Pudelmützenrambos

 
  • Deutscher Titel: Pudelmützenrambos
  • Original-Titel: Pudelmützenrambos
  • Alternative Titel: Jochen Tauberts Pudelmützenrambos | Pudelmützen-Rambos | Deutschlands Irrenhaus |
  • Regie: Jochen Taubert
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 2004
  • Darsteller:

    Charly (Christian Bütterhoff)
    Pudelmütze (Yazid Benfeghoul)
    herself (Dolly Buster)
    himself (Jürgen Drews)
    herself (Ramona Drews)
    himself (Ralf Moeller)
    Pfarrer (Harry Wijnvoord)
    Graf Kurt (Frank Zander)


Vorwort

Manchmal kann man einfach seine Reviews nicht in der Reihenfolge schreiben, in der sie geplant sind. Während ich schon seit ewigen Zeiten die Einleitung zu „Dance of the Demons“ fertig habe, schaffe ich es einfach nicht, mir den Film nochmal anzusehen, weil mir immer wieder Machwerke unter die Augen kommen, die meiner Meinung nach weitaus dringender hier besprochen werden müssen. „Jochen Tauberts Pudelmützen-Rambos“ ist auch so ein Fall, vor allem da es diesmal nicht nur meiner Ansicht nach echt notwendig ist, sondern weil Kollege Manhunter wohl nicht der einzige „Taubert-Geschädigte“ unter den Gast-Reviewern sein will, und er es außerdem aufgrund des Casts genauso wenig erwarten kann wie ich, zu erfahren, was Jochen Taubert hier schon wieder auf die Menschheit losgelassen hat.

Man stelle sich den nichts Böses ahnenden G im DVD Laden seiner Wahl vor, wie er den Wühltisch nach brauchbarem Trash durchsucht, und ihm dieser Streifen in die Hände fällt: „Ach, Jochen Taubert? Den hat der Manhunter doch mal so gekonnt verrissen. Wer spielt denn mit? Jürgen und Ramona Drews?? Dolly Buster?? Frank Zander?? Harry Wijnvoord?? RALF MÖLLER????? Wie hat Jochen Taubert bloß die ganzen Promis zusammentreiben können??“ OK, wie ihr euch sicher vorstellen könnt, stand ich genau 5 Sekunden nach dem Lesen der Besetzungsliste mit dem Film an der Kasse, um unter den verächtlichen Blicken der Verkäuferin (Hey, nicht jeder Film mit Dolly Buster auf dem Cover ist ein Porno, klar??) zu bezahlen.

Na dann sind wir mal gespannt….


Inhalt

Bevor es mit dem eigentlichen Film losgeht, werden wir noch von folgender Einblendung über mögliche Schäden, die wir durch das Ansehen des Filmes erleiden könnten: „Achtung: Vor dem Ansehen des Films fragen sie bitte ihren Arzt oder Apotheker. Taubert-Film-Produktion übernimmt keinerlei Haftung für körperliche oder geistige Folgeschäden die durch das Ansehen des Filmes entstehen.“ Unterlegt wird das ganze von einem irre sein wollenden, aber dennoch nur debil klingenden Lachen (na das kann ja noch heiter werden).

Während wir einen extrem billig gemachten Weltall-CGI-Shot sehen, informiert uns ein Sprecher der erhaben klingen will, sich aber dank seiner dämlichen Überbetonung nur lächerlich macht, darüber, dass Gott der Herr die Erde erschuf. Ein blonder weiblicher Engel nimmt den Faden dann gleich auf, und ergänzt: „Und er erschuf die Lasagne. Schokolade, Altbier, Kokain (Tauberts Filme kann man eh nur mit Drogen erklären), Tattoos (wird vom Engel eher wie Tättus ausgesprochen), Piercings, Dolly Buster und Viagra (letzteres freut unseren Engel ganz besonders). Außerdem: Na das sind doch genau die Dinge, die uns beim Thema „Große Errungenschaften der Menschheitsgeschichte“ als erstes einfallen, oder? Yeah, mit Sicherheit. Der Engel und der Sprecher informieren uns darüber, dass Gott der Herr diesen wundervollen Planeten den Menschen überließ. Im Laufe der Zeit aber bildete sich auf diesem ach so tollen Planeten eine terroristische Organisation. Daraufhin schickte Gott die rote Mütze zur Erde, um die Terroristen aufzuhalten und zu bekehren. Gott schickte die rote Mütze durch das Stargate (dreimal dürft ihr raten was man jetzt sieht – genau, ein hässliches rundes CGI-Portal, für das sich die Macher von Stargate selbst erschossen hätten vor Scham). Doch, oh Schreck! Die rote Mütze wurde von den Terroristen entdeckt. Sie nahmen sie gefangen, um sie zu vernichten. „Ohje! Wer außer Charly kann uns denn retten? Aus den himmlischen Harfen erklingt ein Trauergesang“ kriegt der Engel einen poetischen Anfall.
Dabei zeigt man einen Typen mit roter Pudelmütze und Faschingsbrille, der gerade von einem „Terroristen“ in Soldatenuniform und mit schwarzweiß kariertem Geschirrtuch auf dem Kopf irgendwohin abgeführt wird (wenn dieser Typ der Retter der Menschheit sein soll, dann hat die Menschheit bald eh keine Probleme mehr). Er wird zum Anführer der Terroristen, einem gewissen Ortega, gebracht (schauen wir uns diesen Herren doch mal genauer an: Der Mensch nennt sich Ortega, trägt eine eindeutig deutsche Bundeswehruniform und hat – sozusagen als Sahnehäubchen seiner abstrusen Aufmachung – auf seiner Mütze ganz groß das Friedenszeichen vorne drauf. Ja, so soll der Dresscode für einen modebewussten Terroristen aussehen. Zumindest wenn er oder sie von seinen/ihren Berufskollegen erschossen werden will). Auf alle Fälle sei er, Ortega, der Anführer der judäischen Volksfront (klaro!), und Charly soll seinen Namen sagen und seine Verbrechen gestehen. Charly stellt sich erstmal als „Spion in geheimer Missionarsstellung“ (Ich hoffe, dass Jochen Taubert für diese Austin Powers Verarsche in der Hölle schmort) vor, und außerdem

sei er cool wie ein Kühlschrank, und er sage nichts! Das ändert sich natürlich sofort, als er in den Lauf einer „Ich bin nicht echt!“ schreienden Pistole blickt. Charly ist also geständig, aber eigentlich hat er ja gar nichts gemacht. Ortega ist aber flexibel, und verurteilt Charly wegen „unqualifiziertem Nichtstuns“ zum Tode. Mit dem Satz „Das Urteil ist sofort zu vollstrecken“ lässt Ortega in mir kurz die Hoffnung aufkeimen, dass es sich hier eventuell doch um einen Kurzfilm handeln könnte. Unsere Pudelmütze wird abgeführt, und wir sehen den Vorspann. Dabei dürfen wir auch zum ersten Mal das Titellied „Pudelmützen-Rambos“ hören (eine echter „Genuss“ – jeder kann sich denken, wo die Ironietags einzufügen sind. Vielleicht sollte sich die Band mal jemanden suchen, der auch wirklich singen kann? Dieses Gejaule hält ja kein Mensch aus. Im Vorspann sehen wir im übrige nicht nur Charlys erfolglose Versuche bei einer Frau zu landen, sondern auch eine Frau die offenkundig an einer Identitätskrise leidet, da sie vorgibt, Lara Croft zu sein).

