Red Eagle

 
  • Deutscher Titel: Red Eagle
  • Original-Titel: Black Eagle
  • Alternative Titel: Red Hunter |
  • Regie: Eric Karson
  • Land: USA
  • Jahr: 1988
  • Darsteller:

    Sho Kosugi (Ken Tani), Jean-Claude van Damme (Andrei), Doran Clark (Patricia Parker), Bruce French (Father Joseph Bedelia), Vladimir Skomarovsky (Col. Vladimir Klimenko), William Bassett (Dean Rickart), Kane Kosugi (Brian Tani), Shane Kosugi (Denny Tani), Dorota Puzio (Natasha), Jan Triska (Capt. Valery), Gene Davis (Steve Henderson), Alfred Mallia (Peter)


Vorwort

Die Amis sind doof. Zumindest muss man den Eindruck gewinnen, denn den Yankees geht im Mittelmeerraum eine topmoderne F-111 verloren, peinlicherweise inklusive eines neuen supergeheimen Laserzielsystems, das nun sowohl die aufrechten Kämpfer für Demokratie und Freiheit als auch die bösen Russkis, die den Absturz der Maschine wohl mitbekommen haben, gerne für sich reklamieren möchten. Die Russen schicken ihren Spionagetrawler „Leontew“ und ihren Top-Agenten Klimenko nebst dessen Chief Henchman Andrei nach Malta, vor dessen Küste der Vogel auf dem Meeresgrund parken soll. Die USA müssen wohl oder übel ihren besten Mann auspacken – Ken Tani, auch wenn der gerade damit beschäftigt ist, single-handedly den Afghanistankrieg für die Mudschahedin zu gewinnen und überdies Anspruch auf den ihm zugesicherten zweiwöchigen Jahresurlaub, den er wie immer mit seinen Söhnen Brian und Denny zu verbringen gedenkt, erhebt. Geheimdienstboss Rickart, der zudem schon den Vietnamveteranen und Güteklassenpfaffen Joseph Bedelia (der neben dem Herumpfaffen noch die Ozeanographie betreibt und mit seinem Forschungsprojekt eine gute Tarnung für die Bergung des Zielsystems darstellen könnte) engagiert hat, karrt die Kurzen einfach nach Malta, was bedeutet, dass Tani seine Zeit zwischen Kämpfen auf Leben und Tod mit russischen Agenten und Sightseeing plus Badespaß mit seinen Steppkes teilen darf.

Da Ken tauchtechnisch durch Kenntnis der Atemtechniken japanischer Perlentaucherinnen stark bevorteilt ist, entdeckt er die F-111 mühelos, nur an sofortiger Bergung des BAZONGs hindern ihn die vorbeischippernden Russkis, denen der hänfliche asiatische Pseudo-Meeresforscher sehr suspekt vorkommt. Da er mit seinen Lendensprößlingen gerne in Begleitung der CIA-Aufpasserin Patricia Parker gesehen wird (und die beiden auch noch doof genug sind, zu einer Art „blind date“ mit den Russen gemeinsam aufzukreuzen), ist des Maestros Tarnung schnell aufgeflogen. Während Ken sich durch die Reihen der auf ihn angesetzten Kommunistenschrate meuchelt, gelingt den Sowjets, die zwischendurch auch mal Patricia und die Miniatur-Japaner entführen (was von Ken natürlich heldenhaft wieder ausgebügelt wird), von Filmkameras unbeobachtet die Bergung des Zielsystems, das sie nun auf dem Frachter „Gorki“ außer Landes schaffen möchten. Nich‘ mit Ken und Kampfpfaffen Joseph…


Inhalt

Ah, „Black Eagle“, in der deutschen Fassung „Red Eagle“ genannt (als wäre van Damme der Held) – ein Streifen, mit dem mich ein ambivalentes Verhältnis verbindet…. ich bin bekennender van-Damme-Fan, ich schätze Malta als pittoreske Kulisse für Action und Abenteuer, und für einen soliden Kalten-Krieg-Actioner bin ich sowieso immer zu haben. Dummerweise hatte ich „Black Eagle“, der heutzutage in der Karriere des berühmtesten aller Belgier (naja, Marc Dutroux hat vielleicht noch Chancen) eine milde belächelte Fußnote darstellt, bei zeitgenössischer Sichtung als ziemlich öden Schnarcher in Erinnerung. Nun, eine gute Fee brachte mit den Streifen auf DVD zur neuerlichen Sichtung und ich konnte feststellen – das Ding ist mit 20 Jahren Abstand doch recht unterhaltsam, nur halt nicht auf die Art und Weise, wie sich alle Beteiligten das wohl mal dachten…

Michael Gonzales und A.E. Peters, das absolut undistinguierte Screenwriter-Duo, das die Storyidee von Produzent Shimon Arama (offensichtlich einer dieser offenbar fließbandgezüchteten Israelis, der sich im Gefolge von Golan-Globus berufen fühlte, der Welt noch mehr doofe Filme zu schenken, mit „Black Eagle“ seine erste internationale Produktion auf die Beine stellte und in der Folge noch so großartige Werke wie „Shot Down“, „Im Namen des Mörders“ oder „Warriors“ – natürlich nicht der von Walter Hill, sondern ein kanadischer Actionheuler mit Gary Busey und Michael Paré – bescherte) in Drehbuchform brachte, liefert auf den ersten Blick eine völlig unbemerkenswerte 08/15-Geschichte ab, die so ungefähr alles abhakt, was ein Agenten-Action-Martial-Arts-Film so braucht (Kampfszenen, Verfolgungsjagden, Verrat, Entführung, Infiltration, daring escapes etc. pp.), nix besonderes halt, dazwischen ein bissl notdürftiger character stuff, ein bissl Malta-sights-and-sounds, damit die Tourismusbranche auch was von der ganzen Operation hat, eben Genre-Standard, möchte man meinen.

Bis einem, so nach vierzig-fünfundvierzig Minuten etwa, langsam zu dämmern beginnt, was man hier eigentlich sieht (und dieser Eindruck wird sich bis zum Filmende immer weiter verstärken, bis er praktisch zur Gewissheit wird): den ersten Actionfilm, der konsequent aus der falschen Perspektive erzählt wird. Ich bin mir sicher, es ist ein reiner Zufall (oder Herr Arama wird vom KGB finanziert), aber die „Guten“ in diesem Film sind die Sowjets, die Amis die „Bösen“. Vielleicht hat die Tippse, die das Script abschreiben durfte, einfach nur die Charakternamen verwechselt, aber wenn man alles einfach um 180 Grad drehen würde (und das Ende verändern), hätte man quasi den essentiellen Spionage-Actionfilm, in dem die wackeren amerikanischen Helden den bösen Kommunisten ihr technisches Gizmo unter der Nase wegklauen würde. Think about it: mit der rücksichtlosen Leute-Umbringerei fangen die Amerikaner an (bzw. sie tun dies eigentlich exklusiv – zum Abspann dürfte der Leichen-Spielstand ungefähr 378:1 zugunsten der Amerikaner betragen; ja, genau: die „bösen“ Russen sind genau für einen Toten zuständig, und der hat’s erstens nicht besser verdient und wird von den Sowjets bzw. Andrei mehr oder weniger in Notwehr getötet, als er anfängt, nachdem Klimenko ihm gerade einen Arzt für eine Beinverletzung organisieren will, russische Matrosen abzuknallen); Tani bringt, wenn er nicht gerade extremtaucht, fallschirmspringt oder drachenfliegt (die beiden letztgenannten Aktivitäten sind sicherlich EXTREM unauffällige Methoden der Fortbewegung), jeden vage russisch aussehenden Typen, der in seinem Dunstkreis auftaucht, per Genickbruch um (gerne unprovoziert), Patricia erschießt kaltlächelnd einen von ihr bereits kampfunfähig gemachten Russen, im Finale (eh, SPOILER) sprengen die Yankees ein komplettes russisches Schiff samt Besatzung, *nachdem* sie das Zielsystem bereits erbeutet haben.
Der Beinahe-Erfolg der Russen fußt praktisch ausschließlich auf der Inkompetenz der Amis (was im umgekehrten Fall natürlich den Helden zugute kommen würde) – die unbedarfte Naivitiät, mit der Ken und Patricia zum „Date“ mit den Russen gehen und damit Kens Tarnung auffliegen lassen; der Umstand, dass der US-Geheimdienst einen finster aussehenden Typen, der aussieht wie ein wandelndes KGB-Rekrutierungsplakat, zu Ken schickt, um ein Treffen mit Rickard zu vereinbaren; die schlichte Tatsache, dass die Amerikaner zur Wiederbeschaffung ihres Gizmos ungefähr 2,5 Leute einsetzen, während die Sowjets eine solide generalstabsmäßig organisierte Aktion auf die Beine stellen.
Ja sogar die obligatorische love story entfaltet sich nicht etwa zwischen Ken und Patricia, sondern zwischen Andrei und der sowjetischen Computerspezialistin Natasha (und es ist in der Tat nicht eine throwaway-Szene, sondern ein kompletter character arc, der sich von ersten Flirtversuchen bis hin zum tragischen Ende der Liebschaft durch den kompletten Film zieht). Und wenn die Amerikaner nicht kriminell unverantwortlich handeln (so werden Brian und Denny ja mehr oder weniger mutwillig durch den US-Geheimdienst in Gefahr gebracht…), dann ist es zumindest meist doof (als Ken getarnt als Dockarbeiter das Russenschiff infiltriert, musste ich schon lachen – wie viele Japaner, die in maltesischen Docks arbeiten, wird’s wohl geben?).

Ehrlich, wer diesen Film schrob, der hat unter’m Kopfkissen mindestens „Das Kapital“ und vermutlich noch ’ne Lenin-Biographie liegen – es sind praktisch ausschließlich die bösen Sowjets, die menschliche Züge zeigen (Klimenko, der dem gefangenen US-Agenten medizinische Hilfe angedeihen lassen will – seinen Ami-Kollegen würde das im Traum nicht einfallen; Andreis Liebelei; Natashas Unsicherheit und Ängste), das geht soweit, dass sich die Autoren tatsächlich genötigt fühlen, das ein wenig im Script selbst zu thematisieren. Als Kens Sohn Bryan ihn fragt, ob „böse Menschen“ hinter ihm her wären, antwortet Ken philosophisch: „Vermutlich glauben sie, WIR wären böse Menschen!“ Es mag ein wenig dem Zeitgeist der späten 80er geschuldet sein, dem nominellen Erzfeind zuzubilligen, nicht ausschließlich aus Kriegslüsternheit, fiesen Mordgedanken und pure evil an sich gestrickt darzustellen (vgl. Stings herziges „I hope the Russians love their children too“), das ist durchaus ehrenvoll, aber als Konstrukt für einen harten Actionfilm halt eher untauglich, speziell, wenn man vor lauter Begeisterung über seine menschliche Darstellung der Schurken vergisst, den Helden ähnliches anzudichten. Da die „Helden“ genau NULL Background haben (weder Ken und seine Kids – die Frage, wo Frau Mama ist, wird nicht eine Sekunde lang angesprochen -, noch Priester Bedelia – der dafür aber unter zumindest fragwürdiger Amtsanmaßung einen Gottesdienst in Mosta halten darf; hm, darf das jeder Pfaffe, der zufällig in der Gegend ist? – haben echte Charakterszenen oder auch nur Definitionen ihrer Hintergründe zu bieten. Zumindest bei Ken soll uns wohl die „treusorgender Papa“-Rolle reichen) und so ziemlich alles an fieser Gewalt auf dem Kerbholz haben, was der Film hergibt, fällt es schwer, nicht die Russen anzufeuern. Und bei aller Freundschaft mag ich halt nicht wirklich glauben, dass das die Absicht war…
(Eine nette Geschichte muss ich aber noch erwähnen. Ich hab dafür keinerlei Belege, aber ich halte die Möglichkeit einfach für zu charmant… kann es sein, dass Kosugi als kleines „fuck you“ an Cannon, die ihr hauseigenes Ninja-Franchise zugunsten der „American Ninja“-Reihe mit Dudikoff beerdigt hatten, darauf bestand, dass mit Henderson – dem CIA-Agenten, der von van Damme gekillt wird – ein vages Dudikoff-look-alike als „Versager“ eingebaut wurde?)

Die filmischen Gesichtspunkte sind dagegen eher einfach unter dem Stichwort „unspektakulär“ abzuhandeln. Regisseur Eric Karson darf man zwar grundsätzlich die notwendige Expertise zubilligen, inszenierte er doch 1980 den Chuck-Norris-Ninjafilm „Octagon“ (aber ansonsten auch nicht viel denkwürdiges… immerhin half er 1992 noch Albert Pyuns Nemesis als Produzent auf die Sprünge), aber man merkt, dass „Black Eagle“ kein nennenswertes Budget hatte. Für den Eröffnungs-Flugzeugabsturz der F-111 hat’s nicht mal für Stock Footage gereicht (stattdessen bekommen wir den diesbezüglichen Funkverkehr als voiceover über die Ankunft von Klimenko und Andrei per normalem Linienjet serviert); der große pyrotechnische Knalleffekt im Showdown leidet unter dem extrem peinlichen als solches erkennbaren Modell, das in die Luft gejagt wird (das hätten die Italiener besser gekonnt) und dazwischen gibt’s nicht wirklich viel an großartiger ACTION. Die Verfolgungsjagden, mal zu Fuß, mal motorisiert, sind patent, aber auch nicht über durchschnittlichem TV-Niveau angesiedelt, die Martial Arts-Sequenzen, choreografiert von Kosugi himself, ordentlich, aber meist zu kurz: die erste Konfrontation von van Damme und Kosugi dauert gerade mal zehn Sekunden, später gönnt man uns dann aber doch noch zwei ausführlichere Kosugi-/van-Damme-Fights, in denen Kosugi (zum Drehzeitpunkt noch der „größere“ Star, wenn auch auf dem absteigenden Ast) den Newcomer gut aussehen lässt (und wer nach dem Ausgang fragt: technisch gesehen enden alle drei Fights der beiden ohne klaren Sieger).
Langweilig wird’s allerdings nicht, selbst die von mir mit gewissem Bauchgrimmen antizipierten Szenen mit den Kosugi-Kids nerven nicht (Kane Kosugi hat sogar eine eigene Kampfszene mit ein paar maltesischen Teenage-Tunichtguten), und wenn alle Stricke reißen, hilft immer noch der malerische Background Maltas – Karson gelingt es tatsächlich, die meisten Sehenswürdigkeiten des Inselstaats (abgesehen mal von den megalithischen Tempeln und „Popeye Village“, aber dafür gibt’s ja dann Iron Warrior) abzufilmen, ob die engen Gassen von Valetta, den Großmeisterpalast des Malteserordens, die alte Bergfestung/Hauptstadt Mdina, die Hafenfestung, die gewaltige Kuppelkirche von Mosta etc. – als mehrfacher Malta-Tourist profitiere ich wohl deutlich vom Wiedererkennungswert (der mir allerdings auch klar macht, dass sich Karson um die reale Geographie der Insel eher wenige Gedanken gemacht hat).

Kameraarbeit und Schnitt erreichen das nötige Level für einen anspruchslosen B-Holzer, der Score von Terry Plumeri („Death Wish V“, „Manchmal kommen sie wieder“) ist solide unpassend und würde oft eher zu einem historischen Abenteuerschinken passen als zu einem „modernen“ Actionthriller.

Die FSK 16 geht in Ordnung – zwar ist der Bodycount immens und die vertretene Moral wie angedeutet doch eher zynischer Natur, aber die Gewalt ist eigentlich nie graphisch explizit.

Zu den Stars – Sho Kosugi, wie erwähnt gerade auf dem Weg nach unten von den Cannon-Ninja-Kloppern hin zu voice-Arbeit für Videospiele und „Ultraman“-TV-Serien, war als wortkarger Ninja in „Die Rückkehr der Ninja“ und Die Herrschaft der Ninja durchaus überzeugend, als „Held“, der notgedrungen auch einiges zu quasseln hat, ist er untauglich. Das liegt zum einen daran, dass er von Haus aus nicht sonderlich charismatisch ist, wenn er nicht gerade einem namenslosen Gegner die Rübe auf halb sechs dreht, sondern (in der O-Ton-Fassung) auch daran, dass er einen ziemlich verzweifelten Kampf mit der englischen Sprache ausficht (und verliert) – und da man ihm einige ziemlich ausführliche Monologe ins Script gepinselt hat (von denen man dann auch als gut-Englisch-versteher bestenfalls die Hälfte mitkriegt), ist Kosugi eher unter „schauspielerischer Totalausfall“ abzulegen. Und wenn man im Schauspiel-Department gegen einen jungen van Damme (der hier wohl seine erste richtige „Hauptrolle“ absolviert – „Bloodsport“ datiert zwar auch aus 1988, aber ich behaupte einfach mal, dass „Red Eagle“ vorher abgedreht wurde) abstinkt, sollte man entweder seine Berufswahl überdenken oder zumindest nur noch Rollen annehmen, die Taten lauter sprechen lassen als Worte.
Van Damme selbst hält sich wacker – er hat nicht viele Lines (was auch ganz gut so ist, weil er sich nicht einig ist, ob er nun seinen belgischen Akzent Gassi führen soll oder doch lieber einen russischen auflegen soll), macht sich aber in seinen Charakterszenen ganz okay (besonders die erste Szene, in der er versucht, bei Natasha zu landen, ist von ihm recht nett gespielt), und in seinen Kampfszenen überzeugt er sowieso (und sein Spagat war damals noch frisch und neu, ne). Einziges Manko: man versaut etwas seinen „Entrance“ in den Film, weil man ihn in seiner ersten Szene direkt neben Skomarovsky sieht und der ist GRÖSSER als van Damme. Das nimmt etwas von der, eh, Mythik der Figur, die ja der große russische Superkämpfer sein soll.

