Shark Attack 3 – Megalodon

 
  • Deutscher Titel: Shark Attack 3 - Megalodon
  • Original-Titel: Shark Attack 3 - Megalodon
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  • Regie: David Worth
  • Land: USA
  • Jahr: 2002
  • Darsteller:

    Ben Carpenter (John Barrowman)
    Cataline Stone (Jenny McShane)
    Chuck Rampart (Ryan Cutrona)
    Esai „Sy“ (George Stanchev)
    Porter (Pavlin Kemilev)
    Radio Tech (Plamen Manassiev)
    Sonar Chief (Krasimir Simeonov)
    Ramirez (Ivo Tonchev)
    Sherry (Rosi Chernogorova)
    Hector (Plamen Zahov)


Vorwort

Ach Du guter Gott. Irgendwie hätte man bei seinen Arbeitskollegen niemals kundtun sollen, dass man Trashfilme mag. Was ist der Effekt: Schon bekommt man von den lieben Kollegen Unfug wie Shark Attack III „empfohlen“. Und wieder hängt man vor einer der unzähligen Filme des Kalibers Killerhaie greifen an (oder hieß der Blödsinn Mörderhaie greifen an? Auch Powidl) oder The Last Jaws (der sinnvollste Synchrontitel aller Zeiten). Aus irgendeinem Grund war Shark Attack den „Produzenten“ gut genug, gleich drei Teile davon zu schustern. Und Teil 3 ist angeblich der „Beste“. Na dann mal rein ins kalte Wasser (okay, der war schlecht, geb‘ ich zu).

(Nur noch kurz vorausgeschickt: Ich hab diesen Film ganz unbürokratisch und unromantisch von Kabel 1 aufgenommen, daher bitte ich, es mir nachzusehen, dass im linken oberen Eck der Screenshots das Kabel 1 – Logo prangt.)


Inhalt

Gut, nach ein paar (wahrscheinlich aus einem Universum-Film geklauten) Unterwasseraufnahmen lässt sich aus irgendwelchen Quatschereien irgendwelcherer Taucher erhören, dass da die irgendwelchesten Unterwasserarbeiten getätigt werden. Ich lehn mich dabei mal weit aus dem Fenster und vermute kurzerhand, dass es hier gleich Haifischfutter gibt. Einigen beeindruckend fachlichen Dialoge, die sich bei genauerem Hinhören dann doch als sinnloses Gewäsch rausstellt („Ich brauch das Equipment auf dieser Seite.“ dürfte mit „Alter, reich‘ den Schraubenzieher ‚rüber!“ nicht falsch übersetzt sein) folgt der typische Kapitänstyp TM, dem alles zu langsam geht (gut, wenn meine Truppe 4 Stunden Rückstand hätte, wär‘ ich wahrscheinlich auch ein bisserl angfressen), und der seine Autorität durch eine hübsche Zigarre in den Mundwinkeln festigt. Unsterbl… äh, unwichtige Dialoge später erscheint ein bedrohliches, böses, rotes Pünktlein am Radar, das den Kapitän dazu bewegt, sein zweites Schauspielgesicht nach „Gelangweilt“, nämlich „Besorgt“, aufzusetzen. Man wundert sich, was es in dieser Tiefe geben kann (Ähm… *denk*… Schuss ins Blaue: Haie?). Es folgt die typische „Es kommt näher“ „Holt den Mann rauf“ „Bitte wiederholen, ich verstehe nicht“ SCHNAPP – Szene. Das zubeißende Fischlein wird dabei von meinem Mitzuschauer, seines Zeichens Hobbyfischologe, als Tigerhai erkannt, der zwei Funkrufe später mit einer Ladung roter Farbe im Maul seiner Wege schwimmt.

Das Ganze spielt übrigens irgendwo im Pazifik, is soweit aber wurschtissimo.

Alsdern, hüpfen wir 6 Monate in die Zukunft nach Mexiko. Man schwenkt über ein paar unwichtige Hotelshots (Film is ja Bewegung, also bloß jede Form von Standbild vermeiden) zu einer dauergrinsenden Nase Typ Baywatch-Rettungsschwimmer, die wahrscheinlich mangels Alternativen unser Held sein wird. Man genehmigt sich ein paar sinnlose Dialoggeplänkel unter Kollegen, Aufnahmen von Strandschönheiten (Oben Ohne – Shots sogar in Zeitlupe… oioioi), das ganze zu nervender Tropico – Musik, und begibt sich (nach einem Shot, indem anstelle der mexikanischen Flagge die italienische im Bild flattert… na ja, kann ja passieren *headbang*) [bei Nu Image muss man froh sein, dass es nicht die bulgarische war… Der Doc] mittels Motorboot gen Meer. Dorten außerhalb plagt sich ein passionierter Angler mit einer handelsüblichen HervisSports – Angel ab, einen Schwertfisch aus’m Wasser zu holen, während Mann und Frau sich’s im Hintergrund kräftig besorgt. Dass dabei der Wellengang bei der Schwertfischaufnahme mittlerem Sturm entspricht, während des Anglers Boot im friedlichsten Wasser aller Zeiten liegt, stört niemanden, schon gar David Worth, den ich hiermit schon mal feierlich für den Ed Wood Continuity – Award vorschlage (glaubt mir: das bleibt kein Einzelfall !!!). Der Reviewer lehnt sich entspannt zurück: Ja, das kann noch lustig werden.

Und was taucht unweigerlich auf? Richtig, ein … ich glaub, jetzt war’s ein Katzenhai (miau). Naja, wo soll man auch einen Megalodon auftreiben, wenn die Biester es gewagt haben, vor Äonen auszusterben. Egal, jedenfalls schnappt sich dieser Megalohai… nein, derweilen noch den Schwertfisch, wir sind ja erst in Minute 7, da können doch noch nicht ZWEI Menschen sterben. Ein toter Taucher und ein doof dreinschauender Fischer müssen reichen.

Unser Rettungsschwimmer geht zwecks Hummersuche mal kurz Schwimmen. Man schlängelt sich durch einen Universum-Fischschwarm, sammelt eines der Scherenviecher ein und findet ein durchbissenes Kabel inkl. Haifischzahn (und billig kopierten Jaws – Thema), der dem Megalodon von Welt wohl bestenfalls an Zahnstocher dienen mag. Dabei darf natürlich eine hochdramatische POV – Einstellung nicht fehlen, die sich dem Taucher nähert, dann aber nur zwei weiteren Tauchern entspricht, die ihm ober Wasser raten, nächstes mal „vorsichtiger zu sein“. Warum auch immer…

Jedenfalls winkt unser Held schnell ab und widmet sich dem gefundenen Zähnchen. (Und wenn wir gerade dabei sind: Wenn man die Hauptrolle in einem Film spielt, sollte man über zumindest ZWEI Gesichtsausdrücke verfügen. Nur mal so nebenbei eingestreut…) Unser Rettungsschwimmer (der Typ heißt übrigens Ben Carpenter) hat keine Ahnung, dass sein Film Shark Attack III: MEGALODON heißt und fotografiert das Zähnchen mal unbürokratisch zwecks ins-Internet-Stellung ab (Und merke: Mexikanische Digitalkameras, die aufrecht stehen, sodass man das Objekt gegen die Linse hält, schaffen es, dieses mit weißem Hintergrund und ohne Finger des Haltenden abzulichten). Könnte ja sein, dass es noch weitere Menschen gibt, die kein Leben haben, und das Ding erkennen.

Gibt’s auch, und zwar im Natural History Museum in San Diego. In einer unnötigen Nachtwächterszene wird uns Cataline Stone vorgestellt, offensichtlich die offizielle Beauty dieses Filmes, auch wenn ich für diesen Krampen nicht mal das Attribut „einigermaßen attraktiv“ verwenden würde. Dieser Dame jedenfalls entkommt beim Anblick des Beißers ein dezentes „Ach Du meine Güte“ (also ich mein jetzt schon den Haifischzahn, nicht den Typen aus den James Bond – Filmen), worauf man uns einen Siedler von Catan – Memorial – Sonnenuntergang inkl. kreischendem Vogel gewährt, der uns auf seine subtile Art und Weise verrät, dass wir wieder in Mexiko sind.

Ben is wieder im Bild. Er darf sich zum Big Boss gesellen, der u.a. Gesellschaft vom Boss des Medienunternehmens Apex Communications hat, dessen Kabel der Hai so ungeniert durchbiss. Während dieser von der Einweihung eines Transpazifikkabels brabbelt, macht sich Benny-Boys Boss unterm Tisch mal über seine Sitznachbarin her, die dies mit einem freundlichen Lächeln quittiert. Man kommt überein, dass Haie „in alles mögliche reinbeißen, wenn sie neugierig sind“ (klingt nach dem Kater meiner Großtante) [und nach Pucki! – Der Doc], was „kein Grund zu Sorge“ sei. Man beschließt allgemein und einstimmig, dass alles in Butter ist. Meine Nerven sind schwer angespannt. Eure auch?

