- Deutscher Titel: Species III
- Original-Titel: Species III
- Regie: Brad Turner
- Land: USA
- Jahr: 2004
- Darsteller:
Robin Dunne (Dean), Robert Knepper (Dr. Abbot), Sunny Mabrey (Sara), Amelia Cooke (Amelia), John Paul Picoc (Hastings), Michael Warren (Agent Wasach), Christopher Neam (Dr. Nicholas Turner), Patricia Bethune (Colleen), Joel Stoffer (Portus), Savanna Fields (junge Sara), Natasha Henstridge (Eve), Rick Dean (Cobb)
Vorwort
Unmittelbar nach den Geschehnissen aus Species II – die Militär-Ambulanz, die die Überreste von Eve abtransportiert, ist von Dr. Abbot, einem Universitätswissenschaftler, der eigene Pläne für die Alien-DNS hat, infiltriert. Eve bringt noch im Krankenwagen ein Kind zur Welt, ehe sie von einem Patrick-Abkömmling getötet wird (?). Abbot schnappt sich Eves Tochter und geht stiften… In seinem Kellerlabor forscht Abbot weiter an der außerirdischen DNS – seiner Meinung nach dürfte es im Rahmen des Möglichen liegen, die lästigen menschlichen Bestandteile aus dem Genbestand herauszufiltern und so einen „reinen“, durch irdische Krankheiten nicht zu beeindruckenden DNS-Strang zu schaffen. Sara, so nennt er sein Alien-Mädchen, entwickelt sich wie gehabt rasend schnell. Abbot rekrutiert den Studenten Dean, der, nachdem der böse Dr. Turner ihm das Budget für sein Fusionsreaktorprojekt gestrichen hat, beeindruckbar genug ist und sich gegen Credit-Teilung bereit erklärt, nicht nur am Sara-Projekt mitzuarbeiten, sondern auch anderweitige Komplizenschaft zu gewähren, so z.B. bei der Beseitigung von Turners Leiche (der hatte ein unrühmliches Zusammentreffen mit der ausgewachsenen und nackten Sara…).
Sara ist natürlich paarungswillig, aber gewöhnliche Menschen sind ob der höheren Reinheit ihrer Gene unter ihrer Würde. Trifft sich gut, dass Patrick sich so reichhaltig vermehrt hat – die „half-breeds“, die er zu verantworten hat, sind aber blöderweise kurz vor’m Auseinanderfallen ob praktisch nicht vorhandenen Immunsystems und erhoffen sich von Abbot (wie auch immer sie auf die Idee kommen…) Hilfe bei der Erhaltung ihrer Art. Tatsächlich gelingt es einem der half-breeds, Sara in die Koje zu kriegen, nur um zurückgewiesen zu werden, da Sara keinen Bock hat, sich mit kranken Schwächlingen zu paaren (mit wem überhaupt sie dann, aber naja… ich mach‘ mir hier wieder mehr Gedanken als der Drehbuchautor). Bei einer gewaltsamen half-breed-Attacke auf Abbots Labor beißt der tapfere Forscher (aufgrund Deans Dusseligkeit) ins Gras. Dean will das Herumfummeln an fremder DNS nun lassen, doch sein Zimmerkumpel Hastings sorgt dafür, dass die Schwierigkeiten nicht aufhören, er antwortet nämlich auf die verdächtige Internet-Freundschaftsanzeige einer gewissen Amelia, die sich von ihrem neuen Freund tiefgehende Genmanipulationskenntnisse erhofft. Hastings reicht als Qualifikation Deans Notizen ein und prompt ist Amelia zur Stelle, ihres Zeichens selbstverständlich ein half-breed und zwingt ihn dazu, Abbots Labor und Experimente wieder in Gang zu setzen. Kann Dean mit Hilfe des Regierungsagenten Wasach, der „inoffiziell“ bemüht ist, eine erneute Katastrophe zu verhindern, seinen Kumpel, die Menschheit und die schöne Sara retten?
Inhalt
Nach „Species II“ dauerte es schlappe sechs Jahre, bis MGM sich dazu durchringen konnte, das von Peter Medak und Chris Brancato mit Karacho an die Wand gefahrene Franchise exklusiv für den Heimvideomarkt zu reanimieren. Dem Newcomer Ben Ripley fiel die Aufgabe zu, die konfuse Geschichte aus dem zweiten Teil, ähm, „schlüssig“ fortzusetzen, zum Regisseur ernannte man den TV-Routinier Brad Turner, der zumindest mit 17 Episoden der Neuauflage von „The Outer Limits“ (plus vier Episoden der letzten „Twilight Zone“-Inkarnation) sowie einigen „Stargate“- und „Andromeda“-Episoden Erfahrung mit günstig produzierter SF-Ware hatte (und später zu einem der Stammregisseure von „24“ avancieren sollte). Klingt nicht gerade danach nach einem Prestige-Projekt, sondern sehr eindeutig nach der schlichten Willensbekundung, mit einem einigermaßen bekannten „Markennamen“ noch mal schnell und ohne großen Aufwand auf dem DTV-Sektor schnelle Kasse zu machen.
