Street Fighter – The Legend of Chun-Li

 
  • Deutscher Titel: Street Fighter - The Legend of Chun-Li
  • Original-Titel: Street Fighter - The Legend of Chun-Li
  •  
  • Regie: Andrzej Bartkowiak
  • Land: USA/Kanada/Indien/Japan
  • Jahr: 2009
  • Darsteller:

    Kristin Kreuk (Chun-Li)
    Chris Klein (Charlie Nash)
    Neal McDonough (Bison)
    Robin Shou (Gen)
    Moon Bloodgood (Maya Sunee)
    Josie Ho (Cantana)
    Taboo (Balrog)
    Michael Clarke Duncan (Balrog)
    Inez Yan (Chun-Li als Kind)
    Katherine Pemberton (Chun-Li als älteres Kind)
    Elizaveta Kiryukhina (Rose)


Vorwort

Aus der Abteilung „Wer will noch nicht, wer hat noch mal?“ Oder so.

Unsere heutige Brägenkeule ist auf so viele Arten fies, dass es fast schon wieder schön… nein, doch nicht. „Street Fighter – The Legend Of Chun Li“ ist der zweite Versuch der Filmschmiedeheinis, den Gott unter den Prügelspielen in ein Storykonzept zu pressen. Oder eher: ein, zwei Referenzpunkte zu nehmen und aus ein paar Namen und Orten eine völlig sinnfreie „neue“ Geschichte zu klöppeln.
Aber lasst uns doch einfach mal anfangen, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, wie ich denke (da ich mir des Docs Zeitmaschine ausgeborgt habe, kann mir Future-Crowley schon gleich alle Hoffnung mit einem einzigen Wörtchen nehmen: „Nein!“ Und dann fängt er immer an, so wahnsinnig zu lachen…).

Anmerkung 1: Ich werde es tunlichst vermeiden, Van Dammes „Street Fighter“ zum Vergleich heranzuziehen. Lasst mir die Kindheitserinnerungen.

Anmerkung 2: Nerdwissen wird gnadenlos vorausgesetzt und NATÜRLICH wird hier wieder gespoilert, dass es nur so schallert!


Inhalt

Also, Nase zugehalten, Augen zu und Arsch voran rein in das abgefilmte Fettnäpfchen. Und da wir hier bei Street Fighter sind, fangen wir gleich mal mit einer schicken Impression der Golden Gate Bridge an und hören uns dazu schönes, aber extrem belangloses Klaviergeklimper an. Schön das.
Genau so schön wie das Panoramafenster, durch das wir den Traum jeder Feng-Shui-Mutti sehen, ergo ein Zimmer mit Asiaflair von hinz nach kunz. Passend zur Einrichtung hockt ein asiatisches Mädchen inkl. ebenfalls asiatischem Papa am recht europäischen Flügel und klimpert uns den Soundtrack. So kann man natürlich auch Geld sparen.

Und auch in diesem Film gibt es ein paar heimliche Hauptdarsteller, die man so gar nicht erwarten würde. Der erste, den wir kennenlernen ist der wundervoll dämliche Voiceover, der scheinbar Chun Li sein soll, sich aber in den seltensten Fällen wirklich nach ihr anhört, wie wir bald noch erfahren werden. Der VO bemüht sich auch redlich pathostriefend und ehrwürdig zu klingen. Na ja, für nen soften Pörner hätt’s vielleicht noch gereicht. Zumindest hat sie die Seufzer und Stöhner schon drauf.
Was sie genau redet, will ich mir aufgrund von Hirnzellenschutz nicht nochmal geben, aber es war sicher bedeutend und wichtig und… so.

Und ZACK, sind wir in Hongkong. Womit wir beim zweiten heimlichen Hauptakteur wären, der Screenblende, beziehungsweise den völlig sinnfreien Szenenwechsel. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber werde versuchen explizit darauf hinzuweisen. Bildungsauftrag wir kommen.
Aber wie kommen wir nach Hongkong? Klar, mit schöner Stock Footage eines landenden Jumbos. Danach gibt es reichlich unimpressive Großstadtimpressionen inklusive der Titel Credits. Und dann kommt ein so richtig blöder Titelscreen. Im Hintergrund eine uralte chinesische Schriftrolle, im Vordergrund der Titel, mit direkt aus dem aktuellsten der Spiele geklautem Schriftstil.
Voiceover darf wieder ran und plappert uns das Kottelet ans Ohr, dass Papilein sooooooooo reich ist und immer zweimal mehr wie dein Papa verdient. Lustigerweise hat sie keinen Plan, was der alte Herr beruflich eigentlich wirklich macht. Dubios, dubios. Auf jeden Fall hat Papas Profession zur Folge, dass sie gaaanz oft umziehen mussten und blafasel. Immerhin gibt sie hier eine beachtliche Weisheit von sich: „Home is, where the Family is.“ Ich sag ja, Bildungsauftrag.

Während sich der Voiceover das Mäulchen fusselig redet, staunt meinereiner darüber, dass das Hüttchen in San Fransisco schön asiatisch war, die Hongkonger Villa aber starkes Miami-Strandhaus-Feeling aufkommen lässt. Paps steht im Garten und hampelt… ääh, macht Tai… hampelt rum. Eindeutig einer von der Sorte „weise und gütig“. Das kleine Asia-Kiddo kommt dazu und die Stimme aus dem Off verrät uns ein schmutziges Geheimnis: „Eine neue Liebe ließ mich meinem Vater immer näher kommen… Die Kunst des… WUSHU.“ Ja ne, ist klar, die Sau. Reden wir mal Tacheles: die Kleine ist natürlich Chun Li, auch wenn sie als 10 jährige leicht debil wirkt. Mensch Mädel, mach die Gusche zu, da kommen sonst die Fliegen rein.

Und ZACK, 2 bis 3 Jährchen später ist Chun Li nicht mal mehr halb so asiatisch wie gerade eben noch… Na gut, Mama ist ja auch eher ne westliche Langnase, da kamen die Gene wohl einfach etwas später zur Geltung.
Oh mein Gott, der Voiceover hält einfach nicht die Klappe.
Währenddessen kommt Daddy eines Abends mal wieder seeehr spät nach Hause, spielt Samariter zu seinen Dienern und Butlern (die reiche Sau) und schiebt den Kopf in den Kühlschrank. Yay, der erste Fight, wird auch Zeit (ich bin so ein Reimemonster). Michael Clarke Duncan bzw. Balrog schießt erst mit Pfeil und Bogen auf Papa Li (oder Papa Chun? Keine Ahnung) und dampframmt durch die Terrassentür. Sogar den nach ihm geworfenen Dosenpfirsich fängt er schelmisch grinsend. Hilft nix, denkt sich Papachen und packt seine ganz und gar nicht als solche erkennbaren *hust* Wire-Fu-Tricks (ich häng am Seil und tu so als könnt ich ausm Stand acht Meter springen – für die Unwissenden) aus. Endlich gibt’s ordentliches Gekloppe und ein großes Daumen hoch für Presspapptüren, die aussehen wie Mahagonie und Massivesstische, deren Kanten man problemlos sehr tief in die Wand rammen kann; seltsames Interieur.
Auftritt Henchmen, alle schön in schwarz, alle bewaffnet, alle chancenlos gegen Papis Wushu. Der hat auch ein paar besonders hirnige Moves drauf. Da wird mal eben eine Sektflasche zweckentfremdet, indem man sie mit dem Boden gen Gegner hält und so dolle auf den Korken haut, dass eben dieser Boden splitternd und der Flascheninhalt dem Antagonisten spritzig entgegenfliegt. Nebenbei, das Zeug da in der Sekt- oder auch Champagnerflasche ist so hochprozentig, dass man aus benetzten Händen und einer kleinen Kerze blitzschnell ein paar Flammenfäuste selber basteln kann. Paps hat das ganze auch schon mal vorbereitet.
Da die Kette des armen Klatschfutters (also der Typ der gleich zusammengeklatscht wird) leider auch ordentlich was von dem Stoff abbekommen hat, gibt’s jetzt nicht nur brennende Hände, sondern auch noch ein flambiertes Kettchen. Wenn Papi, der jetzt mit der Kette rumposed, nun noch mit dem Zeigefinger in Richtung Kamera fingern und grunzend „DUUUUUUUUU“ sagen würde, wäre das DER „Ghost Rider“-Hommage-Shot überhaupt.
Ah, Daddy ist ein Cyborg, der kann mal eben einen Metallbaseballschläger mit dem Unterarm abwehren. Also ich hätte ja mindestens blaue Flecken von so was. Balrog jedoch scheint noch einen ganzen Zacken härter zu sein, denn egal was der kleine Kampfasiate abzieht, der große schwarze Klops taumelt nicht mal.

Unsere immer noch sehr unchinesisch wirkende Chun Li kommt nun, von der leichten Ruhestörung geweckt, die Treppe runtergewatschelt. Das halbe Erdgeschoss ist zerstört! Im selben Moment erscheint BISON, ihr wisst schon, der megalomanische Diktatortyp mit militaristischer Übergeschnapptenuniform… nein, der nicht. Hier kommt der Bison mit den blondierten Haare, der nen schicken Anzug trägt. In diesem Universum scheint das aber das Furchteinflößendste zu sein, was es überhaupt gibt, denn nachdem er Chun Li versichert, dass ein Gentleman einem Schulmädchen (oh, „Schulmädchen“ ist wichtig, das sagen die noch gefühlte tausend Male – Future-Crowley) niemals was tun würde, macht sie auf den Teeniehaxen kehrt und verschwindet wahrscheinlich wieder ins Bett. Da ist ja auch viel gemütlicher als da unten in der zerstörten Küche bei den bösen Männern.
Daddy wird jetzt abgeführt, raus zu den Limousinen des superblonden Superschurken. Mama will zwar noch dazwischenfunken, aber der „Gentleman“ langt ihr eine und damit ist das auch gegessen. Chun steht am Fenster und guckt dem gar lust’gen Treiben gar bös dreinschauend zu.