Doran Clark ist so ’ne typisch austauschbare 80er-Haarspray-Blondine, ganz netter Körper (von dem sie zu wenig zeigt, ähm), hübsches Gesicht, aber keine echte Ausstrahlung. Clark debütierte witzigerweise im von mir oben mal kurz erwähnten Hill-„Warriors“ und schloss eine eindruckslose Karriere als TV-Aktrice der vierten Reihe an.
Bruce French, eines dieser Gesichter, das man irgendwoher kennt (weil’s einem in zahllosen TV-Serien von „Dallas“ über „Magnum“, „A-Team“, „Matlock“ bis „Star Trek“ vorgeführt wurde) und der in den 70ern gern mit Killerinsekten zu tun hatte („Mörderbienen greifen an“, „Ameisen – Die Rache der schwarzen Königin“, „Terror aus den Wolken – Killer Bienen 2“), ist als Priester Bedelia unterfordert (das Script macht allerdings auch nichts aus dem sich eigentlich aufdrängenden Konflkit aus christlicher Berufung und Killen im Staatsauftrag).
Vladimir Skomarovsky („2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“, „J.A.G. – Im Auftrag der Ehre“) fährt als russischer Chef-Agent ziemlich gut, William Bassett („Karate Kid“, Haus der 1000 Leichen, Black Dynamite) bleibt als amerikanischer Agentenvorgesetzter recht farblos, Dorata Puzio hinterlässt als van Dammes Love Interest einen ganz sympathischen Eindruck. Ungefragt dazu gab’s in 80er-Jahre-Kosugi-Filmen ja zumeist seine Söhne Kane und Shane, die sich für Kinderdarsteller einigermaßen wacker schlagen – Kane besser als Shane, weswegen es auch verständlich ist, dass Shane, nachdem er alt genug war, selbst zu entscheiden, was er tut, die Filmerei auch hat bleiben lassen, dieweil Kane eine leidlich erfolgreiche Karriere als Mittelklasse-Martial-Artist angeschlossen hat (so z.B. in D.O.A.: Dead or Alive oder „War“).

Bildqualität: Mir liegt das Bootleg von DMC vor, und der Laden ist nun nicht gerade für seine hochwertige Qualitätsarbeit bekannt. Dürfte wohl ein VHS-Transfer sein, Vollbild (wohl das intendierte Format), einiges an Defekten und kleinen Verschmutzungen wird „geboten“, auf dem großen Flatscreen stellt sich auch deutliches Blockrauschen vor allem in dunklen Flächen ein. Da’s mittlerweile auch eine legitime deutsche DVD-Veröffentlichung von HDMV für recht kleines Geld gibt, kann man das Boot (wie auch seinen „Kollegen“ von MUVI) getrost stehen lassen.

Tonqualität: Deutscher und englischer Ton in Dolby Digital 2.0. Ich hab nur den O-Ton angetestet – abseits von Kosugis Radebrecherei gut verständlich, aber recht dumpf und wenig dynamisch.

Extras: Trailer.

Fazit: Man darf nicht den Fehler begehen und an „Black Eagle“ als einen harten Actionreißer im typischen 80er-Jahre-Stil herangehen, dafür ist der Film einfach zu altbacken und im wahrsten Sinne des Wortes zu blutleer – und dass Kosugi nicht der Typ ist, der in der Lage ist, einen solchen Film als Held zu tragen, kommt erschwerend hinzu. Sieht man das Ding aber als eine Art unfreiwillige Selbstparodie, die krampfhaft versucht, die gewissenlosen Killer zu den „Guten“ zu stilisieren und die vergleichsweise sanftmütig-menschlichen Russen zu den „Bösen“, macht es ziemlich viel Spaß – for all the wrong reasons, of course, aber dafür sind wir ja hier, newa?

3/5
(c) 2011 Dr. Acula


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