Da wundert’s einen nicht mehr, wenn vom immer noch recht namhaften Cast des zweiten Teils weit und breit niemand mehr zu sehen ist (nicht mal Michael Madsen, und der ist nicht wirklich wählerisch bei der Rollenauswahl), mit Ausnahme von Natasha Henstridge, die sich, um dem dritten Teil wenigstens einen Hauch von Legitimität zu verleihen, breitschlagen ließ, für eine „special appearance“ vorbeizuschauen (gut, nach dem Ende ihrer TV-Serie „She Spies“ hatte La Henstridge wohl eh nichts wesentlich besseres zu tun, und nach sieben abgezählten Screenminuten hat sie’s dann auch hinter sich).
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All das, und ein „cast of unknowns“ ist theoretisch noch nicht das absolute Todesurteil für einen Film, speziell einen, der nichts mehr anderes sein will als ein billiger Monsterreißer, aber „Species III“ macht schon mit der ersten Einstellung nach dem MGM-Logo klar, dass hier wirklich *gar nichts* gehen wird – ein extrem schlechter CGI-Effekt transformiert in den „Species“-Schriftzug, nur nicht einmal im „klassischen“ „Species“-Font, sondern etwas bestenfalls vage ähnlichem. Spätestens an dieser Stelle (d.h. so ca. nach 15 Sekunden, was rekordverdächtig sein dürfte) ist dem geneigten Fan klar – nobody gave a shit…
Und so haben wir dann mit Teil 3 den ersten „Species“-Film mit College-Studenten (dreißigjährigen College-Studenten natürlich) als Protagonisten – hoo-fuckin‘-ray! Das wollte ich doch schon immer sehen… mit diesen Ansatz tötet das Script natürlich jegliche Chance auf „Ernsthaftigkeit“, sondern ergibt sich kampflos bloßem Nonsens, für den sich Leute von Fred Olen Rays Kaliber schämen würden. In der Folge anstelle ausformulierter Drehbuchkritik einige Punkte, die selbst bei gelangweilter Nebenherbetrachtung sofort auffallen, nach dem Willen von Ben Ripley und Brad Turner aber vom Zuschauer sicher ignoriert werden sollen:
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– Ein doofer College-Professor WEISS von den „Species“-Vorfällen der ersten beiden Filme, kennt die Unterschiede zwischen Sil, Eve und Patrick-Nachkömmlingen, hat darüber Unterlagen und Videos im Kellerlabor und SCHMUGGELT SICH DANN IN EINE GOTTVERDAMMTE GEHEIMOPERATION DER ARMEE EIN, UM EIN ALIEN ZU ENTFÜHREN? BITTE???
(Ich müsste wahrscheinlich eigentlich nicht mehr weitermachen, denn allein dieser Satz zeigt ja klar und deutlich, wie hirnrissig-bescheuert-vollspastig das Script ist).
– College-Studenten haben „Projekte“ wie einen Fusionsreaktor (!), für den sie ein Budget haben, das ihnen gestrichen werden kann.
– College-Studenten, die nebenher Fusionsreaktoren bauen, müssen sich von Kommilitonen ob der Äußerung „Viren sind keine perfekten Lebewesen“ vorwerfen lassen, sie seien rassistisch.
– College-Professoren züchten heimlich im Keller Aliens ohne Schwachstellen, die unwidersprochen den Untergang der menschlichen Rasse einleiten werden, weil… ja… weil sie es können?
– College-Professoren züchten heimlich im Keller Aliens ohne Schwachstellen, die erwiesenermaßen gefährlich sind, und VERLÄSST SICH AUF IHR WORT, dass sie das Haus nicht verlässt und keinen Blödsinn machen.
– College-Professoren rekrutieren als Helferlein für diese Aktion College-Studenten, die sie nicht leiden können.
– College-Studenten helfen einem Professor, der sie nicht leiden kann, bei der Beseitigung von Leichen, inklusive der Leiche des Dekans!
– „half-breeds“, also Patrick-Abkömmlinge, identifizieren einen College-Professor als ihre „einzige Hoffnung“ auf Erhaltung der Art.
(Wir haben jetzt gerade mal die ersten 20 Minuten abgehandelt… okay, ich hör‘ auf, das macht schon jetzt keinen Spaß mehr).
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Belassen wir es dabei, dass „Species III“ auch in der Folge so ziemlich alles falsch macht, was falsch gemacht werden kann und nach Kräften den Intellekt des nicht völlig hirntoten Zuschauers permanent beleidigt; nichts ergibt sich schlüssig aus der Handlung, alles *ist* einfach so, wie der Film es postuliert (z.B. dass Sara sich nicht mehr mit normalen Menschen paaren will, aber auch die half-breeds ablehnt), außerdem ist ein generelles Unverständnis bzw. absichtliches Ignorieren von Zeitabläufen zu vermerken. Da schließt der Film unmittelbar an den zweiten Teil an, nur, um etwas später zu etablieren, dass *zwischen* Teil 2 und Teil 3 ein Regierungswechsel stattgefunden hat und die neue Regierung kein Interesse mehr an der Alien-Forschung hat (was nicht nur Blödsinn ist, weil selbst nach interner Logik des Films die Handlung von Teil 3 lediglich ein paar Wochen, wenn nicht nur Tage umfasst, sondern auch, weil Teil 2 bereits klargestellt hatte, dass das Alien-Forschungsprogramm „way beyond the President“ angesiedelt ist und es demzufolge ausgesprochen unglaubwürdig ist, dass statt einer großangelegten covert-Operation mit allen möglichen Experten nur noch ein einziger (in Worten: ein!) Agent in „unoffizieller“ Mission an der Sache arbeitet). Und dass half-breeds offensichtlich auch schon im Kinderstadium recht verfettet daher kommen und offensichtlich keine Schwierigkeiten damit haben, elaborate Websiten zu basteln und Ferraris zu fahren… naja, darüber reden wir nicht weiter.
Letztlich fällt Ripley überhaupt nichts ein, um die Story interessant zu halten – es ist eine endlose Abfolge von „Sara entdeckt potentiellen Partner und weist ihn zurück“ und „ein neuer half-breed findet Abbots Labor und versucht sich Alien-DNS anzueignen“ ohne echte Höhepunkte, ohne Spannungskurve, ohne… ja, ohne alles. Die Nichtigkeit der Geschichte wird dann auch noch auf geradezu elefantöse Länge aufgeblasen – „Species III“ quält sich über 107 Minuten (und ist damit länger als der erste Film), was völlig unnötig ist, und sogar noch künstlich aufgepäppelt wird, als Ripley einfällt, dass er für seine „Geschichte“ kein Ende hat und daher krampfhaft noch einen „Endgegner“ aufbauen muss (eine half-breed namens Amelia, die über eine FUCKIN‘ Website DNS-Experten sucht), was quasi die neunzig Minuten, die man zu diesem Zeitpunkt bereits überstanden hat, im Nachhinein völlig überflüssig macht, aber wenigstens noch einen äußerst lahmen tie-in für den Einbau des bewussten Fusionsreaktor im Showdown bietet. Blech.
Charaktere, die irgendwelche Eigenschaften haben, sucht man vergebens – Abbot ist genauso blass, langweilig und eindimensional wie Dean und Agent Wasach, angesichts Sara denkt man wehmütig an die Versalität des Eve-Charakters aus „Species II“ zurück (auch wenn „Species III“ krampfhaft versucht, den „Halb-Aliens sind ja auch irgendwo Menschen“-Punkt des zweiten Teils aufzugreifen und vielleicht sogar versucht, politisch korrekt für die Akzeptanz und das Lebensrecht „fremder Rassen“ zu kämpfen, dies aber eben auf furchtbar mißlungene Art und Weise).