Zeit für den ersten Flashback, wir sind ja immerhin schon in ihrem Jugendalter angelangt. Das hätte man ja nicht vorher als normale Continuity einbauen können. So ein Dummscheiß. Auf jeden Fall hat Chunnylein von Papilein mal irgendwann so ein Anhängerlein mit nem Drehdinglein (ich hör ja schon auf) dran bekommen. Soll wie ein fliegender Vogel aussehen, tut’s aber nicht…

Und ZACK, ist Chun Li auf einmal Lana Lang… ich meine, eine kaum asiatisch aussehende Erwachsene und spielt Piano vor einem extrem ausverkauften Opernhaus. Sie scheint wohl leicht berühmt zu sein, obwohl das, was sie da klimpert nun nicht gerade, na ja der Oberhammer ist.
Sie fängt an, dabei vor sich hinzuflennen, und wir werden mit noch mehr Flashbacks gequä… belohnt. Sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich Flashbacks hasse? Ach, ihr habt das schon gemerkt?
Nebenbei, das Konzert ist jetzt vorbei und wir machen in der Garderobe weiter, in der wir, dank irgendeiner unwichtigen Tussi, die auch nie wieder Screentime in diesem Hobel hat, erfahren, dass Mama Li saukrank ist. Ich lasse mich kurz dazu verleiten, kein Mitleid zu haben, weil es so saumäßig beiläufig hingesabbelt wird.
Chun scheint wirklich ordentlich anzukommen bei den Leuten, denn sie kriegt sogar Verehrergeschenke. In diesem Falle die Schriftrolle vom Titelscreen. Schade nur, dass sie scheinbar als Chinesin kein chinesisch kann, aber wenn die Gene im Reifeprozess flöten gehen, erwischt’s das Sprachzentrum ja vielleicht auch.

Blende in einen U-Bahngang, denn es geht ab nachhause… O.k. großer Pianostar mit ausverkauften Konzerten und fährt mit der U-Bahn? Wie hieß diese Lieblingswortgruppe des Docs? Suspension of Disbelief? Ich glaube ja.
Egal, im Gang wird gerade irgendwer von ein paar richtig hässlichen HipHopHeinis vertrimmt. Keiner kümmert sich drum. Stehen nicht mal welche im Kreis und feuern an. Diese teilnahmslose Meute. Schön prominent in Szene gesetzt wird das Spinnennetz-Tattoo auf der Hand vom Vermöbelten. Na soll mich doch der Deibel ins Boxhorn rammeln, wenn das nicht noch ultraschmultra wichtig wird (mein Boxhorn ist immer noch in Ordnung – Future-Crowley – Owei, die Zeitmaschinenrechnung wird diesmal einiges an Gummipunkten kosten).

Da es erst zwei Minuten her ist, käme doch jetzt eine schicke Blende gut, oder? Nein, aber das ist dem Film egal. Wir sind in Mamas Krankenzimmer. Diener davor, Krankenschwester drin. Ein riesengroßer Flachbildschirm auf dem die Nachrichten laufen, wird von niemandem beachtet. Mama ist zu krank und die Pflegetante blättert lieber die bunten Bildchen irgendeines Frauenmagazins durch. Aber na ja, die Oberen Zehntausend™ können es sich halt leisten (mach ich übrigens auch gerade, die Glotze sinnlos als Nebenbeibeschallung laufen lassen, man gönnt sich ja sonst nix.)
Chun Li ist ein mistiger Öko und knippst die Kiste gleich beim reinkommen aus. Mutti scheint sich ordentlich was am Kopf getan zu haben, so einen dicken Mullverband sieht man sonst selten. Genau das scheint auch der Grund dafür zu sein, warum Mamamia festhält, dass Chun immer aufrecht bleiben will. Wohl doch keine Grüne, eher ne Braune.
Wenn du vielleicht aufhören würdest, mir ständig an den Schädel zu packen, könnte es möglicherweise wieder besser werden!

Reicht jetzt ja auch erst mal und wir szenenwechseln laut Einblendung in die „Shadaloo Headquarters, Bangkok, Thailand… 17 Grad Celsius im Schatten, mir juckt das linke Ei…“ Ich verstehe schon, ZU VIEL UNNÜTZE INFORMATIONEN!
Alle „Führer“ (ich sag’s ja: braun ja braun sind alle meine Kleider *sing*) von Shadaloo (übrigens LAO ausgesprochen, warum auch immer) sind anwesend und lassen sich ein fettes Bankett schmecken. Sieht lecker aus. Futtern ist aber nicht der Hauptgrund für das fröhliche Stelldichein, sondern der Allmachtsanspruch Bisons auf die „Firma“. Tja, was ein richtiger Führer ist. Also haut er den anderen Bossen feist grinsend um die Ohren, dass sie alle mal ordentlich kacken gehen können und der Laden ab morgen dann wohl „Bisonland“ heißen wird. Finden die natürlich nicht so dolle und zeigen ihm metaphorisch alle brav das Mittelfingerchen inklusive Androhung von Entleibung und zukünftigem Leidtuns. Bisons Antwort besteht aus einem weiteren Grinsen und dem „Angebot“, dass Loyalität sich auszahlen würde. Finden die andern nicht und machen leicht angesäuert die Flatter.
Während die schicken Führerjungs (hähä) sich also füßisch entfernen, kommt ihnen draußen von irgendwo außerhalb des Bildes wartend ein silbrig maskierter Mann mit Messerkrallen an einer Hand hinterher gesprungen. Und da wir ja alle kleine Zockerkinder sind und wissen, dass ein gewisser Freddy zwar nen Hut, aber keine Maske hat, können wir mit Sicherheit sagen, das ist Vega.
Nun können wir Bison beim genüsslichen Futtern zuschauen (war ja auch sicher nicht billig, der ganze Oberklassefraß) und den Offscreen-Todesschreien der ehemaligen Mitbosse lauschen. Dann kommt Balrog und bringt nen Umschlag in dem ein USB-Stick steckt. Ja, nicht nur Schlägerqualitäten, sondern auch ein prima Postbote.

BLENDENZEIT! Nervt es schon? Dann kann man sich ja vorstellen, wie das beim Gucken war.
Der Hafen, unendliche Weiten, nein, warte, eine Schnalle auf nem Motorrad. Hier haben wir Detective Maya, die gerade an einem Tatort ankommt. Und noch bevor sie sieht, was irgendein Statistenbulle mit „Das sollten sie sich ansehen“ zeigen kann, weiß sie: „Da wollte jemand ein Zeichen setzen.“ Ahaaa, Madame ist Hellseherin.
Wie aus dem Nichts kommt eine dicke fette Karre angerauscht. Mit laut dröhnender HipHop-Mucke steigt Chris Klein aus, der hier Nash heißt, den ich aber weiter Klein nennen werde, weil der ja auch nicht schauspielert, ätsch. Von Maya kriegt er sofort den Schlampenblick™ und konstatiert, wie sehr er seinen Job doch liebt.
Danach geht’s zweisam in einen Container, in dem wir endlich das eigentliche Verbrechen begutwundern dürfen. Denn hier liegen auf nem schön angerichteten Tisch die Köpfe von *gasp* den Führern… dun duun DUUUN!
Der Kleine (harrharr) von Interpol weiß recht eindeutig mehr, sagt aber nur, dass Mayachen ab jetzt ein ordentlich dimensioniertes (großes) Problem an der Backe hat. Und ja, die deutsche Synchro sagt wirklich „an der Backe“.

Szenenwechsel!
Bison watschelt in einen von außen bewachten Raum. Und wer hockt da drin? Na Papa Li natürellemenk. Den hat’s in den vergangenen Jahren leicht angegraut, aber er hat es sich in dem Loch doch recht gemütlich gemacht. Fette Plasmaschirme an der Wand, auf der sich eine asiatische Landschaft abdüdelt, und einen dicken Mac aufm Schreibtisch. Ja, so kann man es sich in Gefangenschaft gut gehen lassen.
Endlich erfahren wir auch den Grund, warum der da eigentlich überhaupt eingebunkert wurde. Papa hat Kontakte! Ja, genau, und zwar solche Kontakte, die es rechtfertigen, den Typ so lange festzuhalten, bis er ein grauer, alter Mann ist. Und jetzt soll er mit den Kontaktdaten der Familien des „Aufsichtsrates“ rausrücken. Als großes Dankeschön gibt’s auch den USB-Stick von vorhin. Drauf ist das Konzert von Chun Li in einer dermaßen sinnlosen 3D-Bild-Spielerei, dass das Klatschen schon fast früher zu hören ist, als es meine Hand an die Stirn schafft.
Bison entfleucht wieder und haut den Herren Balrog an, beim nächsten Mal doch bitte etwas Fröhlicheres abzulichten. Denn, so weiß der Oberböswutz: „Wenn Menschen Hunger haben, gibt es nichts, was sie nicht tun würden…“ Ihr seht mich mit den Schultern zucken. Dazu gibt es noch einen spannenden Blick in das plötzlich vom pösen Pison hervorgezauberte Etui und auf die Bilder von scheinbar abgängigen Frau und Kind.

Time for a Szenenwechsel!
Mama ist tot. Begraben auch schon. Und wir dürfen einer kurzen chinesischen Trauerzeremonie mit einer gruselig anmutenden, aber in keiner Weise traurig wirkenden Chun Li beim Overacting beiwohnen. Oh und hallo Voiceover, ich habe dich nicht vermisst.

Juhu, Szenewechsel (erschieß mich jemand… oder besser, erschieße jemand den Szenenwechsel).
Der Voiceover kommt auf die recht weit hergeholte These, dass die Schriftrolle eine Botschaft sein könnte… „Und wenn ja, von wem stammte sie? Ich musste es herausfinden!“ Na denn leg mal los, Mädel.

