber das ist zu wenig und, um ehrlich zu sein, SOOOOO gut nun auch wieder nicht.

4.) Das, was an Worten durch die Gegend fliegt, geht auf keine Kuhhaut. Es ist definitiv NICHT witzig, wenn ein Dialog auf den Niveau „Fick dich, Wichser!“ – „Fick du dich, Wichser.“ – „Nein, fick du dich, Wichser!“ herumkrebst. Dagegen ist jede Äußerung von Cartman aus Southpark Goethe. Oder wenigstens Schiller. Jeder in dem Film flucht rum, dass es einem übel wird. Wenns wenigstens kreativ wäre, aber man beschränkt sich größtenteils auf Pisser, Wichser und Fotze. Nee Jungs, das macht keinen Spaß. Dass die Synchro dazu noch über alle Maßen schlecht ist… na ja, das kann man darauf schieben, dass Amateure selbige verbrochen haben. Will mir jedenfalls das Internet weismachen.

5.) Die Ausstattung ist gelinde gesagt fürn Arsch. Wenn Bill nicht ständig von aller Welt „Officer“ oder „Cop“ genannt würde, käme niemand auf die Idee, er können einen höheren Rang in der Exekutive einnehmen als Glühbirnenwechsler im Polizeidezernat. Bei den Obdachlosen kann man nicht viel falsch machen, ein paar Lumpen und Dreck ins Gesicht und fertig ist der Penner. Die „Mafiosi“ sind auch nur deswegen als solche zu erkennen,we il man ständig mit der Nase drauf gestoßen wird…

Zusätzlich stöße einem das ständige „Vietnam“ sauer auf. 1987 war der Vietnamkrieg schon ein paar Tage vorbei und seitdem Rambo den „Vietnamkrieg nachträglich gewonnen“ (laut Spiegel) ha, sind auch schon ein paar Jahre vorbei. Ob das nun allerdings der Synchronisation zu verdanken ist oder schon im Original da war, kann ich nicht beurteilen.

Über die Musik ist nicht viel zu sagen, man begnügt sich mit ein paar spacigen Keyboardklängen hier und da, wenn´s mal „spannend“ wird. Aus diesem Umfeld bricht eigentlich nur der finale Song aus, der, wie schon erwähnt, gewaltig an „Meaning of Life“ erinnert. Ohne dessen Überspitztheit, wohlgemerkt.

Auf der anderen Seite stehen ein paar kleine Lichtblicke: Die Kameraeinstellungen sind tatsächlich klasse gemacht, Muro hat seinen guten Ruf redlich verdient. Einige der Szenen lassen auch so etwas wie ein flaues Gefühl im Magen aufkommen, am eindrucksvollsten ist die Szene, in der Nicks betrunkene Freundin von den Obdachlosen zur Massenvergewaltigung geschleppt wird. Hier wird einem doch ein wenig anders, allerdings hält die Szene nicht wirklich vor. Ebenfalls hervorzuheben ist natürlich der abgerissene Schniedelwutz, aber auch nur, weil man einfach mit offenem Mund vor dem Fernseher sitzt und seinen Augen nicht trauen will. Ein Reviewer auf einer anderen Seite bringt es ziemlich gut auf den Punkt: Am besten schaut man sich den Film mit Kollegen an, trinkt sich einen und feiert, und schaut nur ab und zu hin, wenn zufällig was passiert. Für einen gemütlichen Abend vor der Glotze ist Street Trash nix.

Vorletzte Worte: Leider gibt es von meiner Seite aus keine Screenshots. Allerdings könnten geneigte Leser auf den Seiten der R.I.T.Z.E. fündig werden.

Letzte Worte: Kultfilme sind, wie gerade eben erwähnt, eigentlich nicht bewertbar. Deswegen wird die Bier-und Brezn-Anzahl aller Wahrscheinlichkeit den meisten Lesen schlussendliche Gewissheit darüber geben, dass ich meinen letzten Rest Filmverstand in die Tonne gehauen habe. Aber Street Trash hat mir nun mal keinen Spaß gemacht und die Effekte haben mich nicht beeindruckt. ´Nuff said.

(c) 2007 Ascalon


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 3


mm
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