Rest Stop (G-Review)

 
  • Deutscher Titel: Rest Stop
  • Original-Titel: Rest Stop: Dead Ahead
  •  
  • Regie: John Shiban
  • Land: USA
  • Jahr: 2006
  • Darsteller:

    Nick Orefeice … „KZL 303“
    Jaimie Alexander … Nicole Carrow
    Joey Mendicino … Jess Hilts
    Deanna Russo … Tracy Kress
    Diane Salinger … The Mother (as Diane Louise Salinger)
    Michael Childers … The Father
    Curtis Taylor … The Ranger
    Joseph Lawrence … Officer Michael Deacon
    Gary Entin … Twin #1
    Edmund Entin … Twin #2
    Jennifer Cormack … College Student
    Mikey Post … Scotty


Vorwort

Jaja, ich weiß ja, dass ich gesagt habe, dass ich „Freitag der 13. Teil 3“ als nächstes besprechen werde. Aber was soll ich machen, manchmal begegnen mir Filme, die ich unbedingt sofort reviewen möchte. Das kann verschiedene Gründe haben: Entweder ist der Film bemerkenswert gut, oder er ist so blöd, dass einem das Hirn stehen bleibt (in welche Kategorie „Rest Stop“ gehört, könnt ihr euch nach dem Lesen des Reviews selber aussuchen). Oder der werte Reviewer glaubt laut Coverblurb und Internet-Infos zumindest, dass er eines von beiden sein könnte. In der IMDB wird ja anscheinend schon seit Jahr und Tag darüber gestritten, ob der Film nun Gottes Geschenk an die Horrorfreunde, oder doch eher ein Haufen Hundekot mit Soße darstellt. Jedenfalls hatte ich vorher noch nichts von dem Film gehört, das Geblubber auf dem Cover hörte sich nicht so schlecht an, also durfte die DVD mal mit in meine Wohnung. Nachdem ich mir dann die leidenschaftlichen Streitereien über den Film, die doch recht amüsant zu lesen sind, angeschaut habe, dachte ich mir, dass ich da unbedingt meinen unverzichtbaren Senf (hehe) dazugeben muss, um eben heraus zu finden, welche von beiden Seiten denn nun recht hat. Der Film ist der erste von „Raw Feed“, einer Schmiede, die im Jahre 2006 von Warner aus der Taufe gehoben wurde.

Ich bin kein Freund von zu langen Einleitungen, also: Viel Vergnügen!


Inhalt

Die Hauptfigur informiert uns darüber, dass ihr Großvater ihr mal gesagt habe, dass jeder Mensch in seinem Leben einmal seinen persönlichen Dämon treffen würde.

Wir sehen eine junge Frau, die gerade auf einer schäbigen öffentlichen Toilette hockt (und die offenbar ziemlich von ihrer Schönheit überzeugt ist). Als sie so auf dem Klo hockt, kommt plötzlich ein Kerl in die Damentoilette. Sie droht ihm, dass er sofort verschwinden soll, da sie sonst anfangen würde zu schreien. Das scheint den Kerl aber ziemlich wurscht zu sein, er beginnt sogar wie ein Irrer an der Tür zu rütteln. Das Mädel kriegt jetzt endgültig die Panik und beginnt zu schreien. Und dann tut sie so ziemlich das Blödeste, was ihr nur hätte einfallen können: Sue öffnet die Klotür und rennt raus. Natürlich kommt sie keinen Meter weit, denn der Killer schlägt sie nieder und schleift die schreiende Lady weg. Dann kommt die Titeleinblendung.

Nicole, unsere Heldin (i use these terms so loosely) ist gerade dabei, ihre sieben Sachen zu packen. Draußen im Wagen wartet ihr Freund Jess, mit dem sie nach L.A. abhauen will. Dabei werden wir Zeugen von allerlei langweiligen Gesprächen. Die gute Nicole will ihre Eltern anrufen, damit sie sich keine Sorgen machen, Jess sagt ihr, dass das doch der Sinn dabei wäre, abzuhauen (also, dass alle anderen sich Sorgen machen ist also der Sinn bei so einer Aktion? Ich dachte „Ausziehen“ wäre der Sinn dahinter, aber bitte). So ungefähr auf diesem geistigen Niveau bewegen sich sämtliche Gespräche der beiden.