Charly kommt also vor das Erschießungskommando. Die Soldaten (die übrigens alle miteinander deutsche Bundeswehruniformen tragen) legen gerade an, als niemand anderer als Lara Croft die Tür eintritt (na ja, eigentlich stupst sie sie nur ganz zart an, und die Tür fällt sofort um) „Das Urteil ist aufgehoben“ brüllt Lara mit ihren Pistolen im Anschlag (zumindest glaube ich, dass sie das sagt. Junge, haben die in dem Film einen merkwürdigen Slang drauf). „Wer sagt das??“ brüllt Ortega erstmal zurück. „Ich!“ schreit Lara. (der Dialog wird mal sicher nicht in die Filmgeschichte eingehen). Sie wirft Ortega ihre Pistole zu, schlägt den so überraschten Anführer der Terroristen nieder (d. h. sie stoppt mit der Faust einen Meter vor seiner Nase, und Ortega fällt um – die Einstellung in der es so aussieht, als würde sie dem Kameramann eine ballern, hab ich auch schon besser gemacht gesehen). Lara erschießt die beiden anderen (die natürlich vorher nur in der Gegend herumgestanden sind – gutes Personal ist halt nicht leicht zu kriegen. Wieso spritzt da jemand mit einer Wasserpistole roten Saft an die Wand? Moment mal…..soll das etwa Blut sein?? Ach du Schande, so was schlecht gemachtes hab ich echt noch nie gesehen!) Einer der Terroristen verfolgt die zwei Flüchtigen, doch Lara versteckt sich hinter einer Wand, um den Fiesling zu überraschen (Das ist Spannung! Das ist Suspense! Wer hat eigentlich die Spritzpistole in den Soldatenstiefel eingebaut? Der Soundtrack müht sich inzwischen vergeblich ab, um so etwas wie eine Spannungskurve zu erzeugen, was irgendwie in Verbindung mit dem Geschehen auf dem Bildschirm doch recht lustig rüberkommt). Der so Getroffene bricht sofort weinend zusammen (Weichei!), und er kommt natürlich nie und nimmer auf die Idee zurück zu schießen, obwohl unser Lara Croft-Wannabe genau einen Meter vor ihm steht. Wie auch immer, unsere zwei Helden gehen weiter in die Küche. Dort machen sich zwei der Möchtegern-Terroristen über den Kühlschrank her (habt ihr nicht gerade wichtigere Probleme als euren Kohldampf?). Ihre Waffen haben sie natürlich in eine Ecke gestellt, sodass es Lara leicht fällt, diese zu klauen und damit das Weite zu suchen. Ortega entdeckt seine Männer in der Küche und staucht sie zusammen, da sie sich ihre Gewehre haben stehlen lassen, denn Ortegas Waffen habe die Gute auch geklaut (und was genau gibt dir dann das Recht dich jetzt vor deinen Männern aufzuspielen?). Einer der Soldaten greift in die Besteckschublade, und fördert eine Gabel, einen Löffel und ein Speisemesser zutage. Nachdem Ortega ein wenig mit seinem Messer herumgefuchtelt hat (der alte Poser), faucht er, dass man schon effektivere Waffen benötigen würde. Man schnappt sich also drei Bratpfannen (ich würde damit trotzdem nicht gegen zwei Knarren antreten wollen). Lara stürmt die Küche (noch einmal). Ortega sagt ihr, dass sie nicht zu glauben braucht, dass er und seine Männer Angst vor ihr hätten. Seine Männer sehen das offenbar ein wenig anders, sie treten die Flucht durchs Fenster an. Ortega hat so ganz auf sich allein gestellt plötzlich auch keine gesteigerte Lust in seinen Tod zu rennen, und gibt mit einem „War doch alles nicht ernst gemeint!“ Fersengeld. Charly bedankt sich für die Rettungsaktion, als Lara ihm sagt, er solle aufhören zu reden, damit er sie küssen kann, denn sie steht auf Kerle mit Pudelmützen. „Ja wirklich???“ fragt Charly in einem Tonfall, der mir jetzt schon den letzten Nerv raubt, und sie küssen sich.

Pech für Charly, dass die ganze Story nur der feuchte Traum eines Idioten (nämlich ihm selbst) war. Charly liegt (natürlich mit aufgesetzter Pudelmütze) im Bett, küsst die Luft um sich herum, und brabbelt Sachen wie „Oh ja, Baby! Steck deine Zunge tief in meinen Mund!“ (Alleine bei dem Gedanken daran muss ich schon kotzen!). Nach dem Aufstehen ist Charly erstmal damit beschäftigt, seiner Morgenlatte Herr zu werden, was ihm mithilfe von Papas Schraubstock und einem Hammer auch gelingt (Das MUSS weh tun….argh). Später geht Charly mit seinen Freunden (der restlichen Pudelmützengang) raus zum Spielen, sie veranstalten eine Art „Autorennen“ mit diesen Plastikautos, auf denen Kleinkinder durch die Gegend fahren können. Natürlich sind 90% der Typen nicht dazu in der Lage, auch nur eine Sekunde auf den Dingern sitzen zu bleiben, ohne dabei auf die Fresse zu fallen (der Soundtrack fiedelt dabei „Wieder alles im Griff“ von Jürgen Drews ein, und zwei der Pudelmützen – eine männlich , eine weiblich – sind zwischenzeitlich eher miteinander, als mit den restlichen Versagern beschäftigt). Nach dem „Rennen“ ist der Clique langweilig (die zwei Verliebten liegen in der Reiterstellung stocksteif und angezogen auf dem Boden – bitte fragt mich nicht nach dem Sinn dieser Aktion. Im übrigen sei an dieser Stelle kurz erwähnt, dass die meisten Bandenmitglieder „lustige“ Brillen mit falschen Nasen tragen, nach denen sie sich teilweise auch benennen. Dreimal dürft ihr raten, welche Nase „Kondom“ spazieren trägt), also beschließt man einstimmig ein wenig Gras zu rauchen. Leider scheinen die Hirnis das Wort „Gras“ nicht als Metapher für Marihuana zu verstehen, und so rollen sie einfach ein Blatt Papier zusammen, stopfen ausgerissenes Gras rein, und fangen an zu paffen. Charly wird natürlich sofort schlecht. Einer seiner Freunde hält ihm ne Tüte zum Kotzen hin, aber Charly speibt daneben, und so kriegt ein Kollege mit ner leuchtenden Clownsnase (den ich in Zukunft auch so nenne) alles ab (nein, wie lustig! Ich verbeuge mich vor Jochen Tauberts genialen humoristischen Einfällen!). Charlys Kumpel setzt die Tüte nun anderweitig ein, und zieht sie Clownsnase über den Kopf.