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Brad Turners Regie ist fürchterlich einfallslos – sah das bei Medak im zweiten Teil noch alles wenigstens nach richtigem Film aus, ist Teil 3 genau das, was wir uns unter einer zwar routiniert, aber gelangweilt-unambitionierten Videoproduktion vorstellen. Kameraführung (besorgt vom Deutschen Christian Sebaldt, der schon „Starship Troopers 2“, „Resident Evil: Apocalypse“ und „FearDotCom“ fotografiert hatte, es also etwas dynamischer können sollte) und Schnitt bewegen sich auf solidem TV-Niveau, wenngleich mich die Beleuchtung des Films irgendwie undefinierbar stört (der Film hat einen für mich recht nervig hell-weichgezeichneten Look, ich kann’s nicht richtig beschreiben). Solides Handwerk, sicherlich, aber in keiner Sekunde gibt sich irgendeiner der am Film Beteiligten Mühe, das Resultat „größer als DTV“ erscheinen zu lassen. Die Sets sind billig, langweilig, uninspiriert (bis auf den Reaktor, der sicherlich den Löwenanteil des Budgets verschlungen hat), zu den Effekten werde ich noch gesondert kommen. Turner fehlt entweder die Fähigkeit oder der Wille, ein Script, sagen wir mal „kondensiert“ zu verfilmen, „Leerstellen“ wenn schon nicht zu streichen, dann wenigstens soweit zu kürzen, dass sie den Betrieb nicht aufhalten; es gibt für den Anspruch des Films, ein DTV-Sequel, das sich also schon notgedrungen auf die Action- und Horror-Einlagen konzentrieren muss, um die Klientel zufriedenzustellen, zu wenig Action und Horror, dafür viel zu viel langweiliges Gelabere (die einzige längere Dialogpassage, die mich schmunzeln ließ, war die, in der Sara sich von einer UFO-Gläubigen mitnehmen lässt und speziell Saras schockierte Reaktion, als die ihr erzählt, sie wisse, wie man sich bei einer Entführung durch Außerirdische verhalten muss). Wenn man das „Wesentliche“ von „Species III“ mitbekommen will, reicht es eigentlich, sich die ersten und die letzten 10 Minuten anzusehen, die 85 Minuten dazwischen sind nur nervtötend (und das in den ersten Minuten einiges als „Expositionsblock“ einiges an Material aus den beiden Vorgängern verwendet wird, gereicht „Species III“ nicht zum Vorteil).
Die wenigen Actionsequenzen sind eher ungünstig und unübersichtlich gestaltet, die Special FX leider Gottes ausgesprochen billig. Zwar versucht „Species III“ mit einer Handvoll äußerst ruppiger Gore-Einlagen zu punkten, die sind technisch aber eher mau (bis auf einen seltenen Rückgriff auf Teil 1, als Sara sich einen abgetrennten Arm nachwachsen lässt) und auch nicht von einer solchen Vielzahl, dass die Gorehounds und Splatterheadz sich darauf permanent einen abhobeln könnten… Recht prominent ins Bild gesetzt werden die Monster-Suits (wobei nach Filmlogik es den Aliens nunmehr offensichtlich möglich ist, relativ beliebig zwischen menschlicher und außerirdischer Erscheinungsform zu pendeln), die man nun nicht mehr durch puppetry oder motion-capturing aufpäppelt – die Anzüge sehen schlicht und ergreifend aus wie Monster-Suits in einem mittelprächtigen Billighorrorfilm; und das ist auch für das zweite Sequel eines Films, der in Sachen Effekttechnologie eine gewisse Vorreiterrolle übernommen hatte, unakzeptabel. Eine zweite, direkt aus dem ersten Film zitierte Szene, das „Schlüpfen“ Saras aus ihrem Kokon, muss ohne die schleimigen Ekel-Effekte auskommen, und verliert damit ihre Wirkung.
Nackte Tatsachen gibt’s nicht mehr so reichlich wie in den Vorgängern, auch wenn Mabrey und Cooke völlig blank ziehen.