Irgendwann kriegen die zwei Lust auf ne Nummer und fahren in die Büsche. Überflüssige Sexszene gefällig? Aber sicher doch. Während die zwei es miteinander tun, sehen wir kurz einen gelben Truck, der am Straßenrand angehalten hat und jetzt gerade am wegfahren ist.

Kurze Zeit später verfahren unsere Helden sich anscheinend. Nicole findet die Straße auf der Karte nicht, Jess streitet ab, sich verfranzt zu haben, usw… Die beiden stecken gerade im schönsten Zwist, als ihnen der zuvor gesehen gelbe truck auf ihrer Fahrspur entgegen kommt. Jess weicht aus und will dem Typen an die Gurgel, aber der fährt einfach weg. Jess beruhigt erstmal seine Freundin bevor sie weiter fahren.
Etwas später muss Nicole pinkeln und wünscht sich, dass Jess an der nächsten Raststation anhält, da sie nicht im Busch rumsitzen will, es könnten dort ja ein paar Schlangen ihr Unwesen treiben. Laut Wegweiser ist diese 2 Meilen entfernt. Nicole geht dort auf die Toilette (die wir natürlich sofort wieder erkennen) und ist ob der hygienischen Zustände natürlich hocherfreut (da wäre mir ein Busch voller Klapperschlangen lieber gewesen). Auf dem Klo fallen ihr erstmal die doch recht seltsamen „Inschriften“ an den Wänden auf. Wir sehen folgende Satzfragmente: „….killed my husband…“ und „KZL 303“. Draußen vor der Tür fällt Nicole auf, dass sich zwischenzeitlich wohl ein großes Loch unter Jess aufgetan und ihn verschluckt hat. Soll heißen: Jess ist mitsamt seinem Auto verschwunden. Nicole sucht natürlich erstmal die nähere Umgebung ab und findet dabei einen ordentlichen Haufen von Vermisstenplakaten. Das Telefonkabel der Telefonzelle ist durchgeschnitten, ein daneben stehendes Wohnmobil offenbar leer und die nächste Raststation ist 60 Meilen entfernt. Plötzlich sieht Nicole, dass offenbar doch jemand im Wohnmobil sitzt, schließlich sieht man zweimal das Blitzlicht eines Fotoapparates aufleuchten. Da aber auch nach mehrmaligem Klopfen und Rufen niemand die Tür aufmacht, ist Nicole gewillt, den Wohnmobilinsassen für ein Arschloch zu halten und sich irgendwo hin zu setzen und Selbstgespräche zu führen (es wäre nett, wenn der Film endlich mal zu Potte kommen würde, Herrgott nochmal!).

Nachdem Jess noch immer nicht aus dem Loch gekrochen ist das ihn verschluckt hat, macht Nicole sich immer mehr Sorgen. Plötzlich kommt aus dem nichts der gelbe Truck auf sie zugerast. Nicole springt zur Seite, während der Fahrer ihr das Handy von Jess zuwirft. Jetzt ist Nicole natürlich erst recht in Rage. Sie schreit den immer noch dort stehenden Truck an. Zumindest so lange bis sie bei dessen Abfahrt einen Blick auf das Nummernschild erhascht: „KZL 303“. Jetzt rennt sie zurück aufs Klo und liest sich den ganzen Text dort durch: „Ein Arschloch hat meinen Mann getötet und mich verletzt.“ Und darunter: „KZL 303“. (Wieso schreibt die Frau – ich nehme mal an, es ist diejenige aus dem Vorspann – das eigentlich an die Klotür? Wäre weglaufen nicht besser gewesen?) Dann – es ist mittlerweile Nacht und Nicole hätte in der Zwischenzeit bereits einen guten Teil der 60 Meilen zur nächsten Raststation laufen können (60 Meilen sind als unüberwindbares Hindernis sowieso lachhaft) – kommt Nicole auf die Idee, ins Sheriffs Office einzubrechen und über Funk Hilfe zu holen (und das jetzt schon, wow!) Neben dem Funkgerät findet sie auch eine Flasche Whiskey in einer Schublade und beginnt sich zu besaufen. Sie macht den Fernseher an und amüsiert bei der gezeigten Sexszene. Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie feststellt, dass Jess und sie dabei die unfreiwilligen Hauptdarsteller sind (mal ehrlich: Die verdient doch schön langsam einen grausamen Foltertod, findet ihr nicht?). Dann meldet sich tatsächlich jemand über Funk und zwar ein Trucker, der die Polizei rufen will, um Nicole zu helfen und der ihr sagt, sie solle sich nicht vom Fleck rühren. Das tut sie auch und säuft einfach weiter (mein Gott, sie könnte sich wenigstens auf die Straße stellen und schauen, ob jemand vorbeifährt, die blöde Kuh).

