SS Hell Camp

 
  • Original-Titel: La bestia in calore
  • Alternative Titel: The Beast in Heat | SS Hell Camp | Horryfing Experiments of the S.S. Last Days | S.S. Experiment Camp 2 |
  • Regie: Luigi Batzella
  • Land: Italien
  • Jahr: 1977
  • Darsteller:

    Macha Magall, Gino Turini, Edilio Kim, Xiro Papas, Salvatore Baccaro


Vorwort

Heidewitzka, what a mess… Dem Gevatter Batzella verdanken wir ja u.a. den unbegreiflichen „Nude for Satan“. Sein Vertreter zur Natzilagerfilmwelle spielt sich streckenweise wie ein Genrespoof, so gloriously over the top ist das manchmal. Der Lager-Aspekt ist dabei aber eigentlich untergeordnet, das ist mehr ein Partisanen-Kriegsdrama, im „Lager“, eigentlich einem SS-HQ mit angeschlossenem Labor, sind wir ungefähr 15 Minuten der 80 Minuten Spielzeit.


Inhalt

Dr. Kratsch, die mindestens mal bisexuelle Nazischlampe, forscht dort am genetisch modifizierten Übermenschen, hat aber bislang einen (1) sexsüchtigen, Frauen totvögelnden Neandertaler geschaffen. Inwieweit man damit den Krieg gewinnen will, bleibt fraglich, aber die SS-Offiziere halten das für ’ne dolle Sache. In der Nähe des Nazi-Schlosses halten sich ein paar Partisanen versteckt, die demnächst angreifen wollen, sobald die Nazis vor den vorrückenden Allierten Reißaus nehmen. Auf dem Laufenden halten werden sie von Irene, die für die Partisanen die Geliebte des Nazikommandanten spielt und deswegen von den Dorfbewohnern angefeindet wird. Drago, der Brückenspreng-Spezialist der Partisanen, ist ein verdammter Gutmensch und will nicht mal Nazis umbringen (er sprengt Brücken erst, nachdem die Nazi-Truppentransporter drüber gefahren sind). Dann gibt’s noch den Pfaffen Don Lorenzo, der mit den Partisanen kooperiert und sie mit Futter versorgt. Die meiste Zeit des Films verbringen die Nazis damit, das Versteck der Partisanen zu suchen (und dafür wahllos irgendwelche Dorf-Schönheiten gefangen zu nehmen, die man nicht nur verhören und foltern, sondern anschließend dem Sexmonster zum Fraß vorwerfen kann), während die Partisanen diskutieren, ob man nun denn angreifen solle oder nicht. Teilweise ist das tatsächlich hysterisch doof in seiner Überzogenheit (Nazis entreißen einer Dorfmama ein Baby, werfen es in die Luft und ballern drauf), dann wieder wird die melodramatische Pathoskarte gezogen, als ob der Film tatsächlich irgendeine Art humanistische Message habe, dann werden wieder einem Mädel die Fingernägel ausgerissen oder nackte Kerle ausgepeitscht (der Film legt sich da keine gender gap auf, beide Geschlechter müssen einstecken und sich ausziehen), und dann wieder Stock Footage aus einem WK-Zwo-Kriegsfilm für Bombardierungen ausgepackt. Das Monster ist einfach ein extrem hässlicher Kerl – um seine Gesichtszüge weiter zu deformieren, sind praktisch alle Szenen, in der die Kamera auf ihn fokussiert, in einer Art Fischauge-Technik gefilmt. Am Ende wird die böse Nazischlampe Opfer ihrer eigenen Kreatur, wer hätt’s gedenkt, und Drago, der gerade seine No-Kill-Policy überarbeitet hat, latscht, ein totes Kind auf den Armen, bedeutungsschwanger monologisierend freiwillig in den Bombenhagel. It’s… weird. Oder anders ausgedrückt – die spinnen, die Römer.

1/5
(c) 2016 Dr. Acula


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