Also gut, zurück aufs Meer, nachweislich der Ort, an dem sich die meisten Haie aufhalten. Ein eben noch am Strand rumknutschendes Pärchen begibt sich in die feuchten Fluten. Ob die Dame Chrissie heisst? (Oje, das war jetzt aber ein Insider…) Gut, der männliche Part kommt jedenfalls schnell zur Sache, und man beglückt einander schwimmender Weise… nicht ahnend, dass unter uns ein gar böses Fischlein lauert. Diesmal hat man es geschafft, innerhalb eines Schnittes die Haiart zu wechseln (dumm, wenn der Hai in Shot 2 eine andere Schnauze als in Shot 1 hat). Man futtert aber nicht etwa unser Pärchen sondern… na ja, irgendwas, was halt grade auf der Oberfläche schwimmt, einen genauen Blick darauf gönnt man uns nicht. Madam jedenfalls reagiert mit einem sauberen, hysterischen Anfall, der der Libido natürlich etwas abträglich ist, jedenfalls zeigt man uns jetzt, was der böse böse Hai gefuttert hat. Nämlich einen ANDEREN Hai. Soll das etwa heißen, dass die zwei verschiedenen Haie ABSICHT waren? Wenn ja, dann überreiche man diesem Schwurbel (einer meiner Lieblingsspezialausdrücke unseres Lieblingsdocs, rangiert in meiner persönlichen Hitliste gleich hinter „Großes Tennis“) die Goldene Gurke für den miesesten Schnitt.

Gut, also John, äh Blödsinn, Ben Carpenter samt Kollege nimmt mal den (Gummi-) Kopf des gefutterten Hais in Augenschein und identifiziert das Vieh als ungefährlichen Sandtiger (ich kenn Stubentiger, aber Sandtiger…? Naja, glauben wir’s ihm mal.). Ein bisserl Gefasel und man beschließt, dieser Hai wird zu den Fischern gebracht, die das Ding vielleicht als Köder benützen können. Diese Idee finden die beiden so oscarverdächtig gut, dass man sich gleich mal abklatscht. Jungs, das hab ich nicht mal bei den erfolgreichsten „Teamchef“ – Überarbeitungen gemacht… jaja, ich weiß, gab auch keine. Haha. Alle ausgelacht? Gut, danke. (Sind solche Insider, die nur 2 Leute kapieren, nicht was schönes…?) Benny-Boy jedenfalls checkt noch mal, ob sein Zahn zum Hai passt und Surprise Surprise… passt nicht. Tja, Junge, dann musste weitersuchen.

Auftritt Cataline Stone (muss das sein?): Benny-Boy hält Madame sein Zähnchen unter die Nase – also das HAIFISCHzähnchen – was dieser ein ehrliches „Phantastisch“ rauslockt. Naja, manche Leute sind eben leicht zu begeistern. Mylady jedenfalls tippt auf Makohai, sehr selten, will den Fundort sehen und Benny-Boy meldet Besorgnis über die Badegäste an. Madame Stone möge ihn informieren, wenn Gefahr bestünde. Ähm, Junge, das Vieh hat EINEN ANDEREN HAI gekillt, ich denke, da kann man schon mal von „Gefahr“ sprechen. Aber immerhin kriegt Madame noch den Zahn geschenkt (is ja wie Weihnachten) und kündigt an, noch ein paar Tage zu bleiben. Mit anderen Worten: Wir werden den Krampen nicht loswerden. Vrrrdmmmt.

Gut, die Alte bestellt via Telefon ein Videoteam (vielleicht lenken die ja von ihr ab *hoff*) und wenn jetzt nicht bald mal ein Hai ORDENTLICH zubeißt, werf‘ ich mit faulen Tomaten. Doch als hätt’s David Worth gehört, müssen schon zwei Punk-Teenager dran glauben, und zwar via Wasserrutsche ins Jenseits (das wär‘ mal ein Filmtitel…) respektive ins offene Fischmaul. Leider is grad Nacht, und so sieht man nix. Tja, Pech gehabt. Aber immerhin hört man in dieser Szene das erste mal das BRÜLLEN des Hais !!! Jarwollo, wer dachte, Raubkatzen und Bären wären die einzigen brüllenden Raubtiere auf der Welt, der muss dieser Liste nun Haifische hinzuziehen. Das Biest brüllt und knurrt bei der Futterorgie, auf dass nur unser Lachen lauter ist. Auf das muss man mal kommen. Ein brüllender Haifisch. Respekt [Wenn Killerwale brüllen können, dann ja wohl auch Haie… Der Doc]. Das Meer jedenfalls ist blutrot (weil nämlich ein rotes Licht auf die schwarze Oberfläche scheint, aber wer außer uns Pedanten schaut schon so genau…) und irgendein mexikanischer Inselwicht nimmt verschwörerisch eine Maske ab. Ist dieser Mann ein Doppelagent? Steckt er mit dem Monster unter einer Decke? Tidididi Tidididi Tidididi Tidididi… Ich verrats mal: NEIN. Der Shot is SINNLOS. (Oder schlecht gespielt, und der Typ sollte nicht „verschwörerisch schauen“, sondern von seltsamen Schreien überrascht. Wir werden es nie wissen… *Mystery-Mode off*)

Alsdern, wir schalten mal zu Apex Communications (wir erinnern uns, das sind die, die das Pazifikkabel legen, dass der Hai durchbissen hat), und ein wichtiges Insert klärt uns auf, dass es 5 Uhr morgens ist. Zwei Techniker mit dem Arbeitseifer von grasenden Rindviechern hocken am PC. Ein Alarm geht los, was passend mit „Oh, SCHEISSE !!!“ quittiert wird (wahrscheinlich, weil man jetzt ARBEITEN muss). Eine wackelige Handkamera bringt uns die beiden näher, und ein läutendes Telefon sorgt für unerträgliche Spannung. Es pipselt und sirent wie im Wiener Prater, nur zum Telefon geht man nicht. Da tippselt man doch viel lieber professionell am PC herum. Schließlich erbarmt man sich des Telefons doch, wahrscheinlich, weil der Boss dran sein könnte. Isser auch. Der hat nämlich den Alarm auf sein Laptop überstellt gekriegt und will wissen, was los ist. Eine Leitung ist ausgefallen. Es folgt ein obligatorischer Anschiss vom Evil Boss TM, man schickt ein paar Techniker hin und startet die Ersatzstromversorgung. Wir hier im Wiener Wohnzimmer sind inzwischen mit den Nerven fertig. Diese Szene kostete uns Jahre unseres Lebens. Jedenfalls meint Techniker 2 allwissend: „Der Boss ist nicht zufrieden“. Diese Ansage verdient schon mal den Logik- und Dialogpreis, aber unser Techniker 1 hat die richtige Antwort parat: „Arschlöcher sind niemals zufrieden“. Jaja, und „Futurous events will affect us in the future.“ (oder so ähnlich).

Friedliches Meer, Rettungsschwimmer am Steg, die Techniker fahren mittels gelbem Mini U-Boot Kabel reparieren. Benny packt mal wieder seinen kabelbeissenden Hai aus, was aber für den weiteren Szeneverlauf so wichtig ist wie ein Fahrrad für einen Karpfen, denn schließlich geht’s darum, wann Benny-Boy mal das U-Boot fahren darf. Irgendwann sicher, denn „der Junge hat ein gutes Feeling“. Na dann schätz ich jetzt mal, dass er am Ende des Filmes mal fahren dürfen wird, um das Titelvieh zu erlegen.

Alle Mann in Deckung, Cataline Stone taucht wieder auf, diesmal mit Kamerateam. Diese halten Miss Stone für das schönste weibliche Wesen überhaupt (ähm, Leute, schon mal was von Charlize Theron gehört? Oder Ashley Judd? Oder Sandra Bullock (speziell für unsern Lieblingsdoc, ich persönlich kann die nämlich nicht leiden) [ein Konkurrent weniger… Der Doc]? Verdammt, sogar Roseanne Barr is gegen die Frau eine Sexbombe (hehe) !!!) und stellen fest: Für diesen Arsch würden sie alles tun. Verständlich, ins Gesicht schauen kann man dem Besen ja nicht. Anyway, man motorbootelt also durch den Pazifik, flirtet dabei, dass sich die Balken biegen (hoffentlich nur, weil’s so im Drehbuch steht) und will an Ort und Stelle den Hai anlocken. Ich persönlich würde dafür einen Kübel (=Eimer) voller Blut nehmen, aber unsere Reporter nehmen dafür einen Kübel Rotwein, von dem David Worth glaubt, er könne ihn uns als Blut verkaufen. Hoffentlich ist es Tetra-Pak – Wein, um den ist es nicht schade.

