Rakete Mond startet

 
  • Deutscher Titel: Rakete Mond startet
  • Original-Titel: Rocketship X-M
  • Alternative Titel: Expedition Moon |
  • Regie: Kurt Neumann
  • Land: USA
  • Jahr: 1950
  • Darsteller:

    Colonel Floyd Graham (Lloyd Bridges)
    Dr. Lisa van Horn (Osa Massen)
    Dr. Carl Eckstrom (John Emery)
    Major William Corrigan (Noah Beery jr.)
    Harry Chamberlain (Hugh O´Brian)
    Dr. Ralph Flemming (Morris Ankrum)
    Arzt (John Dutra)
    Marsmädchen (Sherry Moreland)
    Reporter (Patrick Aherne, Judd Holdren, Kathy Marlowe)


Vorwort

Okay, heute mal wieder eine ganze alte Kamelle. Ich hatte es kürzlich im Review zu „The Wizard of Mars“ angedeutet – zwischen SciFi der 60er und SciFi der 50er bestand im allgemeinen ein heftiger qualitativer Unterschied zugunsten der früheren Dekade. Gut, Nitpicker könnten bemerken, dass „The Wizard of Mars“ weniger was mit SciFi als mit debilem Schwachsinn zu tun hat, die Aussage lasse ich dennoch stehen. Und Rocketship X-M ist ein prima Beispiel für diese These und kann zudem mit dem Superlativ aufwarten, der erste „moderne“ Science-fiction-Film überhaupt zu sein. Yep, dieser Film kam sogar noch vor George Pals bekannterem „Destination Moon“ (dt. „Endstation Mond“) in die Kinos, obwohl die Produktion erst begonnen wurde, als das sechsmal teurere Konkurrenzprodukt schon reichlich publicity machte. Wie Lloyd Bridges es später in einem Interview ausdrückte, reichte die enorme Promotion, die Pals PR-Abteilung leistete, dem billigeren B-Film nicht zum Schaden: „Viele Leute wussten nicht, ob sie unseren oder Pals Film sahen.“ Hauptsächlich verantwortlich für Rocketship X-M ist mein alter Mit-Franke Kurt Neumann, Lesern dieser Seiten bekannt von Kronos und Genre-Freunden an sich durch die Original-Version von The Fly. Um weitere Wiederholungen zu vermeiden, verweise ich zur Einführung in die Thematik auf die beiden angesprochenen Reviews und komme daher ohne weitere Verzögerungen direkt zum Review (boah, seid Ihr von mir gar nicht gewöhnt, gelle?)