Charly, dem immer noch übel ist, sitzt inzwischen zu Hause am gedeckten Tisch mit dem Rest seiner Familie (Mama, Papa, Schwester). Schwesterlein fragt ihn, wieso für seine Mütze ein Pudel habe sterben müssen, woraufhin Charly ihr sagt, dass sie eben die Pudelmützengang sind, und nur die, die auch einen Pudel gekillt haben, so eine Mütze tragen dürfen. Papa fragt ihn, ob er und seine Freunde es sind, die hier in der Gegend die ganzen Pudel gekillt haben. Charly antwortet daraufhin, dass jeder als Aufnahmeprüfung die Eier des von ihm getöteten Pudel essen müsse (angesichts dieser Mutprobe hat die Gang geradezu erschreckend viele Mitglieder). Wenn du zufällig ein Weibchen abgemurkst hast, dann musst du eben so lange weitermachen, bis du endlich mal das richtige Geschlecht erwischt hast. Die Mutter findet das natürlich eklig, und Daddy wundert sich, woher der Junge das bloß hat. So geht es mit dem Sprössling auf jeden Fall nicht weiter beschließt der Vater, und er erzählt die Geschichte von Charlys Ururgroßvater: Wir flashbacken also zurück ins Mittelalter (Moment mal…wie alt werden die in der Familie eigentlich? 250?), wo der König auf seiner Burg in Saus und Braus lebt (die Kostüme sind LÄCHERLICH!), während Charlys Vorfahr mit einem anderen Kerl den Aufstand anzettelt. Einem der Ritter ist es ein wenig heiß, er nimmt seinen Helm ab und kriegt einen Ziegelstein an den Kopf, an dem wiederum ein Seil festgebunden war (schon wieder so ein supertoller Comedystreich). Unser Held klettert also die Burgmauer hoch, und der Kampf beginnt. So, und jetzt tilte ich gleich mal aus: Für wie blöd hält Jochen Taubert seine Zuschauer eigentlich? Denn urplötzlich befinden wir uns mitten im Wald, die „Ritter“, die getötet werden, tragen plötzlich Piratenkaptitänskäppis und sehen keiner Sau aus der doch recht überschaubaren Truppe im Burghof ähnlich (dreimal dürft ihr raten, aus welchem Film diese Szenen wohl geklaut sind. Genau, Taubert hat sich bei seiner eigenen filmischen Katastrophe namens „Piratenmassaker“, mit dem der arme Manhunter vorlieb nehmen musste, bedient). Die ganze Chose wird mit „Kampfszenen“ unzutreffend beschrieben(„dillettantische Machart“ ist für das hier Gezeigte nur ein Hilfsausdruck). Schwesterchen stellt zwischendurch mal die nicht unberechtigte Frage, ob der Papa Charly damit sagen will, er solle den Bundeskanzler umbringen. Nein, aber man müsse aus der Geschichte lernen, meint der Papa, und erzählt weiter, dass Charlys Ahne leider nichts gelernt habe, und als nunmehriger König genauso zum Tyrannen wurde, wie sein Vorgänger. Aber Papas Bruder (und damit Charlys Onkel) Jürgen, der wäre ein richtiger König. Schwesterchens Einwand, dass Jürgen Drews (OK, bei der Verwandtschaft wir mir einiges klar) nur ein Sänger sei stimme zwar, aber Jürgen habe den Sinn des Lebens verstanden. Und während der Zuschauer verzweifelt versucht den Sinn dieser Szene zu verstehen, spielt der Film das Musikvideo zu Drews „Ich bin der König von Mallorca“ ein (Ja, auch so kann man Zeit totschlagen). Nach der Hälfte des Liedes ist der Spuk auch schon wieder vorbei (gefühlte Zeit: 15 Minuten, tatsächliche Zeit: 2,5 Minuten). Papa führt aus, dass nur der ein König ist, der seine innere Zufriedenheit gefunden hat (Und für den Scheiß labert der die Family minutenlang zu?). Charly wird dann noch gezwungen was zu essen, woraufhin der quer über den ganzen Tisch kotzt. Dann sagt er zu seiner Mama noch, dass das was sie auf der Gabel habe, wie ein Pudelhoden aussehe und schon kotzen alle. Charly will gehen, und wird vom Papa beauftragt etwas Fischfutter zu holen. In der Tierhandlung informiert der Verkäufer einen Kunden am Telefon, dass dessen hochgiftige Spinne zur Abholung bereit in einer Tüte auf der Verkaufstheke stehe (das die Spinne einfach so in die Tüte gelegt wird, ist mit Sicherheit in jeder Tierhandlung Usus, nicht wahr?). Charly lässt sich das Fischfutter auch in eine Tüte packen, und nimmt natürlich prompt den falschen Beutel mit. Daheim klettert ihm die Spinne aufs Käsebrot, und wir von Charly unbemerkt verspachtelt (besteht dieser Film eigentlich nur aus sinnlosen Zeitfüllern?). Charly und seine Jungs gehen auf die Piste. Er erklärt stolz, dass die ehemaligen Lebensversager nun eine respektierte Gang wären (träum weiter). Charly kippt (entgegen der Aussage seines Vaters) beim ersten Schnaps fast aus den Latschen, und ist wieder im Träumeland.

Ortega peitscht Lara aus und kündigt ihren qualvollen Tod an. Aber Lara ist optimistisch, denn ihr Held wird sie retten, Ortega wird für seine Taten bezahlen. Schon taucht Charly mit ner Waffe in der Hand auf und sagt „Lasst mein Baby frei!“ mit der schwuchteligsten pseudocoolen Stimme, die man sich nur vorstellen kann (unlustig und dämlich). Er erschießt Ortegas Handlanger (Ortega quittiert dessen Tod mit dem Satz: „Der war sowieso vom Arbeitsamt“) und schließlich Ortega selbst. Er befreit Lara, die ihn gleich „Zu dir oder zu mir?“ fragt.Damit ist der Tagtraum auch schon zu Ende (Gott sei Dank).

Da ihm seine Traumfrau nicht aus dem Kopf geht, wendet er sich an seinen auch anwesenden Onkel Jürgen. Der sitzt – bekleidet mit Krone und Umhang – mit seiner Frau knutschenderweise in irgendeiner Ecke der Party. Er beichtet seinem Onkel, dass er sich in eine nicht existente Frau verliebt habe. Zeit für ein neues Jürgen Drews Video! (Nimmt das denn nie ein Ende? Zwischendurch sehen wir auch Lara und Charlie).“Gibt´s nicht gibt´s nicht!“ sagt Onkel Jürgen. Er soll sich seine Frau ganz schnell holen, und sie ihm dann zeigen. Dermaßen motiviert geht Charly am Tag darauf in einen Videoladen, gibt dem Lara Croft Aufsteller ein Bussi, und holt sich die Tomb Raider DVD. Dabei setzt er sein blödestes Grinsen auf.

Der Schwester reicht es offenbar, sie schleppt Charly gleich zum Pfarrer. Hochwürden werden dabei die Spiegeleier kalt, die ihm sein Gehilfe warm halten will (toller Gag, hahaha). Charly und seine Schwester erkennen den Pfarrer als Harry Wijnvoord, der wiederum sagt, dass er früher beim Fernsehen war, jetzt aber ausschließlich dem Herrn diene (Harry spielt sich also selbst als ehemaliger Fernsehmoderator, der zum Pfarrer wurde. Oh Mann, die arme Sau muss echt pleite sein, wenn er es schon nötig hat, bei einem solchen Schwachsinn mitzumachen). Schwesterchen erzählt Harry auch gleich vom Problem ihres Bruders, nämlich dass er sich ganz doll in Lara Croft verliebt habe. Charly versinkt verständlicherweise im Erdboden, aber Hoch würden hat die Lösung: Charly soll mit Harry ca. 500 Vater unser und Rosenkränze beten, dann würde sich das Problem von selbst erledigen. Schwesterchen ist ganz begeistert, Charly natürlich weniger.

Auf dem Heimweg tritt Charly in einen Kübel, und nachdem er diesen mit etwas zu viel Schwung entsorgt hat, trifft er damit einen Möchtegernbiker in den Rücken. Der Typ und seine drei Kumpels sind natürlich mächtig angepisst, und einer von ihnen will Charly an die Gurgel (Bumaye! Bumaye!). Das Motorrad von einem langhaarigen Biker ist nicht ganz in Ordnung, irgendein Teil davon wackelt. Charly hat die glorreiche Idee, den Schaden mit Sekundenkleber zu reparieren. Einer unserer Motorradgang sagt zu Charly, dass er ihn umbringen werde, wenn das Ding jetzt nicht mehr anspringt. Das Motorrad wird gestartet, es läuft wieder einwandfrei (Schaaaaade!) Der Alte nimmt Charly in die Arme und sagt zu ihm: „Du bist ja ein richtiger Biker, du!“ (Wo sind die Hells Angels, wenn man sie mal braucht? Die würden schon alleine für den Satz einen flotten Vierfachmord begehen. Meinen Segen hätten sie). Selbstverständlich kutschieren sie Charly noch zur Sporthalle (Und mal wieder fragen wir uns: Wozu war das jetzt gut? Seufz…I don´t know).

In der Sporthalle guckt Charly erstmal beim Volleyballtraining zu. Er will natürlich auch mitmachen, und fordert die anderen dazu auf, ihm einen Ball zuzuspielen. Einer seiner Kollegen lässt sich nicht lumpen, und schmettert ihm den Ball an die Birne. Nach dem hundertsten billigen digitalen Übergangseffekt befindet sich Charly mal wieder im Land der Träume. Er betrügt Lara mit einer anderen Frau, und wird dabei in flagranti von seiner Freundin erwischt. Lara erschießt ihre Konkurrentin (Warum die Einschusslöcher sich urplötzlich auf dem Rücken befinden, obwohl die dort zuvor nicht zu sehen waren, und Lara ihre Nebenbuhlerin eigentlich nur von der Seite erwischt haben kann, ist mir ein Rätsel. Muss ich noch erwähnen, dass Jochen Taubert

nicht einmal in der Lage ist, zwei glaubwürdige Schusswunden hinzukriegen? Oder das die Sterbeszene so unglaublich schlecht geschauspielert wurde, dass es mir gerade die Schuhe ausgezogen hat?)

Alle Versuche, Charly zu wecken scheitern, und so sehen wir erstmal zu, wie Lara ihre Waffen ablegt, und sich hinterher ins Wasserbett legt (das ganze wird von himmelschreiend schlechter Kuschelmusik begleitet). Charly macht einen auf coole Sau, und beugt sich rauchend über seine Angebetete. Dann schnippt er die Zigarette versehentlich aufs Bett, was prinzipiell nie eine gute Idee ist, schon gar nicht bei einem Wasserbett. Die Zigarette brennt ein Loch in die Matratze, Lara schimpft Charly einen Idioten, und Charly wacht wieder auf. Wieder daheim muss Charly erstmal aufs Klo. Seine Mutter sagt ihm noch er solle im Sitzen pinkeln, was Charly auch machen will, nur hat er dabei anscheinend etwas falsch verstanden. Er setzt sich nämlich vor das Klo, und pisst in hohem Bogen rein (der Witz hat einen ziemlich langen Bart, Herr Taubert). Draußen fragt ihn seine Mama, ob er auch die Bürste benutzt habe. Charly verneint, denn die kratzt ihn immer so am Po (Was hab ich verbrochen, dass ich mir das antun muss?). Papa will sich einen Bart wachsen lassen, weil er glaubt damit besser auszusehen. Charly schlägt zwecks Verbesserung des väterlichen Looks gleich eine Enthauptung vor, und fängt sich dafür eine Ohrfeige ein (beim nächsten Mal schlag gefälligst richtig zu, Daddy!) Papa sucht seine Brille, die Charly findet, indem er sie zertritt (Sorry, aber wenn der Alte sie schon direkt vor seinem Sohnemann im Garten auf den Boden legt….)

Später bei seinem Kumpel Leuchtnase, ist Charly ein klein wenig geknickt. Sein Freund sagt ihm sinngemäß, er solle auf den Handbetrieb pfeifen, Lara Croft vergessen, und außerdem wisse er als Charlys Kumpel am besten, was gegen Liebekummer hilft. Und so ruft er seine Bekannte Charlotte an. Diese kommt sofort, und uns werden einige anatomische Studien verschiedener weiblicher Körper, sowie ein paar Anregungen für die kreative Verwendung von Lebensmitteln aufgezwungen.

In der nächsten Szene schalten wir um zum Filius von Dolly Buster, seines Zeichens auch Pudelmützenträger. Der spielt gerade mit seinem Hubschrauber, als er einen Anruf erhält. An der Strippe ist Charly, und er will allen Ernstes, dass sein Kumpel seine Mutter fragt, wie er Lara Croft flachlegen könnte. Der traut sich zwar selber nicht zu fragen, aber die Reporterin aus der Pudelmützenmusikgruppe habe ja demnächst ein Interview mit Dolly. Nachdem wir kurz bei den Proben dieser Gruppe vorbeischauen, und die Reporterin kennen lernen (sie will ihm den Gefallen wirklich tun. Über den Schlussgag der Szene breite ich mal den Mantel des Schweigens). Beim Interview wird Dolly Buster dann auch wirklich folgendes gefragt: „Eine Freund von mir ist in Lara Croft verknallt. Kannst du ihm sagen, wie er sich dieser virtuellen Figur gegenüber verhalten soll?“ (AAAAAAARGH!!!! ICH HASSE DIESEN FILM!!!!!!!!!! So, jetzt geht´s mir besser). Wieder im Probenraum richtet unsere Reporterin Charly aus, dass Dolly gesagt hätte, er solle sich eine Gummipuppe besorgen (Guter Tipp. Mir fällt spontan auch kein weibliches Wesen ein, dass es freiwillig mit diesem Typen treiben würde). Plötzlich stürmt ein Typ mit deutscher Soldatenuniform in den Raum, und entführt wilde Drohungen um sich brüllend unsere Reporterin (Juhu! Wir befinden uns in der 38. Minute, und es kündigt sich endlich etwas ähnliches wie eine Handlung an! Konfettiwerfundsektkorkenknallenlässt).

Im Versteck des Entführers versucht unsere gefesselte Reporterin den Söldner zu bezirzen. Gegen die sexuellen Angebote scheint der Typ auch nicht immun zu sein. Gegen die Aussage, dass er der Vater ihrer Kinder sein soll, allerdings schon, und so klatscht er ihr eine Torte ins Gesicht (was für eine beschissene Szene, oh Gott im Himmel hilf mir, diesen Film zu überleben).

Charly scheint die Entführung nicht wirklich zu tangieren, er muss mal wieder aufs Klo. Da die Toilette besetzt ist, scheißt er mit Getöse ins Pissoir (er ist bei irgendeiner Veranstaltung mit seiner Schwester). Bei seiner Schwester sitzend, berichtete er dieser von seiner erfolgreichen Scheißhausaktion (das ist wahrscheinliche ein bisschen mehr Info, als deine Schwester haben will). Und schon kommt der Stargast der Veranstaltung, nämlich Ralf Möller. Dieser gibt auf der Bühne ein Interview, aber Charly sieht nix wegen dem Luftballon eines Kindes. Seine Schwester will die Plätze tauschen, Charly willigt ein, und bereut das eine Sekunde später, da seine Schwester mit seiner früheren Platznummer eine Reise nach Mallorca gewinnt (lauwarmer Gag, mal wieder). Das Interview mit Möller beginnt. Charly sieht noch immer nix, und zertritt den Ballon des Kindes. Das Kind weint, und Charly bläst ihm als Ersatz ein Kondom auf. Das Kind ist wieder glücklich (und wenn ich der Vater von dem Balg wäre, dann würde Charly sich jetzt an seiner Pudelmütze verschlucken. Das Interview mit Möller ist erstens dessen einziger Auftritt, und außerdem wurde es mit Sicherheit nicht für diesen Film angefertigt).

Bei Charlys Eltern: Sein Dad greift in eine Mausefalle. Szenenende. Toller Film, nicht wahr?

In der Disco tanzt Charly mit seiner Schwester (ich würde mich an ihrer Stelle mit dem Typen nicht öffentlich zeigen), als Charly von hinten niedergeschlagen wird, während ein weiterer Söldner seine Schwester aus der Disco zerrt (die anderen Gäste stehen Spalier, während man Charlys Schwester in aller Ruhe rausträgt). Daheim ist Charly ob der Entführung total verzweifelt. Der Vater hat nichts besseres zu tun als zu fragen, ob das sein Hemd sei, das da auf dem Bügelbrett verbrennt. Das Hemd geht in Flammen auf, und Papa will das Feuer barfuss austreten. Das Ergebnis könnt ihr euch sicher vorstellen.

Eine weitere Entführung geschieht. Ein Mann nagelt gerade ein Bild an die Wand, während seine Frau ihm zusieht. Sie hört ein Geräusch, er geht nachsehen und kommt dabei ums Leben. Dann erschießt der Eindringling auch noch den Familienköter (Die Gute schreit plötzlich wie am Spieß, während ihr der Mann noch relativ wurscht war. Ungerechte Welt). Danach sehe wir noch wie eine Frau mit Lamettaperücke aus einem Schwimmbad entführt wird. Daddy verkündet zwischenzeitlich, dass er glaubt, dass seine Tochter von Organhändlern entführt wurde (was ihm sichtlich egal ist). Dann sehen wir eine Entführung aus einer Arztpraxis und eine auf einem Spielplatz (die Entführungen werden von Minute zu Minute blöder. Ich habe echt keine Lust mehr).
Wenn das ma keine Phallussymbolik sein soll…

Charly fährt mit seinem Spielzeugauto einen Abhang runter, und knallt dabei direkt in seine Traumfrau, die Lara Croft (zumindest seiner Meinung nach) zum Verwechseln ähnlich sieht. Da er sie ständig Lara nennt, sagt sie ihm, dass sie nicht so heiße (dann geht´s eine Weilie lang „Nein!“ – „Doch!“ bis sie endlich „Na gut“ sagt). Eines der Entführungsopfer wird zum Meister gebracht. Der Soldat sagt: „Das Essen ist angerichtet.“ Und endlich sehen wir den Übeltäter! Es ist Frank Zander mit schlechten Vampirbeißerchen im Maul! Das heißt wir sehen kurz Frank Zander, und dann wird die Frau von einem Mann mit Cape vor dem Gesicht gebissen (na, aus welchem Film kommt uns das bekannt vor? Kleiner Tipp: Auch hier sieht das Double dem Original nicht ähnlich, aber es ist immerhin ein wenig besser versteckt – naja, auch nicht wirklich, denn Frank Zander hat keine schwarz gefärbten Haare). So, ich mach mal kurz Pause, so viel Blödheit auf einmal ist einfach zuviel für mich…

So, ich bin wieder da, mein Gehirn brauchte eine Tag Ruhepause, jetzt geht´s weiter. Charly rüstet seine neue Freundin als Lara auf, und zeigt sie Onkel Jürgen und Tante Ramona. Jürgen (der übrigen mit seiner Ramona auf dem Schoß in Charlys Zimmer auf seinem Thron sitzt) findet sie richtig klasse, und somit ist es Zeit für einen weiteren Jürgen-Drews-Musikvideoclip (ich krieg schon wieder Aggressionen). Gott sei Dank läuft der Clip nur 5 Sekunden (erklärt mir bitte einer den Sinn dieser Einspielung? Na gut, eigentlich will ich es überhaupt nicht wissen). Onkel fragt Charly ob er sich sicher sei, dass er das schafft, und er erteilt den beiden seinen königlichen Segen. Abgang Charly und „Lara“, Jürgen und Ramona philosophieren noch ein wenig über die tolle Jugend von heute, und schauen dabei drein, als ob sie zugekokst wären.

Charly will Lara das Schießen beibringen, indem sie ihm eine Dose vom Kopf schießen soll (also ich würde mir beim ersten Versuch ein anderes Ziel auswählen, andererseits kann bei Charly da eh nichts wichtiges kaputtgehen). Lara knallt beim ersten Versuch einen Vogel ab, beim zweiten schießt sie Charly ins Bein (nächstes Mal ziel auf den Kopf oder die Eier, Baby!). „Siehst du! Ich bin doch nicht deine Lara Croft, sondern nur Jeanny!“ Tja, und dreimal dürft ihr raten, welches Lied jetzt mit neuem Text unterlegt wurde. Richtig, es ist „Jeanny“ von Falco! Für diese Legendenschändung wünsche ich Jochen Taubert ein weiteres Mal die Pest an den Hals (Mein Racheplan für Taubert wegen der mit diesem Film verschwendeten Lebenszeit wird um den Punkt „Kastrieren ohne Narkose“ erweitert). Währenddessen sieht man Jeanny und Charly, wie sie unter Liebeskummer leiden, beim Einparken Scheiße bauen, usw… Kurz darauf werden zwei Frauen beim Angeln (!) entführt (vor allem wie sich eine von ihnen nach einem Faustschlag auf den Boden wälzt ist schlicht unglaublich und unbeschreiblich) Per Voice Over werden wir informiert, dass Charly beschließt, dem Spuk ein Ende zu machen, während eine „zufällig“ (gähn) auf einer Motorhaube herumliegende Frau von zwei Soldaten abgeführt wird (kümmerts noch jemanden, dass Charlys Schwester entführt wurde? Also die Macher des Filmes und die Protagonisten nicht ernstlich). Charly geht dazwischen, wird aber von den Söldnern recht schnell überwältigt. Mit Handschellen wird er ans Auto gefesselt, und schon mal mit Benzin übergossen. Leider kommt es nicht dazu, dass er angezündet wird, weil er einem der Typen seine Axt wegnehmen kann, und damit die Handschellen kanckt (Natürlich schauen seine Gegner dabei zu). Dann tötet er per Axtwurf einen seiner Kontrahenten (schlechter Splattereffekt natürlich inklusive). Beim Kampf mit dem anderen gehen dann beide KO, und werden von der angekommenen Feuerwehr aus der Gefahrenzone getragen. Währrenddessen schalten wir woanders hin, wo mal wieder eine Frau aus ihrem Garten entführt wird (die Alte schreit wie am Spieß).

Charly spielt derweil mit zwei Kindern im Sandkasten (warum?????? Wo steckt der Sinn darin???), und wird sogar von den lieben Kleinen verarscht, weshalb er dem Mädel aus Rache den Zopf abschneidet. Zwischendurch wird mal wieder ne Frau entführt (Zwischenfrage: Wie viele Entführungen, die uns in der Handlung kein Stück weiterbringen, kann der Film wohl noch vertragen? Also wenn nach Jochen Taubert geht, noch einige, glaubt mir), die schlafend am helllichten Tag an einer Laterne lehnt. Ihre neben ihr im Lotussitz meditierende Freundin bemerkt natürlich rein gar nichts. Charly sitzt inzwischen immer noch bei den Kindern, als einer seiner Freunde (ein Türke, den ich in Zukunft auch so nennen werde – ist nicht negativ gemeint, aber der Typ hat im Film keinen Namen) vorbeikommt. Der fragt ihn ob er noch weiß, wie sie damals Blustbruderschaft geschlossen haben (beim Flashback fallen beide in Ohnmacht nach dem Schnitt, außerdem kommt mir die Szene sehr bekannt vor). Außerdem habe er keinen Freund, und er möchte gern im Pudelmützenclub mitmachen. Charly erklärt ihm das Aufnahmeritual, wodurch sein Gegenüber außer Fassung gerät, und brüllt er esse als Türke noch nicht einmal Schweinefleisch. Charly findet das OK, aber er (der Türke) müsse wenigstens jedes einen Weihnachtsbaum aufstellen, da das Pudelmützentradition sei. Natürlich sehen wir das auch sofort, und der Türke haut seiner halben Familie eine runter, weil er glaubt, dass die keinen Weihnachtsbaum haben wollen. Dann findet er auch noch ein Frettchen im Baum (ja, ihr habt richtig gelesen), dem er den Garaus machen will, was ihm natürlich nicht gelingt. Dann blenden wir wieder zu Charly und seinem Freund. Charly zieht seinem Freund die Mütze über (und bis zum Kinn runter) und beide hüpfen aus dem Bild (dazu spielt der Soundtrack „Pudelmützen-Rambo“, und ich möchte mir am liebsten die Augen ausstechen, weil ich den Scheiß nicht mehr lange aushalte).

Es werden mal wieder drei depperte Weiber (diesmal beim Kartenspielen) unter heftiger Gegenwehr gekidnappt. Bei Charlys Eltern kommt Daddy darauf, dass immer nur junge hübsche Frauen entführt werden. Charlys Mom hat daraufhin Angst, ebenfalls mitgenommen zu werden. Alle lachen, nur ich bin mal wieder wegen eines unlustigen Gags stocksauer (langsam kann ich nicht mehr, und es ist erst eine Stunde Film rum. Oh Gott, auf der DVD-Schachtel steht was von 128 Minuten, ich glaube, ich springe aus dem Fenster). Daddy kommt auf den Trichter, dass Charly den Tätern eine Falle stellen soll. Charly wird als Frau verkleidet auf die Straße gestellt, und tatsächlich beißt einer der Söldner an. Dieser wird aber von den heraneilenden Pudelmützen recht schnell überwältigt. Unter „Druck“ sagt er, dass sein Auftraggeber Graf Kurt sei, und schon befinden wir uns in einem weiteren Videoclip, aber diesmal ist es Frank Zanders „Hier kommt Kurt“. Zwischendurch sehen wir die Pudelmützengang bei der Suche nach Kurt (mit Frank Zander-Foto) und beim Training mit Ninja-Wurfsternen. Nach dem Lied wird zur Abwechslung mal wieder ne Frau entführt.

Charly wird von einem Soldaten verprügelt. Leider kommen seine Rockerfreunde vorbei, und machen mit dem Söldner kurzen Prozess (das ist einfach nur noch lächerlich).

Charly will sich im Freibad vergnügen, übersieht aber, dass kein Wasser im Becken ist, und springt vom 3m-Brett in den leeren Pool (nein, wie lustig!) Der Bademeister ruft einen Krankenwagen. Im Spital trifft Charly den eben von den Rockern vermöbelten Söldner wieder. Die zwei setzen ihren Kampf eine Weile fort, bis wir zu einer erbärmlich schlechten Girlband umschalten, die natürlich postwendend entführt wird (aber erst nachdem sie uns mit ihrer „Musik“ gefoltert hat – zum ersten Mal bin ich über eine Entführung richtig glücklich). Die angekettete Bandleaderin zieht mal kurz in einem unbeobachteten Moment an ihren eisernen Fesseln, die reißen sofort, und sie will fliehen. Auf der Flucht wird sie von einem Söldner umgerissen, der ihr eine Heugabel durch den Hals jagt (dreimal dürft ihr raten wie „gut“ dieser Effekt gemacht ist).

Charly ist wieder daheim. Vater erzählt von früher. Charly führt den Hund Gassi, der plötzlich ohne Grund explodiert (!!!). Charly geht mit den Überresten weiter. Wir sehen eine Bauchtanzgruppe, die natürlich erstens in ihrem Metier so mies ist, wie die Girlband zuvor, und zweitens auch sofort entführt wird. Charly will einer Frau bei der Reparatur ihres Autos helfen. Das Kühlwasser wird nachgefüllt, indem Charly einfach reinpinkelt. Der Wagen springt tatsächlich an. Zum Dank will die Fahrerin Charly an die Wäsche, der will aber Lara treu bleiben (was nicht heißt, dass unsere Lady es nicht weiterversucht). Charly greift ihr in den Schritt, und zieht ein blutiges Tampon hervor, woraufhin er keine Lust mehr hat. Ist eh wurscht, die Gute wird nämlich entführt (mal wieder), und Charly kriegt eine auf den Deckel. Er steht nach einiger Zeit wieder auf, stapft in den Wald, schreit „Ich werde dich retten“, und rennt gegen einen Baum. Charlys Eltern fällt es ein, dass er noch kein Fischfutter besorgt hat (die haben Sorgen!!) In der Tierhandlung zerstört Charly ein Aquarium mit einem Tischtennisball (wie geht das). Zwischendurch wird mal wieder ne Frau entführt (die ca 600. Entführung). Im Supermarkt wird er von einem Söldner gestellt, er setzt ihm aber ne Melone auf. Leuchtnase sitzt beim Friseur, Charly kommt rein, und übernimmt gleich mal den Posten des Haarschneiders (das ist bestimmt so üblich in jedem Friseurladen). Charly erzählt ihm, er werde verfolgt, als dort auch gleich ein Söldner auftaucht. Charly flieht, und lässt seinen Freund mit dem versauten Haarschnitt sitzen. Eine „spektakuläre“ Autoverfolgungsjagd folgt. Dabei kommt einer von Charlys Freunde dazu, der aufgrund eigener Blödheit fast überfahren wird. Charly baut einen Unfall, sein Kumpel will die Söldner um Hilfe bitten, und wird umgehauen. Charly entkommt mit knapper Not im Wagen seines Kumpels (der ihm wohl relativ egal ist). Einer der Söldner folgt Charlie, während der andere Charlys Freund verdrischt. Charly kommt zurück, und spielt den Retter in der Not.

In der Schulklasse der Pudelmützen werden der Reihe nach fast alle Mädchen gekidnappt (wie viel Blut braucht der Graf eigentlich so am Tag? 20 Liter?). Natürlich bemerkt mal wieder keiner was

Draußen wird Charly mal wieder von einem Söldner mit Benzin übergossen, während drinnen in der Schule weitere Mädels entführt werden. Dann schalten wir zum Flugplatz, wo das gleiche passiert (dieser Film ist ohne Sinn und Verstand). Die zwei entkommen ihrem Entführer. In der Schule wird das vorletzte vorhandene Mädchen entführt. Die zwei Entkommenen schmeißen derweil den Söldner von einer Brücke (d. h. er legt sich schon mal freundlicherweise auf das Geländer, und die zwei Mädels schubsen ihn ein wenig).

Daheim bei Charly liest Daddy mal wieder was von einer Entführung in der Zeitung. Die Opfer hätten die Täter als Soldaten des Grafen Kurt identifiziert. (Das will einfach nicht in meinen Schädel….) Und schon spielen wir „Dracula ist wieder da“ von Frank Zander ein (wir hatten ja noch keine Clips, gelle? Ich weiß, ich wiederhole mich). Inzwischen sehen wir das Double beim „Essen“ in seinem Pappsarg. Vater ruft die Polizei, aber diesmal wird der Bulle aus dem Wachzimmer entführt.

Charly will sich Hilfe von Vater Harry holen. Der will drastische Strafe austeilen, und Charly Buße tun lassen für seinen Blödsinn. Da meldet sich unser Engel vom Beginn zu Wort, und sagt „Merkwürden Harry“ (Na, an wen fühlen wir uns bei „Merkwürden“ alle erinnert? ;-)) [jetzt aber still – der Doc und ex-Merkwürden], dass er Charly gefälligst helfen soll. Harry rät Charly zu „Auge um Auge“. Charly reicht es, er rüstet mit der Pudelmützengang zum finalen Schlag. Dollys Söhnchen ist natürlich mit dabei, was heißt, dass seine Mama ebenfalls mitkommt. Sie schnappt sich eine Armbrust. Der Türke rekrutiert ein paar seiner Kumpels, Jeanny munitioniert sich als Lara auf, der Türke und ein paar andere Pudelmützen gliedern per Erpressung einen Taekwondo-Trainer samt Unterrichtsklasse in ihre Truppe ein. Charly rennt einem Soldaten in die Arme. Mit der Hilfe eines Jojos und seiner Kumpels kann er ihn überwältigen (geh zu Ende blöder Film!!) Dabei wird er mit nem irrsinnig beschissenen Effekt gesprengt. Nachdem sie noch ein paar Soldaten erledigt haben, greift Papa mit dem Rest der Gang an (seine Waffe ist ein Dildo, den er als Knüppel benutzt). Dolly trifft mit ihrem Sohnemann auf ein paar weitere Söldner. Einer wird per Armbrust gemeuchelt, der andere erschossen (das „Peng“ das die Knarre macht spottet jeder Beschreibung). Ein paar besoffene Leute von Kurt werden von Charly erschossen. Dolly fordert die Freilassung der Gefangenen, aber da dies abschlägig beschieden wird, will Dolly zeigen, was passiert, wenn sie sauer wird. Und so kriegen die zwei eine mit dem Nudelholz. Drei andere wollen Jeanny fangen, einen erschießt, den nächsten tötet sie mit seinem eigenen Bajonett, der dritte wird per Axtwurf ermordet, und der Schreiber dieser Zeilen wünscht sich nichts sehnlicher als seinen eigenen schnellen Tod. Da mir dieser leider nicht vergönnt ist, geht´s hier erstmal weiter.