Gut, unsere wackeren Rettungsschwimmer erblicken das Boot von der Ferne, beachten’s aber nicht weiter. Auch gut. So liegt man also ein paar Stunden faul rum und wartet, auf dass der Hai kommen möge. Doch was erklinget da an unserem Ohre? Jarwollo, es ist das Jaws Thema mit nach unten veränderten 6ten, 8ten und 9ten Ton, damit’s nicht so auffällt. Das kann nur eines bedeuten: Haialarm !!! Und da schwimmt er auch schon (diesmal in Form eines Weißen Hais), und stört unsere unermüdlichen Reporter beim Faulenzen, indem er mal sanft anklopft. Quittiert mit einem „Was ist denn jetzt los?“ (Leute, GENAU DAS VIEH WOLLTET IHR ANLOCKEN !!!) wird zur Kamera gegriffen und wild drauflos gefilmt. Warum Madame Stone noch mit ihrer Minifotokamera hinterherfotografiert, weiß nur sie, macht aber nix, die Kamera verdeckt wenigstens das Gesicht. Nachdem die Dame ca. 20 mal die Rückenflosse verewigt hat, wird dem Vieh das dauernde auf- und abschwimmen zu dumm, und es beißt mal schnell ins Boot, nicht ohne dabei einen Zahn zu verlieren. Und da waren’s schon zwei.

Ich denke, es ist jetzt mal Zeit, ein bisserl mit meinem sehr beschränkten Wissen über Urzeitviecher zu protzen: Laut Filmtitel soll das Monster, dass hier sein Unwesen treibt, ein Megalodon sein, also ein Urhai, der sich vor ein paar Jahrmilliönchen endgültig aus der Artenvielfalt abgemeldet hat. Jetzt ist mein Wissen nicht ganz so lückenhaft, als dass ich nicht darüber informiert wäre, dass die Viecher ziemliche Apparate waren. Die Größenordnung, die uns von den Wissenschaftlern genannt wird, geht in Richtung 75 Fuß, im Maul können, das ist Tatsache, mehrere Menschen aufrecht stehen. Das bedeutet, dass die Biester einen heutigen Weißhai so ziemlich auf einmal schlucken könnten. Das Fischchen, das uns dieser Film auftischt, bezeichne ich jetzt mal halblustig als Karpfen mit scharfen Zähnen. Wenn das ein ausgewachsener Megalodon sein soll, ist Manos – The Hand Of Fate der nächste Anwärter auf den Oscar für den besten Film und Joe D’Amato kriegt den Oscar für’s Lebenswerk. Ich sehe hier jetzt zwei Möglichkeiten: Die Macher hatten keine Ahnung, wie groß ihre Biester sein sollten, oder man kommt uns mit der billigen „Das ist nur das Baby“ – Erklärung. Naja, schaumamal.

Nun gut, also, man beschließt mal kurzerhand, das Vieh zu markieren, was uns einen wunderschönen Shot einer aufs Schiff zuschwimmenden Plastikflosse bringt. Die Markierungsszene muss man wohl selbst gesehen haben, um es zu glauben, aber ich werde versuchen, sie zu schildern: Das Monster schwimmt friedlich aufs Boot zu, Flosse über Wasser. Kurz vor dem Boot aber beschließt es, dass ihm die ewige Bootstosserei eigentlich auf die Nerven geht und dreht ab. Es folgt eine Hai-Stock-Footage, die zwar eine Kurve schwimmt, sogar in richtiger Richtung, dessen Flosse sich aber unter Wasser befindet. Jo mei… jedenfalls ist der nächste Shot Miss (Franken)Stone inklusive Speer in der Hand, ein kleiner Stoss damit in Richtung Kamera, und schon sehen wir eine Sonde an der (wieder oberwasserschwimmenden) Rückenflosse. Und ums klarzustellen: Sie klebt schon dran, also nicht dass ihr glaubt, man würde uns zeigen, die die Sonde angeklebt wurde. Diese Szene sollte man eigentlich in beweglichen Bildern auf diese Seite stellen, alleine dieses fundamentale Scheitern des Abfilmens einer Action-Szene ist einen Blick auf diesen „Film“ wert. Es folgt noch ein Dialog mit Schuhausziehgarantie („Es hat geklappt.“ „Darauf können Sie wetten !!!“), und schon machen sich unsere Casanovas mal wieder Hoffnungen. Jungs, an Land mit Euch, unter Menschen, so SCHNELL WIE MÖGLICH !!!

Schnitt auf den Strand. Ein Mann spielt mit seinen Hund Frisbee. Ich nehme noch Wetten an, welcher der beiden als Haifutter endet. Oje, die Frisbee landet im Wasser. Die werden doch nicht den HUND… Uff, Glück gehabt, Tierfreunde und Klischeesammler atmen auf (wär‘ wahrscheinlich der erste Hund in der Geschichte des Filmes, der einen gewaltsamen Tod stirbt). Flocki is zu faul zu Schwimmen, Herrchen muss die Frisbee holen. Den schicksalhaften Worten „Ich hol ihn selbst“ folgt natürlich mal wieder die Bad-Shark-Melody, POV-Shot, Bellender Hund, katastrophal geschnittene Beißszene… und unser Frisbeespieler kann sich vom Weihnachtsmann eine neue rechte Hand wünschen. (Tipp von mir: Geh in den nächsten Second Hand Shop *hehe*; alter Witz, ich weiß). Nützt nur nix, wenn’s Monster auch noch in den Fuß beißt. Das war’s, Junge, Dein Hund muss wohl ins Tierheim. Armes Tier.

Wisst Ihr, wer mir schon richtig fehlt? Genau: BENNY BOY. Der steht nämlich bei Miss Frankenstone vor der Türe. Die öffnet im hautengen Abendkleid… wieder einer dieser Anblicke, die ich nicht sehen wollte. Naja, lenkt für Sekunden von der Visage ab. Nachdem man diesen Ästhetikschock überwunden hat, drückt sie uns rein, dass es „unordentlich ist, weil ich arbeite, und ich versuche, das Rauchen aufzugeben.“ Sucht keinen Zusammenhang, ich hab auch keinen gefunden. Jedenfalls spielt er die Killerhai – Karte aus, was unsere „Meeresbiologin“ natürlich auf erhöhte Aufmerksamkeit schalten lässt. Mit der Energie eines schlafenden Goldhamsters erzählt Benny-Boy von einem am Strand gefundenen Bein, und sie reagiert ebenfalls ausgesprochen extrovertiert. Glaubt mir, Leute, selbst wenn ich SCHLAFE, bin ich temperamentvoller (zumal ich angeblich schnarche, was aber sicher NICHT STIMMT !!!). Jedenfalls kriegt Benny-Boy jetzt endlich raus, dass sein Gegenüber Paläontholgin ist, und keine Meeresbiologin. Sie hat ihn angelogen. Haut ihn ganz schön um. Ich reagier genauso emotional, wenn in Peking das grüne Fahrrad umfällt. Immerhin erfährt er auf diesen Temperamentsausbruch jetzt, dass Madame einen Megalodon vermutet, den man „für ausgestorben hielt“ (klingt, als wäre das letzte Exemplar erst gestern verendet). Auch completely sausage, jedenfalls kann es sich laut ihr „nur um ein Baby handeln“. Ich wusste es, warum sollte dieser Film nicht den ältesten Monsterfilmfaden aller Zeiten aufnehmen. Jedenfalls konnte unsere brilliante Wissenschaftlerin „nicht ahnen, dass er jemanden angreift“. Ach neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein, war völlig unerwartet. Man reiche mir ein Brett zum Schädeldreschen. Danke. *DRSCH*

Das Geplänkel geht offenbar weiter, aber jetzt am Steg. Benny-Boy lädt mal seine Pistole (was den Hai sicher mächtig beeindrucken wird), und es folgen weitere sinnlose Dialoge, in denen Miss Frankenstone schon wieder dauernd im Bild ist. Schmeiss‘ die Alte doch ins Wasser, vielleicht macht unser Megalodon ein Gabelfrühstück, wär‘ mal ein Sympathiepunkt für Benny-Boy (und den hätte er, wenn ich das mal so sagen darf, bitter nötig !!!). Aber nein, sie dreht sich um (ist schon mal ein Fortschritt) und geht. Ich fürchte nur, sie kommt wieder. Geht daraus hervor, dass man sich geeinigt hat, ihren Sensor zu benützen, um das Viech zu finden. Hmpf. Sympathisch macht Banny-Boy die Tatsache, dass er sie auch nicht mithaben will, nutzt aber nix. Die Dame hat volle Gage gekriegt, jetzt will sie auch spielen.