Blende in eine typisch asiatische Einkaufspassage mit Chun Li mittendrin. Irgend so ein Typ mit (oha) Spinnenetztattoo auf der Hand fegt ihr in den Weg und dirigiert sie so direkt in einen Laden für Übersetzung alter unleserlicher Schriftrollen. Zumindest kommt jetzt raus, dass unser Lichen wohl doch ordentlich chinakonesisch kann. Und deswegen dürfen wir jetzt auch 5 Minuten lang Untertitel lesen. Urgh.
Sie wurde übrigens von der Tante hinterm Tresen erwartet. Ein kurzer Blick auf den alten Papyruslappen reicht auch schon aus, um zu attestieren: „Das ist kein Brief, das ist ein Licht, dass nur über ihnen leuchtet!“ Wer schreibt denn so was? Dass in dem Film nicht wie im normalen Leben geredet wird, ist ja o.k., aber DAS?
Ui, die Alte hat doch tatsächlich eine kleine Spinne in die Hand getintnadelt und nebenbei noch einen guten Rat für unser Multitalent: Sie sollte mal nach Gen suchen, denn der kann kämpfen. Ja gut, kann Chun Li ja mit ihrem Wishiwashi auch. Aber Gen ist besser, der war nämlich mal Gangster und ist jetzt Anführer des „Ordens des Spinnennetzes“… und alle Jungs heißen Peter und alle Mädels Mary Jane… oder auch eher nicht.
Auf jeden Fall ist die Erwähnung dieses Ordens Grund genug, schön hart zu flashbacken in die genau ZWEI Szenen, in denen ihr ein Typ mit Spinnennetz auf der Hand (wie oft hab ich das jetzt eigentlich schon geschrieben?) über den Weg gelaufen ist. So spannend… zzZZZZ…
Als letzten Tipp gibt es noch die Location. Bangkok, da lässt sich der olle Gen wohl finden.

Es hat lange gedauert, aber unser bester Freund, der Szenenwechsel schaut mal wieder spontan rein.
ABTEILUNG BANDENMORDE, Bangkok. Klein und Maya laufen nebeneinander durch eine Etage voller Bürowürfel und er darf das „anti“ in „antiacting“ neu definieren. Es ist ein fast körperlich spürbarer Schmerz, den das Zusehen auslöst.
Wir erfahren, dass Klein das böse Bison schon durch 11 Großstädte verfolgt. Was lernen wir daraus? Der Typ hat nix drauf und schafft es in 11 Versuchen nicht, einen Immobilienfutzi zu stellen. Und wieder gibt es eine wunderbare Weisheit für später: „Der Kerl läuft durch den Regen ohne nass zu werden und wer sich ihm in den Weg stellt ist entw. tot oder auf dem besten Weg dorthin.“ Ja, mein Drang zu Töten steigt auch.
Soll also heißen, die wissen ganz genau, was er da an Fiesligkeiten abzieht, können ihn aber nicht festnageln, weil… Tja, das wird nicht verraten. Wäre wohl zu logisch. Dafür dürfen wir ganz beschissenem Flirtgelaber beiwohnen, dass nirgendwo hin führt, außer vielleicht in ein freiwillig gewähltes Wachkoma des Zuschauers.

SZÖÖÖNÖÖÖNWÖÖÖCHSÖÖÖL… örks.
Voiceover-Babe will auch mal wieder ein wenig labern. Diesmal, dass sie wohl doch etwas mehr Instrucionès erhalten hat, als „Gen suchen in Bangkok“. Jaha, denn sie muss jetzt ihr Schickimickileben aufgeben und alles hinter sich lassen. Behauptet zumindest VO-Püppi.
Dramatic Goodbye-Scene ensues. Man verabschiedet sich von Butler und den anderen Unterkastensklaven des Herrenhauses. Ist schon arg zum Heulen, wenn man weiß, ab morgen wird der Eigenarsch nicht mehr von fremden, behandschuhten Fingerchen getragen und geputzt.
Sicherlich gibt es keine bessere Zeit loszumarschieren, als mitten in der Nacht bei strömendem Regen und ohne Schirm oder wenigstens ein paar ordentlichen Gummistiefeln. Jessas, dumme Menschen gibt’s.

ZACK, Flugzeug-Footage… ZACK, Flughafen… ZACK, asiatische Straße (ich tippe auf Bangkok).
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich dem Voiceover am liebsten den Kehlkopf händisch entfernen wollen würde?
Während meiner Mordfantasien bekomme ich eine lasche Montage gezeigt, wie unser Chunnylein durch runtergekommene Straßen latscht und sich zum Schlafen wie ein Penner an ne Brücke schmiegt… Spannung, würde ich sagen, wenn es welche geben würde. Am (scheinbar) nächsten Morgen schlurft sie über einen dieser typischen Asia-Copyright-Verstoß-Märkte… „Das war alles neu für mich, jede Nacht ein einziger Kampf, jede Mahlzeit war ein Geschenk…“ Wenn ich mal kurz auf die Zeitanzeige schaue, sehe ich, dass sie sich seit ca. 20 Sekunden Screentime in diesem Loch von Stadt befindet, und, wenn da nicht extrem rummontagiert wurde, den zweiten Tag in Filmzeit. Ihre Klamotten sehen sogar noch sauber aus. Der Beweis, einfach ein verwöhntes Rotzgör. Wäre natürlich schön, wenn man von den erwähnten Kämpfen mal was zu sehen kriegen würde… Ach ne, wir sind hier ja bei „Street Walker – The Backpacker-Tourifüher“.
Ich spiele kurz mit dem Gedanken, mir den Notizstift blitzschnell hintereinander durch beide Trommelfelle zu rammen. Ich kann nur gewinnen. Es würde endlich etwas Action geben, ich müsste den immer beschissener werdenden Voiceover nicht mehr hören und ein wenig Gore und Splädder gäbs auch. Ach Mist, was bin ich auch so ein feiger Hund. Lass ich mich halt weiter quälen.
Sie sieht, wie ein paar Nachwuchsgangster sich ordentlich das Taschengeld aufbessern, da guckt sie aber… äääh… böse. Ein schöner Shot auf eine brennende Mülltonne kommt ja immer gut, sie dreht sich weg und pennt in irgendwelchem Sperrmüll. Wütend fragt sie sich: „Wer konnte diese Menschen beschützen? Wer unterdrückte sie?“ Wütend frage ich mich: „Warum ich? Warum nicht wer anders?“
Das war jetzt wohl die längste zusammenhängende (als ob) Szene des ganzen Films. Und wenn ich so etwas schon extra erwähne, was heißt das dann wohl? Ja, ich weiß, es nervt, aber.

BLENDE zu Bisons Hobbyraum mit Miniatur-Bangkok. Er freut sich wie ein Schneekönig über seine neuen Slums. Balrog darf hier den einzig funktionierenden, gewollten Witz des gesamten Films machen: Breit grinsender Blick auf die Modellstadt: „Die Lage, die Lage, die Lage.“
Außerdem hat er noch einen Brief aus „Murmansk“ dabei. Von DER WEIßEN ROSE!!einself11
17 Jahre ist es her, weiß Bison auf den Tag genau und gibt cheffisch den Befehl, dass Balrog „DIE LADUNG“ ™ herbringen soll. Leicht rumdrucksend kommt der werte Herr Muskelberg jetzt auch noch mit einer kleinen schlechten Nachricht heraus. Aufgepasst! Seine Leute haben es NICHT geschafft, Chun Li, die sie ja ständig filmen und fotografieren, während ihrer Reise nach Bangkok im Auge zu behalten. Ich meine, es ist ja nicht so, dass Chunny wusste, dass sie beobachtet wird und deswegen irgendwelche Haken beim Durchdiestraßenlatschen geschlagen hätte. Was dem Herrn Doc seine stirnförmige Eindellung der Tischkante, ist mir die sich langsam bedenklich rötende Innenfläche meiner Hand.

Egal, wir schieben einfach ne Blende dazwischen und auf einmal sieht unser kleines halbes Hühnchen (viel dran ist an dem armen Ding wahrlich nicht) wirklich so aus, als wenn sie schon ein Weilchen in alten Schuhkartons haust. Hungrig scheint sie auch zu sein, so, wie sie da vor dem Happa-Happa-Stand steht und fast auf die Ware sabbert. Ein Glück hat Omma Ladeninhaber ein kleines Krabbeltier auf… richtig… der HAAAAND! (Am Ende werde ich mal nachzählen, wie oft ich das schreiben durfte.) Ergo gibt’s ein Leckerli für lau. Die Li Chun freut’s.

Da ist’s doch mal Zeit für eine Blende. (Sackrattement noch mal.)
Ein dunkles Schmuddelgässchen… Endlich gibt es mal wieder etwas Gewalt der jungen gegen die alte Generation. Soll heißen, eine Gruppe Jungs vermöbelt nen armen alten Kerl. Nu reicht’s unserem Hüpferchen und sie geht dazwischen. Sie erreicht sogar was damit, nämlich, dass einer der Gang sofort mit nem Messer auf sie losgeht. Aber ist nicht weiter schlimm, denn sie kann ja… und zwar ordentlich kann sie. Wir dürfen einer netten kleinen Fünf-gegen-Eine-Szene beiwohnen, die nur durch mieses Wire-Fu getrübt wird. Auweia, das ist wirklich MIESES Wire-Fu. Natürlich hat das eine Prügelschneckchen die fünf Prügelknaben schnell in die Tasche gesteckt und lässt das erste Mal (Kommt noch öfter! – Crowleyus Futura) die fiese Sau durchblitzen, indem sie einem, sich noch windenden Bösbuben ein drei Meter hohes Metallregal (mit allerlei Gerümpel vollgestellt) auf die eh schon verbeulte Birne rummsen lässt. Nett. Danach kippt sie seeeeehr fragwürdig (ergo, schlecht geschauspielert) in Ohnmacht. Ich will auch.
Genau in DER Sekunde kommt… na? Gen natürlich aus den Schatten und schleppt sie weg. Der guckt bei so nem… HAHA… Street Fight wohl gerne zu und hilft immer erst nachher.

