Robo Warriors

 
  • Deutscher Titel: Robo Warriors
  • Original-Titel: Robo Warriors
  •  
  • Regie: Ian Berry
  • Land: USA/Großbritannien/Philippinen
  • Jahr: 1996
  • Darsteller:

    Ray Gibson (James Remar)
    Zach Douglas (Kyle Howard)
    Quon (James Tolkan)
    Darius (James Lew)
    Major Dreesen (Dennis Creaghan)
    Charlie Walters (Bernard Kates)
    Molly Douglas (James With)
    Carlsen (Anthony Ogunsanya)
    Hubbell (Rudy Vic Del)
    Jasper (John Barwise)
    Nogales (Cory Callaghan)
    Soldatin (Sylvia Marri)
    Botschafter Roget (Paul Holme)
    Meister Kim (Joonee Gamboa)
    Kinto (Kris Aguilar)
    Alte Frau (Bobby Greenwood)
    Schiedsrichter (Craig Judd)


Vorwort

Jedes männliche Wesen, dass einmal zwölf Jahre alt gewesen ist, hat ein Faible für riesige Roboter. Ohne Ausnahme. Punkt. (Wer sich nicht angesprochen fühlt, sollte sein Geschlecht überprüfen). Beleg dafür ist u.a. der Erfolg des Rollenspiels BATTLETECH und der mittlerweile zwölfadrölfzig zugehörigen Romane So habe auch ich einen „weak spot“ für Filme mit riesigen Robotern und habe das Subgenre für mich ganz einfach mal Mech-Film getauft. Seltsamerweise haben das die grossen Filmstudios noch nicht so richtig erkannt und das Feld für Riesige-Roboter-Filme nahezu ausnahmslos den Independent-B-Filmern überlassen. Vielleicht ist das ganz gut so… Für die meisten dieser Streifen zeichnet auf irgendeine Art und Weise Charles Band, Meister der Fliessbandproduktionen (Empire Pictures/Full Moon Video), zuständig: CRASH AND BURN, in dem Riesenroboter in einem Blade-Runner-Clone leider nur untergeordnete Rollen spielen, trotzdem ein spannender Thriller, ROBOT JOX, inszeniert von Stuart RE-ANIMATOR Gordon, der grösste aller Roboter-Filme, denn da geht´s schlicht und ergreifend darum, dass sich zwei Gladiatoren mit Riesenrobotern auf die Glocke hauen, und ROBOT WARS, von Band als Sequel zu ROBOT JOX vermarktet und von Papa Albert I BURY THE LIVING Band inszeniert, ein knapp 65-minütiger Stop-Motion-FX-Showcase. 1995 folgte schliesslich ROBO WARRIORS. Die einzige Beteiligung des Band-Clans ist hier in Form von Charles-Bruder Richard als Komponist zu verzeichnen. Der Film sollte 1996 in die US-Kinos kommen, wurde aber auf Eis gelegt und schliesslich 1998 direct-to-video released.

Auch ROBO WARRIORS gibt sich als Sequel zu ROBOT JOX und ist da etwas näher dran, obwohl inhaltlich kein Zusammenhang besteht, aber immerhin geben die Credits Stuart Gordon als Character-Schöpfer eben solche Kredit.


Inhalt

2036 wird die Erde von einer ausserirdischen Rasse, den Teridaxx (irgendwie verwandt mit Jadzia Dax? Sorry, got carried away), die irgendwo mal ein paar Klingonen in der genetischen Ahnenreihe gehabt haben müssen, erobert, aber nicht einfach so mit Krieg, nöö. Sportlicher Wettkampf ist angesagt, nämlich mit riesigen Robotern. Leider verloren die „Robo Warriors“ der Erde und so sind die Teridaxx nun die Chefs. Eine Widerstandsgruppe will den letzten Roboter der Erde, sinnigerweise Earthbot genannt, der im Dschungel versteckt ist, bergen und einsatzfähig machen. Soweit informiert uns ein freundlicher Erzähler. Leiter der Gruppe ist der beste Robo Warrior, Ray Gibson, mit dabei auch sein bester Kumpel Brian Douglas. In einer ziemlich dreisten PREDATOR-Rip-Off-Sequenz gerät die Party leider in einen Hinterhalt der Teridaxx, die nebst diversen Truppen auch ihren T-Rex-Roboter ins Getümmel schicken. Es sieht schlecht aus für die Widerständler, schliesslich sind nur noch die verwundeten Gibson und Douglas übrig. Douglas wird gestellt und, weil die Teridaxx eine schändlich-schurkische Rasse sind, vom Anführer der Teridaxx abgestochen. Gibson stürzt einen Wasserfall hinunter und wird für tot gehalten…

Zehn Jahre später. Unser Erzähler ist ein gewisser Charlie Walters, seines Zeichens Opa von Douglas´ Whizzkid-Sohn Zach und Konstrukteur des Earthbot. Gibson ist eine Art Legende geworden, ein mysteriöser Kultstar des Widerstands. Zach ist besessen von der Idee, Gibson zu finden und den Widerstand gegen die Besatzer aufzunehmen. Beim verbotenen Surfen im Infoweb (d.i. Internet) stösst Zach tatsächlich auf Spuren Gibsons, doch die Teridaxx sind nicht blöd, überwachen die Infoweb-Connections und stehen schnell vor der Douglas-Hütte. Mama Molly Douglas kann Zach gerade noch aus dem Haus scheuchen, bevor die Besatzer sich Einlass verschaffen und Molly eine verpassen und sie verhaften. Zach will Opa Charlie warnen, doch die Teridaxx sind schneller. Whizzkid Zach logt sich an einer Telefonzelle eben mal ins Web ein und arrangiert mit der Widerstandsbewegung ein Treff mit Gibson, im Austausch gegen seinen Laptop.

Zachs Aktionen beschwören den Unwillen des Interplanetarischen Rates auf sich. Die Besatzer warnen Major Dreesen, den Chef der Menschen, dass derartige Aktivitäten Konsequenzen für die Besetzten haben könnten. Dreesen versichert, dass weder Zach noch Gibson eine Gefahr für die Teridaxx darstellen.

Gibson befindet sich irgendwo im Hinterland in einer drittklassigen Bar, besäuft sich und hält sich die Nutten vom Hals. Als Zach ihn mit der Info über Earthbot überfällt, ist Gibson wenig begeistert. Der übliche Motivationstalk, mit dem Zach den widerwilligen Gibson zur Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfs überreden will, schliesslich ist ja Gibsons alter Kumpel Brian Zachs Vater (gewesen), schlägt fehl. Zach schimpft Gibson einen Feigling und beschliesst, alleine auf die Suche nach Earthbot zu gehen.

Im Hause Douglas hängt der Haussegen schief. Molly wirft Charlie nicht zu Unrecht vor, Zach Flausen in den Kopf gesetzt zu haben, nun droht der ganzen Familie ein Jahr im Umerziehungslager, sofern denn Zach da wäre. Charlie vermutet, dass der Youngster auf der Suche nach Gibson ist und Molly, die ihren Sohnemann wiederhaben will, hat selbiges vor.

Das ist offenbar auch unter Besatzung und ausersehener Lagerhaft nicht allzuschwer, denn schon eine Szene später steht Molly vor Gibson. Auch der Motivationstalk seitens Molly fruchtet zunächst nicht, denn Gibson leidet sichtlich unter dem Trauma, Brians Tod verschuldet zu haben. Nachdem Molly aber weiter auf ihn einredet, willigt er schliesslich ein, Zach zu suchen und nach Hause zu bringen.