Nicole schreibt das Sprüchlein „I think i found my personal demon“ auf die Klotür. Dann geht sie nach draußen und sieht, dass plötzlich Jesses Wagen vor der Tür steht. Sie steigt ein und stellt fest, dass er nicht anspringt (Hat die echt geglaubt, alles wäre so einfach?) Jedenfalls gehen ein paar Meter entfernt plötzlich die Lichter des gelben Trucks an, der sofort Vollgas gibt und ihr in die Seite fährt. Nicole entkommt stellt sich dem Truck entgegen und schreit, dass seine Spielchen ohnehin bald vorbei wären. Als Antwort spielt ihr der Fahrer über ein Megaphon ihr Funkgespräch mit dem angeblichen Trucker vor. Nicole bricht weinend zusammen und fragt den Killer, was er von ihr wolle. Der ändert die Übertragung vom Funkgespräch zu „Amazing Grace“ und fährt davon.

Kurz darauf läuft Nicole in das Wohnmobil, welches zuvor auf dem Parkplatz stand und steigt bei den Leuten ein (dass die mit dem Killer unter einer Decke stecken könnten, kommt ihr natürlich nicht in den Sinn). Dabei sieht sie wieder das Blitzlicht eines Fotoapparates angehen. Nachdem ihr nun doch aufgeht, dass mit der Familie (Vater, Mutter, Zwillinge) doch was faul sein könnte sie läuft nach hinten und entdeckt einen Mutantenzwerg mit ner Polaroidkamera (ahja). Der rest der Freakshow ist deswegen entsprechend wütend, der Vater salbadert, dass sie für ihre Sünden büßen müsse und der Herr ihr einen Engel schicken werde, während die Mutter fortlaufend „Hure! Hure!“ brüllt. Nicole rettet sich aus dem wagen und läuft zurück zur Raststation (Warum eigentlich läuft sie nicht bis zur nächsten weiter?). Auf dem Klo (das wohl langsam eine leicht zentrale Rolle spielt) entdeckt sie weitere Nachrichten von ehemaligen Opfern. Aber nicht nur das, sie findet sogar noch die Frau aus dem Vorspann, die plötzlich in einer Abstellkammer der Toilette um Hilfe schreit. Sie erzählt Nicole, dass ihr Name Tracy sei und dass sie die Stones in Tucson sehen wollte und so hier gelandet sei (wie gut, dass du schon 1971 losgefahren bist, Tracyschatz. Schließlich sind die Stones ja schon im Juni 1972 das erste Mal in Tucson aufgetreten. Wolltest wohl auf Nummer sicher gehen, dass du einen Platz in der ersten Reihe bekommst, was?) Nicole erfährt noch, dass der Killer irgendwo einen Bus habe, indem er seinen Foltergelüsten freien Lauf lässt. Wir sehen verschiedene Folterszenen, in denen der Killer unter anderem einen Bohrer und einen Tacker einsetzt. Das alles wird schön blutig ins Bild gesetzt. Mahlzeit. Der Killer habe außerdem noch gesagt, dass sie nur bekomme was sie verdiene. Tracy heult sich die Augen aus, weil sie ihrer Mutter Geld gestohlen habe. Icole entdeckt durchs Schlüsselloch den gelben Truck und Tracy rastet aufgrund dieser Info verständlicherweise völlig aus. Nicole schafft es gerade noch rechtzeitig, eine der Türen aus den Angeln zu heben und damit die Ausgangstür zu verbarrikadieren. Tracy (die im übrigen mittels eines Vorhängeschlosses immer noch in der Rumpelkammer eingesperrt ist), fleht Nicole an, den Killer nicht rein zu lassen. Der rüttelt ein wenig an der Tür, entschließt sich aber wieder mal, Nicole nur ein wenig Angst zu machen und dann zu verschwinden. Nicole setzt sich erst mal auf den Boden. Sie fragt Tracy, wie sie denn aus dem Schulbus geflohen sei (?? Junge Frau, wenn Tracy wirklich geflohen wäre und sich dort versteckt hätte, wer hat dann ihrer Meinung nach das Vorhängeschloss auf der anderen Seite der Tür angebracht? Logik ist wohl nicht deine Stärke, Nicole?) Tracy geht auf die Frage gar nicht großartig ein, sie behauptet plötzlich, dass sie zu der Überzeugung gelangt ist, dass unser Truckfahrer kein Mensch, sondern ein Monster sei, was sie nicht metaphorisch meint. Die Aussage ist vielmehr wörtlich zu verstehen. Nicole sieht wohl endlich ein, dass sie Tracy aus ihrem Verlies holen muss. Sie sagt ihr, dass sie im Auto etwas zum Anziehen für sie hätte und das sie von hier abhauen müssen. Tracy stammelt zwar noch etwas von „Er wird uns finden..“, aber das Nicole schon egal, vor allem nachdem Tracy plötzlich literweise (extrem rotes) Blut erbricht. Yummi. Nicole rennt zum Wagen und holt eine Brechstange aus dem Kofferraum. Als sie wieder auf der Toilette ankommt, ist nicht nur die riesige Blutlache, sondern auch Tracy spurlos verschwunden.