Inhalt

Wir steigen ins Geschehen ein mit dem letzten ärtzlichen Check unserer zukünftigen Astronauten schlappe 20 Minuten vor Lift-off-Time. Das einzige weibliche Besatzungsmitglied (zur Vorstellung kommen wir noch) zeitigt zum Amüsemang der restlichen Crew als einzige einen normalen Blutdruck, während dem Rest offenbar doch ein wenig die Muffe geht. Sollte man meinen, nach diesem Akt würde die Crew nun direkt die Rakete entern, wird man enttäuscht, denn Projektleiter Flemming hetzt die Besatzung noch zur offiziellen Pre-Flight-Pressekonferenz, wo der versammelten Journaille (etwas optimistisch geht Flemming davon aus, Vertreter jeder wichtigen Zeitung und/oder Agentur vor Ort zu haben – nach amerikanischer B-Film-Logik geht man also davon aus, dass es ungefähr 20 wichtige Zeitungen auf der Welt gibt…), die bislang im Unklaren darüber gehalten wurde, was eigentlich vor sich geht, enthüllt wird, dass man nichts weniger als den ersten bemannten Raumflug überhaupt vorhabe, und da man sich nicht mit irgendwelchen Schwachheiten wie blossen Erdumkreisungen o.ä. abgeben will, soll dieses erste Raumschiff gleich mal eben zum Mond düsen, weswegen das Raumschiff auch auf den fetzigen Namen RXM (Rocketship Expedition Moon, für die Akronym-Süchtigen) hört. Die Crew besteht aus Dr. Carl Eckstrom, dem Konstrukteur der Rakete, der attraktiven Dr. Lisa van Horn, die nicht nur des Docs Assistentin ist, sondern als Chemikerin auch den Spezialtreibstoff zusammengepantscht hat, der das Raketchen auf Touren bringen soll. Für die profaneren Aufgaben wie Fliegen, Navigieren und dumme Sprüche ablassen sind zuständig Captain Floyd Graham, der Astronom Harry Chamberlain und Bordingenieur (und Texaner, was mindestens als gleich wichtig angesehen wird) William Cardigan. Eckstrom erläutert den Flugplan: nach einem senkrechten Aufstieg per Autopilot auf 300 Meilen Höhe wird man die Rakete um 90 Grad kippen, ein geostationäres Orbit einschlagen (nicht, dass irgendjemand seinerzeit tatsächlich etwas von „geostationär“ gehört hätte) und die Rotationsgeschwindigkeit der Erde zur Beschleunigung auf „Fluchtgeschwindigkeit“ von 25.000 Meilen pro Sunde nutzen (wie das aus einem geostationären Orbit funktionieren soll, ist mir schleierhaft). Die 250.000 Meilen zum Mond hofft man in schlappen 48 Stunden zu bewältigen (hm, wenn schon die Fluchtgeschwindigkeit 25.000 Meilen beträgt, sollte das doch eigentlich schneller gehen??). Dann erklärt Eckstrom auch noch die technischen Eckdaten des Raumschiffs, immerhin eine Mehrstufenrakete, deren Crew-Cabine durch Gyroskope ständig in relativ fixer Position gehalten wird, egal, wierum das Raumschiff gerade eiert (wenn sie meinen…). Eckstrom palavert noch vollkommenen wissenschaftlichen Lötzinn darüber, dass an einem Punkt der Reise, wenn die Schwerkraft von Erde und Mond sich gegenseitig aufheben, tatsächlich Schwerlosigkeit auftreten sollte und ansonsten die Schwerkraft des Mondes Antrieb genug für die Rakete sein sollte, die Strecke zu bewältigen (uffza. Ich hab schon viel wissenschaftlichen Schwurbel gehört, aber in Punkto bad science ist Rocketship X-M ein echter Achiever). Sicherheitshalber nimmt man aber das Doppelte an Sprit mit, was man verbrauchen sollte. Dann dürfen die Pressefuzzis die Crew noch einzeln interviewen (character building, gelle). Cardigan gibt einige markige Texaner-Sprüche zum besten, Captain Graham verrät interessierten Zuhörern, dass er durchaus ein Auge auf Lisa van Horn geworfen habe, aber „solange man nicht wie ein Reagenzglas oder eine chemische Formel aussieht, hat man keine Chance“. Nothing more of interest happens, so dass man dankbar sein kann, dass irgendwann die 5-Minuten-Warnung unsere Astronauten ins Raumschiff hetzt – etwas unpraktisch finde ich zwar, dass der Einstieg die Crew durch den „Motor Room“ mit seinen diversen Sprittanks führt; als Konstrukteur hätte ich dann doch einen Zugang direkt in die Kabine gelegt. Mit dem Anlegen von Druckanzügen wird die Crew ebenfalls nicht behelligt, aber immerhin pflanzen sich die Herrschaften in Liegen, da man offenbar doch einen gewissen Andruck erwartet. Lift-off! Die Start-FX sind halbwegs plausibel (warum, erläutere ich weiter unten), würden aber noch besser wirken, wäre die Rakete nicht halb transparent, verwandeln sich dann aber in handelsübliche V2-o.ä.-Stock-Footage. Unsere Crew ist leicht gezeichnet, aber wohlauf und kann sich aus den Liegen schwingen und frisch-fromm-fröhlich-frei in der Kabine herumlaufen und, im Falle von Lisa und Harry, den Anblick der Erde from space geniessen. Ganz nach Flugplan wird die Rakete gedreht und das Orbit bezogen, man erreicht die notwendige Fluchtgeschwindigkeit und schiesst sich also ins All. Die erste Stufe wird abgesprengt, aufgrund geringfügiger Fehleinschätzung physikalischer Phänomene kommt´s beinahe zur Kollision von abgesprengter Stufe und Schiff (vielleicht sollte man unmittelbar nach Absprengen nicht heftig auf die Bremse treten – schon mal irgendwas von physikalischen Gesetzen gehört?). Alas, nichts passiert, also kann Eckstrom sein „we´re on our way“ in den Äther funken. Leider hat das Geld nicht für mehr als einen 2-Watt-CB-Sender gereicht, denn unmittelbar nach Verlassen des Orbits geht der Funkkontakt zur Erdbasis (einkalkulierterweise) flöten Cardigan räsoniert, dass er eigentlich nie etwas mit Jets oder Raketen zu tun haben wollte und versucht dann, Texas auf dem Erdball zu finden. Aus dieser Höhe ist Texas nur ein „kleiner Fleck,“ bescheidet ihn Harry und erntet dafür angemessene Texaner-Empörung. „Texas?? Ein kleiner Fleck???“ Schätze mal, Harry hat Glück, dass Bill Cardigan ob dieser tödlichen Beleidigung grad seinen Colt nicht griffbereit hat und weiterleben darf, aber nur unter der Bedingung, „lass das keinen anderen Texaner hören!“. Lisa ist generell besorgt und Floyd bemerkt eine „funny sensation“. Jep, die Schwerkraft lässt nach und ich würde normalerweise sagen, dass jetzt der obligatorische Zero-G-Fun sich abspielen würde, aber aufgrund der geschilderten, eh, etwas anderen wissenschaftlichen Auffassung dieses Streifens geht die Schwerkraft nie wirklich stiften und nur ausgesuchte Gegenstände fangen zur Belustigung von Crew und Audience das Fliegen an, so z.B. Harrys Fliegerjacke (was auch Eure Frage nach dem Dresscode an Bord beantworten dürfte).

Floyd ist aufgefallen, dass Lisa immer noch ihren besorgten Gesichtsausdruck auf hat und fragt sich und sie, ob sie denn niemals entspanne, bzw. wie denn das Mädel in diese Sache reingezogen worden wäre. Lisa spekuliert, dass Frauen nach Floyds Ansicht mit Kind & Küche ausreichend bedient wären, Floyd bestätigt dieses Vorurteil auch umgehend. Bevor die Sache näher ausdiskutiert werden kann, stört ein KLONK-Geräusch und die Rakete erleidet einen plötzlichen Verlust der Antriebskraft. Sofortige Inspektion des Motorraums fördert keinen falschen Fehler zu Tage, weswegen sich Eckstrom sicher ist, dass es an der Spritmischung liegen muss (der Raketentreibstoff ist eine aus diversen Bestandteilen wie Wasserstoff, Stickstoff und den geheimen Ingredenzien O3 und A16 gebraute Suppe), die für jede Flugphase anders berechnet wird und nun neu kalkuliert werden müsse (mir leuchtet nicht wirklich ein, wieso eine falsche Spritmischung dazu führt, dass die Rakete komplett – und mitten unterm Flug – ihren Dienst quittiert und nicht einfach nur, naja, langsamer fliegt). Na gut, Lisa und Eckstrom haben eifrig was zu tun, um per Hand die neuen Berechnungen durchzuführen. Zwecks Hebung der Stimmungslage will Cardigan auf seiner Mundharmonika ein paar texanische Volksweisen anstimmen (aber nicht bevor das Instrument zwecks „low-G-fun“ an zwei allerliebst sichtbaren Fäden „fliegen“ geht – ganz im Gegensatz z.B. zu Papier und Bleistift der Wissenschaftler), aber Eckstrom verbietet sich derartige Ablenkungen.

Lisa und Eckstrom kommen zu unterschiedlichen Ergebnisse. Durch schlichte geschlechtsspezifische Kompetenz und „Ich-bin-der-Chef“-Mentalität erklärt Eckstrom seine Resultate für pauschal richtig und bügelt Lisas halbherzige Einwände, doch auch ihre Ergebnisse dem Computer einzugeben (wieso lässt man den Rechner nicht alleine rechnen, wenn man so´n Teil schon hat?) brüsk ab. Lisa entschuldigt sich pflichtbewusst für ihren Affront, den Chef zu kritisieren, aber der ist gönnerhaft. „Entschuldigen? Wofür? Dafür, dass sie kurzfristig eine Frau waren?“ (Und mir sagen die Leute, ich wäre ein Chauvi…). Anyway, Eckstroms Daten werden verwendet.

