Raiders of the Magic Ivory

 
  • Deutscher Titel: Raiders of the Magic Ivory
  • Original-Titel: I predatori della pietra magica
  • Alternative Titel: Magic Ivory |
  • Regie: Tonino Ricci (als Anthony Richmond)
  • Land: Italien
  • Jahr: 1989
  • Darsteller:

    Sugar (James Mitchum)
    Mark (Christopher Ahrens)
    My Lai (Clarissa Mendez)
    N.A. Franklin Dominguez
    Charles Rack
    N.A. Thomas Irving
    N.A. Wim Wilsoy
    N.A. Josè Antonio Vasquez


Vorwort

Abt. Grütziges vom Grabbeltisch

Wenn ich mal in meiner alten Heimat Nämberch rumhänge und dort nix besseres zu tun habe, zieht´s mich ganz gerne mal in den großen Supermarkt auf der grünen Wiese. Nicht, weil ich speziell gerne in Grünwiesen-Megamärkten meine Zeit vertrödele, sondern weil dieser Schuppen einen bestens bestückten DVD-Grabbeltisch hat, mit dem kein bisher von mir georteter Berliner Laden mithalten kann. Fünf-sechs Euro hab ich auf Heimaturlaub immer übrig (da koscht das Leben ja sonst nix) und kann also richtig fett zuschlagen. Beim letzten Trip (auch schon wieder acht Wochen her) wurde neben dem mit einem Bit abgefrühstückten Joint Security Area (war auch die Abteilung „Qualität“) und einem weiteren noch demnächst mit einem ausführlichen Review zu würdigenden MCP-Release Raiders of the Magic Ivory verhaftet. Selbstverständlich hatte ich von diesem Film noch nie in meinem Leben auch nur das leiseste Sterbenswörtchen gehört und musste daher nach der üblichen Trashologen-Checkliste vorgehen.

Gezeichnetes, hübsches, aber letztlich eher nichtssagendes, Cover? Check.

Keinerlei namentliche Erwähnung von Cast und Crew? Check.

Hanebüchene Inhaltsangabe, bei derem Genuss schon die ersten Gehirnzellen implodieren? Check.

Billigheimer-Label? Check (genauer gesagt: „CD Film im Vertrieb von WWM im Vertrieb der VZ-Handelsgesellschaft“, letztere als Distributor so mancher X-Rated-Kaufhausfassung ja eine feste Größe).

Richtig stolz scheinen die CD´ler auf ihre Menüs zu sein, denn es finden sich gleich ZWEI Vermerke: „BILDSCHIRM-MENÜS: 3 VOLL ANIMIERTE MENÜS“ und gleich daneben „SPECIALS: AUFWENDIG ANIMIERTE MENÜS“. Wow, die sind wahrscheinlich das beste an der ganzen Scheibe. Dazu noch das gute alte GÜFA-Siegel, das abseits von VZM-DVDs eigentlich nur auf Pornofilmen prangt, das Preisschild labert was von 1,99 Euro. So schnell lag selen eine DVD im Einkaufswagen…

Naja, und dann lag sie erst mal im Regal. Man hat ja Zeit und zigtausend andere Filme zu kucken. Zwischendurch leiht sich auch mal ein gewisser Forumsmoderator die Scheibe aus (es wird langsam usus, dass der Kerl meine DVDs vor mir sieht. Grummel), bringt sie wieder zurück und hat bei den Worten „den musst du unbedingt reviewen“ (was meint er, warum ich mir das Ding gekauft hab?) dieses gefährliche heimtückisch-bösartige Grinsen im Gesicht. Und das von dem Mann, der ständig versucht, mir Fulcis und andere Italoschmoddereien unterzuschieben? Das kann kein gutes Zeichen sein…

Helm ab zum Gebet (es wird nötig sein) und zitternd die Scheibe in den Player eingelegt (vielleicht streikt der ja… hoff…).


Inhalt

Grundgütiger!!! Warum muss mich gleich der erste Frame des Films an den Rand der spontanen Selbstentzündung bringen? „FABRIZIO DE ANGELIS PRESENTS“. Och nöööö, was hab ich verbrochen? Fabrizio de Angelis, oder, wie ihn seine anderthalb Fans kennen, „Larry Ludman“? Der Italoschmodderfabrikant, von dem ich mehr Filme gesehen habe als von allen anderen seiner Kollegen und der seinen redlich verdienten Platz in der badmovies.de-Ruhmeshalle (was ja ein zweifelhaftes Kompliment per se darstellt) mit ungefähr fünf von ihm inszenierten und mindestens noch mal soviel von ihm produzierten Filmen einnimmt? Weia, hoffentlich ist in meinem Notizbuch noch genügend Platz… Okay, lesen wir die optisch enorm aufregend (weiße Schrift auf schwarzem Grund) gestalteten Credits mal weiter. Okay, starring James Mitchum, ob der mit Robert verwandt ist? Oha, Story und Screenplay von David Parker jr., der ein Drehbuch (von einem GUTEN will ich gar nicht reden) nicht erkennen würde, wenn´s die gute Fee aus dem Märchenland auf einem Silbertablett neben seiner Schreibmaschine ablegen würde. Regie Anthony Richmond. Na, der heißt bestimmt auch nicht von Geburt aus so. Der Doc setzt sich erwartungsfroh (oder -fürchtend) sein debilstes Grinsen auf…

Also los. Wie Sie sehen, sehen Sie erst mal nix. Liegt nicht daran, dass VZ versehentlich beim Mastern mal auf STOP gedrückt hat, sondern wohl an einer Kombination von „ich-bin-zwar-der-Beleuchter-aber-warum-sollte-ich-das-Licht-einschalten“ beim Dreh und „hey-Franz-meinst-du-ich-sollte-den-Kontrast-ein-bissl-nachregeln-ach-woher-denn“ beim Mastern. Klartext: es ist finsterer als beim Stromausfall im Mont-Blanc-Tunnel. Na gut, raten wir also, was vor sich geht. Wir befinden uns offensichtlich in einem nicht näher bezeichneten luxuriösen Dritte-Welt-Knast, in welchem, stilecht in einem Loch im Boden, ein Gefangner vor sich hin vegitiert und von den liebenswerten Wärtern mit leckerem Schmackofatz, frisch zusammengemixt vom Küchenchef aus den erlesensten Abfällen, versorgt wird. Der Herr Gefangene ist seines Zeichens Amerikaner, offenbar ausgehungert genug, um selbst den undefinierbaren Schlabber im Pott einer Geschmacksprobe zu unterziehen und überdies noch Tierfreund, da er seiner geliebten Kuschelmaus von seinem Futter abgibt (hm, das fällt vielleicht doch eher unter Tierquälerei) und das kleine Nagetierchen auch zärtlich streichelt. Oh je, harte Schale, weicher Keks, oder wie war das noch?

Nun, es sieht so aus, als müsste der Gefangene Nr. 0815 nicht mehr all zu lange darben, denn ein mit einer Maschinenpistole bewaffneter Knabe schleicht sich unbemerkt ins (sicherlich Fort-Knox-mäßig gesicherte) Gefängnis, dieweil die Wärter sich das Maul drüber zerreißen, dass ihr eigener Kantinenfraß dem Papp für die Gefangenen (bzw. den einzigen, den wir sehen) qualitativ nur marginal überlegen ist und überdies die fällige Ablösung Verspätung hat. Der mysteriöse Befreier schleicht sich vorbei, ballert (nicht, dass er einen Schalldämpfer verwenden würde, aber die Quengelköppe zwei Wachstuben weiter kriegen das trotzdem nicht mit) einen unglückseligen Wärter um und schreitet zur Rettung. Man kennt sich offenbar… der Gefangene hört auf den mächtig harten Namen Sugar und reklamiert, dass die Befreiung verdammt lang auf sich hart warten lassen. Die grausame Kerkerhaft hat offenbar auch Sugars Humorverständnis pulverisiert, denn auf die launige Anmerkung seines Kumpels, dass er sich geruchstechnisch, eh, weiterentwickelt habe, haut er dem erst mal ordentlich eine aufs Freßbrett. Naja, aber was sind schon ein paar ausgeschlagene Zähne unter Freunden? Eben, gar nix, und deswegen wird zur Flucht geschritten. Die wird aber tatsächlich von den extrem aufmerksamen Wachtposten bemerkt (ein Wunder ist´s), was heftigen Bleiaustausch zur Folge hat (und weil immer noch keine Sau den Lichtschalter gefunden hat, ist das Motto dieser sicher unglaublich spektakulär gestalteten und dynamisch inzsnierten Actionszene: Es knallt, es zischt, zu sehen ist nischt).

Draußen vor der Tür wartet, ich kann mich nur wiederholen, die Sicherheitsvorkehrungen in diesem Knast lassen sicher die Fallensysteme des Cube alt aussehen, schon der Fluchtjeep mit einem Asiaten am Steuer. Doch da muss man erst mal hinkommen. Sugar erkundigt sich vorsichtig nach dem Fluchtplan seines Genossen (der heißt übrigens Mark, kann ich ja an der Stelle verraten). „Strategie war noch nie meine Stärke“, unterstreicht Mark meine Ansicht, dass ich, sollte ich jemals in einem Dritte-Welt-Knast brüten und auf Rettung warten, einen anderen Befreier anrufe, um dann seinen detailliert-fundiert ausgearbeiteten Genieplan zu unterbreiten: „Kratzen wir die Kurve!“ (Wieso, juckt´s die? Billigster Kalauer der Woche). Das bedeutet hauptsächlich, dass Mark und Sugar noch ein paar Dutzend namenloser Statisten umnieten, aber ohne größere Schwierigkeiten (dieser Sugar sieht aber auch nur Probleme, wo keine sind…) den Fluchtwagen erreichen und mit selbigem wohin-auch-immer brettern können. Wowinger, how´s that for an action-packed intro sequence? Vor lauter Begeisterung krieg ich ein Magengeschwür…

Wohin-auch-immer ist in diesem Falle ein netter Swimming-Pool inmitten einer palmenbewachsenen Gartenlandschaft, angeblich angesiedelt in Miami, wo Mark und Sugar in potthässlichen roten Bademänteln auf ihren Liegestühlen pflacken und Sugar erfahren muss, dass sein werter Kumpel ihn nicht gerade aus tiefempfundener Freundschaft oder gar purer Nächstenliebe aus dem Knast geholt hat, sondern weil ihm jemand dafür ein paar Öre zugeschoben hat. Würde in meinem Buch jetzt einen Schatten auf diese Freundschaft legen, aber Sugar sieht das nicht so eng, man ist ja schließlich von Berufs wegen Söldner und da verstösst es vermutlich gegen das Berufsethos, herumzuballern, ohne dafür bezahlt zu werden (im übrigen wird beiläufig erwähnt, dass Sugar einsass, weil er – scheinbar als One-Man-Strike-Force in leichter Selbstüberschätzung – in dem unbezeichneten Land einen spontanen, nicht demokratisch legitmierten Regierungswechsel vornehmen wollte). Der spezielle Auftraggeber ist ein Chinamann namens Li Chang, und der bittet nun zur Audienz, was selbstredend bedeutet, dass die Söldner bei dessen unimpressiven Bodyguard ihre Wummen abgeben müssen (erstens – ich lerne, dass der Söldner von Welt selbst unterm Badekaftan ´ne Bleispritze trägt; zweitens – die üblichen Hilariösitäten a la „ALLE Waffen“, nachdem Mark dem Zwerggorilla seine Knarre in die Pfote drückt, lassen sich nicht vermeiden). Li Chang selbst ist der klassische alte Chinesenzausel, der genauso gut vom Karate Warrior-Set herüberspaziert sein könnte, wo er den weisen Sensei gab, und behauptet, sofort zur Sache kommen zu wollen.

Ich wußte immer, dass im chinesischen Sprachraum ein gewisses Unverständnis gegenüber westlichen Metaphern ausgeprägt ist. Unter „sofort zur Sache kommen“ versteht Li Chang nämlich erst mal ´ne ausführliche und nicht wirklich was zur, äh, Sache tuende Biographie Sugars. Danach sind wir zwar insofern schlauer, dass Sugar früher mal Army-Captain, selbstredend in Vietnam und beteiligt an diversen „Vernichtungseinsätzen“ (also ein ganz schlimmer Finger) war, was Li Chang nun aber von unseren Kämpen will, hat er nicht verraten. Oh, er tut´s doch noch. Sugar und Mark sollen für ihn etwas holen, und zwar aus der Gegend rund um Kambodscha, und weil Sugar relativ nah an der dortigen Grenze in Nam stationiert war, qualifiziert ihn das für die Mission (ihn und ungefähr 500.000 andere Yankees). Sugar ist nicht interessiert, und auch die 250.000 Dollar, die der Gelbe als Siegprämie auslobt, stimmen den Söldner nicht fröhlicher – so viel Kohle für einen schlichten Job, da muss ein Haken dran sein.

Li Chang lässt die Katze aus dem Sacke – er benötigt dringendst eine elfenbeinerne Tafel, um auf selbige seinen Namen einzuritzen. Das haben nämlich alle seine Vorfahren auch getan und wenn er diese liebgewonnene Tradition nicht fortsetzt, bevor er den Löffel reicht (danach wär´s auch schwierig) ist´s mit sieben Jahren Pech nicht getan, nein, satte 1000 Jahre ist die Familie dann verflucht (stellt sich dann natürlich die ernsthafte Frage, warum die Tafel dann nicht im Familienbesitz ist, sondern irgendwo im hinterkambodschanischen Dschungel rumgammelt, aber soweit denkt der durchschnittliche Mercenary halt dann doch nicht). Die Story klingt unglaubwürdiger als eine Regierungserklärung zum Aufschwung Ost, sag ich mal, und auch Sugar lässt sich nur zu einem unverbindlichen „ich werd mal drüber nachdenken“ hinreißen. Da hat er die Rechnung aber ohne seinen geldgeilen Kumpel gemacht. „Da ist doch was faul“, beweist Sugar den Besitz mindestens einer funktionierenden Gehirnzelle. „Klar“, strahlt Mark wie das Honigkuchenpferd persönlich. Angesichts dieser überwältigenden, nachvollziehbaren und durch schiere Logik gzeichneten Argumentation bleibt Sugar nichts anderes übrig, als einzuwilligen. Gut, dass wir drüber gesprochen haben (an dieser Stelle muss ich kurz unterbrechen, weil ich bei IKEA anrufen und eine neue Tischplatte ordern muss. Die Denkerstirn war härter).

Nachdem unsere tapferen Recken also leichtsinnigerweise ihre Zusage gegeben haben, kann Li Chang jetzt mit den unangenehmen Einzelheiten rausrücken. Die Tafel befindet sich in einem Gebiet, dem die Einheimischen den vertrauenseinflößenden Namen „Hölle, aus der niemand zurückkehrt“ (weia, das muss man auf der Landkarte ja abkürzen) gegeben, die Tafel selbst werde von einer Sekte verwahrt an einem unterirdischen heiligen Ort verwahrt, und mit den Sektierern selbst sei nicht unbedingt gut Kokosnuss mampfen. Wenn die Herren sich dann bitte gleich in den Hubschrauber begeben würden (der sicher direkt von Miami nach Kambodscha fliegen kann), Li Changs hänflicher Bediensteter Tao würde sie auch begleiten. Sugar hat zwar was dagegen, sich den asiatischen Klotz an die Yankeestelze binden zu lassen, aber das ist unbedingt notwendig, denn die Tafel ist schließlich heilig and stuff und darf daher nur von einem Einheimischen (und das ist Tao also wohl) berührt werden. Recht so, ich würde Sugar auch nix zerbrechliches anfassen lassen.

Einen genialen Szenenwechsel später (raffiniert wird von einem Ventilator auf einen Hubschrauber geschnitten… Ventilator – Rotor – you get it? Großes Tennis, wa!) landen unsere drei sympathischen und waffenstarrenden Tafel-Ritter auch schon im kambodschanischen Urwald, der sich jetzt so rein botanisch nicht wirklich von Li Changs angeblich floridanischem Privatpark unterscheidet. Sugar bekräftigt sein Misstrauen hinsichtlich Tao: „Der Malayi-Bubi muss weg!“ (Ich denke, der Kerl ist einheimisch und damit Kambodschaner?“, weil: Sugar findet ihn „seltsam“. Mark weist darauf hin, dass man Tao wegen seiner unschlagbaren Ortskenntnisse dringend benötige (stellt sich die Frage: wozu werden eigentlich Mark und Sugar gebraucht? Im Zweifelsfall sollte ein Asiate, der NICHT mit zwei schwerbewaffneten Amis rumhängt, im Kambodscha zu Zeiten der Khmer-Herrschaft doch weniger auffallen…). Die Herren spazieren ein paar Meter im Grünen und schlagen dann ihr Lager auf. Mark hält die Gegend für ziemlich beschissen, dennoch passiert in der Nacht – gar nix. Am nächsten Morgen wird der Wache pennende Mark von einem Geräusch geweckt, beschließt, dem auf den Grund zu gehen, findet aber nur einen primitiven false scare seitens Sugars, der ihm mitteilt, dass, was immer Mark auch geweckt habe, „nur ein Tier“ gewesen sein (tss, Rammstein-Songs zitieren, was fällt denen ein?). Das war jetzt auch wirklich ungeheuer aufregend, spannend undsoweiter. Gähn.

Ein Haufen Rote-Khmer-Soldaten (oder vietnamesische Besatzer. Kenn ich mich mit deren Uniformen auf?) patrouilliert die Schotterstraße auf zwei Jeeps. Sugar, Mark und Tao verstecken sich heldenmütig im Gebüsch. Verdammt, das wird ja immer spannender. Womit man alles Zeit totschlagen kann… ein Fluß wird erreicht. Ein ersichtlich schwer kapitalistisch orientierter Bootskapitän knöpft reisewilligen Passagieren horrende Geldsummen für eine Mitnahme ab. Aus unerfindlichen Gründen verhandelt Tao alleine mit dem Kapitän (und beklagt sich über dessen Halsabschneidermentalität. Pffz, Tao, ist doch nicht so, als ob das dein Geld wäre) und winkt dann die MG-und-Patronengurt-behängten Amis zu sich (fällt auch ü-ber-haupt nicht auf, dass die irgendwie nicht ganz hierher passen. Als Mitpassagier würde ich prophylaktisch aussteigen, gibt sicher nur Ärger mit den Jungs und ihrer Artillerie). Sugar hat irgendwie im Urin, dass der Kapitän nicht koscher ist. Während der Soundtrack versucht, epische Stimmung zu erzeugen und drei Anlegestellen weiter die anderen Passagiere das Boot verlassen, stelle ich fest, dass jetzt langsam, aber mehr als nur sicher, verdammt noch mal was passieren könnte. Bis jetzt ist dieser Film ähnlich aufregend wie der Jahresbericht der schwullesbischen Satanisten-Organisation der US-Republikaner (aber der wäre wenigstens kürzer). Mark geriert sich zunehmend nervös, was Sugar zum Anlass nimmt, die einzigen fünfzehn Sekunden character time, die der Film uns bieten wird (danke dafür) zu präsentieren und seinen Kollegen zu fragen, warum der nach Kriegsende nicht ein normales Leben mit Weib, Kind und Haus-mit-Garten aufgenommen habe. „Bist du eigentlich schon als Arschloch auf die Welt gekommen?“, bescheidet Mark ihn mit der angemessen liebenswerten Antwort. Mir ist langweilig, sterbenslangweilig, scheißelangweilig, dummdidumm…

Egal, mich bezahlt hier keiner, um Ärzte-Songs vor mich hin zu summen (hm, genau gesagt, bezahlt mich eigentlich niemand für gar nix…), außerdem passiert jetzt endlich was. An ihrem Bestimmungsort, sprich einem Stück Ufer, das sich in nichts von irgendeinem anderen Stück Ufer unterscheidet und wahrscheinlich in real life maximal 20 Meter von der „Einstiegsstelle“ entfernt befindet, kucken die verdutzten Yankees erstens in unfreundliche Gesichter und zweitens in auf sie gerichtete Knarrenläufe. Die Khmer-Armee (oder welche auc immer) hat unsere Helden erwartet und nimmt sie unbürokratisch unter Feuer. „Ergebt euch“, fordert der Oberkommunist. „Wohl blöd, du Sackgesicht“, lässt Mark durch die Blume durchblicken, dass er an Friedensverhandlungen nicht interessiert ist. Auch Sugar ist schlagfertig, ihn bittet man freundlichst (und unterstrichen durch ein paar MG-Salven), doch mit erhobenen Händen aus der Deckung hervorzutreten. „Leck mich“, bescheidet auch Sugar derartiges Ansinnen höflich abschlägig. Jetzt werden die Vietkhmer oder Khmercong unleidlich. Die Amis sollen sich jetzt gefäligst ergeben, und das pronto. Aus relativ unerfindlichen Gründen werden die beiden Söldner dadurch überzeugt, dass sich Tao (warum komm ich eigentlich erst jetzt auf die Idee, „Tao-Tao“-Knuddelpanda-Gags auf seine Kosten zu machen) als lausiger Verräter entpuppt und sich an die Spitze der uniformierten Streitkräfte stellt.

Der Kommandant lässt die beiden Amerikaner am nächsten Baum aufhängen, bedauerlicherweise nicht am Hals, sondern nur an den Händen, da er ein paar Fragen zu stellen wünscht, schließlich kann diese kampfstarke 2-Mann-Streitmacht nur von der amerikanischen Regierung gesandt sein, um hier Randale zu machen (die sehen zu viele Rambo-Filme da drüben). Ich könnte ja jetzt dumm fragen, warum Herr Kommandant sich nicht an Tao-Tao wendet, der sich ja als kooperativ erwiesen hat und theoretisch sowieso besser Bescheid weiß als Mark und Sugar zusammengenommen, aber vielleicht haben die Soldaten heute auch nur noch keine Freiübungen machen können und brauchen Bewegungstherapie in Form von Gefangene-verkloppen. Den harten Söldnerhund von Welt machen ein paar saftige Schläge in die Magengrube natürlich nicht redseliger (und Sugars Auskunft, dass man nur zum „Briefmarken kaufen“ hier sei, findet der Commandante nicht wirklich überzeugend). Da überrascht Tao-Tao (das zieh ich jetzt durch, hehe) uns aufs neue, greift sich seine automatisierte Bleispritze und mäht die versammelte Khmerschaft nieder. Haha, der hat den bösen Verrat nur gespielt. Was ihm das, außer persönlicher Befriedigung, es Mark und Sugar ausgewischt zu haben, nun gebracht hat (niederballern können hätte er die Khmer ja auch schon vorher), bleibt sein Geheimnis und auch Mark sieht die Sache von der eher unspaßigen Seite und unterbreitet den gut gemeinten Vorschlag, Tao vorläufig umzubringen. „Wir brauchen ihn“, erinnert Sugar.

So, jetzt hatten wir knapp fünf Minuten Spaß, Gewalt und gute Laune, ich geh doch mal fast davon aus, dass wir jetzt erst mal beruhigt ´n Bier holen (oder wegbringen, je nach Blasenstatus), ein paar Überweisungen ausfüllen, den Wagen waschen oder unsere Memoiren schreiben können, wenn sich in den nächsten 20 Minuten was wirklich plotrelevantes (oder aktionsgeladenes) tun sollte, würde mich das doch solide überraschen. Nun, zunächst mal krauchen die Herrschaften wieder durch den Dschungel und der Kameramann beweist, dass er schon mal was von Handkamera-POV gehört hat. Aber nicht alles, wovon man mal gehört hat, sollte man imitieren, vor allem, wenn das, was ich aus dieser Perspektive filmen kann, unwesentlich unspannender ist als ein Besuch im Botanischen Garten Ihres Vertrauens.

Die Reisegruppe wird ersichtlich von den kambodschanischen Streitkräften gesucht (kann ich denen nach dem kleinen Massaker am Ufer nicht verdenken), wofür die Armee sich theoretisch eines Hubschraubers bedienen würde. Praktisch kann eine Fabrizio-de-Angelis-Produktion sich aber weder einen in Armeefarben lackierten Hubschrauber mieten noch irgendwoher passende Stock-Footage klauen. Um also, hüstel, geschickt zu kaschieren, dass der böse Armeeluftquirl kein anderes Gerät ist als der neutral-weiß lackierte Hubbi, der schon unsere Kämpen ins Einsatzgebiet gebracht hat, wird er nur aus Bodenperspektive durch die fast geschlossene Baumkronendecke des Urwalds „gezeigt“ (man kann´s aber trotzdem erkennen).

Des weiteren lernen wir, dass auch die kambodschanische Armee die typischen italienischen Zombie-Filme gesehen und gelernt hat, dass es sich lohnt, einfach mal auf Verdacht Soldaten auf Palmen und in Erdlöcher irgendwo im Dschungel zu jagen, falls da irgendwann mal ein böser amerikanischer Söldnerfeind vorbeilaufen sollte. Sugar und seine mehr oder weniger Getreuen werden von solchen sich plötzlich aus allen Dschungellöchern materialisierenden Asiaten angegriffen, entsorgen ebenjene aber relativ unproblematisch durch Bleiverteilung. „Das war verdammt knapp“, behauptet Mark ohne rot zu werden nach der ungefähr fünfzehnsekündigen „Actionsequenz“ (die darin besteht, dass Mark, Sugar und Tao ohne Deckung herumstehen, wild um sich ballern und natürlich alles treffen, was sich an Feinden im Dschungel bewegt, während letztere den Möbelwagen usw., aber das kennt ihr ja) und tritt damit eine grandiose Gemme los, die mit Fug und Recht nur als Immortal Dialogue TM klassifiziert werden kann und damit lückenlose Aufführung hier rechtfertigt):

Sugar: In der Tankstelle wär das nicht passiert.

Mark: Gemüseladen wär besser.

Sugar: Da muss man aber rechnen können.

Mark: Was dir schwer fallen dürfte.

An dieser Stelle tiltet nicht nur Sugar mit einem leicht konfusen Gesichtsausdruck aus (Hallo, IKEA? Verdoppelt meine letzte Tischplattenbestellung!). Also weiter durch den Dschungel. Tao-Tao wirft sich in große Dramatikerpose, als wollte er mindestens Hamlets Faust (oder umgekehrt) rezitieren: „Hier ist die Grenze zur Hölle, aus der niemand zurückkehrt!“ Bibber, ich bin doch schon shitless gescared…

Und wirklich, gar unheimlich ist´s in diesem Stück „Urwald“ (naja, wie halt Urwälder in italienischen Güllefilmen so aussehen), vor allen Dingen still! Das fällt sogar Sugar auf, nicht mal ein Vogel zwischert eine liebliche Melodei. Liegt daran, doziert Höllen-Experte Tao-Tao, dass hier „alles tot“ ist. Stellt sich dann die Frage, wie das ohne Bienen mit den Blüten funktionieren soll, aber egal. Mitten in der schönsten Hölle entspringt ein Fluss, und dem mögen unsere Helden gerne folgen. Geht auch problemlos, weil praktischerweise ein Kahn am Ufer herumsteht. Darin liegt zwar ein in ein weißes Cape (wäre mir nicht aufgefallen, wenn nicht einer der Gesellen später noch mal drauf zurückkommen würde) gehülltes Anatomie-Skelett aus´m Mediziner-Großhandel (uaah! Schockeffekt!“), aber wenn es Sugar nicht erschüttert (Sein Kommentar: „Mir egal. Räum weg den Klappermann.“), warum sollte es mich aufregen?

Also dann, auf zur fröhlichen Flusspartie. Die Landschaft kommt mir verdächtig bekannt vor. Kann es sein, dass normalerweise in Fabrizio-de-Angelis-Filmen hier ein Killerkrokodil rumschwimmt? Naja, länger als ´ne Drehpause dort kann ja die Herstellung dieses Filmes nicht gekostet haben, hier haben wir ja nicht mal irgendwelche Tricks oder Effekte… In geradezu enervierender Langsamkeit paddeln unsere, ähm, Freunde den Fluss entlang (d.h. Sugar lässt Mark und Tao-Tao paddeln, er selbst hängt den Anführer raus und macht einen auf gemütlich ausruhen. Andererseits wundert mich angesichts der bereits dargelegten Sympathie, die die Amis für Tao empfinden, dass sie ihn die Paddelarbeit nicht ganz alleine erledigen lassen). MANN! Ich dachte, Ihr hab´s EILIG! Das geht SCHNELLER! Argh! (Vor allem, wenn man dabei zukucken muss…).

Ah, das steht ein Kalki am Ufer (für Nicht-Stammleser: Kalki ist meine liebevolle Bezeichnung für weißgepinselte Eingeborene in italienischen Nixblickerfilmen, meistens deckungsgleich für Kannibalen verwendbar). Der macht auch Sugar neugierig, entpuppt sich aber bei näherer Betrachtung nur als Totem o.ä. mit einer weißen Gummimaske. Diese ergreifende Entdeckung veranlasst Sugar zu der scharfsinnigen Beobachtung, dass es sich um eine „verdammte Scheißgegend“ handele, was Tao-Tao (wenn´s nervt, Bescheid sagen, dann mach ich damit weiter, hehe) nicht wundert, da es sich ab hier um das „Territorium der Mönche“ handelt (welche Mönche? Ah, die bewußte Sekte sind also Mönche. Okay, okay, muss man ja nur wissen, ist ja nicht immer das selbe). Woher er das weiß? „Steht auf dem Stein“, grinst Tao. D.h. man ist also quasi am Ziel, in der Gegend der supergeheimen Sekte, die schwarze Magie praktiziere (ich ahne übles), allgemein recht unleidlich aufgelegt sei und ihren Tempel schlappe zwei Tagesmärsche von hier aufgestellt habe (was unsere Helden übrigens nicht daran hindert, dort am NÄCHSTEN Tag aufzuschlagen). Jetzt muss man da nur noch hinschlappen und die Tafel holen, kann ja eigentlich kein großes Problem darstellen (ich fürchte allerdings, dass der Film gerade mal erst halb um ist). Aber da ein höchst lebendiger Kalki in den Büschen hockt und Augen und Ohren offen hält, wird das wohl nicht gar so einfach werden.

Nach ein bissl mehr Jungle-POV (die auch nicht besser wird, vor allem, weil unklar ist, ob das nun POV unserer Helden oder des/der Kalkis ist) erinnert sich Großmeister Fabrizio de Angelis, dass von Zombie Holocaust (oder einem beliebigen der von ihm produzierten Vietnam-Filmchen) noch ein paar der typischen brutalen und bevorzugt mit spitzen Pfählen ausgestatteten Fallensysteme übrig sind und baut diese an Ort und Stelle ein. Sugar bemerkt die Tripwires und auch, dass sein Kumpel Mark (für einen Elite-Söldner ein ziemlicher Schnarchpansen, was die Entdeckung von Fallensystemen angeht) schon auf einem solchen Stolperdraht draufsteht. Sobald der Fuss die Schnur verlässt, dürfte gar teuflisches passieren. Sugar rettet seinen Kumpel, indem er ihn beherzt schubst (ich möchte mal behaupten, Mark hätte sich aus dieser Bredouille durch einen simplen Sprung nach hinten oder zur Seite selbst retten können, aber vielleicht wollte Sugar endlich mal was tun, was seine Rolle als offizieller Held dieses Streifens rechtfertigt), so dass die bestialische Spitzpfahlfalle, die sich aus dem Baumwipfel schraubt, ins Leere geht.

Ein Stück weiter bemerkt Sugar eine verdächtige Gestalt im Gebüsch und entleert, sicher ist sicher, das ein oder andere Magazin seiner Knarre in deren Richtung. Jawoll, shoot first, ask questions gar net, gute, wertkonservative Einstellung. Doch es findet sich keine Leiche, der man keine Fragen stellen könnte. „Hast du getroffen?“, dummfragt Mark, „keine Ahnung“, bemerkt Sugar. Es ist an Tao-Tao, die beiden debilen Nasenbären darauf hinzuweisen, dass der Urwaldboden mit Blutspuren übersät ist (naja, viel gab das Budget dahingehend auch nicht her). Sugar entscheidet, dass man dem vergossenen Lebenssaft folgt. Der Getroffene, selbstverständlich der Kalki, wird auch aufgetrieben. Sich des Vorbilds seines Kumpels Sugar erinnernd, ballert Mark einen Schwung blaue Bohnen auf den Kalki. Sugar scheißt Mark an, warum er denn das wieder getan habe (typisch, was die Vorgesetzten dürfen, können sich die Untergebenen noch lang nicht erlauben), ist aber eh egal, da sich der Kalki als unkillbar entpuppt, mühelos wieder aufrappelt und sich nach ein paar weiteren Bleiattacken in einem Silvester-Standfeuerwerk explosionsartig auflöst (wow, das sind wieder diese hyperrealistischen Spezialeffekte, die einem ungelogen die Schuhe ausziehen). Mark und Sugar machen dumme Gesichter, ein Kalki im Gebüsch beobachtet (ein anderer? Der gleiche? Beats me). Mark, der no-nonsense-Guy, stellt sich auf den Standpunkt, das alles sei iene optische Täuschung gewesen (äääh, ja. Und mit der Auffassungsgabe hast du jahrelang Krieg und Söldnerspielen überlebt?). Tao-Tao spielt die „hier-ist-alles-möglich“-Karte, Mark nölt weiter von Tricks und Taschenspielereien, Sugar drängelt auf den Weitermarsch.

Jetzt geht´s hier aber wirklich ab mit Plot-Development im Minutentakt (gähn) – man stößt auf eine Prozession der Kalkis, die ein in einen weißen Umhang gehülltes Mädel mit sich rumschleppen (Stichwort „weißer Umgang“, gelle). Die Kalkis sind also in der Tat die Mönche, wie Tao-Tao bestätigt. Unsere Heldenposse folgt der Prozession in eine Höhle (und nicht zum ersten Mal fällt mir auf, dass dieser Film der Joe D´Amato-Schule des Filmemachens folgt: Kamera ist statisch und wartet ab, bis alle Beteiligten an der Szene durchs Bild gelaufen sind, nein, auch dauert jede Einstellung mindestens dreimal so lange als es sein müsste). In der Grotte ist zunächst mal niemand zu sehen, aber creepy und weird ist´s auch so (zumindest wollen Sugar und Mark und das so verkaufen). Relativ sinnloserweise sehen wir plötzlich einen, öhm, stimmungsvollen (also das, was Fulci z.B. für Stimmung hält) shot einer ominösen Gestalt in einem Kleid oder Umgang, nebelumwabert und von hinten beleuchtet, man kann also nicht erkennen, wer oder was diese Erscheinung darstellen soll. Unsere Helden sehen sie auch nicht, das ist offenbar an einem völlig anderen Ort. Egal, macht vielleicht noch mal Sinn, vermutlich aber eher nicht.

Sugar findet eine Treppe nach weiter unten und hört geheimnisvolles Gemurmel. „Die Stimmen der Toten“, doziert der aberglaubenssichere Tao-Tao, und die kämen geradewegs vom Erdmittelpunkt. Ja, der ist auch auf völlig rationaler Ebene, der Kerl. „Klingt mehr nach verstopftem Klo“, äußert sich Sugar pietät- und respektlos und macht sich auf den Weg nach Unten (gratitious Knorkator-Reference). Dort finden unsere Helden: a) einen unterirdischen Fluss, b) die Truppe Kalkleisten nebst ihrem Jungfrauenopfer (denn wozu sonst schleppt ´ne Horde Kalkis ein junges Girl durch den Urwald und c), ein quadratisch-praktisches Boot, mit dem b) über a) zu setzen gedenken. Der Doc wunderte sich zunächst über die eher unkonvetionelle Bauart des Nachens, aber, okay, ich geb´s zu, ich hab mich geirrt, das Ding ist kein Boot, sondern eine altmodische Fähre von der Sorte, die (wie in Strangler of the Swamp) mittels eines Seils über das zu überquerende Gewässer gezerrt wird, die Form ist da also eher zu vernachlässigen (obwohl mir aus simplen physikalischen Wasserverdrängungsgründen eine eher „bootigere“ Form dennoch praktikabler erscheinen täte. Aber was wissen die Kalkis schon?). Kaum sind die Kalkis auf der anderen Seite (die sind auch wirklich dusslig, ´ne Wegfahrsperre oder wenigstens ´ne Alarmanlage wäre schick) ziehen sich Sugar und Co. die Fähre zurück auf ihre Seite, entern das Vehikel und kreuzen ans andere Ufer (rein geographisch, newa). Auf der anderen Seite des Flusses ist zwar von einem Tempel immer noch nichts zu sehen, aber die scheinbar der Tourismusförderung nahestehenden Kalkis haben hilfreicherweise Fackeln und Kerzen aufgestellt, damit ihre Verfolger den Weg auch ja finden.

Endlich findet sich der „Tempel“ (die Azteken, Ägypter und die Angkor-Wat-Kultur muss sich nicht um Konkurrenz sorgen – der Tempel sieht auch nicht anders aus als eine gewöhnliche Höhle), wo der Chef der Kalkleisten schon alle Vorkehrungen trifft, um das bedauernswerte Damenopfer mit dem üblichen sacrificial dagger zu entleiben. Sugar setzt Prioritäten: „Das Mädchen ist mir egal, ich will die Tafel!“ So, jetzt müsste man nur noch wissen, wo die Tafe—- AARRGH! Was is´n DAS??? Geistesgegenwärtig auf die Pause-Taste klopp, das muss ich erst mal aufschreiben. Also, diese Gestalt, die sich da auf den Bildschirm schiebt und offenbar sowas wie der Oberhohemuftipriester der Sekte ist (und auch die vorhin mit dem schicken Backlighting schon mal angekündigte Type) ist offenbar eine Sparausgabe dese Weihnachtsmanns, bei dem´s zwar noch für´n roten Mantel und weiße Haare und Bart, aber nicht mehr für´n Kissen zum Bauchausstopfen gereicht hat und der sich statt dessen eine Mümmelgreis-Faschingsmaske für ein Butterbrot aus dem Ein-Euro-Paradies gekauft hat. Das ist ungelogen kein Special-FX-Make-up, das ist einfach eine beliebige Halloween-old-age-vermutlich-noch-nicht-mal-Latex-sondern-einfach-Gummi-Maske, die man dem bedauernswerten Schauspieler über die Visage gezogen hat. Ganz. Grosses. Tennis. Sach ma, Fabrizio, ist dir sowas eigentlich nicht peinlich??? (Ja, ich weiß, Fabby, du hast Karate Rock gedreht…).

Dieser Santa-Claus-Aushilfs-Priestertrottel macht ein paar fingerwedelnde magische Handbewegungen und bringt damit (boaaaah) die Tafel, die bislang weitgehend unbeachtet in einer Art in die Felswand geklopften Mini-Alkoven herumstand und ungefähr die Ausmaße der Taschenausgabe des Quelle-Katalogs hat, zum Leuchte (bewerkstelligt durch die souveräne FX-Technologie, so eine gelb flackernde Glühbirnenfunzel in eine trübe Glas-Kristall-Ausgabe der „Tafel“ zu stecken). Als nun Opas Kalkleistenchefprediger zur Opferung schreitet, sieht sich die Heldentruppe doch zum Eingreifen genötigt und ballert alles nieder, was nicht niet- und nagelfest ist. Sugar killt den opferwütigen Dolchträger, der Faschingsmaskenträger streckt diabolisch seine fiesen Griffel aus und murmelt offenbar ein paar lautlose Zauberformeln hinter seiner Gummivisage und löst sich, da dies alles Sugar nicht wesentlich beeindruckt, in Luft auf (per simpler Ausblendung, bei dem hat´s also nicht mal mehr für ´nen Feuerwerkskörper gereicht). Tao-Tao stellt fest, dass die Kalkis „durch die Tafel geschützt“ werden und daher nicht sterben, was Sugar wurscht ist: „Ist mir scheißegal, Hauptsache, die Munition reicht!“ (Eh, Äh. Ja, sicher. Wenn die Deppen nicht STERBEN, hast du ein ernsthaftes Problem, Alter!). Tao greift sich daraufhin die Tafel, während noch mal kurz der Opagreis eingeblendet wird (wieder in dem stimmungsvollen Backlight). Mark schlägt vor, dass er die Tafel tragen soll, zu allgemeiner Überraschung, insbesondere meiner, willigt Tao-Tao ein (eh, wie war das mit dem „nur Tao darf die Tafel berühren, weil sie ist heilig“? Ich glaub, ich muss mal ein ernstes Wort mit Li Chang reden, was seine Untergebenen angeht).

Noch gibt sich Opa Mümmelgreis nicht geschlagen, ein paar seiner patentiert mystischen Fingerbewegungen und schon hat er seine Geheimwaffen herbeigerufen. Diese bestehen aus:

1.Einem offensichtlich rein „projizierten“ Feuer

2.Drei überdimensionalen halbtransparenten Geister-Visagen, die nicht mal einem behütet aufgewachsenen Dreijährigen auf in der Kirmesgeisterbahn einen Angstschauer über den Rücken laufen lassen und die darüber hinaus exakt GAR NICHTS tun, außer in 2 Meter Höhe rumzsuchweben und grimmig zu kucken.

Wider Erwarten machten sich die Tafeldiebe ob dieser gar spukigen Erscheinungen nun nicht permanent in den Schlüpfer (übrigens haben sie das Mädchen nun doch mitgenommen, hat der olle Sugar wohl seine Hormone wiedergefunden), sondern finden irgendwo ´nen zweiten Ausgang (der erste mit der Fähre ist leider unpassierbar, weil die schuftigen Kalkis tatsächlich das Boot versteckt haben) und stehen wieder im Dschungel. Yowsa, da hat´s der Schwarzmagier unseren Helden aber mächtig gezeigt… Während Tao über Funk den Abholungs-Helikopter bestellt, räsonniert Sugar gar philosophisch über die Unterschiede zwischen den Kalkis im Tempel und dem Kalki, der ihnen vorher im Dschungel begegnet war. Letzterer sei ja trotz diverser Schüsse auf ihn nicht gestorben, die Tempelkalkleisten allerdings hätten allerdings, wie sich´s gehört, den Abschied eingereicht (äh, das hat sich vorhin anders angehört und ist wenn, dann überhaupt dadurch „logisch“ zu erklären, dass auch Dschungel-Kalki vorhin noch unter dem Schutz der Tafel stand und daher unkaputtbar war).

Vergeßt meine logische Erklärung, das Schnucki, das als Asiatin selbstverständlich auf den Namen My Lai hört (es gibt keinen anderen asiatischen Frauennamen außer My Lai, jeglicher gegenteiliger Beweis ist statistischer Abfall und kann ignoriert wreden), hat eine eher mystifizierte am Start – die im Tempel seien gestorben, weil sie Menschen wären, dito im Umkehrschluss sei der Dschungelkalker eben KEIN Mensch (d.h. die Bewohner der nächsten Dschungelcamp-Ausgabe können sich sicher fühlen – wer´s dahin geschafft hat, hat bereits wissenschaftlich nachgewiesen, kein Mensch zu sein und ist daher unkillbar), sondern existiere nicht real, mithin nur also in der Einbildung derjenigen, die ihn gesehen haben (von mir aus). Im übrigen würden die Mönche (also die Kalkis) unsere Helden gar sicherlich verfolgen, weil die Tafel Quelle ihrer Energien, Macht und Unsterblichkeit sei, und das will man sich ja nicht so ohne weiteres nehmen lassen. „Glaubst du wirklich an den Quatsch?“, fragt Sugar charmant. „Natürlich“, entgegnet My Lai in dem Tonfall, in dem man einem Fünfjährigen erklärt, das Dinge herunterfallen, wenn man sie loslässt, „das sind alte chinesische Traditionen!“ (Hm, erst mal – die Chinesen glauben an viel übernatürlichen Mumpitz, aber das trau ich nicht mal denen zu, und überhaupt: CHINESISCH? Wir sind in Kambodscha! Täusch ich mich, ober haben sich die Chinesen da eher selten bis nie rumgetrieben?). „Ich mag diese schwarze Magie nicht“, führt sie fort, „aber ich kann sie auch nicht verleugnen“. Tja, Baby, so ist das nun mal im Reich der Zauberei. Sugar möchte nun wissen, warum die Kalkmönche sie entführt haben. „Sie wollten mich opfern“, erklärt My Lai (ach? ACH? ACH??? Das hätte ich NIE vermutet).

Tao ist es gelungen, den Abholkopter für den nächsten Morgen zu engagieren. Damit´s unseren Recken nicht langweilig wird, schraubt sich eine Fuhre Kalkmönche aus dem Urwaldboden, d.h. es darf wieder fleissig geballert werden, wobei wir an dieser Stelle mal ausführlich festhalten wollen, dass es selbstverständlich nicht für auch nur das kleinste Blutpäckchen gereicht hat, ja selbst Einschusslöcher konnte sich die Produktion nur für hervorragende Statisten (genauer gesagt: für einen) leisten, die restlichen (und das sind nicht wenige) müssen einfach so umfallen und tot sein. Dieser Angriff ist mal wieder so spannend und dynamisch, dass selbst Sugar zu dem Schluss kommt: „Das war zu einfach!“ (Andererseits – was erwartest du von einer Bande antiker Asiatenmönche? ´nen thermonuklearen Sprengkopf?). „Wir sollten nicht denken, wir sollten verschwinden“, macht sich Mark nach längerer Zeit mal wieder dramaturgisch wertvoll bemerkbar, aber sein Scheffe ist mächtig im Grübeln begriffen und malt sich gerade aus, dass dieser halbherzige Mönchsangriff nur ein schändliches Ablenkungsmanöver für einen größeren geplanten Hinterhalt sei und man deshalb sicherheitshalber eine andere Route zum Fluss, wo der Chopper landen wird, nehmen solle.

Man schlägt das Nachtlager auf und My Lai plagt ein Hungergefühl. Sugar reicht ihr aus diesem kühnen Grunde ein Rohr (nicht SEIN Rohr, wenn Ihr versteht, was ich meine, äh), an dem sie herumlutschen kann (äh, äh, äh, ich sag jetzt nix weiter, ich werd´ ja eh wieder missverstanden. Und nein, jetzt mal ganz Flachs beiseite, ich hab keine Ahnung, was das für ein Rohr ist und welchen Nährwert es aufweist, aber laut My Lai soll´s richtig lecker schmecken). „Wir müssen heute nacht extrem vorsichtig sein“, warnt Sugar, aber völlig umsonst, weil der Produktion die technischen Mittel für eine Nachtszene fehlen und deshalb die Dunkelheit völlig ereignislos vorüberzieht.

Angesichts der Bildqualität der DVD ist es aber eh viel besser, wenn das wenige, das sich tut, sich bei Tag abspielt. Und da ist er schon, der nächste Morgen. Sugar wittert mit seinem feinen Söldnernäschen einen Hinterhalt der Kalkleisten und hat völlig Recht damit. Das übliche „Wir ballern – Ihr fallt tot um“ schließt sich an (es * WIRD * langweilig), mit dem leichten Unterschied, dass Mark offenbar von ein paar Kalkis persönlich angefallen wird, da als Träger des verlorenen Schatzes (haha) ausgemacht, die Tafel aber an Tao weiterreichen kann. Für ein-zwei Sekunden habe ich die verwegene Hoffnung, dass vielleicht wenigstens EIN Splattereffekt zur Ehrenrettung des Films käme, alldieweil die Kalkis ein paar Steinbeile schwingen, aber nixe… alle Heldengenträger entkommen dem Angriff ohne einen Kratzer, die Mönche sind auf dem Weg ins Nirvana.

So wird also unversehrt das Flussufer erreicht und schon landet der Hubschrapp. Die böse Überraschung für die Yankees folgt aber stehenden Fusses. Ersten greifen die Kalkis erneut an (die müssen ein nahezu unlimitiertes Kontingent an Cannon Fodder haben. Verdammt viele Ex-Unsterbliche, die da rumlaufen), die zwar problemlos niedergemäht werden, aber Tao-Tao entpuppt sich doch noch als fieser Bengel, setzt sich ein fieses Grinsen auf und pumpt ein gerüttelt Maß an Patronen in Richtung Mark/Sugar/My Lai, bevor er sich in den Heli schwingt, den Yankees ´ne lange Nase dreht und mitsamt der Tafel vom Hof reitet. „Wir Idioten“, stellt Mark zutreffend fest, haben sich aufs Kreuz legen lassen. Und sonderlich schwer war´s auch nich. „Nicht unbedingt“, behauptet Sugar in völliger Verkennung der Sachlage, ohne seiner These irgendwelche beweiskräftige Fakten zur Unterfütterung beizugeben. Zwar muss sich Mark noch einen leichten Tadel anhören, dass er Tao die Tafel gegebe habe (sah nicht so aus, als hätte er zum damaligen Zeitpunkt große Alternativen gehabt), aber ansonsten nimmt Sugar die Sache eher gelassen. Und davon, Li Chang aufhalten zu wollen, wie My Lai plötzlich bestens informiert herausplatzt, weil der ansonsten mit der magischen Tafel allerhand fiesen Schabernack treiben, z.B. die Weltherrschaft anstreben würde, mag er nicht so viel wissen, fragt sich allerdings, woher My Lai überhaupt von Li Chang weiß (wobei mich noch mehr interessieren würde, warum sie JETZT damit rausrückt, wo Tafel und Li-Chang-Scherge über alle Berge sind. VORHER hätte man da noch was drehen können). Das ist, erfahren wir, ihr Job als Nachkömmin einer alten tibetanischen Mönchs-Familie, die sich unbescheiden „Wächter des himmlischen Friedens“ (aha, die Namenspatronen des Platzes in Peking) nennen. Nur ein solcher könne die Tafel lesen (hm, Weihnachtszausel und Li Chang scheinen damit kein Problem zu haben) und sie ggf. vernichten (wie immer hätten sich die alten weisen Wächter viel Ärger ersparen können, wenn sie ihr Bewachungsobjekt schon vor zigtausend Jahren zu Klump gehauen hätten. Irgendwelchen POSITIVEN Zweck scheint die Tafel ja nicht zu haben und wenn das Ding im Eimer wäre, täten alle Bösmänner in die Röhre kucken). Selbstverständlich ist My Lai auch die letzte ihrer Art und wenn sie ins Gras beißt, sieht´s schlecht aus für die Welt, wie wir sie kennen. Mark hält den ganzen Vortrag für gequirlte Jauche, Sugar findet´s nur lustig (wenigstens einer).

Naja, ist ja auch völlig egal, vom kambodschanischen Dschungel aus kann man eh nix unternehmen, man muss erst mal weg von hier. Dafür bietet sich ein arglos vorbeirollender Lkw an (aha, jetzt ist da also ´ne Straße direkt nebenan). „Ich halt ihn an“, bietet sich My Lai an und lässt ihre weiblichen Reize spielen (pffz, sie entblösst ungefähr fünfzehn Quadratzentimeter Haut an Hals und Schulter, und das bringt die Lkw-Besatzung selbstverständlich so ins Sabbern, dass sie in die Eisen latschen). Wenig später haben Sugar und Mark die leichtsinnigen und libidogesteuerten Soldaten ausgeschaltet. Das im Handschuhfach befindliche Kartenmaterial nutzt Mark herzlich wenig, alldieweil er der vietnamesischen Schrift nicht mächtig ist (jaja, Fernostexperte). My Lai ist als tibetanische Magiemönchin natürlich auch fremdsprachenkompetent und identifiziert ein naheliegendes Militärlager, was Mark rätselhafterweise für „perfekt“ hält (ich würd mich ja an ihrer Stelle von Militärlagern weiträumig fernhalten, aber ich bin auch kein Söldner. Vielleicht juckt ihm nur der Triggerfinger, weil er schon seit fünf Minuten niemanden mehr erschießen durfte).

Das „Militärlager“ scheint auf den ersten, zweiten und jeden weiteren Blick aus einem auf einem Gleis vor sich hin modernden Zug zu bestehen, auf und um den herum ein paar Vietnamesen (werden das wohl sein) herumstaksen. Obwohl sich mir immer noch nicht wirklich erschließt, was unsere Helden da wollen, blasen sie zur Attacke. Im Weg steht aber eine Straßensperre (der sehr beeindruckenden Art. Zwei Jeeps und fünf Soldaten). „Wir machen´s wie damals in Laos“, rülpst Sugar. Über diesen diabolischen Plan rätselt man in Laos vermutlich heute noch, er besteht darin, dass My Lai und Mark absteigen und sich heimlich, still und leise unter den Zug schleichen (nicht, dass da irgendwelche Wachtposten, Zäune o.ä. wesentliche Hindernisse darstellen würden), während Sugar kamikazemässig mit dem Laster durch die Straßensperre bricht. Sophisticated.

Naja, wurscht, die ganze Szene spielt sich ja nur ab, weil wir „endlich“ wieder eine großformatige Actionszene brauchen, in der die Gegner auch zurückschießen. Mark führt sein Kampfmesser killender Verwendung zu, Sugar wirft mit Handgranaten um sich, es wird geballert und gemeuchelt (das Gemeuchelt-werden übernehmen natürlich exklusiv die Vietnamesen), Mark kuppelt die Lok des geparkten Zugs ab und setzt sie in Gang. Jupp, unsere glorreichen Helden haben offensichtlich vor, mit der geklauten Lok in Sicherheit zu brausen (ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass die Gleise irgendwohin führen, wo Mark und Sugar hochwillkommen wären [z.B. Vietnam], aber vielleicht ist das ja auch die Direktbahn nach Mei-ääh-mie). Das ist, äh, ziemlich doof.

Aber offensichtlich erfolgreich, denn schon einen Umschnitt später stehen unsere drei sympathischen Streiter für das Gute, die Gerechtigkeit und alles weitere schon bei Li Chang im Vorgarten und erlegen diverse Bodyguards des alten Chinesen, der wiederum gerade dabei ist, seine neueste Errungenschaft, i.e. die Wundertafel, anzubeten. Jawoll, wir bewegen uns mächtig auf den Showdown zu… Li Chang hört die Ballerei und beamt sich mit Hilfe der Tafel und samt dieser weg. Allgemeines Gekämpfe mit seinen Schergen beginnt, My Lai entdeckt, dass der Chinese offenbar seine Flucht vorbereitet und rennt hinterher und, so wie´s aussieht, direktemang in eine Gewehrkugel. Bätsch. Sugar und Markt kommen zu spät, aber My Lai kann noch was in Sugars aufmerksames Ohr röcheln. Nämlich das Li Chang am Abhauen ist (was gibt´s sonst neues?) und es jetzt Sugars Aufgabe sei, die Tafel zu zerstören. Sugar gibt mit Recht zu bedenken, dass das angeblich nur die Wächter des himmlischen Friedens können und wenn My Lai den Löffel schmeißt, gibt´s von der Sorte ja keine mehr. Glücklicherweise hat My Lai die Qualifikation, unbürokratisch neue Wächter zu ernennen, was sie jetzt auch macht, dazu murmelt sie eine Zauberformel, ringt Sugar das Versprechen ab, die Tafel unbedingt zu zerstören und stirbt vor sich hin (und täusch´ ich mich oder macht Mark einen etwas beleidigten Eindruck, weil er keine Berücksichtigung findet? Übrigens wäre es evtl. auch clever gewesen, Sugar die Zauberformel zu verraten, damit ggf. er neue Wächter anlernen kann. Kütt ja sein, dass er scheitert). Allgemein fasziniert mich, dass tödlich Verwundete immer noch genugend Atem haben, um mehrminütige Monologe von sich zu geben, und My Lai stellt in Punkto „Sterbemonolog, flüssig und ohne Röcheln vorgetragen“ eine Bestmarke auf.

Li Chang mag sich mit einem Boot absetzen, aber nicht mit Mark und Sugar. Die zeigen uns, dass sie irgendwo zwischen Kambodscha und Miami auch die hohe asiatische Kampfkunst erlernt haben (ähempt) und verprügeln ein paar Thugs. Tao fühlt sich zum Eingreifen genötigt und zieht sein Hemd aus. Mit seinen Martial-Arts-Kenntnissen stürzt er sich auf Sugar, der kontert mit altertümlichen Box-Techniken. Runde Zwei ist ein beinharter (waaaah, Ihr glaubt doch nicht etwa, was ich da schreibe?) Kendo-Kampf mit herumliegenden Metallrohren. Sugar bringt genau EINEN Schlag (in Worten: EINEN) auf Taos Solarplexus ab, worauf der sofort Blut spuckt und krepiert. Diese asiatischen Schurken halten erstens nicht mehr viel aus und zweitens sollte er doch, wenn die interne Logik (Logik? In einem Fabrizio-de-Angelis-Meisterwerk??) unter dem Schutz der Tafel stehen, oder nicht? Grübel… Li Chang ist beeindruckt ob Sugars Dedication, ist aber dennoch der Meinung, da ehrenhaft geklaut, rechtmäßiger Besitzer der Tafel und damit auch legitimer zukünftiger Weltdiktator zu sein. Sugar richtet seine Pistole auf ihn (was, ich wiederhole mich, nach der Mythologie des Films völlig sinnlos sein dürfte), aber Li Chang hext ihm die Wumme aus der Hand (genauer: er richtet seinen bösen Blick auf ihn, unterstützt von der gelb blinkenden „Tafel“, und heizt sie damit so auf, dass Sugar die Pfoten qualmen und er das Kanönchen wegwerfen muss). Li Chang hat aber nicht mal Zeit für ein gewinnendes Madman-Lachen, weil Mark ihm völlig unvorbereiterweise die Tafel aus den altersschwachen Gichtgriffeln tritt. Ha, das war der Showdown! Genial, was? Those wacky Italians…

„Böse Menschen finden üblicherweise ein böses Ende“, brummt Sugar (einen solch intellektuell hochwertigen Satz musste ihm sicher sein Ghostwriter stricken) und zerstört die Tafel. Dafür braucht´s nicht mal besondere Special FX oder supergeheime Beschwörungsformeln, sondern, das wenigstens hat My Lai ihm verraten, es reicht, sich auf die Tafel zu konzentrieren. Sugar konzentriert sich sichtlich (er gehört zu den Grobmotorikern, denen man geistige Anstrengungen am Zittern ansieht), die Tafel hört auf zu leuchten, ist nur noch ein ordinärer Steinblock und damit scheinbar vernichtet (hä? Sollte man da nicht wenigstens noch mit´m Hammer draufschlagen oder so?). Li Chang löst sich in eine Pfütze weißlich-kokelnden Goos auf (zuerst dachte ich, der beamt sich einfach weg, aber er ist offenbar tot). Hurra.

Und so können Mark und Sugar sich auf ihrem nagelneuen Kajütkreuzer ´nen faulen Lenz machen (putzig übrigens, wie mitgebrachte Stock Footage vorzugaukeln versucht, der fünftklassige Anlegesteg, an dem der Kutter dockt, wäre ein gigantomanischer Hafen, an dem selbst 200-Meter-Kreuzfahrtpötte ankern) und zwei mittelmäßig attraktive Bikini-Miezen für ´ne kleine Kreuzfahrt einladen. Sugar wäre zwar nicht abgeneigt, in Südamerika bei einem kleinen Guerilla-Krieg mitzumischen, aber Mark weist darauf hin, dass sich das doch etas mit der Rolle eines himmlischen Friedenswächters beißt und es sinnvoller wäre, sich Weibern und Allohol hinzugeben. Mit einem (ungelogenen) „Prosit“ (der Gemütlichkeit?) auf den „himmlischen Frieden“ verabschieden sich unsere Helden in eine strahlende Zukunft…

So, und jetzt preiset meinen Namen, denn sonst setzt es etwas, amen! Tut mir leid für Otto Waalkes, dass ich jetzt schon bei ihm die Gags klaue, aber der Ostfriese macht das ja auch schon seit Jahren nicht anders (ok, wen Ottili demnächst einen Gag von mir bringen will – er darf, ich erlaube es). Die Lobpreisung hab ich mir dadurch verdient, aus einem Film, der mal wieder absolut keinen Plot hat, eine elfseitige Inhaltsangabe zu, eh, was ist das Gegenteil von „destillieren“? Das dann halt…

Es ist ein wunderschöner (ähm) Grützefilm (ja!), den uns Fabrizio de Angelis, das Sparschwein unter den italienischen Filmverbrechern, immer dabei, wenn man zwei Filme zum Preis von Keinem drehen konnte, hier ans Herz legen möchte. Nach Sichtung des Machwerks möchte ich spekulieren, dass das Drehbuch ungefähr drei Seiten umfaßt hat, die hastig heruntergekritzelt wurden, nachdem de Angelis mal Raiders of the Lost Ark gesehen und dabei „hm, das müsste man doch auch billig kopieren können“ gedacht hatte, das Budget ungefähr bei 37.500 Lire anzusiedeln ist und die Drehzeit inklusive Post-Produktion maximal einen Nachmittag betragen haben kann. Es gibt (viele) Amateurfilme, die einen professionelleren Eindruck machen als dieses Werk und das ist selbst für Fabrizio de Angelis eine Kunst, denn obschon dem Genossen sicher nie etwas schwerer fiel, als einen anständigen Film zu drehen und/oder zu produzieren, einen derart dilletantischen Film aus seiner vielgerühmten Schmiede „Fulvia Films“ hab ich, Zombie Holocaust eingerechnet, noch nicht mitansehen dürfen müssen.

Der Film ist un-sag-bar billig. Kann man schon mal daran festmachen, dass von den 90 Minuten Laufzeit ungefähr 85 Minuten in freier Wildbahn, sprich Natur (bzw. einer Höhle) absolviert werden und eigentlich nur die Auftaktszene im Gefängnis, die mit dem Rest des Films nicht wirklich was zu tun hat (trotzdem ungefähr 60 Prozent des Klappentexts belegt) findet streng genommen indoors statt (und ein Studio war das sicher auch nicht). Unaufwendiger kann man einen abendfüllenden Film kaum inszenieren. Die überwältigende Naturkulisse (Ironietags bitte nach eigenem Gutdünken über den ganzen Text verteilen, danke) kommt mir, wie schon gesagt, sehr bekannt vor, dürfte von de Angelis´ Filmteam mehr als einmal heimgesucht worden sein und ist als gefährlicher Dschungel ungefähr so realistisch wie das Tropenhaus des botanischen Gartens mener alten Heimatstadt Erlangen.

Das handwerkliche Niveau des Streifens ist bedenklich – die Kameraführung ist statisch (D´Amato-Schule, wie erwähnt), die gelegentlich eingestreuten POV-Shots so verwackelt, dass ich mich ernstlich frage, warum noch niemand Raiders of the Magic Ivory als direkten Einfluss für Blair Witch Project bezeichnet hat, der Schnitt inspiriert-unbeholfen (grandiose Szenenübergänge, aber hallo)… die „es darf-nix-kosten“-Attitüde bricht in jeder Sekunde durch – obschon die Helden ihre MP-Munition ersichtlich im Großhandel beziehen, da nun wirklich rekordverdächtig geballert wird, stirbt nicht ein einziger Erschossener (und davon gibt´s ungefähr trölfzighundert… Kollege Shumate von Cold Fusion wäre mit dem Bodycount-Mitzählen nicht nachgekokommen) blutig, weil für solche Scherze wie Blutpäckchen keine Lira übrig war, es ist ja schon ein Fest für den FX-Künstler, wenn er ausgesuchten Statisten wenigstens ein Einschußloch in den Kaftan pieksen darf… halt, ich hab gelogen, eine Unze Blut fließt doch, und zwar als Sugar Tao plättet, dem Asiaten ist gestattet, ein wenig Blut zu spucken, nachdem Sugar ihm unimpressiv das Eisenrohr in die Magengrube geschlagen hat. Goregeschmodder sucht der geneigte Splatterhound hier also vergeblich – und das, wo´s wirklich mal ein Film gewesen wäre, den ein wenig selbstzweckhaftes Gesplädda ernstlich weitergeholfen hätte (ich habe übrigens, das sollte ich vielleicht erwähnen, keine Ahnung, ob es sich bei der FSK-16-freigegebenen Version, die hier rumliegt, um eine ungekürzte handelt. Großartige Zensurschnitte fielen mir zumindest nicht auf [der Schnitt ist von Haus aus unbeholfen], auf dem Cover ist auch nichts von wegen „neue“ oder „überarbeitete“ Fassung vermerkt).

Der Film ist, wenn man ihn als seriöser Abenteuerfilmfreund betrachtet, fürchterlich langweilig – liegt zum Großteil natürlich am Script, das ich, wie Ihr als aufmerksame Stammleser sicherlich bemerkt habt, bisher geflissentlich übergangen habe. David Parker jr. könnte bekanntlich keine spannende Geschichte schreiben, wenn Alfred Hitchcock persönlich ihm soufflieren würde, aber das ist sicherlich die nulligste Plotte, mit der er uns je gekommen ist. Zwei Idioten latschen durch den Dschungel und schießen im Fünf-Minuten-Takt irgendwelche anderweitigen Spackos ab, als wär´s ein Bonuslevel von Quake. Die eigentliche mystisch-mythologische Story ist von den klassischen Vorbildern schlecht geklaut, bodenlos dämlich und bei jeder sich bietenden Gelegenheit in sich unlogisch (ich hab oben sicher schon genügend Beispiele geliefert). Die Dialoge sind eine einzige Katastrophe, wobei ich auch nicht endgültig beurteilen möchte, ob die deutschen Synchronautoren versuchten, durch das Einbauen einiger lockerer (und dabei völlig deplazierter) Sprüche zu retten, was nicht mehr zu retten ist (immerhin scheint der streifen noch einigermaßen professionell synchronisiert worden zu sein, da mir einige der Synchronsprecher mächtig bekannt vorkommen). Besondere Highlights habe ich oben ja schon verewigt. Charaktere brauchen wir nicht, uns reichen Schablonen: der brummige Held, sein Sidekick, die Frau, der Schurke, des Schurken rechte Hand. Reicht doch, wer muss mehr wissen?

Aber vermutlich war es Produzent de Angelis völlig klar, dass ein besseres (bzw. überhaupt ein) Drehbuch völlig verschwendet ist, wenn man den Regiejob dem Kollegen Tonino Ricci, zwei oder drei Menschen vielleicht besser bekannt als „Anthony Richmond“ (das ist, zugegeben, eines der unpeinlicheren Italoschmodderfabrikantenpseudonyme, und das Wort „Italoschmoddrefabrikantenpseudonym“ sollte umgehend im Duden aufgenommen wreden), überlässt (natürlich kann man auch den Umkehrschluß ziehen, dass de Angelis mit einem solch miesen Script nicht einen seiner anderen Lohnregisseure wie Luigi Cozzi oder gar sich selbst behelligen wollte). Ricci ist selbst für die Verhältnisse italienischer Dummbrettbohrer ein ziemlich laues Lüftchen – mit schlappen 22 Filmen in 30 Jahren zählt man in bella Italia vermutlich schon zu den Autorenfilmern und nicht zu den Kommerzregisseuren. Am populärsten dürften vermutlich seine beiden Endzeitfilme Rush und Rush II sein, Horrorallessehern ist vielleicht noch sein italo-spanisches Monsterfilmchen Bakterion (aka Panic) mit dem schundgestählten Star-Team David Warbeck/Janet Agren ein Begriff. Bei Raiders erweist sich Ricci als Zeittotschläger vor dem Herrn – wie schon erwähnt, dauert jede Einstellung entsetzlich lange, und auf jeden Fall viel viel länger, als es nötig gewesen wäre. Ich denke, man könnte diesen Film ohne auch nur eine Sekunde Handlung oder Dialog zu verlieren, auf maximal 40 Minuten runterkürzen (und hätte selbstverständlich auch jede einzelne Actionszene im neuen Cut). Wenn nicht gerade wild um sich geschossen wird, ist der Film von einer enervierenden Langsamkeit, schon fast eine meditative botanische Fabel (weil man ja nicht mehr als diverses Dschungelgrünzeug sieht).

Gut, gelegentlich wird die Pfadfinderei durch´s grüne Gemüse ja durch heftige Bleiaustauschaktivitäten unterbrochen. Blutig sind diese, das haben wir ja schon festgestellt nicht, und, naja, inszeniert ist was anderes. Die Helden stehen rum und feuern ihre Platzpatronen aus allen Rohren und die Statisten fallen um wie die Fliegen. Ursache-Wirkung-Prinzip? Hat sich nach bella Italia auch noch nicht rumgesprochen. Liebe Regisseure, lasst es euch hinter die Lauschlappen tätowieren: nicht jede Szene, in der jemand schießt und ein anderer „tot“ umfällt, ist automatisch „Action“. Die Monotonität dieser Ballerszenen führt dazu, dass man nicht, wie eigentlich erwünscht, wie gebannt auf den Bildschirm starrt, sondern sich dazu veranlasst sieht, vielleicht die zwei-drei Minuten, die das Schießen dauert, schnell ´nen Artikel im „Spiegel“ zu lesen oder die Katze mit ein paar Leckerlis zu füttern. Die Ballerszenen sind entsetzlich eintönig und gleichförmig in Szene gesetzt, da gibt´s keine Einfälle, es ist einfach random shooting im Fünf- bis Zehn-Minutentakt.

So, und richtig possierlich wird´s, wenn wir uns dem erfreulichen Thema „Effekte“ und „Tricks“ annähern (muwa-haa-haa). Grob gerechnet haben wir fünf Spezialeffekte, die zum Einsatz kommen – wie die „magische Tafel“ leuchtet, hab ich schon für nachahmungswillige Amateurfilmer erklärt (Wiederholung: man nehme ein milchig-trübes Kristallgefäß und stecke da ´ne Glühbirne rein), die „Explosion“ des „eingebildeten“ Kalkis kann man mit einem Silvester-Standfeuerwerk aus der Familienpackung von Schlecker für 4,99 bestens reproduzieren, die Ausblendungseffekte des „Wegbeamens“ zaubert jede Videobearbeitungsfreeware, geh ich mal stark von aus zumindest, und der weiße Schleim, in den sich Li Chang verwandelt, naja, der kann vorher auch ein Sahnejoghurt von Zott gewesen sein. Das Meisterstück der Special-FX-Hexer sind sicher die „Gespensterfratzen“, die unsere Helden auf ihrer Flucht aus der Höhle ins Bockshorn jagen sollen – das ist schlicht aufkopiert, und das, wie sollte es anders sein, auch schlecht. Besondere Highlights sind natürlich die Masken der Kalkis und der Oberabschuß ist die Mümmelgreis-Maske, die SO ERKENNBAR eine simple Faschingsmaske ist, dass es einfach nur weh tut. Selbst unambitionierte Amateure würden sich schämen, sowas als „Make-up-Effekt“ einzusetzen (zumal der Kerl ja ersichtlich nicht im Sinne des Scripts „maskiert“ sein, sondern „tatsächlich“ so aussehen soll. Hätte man da nicht den nächsten 90-jährigen Chianti-Säufer von einer Parkbank verpflichten können, die Rolle zu spielen? Ich meine, der Kerl hat keinen Text und keine größere Aufgabe, als ein bissl „bedrohlich“ mit den Fingern zu wackeln…)

Bemüht ist der Score von Stefano Mainetti (Stagefright, Russell Mulcahy´s Tale of the Mummy) – stellenweise ist das gar nicht mal so schlecht und steht SO kurz davor, atmosphärische Wirkung zu erzielen, aber das Bemühen wird halt vom Restfilm k.o. geschlagen. Kann man nix machen. Goldig-debil ist aber der poppig-lustige 10-Sekunden-Disco-Loop im Abspann…

Keine Frage, dass die schauspielerischen Leistungen sich nahtlos dem, äh, Niveau, des Films anpassen. James Mitchum (der einzige, dessen Rolle ich eindeutig identifizieren möchte, er ist Sugar) ist in der Tat der Sohnemann von Robert Mitchum (und mithin der Bruder von Commander Firefox Chris Mitchum). Von der Statur her erinnert er mich an Ninjaknuffelbär Mike Abbott, ohne mit dessen überwältigenden Charisma ausgestattet zu sein. Das Schauspielertalent hat er nicht wirklich geerbt – er stapft ohne Anflug von Screenpräsenz oder Ausstrahlung durch den Dschungel und lässt das MP rattern; mehr verlangt der Film natürlich auch nicht von ihm, aber ich hab so den Eindruck… viel mehr kann er auch nicht. Erwähnenswerte Screencredits des Akteurs: Die deutsche Klamotte Im Dschungel ist der Teufel los (Dschungelexperte also), Leathernecks, Fatal Mission und die etwas kuriose 50-Mio-$-Produktion Genghis Khan, die 1992 von Ken Annakin und Anthony M. Dawson verbrochen wurde (wer da angefangen und wer vervollständigt hat, da möchte ich nicht spekulieren) und erst 2004 veröffentlicht wurde. Chris Ahrens (der dürfte wohl Mark spielen) gab die Hauptrolle in Bruno Matteis frecherweise Terminator II betiteltem Low-Budget-SF-Dreck, Franklin Dominguez war in den Fulvia-Produktionen Overthrow (hier besprochen) und Cobra Mission II am Start. Okay, Clarissa Mendez kann ich auch noch eindeutig (reason being: einzige Frau im Film) identifizieren. Ich breite den Mantel der Barmherzigkeit aus.

Reichlich übel ist die DVD von VZ(M), trotz des riesigen „DIGITAL REMASTERED“-Gedöns auf dem Cover. Wahrscheinlich hat jemand mal das Masterband auf einen Computer (weil: digital!) gelegt und das Wort „re“ gesprochen. Das Bildformat ist 4:3-Vollbild (ohne TV-Overscan ergibt sich sogar ein minimales Letterbox) von erlesener Güllequalität – verwaschen, unscharf, vergrieselt, kontrastarm (in den gottlob recht wenigen dunklen Szenen), aber zumindest mit recht klaren Farben (soweit es sich um grün handelt, ´ne andere Farbe gibt´s quasi nicht) und ohne große Defekte und Artefakte. Die Kompression ist bescheiden und erweist sich als ein wahres Nachzieher-Feuerwerk.

Der Ton besteht ausschließlich aus einem deutschem Dolby 2.0-Audiotrack, der mit einem leichten Grundrauschen daherkommt, aber recht gut verständlich bleibt und insgesamt für eine Billigst-Grabbeltisch-DVD noch ein „zufriedenstellend“ kassieren kann.

Als „specials“ gibt´s bekanntlich die „drei voll animierten (und zwar AUFWENDIG animierten) Menüs). Hihi. Die Dinger sind SO extrem aufwendig animiert, dass man vor lauter Begeisterung über die zwei Kapitelmenüs vergessen hat, dass der Film in neun Chapter geteilt, die Kapitelanwahl aber nur 8 Auswahlmöglichkeiten bietet…

Letzte Worte – als Abenteuerfilm ist Raiders of the Magic Ivory selbst für aller-aller-allerschlichteste Gemüter schlichtweg ungenießbar (und sogar für Fabrizio de Angelis ein ziemlicher Reinfall). Interessant wird die Sache, wenn man als Trashfan an den Film ran geht – selbst dann ist der Streifen immer noch, dank seines Schneckentempos, eine ziemliche Geduldsprobe, aber er hat dann seine Momente des grandiosen Irrsinns: eine strunzdämliche interne Mythologie und Logik, himmelschreiende Dialoge (leider nicht sooo viele, wie man sich wünschen könnte) und „Spezialeffekte“, die jeder Beschreibung spotten (auch hier: das hätten gern mehr sein können). Summa summarum würde ich den Film hartgesottenen Schundfilmliebhabern empfehlen, so sie ihn zu einem günstigen Preis (und damit meine ich: maximal 2,99 Euro) auftreiben können. Man kann sich mit (oder besser: „über“) Raiders of the Magic Ivory schon amüsieren, aber es ist schon recht schmerzhaft – das muss zur Abhärtung aber auch mal sein; und sollte man sich vor Filmstart ordentlich einen angesoffen haben, wird´s sicher gleich noch mal so lustig… Aber eigentlich wundert mich angesichts der cineastischen Qualität dieses Werks nur eins: warum´s davon noch keine X-Rated/X-NK-Hartbox gibt? Ist doch genau deren Ding… (uah, ich seh die Steine fliegen…).

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 6


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