Sharkansas Women’s Prison Massacre

 
  • Deutscher Titel: Sharkansas Women's Prison Massacre
  • Original-Titel: Sharkansas Women's Prison Massacre
  •  
  • Regie: Jim Wynorski
  • Land: USA
  • Jahr: 2015
  • Darsteller:

    Dominique Swain (Honey), Traci Lords (Det. Kendra Patterson), Christine Nguyen (Michelle), Cindy Lucas (Anita), Amy Holt (Shannon), John Callahan (Carl), Corey Landis (Det. Adam), Chris De Christopher (Prof. Orville), Tabitha Marie (Samantha), Serafin Falcon (Mike), Oscar DeRosa (John Raden), Skye McDonald (Sarah Mason)


Vorwort

Greenpeace hat doch Recht – Fracking ist an allem schuld. Zumindest daran, dass durch die Sprengungen im tiefsten Hinterwald von Arkansas ein unterirdischer Ozean plötzlich Verbindung zu einem Flusssystem hat, und aus diesem unterirdischen Ozean schwimmen fröhlich Urzeitkrebs-, äh, -haie von enormer Größe und ebensolchem Appetit.

Dies erweist sich als recht unerfreulich für ein Quintett attraktiver weiblicher Geräte aus dem nächstbesten Frauenknast, die zwecks Arbeitsdienst ein paar Baumstümpfe ausbuddeln sollen. Als die Aufseher Carl (der ungeachtet seines Vornamens mit einem Namensschild „J. Millet“ rumläuft. Ein Hochstapler!) und Mike bemerken, dass ihnen Blondine Samantha abgeht, vermuten sie einen unautorisierten Fluchtversuch, ungeachtet der Tatsache, dass ihr blutverschmiertes T-Shirt noch rumliegt. Aber im Strafvollzog wird man im Allgemeinen nicht für intellektuelle Höhenflüge bezahlt.

Die beiden Intelligenzbestien packen ihre restlichen Gefangenen ein und wollen heimfahren, doch da steht ein rothaariger Feger mit gezückter Wumme auf der Straße – das ist Honey, ihres Zeichens die geliebte Freundin von Knackimieze Anita. Honey und Anita wollen gemeinsam durchbrennen, und wenn man dafür ein paar Geiseln nehmen muss, dann solles halt so sein. Während Sarah sich mit der neuen Situation durchaus erfreut abfindet, halten Shannon und vor allem Michelle, die nur noch ein paar Monate abzubrummen hätte und wenig Bock drauf hat, als Komplizin bei einem Ausbruch und sich eventuell anschließendem Mord und Totschlag ne ordentliche Knastzugabe zu verdienen, das Vorhaben für ziemlichen Bullshit. Mike ergreift die Flucht, wird aber ein Opfer der prähistorischen Haie.

Honey und Anita wollen in einer Waldhütte auf bessere Zeiten warten, doch schnell stellt sich, vor allem fatal für Sarah, heraus, dass die Haie nicht nurr keine Anpassungsschwierigkeiten an Süßwasserflüsse haben, sondern sich auch durch die Erde buddeln können. Ein Geologieprofessor und sein Hiwi stolpern in das traute Idyll – und nachdem Michelle und Carl ein immenses Waffenlager des Hüttenbesitzers entdeckt haben, beschließt man notgedrungen, erst mal gemeinsame Sache zu machen und irgendwie zu versuchen, den Haien zu entkommen.

Dieweil fahnden Detective Kendra Petterson und ihr leicht gehirnamputierter Partner nach den Ausbrecherinnen und stoßen dabei auf Spuren der Hai-Aktivitäten…


Inhalt

Jim Wynorski war schon immer jede Ausrede recht, um ein paar leicht bis gar nicht geschürzte Babes vor die Kamera zu zerren, also auch ein Syfy-Original-Movie, gegen den sich, so rein aufwandstechnisch, eine durchschnittliche Asylum-Produktion wie der neue Michael Bay spielt.