Nicole bricht dennoch das Schloss auf, um nach zu schauen, ob Tracy sich nach hinten verkrochen hat. Fehlanzeige. Nicole ist aufgrund des plötzlichen Verschwindens von Tracy angemessen irritiert. Sie rennt zu dem schwarzen Brett mit den Vermisstenanzeigen und findet prompt das Plakat einer „Tracy Kress“ deren Foto ihrer Tracy doch recht ähnlich sieht. Nicole rastet nun völlig aus. Sie beschließt, mit der Brechstange das böse Klo zu zerlegen. Sie schlägt die Spiegel und auch alles andere in der näheren Umgebung kaputt. Dann aber sieht sie durch das Fenster eine Motorradstreife heranbrausen und rennt nach draußen. Der Cop schaut erstmal leicht verärgert, als er entdeckt, dass jemand die Scheibe zu seinem Office eingeschlagen hat (er scheint aber verärgerter darüber zu sein, dass jemand seinen Whisky getrunken hat, hehe). Dann rennt ihm Nicole in die Arme. Sie erzählt ihm was passiert ist und beschreibt den Truck des Täters in allen Einzelheitn (natürlich inklusive Nummernschild). Nachdem der Truckfahrer gerade vor dem Office parkt, geht der Bulle raus und redet mit ihm. Man hört es zwar nicht, aber den Inhalt des Gespräches stelle ich mir ungefähr so vor:

Bulle: „Sagen sie, sind sie ein sadistischer Mörder?“
Fahrer: „Nö.“
Bulle: „Ok, dann gute Fahrt!“

(Der lässt ihn allen ernstes fahren, ohne ihn auch nur zu einem Gespräch ins Office zu bitten!!!!) Nicole reagiert auf diese Tatsache genauso verständnislos wie der Schreiber dieser Zeilen und möchte wissen, wieso er den Mann nicht verhaftet hat. Unser Bulle sagt, dass der Mann sich nur verfahren hätte (Und der hat ihm das geglaubt!!!). Leider bleibt der Sheriff dabei auf der Straße stehen, was dem Truckfahrer die Chance gibt, ihn mit voller Wucht zu überfahren. Der schwer verletzte Sheriff ist bewegungsunfähig und Nicole schafft es nicht, ihn von der Straße zu zerren. Unser Truckfahrer legt den Rückwärtsgang ein und fährt dem Sheriff noch zweimal über die Beine, bevor er in aller Seelenruhe aussteigt, das Motorrad an sein Auto hängt und wieder abhaut.

Nicole ist irgendwie doch in der Lage, den Sheriff in die Toilette zu ziehen (Wäre das Office aufgrund der besseren Hygiene nicht eventuell eine bessere Wahl, Mademoiselle?). Sie fragt den Sheriff, ob sie etwas für ihn tun könne. Er meint, sie könne ihn von seinen Schmerzen erlösen und ihn erschießen (schon allein wegen seiner fortgeschrittenen Dummheit wäre das eine ernstzunehmende Möglichkeit und zwar nicht nur wegen der Tatsache, dass er den Fahrer laufen lassen wollte. Denn natürlich ist ihm die ganze Zeit nicht eingefallen, dass er eine Dienstwaffe bei sich trägt und das, obwohl der Killer beim Anhängen des Motorrades maximal fünf Meter von Nicole entfernt war. Für soviel Blödheit verdient der doch den Tod. Es sei denn….doch dazu im Kommentar mehr). Es spielt sich eine dieser typischen „Töten sie mich!“ – „Nein, ich kann nicht!“ Character-Moments ab, die man wohl in jedem dritten Horror-, Kriegs- oder Actionfilm braucht. Dabei erfahren wir noch, dass unser beinahe zermatschter Sheriiff Familie hat und er sich mit seinem kleinen Sohn beim letzten Mal stritt (Ein „Awww!!“ für den Sheriff!).

Dann meldet sich (endlich möchte man schon fast ob des Schmalzes sagen) unser Killer wieder. Dieses Mal versucht er gar nicht erst, durch die Tür zu kommen. Vielmehr verschließt er diese behelfsmäßig mit einem Draht. Nicole schlägt mit dem Eisen ein Loch in die Tür und will irgendwie an diesen Draht kommen. Der Killer schnappt sich ihre Hand und beißt ihr den Finger ab (eine Tatsache, die man nur auf der Unrated US-DVD sieht. Auf der deutschen DVD fehlen hier ca. 30 Sekunden). Nachdem der Truckfahrer jetzt eine kleine Mahlzeit (hehe) zu sich genommen hat, geht er wieder und lässt die beiden allein.

Der Sheriff fordert Nicole auf, seine Waffe zu nehmen. Er zeigt ihr, was sie tun muss, um sie abzufeuern, wenn der Irre wieder kommt. Dieser tut das natürlich und der Sherif sagt Nicole, sie solle zweimal auf die Tür feuern (ich für meinen Teil hätte lieber gewartet, ob der Kerl vielleicht reinkommt, dann wäre er eventuell ein leichteres Ziel). Nicole trifft natürlich nicht (wie auch, wenn sie nicht sieht, worauf sie schießt). Der Killer geht jetzt zu einem Fenster und wirft Nicole eine Kamera zu. Aufgenommen hat er Jess, der gerade in seinem Bus auf dem Foltertisch liegt. Man sieht den inflationären Einsatz von Bohrmaschinen und Tackern Jess richtet Nicole über das Video aus, dass er sie liebt. Dann schneidet ihm der Killer die Zunge raus. (Sieht man leider auch nur auf der US-DVD. Die deutsche hat hier einen 7,5 Sekunden langen Schnitt. Dieser war der letzte Cut, die übrigens alle unverständlich sind, da zum Teil weit blutigere Szenen in Ruhe gelassen wurden). Nicole will mit der Knarre losballern, aber der Sheriff hält sie davon ab, da der Mörder mithilfe eines Schlauches Benzin in die Toilette leitet. Nicole entdeckt an der der Decke das einzige nicht vergitterte Fenster und öffnet es. Da der Sheriff ob seiner Verletzungen aber wohl kaum in der Lage ist, da hoch zu klettern und er aber auch keine Lust verspürt, bei lebendigem Leib geröstet zu werden (denn draußen hört man den Killer schon nervös mit seinem Zippo spielen), überredet er Nicole nach langem hin und her, ihn endlich abzuknallen. Sie steckt ihm die Waffe in den Mund drückt ab. Die Schädelstücke des Sheriffs liegen jetzt malerisch auf dem Boden verteilt (sein Ohr liegt mitten in einer Blutlache). Der größte „WTF??“ Moment des ganzen Filmes kommt jetzt, als der Cop plötzlich die Augen aufmacht und Nicole vorhält: „Du hast nicht getroffen!“ Die Kugel hat sein Erbsengehirn also offenbar verfehlt. Nicole muss ihm also nochmal die Waffe in den Mund stecken und abdrücken. Diesmal ist der Sheriff wirklich tot und Nicole hat die letzte Kugel verbraucht. Da der Killer schon sein Zippo werfen will, klettert Nicole zum Fenster, aber nicht ohne noch einen letzten Blick auf den toten Sheriff zu werfen. Der ist aber – so wie Tracy vorhin – spurlos verschwunden. „Aber er war doch gerade noch da…“ stammelt Nicole (Na, ahnt ihr schon, worauf der Film hinaus will? Nein?). Sie hat nur nicht viel Zeit darüber zu grübeln, denn der Killer hat die Bude schon in Brand gesteckt. Nicole flieht aufs Dach, rennt los und rettet sich mit einem Sprung vor der großen Explosion (das war eindeutig der „„money shot““des Films. Und außerdem müssen wir von nun an das hässliche Klo nicht mehr zu sehen). Nicole rettet sich ins Gebüsch und wird dort hinterrücks von einem Flashback angefallen. Sie sieht nochmal Jess und anschließend nochmal ein paar der Highlights von vorhin. Sehr sinnvolle Einlage, wirklich. Dann hört sie von weitem den Truck kommen. Natürlich hüpft unser Dummchen aus ihrem sicheren Versteck und es folgt eine dieser extrem dummen Verfogungsjagden, in denen das Opfer zu Fuß vor einem Auto wegrennt und dabei immer schön brav auf der Straße bleibt. Irgendwann versteckt sie sich aber doch und der vermeintliche Killer steigt aus, um sie zu suchen. Nicole springt ihn von hinten an und schlägt ihm mit der mitgebrachten Brechstange den Schädel ein. Leider Gottes ist der neue Tote aber nicht der Killer, wie Nicole herausfindet, sondern ihr Freund Jess, dem man mit einem Tacker den Mund zugetackert und dessen Hände man gefesselt hat. Während unser Killer sich wohl heimlich ins Fäustchen lacht, schreit Nicole dem davonbrausenden Truck noch ein paar Kraftausdrücke hinterher.

Der nächste Tag bricht an und Nicole geht unter die Molotovcocktailbastler. Mithilfe ihres Tops, der leeren Whsikyflasche und etwas Benzin aus dem Auto gelingt ihr das auch ganz gut. Dann stellt sie sich mitten auf die Straße (warum wartet sie nicht am Straßenrand?) und sieht den Truck schon heranbrausen. Nicole wirft den Molotovcocktail auf die Motorhaube des Wagens und dieser explodiert. Nicole betrachtet das schöne Feuer, das für sie einen entscheidenden Schönheitsfehler aufweist: Der Fahrer sitzt nicht im Auto. Dieser taucht plötzlich hinter ihr auf (und er schaut wenn ich richtig gesehen habe, nicht mehr ganz gesund aus…)….

Eine junge hält an der wieder aufgebauten Raststation. Auf dem Weg zur Toilette (wie oft hab ich dieses Wort in diesem Review eigentlich geschrieben?) läuft sie am schwarzen Brett mit den Vermisstenanzeigen vorbei. Dort hängt – wer hätte das gedacht – jetzt auch ein Plakat von Nicole. Sie bemerkt außerdem, dass jemand in einem alten Wohnmobil hockt und Fotos schießt Dann rennt sie noch in den neuen Sheriff rein. Dieser erzählt ihr, dass aufgrund des Brandes und der Tatsache, dass jemand SEIN Büro verwüstet hat (das es auch da schon SEINS war ist ein relativ deutlicher Hinweis darauf, was in dem Film wirklich passiert ist), alles renoviert werden musste. Auf der Toilette hört die junge aus genau dem Raum Stimmen um Hilfe rufen, an dem Nicole zuvor Tracy gefunden hat. Sie alarmiert den Sheriff, der aber nichts findet und der das ganze wohl für einen blöden Streich hält. War es aber nicht. Denn als wir uns den raum nach dem Abgang der beiden näher ansehen dürfen, kommt pötzlich – Schockschwerenot! – nicht Tracy, sondern Nicole zum Vorschein, die jetzt genauso ungesund Blut spuckt, wie ihre Leidensgenossin. „Bitte helfen sie mir!“ krächzt die Arme noch in die Kamera, bevor wir nochmal den gelben Pickup den Highway entlangfahren sehen. Beinahe Filmende.

Im Abspann sehen wir noch eine relevante Szene: Der Vater der religiösen Spinnerfamilie von vorhin, wird von seinem Mutantenzwerg dabei gefilmt, wie er eine spontane Beerdigung vornimmt. Der in der ausgehobenen Grube liegende Leichnam ist niemand anderes als der Truckfahrer selbst. Der Vater bemerkt, dass er von seinem Sohnemann gefilmt wird und ist dementsprechend erbost. Er sagt seinem Mutantenwastl, dass dies doch ihr kleines Geheimnis bleiben soll, usw usf…. Dann geht er wieder an die Arbeit. Filmende.

Ich war mir anfangs nicht ganz schlüssig, was ich von diesem Film zu halten habe. Das mag vor allem daran liegen, dass der Film ein grundlegendes Problem hat: Ein Drehbuch, welches einer weiteren Überarbeitung bedurft hätte (was extrem schade ist, denn das er gute Drehbücher schreiben kann, hat John Shiban in unzähligen „Akte X“ und „Star Trek“ Episoden gezeigt). Und das dringend. Es sind eigentlich alle Ingredienzen da, die einen hervorragenden Horrorfilm ausmachen: die Atmosphäre ist ok, die Schauspieler sind verhältnismäßig gut und die Effekte schauen sogar exzellent aus. Die Ausführung geht in allen Belangen in Ordnung. Das Problem des Film ist zum Großteil der Plot, der den Zuschauer zu sehr im Regen stehen lässt. Mir ist schon klar, dass der Film darauf angelegt ist, dass das Publikum selbst dahinterkommen soll, was genau passiert ist. Dass es sich um keinen normalen Slasherfilm handelt, merkt man spätestens mit dem spurlosen Verschwinden von Tracy, welches die Vermutung nahelegt, dass etwas Übernatürliches im Gange ist. Das Verschwinden des Sheriffs, das Begräbnis des Truckfahrers durch unsere religiösen Fanatiker und die Aussage des neuen Sheriffs, dass das verwüstete Büro damals schon SEINES war, am Ende des Filmes sind – neben Nicoles ungesundem Erscheinungsbildes am Schluss – weitere relativ deutliche Hinweise darauf, dass wir uns hier in einem Gespensterfilm befinden. Meine Interpretation sieht folgendermaßen aus:

Die Szene im Abspann, in der der Truckfahrer verscharrt wird, spielt in Wahrheit vor den Ereignissen des Filmes. Der Truckfahrer wurde – aus welchen Gründen auch immer – von diesen Spinnern ermordet. Wie das aber so ist mit Mordopfern, ruhen ihre Seelen sehr oft eben nicht in Frieden. Sein Geist kehrte in unsere Welt zurück, um Rache zu nehmen. Er tötet zunächst die religiösen Fundis (im DVD-Extra „Familienalbum“ sieht man übrigens genau das). Damit hatte der Truckfahrer aber nicht genug. Sein Geist verbleibt danach als eine Art Racheengel auf dieser Welt und seine Opfer befinden sich unter seiner Kontrolle. Dazu gehören neben dieser Familie auch Tracy und der Sheriff. Dieser hat meiner Meinung nach eine besondere Rolle: Er muss mit Nicole seinen Tod ein zweites Mal „durchleben“ Er ist wohl im realen Leben ganz ähnlich gestorben und kann ihr daher gar nicht wirklich helfen, da er selbst im Ablauf der Geschehnisse „gefangen“ ist (deswegen lässt er den Truckfahrer fahren, deswegen fällt ihm seine Dienstwaffe so spät ein, etc… Es ist einmal so passiert und als Geist muss er diesen Vorgang immer und immer wieder wiederholen. Ich würde sagen, dass er in Wahrheit wohl von Tracy erschossen wurde, etc…).

Das Problem bei dieser nicht uninteressanten Prämisse ist der ziemlich ungeschickte Aufbau, der noch dazu mit einigen Plotholes einhergeht. Ungeschickt deswegen, weil die Hinweise auf die wahren Geschehnisse irgendwie zum Teil schon regelrecht ein Wink mit dem ganzen Zaun und nicht nur mit dem Zaunpfahl sind (das ginge schon etwas subtiler). Und die Plotholes sind zum Teil exorbitant. Warum zum Beispiel kommt bei hunderten Vermissten, die alle zuletzt auf dieser Highwaystrecke gesehen wurden und die im Zeitraum von über dreißig Jahren regelmäßig verschwunden sind, niemand auf die Idee, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen könnte? Warum haben alle vorherigen Opfer das was ihnen geschehen ist, ausgerechnet auf die Klotür gekritzelt? Warum sollen 60 Meilen ein so unüberwindbares Hindernis sein? Und vor allem: Warum fährt für ein paar Tage plötzlich kein einziges Auto den kalifornischen Highway entlang?? Das sind alles Dinge, für die der Film leider keine Erklärung hat und es sind nur einige Beispiele.

Die Schauspieler sind wie gesagt ok. Der bekannteste dürfte wohl Joey Lawrence sein, der den namenlosen Sheriff spielt. Er hat früher in der grottenschlechten Sitcom „Blossom“ den blöden Bruder Joey der Hauptfigur gespielt. Jaimie Alexander und er machen ihre Sache halbwegs gut, zum Rest kann man eigentlich nichts sagen. Niemand fällt besonders negativ oder positiv auf. Kameraarbeit und Inszenierung gehen ebenfalls in Ordnung, der Soundtrack ist nicht sehr memorabel, aber er nervt wenigstens nicht. Die Effekte halte ich wie gesagt für gelungen. Noch ein Wort dazu, dass die DVD hierzulande mal wieder cut ist: Man hat hier wohl ausgewürfelt, welche Szenen der Schere zum Opfer fallen. Alle blutigen Effekte bleiben drin und die unblutigeren zwei fehlen, ja das macht Sinn, gelle? Vor allem wenn man sie in den DVD-Extras in aller Ausführlichkeit bewundern kann. Warum wollte ich den Film jetzt unbedingt sofort reviewen, werden sich jetzt einige von euch fragen. Ist er den so blöd oder so gut? Es ist irgendwie eine Mischung aus beidem. Die Grundprämisse ist sehr interessant, aber manche Dinge in dem Film sind so blöd, dass sie schon wieder lustig sind. Er ist also blöd und gut zugleich sozusagen (ja ich weiß, dass sich das leicht gaga anhört).

Fazit: Ist der Film so schlecht, wie er von vielen offenbar gemacht wird? Nein. Ist er demnach so toll, wie manch ein enthusiastischer Fan behauptet? Leider auch nicht. Die Wahrheit liegt – wie so oft im Leben – in der Mitte. Hier wurde eine interessante Prämisse mit teilweise unnötigen Fehlern versehen, die für einen Punkteabzug in der B-Note sorgen, was zu 100% nicht an der Umsetzung, sondern am Drehbuch liegt. Einen Blick kann man dennoch riskieren, auch wenn ich mir ehrlich gesagt mehr erwartet hätte. Die Bomben hat der Film alleine aufgrund des Drehbuches kassiert.

(c) 2007 G


BOMBEN-Skala: 4

BIER-Skala: 5


mm
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