Auf der Erde hat man festgestellt, dass die RXM irgendwo zwischen Erde und Mond rumhängt, kann aber an der Sachlage nix ändern. Im Schiff zitiert Floyd Poesie, während Eckström pennt und Lisa weiter kalkuliert. Der besorgte Floyd möchte gern, dass auch Lisa sich ein wenig ausruht, aber erst, als Floyd alte Kriegserlebnisse zum besten zu geben gedenkt, knickt Lisa ein und haut sich aufs Ohr (wer will sowas auch hören? Vollstes Verständnis meinerseits). Nun gut, Lisa trennt sich von ihren Berechnungen und starrt aufs Mondlicht. „Mondlicht ist potent,“ versichert Floyd und wir wissen ja alle, wie er das meint, dazu müsste er eigentlich nicht seine Aufreissermethoden (Cabrio/Steilküste/Mondnacht) schildern. Lisa kontert mit ein paar romantischen Beobachtungen über den Luganer See, bevor sie sich an ihre Eisblockrolle erinnert. „Ich tagträume!“ „Das ist manchmal ganz gut,“ meint Floyd. „Nicht jetzt,“ stellt Lisa fest und rechnet weiter vor sich hin, d.h. das würde sie tun, würde die RXM nicht in einen plötzlich aufziehenden Meteoritenschauer geraten (der mit hübschen whoosh-Geräuschen vorbeizoomt, aber wir wollen ja nicht diesem Film vorhalten, was wir allen anderen SF-Filmen seit Menschengedenken verzeihen). Da die RXM nicht getroffen wird, stellt sich die Frage, was diese Episode ernsthaft für den Film bringen soll, ausser das William das mit Flak-Beschuss vergleicht und Harry grübeln lässt, ob irgendjemand vielleicht nicht will, dass wir im Weltraum rumzoomen. Egal, Lisa und Eckstrom haben die neue Spritmischung ausgeklügelt (mehr O3 ins A16, was wir ja alle gleich vermutet haben, gell), und dafür müssen die diversen Tanks ein wenig umarrangiert werden. Der geringen Schwerkraft sei dank können Floyd und Cardigan die tausende Pfund schweren Tanks mühelos herumwuchten (man frage den befreundeten Physiker seiner Wahl, warum das Werkzeug zwar lieblich schwerelos rumfliegt, die Tanks aber nicht). Lisa ist immer noch besorgt, was Eckstrom mit „weiblicher Intuition“ kommentiert (und das vermutlich nicht wirklich nett meint). Alas, endlich legt Floyd den Gasgriff wieder um (das funktioniert ähnlich wie im Flugzeug) und wenn Ihr hofft, dass sich nun vielleicht endlich was INTERESSANTES tun würde, habt Ihr nicht vergeblich gehofft… ya see, da Eckstrom als Chauvi-Schnösel natürlich DOCH die falschen Ergebnisse hatte, ist die neue Mischung zu stark und die unwahrscheinliche Bechleunigung versetzt nicht nur unsere ganze Crew in tiefe Bewusstlosigkeit, sondern führt auf Erden zu tiefer Besorgnis, da die RXM completely off course ist…
Lustigerweise ist es Lisa, die als erste wieder ins Reich der Lebenden zurückkehrt (feministisches Statement? ´n eben mitgenommener Lacher? Reiner Zufall? You decide!) und Floyd mit ein paar Watschn aus seinem naseblutenden Tiefschlaf wecken muss. Auch der Rest wird geweckt und Eckstrom erweist sich zumindest als guter Beobachter, denn er stellt anhand des vorhandenen Bartwuchs der männlichen Crewfraktion fest, dass „Tage vergangen“ sind. Eckstrom kennt zumindest vom Hörensagen die alte physikalische Regel, dass ein Körper so lange weiterbeschleunigt, bis eine andere Kraft diesen Vorgang stoppt (ist ja auch nicht so schwer zu begreifen) und man daher ein erkleckliches Distänzchen zurückgelegt haben dürfte. Kein Problem, meint Floyd, einfach umdrehen und schleunigst retour kutschen. Auch Eckstroms Feststellung, dass die derzeitige Geschwindigkeit ein „Mehrfaches des Maximums des Geschwindigkeitsmessers“ betragen dürfte, obwohl der Motor aus ist, beunruhigt nicht weiter, mehr schon, dass Harry plötzlich ein grosses Objekt in 50.000 Meilen Entfernung ortet. Eckstrom ist nun alles klar, und als er aus dem Bullauge kuckt, wird er bestätigt: was da friedlich vor dem Fenster rumschwebt, ist nichts anderes als der Mars, und dessen Anziehungskraft sorgt für die Beschleunigung der RXM (again, das mit der Schwerkraft haben die Autoren nich so ganz kapiert, glaub ich). Stellt sich nun die Frage, ob man mit dem noch vorhandenen und ausreichenden Spritvorrat umkehrt und heimfliegt oder die Gunst der Stunde nutzt und mal eben auf dem Mars spazierengeht. Of course ist man sich schnell einig, dass man sich diese günstige Gelegenheit nicht entgehen lassen kann, zumal eine Landung auf dem Mars dank dessen Atmosphäre einfacher und weniger spritintensiv ist als die ursprüngliche beabsichtigte Mondlandung (? Hätte eher gedacht, Atmosphäre und damit schon mal Luftwiderstand wäre eher hinderlich…) (Und wir bewundern bei einem Blick aus dem Fenster eine herzige Trickaufnahme von Erde und Mond, die MIT SICHERHEIT keine 250.000 Meilen, sondern maximal 15.000 Meilen voneinander entfernt sind). Gut, die Landung wird vorbereitet, in praktischer Umkehrung des Startvorgangs, d.h. man klinkt sich erst mal in ein Orbit ein, gleicht die Eigengeschwindigkeit der Rotation des Mars an und bricht dann senkrecht nach unten (und ich MEINE senkrecht…

wie im Turbolift) – im übrigen hielt ich spätestens an dieser Stelle die interne, äh, Logik des Films, was die gyroskopische Aussteuerung der Kabine und die diversen Schwerkrafteinflüsse angeht, für absoluten Schwachfug. See it to find out, fällt mir schwer, das in Worte zu kleiden). Wie gesagt, auf direktem Weg macht man sich auf nach unten, aber kommt „viel zu schnell“ runter, wie Eckstrom bemerkt – würden die Zahlen, die Harry als Höhenangaben durchgibt, halbwegs stimmen, wäre die RXM schon als atomisiertes Gebrösel auf dem Mars aufgeschlagen, bevor Eckstrom diesen Satz beendet… egal, beherztes Anschalten der Bremsrakten (echt töfte Idee) rettet die Lage und etwas holterdipolter, nichtsdestotrotz sicher und in einem Stück, landet das Schiffchen und wird von einem OMINOUS THUNDERSTORMTM begrüsst. Cardigan kramt voller Vorfreude seinen Druckanzug (man hat´s doch!) aus der Grabbelkiste, aber Eckstrom enttäuscht den Selbstverpackungswilligen. Da der Mars über eine Atmosphäre verfügt, braucht´s das nicht, sondern nur eine lumpige Alpinisten-Sauerstoffmaske (hmtja… gerüchtehalber soll´s ja auch eher unverträgliche Atmosphären geben, aber ist ja auch wieder wurscht).