„Sharkansas Women’s Prison Massacre“ (was nicht nur der großartigste Filmtitel ist, den ich je bestaunen durfte, sondern leider auch gelogen, weil die Haie sich nicht durch einen Frauenknast fressen, sondern nur ein paar chain-gang-Schnuckis anknabbern) ist einer dieser Fälle, bei dem man nur den Kopf schütteln kann – ob erfürchtig oder mitleidig, das ist dann nur noch Geschmacksfrage. Einen großartigen Plot braucht der Film natürlich nicht – mehr, als die Mädels und ihre männlichen Begleiter (die natürlich bevorzugt auf der Hai-Speisekarte stehen) erst durch den Wald zu hetzen, dann mit ihnen einen Akt lang „spam in a cabin“ durchzuziehen (mit Haien! Ich wiederhole mich… mit HAIEN!), und für den Schlussakt dann in ein Höhlensystem umzuziehen, muss der Film nicht tun, und dafür sind auch die simpelsten erzählerischen Mittel ausreichend. Immerhin etabliert Wynorski beiläufig ein paar Konflikte innerhalb der Gruppe (die er mit dem Schluss dann ebenso beiläufig konterkariert) und schlägt ansonsten Zeit mit dem B-Plot um Detective Kendra durch, der erst in den letzten zwanzig Sekunden des Films mit der eigentlichen Geschichte und den dortigen Charakteren in Berührung kommt.

Jimbo ist natürlich altgedienter Profi genug, um das mit ordentlichem Tempo durchzuziehen, aber – weil er hier halt für einen TV-Kabelsender arbeiten muss/darf – er tut dies mit für seine Verhältnisse gebremsten Schaum, was Gore und vor allem Nudity angeht. Der Mann, der ein ganzes Z-Franchise aus der Idee gebastelt hat, „Blair Witch Project“ nackig nachzuspielen, muss sich darauf beschränken, seine Girls in knappen Outfits zu zeigen (wie wär’s mit einem „international cut“ gewesen, Keule?) und Gore beschränkt sich auf zwei prosthetic effects und eine „zerfetzte“ CGI-Leiche. Ein bisschen zu ernst spielt sich „Sharkansas“ dann auch noch – normalerweise ist ein bisschen infantiler Humor doch noch genau Jims Ding…

Die Hai-Effekte sind hmtja. Immerhin hat man sich wohl für eine Szene einen animatronischen Hai gebaut, der Rest ist CGI der für die Preisklasse Film okayen Sorte. Wenn sich die Haie wie einst die Raketenwürmer durchs Erdreich schaufeln, sieht das sogar gar nicht mal soo schlecht aus. Etwas nervig ist auf die Dauer, dass die meisten Hai-Attacken off-screen gehalten sind (oder halt so, dass wir einen Shot auf das geöffnete Hai-Maul haben und dann schwarzblenden bzw. wegschneiden). Klar, das ist budgetbedingt, weil das teure FX-Sequenzen wären, aber das ein oder andere Hai-Light (I’m ashamed of myself) hätte den Film doch deutlich aufgewertet (den Schnitt besorgte übrigens Tony Randel, der mal selbst ein Hoffnungsträger des B-Horrors war. Die Zeiten sind schlecht).

So müssen wir uns daran halten, dass sich zwei Damen verdient machen, die schon bessere Zeiten erlebt haben. Dominique Swain („Lolita“) macht in ihrem rassigen Outfit (knallenge rote Lederhose und gut geschnürte Corsage) einen ausgesprochen leckeren Eindruck (auch wenn ihr Charakter nervig ist und sie nicht gerade ihr Herzblut an die Rolle verschwendet), dieweil Traci Lords als Detective Kendra der Handlung immer so ’ne halbe Stunde hinterher läuft und nicht wirklich was zu *spielen* hat.

Der Rest des Ensembles ist eher… naja. Christine Nguyen (die normalerweise in Asylum-Filmen bit parts spielt…) ist zumindest enthusiastisch, vor Cindy Lucas („Piranhaconda“) gruselts mich mehr als vor den Höhlen-Haien (der plastic surgery wegen), Amy Holt („Dinocroc vs. Supergator“) hat zumindest ne nette natürliche Ausstrahlung.
„Carl“ John Callahan ist so etwas wie der quintessentielle Daily-Soap-Akteur. Er war in „General Hospital“, „California Clan“, „All My Children“ und „Zeit der Sehnsucht“ über hunderte Episoden im Einsatz und gehörte auch für zwei-drei Staffeln zur Stammbelegschaft von „Falcon Crest“. Wenn man ihn hier sieht, mag man fast nicht glauben, dass er ein alter Profi ist.

Letztlich hätte ich mir etwas mehr FUN gewünscht – das Konzept ist so bekloppt, dass man eigentlich nicht auf die Idee kommen kann, es, wie Jim es hier tut, praktisch „straight“ durchzuziehen. Mehr Gags, mehr Nudity, mehr Gore – das alles hätte dem Streifen gut getan. So ist er zumindest für den anspruchslosen Trashfreund einigermaßen kurzweilig, aber aus dem Ding hätte man einen Klassiker machen können…

2,5/5

(c) 2017 Dr. Acula


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments