- Deutscher Titel: Rebellen des Grauens
- Original-Titel: The Supernaturals
- Alternative Titel: Rebellion der Zombies | Brigade der Zombies | Batallion der Zombies |
- Regie: Armand Mastroianni
- Land: USA
- Jahr: 1986
- Darsteller:
Pvt. Ray Ellis (Maxwell Caulfield)
Sgt. Leona Hawkins (Nichelle Nichols)
Pvt. Angela Lejune (Talia Balsam)
Pvt. Tom Weir (Bradford Bancroft)
Pvt. Michael Osgood (LeVar Burton)
Pvt. Tim Cort (Bobby DiCicco)
Pvt. Chris Mendez (Scott Jacoby)
Pvt. Ralph Sedgewick (Richard Pachorek)
Pvt. Julius Engel (John Zarchen)
Melanie (Margaret Shendal)
Vorwort
Quizfrage: Was haben LeVar Burton und Nichelle Nichols gemeinsam? Genau. Beide dienten irgendwann auf der NCC 1701, wenn auch unter verschiedenen Buchstaben. Noch was? Beide waren Quotenschwarze? Richtig. Noch was? Nein? Doch! Beide brauchten 1986 anscheinend Geld. Und mit einer anderen Motivation lässt sich nicht argumentieren, wenn man sich anschaut, in was für einen Schund sie da geraten sind.
„The Supernaturals“, so der Originaltitel, hat gleich vier deutsche Alternativen zu bieten: „Rebellion der Zombies“, „Batallion der Zombies“, „Brigade der Zombies“ und „Rebellen des Grauens“. Und kein einziger dieser Titel ist passend. Wieso? Das kläre ma später. Die mir vorliegende Fassung von Best Entertainment (ein Name, den man sich merken muss, sollte man mal gefragt werden, von welcher Firma man als ALLERLETZTES Filme kaufen würde) hat keine Jugendfreigabe, also, alle Kinder und Jugendlichen unter 18… na ja, ist wahrscheinlich egal.
Bevor wir uns nun dem Film widmen, schnell ein Blick auf die Extras. Vier Trailer für Rotze stehen zur Auswahl und ein paar Tafeln, auf denen man die vergangenen Verbrechen einiger Beteiligter angucken darf. Gut, das können wir uns schenken. Steigen wir also ein…
Inhalt
Die Eingangscredits bescheren uns alte Fotos aus dem amerikanischen Bürgerkrieg und nen schönen Sousa-Marsch. Wir sehen Offiziere und tolle „Nur-echte-Männer-essen-Bohnen-und-posen-mit Kanonen“-Bildern, all das, was einen Krieg erst so richtig schön macht. Und noch bevor´s mit dem Film so richtig losgeht, werden wir mal ganz dolle Arthouse: Die Bilder wandeln sich mehr und mehr vom Militärpathos zu Schreckensbildern von Erschossenen, Erhängten und Leichenbergen. Dieser Idee geb ich widerstrebend eine 7,5. Hätte man auch schlechter machen können. Und dann sind wir in Blakeley, Alabama (im Moment fällt mir noch keiner ein, aber glaubt mir, der passende Skynyrd-Witz kommt bestimmt noch), am 12. April 1865. Das jedenfalls sagt uns die eingeblendete Schrift, die einen gefallenden grauen Soldaten (also nen Südler, wenn mich nicht alles täuscht) umrahmt. Wir dürfen einen abgerissen gekleideten Jungen beim Looting beobachten, und als er sich die Mütze des Kaputten aufs Haupt drückt, grinst er so stolz, als habe er sich eben das erste Mal im Leben alleine den Hintern abgewischt. Passend dazu setzt die Hauruck-Melodie vom Anfang wieder ein und wir „dürfen“ Zeuge werden, wie der Knabe zwischen lauter Gefallenen mit nem Stock Krieg spielt und dabei tausende, oder doch wenigstens drei imaginäre Feinde erschießt. Ich kann mich ja irren, aber wenn dieses Balg ebenfalls ein Südstaatler ist (ist er, kann ich schon mal verraten) dann sollte er inmitten von einigen toten Soldaten doch wenigstens mittelschwer traumatisiert oder zumindest eingeschüchtert sein, oder?
Muss aber auch nicht, denn eingeschüchtert wird er jetzt von einem alten Hungerhaken in Uniform, der Jeremy, so heißt der Kleine, ordentlich ins Gebet nimmt. „Das hier ist kein Platz zum spielen!“ – „Ich spiele auch nicht!“ Oh, denke ich mir, SO ein Film wird das. Der alte salbadert noch ein bisschen weiter, da Jeremys Vater von den Yankees relativ totgeschossen wurde, er jetzt der Herr im Hause sei und sowieso die Verantwortung trüge, müsse dieser jetzt sofort nach Hause und nach seiner Mutter sehen. Der Junge gibt sich alle Mühe, irgendwie betroffen auszusehen, was aber, ich sag mal, daneben geht. Gut, also ab nach Hause, aber nicht auf direktem Weg, führt der alte Herr aus, sondern über die Felder. Der direkte Weg ist nämlich vermint und die „Minen sind für die Yankees gedacht.“ Nu sieh mal an. Dann heißt es auf einmal, Jeremy sei „auserwählt“. Ah ja. Von wem? Wozu? Na, wir werden wahrscheinlich sehen (Ein Blick in die Zukunft sagt mir: Wir werden es nicht). Übrigens, während der Großvater Jeremy darauf hinweist, er würde wahrscheinlich als einziger übrig bleiben, haut selbigem beinahe das Mikro vor die Stirn. Das muss man erstmal hinkriegen, in einem Extrem-Close-up die Angel ins Bild zu bekommen… hier waren wohl wieder ganz große Künstler am Werk.
Jeremy tut, wie ihm geheißen und läuft los, nicht ohne festzustellen, dass der alte Mann etwa 2 Sekunden nach seinem überstürzten Aufbruch von ein paar Yankee-Soldaten hopsgenommen wird. Jeremy läuft also, und läuft und läuft… um sich dann irgendwann an einen Baum zu lehnen und nach Luft zu schnappen. Und in der Sekunde, in der er sich umdreht, ob ihm auch keiner gefolgt ist, wird er gegrapscht. Der Soldat muss etwa 2 Meter vor ihm gestanden haben, die Umgebung hat nicht viele Versteckmöglichkeiten, also frage ich mich: WIESO ZUR HÖLLE HAT DER PISSER DEN NICHT GESEHEN? Gut, die beiden Yanks beschließen, Jeremy zu den anderen zu bringen, auf dass der Captain entscheide, was mit ihm zu tun sei. Dramatischer, vielsagender Kameraschwenk auf die aufgestickte 44 auf den Ärmeln der beiden Soldaten.
Im Lager indes zeigt sich, wieso die Südstaaten den Krieg verloren haben: Die Gefangenen sind entweder 100 Jahre alt, Zivilisten oder Dorftrottel, ihren intelligenten Gesichtern nach zu urteilen, während die blauen Boys einen relativ schneidigen Eindruck machen. Wer übrigens einen scharfen Blick und Kenntnisse von Musik hat, kann unter den Grauröcken einen gewissen Maurice Gibb ausmachen, der ursprünglich die Musik für dieses Machwerk schreiben sollte, aber irgendwas rechtliches dazwischen kam. Der Captain macht den Festgesetzten ein faires Angebot: Entweder sie zeigen ihm, wo die Minen vergraben sind, oder sie gehen voran. Nach etwa einer Sekunde (!) Bedenkzeit heißt es dann: „Wie ihr wollt!“ und die grauen Boys werden in einer Reihe aufgestellt. Der Deal lautet: Wer nicht geht, wird erschossen, wer heil rüberkommt, wird frei gelassen. Und irgendwie denk ich gerade so bei mir: Wenn der Captain damit gerechnet hat, dass die Jungs ihm die Minen zeigen, dann müsste er davon ausgehen, dass sie wissen, wo die Dinger liegen… was hindert sie also daran, ab und zu einfach mal nen größeren Schritt zu machen? Der nette alte Mann tröstet Jeremy (der jetzt versucht, ängstlich auszusehen, dabei aber wirkt, als hätte er nen schmerzhaften Pickel am Sack) damit, dass ja alle hier in Gottes Hand seien. Jeremy nickt tapfer und die Spiele mögen beginnen. Dass natürlich alle bis auf Jeremy draufgehen, das hätte ich schon vorher sagen können. Allerdings enttäuscht es mich schon ein wenig, dass die Minen immer gut 2 Meter hinter, vor oder neben den Jungs hochgehen, die nach dem Knall und Rauch dank Schnitttechnik einfach weg sind, es sei denn, sie fliegen etwas rum. Falls Jeremy am Ende des Minenfeldes den Eindruck erwecken wollte, er habe sich gerade gehörig in die Hosen gemacht: DAS ist endlich mal glaubwürdig. Der Captain fordert ne Zugabe, lässt Jeremy also noch mal zurückgehen, und ich weiß nicht, wer jetzt der größere Idiot ist: Der Captain, der anscheinend nicht mal einrechnet, dass der Knabe einfach wegrennt, oder letzterer, der tatsächlich noch einmal zurückkommt. Doch da erhebt sich ein gar mächtiger Wind (zumindest auf der Tonspur, die Bäume des Waldes wedeln relativ unbeeindruckt bis auf ein paar hastig reingeschnittene Sträucher), Jeremy ballt die Faust die von einem weißen FX umspielt wird… und wir machen einen Schnitt in die Moderne.
Eine Landstraße entlang schubbert ein tarnfarbengrüner Jeep, besetzt mit zwei Jungs in Oliv. Der eine ist weiß und bisher noch namenlos, der andere so klischeehaft schwarz, dass er mir bald Leid tut (und mit dem schönen Namen Roy benamst). Natürlich hat er einen Ghettoblaster auf der Schulter und natürlich spielt selbiger komische Soul-Musik. Übrigens ist nicht nur er bemitleidenswert, die Verrenkungen, die sein Kumpan auf sich nehmen muss, damit wir gaaaaanz zufällig einen Blick auf die Nummer seiner Einheit auf seiner Schulter werfen können, während er irgendwas auf nem Klemmbrett ausfüllt, wirken ein bisschen… verkrampft. Die gewitzteren unter den Lesern hier werden schon erraten haben, welche Nummer das ist, alle anderen will ich jetzt noch etwas auf die Folter spannen. Nach ein bisschen Dummschwätz über Radios, die man wie Frauen behandeln muss (Roy drischt auf das Ding ein… dachte immer, das sei der Weg, Frauen zu behandeln?) macht man sich an irgendwelche Vorbereitungen. Und für alle die, die noch nicht mitbekommen haben, wohin der Hase läuft, schwenkt der nette Kameramann noch mal auf die Seite des Jeeps, wo groß die Nummer der Einheit aufgepinselt ist. Na, könnt ihr raten, welche?
Und so tapert man durch die Pampas, und der Weißkäse mokiert sich zu Recht über die Sangeskünste seines Leidensgenossen, was diesen allerdings nur wenig juckt. Jedenfalls macht man sich an die Arbeit und haut ein paar Heringe mit roten Schleifen in den Boden (die aus Stahl, keine lebenden Rollmöpse, ihr wisst schon). Natürlich hat Roy an allem was zu meckern und findet es auch nur halb interessant, dass beide Armbanduhren gleichzeitig den Geist aufgegeben haben. Apropos Geist: Der zuletzt eingeschlagene Hering verschwindet im Boden, welcher sich plötzlich zwischen den Beiden des jetzt leider namenlos sterbenden Weißkäses auftut und gar seltsam schimmert… Und dann geht´s ab, denn aus dem Spalt entweicht nicht nur weißes Licht, sondern auch jede Menge Dampf und im Austausch wird der arme Soldat nach unten gezerrt. Wer dieses tut, ist beiden ein Rätsel, aber sie scheinen stärker zu sein als die vereinen Kräfte der Jungs. Und tschüss.
Während die beiden sich mit den Unterirdischen vergnügen, brettert ein LKW mit dem Rest der 44. durch den Wald. An Bord befinden sich sieben Jungsspunde und eine Jungspundin, die gar nicht mal so schlecht aussieht (hey, ich bin auch nur ein Mann). Im Folgenden wetten die strammen Jungs (und das stramme Mädel) darum, ob Soldat Ellis es schafft, aus dem LKW bei voller Fahrt aus- und dann wieder einzusteigen. Die Wettszene wird dafür benutzt, schon mal die Rollen zu verteilen: Ray Ellis, wie gesagt, der mutige Draufgänger, sein Love-Interest Lejune, Sedgewick und Engel, die Austauschbaren, Mendez, der Denker, Cort mit der großen Klappe, Osgood (LeVar Burton), der zweite und vorletzte Schwarze in der Runde und Weir, seines Zeichens Brillenträger, Zweifler und allgemeines Weichei. Auf seiner Spritztour durch den Wald gabelt Ray so ganz nebenbei ne alte Gewehrkugel auf und erläutert, diese sei aus Alabama und somit antik. Klar. Mag ja beides stimmen, aber ob die Gleichung Alabama = Antik einer kritischen Prüfung standhält, wage ich zu bezweifeln. Egal, Ray schenkt das gute Stück seiner Flamme, lehnt eine zweite Wette um 20 $ höflich, aber bestimmt ab (siehe Screenshot) und dann simmer auch schon da. Wo auch immer.
Endlich wird uns ein Blick ins Führerhäuschen gewährt, wo Sgt. Hawkins (Uhura) und der Fahrer sitzen und gerade die kunstvoll in den Boden gerammte Markierung der Vorhut finden. Hawkins hätte gerne, dass der Fahrer sich die Stelle merkt und sagt das auch gleich: „Merken Sie sich die Stelle!“, denn in drei Tagen will sie dort wieder abgeholt werden. Dann heißt es absitzen (was, und das überrascht wirklich, ohne größere Verluste vor sich geht) und stillgestanden, während der Fahrer das Weite sucht. Uhura, pardon, Sgt. Hawkins schreitet ihre Kompanie ab und brieft sie (und uns) mal schnell, was die Pläne für dieses Wochenende sind: Drei Tage lang durch den Schlamm robben und so tun, als würde man eine Erkundung hinter feindlichen Linien ausführen. Lustig, wie diese maximal 1,60m „große“ Frau die Reihe abschreitet und einen auf Macho macht, der Rest der Brigade sind ALLE einen ganzen Kopf größer als sie… egal, jedenfalls verkackt Nichelle Nichols vollkommen bei der Darstellung einer knallharten Sau und ich wünschte mir, sie würde weiterhin das wiederholen, was der Computer schon laut und deutlich gesagt hat… Nachdem Ellis seinen verdienten Anschiss bekommen hat, wird weggetreten und losmarschiert.
Ellis und Hawkins plauschen während dieses Marsches ein bisschen gemütlich vor sich hin, denn Ellis wundert sich zu recht, warum er einen etwa 20 Tonnen schweren Baumstamm mitten im Wald mit sich rumschleppen muss. Aber Uhura, pardon, Hawkins, führt aus, dass die Armee die persönlichen Vorzüge des einzelnen gern gefördert sähe, und Ellis sei nun mal Durchhalter. Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht DIREKT… immerhin soll das ganze doch ein Manöver unter Ernstfallkonditionen sein, und zum anderen scheint der gute Kerl Konditionstraining nicht zu brauchen (immerhin hat er die LKW-Nummer ganz passabel hinbekommen). Man sollte ihn eher ein bisschen Schach spielen lassen, um die Logik zu trainieren, oder nen Spiegel schenken, damit er endlich lernt, NICHT die ganze Zeit wie ein Vollidiot zu gucken. Aber anscheinend versteht die US-Army unter „Ernstfall“ eh was anderes als ich, die Jungs sehen eher aus wie ein Haufen Pfadfinder auf Vergnügungstour. Für alle, die es schon vergessen haben, stellt einer von der Stolpertruppe noch mal fest, dass man in Alabama sei. Wie Homer Simpson sagen würde: LAAAAAAAANGWEILIG!
Bei nem kurzen Break mockiert Cort sich noch ein bisschen darüber, dass man(n) ständig weggucken muss, wegen Gleichberechtigung und so… und so tun muss, als ob die Damen der Brigade „keine Titten hätten“. Probleme hat der Mann… ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber Nichelle Nichols rangiert auf der nach unten offenen Erotikskala ganz knapp hinter Gerda Steiner und nur wenig über einer Thunfischpizza (He, und was ist mit Star Trek V? – Der Doc). Egal, das hat ja nix mit dem Plot zu tun, das Donnern, das Osgood als Vorzeichen eines Hurricanes deutet, wahrscheinlich schon eher. Sedgewick tippt mehr auf Erdbeben, wegen des Wetters. Ahja… Weirs Story von irgend nem Schweinekopf, den man einem Menschen aufoperiert hat, ist auch nicht viel spannender. Irgendwie langweile ich mich. Daran ändert auch nichts, dass Lejune nicht mit Cort zum Ficken gehen will (wär sie mal, dann wär wenigstens mal WAS LOS!)
Und so lärmt der Trupp durch die Pampa, immer noch nicht ernstfallmäßig, mehr wie eine Meute Vatertagsfeierer ohne Bollerwagen und Strohhut. Ellis fällt dieweil ein bisschen zurück, taumelnd unter seiner Last… und erblickt… eine Frau in weißem Kleid, die sich an einem Bach wäscht. Na sieh mal einer an. Ellis guckt doof, die Frau guckt noch dööfer, dann kommt Cort dazu und ist hin und weg ob der Tatsache, dass da ne Frau ist. Seine Anmachversuche reduzieren sich auf ein paar „Schwing“-Bewegungen mit dem Unterleib und ich habe plötzlich das dringende Gedürfnis, mich bei der kollektiven Damenwelt für diesen Homo angeblich Sapiens zu entschuldigen. Die holde (na ja) straucht von dannen, Hawkins pfeift Cort zusammen und weiter geht´s. Wow, war das spannend…
Gut, wenn´s bei der Blonden nicht klappt, probierts Cort noch mal bei Lejune mit dem in Marmor zu meißelnden Satz: „Bist du schon mal in nem Tannenwald gebumst worden?“ Von dieser subtilen Anmache etwa 2 Sekunden abgelenkt rennt selbige fast in einen angespitzten Pfahl, der in Augenhöhe an nem komischen Gerüst befestigt wurde. Man KÖNNTE fast meinen, so was sieht man, wenn man stundenlang drauf zu rennt, aber das wäre ja nicht spannend. Oder so. Auf jeden Fall vermutet Ellis: „Da hat jemand gewusst, dass wir kommen.“ JA, HAT JEMAND, DU ARSCH! UNGEFÄHR EINE MILLION MITSOLDATEN! Ähm… na ja. Sedgewick erkennt das Ding glasklar als Reitersperre, die es schon bei Napoleon gegeben hat. Köstliche Dialogperle: „Die ist vielleicht noch aus dem Bürgerkrieg übriggeblieben!“ – „Die hier? Ist doch ganz frisch angespitzt.“ –“Ja ja, aber die kann ja einer nachgebaut haben.“ Standpunktwechsel ohne Punkt und Komma, das bringen normalerweise nur Politiker fertig. Auf jeden Fall zeigen sich alle Soldaten schwer getroffen, denn das Gelände soll doch unbewohnt sein und Uhura, pardon: Hawkins (ich lern´s noch, keine Angst) outet sich als MeOT: „Jetzt ist offensichtlich jemand hier.“ NEIN! Egal, soll uns nicht weiter stören, weiter geht´s. Jeder der Truppe darf noch mal einen dummen Spruch dazu abgeben, danach geht´s weiter wie vorgesehen.
Jedenfalls ein paar Meter weit, denn der Soundtrack will wieder gruselig sein und während Ellis so dahintapert, erblickt er auf einer Anhöhe eine Vogelscheuche. Oder ist es etwa doch ein Zombie? Nein, beim zweiten hingucken ist es nur ein Restbaum, der vor sich hinfault. Ellis tut das, was Helden in Horrorfilmen am besten können: Er stellt keinerlei Beziehung zwischen diesem Ereignis und der komischen Frau von gerade eben her und tapst brav weiter durchs Gehölz. Zumindest so lange, bis die Truppe auf eine Waldlichtung stößt (wir Kenner der Vorgeschichte identifizieren sie sogleich als Schauplatz des Minenjoggings aus dem Bürgerkrieg). Der Boden ist kahl und von einer ungesund gelben Farbe. Und WAS macht ein anständiger, denkender Mensch mit einem Boden von unerklärbarer, ungesund wirkender gelber Farbe? RICHTIG, er latscht drauf und popelt mit dem Finger drin rum. Man salbadert was von Außerirdischen, die hier geschissen haben und Plätzen, wo früher Korn gedroschen wurde (genau, mitten im Wald, ihr Einsteins! Oh Herr, lass Hirn vom Himmel fallen!). Aber es wird noch besser, den dieses ist Hawkins´ Meinung nach der ideale Platz zum Rasten. Und während sie ein paar Regeln erklärt (Lagern unter Kriegsbedingungen, mit Wachtposten, anbehaltenen Stiefeln und so weiter) hört Ellis gar seltsame Stimmen. Gut, für ihn seltsam, wir kennen Jeremy und seinen Opa ja schon. Und PLÖTZLICH gedankenblitzt es ihm: Nicht lagern! Nicht hier! Und das sagt er dann auch: „Nicht hier!“ Und wie alle guten Vorgesetzten schert sich Hawkins einen gehörigen Scheiß darum, was Ellis meint. Ihn störts auch nicht, so abgekanzelt zu werden, und so baut man auf.
Während alle anderen fleißig aufbauen, unterbreitet Cort seinem Compadre Engel noch schnell seine tiefen Einsichten in die Welt: Auch wenn Lejune nicht poppen will, da draußen befinde sich eine Blondine, die nur darauf warte, von einer Horde Idioten in Oliv ordentlich durchgenommen zu werden. So langsam drängt sich mir der Verdacht auf, die 44. Einheit versteht unter „Training unter Kriegsbedingungen etwas anderes als ich, denn Cort greift sich ans Gemächt, schüttelt es in alle Richtungen und brüllt (!) am laufenden Band diverse Variationen von „Ficköööön!“ durch das Gehölz, bis der Boden nachgibt und er weg ist. „Er is da reingefallen“, stellt Julius auch richtig dar, nachdem Hawkins die Lange kurz ausgecheckt hat. Osgood erkennt das ganze Ding als Bärenfalle, was allgemeine Verwunderung hervorruft, denn immerhin gibt es hier keine Bären (aber vielleicht Elefanten? – Der Doc)). „Die ist für etwas anderes vorgesehen“, stellt Mendez fest. Scheint die anderen allerdings nicht zu interessieren, denn was sich in der Grube abspielt ist viel spannender (oder so): Ellis, der auf Befehl des Sergeants dem Abgestürzten raus geholfen hat, lässt sich nun eine Spielzeug-Taschenlampe reichen und forscht mal nach, wie es da unten so aussieht. Neben jeder Menge Dreck und einer alten Petroleumlampe entdeckt er das obligatorische Skelett (das man IMMER nur dann sieht, wenn man sich schnell umdreht und ganz plötzlich auf eine bestimmte Stelle leuchtet), das gar kein Skelett ist sondern nur ein Stück morsches Holz. Wieder oben findet Hawkins das total spannend, dass hier ein Bunker zu finden ist und baut die Suche nach weiteren Bunkern in die Übung ein. Gut, wenn´s dem Fortschritt dient…
Während Ellis Stolperdrähte spannt, wagt Mendez ein hochwissenschaftliches Experiment: Mit Hilfe von zwei Händen voll Blättern demonstriert er Hakwins, dass überall im Wald der Wind von irgendwo her bläst, nur auf dem komischen gelben Platz aus der Erde raus zu kommen scheint. A propros scheint: Das scheint vollkommen uninteressant zu sein, jedenfalls deute ich Hawkins´ Gesichtsausdruck in dieser Weise (die gute Dame scheint das Drehbuch zu kennen: Tatsächlich interessiert sich ab jetzt kein Schwein mehr dafür). Viel interessanter scheint es da zu sein, dass die blonde Dame aus dem Wald wieder auftaucht und Ellis „Evans“ nennt. Flugs ist Hawkins zur Stelle und kommandiert den ziemlich blöde (also wie immer) guckenden Ellis zum Latrinenbauen und sucht den zwischenweiblichen Kontakt. Die Fremde outet sich als „Melanie“ und gesteht, im Wald zu wohnen. „Ich lebe hier“ – „Wo?“ – „In der Nähe. Und es gibt noch ein paar.“ – „Wo? Hier im Wald?“ NEIN, AUF DEM HIMALAYA!!! Scheint mir die einzig vernünftige Antwort zu sein. Aber gut, Mel ist nicht überrascht, denn sie ist sich der Tatsache, dass keiner über sie und ihre Mitbewohner Bescheid weiß, vollkommen im Klaren. Außerdem wolle man nicht gestört werden und so. Und damit ist ihr Auftritt in dieser Szene vorbei und keiner weiß, wo sie hin ist.
Indes ist Ellis mit dem Buddeln eines Lochs (denn was ist eine Latrine sonst, frage ich euch?) überfordert und blättert erstmal im Schlauen Buch der Fieselschweiflinge nach. Ich frage mich, wie DIE Beschreibung aussieht… Naja, jedenfalls fängt er nach fünf Minuten Lesens endlich an, ein bisschen zu Schaufeln und kommt nur etwa 10 cm tief, bevor er auf einen menschlichen Schädel stößt. „Was haben wir denn da?“ fragt er sich. Kleiner Tipp: Ne Suppenschale ist es nicht (Kann man aber als solche verwenden, wenn man die Augenhöhlen zunagelt… – Der Doc).. Jedenfalls finden Cort, Osgood und Sedgewick den Fund mittelschwer interessant und während Cort (natürlich) Hamlet zitiert, Osgood das nicht lustig findet, zählt Mendez 2 und 2 zusammen, bekommt 5 raus und kombiniert messerscharf, dass das nur der Bunkerbauer gewesen sein kann. Finde Ellis auch, Fall erledigt. Nicht für Spaßvogel Cort, der den Schädel auf ne Bierdose platziert, ihm ne Sonnenbrille aufsetzt und dann mit der M16 draufballert. Den andern dreien ist das nicht geheuer, immerhin solle man mit den Toten keinen Unfug machen und so weiter. Hawkins kommt noch kurz vorbei, scheißt Cort zusammen und geht wieder. Und schon wird es Nacht…
Erwähnte ich, dass die Jungs sich NICHT wie ein Trupp Soldaten im Ernstfall, sondern wie ein Haufen Jungpfadfinder benehmen? Ich glaub schon, oder? Na ja, egal, Lejune hat was mit Ellis zu bequatschen (der ihr, ganz Mann, weniger Aufmerksamkeit schenkt als seiner Dose Chappi oder was auch immer das sein soll). Und gerade als sie ausgelabert hat, dass sie, äh, es, äh, toll findet, als Mädchen [sic!] mit so vielen, äh, Männern, äh, ohne dass, na ihr wisst schon… da knutscht er sie nieder. Allerdings nur für eine Zehntelsekunde, denn Hawkins taucht auf und verdonnert ihn zur ersten Wache. Lejune verkrümelt sich ins Bettchen (gefolgt von Cort, der sich um sie „kümmern“ will) und wir sehen einen bedeutungsschwangeren Mond. KANN JETZT BITTE MAL WAS PASSIEREN? HALLO? HÖRT MICH JEMAND???
Nach einem kurzen Charakter-Moment von Hawkins (sie küsst ein Foto von irgend nem Kerl) hört Ellis, der alleine am Feuer sitzt und Trübsal pustet, plötzlich was und schickt sich an, den freigelegten Bunker einer genaueren Investi… Invi… Betrachtung zu unterziehen. Mit seiner Minaturlampe (Sorry, aber keiner kann mir weismachen, dass dieses Ding, das aussieht wie ein Yps-Gimmik, weiter leuchtet als 5 cm) guckt er etwa 3 Sekunden ins Loch rein und beschließt, sich geirrt zu haben. Hatter aber nicht, denn wir sehen einen Skelettarm, der die Petroleumlampe höher dreht. [Anm. d. A.: An dieser Stelle hörten meine Notizen auf und ich musste am nächsten Tag weitermachen. Anscheinend bin ich vor lauter Spannung eingeschlafen]
Ein böser POV-Shot schleicht um die Zelte und entpuppt sich als Weir, der schlafwandelnderweise vor das Zelt von Sedgewick und Osgood pullert. Wow, was für ein Einfall. Ein paar Stunden später oder so weckt Ellis dann besagten Weir, dessen Nachtwache nun ansteht. Er setzt sich nicht ans Feuer (wäre ja auch noch schöner, in einem Wald, dessen Boden etwa 3 Meter hoch von trockenem Laub bedeckt ist, aufs Feuer zu achten), sondern etwas außerhalb und knabbert nen Keks. Auf die Idee, mal nachzugucken, woher das helle Licht da im Wald kommt, kommt er nicht. Auf eine Idee kommt dafür Cort, und er hält selbige für sofort durchführungswürdig: Zu Lejune ins Zelt zu krauchen, die Hose runter zu ziehen und verschärften Kopulationsdrang anzukündigen. Selbige hält ihm ein Messer an die Nudel und Cort geht wieder. Ist ja ungeheuer lustig und spannend. Der ziemlich angetrunkene Cort torkelt indes nach draußen, beachtet den friedlich schlafenden Weir nicht, denn eine Baumgruppe von uralten, mit Spinnweben verhangenen… äh, Bäumen halt erweckt seien Aufmerksamkeit. Jedenfalls findet er das Licht leidlich interessant und geht mal nachgucken, wem der mutmaßliche Scheinwerfer gehört. Sein Mütchen wird deutlich von einem herunterfallenden Ast gekühlt, der nur knapp vor seinen Stiefelspitzen den Boden trifft. Gut, könnte auch sein, dass die gruselige (ist sie nicht wirklich, aber man SOLL ja guten Willen zeigen) Gestalt, die auf einmal hinter dem Baum hervor kommt, mit zu seiner Flucht beiträgt. Diese endet nach einigen halbherzigen Stürzen in einem unterirdischen Bunker. Gut, denkt der mutige Soldat sich, wo ma schon mal hier sind, gehen wir auch diesen unheilverkündenen, gruseligen Gang lang. Am Ende desselben erwartet uns übrigens Roy, der entweder unter die Schwertschlucker gegangen ist, oder von einem seiner Stahlheringe durch den Mund gepfählt wurde. Also: Panik, wieder zurück, versuchen, die Deckenbretter einzureißen und dabei sich beide Beine unter den Brettern einklemmen. Dass die Bretter so aussehen, als würden sie maximal 25 Gramm wiegen, sei hierbei Nebensache. Was dann kommt, ist trivial: Zwei schlecht geschminkte Zombies schälen sich aus der Wand, ein bisschen panisches Rumgezerre an den ach so eingeklemmten Beinen, freikommen in letzter Minute, Hilfeschreiend rumrennen bis zur Sackgasse, Zombies strecken die Arme aus, vielsagende Schwarzblende.
Lassen wir diesen Tiefpunkt modernen Horrorkinos hinter uns und betrachten wir Hawkins, die am nächsten Morgen ihre Jungs liebevoll mit ein paar Tritten weckt. Weir schält sich aus dem Zelt, und keiner fragt sich, wie er da hingekommen ist, nachdem er ja auf der Wache eingepennt ist. Aber wahrscheinlich ist das halt so. Damit wir durch den fehlenden Morgennebel und die strahlende Sonne nicht irritiert werden, informiert Hawkins uns, dass um sechs Uhr Abmarsch und somit eine halbe Stunde Zeit zum Aufräumen sei (das erinnert mich ein bisschen an die alten Nosferatu-Filme, die ja bekanntlich nur Mittags gedreht werden konnten wegen dem fehlenden Licht und immer jemand sagen musste: „Heute scheint der Mond besonders hell“, oder so). Schnell wird klar, dass Cort nicht dabei ist, Engel scheint krank zu sein und kotzt dem Sergeant hingebungsvoll vor die Füße (sinnlos übrigens, auch hier drauf wird nicht mehr eingegangen), Lejune petzt, dass Cort während Weirs Wache in ihrem Zelt war… ein perfekter Morgen also. Sedgewick und Osgood werden auf Suchaktion geschickt, Weir bekommt nen Rüffel und Ellis lacht blöde. Die beiden Retter brauchen, unterstützt von Ellis, nicht lange, bis sie den ziemlich toten Cort gefunden haben…
Daraufhin beginnt es zu regnen Die Pfadfinder (tut mir leid, aber Soldaten zu schreiben verbietet sich mir mittlerweile) werden noch mal angeschnauzt, Hawkins, Mendez, Ellis und Lejune durchkämmen die Gegend, während Weir per Funk den LKW für 15 Uhr zum Lager ordern soll. Außerdem sei es eine Schande und sie, also Hawkins müsse dafür gerade stehen und blablabla. Dann ist es wieder strahlender Sonnenschein und die vier Spurensucher stoßen auf eine weitere Sperre. Obwohl Ellis und Mendez bezeugen können, selbige habe gestern noch durch Abwesenheit geglänzt, sieht Hawkins keinen Umkehrgrund und schiebt sich weiter durchs Gemüse. So stößt man rasch auf einen kleinen Unterschlupf, der umgehend durchsucht werden muss. Hier findet sich, bis auf eine konsequent ins Bild gehaltene Mikrofonangel, nichts weiter von Bedeutung. Dass dort ein Tagebuch von 1865 rumliegt, interessiert Hawkins nicht die Bohne. Ich glaub, jeder andere würde sich den Sack abfreuen (oder dran freuen, so als Frau) wenn man so einen Fund machen würde. Auch die uralte Muskete impressiert eher wenig. Ellis dagegen ist Feuer und Flamme für das Tagebuch und liest es natürlich laut vor. Leider erwartet uns jetzt keine Sternstunde der Horror-Comedy a lá Evil Dead oder Evil Toons, sondern nur das Gejammer einer Frau, die ihren Liebsten Evans (Oha!) hat in den Krieg gegen die Yankees ziehen lassen und Jeremy (Doppel-Oha!) zusieht, wie er Soldat spielt. Der letzte Eintrag lautet, dass Evans gefallen und Jeremy der einzige Grund für die mysteriöse Schreiberin sei, sich nicht umzubringen. Gut, dann eben nicht. Ein Geräusch aus dem Nebenzimmer (wo das auf einmal herkommt, weiß ich nicht, die Kabache im Wald ist auf jeden Fall nicht groß genug für zwei Zimmer) lässt die Pfadfinder mal zeigen, dass sie nicht den Kurs „Raumsicherung für Anfänger“ absolviert haben (Regel Nr. 1: Lasse NIE, AUF KEINEN FALL UND IN KEINER MÖGLICHEN SITUATION einen US-Soldaten mit geladenem Sturmgewehr hinter dir stehen). In einer Ecke dieses Raumes sitzt jedenfalls ein alter Mann, der Angst hat. Und das sagt Ellis auch: „Er hat Angst.“ Nein, tatsächlich? Gebt dem Mann einen Orden! Während Ellis und Hawkins „beruhigend“ auf den alten Mann einreden, erscheint plötzlich, wie von Geisterhand, Melanie und outet sich nach ewig langer Nachfragerei als Verwandte des alten Angsthasen. Da Mel allerdings keine Auskunft darüber geben mag, wo sie letzte Nacht war, wird sie kurzerhand einkassiert und ins Lager geführt. Kurz, bevor Ellis den Raum verlässt, treffen sich seine Blicke mit denen des alten Eckensitzers und ein Hauch von Erkennen huscht über dessen Gesicht… mystisch. Oder auch nicht. Ich meine, jedes Kleinkind, das schon mal einen Film gesehen hat, kann sich ausrechnen, wo der Sinn liegt…
Mel indes verweigert jede Aussage, Weir kraucht auf nem Baum rum und kriegt keinen Funkkontakt… und so plant man den Heimweg. Zu Fuß bis zum Stützpunkt würde es 2 Tage dauern, bis nach Sheffield nur einen, also ab in diese Richtung blabla… Ellis langweilt sich anscheinend genauso sehr wie ich und wendet sich lieber Mel zu, die gedankenverloren auf die gelbe Fläche linst. Sehr zum Unwillen von Lejune zeigt selbige plötzlich mehr Interesse an Ellis als an dem gelben Grund. Hawkins pfeift ihn auch sofort zurück und beschließt: „Beim Hellwerden brechen wir auf.“ Ist „Hellwerden“ der korrekte militärische Ausdruck? Na ja, egal…
Denn erstmal wird es wieder nachts, Ellis hängt weiter in der Nähe von Melanie rum (mehr tun sie nicht, sie stehn einfach nur rum und gucken sich ab und zu mal an), was Lejune aus irgendeinem Grunde nicht gefällt. Aber kurz bevor sie dazu kommt, Mendez ihr Herz auszuschütten, wird selbiger von einem Schuss zu Boden gestreckt. Die ganze Pfadfindertruppe wirft sich in den Matsch, denn nun geht das große Geballer aus Richtung des Lichts los (das natürlich bis dato keiner bemerkt hat. Ist auch schwer zu übersehen, so ein hell glühendes Licht mitten im dunklen Wald). Weir versucht, ans Funkgerät zu kommen, das zufälligerweise genau in der Schussbahn steht, Engels letzte große Tat, bevor er ebenso unmotiviert wie unblutig schwerst getroffen ins nächste Zelt fällt und verröchelt, ist es, den Kameraden ihre Schießprügel zuzuschmeißen. Ellis und Mel verdrücken sich in ein Zelt (selbiges steht übrigens schon schwer unter Beschuss, also erschließt sich der Plan mir nicht VÖLLIG. Kugelsicher ist es nicht, und verstecken ist auch nicht mehr drin. Aber wer weiß schon, was in Ellis´ Kopf vorgeht). Mendez ist übrigens doch nicht getroffen, dafür aber zu blöd, ein Magazin richtig rum in die Wumme zu stopfen und muss sich von einer Frau dabei helfen lassen. Ellis knurrt „Gebt mir Feuerschutz“ und hechtet todesmutig rüber zu Lejune (ohne seinen Kameraden die Chance zu geben, die Gewehre auch nur in Anschlag zu nehmen. Feuerschutz olé!). Ist ziemlich umsonst das ganze Bemühen, denn der unsichtbare Feind scheint das Feuer eingestellt zu haben. Mitten im allgemeinen Rätselraten, wer denn nun der ominöse Feind sei und warum die gesamte Truppe zu blöde ist, sich aus dem gut ausgeleuchteten Kreis zu verpissen, stellt Osgood fest, dass er noch Munition braucht, fordert von Sedgewick „Feuerschutz“ und bewegt sich Richtung Zelt.
Mal eben kurz ein kleiner Einschub: Ich als Kriegsdienstverweigerer kenn mich da zwar nicht aus, aber bedeutet Feuerschutz nicht, dass man zumindest wie ein Wilder in Richtung Feind ballert, um eventuelle Schützen dazu zu nötigen, den Kopf runter zu nehmen oder wenigstens in Richtung des Feuerschutzgebers zu ballern? So, dass der Feuerschutznehmer all das tun kann, was er immer schon mal machen wollte in so einer Situation? Natürlich kann es ja auch bedeuten, dass der Feuerschutzgeber wie ein blöder Ochse dem Feuerschutznehmer hinterher stiert und dabei ängstlich seine Waffe umarmt… kann mir da mal jemand helfen?
Aber Feuerschutz hin oder her, im Moment ist Ruhe im Karton, so dass die schwer keuchende Hawkins der ruhig vor sich hin stierende Mel unterstellen kann, sie wisse, wer da draußen sei. Da Mel nun den typischen „Ich weiß die Lösung all euer Probleme, aber ich halt´s Maul“-Blick aufgesetzt hat, ist aus dieser Richtung wohl keine Hilfe zu erwarten. Auch keine Hilfe mehr zu erwarten hat Osgood, denn Sedgewick späht nach vorne, sieht nix, späht nach hinten, sieht nen Zombie mit Muskete und feuert wie ein blöder. Nur um festzustellen, dass anstelle eines Zombies plötzlich Osgood da steht, der zwar keine Schusswunden, dafür einen saudämlichen Gesichtsausdruck hat und ziemlich tot umkippt. Seine letzte Worte „Sedge, du Volltrottel“ passen ziemlich gut. Sedge begreift langsam, was er da getan hat, allerdings nicht sehr glaubwürdig. Wenn man mit der Hand über den Körper seines toten besten Freundes fährt, selbige voller Blut hat, dieses zwischen den Fingern reibt und ungläubig draufstarrt, dann ist das ein Moment tiefster Dramatik. Wenn man das gleiche macht, ohne dass die Leiche Schusswunden aufweist und die Finger fleckenfrei sind… na ja, dann ist die Dramatik eher… gering. Und dann macht Sedgewick das, was schon lange mal jemand tun sollte (mal ganz abgesehen davon, dass schon lange irgendjemand irgendwas tun sollte): Er springt auf, brüllt „Oss!“ und wetzt auf in Richtung Licht. Ellis, being Hero and stuff (schöne Umschreibung, nur viel zu lange nicht mehr hier aufgetaucht [Ich kann´s gerne wieder öfter einbauen… erspart mir neue Ideen 🙂 – Der Doc]), ignoriert die Warnungen seiner Spießgesellen und wetzt hinterher. Eine spannende Verfolgungsjagd ist zwar was anderes, aber wenigstens erfüllen die schon allseits bekannten angespitzten Stöckchen endlich einen Zweck und als Sedge plötzlich einem Zombie gegenüber steht und erschrocken zurückprallt, spießt er sich an einem derselben auf. In der Großaufname bohrt sich das Teil durch seinen Hals und kommt vorne wieder raus, in der Totalen ist nix davon zu sehen… na, dann eben nicht. Oder doch, denn als Ellis etwas später angejoggt kommt, ist er wieder da. Dummerweise hampelt Sedge, während er „Ich kann mich nicht bewegen“ keucht, so dermaßen rum, dass der „Pflock“, der ihn „durchbohrt“ haben soll, auf seiner Brust hin- und herwackelt. Dann wechselt sein Körper zwischen „an den Baum gelehnt“ und „weit davon weg“ hin und her, während er in Ellis Armen langsam verröchelt.
Die Ellis-freie Zeit nutzt Weir, um die Toten zuzudecken und mit Mendez zu grübeln, ob Sedge und Ellis wohl durchgekommen sind. Lejune legt Hawkins in der Zeit den laschesten Druckverband an, den ich je gesehen habe. Ich finde, der könnte etwas fester angezogen werden, und das meint auch Hawkins: „Ziehn sie´s ruhig fester!“ Was nichts daran ändert, dass der Verband maximal so feste anliegt wie, sagen wir mal, eines von meinen T-Shirts an Kate Moss´ Körper. Mel sitzt übrigens die ganze Zeit daneben und guckt still vergnügt vor sich hin wie eine LSD-Süchtige auf nem Flashback. Und sie hat auch allen Grund, still vergnügt zu lächeln, denn plötzlich zieht Neben auf. Okay, ob es nun Nebel ist oder Rauchschwaden sind, da gehen Hawkins´ und Lejunes Meinungen auseinander. Mendez ist bereit, alles auf Giftgas zu setzen, aber damit liegt er wohl am falschesten. Und jetzt Ächtüng: Lejune ist dabei, das unheimlich spannende Rätsel zu durchschauen: am Boden findet sie eine Kugel, die offensichtlich aus Blei und rund ist. Könnte das…? Das kann doch nicht…? Um sicher zu gehen, ob die Kugel, die Ellis ihr am Anfang des Streifens geschenkt hat, auch rund ist, wird sie schnell noch mal hervorgeholt und betrachtet. Tatsache! Aber, wie Menschen nun mal sind: Wenn ein Mensch etwas in der Hand hält, beschließt er erstmal, dass es völlig unmöglich sein kann, das dieses Ding existiert. Außerdem ist es viel einfacher, in den Nebel rauszugucken und dabei das Gewehr festzuhalten, anstelle mal seinen Grips anzustrengen. Selbiger (Der Nebel, nicht der Grips) hat Mel übrigens mittlerweile umschlungen, und Lejune guckt und guckt… Mel ist weg! Oh mein Gott! Darauf wäre ich ja niemals gekommen! Hawkins stellt noch schnell fest, dass sie schon die ganze Zeit gewusst hat, dass Melanie zu den Banditen gehört, dann wenden wir uns auch schon selbiger zu, wie sie durch den „Nebel“ wandelt. Und dort, zu ihrer Freude, trifft sie auf Ellis, nennt ihn mal wieder „Evans“ und läutet auf seine (berechtigte) Frage, warum sie mit der „Mordbande“ gemeinsame Sache mache, mit hellem Licht einen Flashback ein…
Und wir flashen uns zurück zum Minenspiel vom Anfang. Mel hetzt die Straße entlang, auf der Jeremy von den Yankees aufgegriffen wurde, wird Zeuge, wie er aufgefordert wird, ein zweites Mal zu gehen und tut das, von dem ich dachte: „So blöd ist KEINER“: Sie rennt übers Minenfeld um zu Jeremy zu kommen. Natürlich kommt sie nur drei Schritte weit, dann macht es „Bumm“. Und wie sie so darnieder liegt, greint Jeremy: „Mama“, streckt die Hände nach ihr aus, die weißen Lichteffekte vom Anfang umhüllen seine Hände und Mel…welche aufsteht und ihren Sohn in die Arme schließen kann. Nein, dieser Film schafft es tatsächlich, von Minute zu Minute dümmer zu werden. Gut, Ende, wir flashen wirder zurück zu Ellis, der guckt wie ein Auto.
Oh, hier wird´s wieder Zeit für einen kleinen Einschub: Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass ich bisher recht wenig über Ellis´ Mimik gesagt habe… das liegt daran, dass seine Gesichtsmuskeln nicht viel geschmeidiger sind als die eines gewissen Steven S., seines Zeichens Aikido-Bulette aus Hollywood. Etwa 90% der Zeit hat Ellis bisher geguckt wie ein Auto. Ein langsames Auto. Zurück zum Film.
Ellis bekommt zwar auf die Fragen „Wer bist du?“ und „Wie ist das möglich?“ keine Antwort, aber dafür eröffnet Mel ihm, dass der alte Mann in der Hütte sowohl ihr als auch sein Sohn sei. Und jetzt haue ich mit dem Kopf auf die Tischplatte: Mel nennt Ellis jetzt schon seit Tagen, ach was sage ich, seit MONATEN Evans, und erst JETZT kommt es Ellis in den Sinn, dass hier eventuell eine Verwechslung vorliegen könnte? Wie blöd kann man… aber gut, er ist Amerikaner, und er ist Soldat. Ich habe keine weiteren Fragen mehr (er könnte auch Präsident sein… – Der Doc). Mel zeigt ihm eines dieser schönen aufklappbaren Medallions, mit sowohl ihrem als auch seinem Antlitz… was Ellis veranlasst, anstelle eines klärenden Gespräches, mal wieder durchzudrehen. Das Medallion wird abgerissen und während Mel danach sucht, sucht Ellis auch. Aber das Weite. Findet er aber nicht, weil er sich nach zwei Metern auf die Fresse legt und aus dem Erdboden von verrottenden Armen gegriffen wird. Die können den Super-G.I. allerdings maximal 5 Sekunden halten, dann wird noch schnell ein Zombie gekillt und weiter geht´s. Plötzlich sind überall Zombies und Ellis ergreift sich einen angespitzten Pflock, spießt einen der wandelnden Toten darauf auf und wirbelt ihn ein bisschen durch die Luft. Dann geht die Hatz weiter (also, Ellis hetzt, die Zombies stehen nur dumm rum), wobei Ellis mal auf nen Baum springt, dann wieder runter, dann ein paar Zombies mit so ner Falle erledigt, dann wieder ein bisschen auf die Schnauze fällt… hach, ist das gruselig.
Vielleicht passiert ja bei den restlichen vieren mehr. Hawkins postuliert, dass „sie“ den Nebel als Deckung nutzen und auf die viere zukämen. Drei Viertel der Mannschaft gehen in Deckung, Mendez zückt ein Messer (von der Größe, die Paul Hogan dereinst sagen ließ: „DAS ist ein Messer“) und wetzt nach vorne. Gekascht wird aber nicht er, sondern Weir, der nur mal schnell gucken wollte, wo denn alle hin sind. Ein paar beherzte Messerstiche später is der Zombiearm ab und beide wieder in Sicherheit. Okay, es passiert also NICHT viel mehr.
Wenden wir uns also wieder Ellis zu. Er ist dieweil wieder bei der Hütte angelangt und guckt wie ein Auto, als er den uralten Jeremy vor sich sieht. „Wenn du Jeremy bist, dann leben deine Mutter und deine Freunde nur durch dich!“ weiß er auf einmal und wird wohl irgendwie Recht haben. Mir is so ziemlich alles egal geworden. Jedenfalls hat Ellis noch Zeit, Jeremy zu stecken, er müsse sie alle erlösen und so zu tun, als sei er mal wieder überrascht, dass Evans auf nem Foto ihm ähnlich sieht (im Ernst, er tut so, als wäre das was vollkommen neues), da platzt auch schon Mel zur Türe herein.
Indes werden die Soldaten wieder etwas dezimiert. Obwohl alle brav Ausschau halten, sind die Zombies auf einmal direkt hinter ihnen, zerren Mendez weg und werfen ihn ein bisschen rum, bis sie ihm die Kehle *ähem* zerfetzen. Also, einer der Zombies kratzt ihn einmal und er ist tot. Weir kann immerhin ein paar Schüsse abgeben, bevor ein nicht gerade begeisterter Untoter anfängt, in seinem Bauch rumzuwühlen. Das ganze wird durch verwackelte Kameras und schnelle Schnitte, die im Grunde gar nichts zeigen, präsentiert und ich weiß nicht, was mir mehr auf den Sack geht: Die Szenen, in denen gar nichts passiert oder diese „Splatter“-Momente. Übrigens präsentieren sich die beiden Tode in deutlich schlechterer Qualität, was Ton und Bild angeht, was daran liegt, dass beide Szenen in früheren deutschen Veröffentlichungen fehlten und direkt vom Masterband wieder eingespielt wurden. Allerdings stellt sich die Frage, wieso sie damals rausgeschnitten wurden, da sind sämtliche Brutalitäten aus Indiana Jones II schlimmer…
Mel indes befiehlt einigen Musketenzombies „Bringt ihn zum Schweigen!“, denn Ellis labert auf Old Jerry ein, er solle den Toten endlich Frieden geben. Und nachdem eine Musketenkugel Ellis am Arm erwischt hat, macht er es endlich auch. Er hebt die Hände, Mel kreischt und löst sich in Licht auf, die Musketenzombies, die da noch rumstanden, auch, Old Jerry verröchelt.
Am Camp fallen Lejune und Ellis sich in die Arme, Ellis guckt verliebt (also: Wie ein Auto), dann fordert Hawkins ein bisschen Aufmerksamkeit und mit dem schönen Satz „Wir haben noch einen langen Weg vor uns“ geht´s ab Richtung Sheffield und in die Credits. Zurück bleibe ich mit zwei Fragen: Erstens, wie lange es wohl dauert, bis sich ein Musketensteckschuss entzündet (wir erinnern uns: Hawkins´ Bein und Ellis´ Schulter) und zweitens: Wer gibt mir meine 80 Minuten Lebenszeit zurück?
So, das war „The Supernaturals“. Drei Sachen habe ich mir während des Films vorgenommen: Zum einen, etwas klugzuscheißen, zum zweiten, die negativen Sachen des Films aufzuzählen, und zum dritten, die positiven. Fangen wir mit der Klugscheißerei an:
Wer auf die Idee gekommen ist, diese komischen Freaks Zombies zu nennen, gehört gefeuert. Wir erinnern uns: Ein Zombie ist ein toter, durch Voodoo-Zauber reanimierter Körper, der den Wünschen seines Meisters gehorcht. *Ultraklugscheiß*: Rein technisch sind die Schlurfis aus Romeros Filmen auch keine Zombies, sondern „Ghoule“. Und wer genau hinguckt und –hört, wird feststellen, dass zumindest in den ersten beiden Teilen das Wort „Zombie“ niemals fällt. Aber genug davon. Hier sind es definitiv keine Zombies, sondern? Am ehesten würde der Fachbegriff „Revenant“ (Wiedergänger) der Chose am gerechtesten werden. Selbiger definiert sich als Untoter, der zurück ins Leben kommt, um eine Ungerechtigkeit zu büßen. Siehe auch: The Fog, The Crow.
Wobei wir direkt bei Punkt Zwei wären: Den negativen Punkten. Fangen wir mit dem Drehbuch an. Dieses Drehbuch ist der letzte Rotz. Ich meine, es kann doch nicht so schwer sein, einen Film über Untote zu machen, oder? Man nehme ein paar Leute, stecke sie in den Wald. Dann eine Horde Untoter mit einer gewissen Motivation und ab die Post. Zuerst denkt jeder, die Motivation der Wiedergänger sei die 44. Immerhin wurden sie ja seinerzeit von der 44. Einheit umgebracht. Also, raus aus den Gräbern, alle töten und wieder rein zur ewigen Ruhe. Aber irgendwann schienen die Drehbuchautoren den Faden verloren zu haben. So wird zwar am Anfang mehr als deutlich auf die 44 hingewiesen, danach aber nie wieder. Die Untoten morden also, einfach weil sie Bock drauf haben. Und da das nicht reicht, muss noch die saublöde Liebesgeschichte zum Tragen kommen. Gut, „Tragen“ ist ein bisschen viel gesagt. Im Grunde ist es scheißegal, ob Ellis nun aussieht wie Evans oder nicht, denn es trägt weder zur Handlung noch zur Charakterentwicklung von irgendwem bei. Bestenfalls werden damit 10 Sekunden Film gefüllt. Was bitte soll denn das?
Aber die 44 ist ja nicht das einzige Handlungsloch… ich darf mal kurz erinnern: Engel ist krank und übergibt sich, nur um 5 Minuten wieder vollkommen klar zu sein, es regnet wie aus Eimern, nur um 5 Minuten später wieder klar zu sein (gut, das könnte man mit „Drehbedingungen“ erklären, es schmerzt aber trotzdem), die ganze „Jeremy, du bist auserwählt“-Kacke, und noch das eine oder andere Kleinzeug, das sich so am Rande des Drehbuches rumtreibt. Das Drehbuch ist jedoch nicht nur bei dem zu bemängeln, was es NICHT leistet, viel schwerer wiegt fast, was es macht: Es lässt den Soldatentrupp wie eine Horde Idioten wirken, bei denen man sich wundern muss, dass sie zu Einsatzbeginn ohne fremde Hilfe die Tür aus ihrem Schlafzimmer hinaus gefunden haben. Anstelle einer Übung unter „realen Bedingungen“ sehen wir eine Truppe, die fröhlich durch den Wald lärmt, als gäbs kein Morgen und dabei den größten Bockmist verzapft, den man bis dato gehört hat und offenkundig daran scheitert, aus offensichtlichen Tatsachen ein oder zwei Schlüsse zu ziehen. Die Dialoge laufen hauptsächlich darauf hinaus, dass entweder einer ne harte Sau sein will, oder einer irgendeine Pseudoverschwörung überall sieht, oder Cort unbedingt ficken will. Gut, kaum ist eine Frau im Spiel, verlangen die Regeln des ultimativen Humors, dass auch ein Macho mit von der Partie ist, der selbige konsequent anbaggern muss, nur um mit lockeren, überlegenen Sprüchen abzublitzen. Hier reduziert sich das ganze auf eine Ansammlung von Platitüden und Gegenplatitüden. Aber vielleicht darf man den Schauspielern nicht mehr zumuten…
Wobei wir beim nächsten Kritikpunkt sind: Den SCHAUSPIELERN. Dass Ellis im gesamten Film so ziemlich genau EINEN Gesichtsausdruck spazieren trägt, habe ich ja schon erwähnt. Maxwell Caulfied hat in seiner Filmographie deswegen auch (bis auf eine popelige Rolle in Grease 2 und einer größeren Synchronrolle in der Spiderman-Trickserie) nicht viel beeindruckendes zu bieten (Ich protestiere – in „Backlash – Oblivion 2“ war er richtig gut… – Der Doc).. Bis auf Nichols und Burton, die ja, wie bereits erwähnt, auf der Enterprise mehr oder weniger Filmgeschichte schrieben, bleibt der Rest der Cast übrigens ebenfalls unter „ferner liefen“. Hier und da mal einen 5 Sekunden Auftritt in Blockbustern, ansonsten Nebenrollen in B-Movies.
Schnell noch zwei Worte, damit unsere Trekkies (Pardon, Trekker) zufrieden sind: Burton schlägt sich relativ solide, wenn man immer im Auge behält, was für eine Scheiße er spielen muss, Nichelle Nichols als Sergeant entbehrt allerdings jeglicher Glaubwürdigkeit. Das liegt teilweise daran, dass das Drehbuch sich nicht entscheiden kann, ob Hawkins jetzt ne knallharte Sau oder eine mütterliche Frau ist, andererseits daran, dass man merkt, wie wenig Spaß sie an ihrer Rolle hatte und nie mehr als den minimalen Einsatz zeigt.
Die Effekte (und die sind bei Horrorfilmen ja mitunter maßgeblich) sind ziemlich billig. Die paar Untote, die man in Großaufnahme sieht, sehen schlichtweg scheiße aus, die Strahlen, die Jeremy verschießt, nicht weniger, die Lichteffekte kaschieren nur fast, dass dort überall Scheinwerfer stehen… es ist ein Trauerspiel. Da wir gerade dabei sind: Geschmoddert wird wenig, mal ein paar Spritzer Blut hier und da, das wars auch schon.
Auf die Continuity wird im großen und ganzen geschissen, Kratzer im Gesicht verschwinden und sind schon einen Shot später wieder da, Leute verändern während eines Cuts ihre Position um mehrere Meter, selbst größere Wunden wie Ellis´ Schultertreffer und Hawkins´ Beinschuss verschwinden wie durch Zauberei oder fallen nicht weiter ins Gewicht. Dabei sollte ein Steckschuss aus einer Muskete… aber egal, das kennen wir ja auch aus Actionfilmen.
Fazit: Aus der Prämisse „Untote vs. Soldaten“ hätte ein, wenn nicht schon spannender, dann wenigstens unterhaltsamer Film werden können. Dadurch, dass weder die Leute vor noch die Leute hinter der Kamera wussen, was eigentlich von ihnen verlangt wird, gerät der Film zu einem Desaster. Einem schlichtweg langweiligen Desaster. Denn er ist nicht mal trashig genug, um „so bad it´s good“ genannt zu werden. Setzen, Sechs.
Ach ja, ich wollte ja auch noch was positives sagen: Der Film ist nach etwa 80 Minuten rum.
(c) 2009 Ascalon
BOMBEN-Skala: 8
BIER-Skala: 2
Review verfasst am: 15.06.2009