Zeit für ne Blende und innerhalb von zwei Sekunden auch gleich noch eine. Ich würde den Cutter gerne mal, äääh… zerschneiden!
Chun erwacht in einer Art Dojo auf einem Häuserdach. Ich verstehe auch nicht, wie das da hingekommen ist. Aber den Versuch, etwas zu verstehen, habe ich auch schon recht früh aufgegeben. Als Weiser Alter Lehrer™ weiß Gen natürlich, wer Papa Li entführt hat, aber… ääh… weiß sie das nicht auch? Sie war doch dabei und Bison wurde sogar mit Namen von ihrem Daddy angesprochen. Oh schmölze doch, du ach so festes Hirn (sinnfreie Shakespeare-Reminiszenz).
Gen will, dass sie lernt, ihre Wut zu beherrschen. Weil sie sich einmal und aus gutem Grund geprügelt hat? Ist ja auch egal.

Viel wichtiger ist: BLENDE!!!einself111!
Er zeigt ihr die Slums. In denen sie ja nicht die letzten, für sie gefühlten, Jahre gelebt hat. Die Leute leiden, macht er ihr klar. Dürfte sie auch schon wissen. Oh Mann, was für ein sinnentleerter Scheiß. Ach ja, ganz nebenbei packt Gen aus, dass er auch mal ein Shadaloo-Heini war, er wollte aber dann irgendwann mal ein Guter sein und hat sich den „Orden des Spinnennetzes“ aus der Nase gepopelt. Wo wir mal wieder diesen toll schlecht eingedeutschten Ordensnamen hören, könnten wir doch eigentlich… ich bete das nicht. Ich werde nicht verschont.

Wir machen einen lustigen Flashback auf die Damen des Ordens. Beziehungsweise deren Hände mit den Spinnentattoos. Beziehungsweise die Damen, die wir in den letzten 10 Minuten schon gesehen haben. Also wieder ganze ZWEI!
Zum gefühlt drölfzigsten Mal hören wir nun, dass Papa Li ein einflussreicher Geschäftsmann war. Ist nicht wahr. Chun soll sich anschließen. Ich warne an dieser Stelle davor, dass Tattoos an diesen dünnen Hautstellen schmerzhaft sein können. Sie ist recht überzeugt von ihrem Mushi Wushi… WuShu, ich weiß.

Und was heißt das? Richtig, Umziehen und Sparringsfight. „Beeindrucke mich…“, fordert Gen. Chun Li will scheinbar nicht und versagt ordentlich. Böses Detail hierbei: jeder seiner Treffer klingt, als wenn er ihr geradewegs den getroffenen Knochen zertrümmert. Angenehm.

Blende. (Was hab ich denn bloß getan, um so bestraft zu werden?)
Gen steht in einem Sandkasten, fuchtelt rum und ein ganz assig draufkopierter… tja… ich tippe mal auf Energieball… schwurbelt vor ihm in der Luft herum. Scheint nicht allzu anstrengend zu sein, denn Luft für weisheitengeschwängerten Oraldünnpfiff hat er genug. Chun guckt wie ein Auto mit Standbeleuchtung.
BÄM… ein paar, zum Trocknen aufgehängte Gongs (so Metallplatten halt) müssen dran glauben und der Sandkasten hat durch das Rumgehampel Gens plötzlich eine Yin-Yang-Spur. Äh, ja.
Also ab hingesetzt und selbst probiert. Während er aussieht, als hätte er gerade einen fahren gelassen (dieser extrem entspannte Gesichtsausdruck, ihr kennt das), wirkt Chun eher so, als wenn sie noch am rausdrücken wäre. Ihr Energiebällchen sieht daher auch noch leicht verkrüppelt aus. Könnte aber auch an den schlechten CGI liegen. Egal, und wenn ich egal sage, sollte ja langsam bekannt sein, was da kommen möge.

Szenenwechsel… ja, ohne Blende. Ich will trotzdem nicht mehr.
Es wird Zeit, Nachforschungen anzustellen. Und zwar in einem Internetcafé, gegen die Neuköllner Spelunken der gleichen Branche aussehen wie Luxuspaläste. Und wer die kennt, weiß, dass die normalerweise den Luxus eines Dixiklos ihr Eigen nennen.
Wieder mal ein schönes Detail: Der Typ, der neben ihr nur so ca. ne Sekunde zu sehen ist, hämmert ordentlich zockermäßig auf seine Tastatur, während das Bild seines Monitors die Innenansicht eines Mechas oder Flugzeugs zeigt, dass völlig unbeweglich bleibt und an der demonstrativ noch ein paar andere Flugzeuge vorbeirauschen. Ich habe gelacht.
Zurück zum Wichti… zum Film. Sie tippt ca. drei Buchstaben und schwuppeldiwupp hat sie eine Vollbildinternetseite (also keinerlei Task- oder Symbolleisten zu sehen) mit einer eingescannten Zeitung. Die hat auch eine interessante Titelstory: „Esperanto Corp. soll Flussufer übernehmen wollen.“ Hey, noch jemand, dem ich einen grausamen und langsamen Tod wünsche, werter Herr oder Frau Übersetzer. Auf jeden Fall gibt es zu der doch recht eindeutigen Überschrift noch ein fettes Foto von Bison(!).
Das heißt also, Interpol weiß, wer Bison ist, die Zeitungen wissen, was Bison vorhat, und keiner kann ihn festnehmen? Hand, Stirn, BÄM.
Es gibt aber noch eine Seite und auf der steht: „Esperanto Finanzchef Cantana [une femme fatale] und Stadtrat besprechen Flussufer.“ Argh, Übersetzerchen, lauf mir bloß nie im Dunkeln über den Weg.
Damit haben wir, oder zumindest Chun Li, alle Infos die man braucht und die Recherche kann nach ca. 2 Minuten Aufwand erfolgreich eingestellt werden.

Szähääänönwöchsöl. (Ich werd hier richtig kreativ.)
Im Konferenzraum des Stadtrats ist Fräullein Santana… oder so… gerade dabei den Ratsmitgliedern zu versichern, dass ihren Familien nichts geschehen ist, wo sie doch alle nun brav unterschrieben haben.

ZACK, besitzt Bison die Slums und lässt ne ganze Truppe Hummer (die Autos, nicht die Krustentiere) durch die Straßen brettern.

Nebenan hat die Polimanzei alles mitgelauscht. Jetzt wird genau das, was man erfahren hat, noch fünf mal wiederholt und sich gegenseitig erzählt und DANN (und nachdem er ihn durch 11 Städte gejagt hat) fällt dem Klein ein, dass Esperanto eine Scheinfirma von Bison ist und hat innerhalb von Sekunden plötzlich dessen ganzen Plan entschlüsselt… und liegt trotzdem daneben, HA. Ergebnis: „ZOMG, Bison will die Grundstückspreise der Umgebung drücken… Wir müssen ihm das Handwerk legen, diesem Verbrecher.“ Interpol hat scheinbar gerade nix besseres zu tun.

Warum hat Bison eigentlich als Immobilienhai eine eigene Armee, die jetzt alle aus den Slums jagt und Straßensperren aufstellt? Und warum wehrt sich niemand so wirklich? Die sind bestimmt tausendfach in der Überzahl. O.k., die Privatsoldaten sind alle ultraböse und schmeißen Lebensmittel auf den Boden und so. Gut, wo jetzt alle draußen sind, stehen sie vor den Absperrungen und demonstrieren.
Bison eröffnet seinen „wahren“ Plan: Er will die Slums platt machen und da fette Eigentumswohnungen hochziehen. Eeeevil!
Big Bad Häuserkaufer sieht einen kleinen Jungen vorbeirennen und hat deswegen jetzt offizielle „Ich-war-auch-mal-jung-und-unschuldig“-Monolog-Zeit (was für ein Wortklops).

Szenlein wechsle dich.
Kleiner Laberquark von Klein und Maya. Uh, hier wird mal wieder aufs äußerste NICHT geflirtet. Eigentlich beobachten sie Bison, aber als dieser in ein Häusle hupft, ca. 100-200 Meter entfernt, muss disguise in wildem Rumgemache gesucht werden. Er könnte ja einen heftigen Anfall von Adlerauge haben.
Drei Meter neben Kleins und Mayas Auto hockt Chun Li hinter einem Zierbäumchen und investigiert auf eigenes Fäustchen.

Zähne wechseln. (Die Tabletten fangen an zu wirken.)
Balrog steht auf ner Flughafenrolltreppe und belabert den Handelsminister (oder so was), weil er „DIE LADUNG“ durch den Zoll haben will, Registername: „Die weiße Rose“… dun Dun DUUUNN!
Chun stand auf einer parallel laufenden rollenden Treppe daneben und Balrog erkennt sie nicht. Er sollte sie im Auge behalten und Fotos von ihr machen und wenn sie unverkleidet neben ihm steht, erkennt er sie nicht? Husch zurück unters Bett mit dir, Logik.

Mir geht es BLENDEND!
NOCH eine Trainingssequenz. Diesmal mit Augenbinde. Gen schmeißt mit Kugeln und Chun Li fängt die Dinger recht unspektakulär. Leider ist der Alte ein Arsch und haut ihr ins Kreuz, wodurch sie auf eine Kreissäge zustolpert, die er extra vorher angeschaltet hat(!). Dann geht er mit einem Schwert auf sie los, sie kann es aber mit einer Mini-Energieladung bremsen, ihn entwaffnen und blind an dessen Kehle legen. Essenszeit.

Szenenwich… ach menno.
Kurzes Blabla von Klein und Maya in ihrer für Bangkoks Copgehälter (geschätzt) doch recht weitläufigen Bude. Sie hat geduscht, kommt nass ins Zimmer und zieht sich sofort ein Top an, das somit ne Zulassung bei jedem Wet-T-Shirt-Contest erhalten würde. Schöne, dümmlich aussehende Wasserflecke auf Hupenhöhe.
Die Dialoge werden immer blöder und nichtssagender. Zum Glück habe ich für diese Fälle so einen kleinen Knopf hinter dem linken Ohr. Draufgedrückt und es herrscht Audiodurchzug. Soll heißen, das interessiert mich so was von einen Scheiß, was die sich da zusammenstammeln.