Am nächsten Morgen bricht unsere fröhliche Expedition dann auf, den Mars zu erkunden (und die eigentümliche Farbgebung durch eine Art Rot-Braun-Filter schafft es ziemlich gut, aus den Aussenaufnahmen aus der Mojave-Wüste und dem Death Valley eine eigentümliche und angemessene Mars-Atmosphäre zu zimmern). Etwas gestört wird die beinahe perfekte Illusion eines Mars-Trips durch die Tatsache, dass unsere Helden aussehen wie eine Bergwandergesellschaft aus einem Luis-Trenker-Film (ja, Dr. Eckstrom schwingt einen Wanderstab…). Die Gesellschaft stolpert durch die Marsprärie, stellt fest, dass jede Menge Mineralien rumliegen, aber William brummt nur in leichter Abwandlung des späteren Arrogant_Worms-Hits „Rocks and Trees“, dass der Mars offensichtlich nur aus „rocks and sands and sands and rocks“ bestehe. Nicht nur, um ihn Lügen zu strafen, sondern auch damit wir mal wieder was potentiell visuell ansprechendes zu kucken haben, entdecken unsere tapferen Helden aber schon bald eine antike Mars-Ruinenstadt (by means of okay matte painting) und ein metallisches Idol, das seine Verwandschaft zu Osterinsel-Schwellköppen nicht verleugnen kann. Eckstrom, der den von mir schon angesprochenen Kurs zum „Meister der Enthüllung Offensichtlicher Tatsachen“ (MdEOT) belegt hat, ist sich sicher, dass nur eine hochintelligente Zivilisation, vielleicht sogar höher entwickelt als wir Menschen, diese Dinge geschaffen haben kann (boah, wat ne Geistesleistung, samma doch froh, dass wir unsere Eierköpfe haben). Die Art der Zerstörung (und die per heftig ausschlagendem Geigerzähler vermittelte radioaktive Strahlung) lässt Eckstrom schliessen, dass eine Atomexplosion diese Stadt ausgelöscht hat. Sooo schlimm isses mit der Radioaktivität aber dann doch nicht, fünf Meter von der Quelle der Strahlung weggehen reicht als Schutzmassnahme völlig (okay, 1950 glaubten das die Leute ja TATSÄCHLICH noch). Eckstrom kriegt seinen Moralischen und seufzt, dass es ironisch, aber wohl unvermeidlich wäre, dass alle hochentwickelten Kulturen früher oder später die Tendenz entwickeln, sich selbst auszulöschen. Auf eine entsprechende Frage Lisas hofft Eckstrom, dass es keine Überlebenden gibt, da die ob der Strahlung zu Mutanten geworden sein müssten. Nichtsdestotrotz schlägt man in der Prärie das Nachtlager auf und ratzt vor sich hin, mit Ausnahme des wacheschiebenden Harry, der bald ein Aha-Erlebnis hat. Primitive speerschwingende felltragende Wilde nähern sich dem Lager, verdünnisieren sich aber selbstredend, als er seine Kollegen aufweckt. Die übliche „wir-glauben-dir-kein-Wort“-Phase dauert dankenswerterweise nur gut zehn Sekunden, dann macht sich die Bande auch schon auf den Weg, die Sache auszuchecken und stolpert umgehend über Fussspuren (wird ja auch langsam Zeit, das was passiert). Harry möchte ob der Anwesenheit von Marsbewohnern umgehend den Rückzug ins sichere Schiff antreten, aber Eckstrom hängt den Chef raus, das ist viel zu wichtig, um nicht erforscht zu werden, aber immerhin ist er mutig genug, selbst in den Canyon zu krauchen, wo sich die Marisaner vermutlich versteckt halten. Cardigan, mit einem schönen Schiessgewehr bewaffnet, begleitet den Wissenschaftler. Lange müssen die beiden nicht warten, dann werden sie auch schon von den barbarischen Marsbewohnern mit Felsen beworfen. Eine Marsianerin stürzt einen kleinen Abhang runter und wird von den Erdenmenschen aufgesammelt. Die Marsmaid entpuppt sich (in der Szene, an die sich vermutlich alle, die diesen Film gesehen haben, als einzige wirklich erinnern) als blind (und man muss wirklich sagen, dass die Szene recht effektiv geschossen ist) und schreifreudig. Zwei glatzköpfige Marsmutanten (die mich spontan an Tor Johnson erinnern) schleppen die Gestrauchelte ab und Eckstrom kommentiert bitter „von der Atomzeit in die Steinzeit“. So kann´s gehen… zu weiteren tiefenphilosophischen Betrachtungen kommt der Expeditionsleiter leider nicht, denn die Mutanten fahren damit fort, unsere tapferen Heroen mit Steinen zu bewerfen. Cardigan wird voll erwischt und reicht den Abschied ein. Eckstrom greift sich das heil gebliebene Gewehr und ballert ein paar Schüsse in die Luft, was die restlichen Erdlinge auf den Plan ruft. Aber auch der schönste Warnschuss kann nicht verhindern, dass einer der Tor-Johnson-Lookalikes mit finsterem Gesichtsausdruck und gezückter Spitzhacke hinter Eckstrom herschleicht. Tja, und wie´s nicht anders sein kann, stolpert Eckstrom seinen Genossen tödlich verwundet entgegen, da die primitive, dennoch aber hochgradig wirkungsvolle Mordwaffe in seinem Rücken steckt. Immerhin kann er noch einige philosophische Ramblings von sich geben: „Es sind Wilde. Verrückt. Verzweifelt. Aber bemitleidenswert.“ Eckstrom gibt seinen Gefährten noch auf den Weg, das alles haarklein den Leuten auf der guten alten Erde zu erzählen, denn das könnte vielleicht dazu führen— wozu es seiner Ansicht nach führen könnte, bleibt ein Geheimnis, das er mit ins Grab nehmen würde, täte man ihm denn eins schaufeln, aber seine Freunde müssen heftigen Reissaus nehmen – Harry bekommt auch noch einen Felsen ab und wird schwer verletzt von Floyd und Lisa ins rettende Raumschiff geschleppt, das umgehend abhebt.

Lisa hat nun wieder Anlass, ihren besorgten Gesichtsausdruck spazieren zu tragen, denn ihr sind ihre eigenen Berechnungen nicht präzise genug. Der Sprit sollte reichen, aber „sollte“ ist Lisa halt einfach nicht wissenschaftlich genug. Harry, der delirierend in seiner Koje liegt, kann nicht helfen, und Floyd trägt auch nicht mehr zur Verbesserung der Gesamtlage bei, als Lisa zum denkbar unsinnigsten Zeitpunkt mit Komplimenten wie „romantisch, charmant, etc.“ zu überhäufen und die gestresste Wissenschaftlerin zum Erröten zu bringen. Aber schon bald hängt die Erde formatfüllend vor den Aussichtsluken der RXM und die Schwerkraft zerrt (according to film logic) am Schiff, als Lisa eine fatale Feststellung macht – der Sprit ist alle, das reicht nicht mal mehr für eine kontrollierte Annäherung, geschweige denn Landung. Während Floyd sich noch treudoof fragt, was das bedeutet, zerfliesst Lisa in Selbstvorwürfen. „Alles ist verloren! Die ganze schreckliche Wahrheit, die wir gelernt haben…“ Mal ganz abgesehen davon, dass es wahrscheinlich nicht wirklich klasse ist, beim Eintritt in die Atmosphäre zu verglühen, aber unsere Freunde haben ja höhere Ziele und Floyd, der´s gefasst aufnimmt, kommt auf die geniale Idee, wenigstens per Funk die Erde zu kontaktieren und einen detaillierten Bericht herunterzubeten bzw. Lisa selbigen herunterbeten zu lassen. Flemming (der sich übrigens nicht wirklich einer flotten Gangart bedient, um den ersehnten Kontakt mit dem verschollen geglaubten Schiff herzustellen) ist zwar am schockiertesten über das Ableben Eckstroms, aber darauf immerhin zieht er sich vermeintlich gebrochen zurück

„Jetzt wissen sie alles,“ stellt Lisa nach Durchgabe der Mars-Tagebücher fest, um dann, worauf wir ja alle gewartet habe, endlich ALL WOMAN zu werden und Floyd heulend um den Hals zu fallen. Der aber malt sich und ihr kurz die gemeinsame Zukunft aus, die sie auf Erden gehabt hätten, was Lisa soweit beruhigt, dass sie dem Verbrennungstod wie ihr „Darling“ (das ging jetzt aber ganz schnell…) gelassen und furchtlos entgegensieht (dem vor sich hin pennenden Harry wird das grausige Schicksal gar nicht erst auseinandergesetzt). Die RXM verglüht…

Flemming hält eine weitere Pressekonferenz und bestätigt den anwesenden Presseheinis, dass die RXM tatsächlich verloren ist. Also ein Fehlschlag, wagt ein Journalist zur resümmieren, erntet aber erheblichen Protest. Auf gar keinen Fall ein Fehlschlag, donnert Flemming, die Informationen, die die RXM-Crew zur Erde funkte, könnten die Erlösung der gesamten Menschheit bedeuten (no kiddin´, Flemming bedient sich in der OF des Wortes „salvation“), und schon morgen werde man mit dem Bau der RXM-2 beginnen! (Was zumindest Quatermass, wenngleich mit völlig anderer Intention, die Pointe vorwegnimmt) THE END.

Es fällt nicht wirklich leicht, diesem Film gegenüber fair zu sein. Der preiswert produzierte Klassiker (Budget 94.000 $, was wirklich nicht viel ist) hat seine Schwächen, aber auch seine Stärken – wobei, aus heutiger Sicht betrachtet, die Schwächen überwiegen und es leicht machen, die Stärken zu übersehen.

Wie so häufig im Low-Budget-Bereich, ob 50er oder 90er Jahre, schafft sich der Film seine grössten Probleme mit dem Drehbuch, das immerhin, wie erst Jahrzehnte nach der Premiere bekannt wurde, von Dalton Trumbo verfasst wurde. Trumbo, der bereits in den 30er und 40er Jahren grosse Erfolge als Drehbuchautor feierte (u.a. mit A Guy Named Joe, vieel später von Spielberg zu Always verwurstet), galt (zu Recht) als politisch linker Pazifist und wurde für seine Weigerung, vor den McCarthy-Ausschüssen Kollegen anzuschwärzen, erst verknackt und dann „blacklisted“, so dass er sich gezwungen sah, einiges an Low-Budget-Schotter unter Pseudonymen oder unkreditiert (so neben unserem heutigen Film für Kurt Neumanns deutschsprachigen „Thriller“ Mannequins für Rio) zu verbrechen, ehe hauptamtlich Kirk Douglas dafür sorgte, dass Trumbo als einer der ersten boykottierten Autoren wieder zu Amt und Würden kam (dass eines seiner unter Pseudonym verfassten Scripts 1956 einen Oscar erhielt, ist eines dieser speziellen Ruhmesblätter der Hollywood-Geschichte) und der Welt Klassiker wie Spartacus, Exodus oder Papillon bescheren konnte. Sein legendäres, von ihm selbst verfilmtes leidenschaftliches Antikriegsplädoyer Johnny Got His Gun kennt spätetestens seit Metallicas One-Video sowieso ein jeder. Gut, man darf an dieses Script sicherlich keinen Exodus-Massstab anlegen, mit dem Zeug verdiente Trumbo seinen Lebensunterhalt, aber zumindest den pseudowissenschaftlichen Mumpitz hätte irgendjemand auf Plausibilität abklopfen können – die wissenschaftlichen Erklärungen des Films sind astreiner gequirlter Kuhdung, der sich zudem auch im Filmverlauf munter widerspricht – immer das übelste, was einem SF-Film passieren kann. Schätzungsweise war Trumbo die „science“ in Science Fiction herzlich egal, aber wenn man in direkte Konkurrenz zu Destination Moon, der technisch-wissenschaftlich state-of-the-art war (wenngleich natürlich dennoch heute heftigst überholt), begibt, sollte man zumindest seine „basics“ beieinander haben. Sei´s drum, im Endeffekt ging´s Trumbo sicherlich mehr um human interest drama und politische Aussage. Was die dramatischen Aspekte angeht, ist das auch recht unausgegoren – die Charaktere sind zu schablonenhaft und wenn sie dann (im Finale) aus diesen Schablonen ausbrechen, passiert das nach der Holzhammermethode und wirkt wenig glaubhaft (Lloyd Bridges wehrte sich übrigens mit Hand und Fuss gegen das Ende – er hatte nichts gegen das Unhappy End, aber etwas gegen die romantische Verkitschung desselben) – Ausnahme vielleicht die oben angesprochenen prä-feministischen Andeutungen (Lisas Berechnungen stimmen, während Eckstroms falsche Daten die Crew letztendlich in die Katastrophe führen; Lisa überwindet als erste den Andruckschock). Interessanter ist da schon die politische Aussage- für einen Hollywood-B-Programmer von 1950, und um nicht mehr und nicht weniger handelt es sich hier, ist es schon erstaunlich, eine subtile, von oberflächlicheren Gemütern sicher zu übersehende, aber dennoch klare und eindeutige Warnung vor dem nuklearen Overkill serviert zu bekommen – wo doch der gemeine B-Film-Produzent (und sich hierbei nicht wesentlich vom A-Film-Produzenten unterscheidend) noch Dekaden später der (auch von der politischen Kaste proklamierten) Idee, im Zweifel mit Atombomben um sich zu werfen, nachhing (1950 fiel z.B. auch Mr. Atombombe Oppenheimer himself in Ungnade, weil er es wagte, die Gefahren eines Atomkriegs an die Wand zu malen) – das trägt dann schon eher die Handschrift des bekennenden Pazifisten Trumbo und auf dieser Ebene funktioniert der Film, trotz seiner dennoch ersichtlichen Naivität diesbezüglich, auch heute noch am besten, inhaltlich gesehen.

Inszenatorisch reisst Kurt Neumann keine Bäume aus – das Tempo ist arg betulich, in der ersten Filmhälfte tut sich buchstäblich nichts von Bedeutung. Selbst auf dem Mars dauert es noch eine Weile, bis wirklich Schwung in die Sache kommt, nämlich mit dem Auftauchen der Marsianer, aber die Konfrontation ist insgesamt zu kurz. Einige technische Aspekte des Streifens können dagegen überzeugen – die Kameraarbeit von Karl Struss ist besonders in den Mars-Passagen eindrucksvoll, der Farbfilter-Einsatz (nur die Marsszenen sind derart koloriert, der Rest ist handelsübliches schwarz-weiss) sorgt für eine stimmige Atmosphäre und einige gekonnte Schattenspielereien verraten deutsche expressionistische Schule. Darüber hinaus vermag das Set Design zu gefallen – die Cockpit-Interiors sind recht detailfreudig und wirken richtig aufwendig, das „Motor Room“-Set besticht ebenfalls.

Höhen und Tiefen gibt´s auch bei den Darstellern zu vermelden. Lloyd Bridges, dem breiten Publikum am ehesten durch seine Deppen-Rollen in Parodiekrachern wie den Airplane- und Hot Shots-Streifen bekannt, bleibt, auch aufgrund einer nicht wirklich dankbaren Rolle etwas farblos, die Schwedin Osa Massen macht aus ihrem Material das bestmögliche. John Emery, später auch in Kronos am Start, agiert routiniert und gefällig, Hugh O´Brian und Noah Berry jr. haben nicht wirklich viel zu tun (und angesichts der schnell öde werdenden Texas-Wisecracks ist man zumindest hinsichtlich Berry zu Dankbarkeit geneigt).

Ihr werdet sicherlich schon bemerkt haben, dass ich mich bislang noch nicht zu den Tricks geäussert habe. Hat seine Gründe, wie Ihr vielleicht auch schon obiger Crew-Liste entnommen habt. Wade Williams, selbsternannter Filmguru (andere neigen eher zu der Ansicht, Williams würde aus blosser Profitgier copyright-freie Klassiker durch Nachbearbeitungen schänden), erwarb Ende der 70er Jahre die Rechte an dem Streifen und heuerte 1982 einige junge Special-FX-Techniker (darunter Dennis Muren, der justament danach von George Lucas zu Return of the Jedi hinzugezogen wurde), um den Film effekttechnisch aufzupeppen. Williams liess die ursprüngliche V2-Stock-Footage für Raketenstarts entfernen und durch neu gedrehte Miniatur-Effekte ersetzen. Diese neuen Effekte sehen recht anständig aus und passen auch ganz gut zum Restfilm (d.h. man kann sich durchaus vorstellen, dass der Film so gedacht war), aber prinzipiell bin ich nun mal gegen das Herumhantieren an Filmen, ob das nun Wade Williams mit Rocketship X-M macht oder Steven Spielberg mit E.T.. Zum „Glück“ fällt dieser unnötige Reparaturjob nicht zu sehr ins Gewicht, da Rocketship X-M kein besonders effekt-intensiver Film ist. Raumschiffs-Aussenaufnahmen bleiben komplett aussen vor, für die Mars-Szenerie reichte der erwähnte Farbfilter und einige schöne Mattes von Irving Block, so dass das gemeine Volk mit der (auch unten angepriesenen) Wade-Williams-Fassung ganz gut leben kann. Puristen finden bei amazon.com auch eine Triple-Feature-DVD, die mit der Originalfassung aufwarten kann (lange Jahre galt diese als verschollen).

Die Wade-Williams-DVD (aus dem Hause Image), die sich stolz „50th Anniversary Edition“ nennt, bietet ansonsten einen ziemlich guten Vollbild-Transfer, dessen altersbedingte Aussetzer sich in einem sehr bescheidenen Rahmen halten und klar verständlichen Mono-Ton. Als Extra gibt´s leider nur den Original-Trailer, der hauptsächlich deswegen bemerkenswert ist, weil er krampfhaft das Thema „Mars“ vermeidet, damit der geneigte Kinogänger ordentlich überrascht werden kann (klarer Fall, dass der Destination Moon-Nachzieher sich ein GRÖSSERES Ziel setzen musste).

Zeit für´s Schlusswort: Rocketship X-M ist nicht wirklich ein kurzweiliger Unterhaltungsfilm – zwar kommt der unmittelbare Konkurrent Destination Moon heutzutage noch erheblich dröger daher, aber das ziemlich schlappe Tempo gereicht dem Film nicht zum Vorteil. Die wissenschaftliche Schwachmatigkeit kann bei Filmfreunden, die darüber schmunzeln können, für den ein oder anderen Spass sorgen, aber seinen Platz in der Ruhmeshalle verdient sich der Streifen hauptsächlich aufgrund seines filmhistorischen Wertes, der erste „richtige“ SF-Film zu sein, und seiner für Genre und Epoche unerwartet pazifistischen Antikriegs-Message. Interessierte Genrefreunde sollten durchaus mal reinsehen, nicht nur aus Gründen der Komplettierung, einer B-Film-Partyrunde würde ich aber höchstens die MST3K-Version vorsetzen (wenn die denn erhältlich wäre – die entsprechende Folge soll angeblich eine der besten sein).

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 6


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