Mittels Sensor wird das Vieh auch schon mal aufgespürt, und man begibt sich heldenmütig auf die Jagd. Gas wird gegeben, weil das Vieh sich tatsächlich erlaubt, auf den Ort zuzuschwimmen. Klar, beißt ja sonst in die Häuser… jaja, ich weiß, dort ist der Strand. Und genau dort finden wir uns nach ein paar „Die besten Filme aller Zeiten“ – Trailern auch wieder. Hochdramatische Musik bei Zeitlupenaufnahmen spielender Kinder lassen unerbittliche Spannung aufkommen… Naja, einer der Helden vom Kamerateam brüllt „Da hinten ist er !!!“, wodurch wir uns dem beruhigenden Gefühl hingeben können, dass die alles ins Reine bringen werden. Oh Verdammt, wir sind erst in Minute 43. Na, wird noch nix mit’n Ende. Zumindest ein Menschlein muss wohl dran glauben.

Naja, vielleicht klappt’s ja doch noch mit dem Retten, denn einer von Benny-Boys Kollegen holt die Badegäste mittels Trillerpfeifchen aus dem Wasser. Hat ja bei Titanic ähnlich funktioniert…; Gut, die Badeschönheiten (klar, dass keine der Damen auch nur einen Gramm zuviel hat…; wenigstens ein Pluspunkt *5 Euro in die Sexistenkasse werf*) verlassen das Feuchte Nass, die Musik wird hochdramatisch, der Schnitt wechselt spannungssteigernd zwischen Haifischflosse, Meer, pfeifendem Bademeister, flüchtenden nackten Beinen, Bikinis und dem Motorboot inkl. Aufsitzern (und ratet mal, wen man mir dabei natürlich auch wieder zumutet). Das geht natürlich nicht ohne den Rückenflossenstandardfehler, sinnlos zitternden Schwenks und „Schneller“ – Rufen.

Benny entdeckt daraufhin seine Veranlagung zum Pistolenschützen (jeder, der jetzt GUNSLINGER sagt, wird gevierteilt !!!) und ballert mal ganz unbürokratisch auf das Fischlein, was unserem Wissenschaftsbesen natürlich gar nicht gefällt. Scheinbar aber gab’s eine Stock Footage – Aufnahme eines Hais, in der ein Stein oder whatever durchs Bild flog, denn man sieht doch gar wirklich im Wasser die Kugel am Hai vorbeifliegen. Oder schwimmt da gar ein Zooviech durch ein Schwimmbecken? Naja, Miss Frankenstone wird kreativ und rudert mit einer an einen schlafenden Goldhamster erinnernden Speed radikal um, woraufhin Benny-Boy mal auf der Schnauze landet bzw. am Gegenteil. Ich sag’s ja, nur Ärger mit dem Trampel. Jetzt wär‘ die Gelegenheit für ein Freibad.

Sharkey nähert sich im Moment höchst bedrohlich einer Luftmatratze inkl. zweier weiblicher Insassen, doch unsere heldenhafte Miss Frankenstone schiebt das Motorboot dazwischen, was ich bei einem Viech, dass unter ihr durchtauchen kann, für einen ausgesprochen ausgeklügelten Plan halte. Funktioniert aber, er schwimmt ins Meer zurück, was sie mit „Sehen Sie, Problem gelöst und niemand verletzt.“ quittiert. Ein weiterer Beitrag für das Buch „Die dümmsten Filmdialoge aller Zeiten“. Aber wenigstens scheint der Film jetzt endlich wirklich lustig zu werden. Und was sehen wir da in der Ferne leuchten? Boot mit angehängtem Fallschirm (der echte Name der Sportart fällt mir jetzt nicht ein. Schreib’s dazu, Doc, wenn Du ihn kennst) [Uffza… ich bin doch kein Extremsportler… Paragleiten auf’m Wasser halt – Der Doc]. Unser neuer Lieblingshai hält darauf zu und KNURRT !!! Jaaaaaaa, der Film lotet neue Dimensionen der Dummheit aus !!! Ich greife zufrieden zu meinem G’spritzen / meiner Weißweinschorle (Ich war noch nie ein Biertrinker.). Man ist auf Boot und Schirm recht zufrieden mit sich, macht Witze der Art „Lass Dich nicht so hängen“ (ich hebe die Arme, auf dass man mich kitzle, ich will nämlich mitlachen… Danke) und ahnt noch nichts von der drohenden Gefahr. Nein, der Hai, nicht Miss Frankestone…

Die geschätzt siebenundzwanzigste Wiederholung der Bildfolge Haiflosse / Motorbootsbug / Motorbootslenkrad flimmert über den Bildschirm (und da regen sich die Leute über Ed Woods inflationären Einsatz der Lugosi-Szene auf…) [ich nicht, die rockt! – Der Doc], wird nun noch durch die zehnte Wiederholung von Fallschirm / Nahaufnahme der im Schirm hängender Schwarzhaarigen (auch nicht unbedingt ein Augenschmaus) / Ihr Blick aufs Boot – Folge erweitert und endet vorerst mit Benny-Boy mit Fernglas und Hai-Stock-Footage inkl. Knurren. Jetzt sieht endlich die Dame am Schirm, dass ihr Leben zu einer offenbar sehr vergänglichen Sache geworden ist, was der Welt natürlich mit gezielter Hysterie mitgeteilt wird. Die dem Biere nicht abgeneigten Bootslenker quittieren das mit fröhlichem Winken (Klischee Nr. 136), jetzt rudert auch Benny-Boy mit den Armen, was zumindest den „Drehen wir halt mal bei“ – Effekt bewirkt.

Endlich, nach gefühlten 120 Minuten drischt unser hungriges Fischchen mal seinen Schädel gegen das Boot, was einen der beiden gleich mal ins Wasser befördert. Wirkt sich natürlich auch gleich auf seine weitere Lebensplanung aus… SCHNAPP, Weg isser. Und wieder fließt rote Farbe ins Meer.

Aufgrund des stehenden Tempos des Bootes befindet sich Mylady im Fallschirm nun definitiv am absteigenden Ast, und da Sharkey ja kein Trottelhai ist (ich mein, wenn man sogar unaufhörlich Knurren kann…), schnappt er sich das Seil und zieht die Dame mal Richtung Mittagstisch. Ich muss gestehen: Irgendwie schaut das lässig aus. Wenn die Alte dabei nur nicht so zappeln würde… Unsere Helden jedoch kümmern sich erst mal um den Jungen, der ruhig und unbehelligt im Motorboot sitzt. Man muss Prioritäten setzen, und der kreischt wenigstens nicht in einer Tour. Doch man kommt doch überein, dass Fallschirme inkl. Insassen klauen etwas ist, was man einfach nicht tut, und tümpelt mal hinterher.

Unsere Fressmaschine wird inzwischen innovativ und schwimmt nach unten, was seine Beute dann doch in Richtung Wasser befördert, was wohl doch das Ziel der ganzen Operation sein dürfte. Benny-Boys Kennerblick diagnostiziert treffsicher „Sie verliert an Höhe, sie kommt runter“, worauf Miss Frankenstone den Rat des Jahrhunderts gibt: „Geben sie Gas.“ Jetzt würd‘ ich mir eine Szene mit einem „Scheiße, das Pedal war die Bremse“ – fluchenden Benny-Boy wünschen, aber die kommt natürlich nicht. Stattdessen landet Madame Fallschirm im Wasser, was Benny spontat dazu bringt, jetzt auch WIRKLICH Gas zu geben. Jodedideldü, das Wettrennen ist eröffnet. Innerhalb von 3 Zehntelsekunden ist er auch an Ort und Stelle, Miss Frankenstone reicht die Hand zur Hilfe. Nutzt nur nix, und schon steht’s 2:0 für den Hai. (Empfehlung: Achtet auf die Lage des Fallschirms bei den Über- und Unterwasseraufnahmen. Ein Brüller !!!) Irgendwie hat Miss Frankenstone es aber geschafft, das Kreuzkettchen der Dame zu retten. Fragt mich bitte nicht, wie…

Benny-Boy jedenfalls landet vor seinem Boss, da zwei tote Badegäste kein besonders gutes Licht auf den Strand werfen. Nicht, dass das ein Grund wäre, die Strände zu sperren, das war’s ja schon in Jaws nicht. Naja, the Boss verspricht, sich „um die Strände zu kümmern“ (was auch immer das heißen mag), während Benny-Boy dazu verdonnert wird, den Hai zu töten. Das geht natürlich am Besten, wenn man sich und die heulende Miss Frankenstone mit Jack Daniels abfüllt. Ein paar Heuldialoge später (Mein Favorit ist „Hast Du die Frau gesehen? Sie hatte solche Angst !!!“ Nona…) stellt man endlich einen Link zwischen dem plötzlichen Haiüberschuss und den Stromkabeln unter Wasser her. Schließlich hat das Vieh ja da reingebissen. Die Antwort: Elektromagnetische Strahlen ziehen ihn an. Gut, dass man’s uns erklärt hat. Wären wir NIE drauf gekommen.

