Raped by an Angel

 
  • Original-Titel: Xiang gang qi an: Zhi qiang jian
  • Alternative Titel: Naked Killer 2 |
  • Regie: Wai-Keung Lau
  • Land: Hongkong
  • Jahr: 1993
  • Darsteller:

    Chingmy Yau (Yau Yuk-Nam), Mark Cheng (Chuck Chi-shing), Simon Yam (Tso Tat Wah), Jacqueline Ng (Chu Kit-Man), Dennis Chan (Professor Chan)


Vorwort

Chuck ist hauptberuflich erfolgreicher Rechtsverdreher und nebenberuflich Perversling. Gut, dass er seine Freundin am liebsten im Rahmen zünftiger fesselintensiver Vergewaltigungsrollenspiele flachlegt, ist ja durchaus tolerabel und so ganz unfreiwillig macht seine Holde da ja auch nicht mit, dass er sie aber in gefesseltem Zustand von einem Kumpel durchnudeln lässt und das Ganze dann auch noch videographisch für die Nachwelt festhält, ist ihr dann doch zu viel – sie schmeißt ihn aus der gemeinsamen Wohnung. Ist Chuck aber auch schon wurst, hat er doch schon ein neues Objekt der Begierde gefunden – Yau Yuk-Nam, Studentin der Rechtswissenschaft sowie Star eines erfolgreichen Werbespots für „Fitty Milk“ (in der Paralleldimension, in der Wong Jing wohnt, drehen Milchproduzenten Werbespots von John-Woo-Gewaltausmaßen). Neues erklärtes Lebensziel Chucks: Yuk dringlich zwangsbeglücken. Ein erster Annäherungsversuch auf einer Party endet für Chuck erstens peinlich und zweitens mit einem schampusabgekühlten Dödel, aber so leicht lässt sich ein ordentlicher Stalker nicht abschütteln…

Während Yuk sich für eine dringend benötigte gute Hausarbeitsnote an den Triadenboss (und Filmproduzenten) Tat ranschmeißt (eigentlich nur wegen eines Interviews, aber da sie ihm bei der Gelegenheit assistiert, als er von ein paar Schlägern vermöbelt werden soll, ist Tat sofort in Liebe entbrannt, stellt sie seiner Mutter vor und nimmt sie – weil er als „straight“ gegangener Gangsterboss in seinem alten Heimatort Grundschulen und öffentliche Toiletten sponsort – auf eine seiner Charity-Tourneen mit), mietet sich Chuck unbefangen direkt neben der Wohnung, in der Yuk mit ihrer alten Waisenhaus-Freundin Kit (die sich übrigens vor der weiteren Waisenhaus-Schnepfe Cindy ekelt, hat die sich doch AIDS eingefangen) residiert, ein und bereitet seinen perfiden Plan vor.

Dieser kulminiert in einer ausführlichen 20-Stunden-Vergewaltigung-mit-angeschlossener-Geiselnahme, was Kit begreiflicherweise nicht auf sich sitzen lässt und Chuck anzeigt. Doch der hat vorgebaut und schafft es vor Gericht mühelos, sich als armes Opfer eines beziehungstechnischen Racheakts darzustellen (wie Alice Schwarzer sagen würde, er pullt einen Kachelmann), die einzige gefährliche Zeugin der Anklage (seine Ex) durch gesunde Erpressung ruhigzustellen und den Gerichtssaal, zum Entsetzen Kits, Yuks und Tats (der sich unbürokratisch auf die Seite der Freundin der Freundin geschlagen hat), als freier Mann zu verlassen. Was noch lange nicht heißt, dass er sich für die öffentliche Vorführung nicht zu rächen gedenkt…


Inhalt

Oh weh, Wong Jing. Da gehen beim geneigten HK-Filmfreund stets alle Alarmglocken los – zweifellos ist der Schöpfer unsterblicher Werke wie „City Hunter“ und „Naked Weapon“ genau der Mann, für den die Hongkong-Behörden, die für Bewertung und Freigabe von Filmen zuständig sind, das „Cat. III“-Rating (vergleichbar einem amerikanischen NC-17 oder einem deutschen SPIO/JK) erfunden haben.

Nun ist gegen Sleaze und Exploitation grundsätzlich mal nix zu sagen (sonst wären wir alle nicht hier…), nur ist Wong Jing, wie jeder, der einen seiner Filme gesehen hat, in Sachen Humorverständnis einer der obersten Hirnipansen dieser Welt und daher vermutlich der einzige Mensch auf diesem Planeten (außerhalb Japans, die Einschränkung erlaube ich mir sicherheitshalber – Jing hält’s vermutlich eh für den Fluch seines Lebens, ein bissl zu weit westlich geboren zu sein. Als Hentai-Macher wäre der Mann glücklich), der eine Vergewaltigungs-Action-Thriller-Sexkomödie für eine echt dufte Idee hält. Denn auch wenn das der obigen Inhaltsangabe sicher nicht ohne weiteres zu entnehmen ist und der Streifen natürlich schon in erster Linie ein Thriller sein will, er versteht sich zumindest in gewichtigen Teilen als „lustig“…

Und wie üblich bei Wong-Jing-Werken ist’s des Films Gewinn nicht, dass der Maestro seine Auffassung von „Humor“ in einen ansonsten ganz patenten Thriller ejakulieren muss (Wortwahl mit Bedacht). Jing hat sich hier zwar auf’s Drehbuch und die Produktion beschränkt (die Regie übernimmt Wai-Keung Lau, HK-Filmfreunden vermutlich wesentlich besser bekannt als Andrew Lau und personifizierter Renovator und Retter des Hongkong-Kinos mit seiner vielfach preisgekrönten „Infernal Affairs“-Trilogie. Schön zu sehen, dass auch er seine Leiche im Keller hat), die Trademarks eines zünftigen Wong-Jing-Kloppers sind aber so unverkennbar, dass man doch darüber spekulieren kann, ob Jing seinem Auftragsregisseur ein bisschen heftiger über die Schulter gelinst hat als es Produzenten normalerweise tun.

Eins von Jings Steckenpferden ist es, Frauencharaktere zu schreiben, die auf den ersten Blick stark und selbständig sind, sich aber bei genauerem Hinsehen (das SO genau dann auch wieder nicht sein muss), doch nur über ihre Sexualität und ihr Aussehen definieren (d.h. seine Frauenrollen haben kaum andere Themen als Sex und die hierbei zu praktizierenden Techniken, lassen sich ausführlich über Größe der eigenen und fremder Brüste aus und diskutieren selbstredend auch die Ausstattung ihrer männlichen Sexpartner), auch wenn sie erfolgreich im Beruf oder patent in der Kampfkunst sind – ein Motiv, das wir durchaus in vielen Mangas und Animes wiederfinden (tatsächlich geht „Raped by an Angel“ stellenweise soweit, seinen Darstellerinen typische Anime-Mannerismen und -Posen abzuverlangen); Männer sind im Gegenzug entweder „pervers“ (s.u.) oder jenseits von Balz und Paarung nicht weiter zu gebrauchen (es ist immerhin schön, dass Jing nicht spezifisch misogyn ist, sondern ersichtlich jedes Geschlecht hasst). Weiteres, auch hier pflichtschuldigst abgehaktes Markenzeichen ist der einerseits nicht zu übersehende Wille, möglichst viel nackte Haut und so-explizit-wie-möglich gestaltete Sexszenen zu zeigen, andererseits aber eine verklemmte, puritanische Moral zu zelebrieren (d.h. jegliche Abweichung von der sexuellen Norm wird ohne weiteres als „pervers“ gebrandmarkt, sei es Bondage oder Analverkehr) – sicherlich *auch* eine Methode, um Zensoren zuvorzukommen, allerdings eben auch recht verlogen.

Immerhin – Jing erlaubt sich einen Seitenhieb auf die HK-Filmindustrie und ihre Querverbindungen zum organisierten Verbrechen (relativiert das aber unverzüglich wieder, indem er den Triaden-Boss Tat zu einem der Guten stilisiert), was dem Film eine gewisse satirische Spitze verleiht; insgesamt ist der Humor für Wong-Jing-Verhältnisse geradezu nuanciert, zurückhaltend und – potz – gelegentlich sogar wirklich witzig (über die „Ice Fire Stance“-Technik zur oralen Befriedigung des männlichen Schwellkörpers habe ich mich durchaus amüsiert). Täuscht halt nicht darüber hinweg, dass die komödiantischen Abschweifungen vom Ton her null und gar nicht zu einem ernsten Vergewaltigungs-cum-Selbstjustiz-Thriller passen, in dem der Herr Autor womöglich die cleversten Plotwendungen seiner gesamten Karriere erdacht hat – Chucks ausgeklügeltes Spiel, um im absehbaren Prozess als geschasstes Opfer dazustehen, ist wirklich schlüssig und gäbe durchaus auch das Gerüst für einen patenten seriösen Film ab; die Stalking-Sequenzen sind spannend. Natürlich schießt Jing sich bei jeder sich denkbaren Gelegenheit ins Knie und verhindert, dass „Raped by an Angel“ (der Titel bezieht sich wohl darauf, dass Chuck in der ersten Roleplaying-Sequenz eine Engelsmaske trägt) jenseits des „Cat. III-Exploitation-Schlonz“-Ghettos als Film ernst genommen werden kann: Szenen, in denen Chuck kopfüber an einer Trainingsstange in seiner Tür hängt, masturbiert und auf seinen Fernseher ejakuliert, tun ebensowenig Not wie der schlichtweg geschmacklose Umgang mit der AIDS-Thematik (SUPERSPOILER EXTREM IMPERIAL DELUXE In einem geradezu Wile-E.-Coyote-mäßigem Szenario gelingt es Yak, Chuck dahin zu manipulieren, dass er – entgegen seiner Angewohnheit ohne Präser – die AIDS-infizierte Cindy vergewaltigt und sich demzufolge mit der Immunschwäche ansteckt. Nicht sehr appetitlich, wobei wir mal großzügig darüber hinwegsehen, dass Yak für’s Gelingen dieses Plans geradezu Jigsaw-mäßige Weitsicht auf zukünftige Ereignisse haben muss. Woher soll sie z.B. wissen, dass Chuck grad an dem Abend, an dem er Cindy bespringen soll, keine Lümmeltüte in der Brieftasche hat?. Aber so ist unser Wong Jing – weder Logik noch guter Geschmack gehören zu seinen unmittelbaren Prioritäten…ENDE SUPERSPOILER EXTREM IMPERIAL DELUXE). Wie gesagt – für Jing ist das alles ein ziemlich normaler Arbeitstag, aber es ist erkennbar – da drin steckt ein ganz passabler Thriller (und man kann natürlich auch einen Thriller über einen psychopathischen Serienvergewaltiger schreiben, ohne in jedes Fettnäpfchen zu hüpfen, das sich auch nur entfernt anbeitet), der halt durch die üblichen Schwachheiten des Meisters abgewertet wird…

Filmisch lässt Andrew Lau, immerhin der einzige HK-Regisseur aus der Generation nach der „new wave“ um Tsui Hark, John Woo und Ringo Lam, der’s zu internationaler Bedeutung gebracht hat, wenig anbrennen. Es ist, weil sicherlich kein üppiges Budget zur Verfügung stand, sicherlich kein Epos, kein denkwürdiger visueller Hochgenuss, aber es sieht absolut slick und professionell aus; die Kameraführung könnte einen Tacken dynamischer sein, dafür aber schwelgt Lau in seinen patentierten unterkühlten Neon-Shots (speziell kaum bzw. nur dunkelblau beleuchtete hypermodern ausgestattete Wohnungen bei Nacht sind sein Ding, wobei der Streifen generell von der schicken, stylischen Ausstattung profitiert), was auch ganz gut zum „underlying theme“ der Chuck-Plotline (ent-emotionalisierter Sex, der nur zur reinen Triebbefriedigung dient) passt; als Kontrastpunkt dazu ist die Yak-Plotlinie vergleichsweise hell und fröhlich gestaltet, passend zum leichteren, komödiantischen Inhalt dieses Subplots. Lau kommt mit den verschiedentlichen Stil- und Richtungswechseln des Scrips (vom Psychopathenfilm zur romantischen Gaunerkomödie über Gerichtsdrama bis hin zum Selbstjustiz-Reißer) gut zurecht; wenn er mehr Einfluss auf das Drehbuch gehabt hätte (und vielleicht einen Schwung Hongkong-Dollar mehr für ein oder zwei größere set pieces: das Finale, stilecht in Stroboskop-Ausleuchtung gehalten, rockt aber ungeachtet aller logischen Probleme wirklich), ich wiederhole mich, hätte das ein wirklich guter Film werden können, aber er muss sich halt Jings Script unterwerfen.

Was den Sleaze angeht – Cat. III in Hongkong ist natürlich jetzt nicht von Haus aus eine perfide Sex- und Gewaltorgie; was dem HK-Chinesen seine Pornounterhaltung, ist dem Deutschen die Werbung im Vorabendprogramm, da gibt’s einfach massive kulturelle Unterschiede. Ein Cat. III-Film *kann*, aber muss kein Gore-Sex-Splatter-Folter-Horror sein, und „Raped by an Angel“ ist, objektiv betrachtet, nicht herausragend „hart“. Der Streifen gönnt sich (trotz Einsatz von Kettensäge, Bärenfallen und Säurebad -! -) gerade mal eine kurze Gore-Einlage (die ist so kurz, dass man sie überblinzeln kann), die Sexszenen sind für HK-Verhältnisse zwar recht explizit, aber immer noch so gefilmt, dass den entscheidenden Einblicken strategisch geschickt aufgestellte Möbel o.ä. im Weg stehen. Zwar zeigen diverse Darstellerinen ihre Brüste (und Mark Cheng präsentiert seinen durchaus trainierten Body im vollen Adamskostüm inklusive Side-Dödel), aber der europäische Exploiter hat da schon mehr gezeigt… Auf den Einsatz von Fake-Sperma hätte ich verzichten können. Für die Martial-Arts-Freunde gibt’s zwei, allerdings weniger auf akrobatisch choreographierte Schnörkeligkeit denn auf straßenkampftechnisch brauchbare Methode hin inszenierte Kloppereien, wobei vor allem der Schlusskampf zwischen Yau und Cheng eine ziemlich heftige Nummer ist. Zur Erbauung der zahlenden Kundschaft trägt das babylonische Fassungswirrwarr bei – eine definitive ungeschnittene Fassung gibt’s nicht. Jing und Lau haben offensichtlich von Haus aus zwei „Grundfassungen“ bereitgestellt, die mir vorliegende „harte“ HK-Fassung mit der vollständigen Gewalt und eine „Softcore“-Version für den taiwanesischen Markt, auf der wohl auch einige internationale Veröffentlichungen (so angeblich auch eine deutsche Fassung, die mir aber noch nie unter die Augen getreten ist) basieren. Hinzu kommen noch die üblichen Zensurschnitte nach Gusto der jeweiligen Märkte (die Briten bekamen z.B. nur eine Rumpffassung zu sehen – der Publisher hatte schon freiwillig gut sechseinhalb Minuten entfernt, die BBFC ließ dann noch weitere knapp fünf Minuten schneiden, ehe eine Freigabe drin war. Es fehlt z.B. der komplette Schlusskampf…). Der geneigte Exploitation-Fan dürfte mit der HK-Version (vertrieben von Universe/Golden Harvest) die größte Freude haben (all diese Angaben ohne Gewähr – ich kenn nur die HK-Version).

Der Cast ist durchaus solide – Mark Cheng („Hard Killers“, „Lethal Girls 2“, „War“, „Gong Tau“) gibt einen stellenweise wirklich beängstigenden Psychopathen ab; wenn er sich als armes Opfer darstellen soll, trägt er für meinen Geschmack etwas sehr dick auf. Wong-Jing-Leib- und Magen-Starlet Chingmy Yau („Naked Killer“, „City Hunter“, „Hard Game“) ist sehr fesch anzusehen, ihr fehlt für die dramatischen Szenen etwas die notwendige Intensität, im RomCom-Plot macht sie sich allerdings patent. Simon Yam (Explosive City, „PTU“, „Ip Man“, „Bullet in the Head“) darf mal seine komödiantischere Ader ausspielen und ist dabei durchaus sympathisch (dass seine Rolle den Einfluss der Triaden deutlich verharmlost, ist ja nun nicht in erster Linie sein Problem). Als hauptamtliches Opfer präsentiert sich die international nicht sonderlich auffällig gewordene Jacqueline Ng, die niedlich und hübsch gneug ist, um ihr Leid emotional wirken zu lassen, aber schauspielerisch sicherlich nicht die größte Leuchte unter der Sonne ist. In einer kleinen Nebenrolle als Jura-Professor, der Yak ein paar Tipps gibt, ist übrigens Dennis Chan (Lehrmeister von van Damme ein Kickboxer und in den zwei unmittelbaren Fortsetzungen) zu sehen, der „Raped by an Angel“ auch gleich mitproduzierte (an den diversen Fortsetzung den „Raped“-Reihe, die sich dann auch prompt noch stärker in Exploitation-Sleaze-Sex-Farcen entwickelte, war er nicht mehr beteiligt).

Bildqualität: Zum Review lag mir die HK-DVD aus dem Hause Universe vor, die nun auch schon ein paar Tage auf dem Buckel hat. Wie man weiß, haben’s die Jungs aus der ehemaligen Kronkolonie nicht soooo mit technisch perfekten Umsetzungen ihrer Filme. Solang man irgendwas auf’s Band – oder jetzt auf Silberscheibe – klatschen kann und man noch ein bissl was vom Bild erkennt, ist’s schon recht. „Raped by an Angel“ präsentiert sich als ziemlich mauer 4:3-Letterbox-(ca. 1.85:1)-Print mit dem HK-üblichen Anteil merklicher Defekte und Verschmutzungen, mittelprächtiger Schärfe und verbesserungsfähigem Kontrast (despektierlich könnte man sagen, dass einziger Unterschied zu einer VHS- oder VCD-Veröffentlichung der ist, dass man nicht mit eingebrannten zweisprachigen Untertiteln behelligt wird).

Tonqualität: Wie üblich zwei Tonspuren, Kantonesisch und Mandarin, jeweils in Dolby 2.0, mit zuschaltbaren englischen Untertiteln (auch wenn sie besser lesbar sind als die althergebrachten festen Untertitel, die wir aus den alten Import-Tapes kennen, *inhaltlich* besser sind sie nach wie vor nicht). Die kantonesische Tonspur, die by default voreingestellt ist, ist recht schepprig und un-dynamisch, aber das ist eben das, was man bei einer etwas älteren HK-DVD bekommt.

Extras: Ein paar Filmografien und Trailer.

Fazit: Auch wenn „Raped by an Angel“ (ein Film, der seinen Status als Cat. III-Legende sicherlich primär seinem Titel verdankt) nominell ein Andrew-Lau-Film ist, lässt sich nicht wegdiskutieren, es ist *faktisch* ein Wong-Jing-Film. Und da weiß man (zumindest, wenn man schon ein paar seiner Werke gesehen hat), was man erwarten muss (jedenfalls nichts, was einem kulturell wertvollen Film ähnlich sieht, ähm). Für einen Wong Jing ist der Streifen aber überraschenderweise noch recht sozialverträglich (zur Klarstellung: nicht, was den Inhalt, sondern die Konsumierbarkeit angeht) – der Pansenhumor reckt nur selten sein garstiges Haupt, statt dessen gibt’s teilweise wirklich witzige (if vollkommen deplazierte) Gags und in Sachen Sleaze, Sex und Gewalt ist der Film nicht so explizit wie sein Ruf es ihm vorausbrüllt (auch wenn ich den Kram natürlich nicht unbedingt im Büro laufen würde oder meinen hypothetischen zwölfjährigen Neffen vorführen würde). Summa summarum – trotz des furchtbar geschmacklosen AIDS-Gimmicks einer der besseren Wong Jings (was natürlich *auch* daran liegen kann, dass ein fähiger Regisseur wie Lau aus dem Script noch einiges rausholen konnte). Ich fühlte mich passabel unterhalten, aber ich hab aufgrund langjähriger Erfahrung auch ’ne gewisse Wong-Jing-Resistenz entwickelt. Wie das bei Euch aussieht, weiß ich natürlich nicht…

3/5
(c) 2011 Dr. Acula


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