Skull Heads

 
  • Original-Titel: Skull Heads
  •  
  • Regie: Charles Band
  • Land: USA
  • Jahr: 2009
  • Darsteller:

    Robin Sydney (Naomi), Kim Argetsinger (Kimi), Rane Jameson (Jensen), Samantha Light (Lisbeth), Steve Kramer (Carver), Giacomo Gonnella (Peter)


Vorwort

Auf einem alten Schloss in Italien leben die Arkoffs, eine, äh, leicht verschrobene Familie. Papa Carver ist ein sadistisches Arschloch, Mama Lisbeth glaubt, den sechsten Sinn zu haben (und hat auf jeden Fall einen verschrobenen Geschmackssinn), Carvers Halbbruder Peter ist geistig zurückgeblieben, kann aber immerhin gut Klavier spielen, in einem Gemach unter’m Dach vegetiert der alte Großvater bettlägerig vor sich hin und Naomi ist die aufmüpfige Tochter. Aufmüpfig im Sinne, widerrechtlich ein Handy und einen iPod zu besitzen – Dinge, die ihr Herr Vater gar nicht leiden kann und sein Töchterlein darum im Entdeckungsfall im heimischen Folterkeller auf die Streckbank spannt (was Naomi ihrem Erzeuger aber gar nicht so sehr übel nimmt).

Jedenfalls hält sich Naomi für alt genug, die Welt zu sehen – ein Gedanke, den ihre Mama zwar schon irgendwie nachvollziehen kann, aber trotzdem rundheraus ablehnt. Wenn Naomi aufs College will, lässt sich das auch per Home Schooling arrangieren, aber schlussendlich ist ein Arkoff ein Arkoff und die Arkoffs bleiben auf ihrem Schloss und damit basta. Nicht gerade das, was eine rebellische Teenagerin, auch wenn Naomi augenscheinlich dem Teenage-Alter längst entwachsen ist (und das ausnahmsweise mal kein casting error, sondern so beabsichtigt ist), hören will.

Als eines schönen Tages drei Leute vor der Schlosstür stehen und zu Protokoll geben, Hollywood-Produzenten bzw – Regisseure zu sein, die eine passende Location für ein Kriegsdrama suchen und das Arkoff-Schloss für praktisch PERFEKT halten, kassieren Kimi, Jensen und L.J. Z´zwar eine krasse Abfuhr von Haushälterin Claudia, aber Naomi wittert ihre Chance und bittet die Herrschaften herein, begeistert davon, endlich einen Kontakt zur „Außenwelt“ zu haben. Die Freude ist von kurzer Dauer, denn Carver wirft die Eindringlinge achtkantig raus.

Nichtsdestotrotz gelingt es Naomi, die Hollywood-Delegation zum Abendessen einzuladen, was Carver, weil Lisbeth ihn dazu drängelt, sich einmal im Leben zivilisiert aufzuführen, zähneknirschend akzeptiert (nicht ohne allerdings Naomi klarzumachen, dass sie dafür eine weitere Streckback-Session durchmachen wird). Naomi hat besonders an Jensen, dem jungen Regisseur der Truppe („er hat Musikvideos für die Jonas Brothers und 50 Cent gemacht“), einen Narren gefressen und lauscht ergriffen seinen Hollywood-Anekdoten. Carver erneuert seinen Schwur, keinerlei Filmarbeiten im Schloss zuzulassen, genehmigt aber wenigstens eine Besichtigung, damit das Filmteam, so Produzentin Kimi, ein paar Räume im Studio authentisch nachbauen kann. Beim Dinner werden die Gäste von Schabegeräuschen gestört, aber, erklärt Naomi, dass sind nur die „Protektoren“. Eine lokale Legende, erläutert Lisbeth, Schutzgeister, von manchen auch „Skullheads“ genannt, die die Ruhe der Toten bewahren und im Falle des Falles gegen das Böse an und für sich vorgehen, und wie’s der Deibel so will, sollen sich unter dem Schloss Katakomben aus römischer Zeit befinden, in denen man Leichen abgeladen hat.

Während Naomi in der Nacht von ihrem Jensen träumt, entpuppt sich das dynamische Trio als Gemeinschaft finsterer Gesellen. Kimi, L.J. und Jensen haben mit der Filmbranche nämlich nichts am Hut, sondern sind schnöde Antiquitätendiebe, die für einen potentiell einträglichen Raubzug das Gelände sondiert haben. Jensen, der an Naomi auch Gefallen gefunden hat, bedingt sich aus, dass beim Beutezug niemand verletzt wird.

In der nächsten Nacht ist es soweit – Jensen wird dazu verdonnert, den Keller auszuräumen, wo er Naomi auf die Streckbank geschnallt vorfindet, die versprochene Strafaktion Carvers. Er befreit das Mädchen und plant, sie mitzunehmen, doch läuft unser Pärchen geradewegs in Carver und Lisbeth. Und Lisbeth setzt dem verliebten Jensen außereinander, dass Naomi schon deswegen nicht in die freie Wildbahn entlassen werden könne, weil sie nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre Tante sei. It’s incest heaven! Bevor Jensen das noch verarbeiten kann, hat Kimi die Geschwister-Eltern schon prophylaktisch totgeschossen. Das findet Jensen nun wieder überhaupt nicht toll, aber wer die Knarre hat, schafft an. Jensen findet sich von Kimis Gnaden auf der Streckbank wieder und Naomi wird in ein anderes Folterinstrument geschnallt. Jetzt wird’s allerhöchste Zeit, dass sich die Skullheads melden…


Inhalt

Ich bin bekanntlich einer der größten Charles-Band-Apologeten der Welt. Okay, vielleicht nicht der Welt, aber zumindest ein ziemlich großer, und dass nun seit einiger Zeit wieder neue Produktionen unter dem klassischen Full-Moon-Banner erscheinen, ist mir schon mal grundsätzlich sehr recht (und meistens billig). Aber auch ich muss natürlich zweierlei zugeben – erstens ist es mittlerweile schon ziemlich nervig, dass Band gefühlt gar nichts mehr macht, in dem nicht ein paar als Replikas an die Kundschaft zu verscherbelnde Killerpuppen mitwirken, und zweitens, dass Charlie – vermutlich als Sparmaßnahme, denn sich selber muss er ja keine Antrittsgage bezahlen – darauf zu bestehen scheint, die neuen Full-Moon-Werke immer unbedingt selbst zu inszenieren. Und ich denke, auch beinharte Band-Fans sind sich weitgehend darüber einig, dass Charlie ein brillanter Marketing-Fuchs ist, ein manchmal genialer Produzent und zumindest ein produktiver Ideenlieferant, aber als Regisseur, naja, bestenfalls Mittelmaß ist. Es hat schon seine Gründe, warum die beliebtesten Empire- und Full-Moon-Produktionen mit der Ausnahme von „Trancers“ diejenigen sind, die von objektiv besseren Regisseuren wie Stuart Gordon, David Schmoeller oder Peter Manoogian heruntergekurbelt wurden.

Auch bei „Skull Heads“ legte Charlie wieder persönlich Hand an, und natürlich sind auch wieder vermarktbare Puppen am Start. Und doch ist der Film letztendlich mal zumindest etwas anderes als das drölfundölfzigste „Puppet Master“-Derivat.

Als Drehbuchautor fungiert Domonic Muir, dessen größtes Werk gleichzeitig sein erstes war – das launige Script für einen der definitiven 80er-Monsterkracher, „Critters!“. In der Folge schrieb Muir die Bücher für die englischen Fassungen einiger Hongkong-Filme wie „The Prisoner“, „Master der Shaolin“ und „Total Risk“, ehe er nach einer längeren Paus zum Stammautoren für Bands Full Moon Mk. III-Phase wurde. Unter dem Pseudonym August White schrieb er „Decadent Evil“, „Doll Graveyard“, „The Gingerdead Man“ und „Evil Bong“ sowie diverse Sequels. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass Jeff Burr, für den Muir 1998 „American Hero“ co-schrieb, hier vermittelnd tätig war. Muir verstarb 2010 im Alter von nur 48 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.

„Skull Heads“, und das ist die milde Überraschung daran, ist verhältnismäßig lange eigentlich kein Horrorfilm, sondern ein Psychodrama über eine sehr verschrobene Familie. Dass bei den Arkoffs niemand so wirklich überhaupt Latten am Zaun hat, ist schnell klar – meine Güte, der Film * beginnt * damit, dass Vater Carver seine Tochter im Keller auf der Streckbank foltert, weil sie ein Handy besitzt. Damit ist jegliche potentielle Normalität auf Anhieb ausgeschaltet Und nicht minder schnell stellt sich heraus, dass der Rest der Familie vielleicht nicht nur aus durchgeknallten Sadisten besteht, aber durch die Bank völlig bananas ist, und das schließt unsere nominelle Identifikationsfigur, Tochter Naomi, mühelos mit ein (das ist möglicherweise ein Schwachpunkt der Konstruktion – ich hätte gerne etwas länger die Möglichkeit aufrecht erhalten gesehen, dass Naomi so etwas wie die „Marilyn Munster“ der Arkoffs ist, also die einzig „Normale“ unter Irren wäre). Naomi ist, wie sich die Synopsis in der IMDb so schön ausdrückt, „emotionally backwards“, also für ihr Alter erheblich zu unreif, viel zu naiv, um es nur durch ihre Isolation (die so perfekt nicht ist, ist sie doch über Leute aus dem nächsten Ort an Handy und MP3-Player gekommen) zu erklären; dass es irgendwie nicht in Ordnung sein könnte, wenn ihr Dad sie im Wortsinne auf die Folter spannt, kommt ihr nicht in den Sinn, sie nimmt die Folterung recht entspannt als eine Art notwendiges Übel für die kleinen Freiheiten, die sie ergattert, hin, und pflegt ein hervorragendes, wenn auch verdammt einseitiges Verhältnis zu ihrem Opa, der (SPOILER voran) mumifiziert unter einer Decke liegt, und dem sie gerne mal Geschichten vorliest.

Das Auftauchen von Eindringlingen würde diese haarscharf am Rande des Abgrunds balancierende Familie in jedem Fall ins Chaos stürzen – retroaktiv kann man Carvers unbedingte Ablehnung also durchaus nachvollziehen. Schon die bloße Anwesenheit der „Fremdlinge“ stört das empfindliche Gleichgewicht, setzt es doch Naomi weitere Flausen in den Kopf und untergräbt es – dadurch, dass Lisbeth zwar insoweit zustimmt, dass das Schloss kein Schauplatz für Hollywood-Filme werden soll und Naomi um Himmels Willen nicht in die Welt hinaus ziehen darf, aber zumindest gewillt scheint, die selbstgewählte Isolation der Arkoffs (was natürlich ein Nod an B-Movie-Papst Samuel Z. Arkoff, den Chef von AIP, ist) soweit aufzubrechen als soziale Kontakte in gewissem förmlichen Rahmen okay gehen könnten – Carvers Autorität als Familienoberhaupt, dessen Entscheidungen nicht in Frage gestellt werden dürfen. Und selbstverständlich ist es aus Familiensicht nicht tolerabel, dass Naomi Gefühle für Jensen entwickelt (und da ist noch gar nicht eingerechnet, dass die Arkoffs sich gewohnheitlich untereinander paaren. Ist zwar fraglich, wen Carver und Lisbeth als potentiellen Blutlinienerhalter für Naomi ausgekuckt haben – wenn sie Peter meinen, dürfen sie sich nicht wundern, wenn als Ergebnis nur so ’ne Art Basket-Case-Belial rauskommt -, aber mit irgendwem muss sie ja mal…).

Da braucht man also eigentlich gar keinen übernatürlichen Nonsens wie die Skullheads noch die kriminelle Energie der Eindringlinge, um das Pulverfaß zur Explosion zu bringen, aber letzten Endes ist Charlie Band Exploitation-Filmemacher und nicht Anwärter auf Lars-von-Trier-Gedächtnis-Preise. Deswegen entpuppen sich die vermeintlichen Hollywood-Produzenten als schnöde Kunsträuber, was Naomi ob der Entdeckung in einen Gewissenskonflikt stürzt – einerseits muss sie erkennen, dass ihr Papa in seiner Einschätzung völlig richtig lag, andererseits mag sie Jensen immer noch und dritterseits ist der tatsächlich bereit, sich gegen seine Komplizen zu stellen, sogar, als sich herausstellt, dass Naomi ein Inzest-Produkt ist. Die Entscheidung, die sie daraufhin trifft, ist sicherlich nicht die, auf die Jensen händeringend gewartet hat…

Die Skullheads selbst nehmen einen vergleichsweise untergeordneten Posten ein. Ob’s nun daran liegt, dass Band bewusst die psychologischen Elemente in den Vordergrund stellen wollte oder, grad gegenteilig motiviert, unbedingt in ein psychologisches Script noch ein paar Puppen einbauen musste, ist eine Frage für die Philosophen (ich glaube ehrlich gesagt eher an Variante 2). Über weite Strecken sind die Skullheads, Strohpuppen mit Skelettärmchen und bemalten Pappmaché-Köppen, nur damit beschäftigt, im Hintergrund herumzuschlurchen und alles zu beobachten, im Schlussakt greifen sie dann mit magischen Kräften ein und erwecken z.B. die erschossenen Carver und Lisbeth zu neuem Zombie-Leben.

Der paranormale Firlefanz wirkt natürlich ein wenig aufgesetzt, aber Charlie denkt hier halt kommerziell – seine Zielgruppe erwartet, wie gesagt, Horrorfilme und nicht tiefschürfende Psycho-Inzest-Dramen. Mit den neuerdings üblichen gut 70 Minuten Nettospielzeit ist „Skull Heads“ allerdings als Horror/Drama-Mixtur ein wenig zu kurz. Nach der vergleichsweise beschaulichen Anlaufphase, in der wir mit der Familie und ihren jeweiligen Schrullen vertraut gemacht werden, ist der Horrorpart der Schlussviertelstunde recht gedrängt und wirkt teilweise überhastet. Womit wir aber wieder bei der Ausgangsthese wären, dass Band nicht unbedingt der beste Regisseur der Welt ist und sein Finale im Bewusstsein, jetzt endlich beim „good stuff“ angekommen zu sein, zu sehr strafft, als dass die moralischen Dilemmas, die Naomi und Jensen plagen, also sich jeweils gegen ihre Familie/Freunde stellen zu müssen, Wirkung entfalten könnten (wobei es eine schöne Szene gibt, in der Kimi Naomi dazu zwingt, Jensen auf die Streckbank zu schnallen und Naomi das mit aller Begeisterung eines Kinds, das endlich jemandem sein Lieblingsspielzeug zeigen darf, tut).

Aber ich will mal nicht zu sehr mosern – wenn ein neuerer Full-Moon-Film tatsächlich mal versucht, mit Charakteren zu arbeiten und inhaltlich ein bisschen mehr zu bieten als „Gruppe Idioten wird von Killerpuppe-of-choice gemeuchelt“, sollte man nicht meckern, sondern loben.

Filmisch nutzt Charlie mal wieder sein eigenes Familienschloss als Kulisse. Full-Moon-Fans kennen es natürlich aus „Castle Freak“. Es macht sich zwar ein etwas seltsamer Kontrast bemerkbar, wenn die Hollywood-Truppe ständig von der begeisterungswürdigen Architektur redet, das Schloss jetzt aber, mal so halbwegs objektiv betrachtet, gestaltungstechnisch nicht gerade Bäume ausreißt (unser König Ludwig II. würde da dring nicht mal eine Nacht verbringen wollen), aber es verleiht dem Film zumindest einen halbwegs authentischen Look. Wenn auch nicht durchgängig – der „Folterkeller“, der aus unerfindlichen Gründen nicht wirklich im Keller, sondern in einer Tor-Unterführung o.ä. aufgebaut wurde, ist ein wenig lieblos hingestellt (’ne durchschnittliche Domina wird nicht gerade vor Neid erblassen).

Das Tempo ist, wie gesagt, für die ersten 50 Minuten recht mäßig, weil Band sich in dieser Phase damit beschäftigt, ausführlich die Verschrobenheit seiner schrecklich netten Familie darzustellen; es wird dann auch in der Schlussphase nicht sonderlich spannend, weil wir als Zuschauer relativ schnell ahnen, dass die Schutzgeister auf Seiten der Familie eingreifen werden (nicht zum ersten Mal beweist Band in einer seiner Produktion Sympathie für die nominellen Freaks und Outsider), und das Ende… naja, es liegt im Trend, dass Horrorfilme heutzutage nicht mehr wirklich befriedigend abgeschlossen werden, sondern mit einem shock image oder last-second-twist auslaufen.

In Sachen Sex & Violence hält sich „Skull Heads“ auch ziemlich zurück. Robin Sydney schält sich immerhin vollständig aus ihrem Gewand (was im Zusammenhang mit ihrem Kindfrau-Charakter ein wenig unangenehm wirkt), Splatter- oder Goreeffekte gibt’s kaum, nur akzeptables Zombie-Make-up und eine angedeutete kleine Gedärmfresseinlage. Sollte normalerweise problemlos als FSK 16 durchgehen. Die Skullhead-Effekte sind okay – das hat Full Moon auch mit wenig Geld sicher schon eindrucksvoller hingekriegt, aber sie sind auch nicht so daneben wie z.B. bei Deadly Chucky Dolls.

Auf der musikalischen Seite steuert Richard Band ein gewohnt nettes Main Theme ab, während der Rest des Scores kostengünstig aus lizenzfreier stock music zusammengestoppelt wurde, aber dabei immerhin wenigstens nicht negativ auffällg.

Das Ensemble ist wenig namhaft, wie’s bei Full Moon so üblich ist. Robin Sydney ist so etwas wie ein homegrown star Full Moons neuer Unternehmensphase, spielte sie doch schon Hauptrollen in „The Gingerdead Man“ und der „Evil Bong“-Reihe. Außerhalb des Full-Moon-Universums wurde sie u.a. in der 2nd-Season-“Masters of Horror“-Episode „Right to Die“ und dem Sort-of-Remake „Night of the Living Dead 3D: Re-Animation“ gesichtet. Die verhaltensgestörte Naomi mit ihren Stimmungsschwankungen bekommt sie überraschend gut hin. Ihre Filmeltern geben Samantha Light (normalerweise eher hinter der Kamera zu finden; sie ist in der Indie-Horror-Szene zuhause und dreht Kurzfilme) und der beeindruckend arschlöchrige Steve Kramer (in einer „Sons of Anarchy“-Folge aufgetreten), der Carver als eine Art klassischen Clint-Howard-Charakter anlegt. Auf der Gegenseite amtieren Kim Argetsinger, mit Erfahrung bei Asylum („18-Year Old Virgin“) und Tomcat (Aliens vs. Avatars) am Gürtel, die als Oberbösewichtin ein wenig zu farblos bleibt, und Rane Jameson („Frat House Massacre“, „Redwood“, „A New York Heartbeat“), der mir als vorgeblicher Hollywood-Hipster-Schnösel auch ein wenig zu lame bleibt (es sei denn, es wäre eine Art plotpoint, dass Naomi SO verzweifelt ist, dass sie sich sogar einer Flachpfeife wie Jensen an den Hals wirft. Ich glaube aber nicht, dass Band und Muir das so beabsichtigt haben).

Bildqualität: Die Full-Moon-DVD bringt den Film in akzeptablem 1.85:1-Widescreen. Wird auf dem Flatscreen gelegentlich ein wenig pixelig (die allergrößte Sorgfalt scheint man bei Full Moon in Sachen Mastering nicht unbedingt walten zu lassen), ist aber von den Farben und Kontrastwerten ganz brauchbar. Kein High-End-Release, aber für Low Budget (und ich hab den Film in einem 3er-Pack für 10 Dollar erstanden) erträglich.

Tonqualität: Ausschließlich der englische Stereoton ohne Untertitel (lediglich ein paar italienische Dialogzeilen werden hardcodiert untertitelt). Auch hier: brauchbar, aber unspektakulär.

Extras: Ausschließlich nicht filmbezogene Extras: ein Trailer für Charlies Full-Moon-Roadshow und ein von William Shatner moderiertes Interview mit den „Re-Animator“-Stars Combs, Crampton und Stuart Gordon, ein Jack-Kirby-Interview, das ich schon von anderen Full-Moon-Scheiben kenne und die übliche Trailershow.

Fazit: „Unspektakulär“, was ich gerade für die akustische Umsetzung der DVD schrob, trifft eigentlich den ganzen Film ganz gut. Ich bin prinzipiell erfreut, dass Charlie sich mal traut, seine Killerpuppen nicht als zentrale raison d’être des Films zu betrachten, sondern sie hauptsächlich als kleines Horrorgimmick für den Showdown zu belassen, aber natürlich hätte man aus dem set-up der Inzest-Familie und ihrer Konfrontation mit der bösen Außenwelt mehr machen können als letztlich ‚bei rum kam. Dennoch: „Skull Heads“ tut nicht weh, hat ein paar ganz nette Ideen, was seine crazy family angeht und zwei-drei memorable Bilder. Da gibt’s aus Charlies Werkstatt wesentlich schlimmeres. Ist das jetzt eine Empfehlung? Sagen wir mal so – wer mit dem Band’schen Ouevre grundsätzlich etwas anfangen kann, findet hier mal eine ganz interessante Abweichung von seiner Standardformel, die man als Fan durchaus mal auschecken sollte. Band-Gegner werden sich durch diesen Film sicher nicht eines besseren belehren lassen und Band-Newbies sind mit den Klassikern („Puppet Master“ & Co.) sicher besser bedient. Je nachdem, wo ihr Euch einsortiert, zieht einen Punkt ab oder addiert ihn drauf…

3/5
(c) 2015 Dr. Acula


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