Wenig später, im Dschungel. Gibson stösst auf eine Teridaxx-Patrouille und meuchelt einige der Aliens, und ein paar Meter weiter versandet Zach, der ohne Probleme so weit vorgestossen ist, buchstäblich in Treibsand. Gibson kann den Junior gerade noch so eben retten. Nachdem der undankbare Balg drauf rumreitet, verspricht Gibson letztendlich, um endlich seine liebe Ruh zu haben, den Jungmann zum Earthbot zu führen, aber nur zum Gucken. Dafür müssen sie an einem Teridaxx-Wachposten vorbei. Gibson meuchelt die anwesenden Teridaxx, rettet Zach einmal mehr das Leben, der findet das alles nur ziemlich cool. Und schon wenige Sekunden später stehen unsere Helden vor den spärlich getarnten Resten von Earthbot. Zach, seines Zeichens eine Art Wesley Crusher des B-Films, ist Feuer und Flamme und will den Riesen wieder startklar machen. Gibson, immer noch skeptisch, will die Kiste nur probehalber mal anlassen, das funktioniert nicht so richtig, also darf Zach einwenig whizzkidden, und keine Sekunde zu früh, ist doch der T-Rex-Teridaxx-Robo im Anmarsch. Und so halbe Strecke durch den Film kommen wir erstmals in den Genuss eines Robofights. T-Rex beballert Earthbot, der setzt eine Kreissäge ein und haut den T-Rex schliesslich per Faustschlag zu Boden. Spiel, Satz und Sieg Earthbot.

Gibson versteckt Earthbot wieder an einem geheimen Ort und bringt Zach wieder nach Hause. Mama Molly hält Zach einen Vortrag, nachdem der gleich mit Opa über Fehlfunktionen und Verbesserungen des Robos fachsimpelt. Gibson, des Kämpfens müde, zieht sich in seine alte Heimat zurück und wird dort Zeuge von Deportationen. Eine alte Freundin, desillusioniert, läutert Gibson, der seinen Sinneswandel prompt beim Earth Defense Hauptquartier kundtut. Er eröffnet Major Dreesen, Earthbot einsatzfähig zur Verfügung zu haben und schlägt vor, die Teridaxx und ihren Superrobo Tsu Garu herauszufordern, schliesslich, erfahren wir hier so am Rande, war beim letzten Kampf Sabotage im Spiel. Dafür will er Amnestie für die Douglas. Dreesen ist wenig begeistert, da es summa summarum dem Kollaborationsregime nicht so schlecht geht. Schlussendlich akzeptiert er doch, da wir sonst ja keinen Robofight mehr in den Film bekämen, behält sich aber vor, einen anderen Robo Warrior einzusetzen, denn, so eröffnet er dem verblüfften Gibson und Zuschauer, heimlich bildet die Erdregierung weiterhin solche Kämpfer aus. Gibson gibt sich nicht geschlagen, sondern beauftragt vielmehr den Computerwhizz Zach, mit einem auf dem Schwarzmarkt beschafften Teridaxx-Computer das Web zu besurfen und alles über Tsu Guru herauszufinden.

Währenddessen übermittelt Dressen die Herausforderung bei der nächsten Ratssitzung an die Teridaxx. Der Einsatz: Abzug der Teridaxx. Zur allgemeinen Überraschung sind die Teridaxx blöd genug, die Herausforderung anzunehmen. Aber sie stellen Bedingungen: der Fight soll binnen drei Tagen in der „Arena aus Stein“ über die Bühne gehen und sollten die Teridaxx gewinnen, dann ist es mit der Autonomie der Earth Defense vorbei und die interplanetaren Beobachter werden abgezogen. Den Erdlingen bleibt keine andere Wahl. Pilotieren wird die Teridaxxkiste Darius, Sohn des Botschafters Quan (welcher zufälligerweise auch der Alien war, der seinerzeit Gibsons Truppe auslöschte). So it´s getting personal, da die Teridaxx davon ausgehen, dass Gibson den Earthbot pilotiert.

Das ist aber noch nicht so sicher, gelle. Gibson marschiert also ins Trainingslager der Robo Warriors, trifft seinen alten sensei Kim wieder und pocht auf die Robo Warrior-Regel, dass er jeden Robo Warrior herausfordern könnte. Dreesen sucht Kinto, den stärksten der Warriors, aus, der Gibson plätten soll. Aber Gibson ist natürlich ein Klassefighter und macht Dreesens Kämpfer nieder, hat damit also offiziell das Herausforderungsrecht, dem sich auch Dreesen nicht entziehen kann.

