Schmelztiegel des Grauens

 
  • Deutscher Titel: Schmelztiegel des Grauens
  • Original-Titel: Crucible of Horror
  • Alternative Titel: The Corpse |
  • Regie: Viktors Ritelis
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1971
  • Darsteller:

    Michael Gough (Walter Eastwood), Yvonne Mitchell (Edith Eastwood), Sharon Gurney (Jane Eastwood), Simon Gough (Rupert Eastwood), David Butler (Gregson), Olaf Pooley (Reid), Nicholas Jones (Benjy)


Vorwort

Die Eastwoods sind eine stocksteife Upper-Class-Familie aus dem englischen Bilderbuch. Papa Walter ist der gestrenge Familienpatriarch, der seinen Tagesablauf nach dem Uhrwerk plant und jede Abweichung von der von ihm vorgeschriebenen Ordnung als persönlichen Affront betrachtet, Stammhalter Rupert schlägt ganz nach dem Vater und hält somit insbesondere Frauen für eher lästige Notwendigkeiten, mit denen man sich herumschlagen muss und schlägt am Dinnertable z.B. vor, dass alle jungen Frauen von 18 bis 20 ein verpflichtendes Dienstjahr als Hausdienerin absolvieren sollte, um ihnen ihren Platz in der Gesellschaft nachdrücklich klarzumachen (seine weitere Hypothese, dass sich auch ein Rückgangs ungewollter Schwangerschaften bemerkbar machen würde, halte ich für ein wenig gewagt). Mama Edith ist ein verhuschter Schatten ihrer Selbst, die im stummen Leid jede Demütigung erträgt, nur Tochter Jane ist ein rebellischer Teenage-Freigeist und dementsprechend auf praktisch ständigem Kollisionskurs mit dem gefühlskalten Erzeuger.

Klare Sache, die explosive Gemengelage muss irgendwann mal hochgehen. Die Gelegenheit hierfür kommt, als sich während des Suppers eine unerwünschte Störung an der Tür meldet. Diese Störung ist ein Repräsentant von Janes Schule. Die türöffnende Tochter erfindet gleich mal ihrem Dad gegenüber eine kleine sexuelle Belästigung, was dafür sorgt, dass Papa Walter schon in Hochstimmung ist, als er den ungebetenen Gast empfängt. Der hat eigentlich völlig Unerotisches im Sinn – vielmehr berichtet er, dass Jane einen nicht unerheblichen Geldbetrag der Schule entwendet habe und er den Zaster nun gerne zurück hätte. Als englischem Gentleman ist Walter freilich nicht an einem Skandal gelegen, also tütet er die knapp 20 Pfund (nach heutigem Geld also ungefähr mehrere Zillionen Euro) grummelnder Miene aus, nicht ohne dem verblüfften Beamten eine strenge Warnung mit auf den Weg zu geben, sich und seine Zunge möglichst weit entfernt von Jane zu halten.

Nun muss derlei elendes Dieberantentum natürlich Konsequenzen haben und so sucht Daddy das Zimmer seiner Tochter auf, mit dem Rohrstock in der Hand. Und den versteht er auch zu gebrauchen – während Rupert das Schreien aus dem Schwesternzimmer eher amüsiert, hält Mama Esther es kaum aus. Dass Walter das Diebesgut in Janes Modeperücke versteckt entdeckt, trägt sicher nicht dazu bei, den Familienfrieden weiter zu sichern.

Am Frühstückstisch zerreißt Papa noch demonstrativ einen privaten Brief an Jane. Für Esther ist das der Tropfen, der das Maß durchs Nadelöhr bringt oder so. Sie raunt ihrer Tochter zu: „Wir bringen ihn um!“

Und das ist nicht nur so daher gesagt, Mamachen meint das todernst. Die Möglichkeit bietet sich schon am Wochenende. Da würde die Familie normalerweise tutti completti zum Landhaus fahren, weil Herr Papa dort dem „Schießen“ frönen mag, mithin also dem Abknallen wehrloser Wasservögel. Rupert kann allerdings dieses Mal nicht, weil er auswärts einen wichtigen Vertragsabschluss für die väterliche Versicherungsmaklerei unter Dach + Fach bringen will. Mama und Tochter entschuldigen sich mit der „kein Bock“-Ausrede, und obwohl Herr Vater etwas pikiert die Frage stellt, wer ihm dann zwei Tage lang den vornehmen Arsch nachtragen wird, genehmigt er den Weiberstreik, nachdem Edith verspricht, die Haushälterin ins Landhaus zu schicken.

Die Scharade dient natürlich dazu, für alle Nachbarn und Freunde Walters darzustellen, dass Mr. Eastwood dieses Wochenende alleine im Landhaus und im Kreise seiner Knarren verbringt. Nichtsdestotrotz satteln Edith und Jane heimlich ihr Motorhuhn und überraschen Paps mit ein wenig gekonnter Schleimerei. Zumindest solange, bis Walter den mit einem Schlafmittel versetzten Whiskey verhaftet hat. Edith und Jane schleifen den Bewusstlosen ins Bett und flößen ihm eine tödliche Dosis Tabletten ein – Sinn der Übung: es soll nach Selbstmord aussehen, etwas, was englische Gentlemänner hin und wieder tun, auch wenn ein erkennbarer Grund hierfür Mangelware zu sein scheint.

Nicht minder still + heimlich fahren die Mörderinnen zurück nach London, um dort auf die Nachricht der Entdeckung der Leiche zu warten. Nur will die sich partout nicht einstellen und mit jeder Stunde, die verstreicht, werden die Komplizinnen nervöser und nervöser. Schließlich hält Edith es nicht mehr aus, klemmt sich ihre Tochter unter den Arm und fährt wieder zum Landhaus, wo das Schlafzimmer gefüllt mit keiner Leiche ist. Panik zum ersten! Und vor dem Dienstboteneingang parkt eine riesige Holzkiste, adressiert an Edith Eastwood. Die Mädels hebeln die Box auf und finden drin – Walters nackten Kadaver! Panik zum zweiten! Und gerade diesen Zeitpunkt sucht sich Walters Jagdkumpan Reid auf, um sich nach dem Befinden seines beim letzten Schießen erstaunlich abgängigen Kameraden zu erkundigen. Edith und Jane haben sich mit ihrem Mordplan vielleicht doch ein wenig mehr aufgeladen als sie stemmen können…


Inhalt

Bevor wir uns im Einzelnen mit diesem Film auseinandersetzen, ist vielleicht eine Klarstellung erforderlich. Dem Originaltitel „Crucible of Horror“ (auf Deutsch ausnahmsweise akkurat als „Schmelztiegel des Grauens“ übersetzt) zum Trotz handelt es sich hier nicht um einen Horrorfilm im Wortsinne, sondern um einen Psychothriller. Klar, die Übergange zwischen den Genres sind fließend, aber „Crucible“ lebt in der Tat nicht von vordergründigen Gruseleien, sondern rein aus seiner Spannung heraus.

Soviel also dazu. Wir haben’s hier mit einer kleinen britischen Produktion aus der Werkstatt von… ta-daa, Cannon zu tun. Okay, das ist natürlich nicht das Cannon von Menahem Golan und Yoram Globus, das wir alle kennen und lieben, sondern die Vorgängerfirma, die von den geschäftstüchtigen Israelis Ende der 70er aufgekauft wurde, um einen leichteren Zugang zum internationalen Markt zu erlangen. Aber dennoch – es leuchtet das geliebte Cannon-Logo zu Beginn auf (zumindest, wenn man sich auf der grottenüblen DVD von Schröder Media die englische Sprachfassung ansieht – aus unerfindlichen Gründen bedienen sich deutsche und englische Sprachversion unterschiedlicher Prints), und das versetzt zumindest meinereiner gleich mal in eine wohlig-nostalgische Stimmung (auch wenn der letzte Prä-Golan/Globus-Cannon-Film, der sich mir vorstellte, „Superstition“, nicht gerade gesteigerten Eindruck bei mir hinterließ).

Der in Lettland geborene Regisseur Viktors Ritelis durfte mit diesem Film seinen einzigen Kinofilm inszenieren – er war zwar ansonsten auch gut beschäftigt, aber ausschließlich im britischen Fernsehen, wo er u.a. für Serien wie „Der Experte“, „Die Onedin-Linie“, „Blake’s 7“, „Dempsey and Makepeace“ oder „Die fliegenden Ärzte“ tätig war – ganz offensichtlich nach Einschätzung der britischen Produzenten eine fähige Auftrags-Hand, den man überall reinwerfen konnte, aber offenbar als nicht talentiert oder ambitioniert eingeschätzt, um auch mal einen großen Stoff in die Finger zu bekommen. Das Drehbuch geht auf das Kerbholz von Olaf Pooley, einem routinierten TV-Darsteller (u.a. im „Doctor Who“-Serial „Inferno“ in tragender Rolle zu sehen), der sich hin und wieder auch am Schreiben versuchte (und mit Cannon auch nach der Übernahme in gutem Verhältnis blieb, den „böses Kind“-Thriller „The Godsend“ schrob und am Script von „Lifeforce“ polishing work vornahm) – in den 80ern versuchte er sich auch in den USA, wo er aber auch über Gastauftritte in Serien wie „Agentin mit Herz“, „MacGyver“ oder „L.A. Law“ kaum hinauskam – eine kleine Rolle spielte er auch im fürs Fernsehen entstandenen dritten „Beastmaster“-Film. Ehrensache, dass Pooley für sich selbst eine Rolle in „Crucible“ vorsah, nämlich den Jagdgenossen Reid.

Ich komme, nachdem ich mir den Film in aufmerksamer Manier zugeführt habe, zu dem Schluss, dass sowohl Pooley als auch Ritelis mehr Chancen auf dem Horror-/Thriller-Gebiet verdient gehabt hätten, denn „Crucible of Horror“ ist ein stellenweise wirklich beängstigender Film – dies kurioserweise vielleicht weniger in der zweiten, spannungsorientierten Hälfte als gerade in seiner ersten Halbzeit und seiner schon fast kammerspielartigen Schilderung einer komplett dysfunktionalen Familie, die nicht mal ahnt, WIE dysfunktional sie ist. Wir haben mit Walter Eastwood ein Familienoberhaupt, das nicht nur keinen Widerspruch gewohnt ist oder dulden würde, sondern für den überhaupt das bloße Konzept, er, seine Lebensart, seine Gewohnheiten und die Art und Weise, wie er über seine Familie herrscht, könnten falsch oder überhaupt nur nicht hundertprozentig und gottgewollt richtig, unvorstellbar ist. Seine uneingeschränkte Herrschaft über die Familie, die für ihn ohne Zweifel auch nur „Untergebene“ sind, mit denen man halt zufällig auch verwandt ist, gehört für ihn zu den unverrückbaren Tatsachen der Welt wie die Schwerkraft, der Wechsel von Tag und Nacht und das tägliche Erscheinen der Times. Edith ist die Sorte Frau, wie sie sich der Gentleman dieser Schule wünscht – unterwürfig, nie widersprechend, vielleicht mit Glück eine Stufe über dem Hausmädchen stehend. Einen Beruf hat sie nie gelernt, weil „frau“ das als treusorgende Gattin eines reichen Mannes nicht nötig hat, demzufolge langweilt sie sich langsam, aber sicher, zu Tode. Dass Walters Verhalten falsch ist, weiß sie, aber sie ist darauf konditioniert, zu gehorchen, ihren Gebieter nicht in Frage zu stellen – eine Ehesklavin, die ihre Pflicht, einen Stammhalter zu gebären, erfolgreich erfüllt hat und nun für Walter nicht mehr als ein weiterer Gegenstand ist, den er nach eigenem Ermessen herumschubsen kann. Rupert ist aus Walters Sicht der ideale Sohn – sowohl „familiär“ gesehen, stellt er doch seinen Vater nie in Frage, als auch geschäftlich, wo Rupert perspektivisch die Nachfolge Walters als erfolgreicher Versicherungsmakler antreten soll. Und was die Misogynie angeht, so übertrifft Rupert seinen Erzeuger womöglich noch in seiner Herablassung und Verachtung für das andere Geschlecht (das sind die Leute, die sich in jeder Hinsicht frauenfeindlich gerieren und dann irgendwann später mit einem Stricher auf einem Bahnhofsklo erwischt werden). Die sechzehnjährige Jane ist im Zweifel die, die alles ausbaden muss – jeder Ruf nach kleinen Freiheiten wird im Keim erstickt, selbst etwas harmloses wie der Kauf einer modischen Perücke wird von den Männern im Haushalt zu einer Maßregelung genutzt, und sogar die Tatsache, dass sie einen heimlichen Verehrer hat (eher: Stalker…), von dem Jane selbst nichts weiß, wird als ihre verwerfliche Schuld angesehen. Dass Jane mit aller Macht aus diesem goldenen Käfig ausbrechen will, ist logisch, und dass sie dabei selbst zu unlauteren Mitteln wie eben Diebstahl und falschen Anschuldigungen greift, ist vielleicht nicht entschuldbar, aber zumindest verständlich.

Die beklemmende Atmosphäre der Freudlosigkeit ist geradezu erdrückend – wenn man so will, ist der titelgebende „Schmelztiegel“ der Esstisch der Familie, an dem sich die Eastwoods wohl oder übel gegenübersitzen müssen – ein Mikrokosmos aus gnadenloser Dominanz, Speichelleckerei, stiller Resignation und zum Scheitern verurteilter Auflehnung. Ritelis muss da gar nicht ins Spekulative gehen – Michael Goughs herrische Präsenz reicht völlig, um die den Zuschauer am Kragen zu packen. Selbst bei der Klimax der ersten Hälfte, Goughs Rohrstockeinsatz gegen Jane, muss Ritelis gar nicht den Pete Walker geben und draufhalten – es reicht, die Kamera auf Goughs gnadenloses Gesicht zu halten und nur sekundenkurz auf Janes Schreie oder die Spuren, die der Stock auf ihrer Haut hinterlässt, zu schneiden. Bezeichnend die Reaktionen der anderen Familienangehörigen – Rupert dreht seine Musik lauter auf (er scheint an klassischer Dirigentenkunst interessiert zu sein), wohl hauptsächlich, weil ihn der Lärm stört,, Edith schleicht sich in ihr Schlafzimmer, um dort vor sich hin zu heulen. Natürlich muss in einer solchen Situation irgendwann der Topf lautstark vom Deckel fliegen, und dass der eigentliche Anlass dann verhältnismäßig „nichtig“ ist, leuchtet ein (und dass es dann in Mord + Totschlag endet, liegt auch auf der Hand, denn Edith ist zweifellos britische Dame genug, dass eine Scheidung nicht in Betracht kommt). Jedenfalls ist eins eindeutig – so wie Ritelis hier die Scheinwelt der (selbsternannten) Oberklasse dekonstruiert, könnte das glatt ein Bergman-Drama sein…

Die zweite Hälfte, die eigentliche Thriller-Hälfte, kann nicht ganz mit der bedrückenden Intensität der ersten Hälfte mithalten – das liegt natürlich zu einem Gutteil daran, dass Michael Gough aus verständlichen Gründen an einer aktiven Teilhabe am Geschehen gehindert ist, aber denoch liegt seine, sagen wir mal, spirituelle Präsenz wie ein Bleiteppich über den nunmehr primär im Fokus stehenden Edith und Jane – die dann auch amtlich die Nerven verlieren und ihr „Hauptproblem“, nämlich, dass es offensichtlich einen Mitwisser gibt (schließlich wird sich Walter nicht selbst in eine Kiste genagelt haben), gar nicht realisieren, zu sehr sind sie damit beschäftigt, davor Panik zu schieben, dass ihr brillanter Mordplan schiefgegangen sein könnte und es Walter selbst ist, der nunmehr Spielchen mit ihnen spielt (dabei ist relativ klar, dass es Rupert ist, der durch seine Anrufe die Panik bei Edith und Jane anheizt – dadurch wird „Crucible of Horror“ auch noch zu einer Parabel auf den Geschlechterkampf, und zumindest diese Runde, das walte die SPOILER-Warnung, wird am Ende klar und deutlich an die Herren der Schöpfung gehen). Da hier nun doch relativ häufig die Location von der Wohnung der Eastwoods zum Landhaus gewechselt wird, geht auch die klaustrophobische Kammerspielatmosphäre der ersten 40 Minuten etwas verloren.

Ritelis‘ Regie ist kalt, beobachtend – es liegt ihm nicht viel daran, Partei zu ergreifen (zumal Edith und Jane es auch nicht unbedingt leicht machen, sie als die uneingeschränkten Heldinnen zu sehen), es reicht ihm, mit dokumentarischem Interesse festzuhalten, wie die Situation eskaliert. Echten „Horror“ braucht er überhaupt nicht zu zeigen (in der Tat ist ein etwas unerklärlicher Schockmoment, auf den ich mir noch nicht gänzlich einen Reim gemacht habe, ein Schwachpunkt des Films). Zwar lässt der Film wenig Zweifel daran, wer „moralisch“ im Recht sein mag, aber ob diese Partei ihr Recht dann auch durchsetzen kann, ist dem Film egal, er gibt dann nur wieder und enthält sich jeder Wertung (und erlaubt sich am Ende auch die Ambivalenz, in Frage zu stellen, ob und ggf. was von dem, was wir gesehen haben, wirklich geschehen ist).

„Crucible of Horror“ entwickelt auch so eine enorme Sogwirkung und wird ordentlich spannend, auch wenn das vielleicht gar nicht seine primäre Absicht ist (andererseits ist natürlich meine Interpretation der Geschlechterkriegsparabel reine Spekulation und vielleicht haben Ritelis und Pooley die Sache wirklich einfach nur als simplen Spannungsfilm gemeint). Dazu passt auch ein eher minimalistischer Score, der sich nur vereinzelt und pointiert zu Ton meldet. Offene Gewaltdarstellung ist, wie gesagt, des Filmes sache nicht, die FSK-18-Freigabe ein Jokus ersten Ranges.

Michael Gough, den ein breites Publikum sicher als Alfred Pennyworth aus dem Burton-/Schumacher-Zyklus um Batman kennt, liefert hier eine Paradevorstellung als erzfieser Familienpatriarch und bestätigt einmal mehr, dass die eindrucksvollsten Bösewichter diejenigen sind, die selbst überhaupt nie auf die Idee kämen, „böse“ zu sein. Den Eastwood-Sohn Rupert spielt der Einfachheit halber Michaels leibhaftiger Sohn Simon, der die Schauspielerei wohl mehr als Hobby sah. Der hiesige Auftritt ist eine größte Rolle und zeigt zumindest an, dass er, hätte er das Acting ernstlich verfolgt, sich zumindest nicht hätte schämen müssen. Yvonne Mitchell spielte hauptsächlich auf den großen britischen Bühnen, gönnte sich aber auch einige Filmauftritte u.a. in „Der Mann mit der grünen Nelke“ und „Dschingis Khan“. Als Edith ist sie eine durchaus eindrucksvolle geplagte Ehefrau. Dass der Film in gewisser Weise eine Gough-Familienangelegenheit ist, liegt auch an Sharon Gurney (die mit 21 noch einen überzeugenden Backfisch abgibt und auch kurz Brüste zeigt), die im echten Leben Mrs. Simon Gough ist. Man sah sie später noch in „Tunnel der lebenden Leichen“.

Die Schröder-Media-DVD ist gelinde gesagt eine Frechheit. Weder der deutsche noch der englische Print sind etwas anderes als ganz schlampige VHS-Rips, wobei der englische Print ganz offensichtlich ein nicht sauber konventiertes US-NTSC-Tape zur Quelle hat (dafür läuft die englische Fassung eben auch knapp 4 Minuten länger). Schwammig, unscharf, kontrastarm, reich an Verschmutzungen und Defekten. Die deutsche Sprachfassung ist zudem noch sehr steril, der englische Print kommt mit einem heftigen Grundrauschen.

Schade, dass die DVD so mies ist, denn der Film ist ziemlich toll – ein spannendes Psychothrillodram mit ausgezeichneten darstellerlischen Leistungen und einer unprätentiösen, dafür umso packenderen Inszenierung. Dieser wirklich vergessene Streifen hat eine amtliche Wiederentdeckung verdient.

© 2019 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 3

BIER-Skala: 7


mm
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Lel
Lel
8. April 2023 0:24

selber Schmelztiegel