Dollys Sohn meuchelt ein paar Soldaten (der letzte hat ein Loch im Körper, dessen Machart mir körperliche Schmerzen zufügt). Jeanny wird entführt (die könnens nicht lassen). Die Taekwondoleute greifen an, werde aber zum Teil gleich erschossen (d. h. es macht „Peng“, und einer greift sich an die Brust, dreht ne Pirouette, und landet auf dem Boden). Um ein paar schwere Geschütze zu überwinden, wird einer der Pudelmützen in eine Star Wars Clone Trooper Uniform gesteckt. Er sprüht die Soldaten mit Zuckerwasser an, und die von den Pudelmützen mitgebrachten Bienen erledigen den Rest. Jetzt greift mal wieder Papa an. Seinem Traktor stellt sich ein Monster-Truck in den Weg. Der Fahrer steigt aus, bricht einer Pudelmütze das Genick, kann aber überwältigt werden. Die tote Pudelmütze soll so beerdigt werden, dass sein nackter Arsch aus der Erde schaut, denn so könne man den Toten noch als Fahrradständer benutzen (geschmacklos). Das Haus ist in Sichtweite, d. h. dass Onkel Jürgen jetzt eingreifen kann. Der dringt zu den Gefangenen vor (natürlich mit Krone, Umhang und Ramona) und überwältigt die Wachen, während Ramona die Gefangenen befreit. Und schon singen alle miteinander ein Lied (bitte nicht). Onkel Jürgen setzt sich ne Mütze auf. Graf Kurt erfährt von der Niederlage, die er durch die Pudelmützen erfahren habe, und will Charlys Schwesterchen holen lassen. Aber da taucht unser heldenhafter Vater Harry auf, und schlägt die Söldner mit einer Bratpfanne nieder (bei der Szene und beim Kampf von Jürgen Drews musste ich ehrlich gesagt ein wenig schmunzeln). Der Pfarrer sagt, dass er gerne half, da er ja durch sie endlich zu warmen Eiern komme (war schon beim ersten Mal nicht lustig). Gemeinsam finden sie die zu Vampiren gewordenen entführten Frauen, die erstens an schlecht gemachten Plastikkörperteilen nuckeln, zweitens durch die Plastikvampirzähne ziemliche Hamsterbacken haben (das muss man gesehen haben), und drittens beim Anblick eines Kreuzes tot umfallen. Die Schwester kriegen sie trotzdem fast.

Dollys Sohn erledigt einen Typ mit Ledermaske. Die anderen finden den Eingang, dringen bis zum Grafen vor und fordern Dracula, auf heraus zu kommen. Der kann fliehen, wird aber mit einer Bombe gesprengt.

Vater erzählt uns, dass der erste Offizier der Soldaten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, der Türke bekam die grüne Pudelmütze mit Bommel verliehen, der Bulle bekam einen Orden für nichts. Und Onkel Jürgen trägt seine Pudelmütze noch heute, genauso wie Dolly Buster. Charly sei jetzt mit der Tussi mit der Autopanne zusammen. Sie lieben sich in einem Kornfeld (ratet mal den hierzu eingespielten Song). Jeanny leitet jetzt ein Security Unternehmen (weil Charly der Pudelmützen-Rambo ihr ja soviel Selbstvertrauen gegeben hat). Onkel Jürgen verabschiedet sich. Dann erklärt irgendwer uns, dass ein Jochen Taubert Film immer spitze sei und nie Unfälle geschehen würden. Daneben steht Jeanny mit einem gebrochenen Arm. Das war jetzt Gott sei Dank der letzte dämliche Witz, denn der Film ist aus.

Oh Mann, was habe ich gelitten. Beim bloßen Ansehen dieses Filmes hat mich teilweise echt mein Lebenswille verlassen. Aber der Reihe nach.

Sehen wir uns erstmal an, was der Trashfan bei diesem Film auf der Habenseite verbuchen kann: Wir haben einen zum Teil mehr oder weniger prominenten Cast, und jeder von denen macht sich zu 100% zum Trottel. Davon müssen wir aber gleich mal Frank Zander und Ralf Möller abziehen, da diese nur in reingeschnittenem Archivmaterial vorkommen (das Material mit Ralf Möller ist sowieso ein 10minütiger Zeittotschläger, drin ist es wohl nur, damit man einen weiteren bekannten Namen auf das DVD-Cover schreiben kann). Jürgen Drews, Harry Wijnvoord und Dolly Buster müssen bei der Zusage auf Drogen gewesen sein, anders kann ich mir deren Wirkung nicht erklären (obwohl man ihnen einen gewissen Hang zur Selbstironie nicht absprechen kann). Agieren tun sie allesamt himmelschreiend schlecht (und zwar nicht nur die Promis). Der nächste Punkt ist, dass keiner der Beteiligten den Film wirklich ernst genommen zu haben scheint, man merkt schon, dass die Leute hier mit einem gewissen Spaß bei der Sache waren. Hier muss man als Beispiel Jürgen Drews, Christian Bütterhoff und Harry Wijnvoord nennen, die mit deutlichem Spaß dabei sind. Dafür sei ihnen Respekt gezollt.

Kommen wir zu den Minuspunkten:

Der Score besteht aus Liedern von Jürgen Drews, Frank Zander und schlechtem Technogedudel. Jeder weitere Kommentar ist überflüssig.

Die Machart ist so dilettantisch, dass man das Ergebnis nie im Leben einen Film nennen kann. Die Kameraführung ist unter aller Sau, die „Kostüme“ auch, und die Billigcamcorder Digitaleffekte nerven schon von der ersten Minute an. Dass das Bildformat manchmal munter zwischen 16:9 und Vollbild wechselt, fällt da fast nicht mehr auf. Die Darsteller sind dermaßen schlecht, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, wie viel Geld man mir bieten müsste, dass ich mich auch vor die Kamera stelle, um mich zum Idioten zu machen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Charlys Mutter, die gefälligst mal den Stock aus ihrem Arsch ziehen soll, damit sie nicht mehr so steif aussieht. Kommen wir zu einer speziellen Szene, nämlich dem Flashback ins Mittelalter: Der ist erstens sinnlos, da er rein gar nichts mit der Handlung zu tun hat. Zweitens sieht man dem vom „Piratenmassaker“ entlehnte Material deutlich an, dass es nicht für diesen Film entstanden ist. Und drittens danke für die Warnung, Herr Taubert, denn wenn der Rest vom Piratenmassaker ähnlich schlecht ist, dann werde ich den Teufel tun, und mir den ansehen.

Fazit: Ich kann dem Manhunter das Leid, das er mit dem Piratenmassaker hatte, echt nachfühlen. Die „Pudelmützen-Rambos“ scheinen zwar minimal besser zu sein (am Schluss kann man schon manchmal schmunzeln), aber zu einem guten Film wird dieses Machwerk dadurch noch lange nicht. Absichtlich gedrehter Trash funktioniert eben meistens nicht.

(c) 2006 G

P. S.: Die auf der DVD angegebenen Extras sind allesamt nicht drauf, dafür gibt´s eine kleine Bildergalerie.


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 1


mm
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