Jetzt muss Gibson nur noch Zach bei seiner Mama auslösen, denn er will ihn und Charlie im Kontrollraum als seine Crew. Nach einer kurzen romantic interlude, denn eigentlich liebt Molly Gibson schon immer, gibt sie ihren Segen. Also, nix wie ab in die Arena!

Bei den Vorbereitungen, sprich dem obligatorischen Systemcheck, gibt es bad news für unsere tapferen Erdverteidiger. Die bösen bösen Teridaxx waren deswegen so eifrig, auf die Herausforderung einzugehen, weil sie vorgesorgt haben. Im Earthbot-System steckt ein Virus. Zum Glück haben wir ja den Teridaxx-Computer mit eingebautem Antivirenprogramm. Zach soll in den Earthbot klettern und dort nach dem Rechten sehen. Bevor er allerdings ans fröhliche Virenkillen gehen kann, stolpert unser junger Genius über einen Sprengsatz, der allerdings recht fix entschärft ist. Dann tut Norton Anti-Virus Teridaxx-Edition V1.1 seine Wirkung.

Also kann doch gekämpft werden. Der Referee verlangt einen sauberen Kampf, d.h. die Piloten dürfen keine Waffen bei sich tragen und wenn einer der Robos umkippt, ist der Kampf gelaufen. Darius jedoch ist bekanntlich BÖSE und fordert einen Kampf bis zum Tod. Gibson geht darauf ein. Die Riesenrobos gehen also ENDLICH aufeinander los, beballern sich mit Raketen und zappen sich mit gar bunten Laserstrahlen. Zunächst kann kein Robot Vorteile für sich verbuchen, doch dann geht Earthbot zum Tiefangriff übrig (der Robo ist nämlich auch noch´n Transformer). Mit der Kreissäge ist er eifrig dabei, Tsu Garu ein Bein abzukauen, sicherheitshalber zieht sich Darius zurück. Earthbot transformiert zurück und wird von Tsu Garu über´n Haufen geschossen. Noch kann sich Earthbot aufrappeln und Tsu Garu einen Arm abschiessen. Aber die Teridaxx haben einen Trumpf im Ärmel. Mit einer Streustrahlung saugt Tsu Garu Earthbot die Energie ab. Zwar können Charlie und Zach Gibson noch etwas Energie zur Verfügung stellen, aber den Wunsch nach Raketenpower können sie nicht erfüllen, Gibson hat sein Pulver verschossen. No more Ammo. Aus dem wehrlosen Earthbot macht Tsu Garo relativ easy Kleinholz. Aber Zach stellt fest, dass Gibson sich vorher abgeseilt und durch ein Schussloch in Tsu Garu eingedrunen ist. Der verräterische Dreesen hat nichts besseres zu tun, als das brühwarm Quan zu erzählen. Dessen Filius Darius, der noch mit dem Mus-aus-Earthbot-machen-beschäftigt war, merkt das schnell selbst. Darius ist illegalerweise mit einem Messer bewaffnet, aber Gibson kann sich trotzdem durchsetzen. Als Darius schliesslich in luftiger Höhe aus einem Loch im Robo hängt, erinnert sich Gibson an das Regularium „bis zum Tod“ und verpasst dem fiesen Bösling einen Tritt. Den überlebt der Alien zwar noch, aber als dann der Robo auf ihn drauffällt, ist das Thema dann durch.

Zach sammelt Gibson in den Trümmern auf, in denen auch Quan nach seinem Sohn sucht. Gibson kann ihm noch dessen Messer und einen blöden Spruch überreichen, bevor die Tsu-Garu-Reste explodieren. Damit hat die Erde offiziell gewonnen, die Teridaxx müssen ihre Waffen abgeben und sich verzischen. Gibson und Molly steht einem künftigen Familienleben nichts mehr im Wege.

Aaalso, für Mech-Filme ist das ein Mech-Film mit relativ wenig Mech. Das ist mein erster und wichtigster Einwand. Wenn ich einen Film mit grossen Robotern ansehen will, will ich verdammt noch mal viele grosse Roboter sehen. ROBO WARRIORS liefert davon eindeutig zu wenig. Technisch gibt es an den Robbies nicht allzuviel auszusetzen. Die Effektschmiede Stargate kombiniert Miniaturen, ein Full-Scale-Modell und Computeranimation zu einem ganz brauchbaren Ganzen. Als Purist gefallen mir Full Moons Stop-Motion-Effekte zwar etwas besser, aber das ist passabel gelöst.

Für das Alien-Make-up würde sich vermutlich jeder Star-Trek-Make-up-Dödler schämen und ansonsten wurde das Budget für futuristische Bauten etc. mal wieder eingespart, diesmal mit der Ausrede, dass die Teridaxx den Menschen moderne Technik entzogen hätten (deswegen logt sich unser kleiner Computergenius auch mit einem Modem ins Infoweb ein), aber damit können wir ja mittlerweile als gestählte B-Film-Veteranen leben.

Schwerer wiegt da schon die Schwachmatigkeit des Drehbuchs. Unser kleiner Held Zach kommt ohne Probleme aus seiner Heimat in den Dschungel und stolpert doch buchstäblich über Earthbot, was dem bestens ausgerüsteten Sonderkommando zehn Jahre vorher nicht gelang. Der Teridaxxische Überwachungsapparat muss in letzter Zeit ganz schön gelitten haben. Praktisch natürlich auch, dass Zach jegliches technische Problem in Sekundenschnelle lösen kann, da kommt Freude auf (ausser bei Trekkies, die sich an oben erwähnten eigenen Computerwhizz erinnern dürften). Überhaupt die tyrannische Diktatur der Teridaxx… so richtig schlecht geht´s den armen Unterdrückten, die in ihren schmucken Eigentumshäuschen sitzen, eigentlich nicht. Wären nicht die ständigen Ausweiskontrollen und die eine einzige Deportierung, wüsste man nicht, wo eigentlich das Problem liegt. Den potentiellen Schrecken eines Umerziehungslagers ersparen uns die Verantwortlichen gleich komplett, so dass die Teridaxx-Unterdrückung jedem Ex-DDR-Bürger vermutlich als reinstes Paradies erscheinen mag.

Probleme gibt´s natürlich auch bei der Charakterisierung. Gibsons Wandlung von Saulus zu Paulus geschieht ein wenig plötzlich und ist wenig glaubhaft, Zach nervt, Mollys Crush auf Gibson ist ebenfalls reichlich unglaubwürdig und der Verrat von Dreesen zwar vorhersehbar, aber ausserordentlich lahm umgesetzt.

Wo wir gerade bei den Drehbuchschwächen sind … der erstmalige Sabotageakt beim ersten Kampf wird gerade so beiläufig erwähnt, als sei das beim Take spasseshalber improvisiert worden. Naja.

Wenig Mech-Action, blödes Script, taugen wenigstens die Akteure was? Die grösste Nummer unter den Aktiven ist James Remar, einem breiten Publikum vermutlich aus Big-Budget-B-Filmen wie THE QUEST (van Damme) oder THE PHANTOM bekannt, der Mann hat aber auch schon für deutsche Filmemacher vor der Linse gestanden, so in DIE TIGERIN und ZWEI FRAUEN und brillierte im besten Segment des TALES FROM THE CRYPT-Movies. Zuletzt war er u.a. in MORTAL KOMBAT: ANNIHILATION und MORTAL KOMBAT 3 als Rayden am Start. Hier arbeitet er sich routiniert, aber wenig inspiriert durch den Mief des Drehbuchs, versucht ein gewisses Charisma zu verbreiten und ist damit phasenweise erfolgreich.

Kyle Howard (Zach) ist als Fernsehschauspieler recht aktiv, hat keine grösseren Filmrollen zu verzeichnen und geht hier hauptsächlich auf die Nerven. Kollege Nathan Shumate von Cold_Fusion lästert sogar was von Edward-Furlong-Impression (was auch dem Fakt geschuldet ist, dass manche Leute finden, die Plotline wäre etwas zu stark T2-beeinflusst, seh ich nicht soo tragisch, das Buch ist von sich alleine schlecht).

Bernard Kates ist ein routinierter Fernsehschauspieler, der schon in den 50er Jahren aktiv war, als grösste Filmrolle wohl eine Nebenrolle im URTEIL VON NÜRNBERG stehen kann und nach längerer Pause in den 90ern als Character Player für B-Movies wie Full Moons SEEDPEOPLE wiederentdeckt wurde. Hier hat er wenig zu tun, als den Narrator für´s Offensichtliche zu spielen und macht das, naja, wie sagt man so schön… routiniert eben, aber ohne einen Funken Elan.

James Tolkan und James Lew haben als Head Aliens nicht viel zu tun. James Lew machte sich hauptsächlich als Stunt-Koordinator einen Namen. Terry Markwells Karriere ist ebenfalls wenig bemerkenswert, aber hier kann sie sich auch kaum beweisen.

Fraglich bleibt bei dem ganzen also die Partizipation von Stuart Gordon. Möglich also, dass Gordon ursprünglich ein Sequel zu ROBOT JOX schrieb, dieses von Charles Band abgelehnt wurde und dann irgendwie in die Hände des philippinischen Produzenten Cirio Santiago kam und von Michael Berlin komplett umgearbeitet wurde (Interessieren würde mich übrigens am Rande, wer sich hinter dem Pseudonym „Loucas George“ [!!!] verbirgt).

Für die Regie sorgte Ian Berry, der mit dem australisch finanzierten Thriller THE SEVENTH FLOOR mit Brooke Shields, dem Film, den er direkt vor ROBO WARRIORS drehte, positiv auffiel, und seitdem hauptsächlich fürs TV arbeitet. Berry kann auch inszenatorisch nicht mit seinem Vorwerk SEVENTH FLOOR mithalten, wo er durchaus ein Gespür für spannungsgeladenes Genrekino bewies. Hier bleibt alles statisch, langweilig und vorhersehbar, machmal könnte man meinen, eine Fernsehproduktion vor sich zu haben.

Wie sicher schon bemerkt, macht ROBO WARRIORS relativ wenig Spass. Das Auge des geneigten Zuschauers wird bis auf die erwähnten Drehbuchschwächen zwar nicht permanent mit irgendwelchen Ed-Wood-verdächtigen Aussetzern behelligt, aber das bedeutet natürlich auch, dass ROBO WARRIORS sich nicht für die „so bad it´s fun“-Kategorie qualifiziert. Kunden für den Streifen dürften also in erster Linie Komplettisten des Mech-Subgenres sein, die aufgrund der zwei ziemlich kompetenten Robofights zumindest nicht gänzlich unbefriedigt sein dürften.

Wozu der ganze Quatsch in Deutschland ab 18 freigegeben ist, erschliesst sich dem Reviewer allerdings nicht. In den USA ist der Spass PG-13 bewertet und könnte normalerweise problemlos als FSK 12 laufen (STAR WARS EPISODE 1 ist mindestens genauso brutal). Marktstrategischer Gag, der also mal wieder den Splatter- bzw. Härtefan ködern soll.

Ich hab die Kassette gebraucht für 4 Euro in der Videothek meines Vertrauens erstanden – mehr sollte man aber auch nicht investieren (der Trailer für RUMBLE IN THE BRONX ist, objektiv betrachtet, das Highlight des Tapes).

Okay, also das Fazit des Fazits: ein schwacher Film mit sehr wenigen Werten, die ihn für Trashfans interessant machen. Die Effekte sind gut, aber zu selten. Daher eher im Regal stehen lassen, wenn man nicht jeden Giant-Robot-Fight sehen muss, der jemals inszeniert wurde. Die Nummer 1 des Mechfilms ist und bleibt Stuart Gordons ROBOT JOX.

(c) 2001 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 3


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments