Shadow of Chinatown

 
  • Original-Titel: Shadow of Chinatown
  •  
  • Regie: Bob Hill
  • Land: USA
  • Jahr: 1936
  • Darsteller:

    Bela Lugosi (Victor Poten), Hermann Brix (=Bruce Bennett, Martin Andrews), Joan Barclay (Joan Whiting), Luana Walters (Sonja Rokoff), Maurice Liu (Willy Fu), Charles King (Grogan), William Buchanan (Healy), Forrest Taylor (Police Captain Waters)


Vorwort

Es ist wohl einer der lahmsten Aufhänger der Filmgeschichte – weil ihr Import-/Exportgeschäft in San Francisco miese Zahlen schreibt, wird die Geschäftsfrau Sonja Rokoff von ihren unbekannten-unbenannten Superiors beauftragt, die lästige Konkurrenz aus Chinatown mit „drastischen Maßnahmen“ in die Pleite zu treiben. Sonja ihrerseits schaltet gegen eine Prämie von 10.000 Dollar den Mad Scientist Victor Poten ein, der, weil er einen grundsätzlichen Brass gegen die Schlitzaugen hegt, nur zu gerne bereit ist, einen brillanten Masterplan in die Tat umzusetzen. Der sieht folgendermaßen aus: er schminkt einige seiner Henchmen auf Chinesen zurecht, schickt sie in ein paar Läden Chinatowns und lässt sie dort Rauchbomben werfen und in die Luft ballern (Sonja, du hast eindeutig mindestens 9.500 Dollar zum Fenster rausgeworfen).
Aber der Plan funktioniert – Chinatown ist in heller Aufruhr. Nachwuchsreporterin Joan Whiting schnüffelt herum und stolpert, als sie zufällig beobachtet, wie Sonjas und Victors Schergen einen chinesischen Geschäftsmann kidnappen und umbringen, direktemang ins Hauptquartier der Übeltuer und landet in Gefangenschaft. Ihr Freund, der Beststellerkrimiautor Martin Andrews – der von Polizeicaptain Walters aus eher unspezifischen Gründen für dringend verdächtig gehalten wird – spürt sie auf (nachdem sie einfallsreich auf ihre Lage hingewiesen hat) und befreit sie.
Ob der Aufdeckung ihres Hideouts beschließt Sonja, ihre Operation nach L.A. zu verlegen, auch wenn Poten nicht begeistert ist. Joan bekommt einen entsprechenden Tipp und schifft sich nach Los Angeles ein. Den gleichen Pott nutzen Martin und Sonjas Partner und Teilzeit-Lover Grogan, der von Poten als Rivale ausgemacht wurde und deswegen von ihm Todesdrohungen erhält. Obwohl Martin und der Kapitän des Schiffs Grogan beschützen, wird jener per Giftpfeil niedergestreckt, von Meisterhypnotiseur Poten hypnogesaftet und von Bord geschmuggelt.
Indes bekommt Sonja kalte Füße – Poten ist außer Kontrolle und könnte versucht sein, seinen Plan zur Vernichtung der gesamten chinesischen Rasse in Angriff zu nehmen. Bevor sie allerdings auspacken kann, wird sie von Poten ebenfalls hypnotisiert. Nur mit Hilfe eines Psychiaters gelingt es, Sonja aus der Trance zu wecken. Wieder bei Sinnen führt sie die Helden zu Potens Geheimlabor, wo der aber schon eine Todesfalle gebastelt hat. Diese aber versagt – Poten muss mit seinem letzten Henchman Healy fliehen und Marty hat eine Vorstellung, wo der Schuft sich verbergen will…


Inhalt

Es wird mal wieder Zeit, in eine der lustigen Mill-Creek-Boxen zu greifen und sich einen steinalten Hobel aus Uropas Jugendzeit zu Gemüte zu führen. „Shadow of Chinatown“ findet sich etwas unerwarteterweise in der ansonsten eher dystopisch angelegten „Nightmare Worlds“-Box wieder, aber Idiot-, äh, Verzeihung, sachliche Kritiker von Bela Lugosis Schauspielkunst, könnten ja der irregeleiteten Überzeugung anhängen, jeder Lugosi-Film wäre alptraumerzeugend.

„Shadow of Chinatown“ ist, in der vorliegenden Form, angesichts der reichlich episodenhaften obigen Inhaltsangabe wohl kaum überraschend, die „feature film“-Version eines Serials gleichen Baujahrs und dampft die insgesamt fünf Stunden Spielzeit der fünfzehn Chapter auf sozialverträglichere 71 Minuten zusammen, womit, wenn man den wenigen aufzutreibenden Kritiken hinsichtlich der „Langfassung“ glauben darf, ein wesentliches Problem des Serials eliminiert wurde – dass es fürchterlich langweilig ist und keinen echten Plot hat, von dem es wüsste.

Aber der Reihe nach – Film und Serial stammen aus der Werkstatt des legendären B-Produzenten Sam Katzman, der von Anfang der 30er bis Anfang der 70er seine Finger in fast jeder B-Film-Welle im Spiel hatte, von Western über SF-Serials („Flash Gordon“), Superhelden (die 40er-„Superman“- und „Batman“-Seriels), juvenile comedy-drama (die nicht totzukriegende „East Side Kids“-Serie), kleine B-Klassiker der 50er wie „Earth vs. Flying Saucers“, Hippie- und Bikerfilme in den 60ern (angeblich hat Katzman sogar das Wort „Beatnik“ erfunden) bis hin zu Elvis-Presley-Musicals wie „Verschollen im Harem“ – ein Hansdampf in allen Gassen, und ähnlich wie Roger Corman sagt man auch Katzman nach, dass seine Filme selten bis nie Geld verloren hätten (auch, weil er eine schon fast liebenswerte Art hatte, Budgets zu kontrollieren. Eine Anekdote, die East-Side-Kid-Huntz Hall erzählte, besagt, dass Katzman eines Tages bei einem dem Zeitplan hinterherhängenden Dreh auftauchte und den Regisseur fragte, wieviele Scriptseiten er heute schon im Kasten habe. „Fünf“, antwortete der Director wahrheitsgemäß. Katzman erkundigte sich, wieviele Seiten nach Drehplan heute zu absolvieren wären. „Zehn“, beschied ihn der Regisseur. Katzman schnappte sich das Drehbuch, riss fünf Seiten heraus und verkündete: „Für heute seid ihr fertig.“).
Die Regie (und das Erdenken der Story) übernahm Robert „Bob“ Hill, ein Veteran aus Stummfilmzeiten und Spezialist für Abenteuerstoffe (u.a. „Tarzan“) und später auch Regisseur des zweiten „Flash Gordon“-Serials „Trip to Mars“, als Gegenspieler für den selbstredend erzschurkischen Bela Lugosi wurde Hermann Brix verpflichtet, Ex-Weltklasse-Leichtathlet und, wie schon an anderer Stelle erwähnt, der „Tarzan“, für den sich Edgar Rice Burroughs so stark machte, dass er nach Johnny Weissmullers Verpflichtung für die Rolle selbst zwei „Tarzan“-Filme mit Brix produzierte.

Prinzipiell also nicht die allerschlechtesten Voraussetzungen für ein zünftiges Serial, andererseits erinnere ich mich gerade wieder an „S.O.S. Coast Guard“, ein Bela-Serial, durch dessen vier Stunden ich mich (wahnsinnigerweise) in einer Sitzung quälte und danach eigentlich bereit war, mich rituell zu erdolchen. So gesehen Glück, dass ich nur die Kurzfassung habe, obwohl diese einen der blödesten Cliffhanger seit Erfindung der Schwarzblende ausspart (der Bösewicht versucht den Helden, mit einem Goldfischglas zu töten, und zwar nicht etwa, indem er es ihm auf die Rübe schlägt, sondern es über dem bewusstlosen Helden drapiert, auf dass die Sonneneinstrahlung ihn grillt).

Die meisten Filmfassungen von Serials haben das Grundsatzproblem, dass man aufgrund der heftigen Streichungen (da bleiben ja mindestens zwei Drittel auf der Strecke) gerne mal den Plot nicht mehr durchschaut. Das ist bei „Shadow of Chinatown“ nicht anders, wobei – wie gesagt – hier die Filmfassung den Vorteil hat, dass in der kondensierten Form wenigstens erkennbar ist, dass die Geschichte einem größeren Gesamtzusammenhang folgt, auch wenn der denkbar stupide ist. Welch Quell der Freude der Aufhänger ist, hab ich oben ja schon dargelegt: Rivalitäten in der Im-/Exportbranche? Wie… aufregend. Von dieser Prämisse aus fabuliert sich das Script munter um Kopf, Kragen und sämtliche anderen eventuell noch mal brauchbaren Körperteile. Wieso bedient sich Sonja für ein ziemlich gewöhnliches „zores-unter-Geschäftsleuten“-Ränkespiel eines Mad Scientists aus dem Bilderbuch (zumal dessen grandioser Plan von einem halben Dutzend angeheuerter Straßenganoven mindestens ebenso effektiv – und wesentlich preiswerter – hätte ausgeführt werden können)? Wer sind eigentlich Sonjas Auftraggeber (die in der Filmfassung abgesehen von ihrer schriftlichen Auftragserteilung an Sonja nicht erwähnt werden)? Wie kommt man von der öden Gangsterstory zur megalomanischen Rassenauslöschung? Und wenn man schon so’n Ding auspackt, wieso kümmert man sich nicht weiter darum (in der Tat ist der ganze „Poten will alle Chinesen vernichten“ nicht mehr als ein informed attribute. Es wird erwähnt, damit begründet, dass er halt einen an der Waffel hat, aber in keiner Sekunde – wohlgemerkt, ich rede nur von der Filmfassung – tut Poten auch nur annähernd etwas, um auch nur einem Chinesen den Zopf zu krümmen)? Aber so waren sie nun mal, die Serials, große Klappe und meistens am Ende doch nur ein Boxkampf unter Feinden dahinter…

Insgesamt regieren doch eben die üblichen Gesetzmäßigkeiten des Serials (tapferer Held, zu rettende damsels in distress, Faustkämpfe und unwahrscheinliche Cliffhänger-Auflösungen, die die Filmfassung größtenteils ausspart, dennoch aber meist erkennen lässt, wo der Chapter-Wechsel zu verorten ist). Mit Science-fiction-Elementen wird gespielt (Poten ist brillanter Erfinder und hat z.B. eine Video-Überwachungstechnik erfunden, die er in den Appartments seiner Komplizen installiert hat und so mithören und -sehen kann, was dort so gespielt wird), Potens Hypnose-Fähigkeiten sind natürlich eine, äh, Hommage an Lugosis [[1]]- oder „White Zombie“-Vergangenheit. Wo sich „Shadow of Chinatown“ wohltuend von vielen anderen zeitgenössischen Produktionen abhebt, ist der Verzicht auf Xenophobie – heck, es dürfen sogar echte ethnische Chinesen Chinesen spielen (es gab ja Fälle, in denen schwarze Schauspieler in „yellowface“ Asiaten spielen mussten), und die sind keine fiesen Schurken, sondern Mitmenschen wie du und ich (naja, eher wie du, ne?), keine Bürger zweiter Klasse (auch wenn sie natürlich, speziell in Form des Helden-Sidekick Willy Fu, gerne mal chinesische Weisheiten zum Besten geben müssen: „Wenn Frau Haus betritt, Fröhlichkeit geht aus Fenster“).

Auch in seinen Frauendarstellungen ist „Shadow of Chinatown“ etwas moderner als seine Contemporaries. Klar, letztlich müssen sich Joan und später auch Sonja alle Nase lang retten lassen, aber sie sind im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbständige Powerfrauen in Männerdomänen – speziell Joan als kecke Möchtegernreporterin (gerade von der Klatschspalte zu den „richtigen“ News befördert) ist zwar immer wieder Opfer des wohlmeinenden Hohn und Spotts, speziell seitens Andrews (Joan: „Ich dachte nur–„; Andrews: „Du hast noch nie in deinem Leben gedacht!“), und ihr Kampf um Annerkennung als Reporterin wird stets mit der Attitüde des Belächelnswerten bedacht (am Ende sorgt Andrews auch für Julies Rausschmiß, unter der Maßgabe, dass er sie jetzt ja zu ehelichen gedenke), insgesamt jedoch traut „Shadow of Chinatown“ seinen Frauen etwas mehr zu als der übliche B-Quickie aus dieser Ära.