Womit wir bei den darstellerischen Leistungen wären – Natasha Henstridge macht’s clever, kreischt nur ein bisschen, bringt ihren Nachwuchs zur Welt und lässt sich dann killen, und ist damit schon draußen, bevor der Film richtig in die Binsen geht. Robin Dunne, ein Spezialist für doofe Sequels („American Psycho II“, „The Skulls II“, „Eiskalte Engel II“) und biedere TV-Ware, schafft es in keiner Sekunde, uns seinen Charakter und seine Motivation wirklich glaubhaft zu machen (was aber auch größeren Mimen schwer fallen dürfte) und entscheidet sich daher konsequent für den „ich-versuch’s-gar-nicht-erst“-Ansatz. Gleiches gilt für Robert Knepper (der immerhin zur Stammbelegschaft von „Prison Break“ gehört und u.a. in „Hostage“, „Hitman“ und „Transporter 3“ am Werke ist), dem für die „mad scientist“-Rolle jegliche „grandeur“, der Wille zum overacting, der bei einer idiotischen Figur wie der seinen einfach dazugehört, um überhaupt einen Effekt zu erzielen, abgeht. Sunny Mabrey („xXx 2“, Snakes on a Plane) ist körperlich ein passabler Henstridge-Ersatz, aber von der Gesamt-Screenpräsenz viel zu sehr beliebiges „valley girl“ denn unterkühlte, geheimnisvolle Schönheit wie Henstridge im Original und ansatzweise noch im Sequel, schauspielerisch eine ganz andere Klasse (Fliegengewicht gegen mindestens Weltergewicht, um’s mal boxtechnisch auszudrücken) als Henstridge, die wesentlich besser ist bzw. kann als ihr Ruf (ein Testament an die mangelnden schauspielerischen Fähigkeiten von Miss Mabrey ist, dass Kinderdarstellerin Savanna Fields in der Rolle der „jungen Sara“ wesentlich besser gelingt, das „Fremdartige“ darzustellen – und Fields stand weder vor- noch nachher vor einer Kamera). Amelia Cooke spielt den zweiten Satz Brüste ohne jegliches Charisma für die angedachte „Endgegner“-Rolle. TV-Serien Akteur John Paul Pitoc („Six Feet Under“) ist einer der wenigen Akteure, der so etwas wie eine lebhafte Bildschirmpräsenz hat, aber von richtigem „Spiel“ kann auch nicht die Rede sein, was auch für Michael Warren (Agent Wasach) gilt – Warren, der in „Polizeirevier Hill Street“ durchaus zu überzeugen wusste, spielt seinen Charakter im sicheren Bewusstsein, dass der Kram deutlich unter seiner künstlerischen Würde ist, aber auch er halt seine Miete bezahlen muss und daher den Gagenscheck mitnimmt. In der kleinen Rolle eines vergewaltigenden Tankwarts feiern wir ein Wiedersehen mit dem bewährten Schundfilmakteur Rick Dean („Carnosaurus 2 + 3“).
Bildqualität: Der von MGM/Fox verwendete anamorphe 1.78:1-Print ist prinzipiell frei von Verschmutzungen und Defekten, wie sich das für ein recht aktuelles Produkt gehört, mich stört aber der wie oben schon angedeutete verwaschen-helle Look des Films, der einfach nicht recht passen will (ich weiß, ich drücke mich sehr un-akkurat aus, aber es ist nun mal so – mich stört etwas, but I can’t exactly put my finger on it). Schärfe- und Kontrastwerte sind gut durchschnittlich.
Tonqualität: Geboten wird neben dem O-Ton deutscher, französischer und ungarischer (?) Synchronton, alles in Dolby Digital 5.1, plus ein Rudel Untertitelspuren in den genannten Sprachen zuzüglich holländisch (in deutscher und englischer Sprache gibt’s zusätzlich noch Untertitel für Hörgeschädigte). Die Originaltonspur haut niemanden vom Hocker, ist aber zumindest solide, wenn auch ausgesprochen undynamisch abgemischt.
Extras: Neben einem Audiokommentar mit Regisseur Turner, Autor Ripley und Star Dunne findet sich der Trailer, eine Bildergalerie sowie insgesamt vier Featuretten, die verschiedene Making-of-Aspekte beleuchten, von insgesamt 30 Minuten Laufzeit. Immerhin.
Fazit: Man kann sagen, was man will – „Species II“ war schlecht, aber wenigstens noch ein Film, der vielleicht alle Aussagen des Originals umkehrte und sich damit selbst von quasi-intelligenter SciFi zu bloßem doofem Pulp-Horror degradierte. „Species III“ ist einfach nur noch einfallsloser Billigschotter, der sein entsetzlich blödes Script nicht mal mehr mit ordentlichen Effekten und zumindest routiniert-gelangweilten echten Schauspielern tarnt. Ohne jegliche Spannungsentwicklung ist der einzige Horror, den „Species III“ entfaltet, das blanke Entsetzen des Zuschauers darüber, WIE langweilig man einen Film mit einem sexy Alien-Monster schreiben und drehen kann. Um eine halbe Stunde gekürzt, dabei die FX-Sequenzen intakt gelassen und die schlimmsten Doofheiten des Scripts entfernt, könnte man „Species III“ noch als „monster-of-the-week“-Filmchen auf dem SciFi-Channel verklappen, ohne dass das dortige schundgestählte Publikum aufschreien würde, so jedoch ist der Streifen einfach nur elend zähflüssig, uninteressant und – rein mal von der Scriptlogik her gesehen – ausgesprochen peinlich. Das „Species“-Franchise mag nie auf Augenhöhe mit „Alien“ & Co. gestanden haben, aber einen derart faden Aufguss hat kein Film der Welt verdient. Avoid.
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(c) 2009 Dr. Acula