Also, man ist mal soweit, dem Typen, der das gelbe U-Boot fährt und die Kabel damit verlegt, ein Video des Hais zu zeigen. Der zeigt uns mal, dass die Kabel quer durch den Pazifik gehen. In der Nähe gibt’s Tiefseegräben. Könnte es sein, dass die Megalodons dort drin überlebt haben und jetzt vom Elektromagentischen Feld rausgelockt wurden? Räääääätsel… (Klar, etwas Besseres fällt Machern solcher Filme sicher nicht ein.). Und jetzt das Worst Case Szenario: Das System geht online !!! Dann kommen sie alle hoch. Nur: Überzeug mal einen Bad Industrieboss TM. Einfacher: Man hackt sich ins System, mal sehen, was man findet. Unsere Helden jedenfalls begeben sich in Richtung Kirche – schließlich kann man ja jede Hilfe gebrauchen – und steigt in der nächsten Szene wieder aufs Boot. Nun denn, auf ein Neues.

Diesmal ist man ausgerüstet mit gar tödelichen Pfeilen. Unser Hacker jedenfalls hat es sich hinter seinem PC gemütlich gemacht, in einem Computerzimmer inklusive George W. Bush jr. – Bild und einem weiteren Bild von irgendeinem Blindgänger aus dieser Regierung. Und, Oh Schreck, Oh Graus: Man WUSSTE, dass Strom austritt. Und hat nix getan, weil’s teurer gewesen wäre. Bööööööööse Apex-Firma !!! Naja, Big Evil Boss TM plant eine Yacht – Party mit Investoren (ich verspreche Euch hiermit: Die wird noch lustig !!! ), da stürmt unser erzürnter Hacker ins Büro. Ja tut man denn so was bei einem Evil Boss TM. Ganz eindeutig NEIN, denn der schmeißt dich im besten Fall bei der Tür raus. In unserem Fall wird der Sicherheitsdienst alarmiert, nicht ohne „Meine Anwälte sind RICHTIGE Haie“ – Kalauer. Ich heb‘ noch mal die Hände. Danke.

UAH !!! HILFE !!! WAS IST DAS !!! Ach so, ein Brustbild von Miss Frankenstone (gottlob noch mit rotem Pullover). Man schwenkt ins Gesicht (und das schafft es locker, dass man sich die vorherige Einstellung wieder wünscht). Jetzt aber wird uns klar, mit welche gefinkelter Strategie man nun vorgeht: Man sucht jetzt mit… Achtung, Ehrfurcht… ZWEI Booten. Umwerfend. Man ortet das Viech mittels Peilsender (wozu dann zwei Boote für die Suche ???) und begibt sich dorthin. Ohoooo, da isser ja, seine gar böse Flosse verschwindet in den Tiefen… und zwar mal wieder in überaus bewegter See, während es ums Motorboot herum schön ruhig ist. Sharkey schwimmt gar schnelle, donnert seinen Schädel gegen’s Boot und alle haut’s um (hat jemand mitgezählt, wie oft das jetzt schon passiert ist?). Aber: Diesmal fliegen die Schrauben. Knurrend kommt er mal wieder aufs Boot zu (Leute, das wird LAAAAAAAANGWEILIG !!!), Benny-Boy sticht ihm mit dem gar bösen Pfeil auf Stock, was ihn nicht hindert, mal wieder alles zum Wackeln (und mich zum Gähnen) zu bringen. Und wieder. Und wieder. Und wieder. Schnarch. Sorry. Was verpasst? Nein, er bangt noch immer gegen’s Boot. Diesmal donnert wenigstens mal der Kameramann gegen’s Heck. Miss Frankenstone will inzwischen mal das Gewehr holen (endlich mal ein runder Plan) und bemerkt, dass der Wassergehalt in der Kajüte den erlaubten Maximalwert doch um einiges übersteigt. Dazu noch ein paar Stromschläge aus der Lampe, und fertig ist die gefährliche Klischeesituation Nr. 324B. Jetzt heißt es: Schwimmweste anlegen und langsam schlürfen… (Tschuldigung, den konnt‘ ich mir jetzt nicht verkneifen)

Während Miss Frankenstone eine Sporttasche durchsucht, hört das spitze Ohr des Zusehers ein gar bekanntes Thema. Sharkey, wo bist Du? KRACH !!! Haifischkopf im Kajüteninneren: Guten Tag, ich bin der neue Pfarrer, ich komm jetzt öfters… BRÜLL !!! Madam, zu dämlich zum Schießen, wenn frau ein Gewehr in Händen hält (viel besser, frau lässt es fallen, dann kann man sich vom männlichen Helden retten lassen) schreit zwar, aber der Hai brüllt lauter (Wie hat’s der Doc mal ausgedrückt? „Pucki miaut lauter, wenn die Schüssel leer ist.“) [und der kann *laut*… der Doc]. Egal, Hauptsache Benny-Boy ist zur Stelle !!! Der stürmt auch nach einem doch noch hörbaren „HILFE!!!“ in die Kabine, sieht sich einem durchgestoßenen Hai gegenüber und handelt; Man greift zum Baseballschläger und klöppelt auf das Vieh ein (Nein, ich mach keine Scherz !!!). Das beeindruckt den Megalodon Junior von Welt auch MÄCHTIG, immerhin schnappt er jetzt nach IHM. Ein paar „Nia“s und „Ah“s später greift Madam nun doch noch zur unter Wasser liegenden Flinte (!!!) und ballert dem Vieh ins Maul. Tja, Mädel, so einfach geht das. Warum sie jetzt heult, weiß sie wahrscheinlich selber nicht. Immerhin wird frau dann von Benny-Boy gaaaaaaaaanz lieb und fest geknuddelt.

Jetzt nähert sich auch das zweite Boot. Man muss ja die Leute vom sinkenden Schiff holen. Doch leider leider… aus dem Nichts der Tiefe kommt er. Mama (oder Papa, was weiß ich). Ein ausgewachsener Megalodon in Originalgröße. Und das Vieh is GROOOOOOSS !!! So groß, dass es seine Beute inkl. Boot verschluckt (wenn das mal kein Sodbrennen gibt…). Und damit uns auch klar wird, wie GROOOOOOOOSS das Vieh ist, schneiden wir mal einen stinknormalen Weißhai ins Bild, spielen die Stock Footage aber GAAAAAAAAAAANZ LAAAAAAAANGSAAAAAAAAAM ab. (Irgendwie schade, dass Ingo Appelts Scharping-Witze nicht mehr en vogue sind.)

Spätestens jetzt aber wird der volle Umfang der Inkompetenz der F/X – Abteilung klar. Denn was macht man, wenn man für die Bootfutterszene keinen Megalodon in Originalgröße auftreiben kann? Man schneidet einen Weißen Hai in Übergröße ins Bild. Und schon hat Worth die Lacherfolge wieder bei sich, da sich die Wellen zweier verschiedener Aufnahmen mischen. Das kann nicht gut gehen…

Naja, jetzt aber lässt sich der Hai nicht mehr lumpen. Junior wollte durch das Metall, er macht’s unbürokratischer: Er wirft das Schiff mal ganz einfach um. Und schon sind sie alle im Wasser, unsere Helden. Sie schaffen’s auf den Kiel des Bootes, die Kameraleute müssen sich mit einem Kissen zufrieden geben, dass zufällig grad vorbeischwimmt (jemand hier, der Gunkls Nummer vom „Schwimmenden Tisch“ kennt? Hehe). Unsere Kissenbesteiger sind aber leider das nächste Opfer und jetzt wird’s erst richtig lustig. Denn jetzt hat man einfach die Opfer klein in ein Maul eines weißen Hais kopiert. Dumm nur, dass die Wellen und das spritzende Wasser rundherum die wahre Größe verraten.

Benny-Boy hört einen Hubschrauber kommen. Da aber keiner in die See reinhorcht um zu sagen „Du, do pfeift einer“ (Danke, Michael Mittermeier) muss man sich anderwertig sichtbar machen. Unser wackerer Held taucht in die Tiefe zwecks Findung und Benutzung einer Leuchtpistole. Der Helikopterpilot quittiert dies mit einem tiefgehenden „Was zum Teufel soll das?“ (*headbang*), doch man erblickt die Hilfesuchenden. Diese erblicken ihrerseits ein Zähnchen des Monsters, und da Gimli so etwas normal als Axt benützt, stecken sie’s zum Beweis ein.

Unsere Retter tauchen auf und lassen die Strickleiter runter. Leider ist Miss Frankenstone auch zu blöd, die zu nützen, und braucht dazu Benny-Boys Anleitung. Wo sind die Feministinnen, wenn man sie einmal braucht? Die Frau ist jedenfalls zu bescheuert, auf der ruhigen Leiter hochzuklettern und stürzt nach Stufe 3 ab, und schon darf sich Benny-Boy fast den Arm ausrenken, um den Besen festzuhalten. Wird sie jetzt vielleicht doch vom Megalodon… nein, leider, er hüpft nicht hoch genug. Verdammt, wieder nix. Eine SPUR höher nur, Junge, die berühmte Wiener IDEE mehr, und wir wären die endlich für immer los gewesen. Hmpf.

Letztendlich schafft Sie’s doch noch auf die Leiter (mit Benny-Boy’s „Du schaffst es“ – Anfeuerung und „Weiter so“ – Anleitung geht eben alles). Im Helikopter wieder ein 500.000 $ – Dialog:

Pilot: „Was ist das denn gewesen?“

Benny-Boy: „Das würden Sie mit doch nicht glauben.“

Ähm, Junge, der Mann hat das Vieh GESEHEN !!!

Geht in Deckung !!! Benny-Boy is ärgerlich. Er is böse. Er es richtig STINKSAUER !!! Er knallt den Zahn des Megalodon in den Schreibtisch seines Chefs. Nur der ist uneinsichtig. Zahnbeweis hin oder her, man muss ans Image denken, und wenn man hört, dass sich „vor unseren Stränden ein Dinosaurier vergnügt“… Kein Alarm vom Boss. Dann tut Benny-Boy es eben selbst. Das nenn ich mal eine Firma. Hier ist der Chef nur Kulisse.

In der Szene in der Aula erfahren wir, dass er gekündigt hat (wann immer mir das auch entgangen ist). Jedenfalls tritt unser Hacker wieder auf und spult das „The Boss is evil, he knew everything“ – Band ab, man spekuliert die Optionen, und kommt zum einzigen Schluss: Das U-Boot zum Kabel verlegen. Die gelbe Zitronenschale wird dem bösen Fischchen schon Respekt beibringen. Man sprengt einfach den Stromverteiler, damit das Kabel nicht in Betrieb geht. Den Hai lockt man mit Strom an und sprengt ihn mittels Torpedo („Das Ding geht ab wie ’ne Rakete… meine Hände sind schon wieder oben. Danke.), die unser Hacker, übrigens ein ehemaliges Mitglied des Militärs, „erbeutet“ hat, als man seine Militärbasis aufgelöst und den Ramsch offenbar am Flohmarkt unter den Soldaten verscherbelt hat. Ich wusste nur noch nicht, dass Torpedolenksysteme auch auf Haifische reagieren…

An der nächsten Location, nämlich am Steg, erfahren wir, dass es auch nicht geht. Aber was ein ordentlicher Mr. Military der Bush-Regierung sein will, hat man natürlich auch dafür eine Lösung: Ein Piepsgerät soll an dem Hai montiert werden. Das bedeutet natürlich, man muss nahe an den Hai rangehen. Uhuhuhuhuuuuu, wir bauen Spannung auf… okay, doch nicht, Miss Frankenstone präsentiert die ultimative Waffe: Eine Armbrust. Wieder nix mit Thrill. Gelernt hat sie das Armbrustschießen übrigens auf der Jagd. Und da heißt’s immer, wir Ösis wären rückständig. Immerhin haben unsere Jäger Flinten !!!

Auf allgemeinen Beschluss eines Einzelnen wird vereinbart, nächsten Tages 8 Uhr auf Haijagd zu gehen. Es gilt also eine Nacht totzuschlagen. Und wie man ja weiß, gibt es kein besseres Aphrodisiakum als den Tod von nahe stehenden Personen oder von solchen, die man retten wollte… ihr ahnt, was kommt. Etwas, dass ich solange ich lebe, NIEMALS NIEMALS NIEMALS sehen wollte: Eine (noch so harmlos und bieder runtergefilmte) Sexszene zwischen Miss Frankenstone und Benny Boy. Dies ist mal wieder eine hervorragende Existenzberichtigung für die Skip-Taste auf dem DVD-Player.

Rettung erreicht uns in Form eines neuerlichen Siedler von Catan – Shots: Die schwimmende Zitrone dümpelt durch die Tiefen (Und merke: Der Rettungsschwimmer und Bush – Militärfuzzi von Welt schnallt sich erst an, wenn man schon mehrere Meter unter Wasser ist.). Es folgt der genialste Codeausdruck für „Wir sind an Bord“, der jemals erdacht wurde: „Die Sardinen sind in der Büchse“. Miss Frankenstone hockt indes inkl. Pilot im Hubschrauber (bitte jetzt keine „Wer hupt und wer schraubt“ – Witze !!! Danke.), auf das man das Viecherl aufspüren möge. Apex-Communications indes hat sich entschlossen, die Einweihungsfeier fürs Kabel stilecht auf einer Luxusyacht durchzuführen. Naja, für’s Auslaufen müssen 5.000 $ Strafgeld gezahlt werden, schließlich hat der Hafenmeister Auslaufverbot erteilt. Man zahlt. Von so einem blöden Megalodon lassen wir uns doch nicht die Party kaputtmachen. Und für alle Fälle hat man ja noch ein paar Minchen im Ärmel (respektive der Ledertasche), was kann da noch schief gehen? Mich wundert nur, dass jetzt kein Kalauer im Stile von „Praktisch, wenn uns das Haifischfilet ausgeht.“ kommt. Naja, wenigstens etwas, das uns erspart bleibt.

Unsere Helden in der Zitrone nähern sich mit den Worten „Wir nähern uns“ dem Verteiler des Apex-Kabels, was uns mit dem Funkspruch zum „Wir sind fast dran“ in Richtung Hubschrauber noch einmal versichert wird. Urplötzlich rüttelt’s unsere wackern Hubschrauberflieger durch wie die Enterprise beim Ionensturm, und Miss Frankenstone stellt die einzige intelligente, angebrachte und sinnvolle Frage des ganzen Films, nämlich „Was ist jetzt los?“ Ja, das würde ich jetzt auch gerne wissen. Ernüchterung bez. einer möglichen Top-Secret-Megalodonattacke werden aber vom Piloten zerstreut: Turbulenzen. Passiert öfter, wenn man so niedrig fliegt. Man gewöhnt sich daran. Miss Frankenstone meint: „Das könnt‘ ich nicht.“ Sie lässt sich lieber von Schiffen bewegen, die ja bekanntlich ruhig im Wasser liegen. *PATSCH*

Unsere Tauchzitrone hält mal an, und Mr. Military verkündet: „So, Ben, jetzt bist DU dran.“ Benny-Boy bewegt mittels Joystick den Greifarm inkl. Sprengladung und macht dabei das so ziemlich blödeste Gesicht des ganzen Filmes, so als hätte er Verstopfung und müsste das Ding damit eigenhändig anheben. Auf der Kiste steht, nur zur Sicherheit, damit wir’s nicht vergessen, groß „Explosive“ drauf. Beeindruckend… Wir erinnern uns, erledigen will man das Vieh mit einem Torpedo. Warum man den Hai nicht mittels eines Elektrosenders dorthin zum Kabel lockt und dann, wenn Megi dran schnüffelt, das ganze Zeug sprengt, dürft Ihr bitte nicht mich fragen. Ich bin schließlich kein Haifischjäger, nur ein Ösi, der glaubt, Ahnung von Filmen zu haben (das war jetzt das, was ich mir unter einem selbstkritischen Teil eines Reviews vorstelle).

Jedenfalls darf die Kiste unter Wasser nicht kippen, was uns natürlich eine hochdramatische „Das Ding neigt sich und kippt um“ – Szene einbringt. Es passiert nur nix, und unsere Helden betrachten ihre Mission als erfolgreich erledigt. Ich spule sicherheitshalber noch mal zurück: Ja, Benny-Boy sagt wortwörtlich „Nicht kippen.“ Ich bin doch nicht mit Lichtgeschwindigkeit verblödet. [Das sagst du jetzt so 😉 – Der Doc]

Indessen schwelgt man in der Party der Reichen und Garnichtmalsoschönen, es fließt der Champagner, man futtert Hummer (Tierquäler !!! So, das musste jetzt gesagt werden, sonst heißt’s wieder „G’sagt hätt’s g’hört“), Krabben und andere unappetitliche Dinge, von denen ich bis heute nicht weiß, warum sie für so extrem vornehm gelten. Benny-Boys Ex-Boss, ebenfalls dabei, setzt den wahrscheinlich dämlichsten Grinser des gesamten Filmes auf (was angesichts von Benny-Boys Mimik schon eine beachtliche Leistung darstellt) und lustwandelt gar nicht mal so unschnuckelige Blondine im Arm inklusive durch die Reihen. Man smalltalkt sich zur Glückseligkeit und beendet seinen Rundgang vor eine Weltkarte inkl. davorstehendem Evil Boss TM. Dieser setzt zur Rede an, in der er mal endlich sein Unterwasserkabel vorstellt. Solche Reden habe ich schon immer geschätzt. Gibt kein besseres Schlafmittel (vielleicht abgesehen von Braveheart *hehe*). Diese ach so wichtige Rede wird aber unterbrochen von unserer schwimmenden Zitrone, unterlegt mit hochdramatischer Musik. Mir schwant Übles…

Unsere Helden greifen zu einer Fernbedienung und zünden… und das war’s für’s Apex-Kabel. Unsere Helden sind vollauf mit sich zufrieden. Das wird natürlich bei den uns schon bekannten Technikern registriert, die nun daran verzweifeln, dass man die Notgeneratoren nicht einschalten kann. Dagegen hilft nur eines: Eine gemütliche Zigarette. Klar, wenn man eh nix ändern kann. Und was hilft noch besser? Eine Zigarette, die nicht nur Tabak drin enthält…

Unsere Hubschrauberpiloten registrieren nun endlich die Yacht, schließlich muss das Ding ja noch in die Haijagd eingeführt werden. An Bord schwelgt Evil Boss TM in seiner Fantasie, sein Netz aus Glasfaserkabeln in zwei Jahren auch in die andere Richtung zu errichten. Junge, bring Deine Rede zu Ende, ich persönlich tippe mein gesamtes Urlaubsgeld darauf, dass Dein Leben in spätestens 5 Minuten in einem Haimagen endet. Wie um mir mein Geld zu sparen, schwimmt Megi unter der Yacht auf, nicht ohne dabei böse zu knurren. Das Bad-Shark-Attacks – Theme bestätigt uns: Diese Feier wendet sich seinem Höhepunkt zu, heiße Schlacht am Kalten Hai-Buffet. Zumindest Zeit für ein Prost auf die Zukunft von Apex bleibt noch, nur zum Trinken kommt man nicht mehr, denn da rüttelt’s schon, es fliegen die Champagnergläser, die Fressalien und die Feiernden… Megi is here !!! Juppiduppidooo !!! Benny-Boys Ex-Boss kriegt den Auftrag zur Haivernichtung. Ich nehme noch Wetten an, welche Partei das Vieh erlegt.

Ein Mayday, kurze Shots auf unsere Helden, ein weitere Angriff, und unsere Partytiger tun etwas, was ich persönlich für die dümmste Idee seit der Erfindung des Spiralkabels halte: Sie schnappen Schwimmwesten und Rettungsboote und springen ins Wasser. Nach Absprache mit Benny-Boy schreitet Miss Frankenstone sogleich zur Tat und wirft die Kiste mit den Elektrostrahlen ab, die den Hai anlocken soll. Den haben wir übrigens vor ein paar Sekunden mal wieder gesehen, ein weiteres mal in Form einer langsam abgespulten Stock Footage eines Hais (welche Art es diesmal war, weiß ich leider nicht, Weißhai war’s jetzt glaub‘ ich keiner). Leider hatte der das Maul offen, und so fallen die winzigen Zähne ins Auge, die dem Schwert, das Benny Boy seinem Ex-Boss auf den Schreibtisch geknallt hat, nicht wirklich ähnlich sehen. Continuity, Schmontinuity…

Jedenfalls, auf die Elektromagnetik aus Miss Frankenstones Box reagiert unser Monster, indem es sich brav umdreht und die Richtung ändert. Unsere Zitronenpiloten gehen ebenfalls auf Vollgas, die Musik überschlägt sich in seiner eigenen Dramatik, das Elektrokastl sinkt, aber Megi steigt (warum auch immer), auf das seine Flosse über’s Wasser lugt. Klar, Miss Frankenstone muss ja schließlich den Sender anbringen. Die Armbrust in Stellung – huch, da hätte sie doch fast vergessen, den Sender anzustellen, na ja, noch kann man’s ja nachholen – zielt HopefullynotMYlady auf eine weitere, lächerliche Rückenflossenanimation, die einen langsam schwimmenden Riesenhai damit darstellen will, indem die Wellen (die natürlich mal wieder höher sind als in allen anderen Shots) laaaaangsaaaaam fließen, und verfehlt wegen der Turbulenzen, von Benny-Boy fachmännisch mit „Uns wird schon was einfallen.“ quittiert. Naja, schon irgendwie blöd, wenn man nur einen Pfeil bzw. einen Sensor hat.

Unserer Military-Typ hat soweit gedacht wie ich: Er holt einen ZWEITEN Sensor buchstäblich aus dem Ärmel. Ernsthafte Frage: WARUM GIBT ER DEN NICHT AUCH MISS FRANKENSTONE MIT !?!?!?!? Entweder, der Typ is total bescheuert, oder so intelligent, dass ich ihn nicht verstehe. Indessen wird der Köder von Megi in Form einer rosigen Luftmatratze, die auf die Kamera heruntergelassen wird, verschluckt (natürlich nicht ohne Löwen… äh, Haigebrüll, versteht sich), Mr. Military klebt den Sensor an seine Harpune und kalauert: „Zeit für ein Bad.“ (Meine Hände sind ob. Danke.). Das Zitronenboot steigt steil bergauf, der Hai dreht und knurrt, die Dramatik ist nicht zu überbieten…

Unsere Partyhelden inzwischen spielen Baseball mit den Minen, was unser Zitronenboot mal ordentlich durcheinanderwirbelt. Megi schwimmt einstweilen durch flackernde Stock-Footage-Aufnahmen und knurrt böse. Evil Boss TM wird’s jetzt zu bunt, greift zur Ledertasche und befördert das gesamte Minenarsenal in die Fluten. Es spritzt – nicht höher als bei den Einzelminen – der nächste Shot zeigt uns eine Flutwelle auf das Bootsdeck und ich habe inzwischen aufgehört, jeden Continuity-Fehler noch zu besprechen. Man muss es selbst gesehen haben, um zu glauben, wie man uns ein Minifontänchen, eine Wasserwelle aufs Boot und gleich wieder ein Minifontänchen vorsetzt. Im Zitronenboot jedenfalls zittert’s, die Funken sprühen und Benny-Boy versucht ernsthaft, doch zu lenken.

Miss Frankenstone ruft ihren Benny-Boy über Funk, doch der ist gerade anderwertig beschäftigt, da das Boot es immer noch wagt, Ionenstürme zu imitieren. Irgendwann ist es plötzlich aus, was Benny-Boy mit „Es geht doch“ fachmännisch kommentiert, und Mr. Military gratuliert: „Ich glaube, Du hast die Fahrprüfung bestanden.“. In dieser dramatischen Szene war definitv nicht mal das kleinste bisschen Spannung enthalten. Nicht ein Fünkchen. Es zittert ein bissl, plötzlich ist alles aus und wir reden nicht mehr drüber. Kein Tröpfchen Wasser, das mal eintritt, keine ausfallende Steuerung… NADA. Hätte Worth das Boot einfach zwei Minuten lang durch ruhiges Wasser steuern lassen, hätte er auch nicht verloren. Und ich hab jetzt beschlossen: Ich will jetzt sofort wieder Megi sehen !!!

Mr. Military sieht nun den Zeitpunkt gekommen, auf Tauchstation zu gehen. Megi schwimmt wieder durchs Bild, und der nächste Shot eines schreienden Technikers mit Wasserfontäne und Elektrofunken lässt uns erahnen, dass unser aller Lieblingshai soeben wieder die Yacht gerammt hat. Nicht, dass wir so was etwa gesehen hätten… Die Partytiger springen weiterhin fröhlich ins Wasser (WIE BESCHEUERT KANN MAN SEIN !?!?!?!?), ein Herr im Smoking spielt nach weiteren Stössen einen eleganten Sprungköpfler übers Geländer, die wohl doch ein unbeabsichtigtes Fallen darstellen sollen, der Rest hüpft unverkennbar FREIWILLIG fröhlich weiter ins Kühle Nass… und ich frage mich, wann Megi endlich sein kaltes Buffet abgrast. Es werden Rettungsinseln aufgeblasen und Evil Boss TM entdeckt eine Fluchtmöglichkeit in Form eines Scooters. Ein paar der Hansln retten sich in ein aufblasbares Rettungsboot – nachweislich ein wesentlich besserer Schutz vor Haien als eine stabile Yacht (BANG) – und blicken ziemlich dämlich auf die unendlichen Weiten des Ozeans, während der Rest der Partygemeinschaft ziemlich ziellos im Wasser rumstrampelt. Megi, wo bist Du nur, es ist angerichtet !!! Benny-Boys Ex-Boss erweist sich indes als absolut netter Zeitgenosse, indem er seiner Unterlage… sorry, blonden Begleitung die Schwimmweste abnimmt, sich selbst umlegt und Hasta la Tschüssikowski. Leider endet sein Sprung ins Wasser genau im Maul des Monstrums. Wieder einer weniger, den wir ertragen müssen.

Als nächstes holt sich unser Hungry Hai mal ein Rettungsboot. Na endlich wird mal wieder ein bisschen gefuttert. Evil Boss TM verlässt die ungastliche Stelle mittels Scooter, natürlich nicht ohne diabolischem Lachen, um in einer grässlichen Bluebox-Aufnahme genau in Sharkeys Maul zu düsen. Und nachdem nun alle Böslinge eliminiert sind, können wir jetzt wohl endlich zum Showdown kommen.

Mr. Military sieht jetzt den Zeitpunkt gekommen, aktiv zu werden. Benny-Boy steuert seine Zitrone auf Parallelkurs neben den Hai, und so schwimmt man Flosse an Flosse in den Sonnenuntergang (das wär‘ ein Ende, oder?). Leider kann’s das natürlich nicht sein, ein paar Minuten haben wir noch. Mr. Military jedenfalls drückt ab, und im Gegensatz zu Miss Frankenstone trifft er auch, und zwar die Rückenflosse. Leider hat Sharkey was gegen Zitronenboote, und schon rüttelt’s uns mal wieder. Benny-Boy verkündet: „Ich kann nicht wenden.“ Auch gut. Jedenfalls zielt Sharkey nun auf Mr. Military zu, der ihm auf beeindruckende Weise den gar bösen Finger zeigt. Sharkey dreht ab, nicht, weil ihn der Finger so beeindruckt, sondern weil die FX-Abteilung diesen Zeitpunkt für gekommen sah, das Zitronenboot ins Bild zu schneiden, und dabei den Eindruck erwecken soll, es würde den Hai anstoßen. Problem: Der Transmitter ist leider abgefallen, also brauchen wir Plan B. Ich ahne wiederum Fürchterliches…

Es kommt, wie ich’s vermutet habe: Benny-Boy manöveriert sich selbst in Megis Maul, schießt den Torpedo ab, steigt aus, der Torpedo erfasst das Boot und PENG. Diese Art von „Vernichte das Monster“ ist so alt hergebracht, so abgedroschen und so grauenvoll dämlich, dass ich es wohl nicht weiter ausführen muss. Davor wird der auftauchende Mr. Military noch für den wiederkehrenden Hai gehalten… Panik auf der Rettungsinsel… und Miss Frankenstone kommt GOTTSEIDANK nicht mehr ins Bild. Auffällig ist außerdem noch, dass Benny-Boy jetzt auch wieder wenden kann, und dass man in U-Boot – PCs nur mittels Tastatur „Torpedo Search For New Target“ eingeben muss, um den Torpedo umzuprogrammieren. Und da regen sich die Leute auf, wenn Tom Cruise in Mission: Impossible „Go Internet“ tippselt.

Nach der Mega-Explosion taucht Benny-Boy noch seelenruhig auf dem Bauch liegend an der keineswegs irgendwie unruhigen Wasseroberfläche auf, was natürlich Miss Frankenstone und den Helikopter auf den Plan ruft. Madam springt ins Wasser, der Pilot verspricht „Ich hole Hilfe“ und Benny-Boy wird auf die Rettungsinsel gerettet und beendet das grausame Spiel mit den Worten „Megalodon? Was ist das?“ und „Wo sind die Cocktails?“. Ich hebe noch einmal die Arme, und… oje, die Kamera geht unter Wasser, wir hören einen Hai brüllen… doch das Kabel 1 – Insert „Das war Shark Attack 3 – Megalodon“ bewahrt mir nun doch noch meine geistige Gesundheit.

Uffff. Das muss man mal durchstehen, ohne von spontanen Gehirnblutungen heimgesucht zu werden. Shark Attack III erreicht ein Niveau, dass geneigte Trashologen dazu bringt, dem Film Alternativtitel wie Battlefield Ocean oder Plan 9 From Under Water zu verpassen.

Es beginnt schon einmal damit, dass David Worth es schafft, auch die dramatischste Szene so treffsicher in den Sand zu setzen, dass man doch denkt, man ist in einem Universum-Film gelandet. Selbst mit Spannungsmusik unterlegt sind die Angriffe auf das U-Boot, der Angriff auf die Yacht mit der Filmcrew oder die Gleich-wirst-Du-gefuttert-Szenen so absolut temperamentlos runtergefilmt, dass man sich des Gefühles nicht erwehren kann, die Musik sei falsch eingesetzt worden. Das dramatische, unverblümt von Jaws gestohlene Thema will nicht zu den langweiligen Bildern, die sich auf „Hai schwimmt“ „Boot schwimmt“ „Mann oder Frau schaut“ beschränken, passen. Dazu kommt, dass David Worth das Wort „Kontinuität“ scheinbar nicht einmal buchstabieren kann. Ob es nun ständige Fehler was Wellengänge, Stock Footage – Haiaufnahmen mit anschließenden falschen Rückenflossenaufnahmen oder der Minenszene ist: Kein Fettnäpfchen lässt Worth aus.

Das *hüstel* Drehbuch tut das Seinige dazu: Shark Attack III: Megalodon lotet jede Tiefe der unsagbaren Dummheit aus, die sich auftut. Der bis zum Erbrechen totgerittene „Das war nur das Baby“ – Plotumschwung, Evil Bosses soweit das Auge reicht, der struntzdumme Plan mit dem Torpedo – keine Dummheit bleibt ungefilmt. Mein persönlicher Favorit ist und bleibt aber die bei Haiangriff ins Wasser springenden Partygesellschaft, dicht gefolgt vom brüllenden und knurrenden Haifisch. Die „Sie lösen keinen Alarm aus? Dann tu ich es !!!“ – Szene nimmt einen stabilen dritten Platz ein (und rettet sich damit in den UEFA-Cup *haha*). Es ist einfach kaum mehr möglich, die ohnehin schon schlechte, spätestens seit Der letzte Dinosaurier (oder Jurassic Park *hehe*) ausgelatschte Ausgestorbene-Viecher-rennen-doch-noch-rum Schiene ordentlich rüberzubringen. Das liegt aber wohl auch daran, dass kein Regisseur, der etwas auf sich hält, diesen Stoff ernsthaft anrühren würde.

Wenden wir uns aber nun einmal dem Punkt „Schauspieler“ zu. Eigentlich bewirkt schon die Nennung des Wortes „Schauspieler“ im Zusammenhang mit Shark Attack III einen mittelstarken Lachanfall. SCHAUSPIELER !!! „Diese Schauspieler dürften in der hintersten Bauernbühne nicht mal dem Beleuchter die Rühreier reichen.“ Dieses Zitat hab ich jetzt ungeniert von Giessen bzw. Hahn geklaut und war auf einen anderen Film bezogen, passt aber auch hier perfekt: Die Leistung des Hauptdarstellers John Barrowman bewegt sich auf dem Niveau einer Sterbeklinik, seine Schauspielkunst umfasst zwei Gesichtsausdrücke: „Blöd aus der Wäsche schauen“ und einem Ausdruck, von dem ich noch nicht weiß, ob er „Sorge“ oder „Ärger“ ausdrücken soll. Seine Partnerin, Jenny McShane, ist – hab ich das schon erwähnt? – POTTHÄSSLICH, ein Umstand, der ein wenig von ihrem erbärmlichen Spiel ablenkt. Alle übrigen Darsteller sind so uncharismatisch, die haben sich schon selber vergessen.

Dies alles bildet einen Cocktail, dem nur noch die letzte Kirsche fehlt. Diese wird auch prompt geliefert: Die Special Defects. Schon alleine die Idee, einen längst ausgestorbenen Hai zum Monster zu machen, wenn man ihn nicht einmal einigermaßen glaubhaft darstellen kann, verdient die Goldene Gurke. Wenn dann aber die Darstellung des Babys durch Stock Footage von Haien VERSCHIEDENER Rassen bewerkstelligt wird, dann kann man nur noch sein Haupt schütteln. Wenn das einem meeresbiologischen Volldeppen wie mir auffällt, ist es wirklich grausam schlecht (ich konnte nicht immer identifizieren, WELCHE Haiart ich grade sehe, aber dass es Verschiedene waren, das hab sogar ich gemerkt). Und auch die sich durch die ganze zweite Hälfte des Filmes ziehende und von mir ausgiebig gewürdigten Laaaaaangsaaaaaaam-Abspiel-Stock-Footage wollen wir nicht vergessen. Des Megalodons Opfer-ins-Maul – Schnitt rangiert in ungefähr derselben Kategorie, die verräterischen Wellen sind dabei nur noch Nebensache (und nur wenig unterhaltsamer als die Blätter um Ed Woods legendäres Grab).

Zusammengefastissimo: Immer wenn Du glaubst, dümmer geht’s jetzt nimmer, setzt dieser Streifen einen neuen Höhepunkt. Vielen Dank für die Empfehlung, Kollege Ghazal, das Teil spielt in einer Liga mit Battlefield Earth und Raiders Of The Magic Ivory: Ein absoluter Lachschlager.

(c) 2008 Poes Rabe


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 5


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