Noch einen Unterschied zum Genre-Standard gibt’s, und der ist sehr erfreulich – 30er-Jahre-comic-relief ist gemeinhin heutzutage ungenießbar (und es ist nur schwer vorstellbar, dass man über den tumben „Humor“ *damals* lachen konnte), aber wenn „Shadow of Chinatown“ witzig sein will, ist er es zumeist tatsächlich. Es gibt keine reine comic-relief-Figur (I repeat: ich verbürge mich nur für die Filmfassung), keinen doofen Slapstick, sondern hauptsächlich amüsante Sprüche und one-liner, über die man schon mal grinsen kann.

Auf der Minus-Seite lässt sich nicht wegdiskutieren, dass der Streifen aufgrund der vermutlich recht willkürlichen Kürzungen ziemlich konfus wirkt, speziell im Übergang vom ersten zum zweiten Akt – wieso nun alle auf diesem Schiff rumgurken, wo etablierterweise nur Joan ein Motiv dafür hat, bleibt völlig ungelöst. Aber auch in der restlichen Laufzeit überrascht uns der Film öfter mal mit fragwürdigen Zwischenschnitten und unmotivierten Schauplatzwechseln (ein Beispiel: kurz vor Schluss fahren Andrews und Waters nach Chinatown, weil Andrews vermutet, er kenne ein paar mögliche Verstecke, an denen Poten sich aufhalten könnte. Als wir sie das nächste Mal sehen, verabschieden sie sich gerade von Dr. Wu, dem sort-of-Bürgermeister von Chinatown und fahren heim).

Das Tempo ist in dieser eingedampften Kurzfassung natürlich ziemlich hoch, auch wenn nicht sonderlich viel wirklich aufregendes passiert. Die meisten Actionszenen beschränken sich auf kurze Kloppereien zwischen Andrews und einem von Potens Henchmen (meist Grogan oder Healy). Nur eine dieser Prügelszenen ist ein wenig spannender, weil auf dem Dach eines Hauses zelebriert (und mit einem halbwegs spektakulären Stunt abgeschlossen), die große athletische Szene für Brix folgt zwar auf einen ziemlich raffinierten Einfall (Joan signalisiert mit einem Spiegel ein „HELP“ auf die gegenüberliegende Hauswand – schade, dass das „HELP“, das auf der Wand zu lesen ist, völlig anders aussieht als das auf dem Spiegel… aber immerhin, man denkt an den Spiegeleffekt an sich), ist aber ausgesprochen dämlich; Brix/Andrews sieht das „HELP“, krabbelt sofort einen Strom- oder Telegrafenmast hoch und hangelt sich an dessen Kabeln vorgeblich zum Dach des Hauses, in dem Joan gefangen ist. Das Kabel reißt und Andrews wird parterre durch ein Fenster dieses Etablissements geschleudert. DEN Auftritt hätte er eindeutig billiger auch haben können, Showman, elender. Tja, und der Showdown kommt uns zwar mit einer für die Verhältnisse eines Billig-Serials recht patenten Autoverfolgungsjagd, endet aber mit einer ausgesprochenen Anti-Klimax, alldieweil (SPOILER) Poten unbedrängt über die Hafenmauer dengelt und vermutlich ersäuft Aber vielleicht wurde uns ja eine echte Todesszene vorenthalten, weil man Katzmanseits auf ein Sequel spekulierte (SPOILERENDE).

Echte Spezialeffekte sind natürlich nicht zu vermelden (selbst Potens „Televisor“ sehen wir nur „von hinten“, also in Form einiger vage technisch aussehender Gerätschaften, aber nie in Funktion), dafür ist die Kameraführung recht lebendig und der Schnitt, wenn er nicht gerade völlig konfus ist, ziemlich flott, was den Film im Vergleich zu seinen meist ausgesprochen statischen Zeitgenossen recht modern wirken lässt.

Die Musik, die mir teuflisch bekannt vorkommt, wurde von Lee Zahler („The Woman Condemned“, „The Fighting Texan“, „Ellery Queen, Master Detective“) aus Archivmusik zusammengestellt.

„Shadow of Chinatown“ könnte der Lugosi-Film für Lugosi-Allergiker sein – wer den alten Ungarn ob seines patentierten Overacting kennt, dürfte geplättet sein. Bela agiert ausgesprochen zurückgenommen und sachlich, beinahe schon ZU zurückgenommen für einen Mad Scientist, und müht sich, einzig über seine bemerkenswerte Stimme und (in einigen Großaufnahmen) über seine Augen zu „spielen“. Ich mag bekanntlich Lugosi im Overdrive sehr gern, aber es ist interessant zu sehen, dass er es auch, entweder auf Verlangen des Regisseurs oder – was in dem Fall wohl wahrscheinlicher ist – weil er nicht sonderlich am Stoff interessiert war, eine Nummer bedächtiger, kontrollierter konnte.
Hermann Brix gibt den prototypischen 30er-Jahre-Filmhelden – schnell mit den Fäusten, mit dieser irgendwie typischen besserwisserischen Arroganz, jeden anderen Menschen als leicht unter seinem Niveau anzusehen, und doch nicht gänzlich unsympathisch.
Joan Barclay, die über die MGM-Troupé „Goldwyn Girls“ ins Filmgeschäft kam und eine kurze, hektische B-Film-Karriere anschloss (u.a. in diversen „Falcon“- und „Mexican Spitfire“-Filmen, den Lugosi-Vehikeln „Black Dragons“ und „The Corpse Vanishes“ und dem Charlie-Chan-Film „The Shanghai Cobra“) ist nicht so nervig, wie man es für die typische 30er-Jahre-Frauenrolle befürchten könnte (auch wenn sich das Script nicht ganz einig ist, ob sie nun ein doofes Blondchen oder doch ’ne ganz clevere Biene ist), wird aber von Luana Walters („Captain Midnight“, „The Corpse Vanishes“, „Girls in Prison“) ganz klar geschlagen, die wirklich eine erstaunlich gute Performance bietet, auch wenn das Script ihren character turn nie befriedigend erklärt.
Maurice Liu (nur ein paar Bit-Parts, vermutlich am bedeutendsten noch im Bing-Crosby-Musical „Waikiki Wedding“) kann sich als Brix‘ Sidekick nicht wirklich auszeichnen, Parade-Heldensandsack Charles King (von dem behauptet wird, selbst Shirley Temple hätte einen Weg gefunden, ihn „umzubringen“, wäre er in einem ihrer Filme aufgetreten) und William Buchanan (ansonsten hauptsächlich als Autor beschäftigt und auch hier für „special dialogue“ kreditiert) vertreten die Henchmen-Fraktion adäquat, Forrest Taylor, ein character player, dessen Karriere auch schon bis in die Stummfilmzeit zurückreicht und der noch in den 60ern für TV-Serien wie „Lassie“ oder „Bonanza“ vor der Kamera stand, vertritt das Gesetz unmemorabel, aber routiniert.

Bildqualität: Mill Creeks Vollbildprint ist ziemlich ramponiert – vermutlich war schon das Ausgangsmaterial aus qualitativ schwankenden Serial-Rollen zusammengebastelt und um amtliche Konservation hat man sich wohl nicht wirklich gekümmert. Ziemlich verschmutzt und verrauscht, aber noch eben so erträglich.

Tonqualität: Auch hier ist nicht gerade High-End zu verzeichnen – der Ton ist sehr verrauscht und knarzig, die Dialoge teilwese extrem schwer verständlich und insgesamt ist die ganze Sache sehr sehr leise (Vergleichswert: ich habe meine Glotze normalerweise auf Lautstärke 17 oder 18 eingestellt, für „Shadow of Chinatown“ musste ich auf 88 -!- hochdrehen, um überhaupt ein paar Brocken zu verstehen).

Extras: –

Fazit: Man muss den 30er-Kintopp schon mögen, um „Shadow of Chinatown“ goutieren zu können, auch wenn das Serial/die Filmfassung in einiger Hinsicht moderner ist als die meisten anderen Konkurrenzprodukte dieser Epoche und auch das Schauspiel deutlich stärker „down to earth“ tendiert, ist es doch letztlich eine ziemlich formelhafte Angelegenheit. Ich find’s immer wieder schön und ganz grundsätzlich recht spannend, derart vergessene alte Heuler sehen zu können, aber es bricht auch dem größten Filmfreak kein Zacken aus der Krone, wenn er’s bleiben lässt. Interessant aufgrund Lugosis „seriöser“ Performance, aber eben auch nicht wirklich aufsehenerregend, spektakulär oder sonst bemerkenswert. Etwas für die Komplettisten…

2/5
(c) 2010 Dr. Acula


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