Ab zur Überwachung von Cantana (oder wie die hieß). Da sitzen die beiden im Auto vor dem wohl angesagtesten Club der Stadt und warten darauf, dass die strenge Tante ankommt. Blödsinnigkeit dieser Szene: Maya hat die wohl teuerste Wohnung Südostasiens und muss Klein nach ein paar Penunzen für ein Wässerchen fragen. Warum uns das gezeigt wird? Erwartet ihr wirklich eine Antwort?
Na ja, Cantunte fährt vor und stiefelt in den Club. Maya bekommt genau das von einem Infotypen per Knopf im Ohr erzählt. Und die beiden stehen mit ihrem Auto tatsächlich so, dass sie den Eingang des Clubs nicht sehen können. Es klatscht, an meiner Stirn, keinen Beifall.

Wir bekommen ein paar Clubimpressionen, also das typische Gezappel und Gelasershowe. Chun Li ist auch da und erbost alle Street-Fighter-Fans mit einer so fiesen Verballhornung des Original-Charakterdesigns, dass zwei Wochen Marathon-Smallville-Gucken nicht Strafe genug wären. Uns wird mit widerlichen Schmachtblicken und fast expressionistischen Kamerazooms bis zum Erbrechen reingedrückt, dass Cantine einen ordentlichen Schluck Milch jedem „Cock“-Tail vorziehen würde. Also Modell Strenge Lesbenlehrerin. Jeder nach seiner Fratze.
Das bleibt auch unserer Chunny nicht verborgen, die sich auf Dorfdissen-Niveau dran macht, der Dame Blick auf sich zu ziehen. Alter, ich bin ja nun kein Mensch, den man freiwillig auf die Tanzfläche schicken würde. Aber im Gegensatz zum Lichen weiß ich, dass das bei mir scheiße aussieht. Camelle hatte den gleichen Choreografen und sie ententanzen sich gemeinsam fast in Extase.

Bis Chun sich ins Designerdamenklo zurückzieht. Hübsch da. Als wenn ein Ikea-Designer das LSD direkt in die Pupille injiziert bekommen hätte. Cantantra folgt und schließt ab. BÄM! Gibt’s den Kopf gegen die Klotür gedengelt… zweimal. Die Gedengelte zieht lachenswerte Grimassen. Auf die Forderung nach Antworten reagiert sie aber leicht biestig und latscht mit dem Highheel auf Chuns Fuß… Boah, glatter Durchschuss!
Juhu, Cat-Fight, oder bieder altdeutsch: Schlampenklatschen.
Ja, das guckt sich ordentlich. da wird durch die Klos gehüpft und mit Stöckelschuhen durch Glastüren gehauen, bis es splittert. Caracho will sich an einem der Waschbecken festhalten, während Chun Li so fest zieht, dass die gesamte Armatur mit abreißt. Kräftig, die Kleine. Jetzt dreht sie ihr den Arm um und schaltet wieder in den Fiese-Sau-Modus… KNACK… Extremität gebrochen. Beim zweiten Arm und dem zweiten Knack fängt Catinka endlich an zu labern. Was genau, ist mir entfleucht, ich will sehen, wie die sich weiter prügeln, menno. Doch da fahren die Bodyguards der bösen Hexe des Westens dazwischen und öffnen das verschlossene Klo per Schlosskaputtschuss.
DAS ist dann doch Grund genug für die Bullerei, sich mit Gegröle und gezückten Waffen in das Clubtreiben zu schmeißen.

Chun Li hat sich währenddessen in den VIP-Bereich abgesetzt, in dem zu einem Street-Fighter-Hip-Hop-Song table gedancet wird. Immer noch hörbarer, als der Titelsong von „SF IV“. Sie wird von einem ganzen Tross Henchmen mit ordentlicher Beknarrung verfolgt. Ein paar dürfen sich saftige Fußlatschen abholen, während unser Kampfküken an einer der Stripperstangen schwingt. Einer hat das große Pech, in einem kurzen Saumodus von ihr mit seiner eigenen Wumme abgeknallt zu werden. Vor zwei Wochen war sie noch Konzertpianistin, die beim Klimpern geheult hat. Hart. Und um uns armen Nerds nun wirklich auch den letzten Rest Hoffnung zu nehmen, kriegen wir den wohl schlechtesten Whirlwind-Kick jemals und überhaupt zu sehen. Ich weine ein bisschen.
Klein kommt reingestürmt und bedroht erst mal alle Gäste mit seiner Knarre. Sympathisch. Chun Li lässt er aber (obwohl sie ja eigentlich gerade wen gemördert hat) laufen. Sie macht einen auf Ninja und springt so gute 20 Meter in die Tiefe, ist ja nix. Darf dann noch kurz warmherziger Bernhardiner (ach ja, die alten Ottowitze) spielen und das gerade von Campari geklaute Geld an Arme (und Beine, hähä) verteilen.

Ich hatte es schon fast nicht vermisst…

Wechselszene!

Bison und Balrog machen ein wenig Sandsacktraining, nur dass Bisons Sandsack ordentlich am Bluten ist. Arme Candarre.

Szenen… uff…
Klein und Maya diskutieren mal wieder ein wenig. Netterweise glaubt man, dass Chun ne wütende Stripperin war. Harr harr. Sie hat laut Maya ein paar der gefährlichsten Gangster geplättet. Und diese „gefährlichsten Gangster“ waren „nur“ die Bodyguards irgend so einer Ische? Man kommt zu der Erkenntnis: „Sie wollte ein Zeichen setzen.“ Äh, o.k. Ihr macht das schon. Heidewitzka.
Irgendein 1-Satz-Halbstatistenscherge darf die einzige logische Idee haben. Man könnte ja mal auf den Videobändern des Clubs nach Anhaltspunkten suchen, wer zu Teufel das ist. Gesagt, Tuen getan [/Onkel Hotte]. Maya rennt mit einer recht portraitartig wirkenden Schwarzweißfotokopie durch die Slums und haut alles und jeden an, ob sie das Mädel schon mal gesehen haben. Aber da Chun Li jetzt der Robin Hood der Bangkokslums ist, verrät keiner was. Übrigens ganz schön belebt hier, dafür, dass die alle rausgekickt worden sind.

Szenen einer Ehe. Also, ich meine Wechsel…
Als Bonus gibt es nicht nur den Wechsel, sondern auch gleich eine von Gen übersülzte Rückblende auf Bisons Jugend. Woher Gen den ganzen Scheiß auch immer wissen kann. Vorsicht, jetzt wird es (mal wieder) arg doof:
Bison war als Baby schon Waise und keiner kümmerte sich um ihn, obwohl er irgendwie ganz doll krank war. *schluchz* Weil er so ein harter Hund ist, überlebte er trotzdem… als BABY, obwohl sich KEINER um ihn kümmert! Cut, und er ist ein arschiger Teen und dann ein arschiger, eindeutig blondierter Twen mit besserer Hälfte, die auch noch bratengeröhrt ist. Was gibt es also Schöneres, als einen Ausflug in die von Dämonen und schlechten CGI-Effekten bevölkerte… ööh, Dämonenhöhle. Er fängt an, ihr Leibchen aufzuknöpfen und das pralle Bäuchlein zu streicheln und…
SPLORTSCH
rammt er ihr die Hände in den Wanst und reißt ihr das Kind, eine Tochter, aus den Innereien. Ich bin leicht perplex. Nicht wegen der Insane-Bullshit-Szene, die ich gerade sehe, sondern weil Gen drüberlabert. Denn dieses kleine Freudengemetzel hatte einzig und allein zum Ziel, Bisons Gewissen auf seine Tochter abzuschieben, damit er ungestört ein Böser Wicht sein kann. Ich bin sprachlos.

Und weil er jetzt knallhart und gewissenlos ist, wurde er ein IMMOBILIENHAI. Genau, das erklärt alles. Mamamia.

Kommen wir mal auf den Teppich zurück… zwar nur kurz, aber Gen schickt Chun Li zum Einkaufen. Nicht, weil er eine faule Socke ist, sondern weil er erschnüffeln kann, dass Gefahr im Anzug ist. Recht hat er, denn der Anzug, gefüllt von Balrog, steigt gerade aus ner Limousine und verlangt „den RAKETENWERFER“. Keine halben Sachen, wa? Weil er auch ein wenig sadistisch veranlagt ist, schickt er vorher noch ein paar Henchmen in Gens Tempeldachbudendings. Die werden natürlich alle von ihm fertig gemacht und BOOM. Explosion! Also, na ja, auf das heile Haus draufkopierter Effekt.
Chun Li steht zwar noch in der Druckwelle, überlebt aber hustend und röchelnd. Zeit für den großen emotionalen Moment des Films: Sie findet Gens Kettenanhänger und bricht quiekend, schluchzend und schreiend zusammen. In mir schreit es auch. Es schreit: „UNGLAUBWÜRDIG!“

Die Blende rettet uns.
Aber nur kurz, denn nachdem Bison im Vega damit beauftragt hat, Chun Li zu entleiben (woher weiß der eigentlich, dass die noch lebt?) geht es auch schon weiter mit

Stieg Larssons VerBLENDUNG! (HAHA, ich bin SO witzig!)
Klein am Investigieren. Er weiß auf einmal, nach wem er suchen muss, und findet tatsächlich eine browserlose Internetseite über Chun Lis Verschwinden. Aber die hat sich doch verabschiedet, warum wird sie jetzt vermisst? Frauenlogik?

Na? Richtig, egal! Szenenwechsel.
Chun latscht recht sinnfrei durch die Straßen, bemerkt einen Verfolger, der wohl sonst niemandem auffällt, obwohl er eine silberglänzende Maske und eine riesige Messerkralle trägt. Sie versucht durch leicht deplaziert wirkendes Parcours-Gerenne zu Entkommen, doch Vega folgt… schwer atmend.
Ich kann mich (wie an so vielen Stellen dieses Reviews auch) nur wiederholen und sagen, der Kampf ist schön solide. Bis die wieder mit dem beschissenen Wire-Fu anfangen. Menno.
Anstelle eines grazilen Schönlings bekommen wir hier als Krallenmann einen bulligen Predator-Verschnitt. Seltsam. Für den Moment der Demaskierung darf der Stuntman kurz gegen Taboo (der heißt halt so) ausgetauscht werden. Berechtigterweise beleidigt sie sein Affengesicht und bewirft ihn mit Kreissägeblättern, die da mal eben so rumliegen. Mir läuft langsam das Resthirn aus den Ohren.
Nachdem sie ihm noch mal ordentlich ins Gesicht gelatscht hat, hängt sie ihn kopfüber an ein paar Kabel.

Und Blende.
Um dann doch mal wieder so ein wenig Storyentwicklung zu betreiben, lässt sich Chun Li am Hafen blicken und verhaut einen Schiffereihandelsfachangestellten, um Infos zu bekommen, die sie eigentlich schon hatte, und erfährt dementsprechend auch nicht wirklich was Neues. Na gut, sie weiß jetzt, wann das Schiff ankommt.

Los Wechslos de la Scena.
Klein betritt die Dienststelle. Alle anderen gehen. Nachvollziehbar, ich würde auch das Feld räumen, wenn der Typ auf mich zuhalten würde. Allein schon, um möglichem Hirnschwund vorzubeugen. Es stellt sich heraus, dass die Einheit von dem Fall abgezogen wird. Und deswegen wird gleich das ganze Büro von denen dicht gemacht? Konsequent, gefällt mir.
Klein(lich) will alleine weitermachen und versteht alle anderen nicht, die, wie es sich gehört, auf den Befehl von oben hören und packen. Während also einer nach dem anderen seinen Pappkarton an Mr. Interpol vorbeischiebt, frage ich mich nicht zum ersten Mal, warum der eigentlich immer so doof guckt. Soll das schlussendlich so was, wie ein Markenzeichen sein? Bitte nicht.

Mein Blick verschwimmt für einen Augenblick… ach ne, doch nur ne Blende.

Ein Reim:
Wer kraxelt so spät durch Nacht und Wind?
Es ist Chun Li, lass sie machen, die spinnt.

Hoch oben auf einem Hafenkran will sie wohl die „Ladung“ abfangen, wird aber von ein paar vorsorglich platzierten Snipern aufs Korn genommen. Sie akrobatet zu ihrem Glück von hinnen und ich bekomme erneut den drang zu dichten:

Was tat es euch, das Wire-Fu?
So lasst es doch in Ruh.

Bei der Flucht per Pedes wird sie jedoch von Soldaten noch und nöcher umringt und Bison gedeiht ihr eine Begrüßungsfaust an. Er stellt etwas erstaunt genau DAS fest, was Cannelloni ihm ja weitersagen sollte: Chun Li ist „kein Schulmädchen mehr“. Achissdasso? Mit Mitte bis Ende Zwanzig sollte man das doch zumindest hoffen dürfen. Gott, sind die alle merkbefreit.

In einem kleinen Lagerhaus MITTEN IN DEN SLUMS(!) erwacht unser Lichen gefesselt auf einem Stuhl, während Balrog, der geoutete Sadist, sich an ihrer Pein sichtlich ergötzt. Noch viel mehr freut es ihn jedoch, als er ihr den leicht lädierten Herrn Papa vor die gebundenen Füßlis werfen darf. Jetzt erfahren wir auch, dass es über 10 Jahre her ist, dass er entführt wurde. Und das erste, was ihrn Vaaader interessiert, ist, warum sie ihn gesucht hat. Das frag ich mich aber auch, vor allem: warum erst nach 10 Jahren? Ihre recht dünne, doch scheinbar völlig ausreichende Antwort: „Es ging nicht anders.“
Papa konstatiert zu Recht, dass er sich dann den ganzen Stress, um sie aus der ganzen Sache rauszuhalten, getrost hätte sparen können. Daraufhin beichtet das Töchterchen brav, dass es an ihrer eigenen Blödheit liegt, dass nu beide da gefesselt hocken… wunschdenke ich mir zumindest zusammen. Ist ja auch egal, denn hier kommt Bison.
Und der will nicht irgendwas aushandeln oder erklären, er will einfach nur zeigen, dass er mindestens ne genau so fiese Sau wie Chun Li ist. Zeigt er dann auch gleich und knackt Daddies Genick so geschätzte 30 cm von ihrem Gesicht entfernt. Point taken, das war fies!
Schade, dass man Chun das Geflenne immer noch nicht abkauft, während Kadaverpapa entsorgt wird. Nun sollen zwei Henchmen sich um den Rest des Li-Clans kümmern und das Küken killen. Als wäre es je eine gute Idee gewesen, schlecht bezahltes Personal die wirklich wichtigen Dinge tun zu lassen. Auf jeden Fall freuen sich die Jungs schon auf ein wenig Demanzipation und etwas Spanking. Letzteres geschieht auch flugs genug, nur anders als beabsichtigt. Denn nachdem sie an ihren Fesseln gen Hüttendach gezerrt wurde, entledigt sie sich der zwei Anzugträger in einem stark unübersichtlichen Wire-Fu-Fight mit SICHTBAREM Wire (halt das Seil, von dem sie baumelt).
Scheinbar wurde mit ähnlichem gerechnet, denn sobald sie das Lagerhaus verlässt, ballert und knallt es ordentlich um sie herum. Ein ganzer Pulk von Böslingen verfolgt sie, nur Balrog erweist sich erneut als die Leuchte des Films: Er fährt mitm Auto einmal um den Block und kommt direkt vor der verdutzten Flüchtenden zum Stehen. Hau se um. Weil irgendein doofes Gör auf die Straße rennt und irgendein Henchman nen nervösen Abzugsfinger hat, kann sie sich heroisch zwischen Kind und Kugel schmeißen.
Und JETZT fangen die Slummies (von denen es, wie gesagt, mehr gibt, als es nach der Räumung der Slums logisch erschiene) an, sich zu wehren und werfen mit Obst, Gemüse und faulen Steinen. Mit derart abgelenkten Verfolgern kann sich das Lilein in eine Gasse schleppen in der ein… brennender Bastkorb steht. Sinnfreie Szene Nr. 666 deucht es mir. Und wer tritt da unspektakulär aus dem giftigen Qualm? Jawollsen, Onkel Gen lebt noch und schleift sie in einen neuen Hideout.
Das wäre doch der perfekte Zeitpunkt für eine…

Ah, da ist sie ja auch schon. Hallo Blende.
Hm, das neue Versteck sieht verdächtig nach dem alten Versteck aus. Gibt es da vielleicht so eine Art Fertighausfirma, die kleine Dojotempel auf Befehl auf beliebige Häuserdächer zimmert?
Chun Li hat einen heftigen Make-Up-Effekt… ich meine, Streifschuss am Arm. Gens einzige Reaktion darauf: „Bring ich in Ordnung.“
Dafür muss sie aber leider, leider nackig in einen Waschzuber steigen. Hat er schon gefickt eingeschädelt, der alte geile Bock.
Er wuselt kurz mit flacher Hand über die Stelle und Zack wird aus dem Streifschuss eine fette Gumminarbe. Das ganze Prozedere hat ihn dann auch fast fünf Sekunden seiner und unserer Lebenszeit gekostet. Ich wette, der könnte auch Krebs und AIDS heilen.

Wir verlieren uns kurz in einem Blendengasmus (mehrere Blenden ineinander verwoben).

Und erneut ein Zack und Chun Li hat den Energieball perfektioniert. Reicht auch schon.

Szenenwechsel (ich bin kreativ leer).
Wir machen noch einmal das Hafenspielchen. Der arme vertrimmte Typ vom letzten Mal fängt fast an zu weinen und, das kommt jetzt vielleicht etwas out of context, aber ich muss hier mal was loswerden: Dieser Hafenvorsteher ist der attraktivste Mensch im ganzen Film. Ich habe keinerlei gleichgeschlechtliche oder unterschwellig unentschiedene Ambitionen, aber DAS ist ein verdammt noch mal gutaussehender Kerl.
Wo war ich? Ach ja, Chun will diesmal bitte gerne die wirkliche Wahrheit hören. Also, wann das doofe Schiff nun ankommt. Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil, denn sie glaubt ihm erst, als er ihr versichert, dass die jetzige Auskunft richtig sein muss, IMMERHIN STEHT DIE ZEIT HINTER IHM AN EINER TAFEL!!! Mal außen vor gelassen, dass er da ja sonst welchen Schmu hätte hinschreiben können.
„Chris, wie oft denn noch? Du sollst das Glas fallen lassen. Nicht nur so tun!“

Jetzt kriegen wir etwas zu sehen, dass ich auch bei wiederholter Betrachtung nicht für ernst gemeint halten kann. Ach ja, wir haben natürlich die Szene gewechselt.
Also, Klein macht sich in seiner Bude einen Whisky. Plötzlich steht Chun Li vor ihm, in seiner Wohnung, und er lässt mit der allerallerallerschlechtesten schauspielerischen Leistung dies- und jenseits des Oriongürtels (fragt nicht) sein Glas vor „Schreck“ fallen.
Ich will nicht glauben, was ich da sehe. Nein, ich weigere mich einfach. Was willst du machen, Film? Nichts kannst du machen, HA!
Warum auch immer entschließen sich die zwei nun zusammenzuarbeiten, um Bison bei Ankunft der Ladung hops zu nehmen.

Ist natürlich eine Superausrede um langsam zum Hafen rüberzublenden.

Das gesamte Interpol-Team hat sich in das Büro des schicken Kerls eingenistet und diesen professionell mit Ductape an dessen Stuhl fixiert. Da steht auf einmal Maya mit einem loyalen, voll ausgerüsteten SWAT-Team vor der Tür. Ich wusste gar nicht, dass die in Bangkok auch so heißen, aber auf deren Wagen und Uniformen steht groß und fett „S.W.A.T.“ Sachen gibt’s.

Bison kommt an, hat aber scheinbar wieder einen Tipp gekriegt, denn auch er hat sein gesamtes Regiment dabei. Klein leuchtet’s auf, dass da was nach Faulem müffelt, und liegt sogar richtig. Das Büro ist vermint und alle verlassen flugs das Gebäude. Wenn mich nicht alles täuscht, ist der festgepappte Kerl immer noch festgepappt, als Klein aus der Tür und vor einer reinkopierten Explosion davon springt/fällt.
Das heißt also, dass wir hier eine Abteilung von Interpol, einer internationalen polizeilichen Organisation, haben, die in einem völlig unbekannten und dem Feind gehörenden Terrain ihr Lager aufschlägt und nicht mal auf die Idee kommt, die eigene Unterkunft nach wenigstens Wanzen oder der ein oder anderen Bombe zu filzen? Meine Stirn ist das Magazin, meine Hand ist der Schnapphahn, ich klinge wie ein Maschinengewehr.
Aber egal, denn jetzt kommt ACTION™! Da findet ein heilloser Shootout mit ordentlich Opfern auf beiden Seiten statt. Alles ballert, nur Chun Li grätscht zwischendurch immer mal wieder rein. Mädel, du solltest seit zwei drei Szenen wissen, dass du NICHT kugelsicher bist.
Klein ist ein Meisterschütze. Er trifft mit jeder verdammten Kugel!
Nun sehen wir auch endlich mal das ominöse Schiff. Hm, da kann man schon verstehen, dass man den Zoll besticht oder etwas unter Druck setzt. Die Kiste ist eindeutig nicht mehr seetauglich.

Gen hat sich schon an Bord geschlichen und zerkloppt gnadenlos die Flasche Hochprozentigen in den Händen eines Matrosen und dann diesen selbst.
Chun Li findet unterdessen eine ominös russisch labernde Tussi auf dem Kahn, lässt die aber erst mal links liegen.
Wir hüpfen jetzt herzallerliebst zwischen mehreren Schauplätzen im Sekundentakt hin und her, also versuch ich es mal ein wenig aufzudröseln: Gen bekommt es im ööh Maschinenraum (?) mit Balrog zu tun, der ihn erst mit Gasflaschen bewirft und dann auch noch damit verhaut. Als der Dicke irgendwas durchhaut, kommt der alte Kampfkünstler auf eine Idee: Er rammt dem Oberhenchman ein dünnes Rohr in die Brust, worauf dieser, abhängig davon, wie man den „Effekt“ jetzt auslegt, entweder cryomäßig schockgefrostet wird oder doch anfängt unter der eigenen Haut zu kochen. Die Wahl ist hier wohl Geschmackssache.
Währenddessen gibt es draußen noch ein wenig Rumgeballere mit vielen Opfern. Im Hintergrund hört man das Geschrappe eines Hubschrapp… schraubers. Trotzdem braucht es eine Weile, bis die Gutenfraktion langsam checkt, dass da Onkel Bison gerade die sprichwörtliche Flatter macht. Sind halt auch nicht wirklich die Hellsten, unsere Helden.
Gleichzeitig hat Gen, durch Balrogs letzte Worte, das Geheimnis um die Ladung entschlüsseln können: Das Russenmädel ist „Die Weiße Rose“, vereinfachenderweise heißt sie dann halt auch gleich Rose. Und um dieses detektivische Glanzstück auch in seiner ganzen Pracht abfeiern zu können, gibt es einen Rückblick auf den Baby-Bison-Splatter und die Entdeckung Roses von vor einer Minute. Soll ja Leute geben, die ne kurze Aufmerksamkeitsspanne… guck mal, ein Eichhörnchen!
Gen liefert noch einen ordentlichen Klops ab, indem er behauptet, Bison wäre die ganze Zeit auf der Suche nach Rose gewesen… O.K. aber warum? Ich meine, er hat sie frühgehandkaiserschnitten, um ihr sein Gewissen aufzudrängen und dann? Hat er sie dann einfach da liegen lassen? Was für ein Hirnfrost.

Wir springen mal Continuity wahrend aufs Shadaloo-Anwesen, wo Papa und Tochter sich freuen, einander gefunden zu haben. D’awwww… Family Reunions make me cry like a river… NOT!
Was mich an dem ganzen Heititei stutzig werden lässt: wenn olle Bison völlig gewissenlos und absolut böse ist, warum verhätschelt und vertätschelt er dann seine Tochter so? Müsste er die nicht einfach abmurksen, so ein Böswatz wie er ja behauptet zu sein?
Die arme Rose scheint eine kleine Muskelkrankheit zu haben, zumindest entgleisen ihr alle paar Sekunden die Gesichtszüge und zwar nicht zu ihrem optischen Vorteil.

Jetzt wird erst mal die bisonsche Tiefgarage von Interpol, Pozilei und Wannabe-Ninja (Chun Li halt) infiltriert. Weitere Statisten müssen dran glauben. Klein posed wie in einem schlechten Film, warte, hey, dann passt’s ja. Chun Li hat es sogar drauf, bei einem Stealth Kill (und ja, sie mördert wieder freudig drauf los) zu akrobatisieren und zu wire-fuen. Unimposant, muss man schon sagen.
Klein ballert währenddessen alles um, was ihm vor den Lauf kommt… entschädigt leider nicht fürs Doofsein. In einer etwas schickeren Location gibt es jetzt erst mal Gen vs. Bison. Der hat ganz geschmackvoll eine Art äh BISON (das kuhartige Vieh mit den Hörnern) als wandbedeckendes Gemälde. Jessas.
Da Herr McDonough nicht so wirklich der Oberhammer-Martial-Artist ist, gibt es für ihn nur einen Super… ääh… Auflade-Kick. Er tritt Gen in den Bauch, Tigergebrüll ist zu hören (wirklich, keine Ahnung) und erst DANN fliegt dieser weg und quer durch den Raum.
Ich fasse es mal so zusammen: Bison kann nicht kämpfen und wird auch schön schlecht SO in Szene gesetzt, dass es weiterhin auch nicht so aussieht. Oder so.

Unterdessen schnappt sich Klein etwas Frischfleisch, ergo die blutjunge Rose. ist aber auch nur ein kleiner Zwischentake, dann geht’s weiter mit Gekloppe.
Immer wenn Bison läuft oder zuhaut, grummelt es großkatzenartig. Er kriegt mit, dass Rose verschwindibus gegangen ist, und wird jetzt aber mal so richtig maulig. Gen darf erneut den Herrenschuh Größe 46 2/3 (ich hab nachgemessen) kosten und schwebt an unsichtbaren Seilen baumelnd durch ein Scheibchen Glas auf die Terrasse.
Chun Li, Retterin aus ärgsten Nöten kommt zu Hülf… an einem Haken angeschwungen (also jetzt mal ehrlich, Dabbelju Tie Eff?).
Sie fängt an, den armen Bison mit einem wirklich riesigen Bambusstock zu vertrimmen. Also drei Meter hat das Holz bestimmt. Sieht schmerzhaft aus. Alles schick, bis auf ein, zwei Wire-Fu-Einlagen. Als der Anzugträger anfängt, sich ernsthaft zu wehren, dürfen wir den zweitschlechtesten CGI-Effekt des ganzen Filmes bewund… auslachen. Nämlich als Chun Li, also, eine wirklich billige Computeranimation, in ein Bambusgerüst kracht.

Deswegen schaltet sie auch langsam wieder in den FS(Fiese Sau)-Modus und haut ihm ne Ladung Zement in die Augen… na hoffentlich kein schnelltrocknender. Blind, wie er nun ist, und ausgerechnet am Rand des Gerüstes steht (so ein Zufall aber auch), muss er nicht mit ansehen, wie uns Chun Li nun den wirklich grottigsten Effekt regelrecht um die Ohren haut. Sie hampelt, es funkelt und ein ganz doll billiger Energieball energieballt Bison in die Körpermitte und lässt ihn an seiner Wire-Fu-Reißleine ein Stockwerk tiefer schwingen… ich meine: und lässt ihn ein ganzes Stockwerk tiefer stürzen.
Da liegt er nun, den Kopf leicht über den Rand geschoben (wichtig!) und leicht bewegungsunfähig.
Chun hat währenddessen wohl ihr eigenes Gewissen kurz irgendwo zwischengeparkt, denn anders kann ich mir den folgenden Dick-Move nicht erklären: Sie wartet absichtlich, bis Klein mit Rose im Schlepptau an die frische Luft kommt, schaut sie noch mal durchdringend an und schwingt sich dann am… äh… springt dann Bison so an den Hals, dass sie ihm durch den Schwung das Gesicht auf den Rücken dreht… inkl. miesestem Knackgeräusch. Ja, so macht man sich neue Freunde. Rose bringt hier wahres Schauspieltalent zum tragen, ich würde ihr zutrauen, dass sie gleich anfängt zu Kotzen… ich tät es an ihrer Stelle.
Nettes Detail, Klein lobt Chun für den Kill sogar noch ausführlich.

Epilogue Time. (Schon? Schade… als ob.)
Wer hätte es gedacht, Klein und Maya labern Scheiß… uninteressant, wird ignoriert.
Chun Li hockt an nun Mamis UND Papis Grab und hey, den hab ich noch gar nicht vermisst, der Voiceover ist wieder da: „Ich weiß nicht, ob mein Vater dieses Leben für mich gewählt hätte… aber vielleicht doch…!“
Texte, die das Leben schreibt. Ich muss mir eine Träne verdrücken. Ruhe in Frieden, deutsche Sprache.
Nun ist Chun Teil des Spinnennetzordens. Gen ist auch da und hat sogar Arbeit für sie. Als wohl nett gemeinten Superhint hält er ihr einen Zeitungsausschnitt unter die Nase. „Street Fighter Tournament“ steht da und da soll ein supitoller Kämpfer mitmachen, Ryu (natürlich schön falsch ‚Rei-U’ ausgesprochen)!!! Sie lehnt dankend ab und wir empfangen dankend das Ende.

Dann anal-ysieren wir den Haufen mal (Alter, Fips Asmussen, ich bin dein Vater!).

Die Story ist natürlich herrlichster Kappes. Bis auf zwei Ausnahmen ist keiner mehr das, was er in der Vorlage mal war:

Chun Li wird von der taffen Hongkongpolizistin zu einem weinerlich verzogenem Gör mit überreichem Daddy UND von der asiatischen Schönheit mit den Killerschenkeln zu einem dürren Klappergestell, die vielleicht noch ein Zwölftel Asiaexotik im Genpool hat, wenn überhaupt.
Das Problem mit Bison hab ich ja schon erklärt.
Charlie, der hier in Nash als selten dämlicher Interpolsupercop auftaucht, ereilt die wohl schlimmste Interpretation.
Gen ist zumindest rudimentär zu erkenne, wird aber trotzdem vom uralten Killerzausel zum middle-aged Wu Shu Master. Das nu ausgerechnet der sowas wie einen Feuerball (Ha Do Ken *abnerd*) hervorzaubern kann, verärgert den Wissenden natürlich.
Vega haben wir ja auch schon abgefrühstückt.
Sei nur noch anzumerken, dass Balrog hier einige Charaktereigenschaften des von mir schmerzlich vermissten Sagat mit auf den Weg bekommen zu haben scheint.

Den Personen, die für Kram wie Handlung und Dialog zuständig waren, habe ich ja weiter oben schon meine besten Wünsche für die Zukunft mitgeteilt. Kommen wir also mal schnell zu den Nasen, die Geld dafür bekommen haben, hier rumzuhampeln:

Christine Kreuk („Smallville“, „Snow White“ – die schlechte TV-Neuverfilmung) als unsere Hauptheldin ist bös kaka. Sie sieht aus, als hätte sie sich vor Ort (es wurde on Location in Bangkog gedreht) die ein oder andere schwere Krankheit eingefangen und nicht wirklich auskuriert. Ihr mimisches Talent schwankt zwischen „Nicht ausmachbar“ über „dilletantisch“ bis „auslachwürdig“. In den raren Kampfszenen wird sie ganz nett in Szene gesetzt bzw. gedoublet. Außerdem looked sie alles andere als asiatisch, aber das sollte man an dieser Stelle vielleicht schon mitbekommen haben.
Neal McDonough („Desperate Housewifes“, „Flags of our Fathers“) mimt den völlig in die Binsen gegangenen Bison und wirkt wie sein abgedrehter Psychopathencharakter bei den verzweifelten Hausfrauen, der sich irgendwie im Set geirrt hat. Hinzu kommt noch ein tragischer Umstand, mit dem viele Filme, die einen „klassischen“ Oberbösewicht vorzuweisen haben, geschlagen sind: Es wurde aufgrund von Charisma und Ausstrahlung, einfach mal wieder darauf verzichtet, zu beachten, dass der Herr auch ein wenig kämpfen kann. Kann er nämlich nicht und das sieht man halt sehr deutlich.
Robin Shou („Mortal Kombat“, „Beverly Hills Ninja“) arbeitet routiniert und hat ja auch schon Erfahrung mit (wesentlich besseren, aber auch ähnlich grottigen) Videospielumsetzungen. Dass ihm die Rolle nicht gerade auf den Leib geschneidert ist, wollen wir ihm mal ausnahmsweise nicht zur Last legen. Doof ist es trotzdem. Er ist nun mal eher sowas wie ein Middle-Aged Fighter und kein altehrwürdiger Meister, wie es der Film doch arg gewollt impliziert.
Michael Clarke Duncan („The Green Mile“, „Sin City“) wird hier in einer Nebenrolle als Balrog verheizt. Im Gegensatz zu ALLEN ANDEREN Beteiligten scheint er der einzige zu sein, der so etwas wie ein wenig Spielfreude mitbringt. Und das merkt man. Das merkt man gewaltig. Wenn Duncan den Bison gegeben hätte (mit einer etwas originalgetreueren Richtung des Charakters), wäre das wohl eher zu akzeptieren gewesen als das schlussendliche Ergebnis. trotzdem Hut ab, dass er sich zu so etwas hat hinreißen lassen.
Chris Klein („American Pie“ und alles andere will ich gar nicht mehr wissen und schaue deswegen auch nicht extra nach)… oweia… Chris Klein ist ein, nein, ist KEIN Schauspieler! Ich weiß nicht genau, was er ist, aber definitiv kein Schauspieler. Wer es nicht einmal schafft, ein Whiskeyglas fallen zu lassen, gehört standesamtlich aller Vorzüge eines Schauspielers enthoben und für immer von allen Leinwänden der Welt verbannt.
Als kleiner Shocker kam mir die Demaskierung Vegas. Ich dachte nur: „Mensch, der sieht ja aus, wie der komische langhaarige Rapper von den Black Eyed Peas…“ Guck mal einer Schau, der sah nicht nur so aus. Hier gibt sich „Taboo“ die Ehre, kurz für den Schocking Moment der Maskenverlustierung einzuspringen und sich den Rest der Zeit schön doublen zu lassen… behaupte ich mal.
MOON BLOODGOOD („Terminator Salvation“, „Pathfinder“) heißt wirklich so, kein Künstlername, nur Awesome Parents, behaupte ich mal (heute kommen mir die Behauptungen aber wieder rausgeflutscht, hach). Solange sie die Klappe hält, kann man zumindest ungestört hingucken. Im Making Of wird verraten, dass ihre Rolle homöopathische Spuren vom „SFIV“-Newcomer Vice beinhalten soll. Wird aber auch nur dann sichtbar, wenn man, wie halt im Making Of, die Bilder nebeneinander packt und kommentiert.

Die Kamera ist routiniert und in den Actionszenen schön unwackelig, soll heißen, man kann den Kämpfen gut folgen, auch wenn sie nicht unbedingt das Spannendste sind und zum Schluss hin immer hilariöser werden. Was amerikanische Produktionen aus dem Mittelfeld wohl immer noch nicht hinkriegen, ist und bleibt die Wire Fu Action. Ergo sieht alles, was über „normales“ Kämpfen hinausgeht, weiterhin einfach zu unecht aus und lässt die Protagonisten in den einzelnen Fällen schön lustig durch die Gegend baumeln.

Wo der Streifen wirklich ordentlich versagt, sind die CGI-Effekte. Der Energieball sieht in seiner finalen Anwendung einfach nur bescheuert aus. DAS kriegen Amateure mit Freeware erwiesenermaßen zuhause besser hin. Ein, zwei Mal werden auch andere Dinge lieber durch den PC dargestellt, als den Schauspielern/Stuntleuten unnötige Gefahren anheim zu bringen. Und das sieht man dann auch ziemlich gut.

Auf Cut und Editing muss ich hier wohl nicht extra noch mal eingehen oder?

Regisseur Andrzej Bartkowiak, auf dessen Konto eigentlich auch ein paar mittelmäßige bis gute Filme gehen („Dantes Peak“, respektive „Falling Down“), war wohl entweder die ganze Zeit auf chinesischem Opium oder (wahrscheinlicher) morgens am Set um alle zu Begrüßen und dann nicht mehr da.
Schreiber (als ob) Justin Marks fiel zumindest mir bis jetzt durch nichts Außergewöhnliches auf, hat aber laut IMDB schon den Auftrag die nächste Game-Verfilmung zu verhunzen, diesmal „Shadow of the Colossus“. Ich ahne epic failendes. Nimm diesem Kerl bitte jemand alle seine Stifte, Schreibmaschinen und Pinsel weg? Und wenn es sein musst, steckt ihn in eine gut gepolsterte Zelle, in der er es nicht schafft, sich den Finger anzuritzen, um mit seinem Blut noch mehr Schwachsinn zusammenzuschmieren. Danke im Voraus.

An der DVD gibt es eigentlich nicht viel zu meckern. Glasklares Bild (1.77:1… wird schon stimmen…), kräftige Farben, schöne Kontraste, Super Sound, auch wenn mir der komische Rap-Titelsong (wahrscheinlich von Tattoo) nicht unbedingt die Hose aufmacht.

Extras: Ein Making Of, in welchem sich alle Beteiligten so dermaßen ernst nehmen, dass man nach dem Schauen den ganzen Film noch mal extra wegen dieser Ernsthaftigkeit auslachen muss. Ja, so ernst nehmen die sich und denken auch noch, den Fans des Spiels einen Gefallen getan zu haben. Oh Gott, sterbt. Bitte.
Dazu gibt es noch ein paar Trailer, eine Featuerette und Extra-Interviews mit einmal Christine Kreuk und Chris Klein in einem Block und Michael Clarke Duncan, Neal McDonough sowie Taboo. Da wurde wohl eindeutig nach IQ selektiert. Außerdem gibt es noch ein paar Outtakes, die ob ihrer Blödheit wohl auch im Film nicht weiter aufgefallen wären. Wobei hier anzumerken ist, dass durch ein paar der herausgeschnittenen Szenen, zwar nicht die Doofheit, aber zumindest die Motive Kleins im Zusammenhang mit der extensiven Verfolgung Bisons, billig, aber wenigstens nachvollziehbar erklärt werden. (Der Miesmacher hat Kleins Frau und Kind auf dem Gewissen.) Hätte die Grütze aber auch nicht mehr gerettet.
Und ein Wechselcover.

Fazit: Augen und Ohren bluten. Hand und Stirn werden wohl noch eine Weile vor Schmerz brennen. Und mein Hirn hat jetzt dieselbe Konsistenz und Färbung wie Blubbspinat. Ergo eine Empfehlung *großes HUST* für Trashologen, die sich gern masochistschen Freizeitbeschäftigungen hingeben und mal was anderes sehen wollen als wackelige Digicams und Plastikeingeweide. Hier gibt es hochpolierten Müll.

Ich habe Angst vor dem im Epilog angedeuteten Sequel!

Als kleinen Bonus gibt es hier den Link zur wohl ewig einzigen wirklich wahren Realverfilmung des Street-Fighter-Themas mit der ebenso ewig einzigen wirklich wahren Chun Li:
www.youtube.com/watch?v=55Z48SMWSHs

© 2010 Damien Crowley


BOMBEN-Skala: 4

BIER-Skala: 5


Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments