Police Story III: Supercop

 
  • Deutscher Titel: Police Story III: Supercop
  • Original-Titel: Jing cha gu shi III - Chao ji jing cha
  • Alternative Titel: Supercop | Police Story 3 |
  • Regie: Stanley Tong
  • Land: Hongkong
  • Jahr: 1992
  • Darsteller:

    Jackie Chan/Kevin Chan/Chan Cha Chui) (Jackie Chan)
    Jessica Yang/Yang (Michelle Yeoh (als Michelle Khan))
    May (Maggie Cheung)
    Chaibat (Kenneth Tsang)
    Panther (Way Yuen)
    OnkelBill (Bill Tung)
    Mrs. Cheng (Chaibats Frau) (Josephine Koo)
    Pierre (Peter) (Kelvin Wong)
    Der General (Lo Lieh)
    Chaibat-Scherge (Ken Lo)
    Blonde Leibwächterin (Kim Penn)
    Phillip Chan
    Lit Law
    Wai Sum
    Yee San Hon
    Sze Tsuen Wai
    Tuan Wai-Lun


Vorwort

Na dann mal wieder Jackie Chan. Bevor neu hinzugekommene Leser mich schon vorab prophylaktisch in der Luft zerreissen, noch mal der Disclaimer – ich bin Jackie-Chan-Fan seit ungefähr 1985/86, hab also ein bissl Ahnung von der Materie und betrachte es nicht als prinzipielle Respektlosigkeit, Jackie auf dieser Site zu featuren.

Mit Supercop, dem dritten Teil der Police Story-Saga, verbindet mich mal wieder eine gar lustig-possierliche Geschichte. Nachdem Anfang der 90er Jackie Chain in Deutschland immerhin populär genug war, dass seine aktuellen Filme zeitnah auf Video erschienen (oder, wie bei Mission Adler, sogar im Kino liefen!), sah ich den Streifen relativ bald auf Rental-Video – ich fand ihn okay, aber nothing special. Ein paar Jahre später war ich heftiger Kunde beim „US Video Center“, Mitte/Ende der 90er die Top-Adresse für Laserdisc-Importe und fand auf deren Gebraucht-Liste eines schönen Tages Police Story III: Supercop für lausige fünfzehn Mark (glaub ich). Keine Frage, das Ding war gekooft. Vielleicht hätte ich das Kleingedruckte lesen sollen – Merkwürdens typisches Glück war es dann nämlich, ein paar Tage später eine gar hübsche japansiche Laserdisc in Händen zu halten, und weil die Japaner nun mal selten englisch (oder gar deutsch, höhö) sprechen, mit kantonesischem Originalton mit japanischen Untertiteln – sozusagen duh! Gut, mein Erinnerungsvermögen war damals noch nicht so schlecht wie heute und ich konnte mir damit und mit dem, was ich den chinesischen Dialogen entnehmen konnte, die Story nach wie vor zusammenreimen, aber mehr als eine Kuriosität in meiner Sammlung wurde aus der Scheibe nicht (ich besitze in der Tat noch eine zweite Japan-LD, die aber kaufte ich mir absichtlich – Pulp Fiction, weil die Japan-Fassung damals ein paar Wochen vor dem US-Release rauskam und ich ausnahmsweise mal nicht warten konnte – das war mir dann auch die 109 Mark wert, hehe). Weil Merkwürden aber nun auch wieder ein Geizkragen ist und nicht einsieht, sich einen Film noch ein zweites Mal zuzulegen, nur weil er der kantonesischen Sprache und der japanischen Schrift nicht mächtig ist, beliess ich es dabei. And a good thing, too, weil mir Supercop nun eben in seiner aktuellen deutschen DVD-Veröffentlichung von Evolution/Laser Paradise frei Haus geliefert wurde. Man muss manchmal nur einfach warten können…

Womit wir dann endlich beim Film wären – Supercop erlebte schlappe fünf Jahre nach seiner Veröffentlichung noch ungeahnte Popularität – als Rumble in the Bronx, Jackies erster ernstzunehmender Angriff auf Hollywood (vorherige Bemühungen wie der spassige The Big Brawl von Bruce-Lee-Regisseur Robert Clouse und James Glickenhaus´ düster-missglückter The Protector erwiesen sich als finanzielle Ofenschüsse) an den US-Kinokassen abging wie Schmidts Katze und US-Distributor Dimension Films händeringend Nachschub brauchte, erinnerte man sich an Supercop, verpasste ihm schnell einen massenkompatiblen Pop-Soundtrack (der der Welt immerhin den Nr.1-Hit „What´s love got do with it“ von Warren G. bescherte, ein Song übrigens, der selbst dem Hip-Hop-Ignoranten Dottore Acula gut genug gefiel, um einen Maxi-CD-Kauf zu rechtfertigen), ein englisches Dubbing und schob das ganze noch mal in die US-Kinos, mit nicht gerade überwältigendem Kassenerfolg, aber immerhin. Was Evolution uns mit der DVD vorsetzt, ist allerdings, dem Vernehmen nach „digital remastered + restored“, die bekannte Hongkong-Fassung.


Inhalt

Interpol steckt in der Klemme – man möchte gern den mächtigen Drogenbaron Chaibat hops nehmen, doch mangelt es den internationalen Gesetzeshütern an adäquatem Personal. Da man bei Interpol aber offensichtlich genügend Zeit hat, Hongkong-Filme zu glotzen, wendet man sich vertrauensvoll an die Royal Hong Kong Police und bestellt dort einen „Supercop“, wohl wissend, dass selbige in der damaligen Noch-Kronkolonie auf Bäumen wachsen (wie auch Jackie selbst später im Film bemerken wird). Und an wen denkt die Chefetage der Kingkongcops da im speziellen? Latürnich an uns aller Jackie Chan, der, wie in 98,2 % aller deutschen (und englischsprachigen) Fassungen quasi sich selbst mimt. Nur muss man den Schlawiner erst mal am Ehrgeiz packen und so basteln Commissioner Chen und Jackies väterlicher Freund + Vorgesetzter „Onkel“ Bill einen raffinierten Plan. Geschickt stellen sie es an, dass Jackie mithören kann, wie Chen und Bill sich vermeintlich über die nahezu sicher tödliche Mission in die Haare kriegen. Solchermassen vorgewarnt, lehnt Jackie die angebotene Beförderung auf einen Schreibtischposten natürlich dankend ab, um sich selbst amtlich ins Gespräch für die Interpol-Mission zu bringen. Scheinbar widerwillig stimmt Bill zu, um sich, kaum ist Jackie aus´m Büro, mit Chen gegenseitig für die zelebrierte Posse zu beglückwünschen.

Seiner leidgeprüften Freundin May (die ja in Police Story 2 einiges mitmachen musste), bindet Jackie den Bären auf, sich einem einmonatigen völlig ungefährlichen Trainingscamp zu unterziehen. Dass Jackie ihr zuvor alle seine Sparbriefe, Wertsachen und sonstigen Vermögensgegenstände anvertraut, findet May zwar ein wenig komisch, aber nicht übermässig suspekt (für die Freundin eines Supercops hat das Mädel ´ne recht lange Standleitung). Jackie wird nach mainland China gekarrt, wo die erste Phase des Plans (nicht, dass im Filmverlauf ersichtlich würde, dass Interpol überhaupt so etwas wie einen Plan hat) von statten gehen soll und Jackie drei verknöcherten alten Generälen, die ganz ersichtlich dort die Chefs sind, vorgestellt wird. Diese wiederum übergeben Jackie in die Obhut von Geheimdienstchefin Yang, zu Jackies Erstaunen ein zwar uniformierter und 110%-ig-regimetreuer, aber dennoch heisser Feger. Als erstes verpasst sie Jackie eine neue Identität als durchschnittlichem Leiter einer Industriekooperative, Fussballspieler und bei Mama-und-Schwester-im-Provinzdorf-Lebender. Jackie ist nicht recht bei der Sache und fängt sich von Yang einen amtlichen Rüffel ob seiner steigerungsfähigen Gedächtnisleistungen ein („Sie sollten mal memory spielen,“ empfiehlt Yang). Nachdem ein paar Fotos geschossen werden, die später einmal in die vermeintliche Heimathütte gehängt werden können, führt Yang den Supercop in die Trainingshalle der Geheimdienstbrigade, wo sich die Geheimpolizisten gegenseitig Bretter auf die Rübe schlagen, Stühle zerdeppern und Steine mit blossen Fäusten zerbröseln. Jackie fallen dabei fast die Glubscher aus dem Köpfchen, natürlich erst recht, als Yang nonchalant vorschlägt, Jackie möge doch bitte mal seine diversen Kampfsport-Kredenzien praktisch vorführen, anhand des Geheimdienst-Champions Faust-Dick (! Uff, please kill me – die Dumpfheimersynchronisation hatten wir doch an sich schon Ende der 70er überstanden… und dafür, dass der Film ansonsten bemerkenswert ernst ist und auch so synchronisiert wurde, ist dieses Kalauer-Geblödel mit den Namen verschiedener Nebencharaktere vollkommen deplaziert). Faust-Dick und Jackie prügeln sich also vor aufmerksamen Publikum ein wenig, Jackie schlägt nach einer Weile ein Unentschieden vor, aber sein Gegner drängt auf eine Entscheidung, der sich Jackie durch cleveres Vortäuschen von Interesse an Rhönradturnen (auch eine der Disziplinen, die der chinesische Geheimdienst seltsamerweise zu fördern scheint) entzieht. Seine erste Spritztour mit dem Rhönrad endet für ihn aber kopfüber von einem Baum hängend…

Nach diesen gar lustigen Shenanigans wird´s aber Zeit für den Plot. Interpol und damit auch den chinesischen Law-and-Order-Spezialisten ist zugetragen worden, dass Chaibat seinen Gefolgsmann Panther befreien möchte, der sich unvorsichtigerweise in der Volksrepublik hat erwischen lassen und nun eine beträchtliche Strafe in einem Arbeitslager ab-, äh, -arbeitet. Der (für meinen Geschmack nicht ganz durchdachte) Plan der Guten-Fraktion besteht darin, diesen Befreiungsversuch scheinbar glücken zu lassen und Jackie als vermeintlichen Komplizen und Panther-Helfer einzuschleusen – das hängt zwar von einer ganze Reihe Unwägbarkeiten ab, nämlich nur mal beispielhaft, dass sich Panther überhaupt von irgendeinem hergelaufenen Unbekannten befreien lassen will und dass es den chinesischen Ordnungskräften gelingt, alle tatsächlichen Panther-Komplizen dingfest zu machen (bzw. wie sich zeigt, einfach zu erschiessen), so dass Jackie nicht von diesen als Outsider identifiziert werden kann. So unausgereift der Plan auch ist, er funktioniert perfekt (und gestaltet das erste grössere, wenn auch nicht sonderlich aufregende action set piece – Panther schuftet in einem Kohleabbau und daher werden diverse Gadgets wie Kohlenloren, Zahnradbeförderungssysteme und Transport-Seilbahnen benutzt) und tief beeindruckt von der erfolgreichen Befreiungsaktion offeriert Panther Jackie gleich mal einen lukrativen Job in seiner Hongkong´er Unternehmung (ein weiteres ziemliches „wenn“-Moment. Panther könnte Jackie auch mit einem freundschaftlichen Schulterklopfen abspeisen und seiner Wege ziehen, und was dann, Ihr Schlaumeier bei Interpol? – naja, du weisst, du bist in einem Hongkong-Film, wenn der Plan der Guten noch bescheuerter ist als der durchschnittliche Welteroberungsplan eines typischen B-Movie-Megamadman-Schurken).

Ist ja auch egal, auf jeden Fall hat´s geklappt und Panther schleppt Jackie gleich mal zu seinem Hideout und führt ihn bei seinen munteren Gesellen, die auf so ungeheuer putzige Namen wie Lang-Fing, Hau-Hin, Hau-Zu und Hau-Weg (hm, zuviel Werner-Comics gelesen?) hören (ich wiederhole mich – bringt mit den Kopf des Synchro-Autors!), ein. Panther exekutiert im Vorbeigehen einen Verräter und ist ansonsten der Meinung, dass man für die nächsten paar Tage irgendwo untertauchen sollte. Die Wahl fällt auf das vermeintliche Heimatdorf Jackies. Nur dumm, dass Jackie von festlandchinesischer Geographie vermutlich ungefähr so viel Ahnung wie yours truly, nämlich null-und-gar-keine und, als man das Dorf tatsächlich gefunden hat, schlechterdings die angeblich von ihm bewohnte Hütte nicht findet. Intelligenterweise (ich will nicht wissen, wie und warum) hat Yang allerdings vorgesorgt und einen kompletten Familienclan für Jackie rekrutiert. Sie selbst markiert Jackies Schwester Hua und niemand anderes als Onkel Bill spielt „in drag“ Jackies geldgierige Mama (und nutzt die Gelegenheit, um Panther ein paar HK-Dollar zur Aufbesserung der Urlaubskasse aus der Nase zu ziehen). Panther wirft das ein oder andere begehrliche Auge auf Yang. Die ganze Blase schlendert über einen Markt, auf dem fröhlich diverse vom Aussterben bedrohte Tierarten zum Verzehr angeboten werden (und natürlich auch Hund & Katz, also mal was richtig erbauliches für die Tierfreunde unter uns) und entert ein Restaurant, wo Panther einen geschäftlichen Deal absolviert. Yang entdeckt, dass eine Gruppe nicht eingeweihter Geheimpolizisten am Nebentisch hockt und geistig Panther und seinen Steckbrief vergleichen. „Er darf noch nicht geschnappt werden,“ brummt Jackie. Als Geheimdienstchefin könnte Yang natürlich theoretisch auf dem schlichten Dienstweg ein Eingreifen ihrer Kollegen verhindern, alas, in ihrer Tarnung als Landei hat sie natürlich ihren Dienstausweis nicht mit, daher muss sie dem frechen Jungspund, der sich ihr in den Weg stellt, eher bodenständig eine aufs Maul hauen. Jackie hockt dieweil im Restaurant und bestellt geröstete Katze mit Bohnen (lecker… hast Du das gehört, Pucki? Hm, er sagt „miaü). Gut, ehe man sich´s versieht, brechen die Geheimdienstler einen zünftigen barroom-brawl vom Zaun und arrestieren Panther, Jackie und Genossen. Yang startet eine Befreiungsaktion, wieder einmal können Panther und Jackie als einzige Gangmitglieder über die Dächer vorläufig entkommen. Yang gelingt es, einen Uniformträger von ihrer Identität zu überzeugen und spielt mit diesem ein wenig Strassentheater – für Panther sieht´s so aus, als würde Yang den China-Cop umpusten. Auf solche Schelmereien steht in China noch die gute alte Todesstrafe und gönnerhaft unterbreitet Panther angesichts dieser fatalen Konsequenz den Vorschlag, dass Yang doch mit ihm und Jackie nach Hongkong reisen könnte, für´ne gemeingefährliche bullenkillende Kämpferin hat Chaibat sicher Verwendung.

Man bootet also über´s Wasser nach Hongkong und Jackie ist nicht sehr begeistert über Yangs Anwesenheit: „Ich kann nicht auch noch auf dich aufpassen“. Das sieht der Superbulle völlig falsch, denn Yangs Befehl lautet, auf IHN aufzupassen. Dang! Als das Schiffchen von der Pingponger Polizei aufgebracht wird, schwingen sich Panther, einer seiner Leute, Jackie und Yang in ein im Bauch des Bootes verstecktes Rennboot und liefern sich eine hübsche Wasserverfolgungsjagd, in deren Verlauf diverse Bullen umgenietet werden, Panthers Buddy ins Gras bzw. Wasser beisst und sich der Übeltuer allgemein in eine ziemliche Rage steigert. Letztendlich gelingt die Flucht einmal mehr und per Helikopter kann sich die Dreierbande ins luxuriöse Anwesen von Mr. Chaibat persönlich einfliegen lassen – als Drogenboss lebt man bekanntlich nicht schlecht, neben einem big-ass-Swimmingpool, der mehrstöckigen Villa und dem Tennisplatz hat Chaibat auch einen Basketball-Court zur Verfügung, der aber eher pragmatisch als Hubschrauber-Landeplatz genutzt wird. Und der chinesische Unterwelter von Welt hat natürlich auch jede Menge weisser Schnuckis in knappen Bikinis als Pool- und Villendeko, Pierre, Chaibats rechte Hand, setzt den Mädels auch gerne mal den nötigen Schuss Heroin für die richtige Stimmungslage. Chaibat ist happy, Panther wiederzusehen, von den Reisemitbringseln Jackie und Yang hält er aber nicht so viel. „Schmeisst sie ins Meer, das sind Bullen!“ Chaibats Bodyguards machen sich daran, diese dienstliche Anweisung umzusetzen, aber die überlegenen Martial Arts-Kenntnisse unserer Helden verhindern das schlimmste. Jackie ist sauer, Panther milde überrascht und Chaibat köstlich amüsiert – das war natürlich nur ein Test, den unsere Freunde 1 rauf mit Mappe bestanden haben und sich nunmehr wohlgeschätzte Mitglieder von Chaibats Organisation schimpfen dürfen. Und ´nen Job hat er auch schon…

Schon am nächsten Tag findet nämlich irgendwo im Goldenen Dreieck die jährliche Verteilungskonferenz bezüglich der aktuellen Stoff-Ernte statt, geleitet von einem gewissen General, der alle wesentlichen Drogenbosse in sein Militär-Camp eingeladen hat. So tafeln also mindestens hunderttausend Jahre Knast im Kreise ihrer diversen Leibwächter und schachern die Marktanteile aus – und wenn´s nach der Konkurrenz geht, wird Chaibat dieses Mal in die Röhre kucken, nach dem Motto, wer zu spät kommt, bestraft das Leben usw. Ausserdem wendet der General ein, dass Chaibat noch den Kaufpreis für die letzte Charge schuldig ist. Stimmt, brummt Chaibat, aber nur deswegen, weil ein fieser Knochen aus dem Kreise der vertrauenswürdigen Gangsterbosse in Malaysia Chaibats Frau verpfiffen habe. Die sitze nun a) im Knast und wartet auf ihren Prozess und b) auf dem Codewort für das Schweizer Nümmerliköntli, auf dem Chaibat seine Millionen gebunkert hat. Dumme Sache. Die Sache droht in Handgreiflichkeiten auszuarten und Chaibat droht, um seine Verhandlungsposition zu unterstreichen, Yang, die als seine Leibwächterin fungiert, zu erschiessen. Das könnte man als eher zweifelhaften Erpressungsversuch missdeuten, aber Yang trägt eine kugelsichere Weste und die hat Chaibat, böse wie er ist, mit Dynamit stopfen lassen – ergo, trifft ein Kügelchen Madame Yang, gibt´s eine gar hübsche Explosion. Der General ist der Ansicht, dass die diversen Rivalen das gefälligst unter sich ausmachen sollen und geht mit seinen Jungs mal kurz vor die Tür, bis die Sache geklärt ist. Und das tun die dann auch, und wie man das in ordnungsgemässen Gangsterkreisen gemeinhin so handhabt, bedeutet das, dass sich alle Beteiligten gegenseitig die Lebenslichter auspusten.

But that´s not all what Chaibat´s got in store. Seine Kavallerie hockt nämlich vor´m Camp im Gewölle und startet, kaum das der Feuerzauber im „Konferenzraum“ losgeht, einen heftigen Angriff mit schwerem Geschütz ala Panzerfaust, Raketenwerfer und MGs auf des Generals trautes Camp. Brennende Stuntmen TM! Fliegende Stuntmen TM! Brennende fliegende Stuntmen!! Und mitten drin Jackie und Yang, die verständlicherweise ein wenig, eh, vorsichtig agiert, befürchtet sie doch, in handliche kleine Einzelteile zerlegt zu werden, sobald sie sich eine Kugel einfängt. Hilarity ensues, als Jackie und Yang sich von finsteren Schergen des Generals bedrängt in dessen Munitionsdepot zurückziehen (eine der besten Slapstick-Sequenzen, die ich an dieser Stelle nicht spoilen werde).

Letztendlich ist Chaibat absoluter Herr der Lage – seine Rivalen sind hinüber und der General sieht sich der Aussicht gegenüber, einen neuen Exklusivabnehmer für seine Ware zu haben. Findet der zwar nicht spassig, denn der General mag zwar ein kriminelles Subjekt, aber kein Vollidiot sein: „Das würde Krieg bedeuten!“ und obwohl zwar Soldat, ist der Herr General da nicht wirklich scharf drauf. Chaibat weist unbürokratisch auf seine Privatarmee hin, die das Camp umstellt und in Trümmer gelegt hat. Unter diesem Umständen mag der General noch mal über die Sache nachdenken – nur alleine entscheiden kann er das nicht. Sei´s drum, meint Chaibat, dann wird man das halt mit des Generals Geschäftspartnern besprechen, und ist zufrieden. Nicht so Jackie, der die fahrlässige (naja, eher beabsichtigte) Gefährdung seiner angeblichen Schwester mit der explosiven Weste nicht wirklich prickelnd findet. Chaibat lacht sich ob der Proteste scheckig und feuert einen Schuss auf Yang ab. Doch anstelle der erwarteten Explosion haut´s Yang nur aus den Schuhen – der Maestro hat heftig geblufft… gewagtes Manöver, aber wer Erfolg hat, hat alles richtig gemacht, newa… Jackie und Yang schickt der neue uneingeschränkte Drogenlord Südostasiens zusammen mit Panther nach Malaysia, sprich Kuala Lumpur.

Dort checken die drei Locations wie den Bahnhof und das Gerichtsgebäude aus – tja, schätze mal, Senor Chaibat will sein treues Weib aus den finsteren malayischen Gesetzesklauen befreien. Unpraktisch nur, dass der Zufall es so will, dass May als Reiseleiterin einer Touri-Gruppe sich ebenfalls in Kuala Lumpur rumtreibt und, to add insult to injury, sogar im selben Hotel wie die Gangsterbande absteigt (hm, gibt´s in K.L. nur eins?) Zunächst mal ahnen die verschiedenen Parteien nichts von ihrer jeweiligen gegenseitigen Anwesenheit, aber da verirren sich Jackie und Yang unabsichtlich auf ein paar Sofortbild-Schnappschüsse der Tourigruppe und angesichts ihres Loverboys an der Hand einer anderen attraktiven Mamsell wittert May heftigstes Ungemach. Einer ersten Inspektion kann sich Jackie noch durch eine schnell vorgeschobene Rückenmassage seitens Yang entziehen, aber am Pool fällt May über ihn her. Da Panther und Pierre sich in der Nähe rumtreiben, kann Jackie ihr schlecht reinen Wein einschenken und erklärt sie seinen Gangster-Kollegen sehr charmant als aufdringliche Nutte. Panther zeigt sich interessiert, fängt sich aber eine Beleidigung ein und schubst May daher unsanft in den Pool. Jackie versucht in einem unbeobachteten Moment May zu erklären, was Sache ist – tatsächlich erweist sich May als nicht gar blöd und spielt sogar eine Szene, als sie bemerkt, dass Panther sie beobachtet. Nixdestotrotz ist sie unmittelbar danach doch blöd und erzählt brühwarm ihrer Freundin-Kollegin im Aufzug, dass Jackie undercover für Interpol arbeitet. Das hört Pierre mit…

Und so kann Pierre wenig später Panther anrufen und ihm mitteilen, dass Jackie und Yang Maulwürfe der Gesetzesmacht sind, das aber nicht weiter schlimm sei, da er May als Geisel habe… tja, und so werden unsere tapferen Supercops in den Dienst der bösen Sache gepresst, ansonsten könnte Jackie sich May nämlich portionsweise abholen. Und die böse Sache ist selbstverständlich die Befreiung von Chaibats Eheweib, Mrs. Cheng, die gerade vom in Drogenangelegenheiten selten zu Scherzen aufgelegten malayischen Gericht zum Tode verurteilt wurde. Beim Rücktransport ins Gefängnis schlagen Panther & Co. zu. Jackie simuliert einen Unfall mit einem mit Giftgas beladenen Truck (was in Kuala Lumpur offenbar immer einfach so durch die Stadt fährt), Yang knallt der Polizeieskorte des Gefangenentransports ins Heck, allgemeines Verkehrschaos entbrennt und im Schatten vermeintlich austretenden Giftgases können Yang und Jackie Mrs. Cheng befreien. Chaibat schwebt mit seinem Privathubschrauber ein, in dem hockt auch May. Und die hätte Jackie gerne in Händen, bevor er Mrs. Cheng rausrückt. Chaibat, nicht dumm, schmeisst May aus lichter Höhe von ungefähr 5 m einfach aus dem Heli – May knallt noch auf ein parkendes Auto und bleibt wie tot liegen (ich sag´s ja, das Mädel hat´s wirklich nicht leicht). Da Jackie sich verständlicherweise erst um sein gefallenes Mädchen kümmert, können Panther und Pierre Mrs. Cheng in den Flucht-Lieferwagen packen, an den krallt sich aber förmlich mit den Fingernägeln Yang. Nachdem Jackie sich geradezu fürsorglich um May gekümmert hat (d.h. er schüttelt sie kurz durch und keift nach einer Ambulanz), klaut er sich ein kleines rotes Cabrio und nimmt die Verfolgung auf. Es folgt eine wahre Stuntorgie… wäre gegenüber Leuten, die den Film eventuell noch nicht gesehen haben, unfair, alles zu verraten (das ist ja mal ganz was neues – der Setzer), daher in Stichpunkten: Yang wird am Lieferwagen herumgeschleudert, beinahe vom Dach geschossen, schiesslich wird sie tatsächlich runter und auf Jackies Cabrio geschleudert, wo sie die Windschutzscheibe zerdeppert (aua, das muss doch wehtun), Chaibat packt im Heli den Raketenwerfer aus und jagt ein paar unschuldige Autos in die Luft. Jackie und Yang verfolgen Panther, Pierre und Mrs. Cheng aufs Dach des Bahnhofs und nehmen die Bösmänner dort auseinander. Mrs. Cheng rettet sich per Strickleiter in den Hubschrauber, Jackie wirft sich todesmutig an die herunterbaumelnde Leiter, wird gegen Türme und Werbetafeln gebrettert, Yang schnappt sich eine Enduromaschine und verfolgt den Helikopter. Chaibats Pilot versucht, Jackie an einer Dampflok loszuwerden, aber die Strickleiter verhakt sich an der Lok und zwingt den Hubschrauber zur Landung auf dem fahrenden Zug (!). Yang springt mit dem Bike ebenfalls auf den Zug und der allgemeine Showdown kann beginnen…

Am Ende sind bis auf Mrs. Cheng alle Bösen tot und die nun wieder dem Henker ins Auge blickende Witwe verrät Jackie und Yang das Codewort für das Schweizer Konto (warum sollte sie das tun?), so dass die beiden Cops sich darüber streiten können, ob die Kohle nun Hongkong oder der Volksrepublik zustösst (wobei Jackie durchaus darauf hinweist, dass das hinsichtlich 1997 eigentlich eh wurscht ist). Dann rollen die Credits über den üblichen Outtakes (wobei die schon mal witziger waren als hier).

Hm, wie sag ich´s meinem Kinde bzw. den Zillionen Jackie-Chan-Fans out there? Ganz einfach, offen, ehrlich und direkt, wie es die Art des Hauses ist. Supercop ist ganz bestimmt nicht Jackies Bester…

Okay, Supercop ist de fakto eine ganze Ecke besser als der ziemlich missratene Vorgänger Police Story 2, aber an die Perfektion, was die Verbindung von spektakulärer Action und slapstickhaftem Humor, die Police Story, Teil 1, bot, kommt der Streifen absolut nicht ran. Warum? Hat verschiedene Gründe, wie so oft. Man kann´s vielleicht stichpunktartig an drei Punkten festmachen: 1. Unglückliche Filmstruktur, 2. zu wenig spezifische Jackie-Chan-Martial-Arts-Action., 3. zu wenig spezifischer Jackie-Chan-Humor.

Und nun analysieren wir das der Reihe nach…

Zu Punkt 1 – Jackies beste Werke sind im angemessensten Wortsinne Rollercoaster-Rides, die von der ersten bis zur letzten Minute durch Humor und/oder Action in Atem halten. Supercop kommt leider erst nach gut 50/55 Minuten in die Pötte, namentlich, als Jackie und Yang offiziell in Chaibats Dienste treten. Bis dahin breitet sich, so unangenehm das im Falle eines Jackie-Chan-Films zu schreiben ist, doch ein ums andere Mal dezente Langeweile aus. Der Auftakt ist ganz besonders dröge – da ist weder gesteigerter Humor noch grossartige Action enthalten und was den, hüstel, Plot angeht, tut sich auch da nichts, was man nicht in fünf oder zehn Minuten hätte abhandeln können. Das erste grosse Action-Set-Piece, Panthers Befreiung aus dem Arbeitslager, ist für die Verhältnisse von Jackie ausgesprochen uninspiriert und lässt weder humoristische noch kampfkunstmässige Einlagen, wie wir sie von Jackie gewohnt sind, zu, da wird nur ein wenig geballert und rumgerannt – auch die Auflösung des ganzen ist eher mässig. Die Szenen in Jackies angeblichem Heimatdorf sind bei weitem nicht so lustig, wie sich das die Macher vermutlich vorgestellt haben (okay, der Katzenfreund in mir schmunzelte schon über den Geröstete-Katze-Gag, aber das lag vermutlich daran, dass ich meinem eigenen Kater zur Zeit fast einen asiatischen Koch an den Hals wünschen würde). Hat man diese langwierige Auftaktphase, die eigentlich nicht mehr etabliert, als dass Panther den beiden Undercover-Agents vertraut, endlich hinter sich gebracht, kommt der Film in Fahrt – das zweite grosse Action-Set-Piece, der Angriff auf das Camp des Generals, ist von Pyrotechnik und Bleiaustausch her schon fast überwältigend und auf alle Fälle auf Hollywood-Format – hier schleichen sich auch ein paar gelungene Gags ein, wenngleich Jackie sich hier ebenfalls kaum auf bewährte Art und Weise (d.h. mit kuriosen Kung-fu-Kämpfen) auszeichnen kann, aber zumindest rumpelts hier ordentlich. Danach nimmt sich der Film wieder eine Auszeit für komödiantische Elemente, die einmal mehr nicht gar so zünden, wie´s hätte sein können (der Film macht für meinen Geschmack zu wenig aus den Möglichkeiten für Comedy, die sich hier mit May, Jackie und Yang eigentlich aufdrängen). Der finale Showdown in Kuala Lumpur ist dann phasenweise wieder atemberaubend – die Stunts sind schon echt gemeingefährlich (vor allem, wenn man kurz, bevor man das Gekämpfe am Hubschrauber mit laufendem Rotor ansieht, zufällig ausführlich über den berüchtigten John-Landis-baut-Scheisse-am-Set-von-Twilight Zone und den dort angefallenen drei Todesopfern gelesen hat). Wie gesagt, insgesamt wirkt der Streifen ein wenig unglücklich konstruiert – seine beiden absoluten Highlights folgen zu dicht aufeinander und zu spät im Film – eine wirklich gelungene Actionszene in der ersten Filmhälfte hätte schon viel bewirkt und übertüncht, dass die komödiantischen Elemente bei weitem nicht so gut funktionieren wie in den wirklich herausragenden Jackie-Chan-Filmen.

Punkt 2 erklärt sich dann schon fast automatisch durch das eben gesagte – ich weiss nicht, ob Jackie mal eine andere Form von Action ausprobieren wollte, aber seine eigentliche Stärke (neben den durchaus vorhandenen spektakulären Stunts, die kaum jemand bis niemand anderes wohl auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen würde) fällt fast komplett unter den Tisch – seine irrwitzigen Kung-fu-Kämpfe unter Einbeziehung von Möbeln, Gebrauchsgegenständen und was ihm sonst noch so im Kampfverlauf in die Hände fällt. Der einzige wirklich längere Kung-fu-Fight zählt schon deswegen nicht, weil es sich um einen „Demonstrationskampf“ handelt und auch dort tut sich nichts, was speziell „Jackie“ wäre. Die Actionszenen verlassen sich, wenn´s um Kampfszenen geht, grösstenteils auf Pyrotechnik und Schusswaffengebrauch, zweifellos auf hohem Niveau, aber ein wenig einseitig.

Und auch Punkt 3 habe ich eigentlich schon angedeutet – Jackie hat kaum Gelegenheit, seine physische, Buster-Keaton-beeinflusste Komik zu zeigen, das Script hat zwar da durchaus an einigen Ecken und Enden Potential (vor allen Dingen natürlich in der Hotel-Szene mit May), aber scheint irgendwie mit angezogener Handbremse zu agieren, so als habe man mit aller Kraft versucht, den Streifen so ernsthaft wie möglich zu halten. Sicher aller Ehren wert, aber bei einem Star wie Jackie Chan, der nun mal allein schon wegen seiner „Knuffigkeit“ (und natürlich seinem sonstigen filmischen Oeuvre) fast per se komisch ist, sollte man sich dann schon entweder ganz auf Seriösität festlegen (wie z.B. in Hard_to_Die oder Thunderbolt) oder das gott- bzw. buddhagegebene Talent des Akteurs einfach ausnutzen (auch Heart of Dragon krankte schon an einer gewissen Unentschlossenheit, ob man nun eine Slapstick-Comedy oder ein ernsthaftes Actiondrama machen wollte). Kurz gesagt, eine Tube mehr Witz hätte Supercop, schon allein wegen dem recht mauen Tempo der ersten fast ganzen Stunde nicht geschadet – aber das scheint im Sinne der Serie zu sein, die schon von Police Story zu Police Story 2 ernsthafter wurde und dies nun konsequent fortsetzt (ich habe leider Supercop 2 aka Police Story 4 bislang nicht gesehen, shame on me, wobei das ja kein echter Jackie-Chan-Film war, sondern ein starring-vehicle für Michelle mit Gratis-Cameo von Jackie).

Nun hat der Streifen aber ganz sicherlich auch einiges an Positiva zu verzeichnen – neben der nun schon vielfältig angesprochenen souveränen, rasanten und wirklich spektakulären Inszenierung der beiden grossen Actionszenen gefällt schon überhaupt der betriebene grosse Aufwand – für HK-Verhältnisse muss das wirklich ein absoluter big-budgeter gewesen sein, die production values sind nicht von Pappe. Jackie hat selbstredend genügend lichte Momente, aber die absolute a-star-is-born-Performance liefert Michelle Yeoh – wenn´s einen Film gab, der für Michelle alle Türen und Tore geöffnet hat und ihr den künftigen Starruhm durch Rollen in Crouching Tiger, Hidden Dragon oder Hero ermöglichte, dann dieser hier – es ist schwer zu glauben (und fällt einem alten Fan nicht leicht zu tippen), aber Michelle Yeoh „outshines“ Jackie nach allen Regeln der Kunst. Sie hat die besseren Szenen, die besseren Gags, einen Teil der spektakulärsten Stuntszenen, I am impressed (okay, ich weiss nicht, ob Michelle ihre Stunts tutti kompletti selbst gedreht hat). Angesichts zweier Hauptdarsteller von diesem Kaliber bleiben natürlich für die Co-Stars nur Brosamen übrig – Maggie Cheung macht das beste aus ihrer nicht wirklich dankbaren Rolle als May, Kenneth Tsung gibt einen hübsch fiesen Oberschurken ab und Bill Tung liefert in drag eine amüsante Performance, die mit als humoristisches Highlight des Streifens gelten kann.

Regisseur Stanley Tong, der seine Sache weitestgehend gut macht (ich denke, dass die meisten Probleme des Streifens im Script und weniger in der Regie begründet liegen), begleitete Jackie später nach Hollywood und inszenierte Rumble in the Bronx (der zwar far from perfect, aber insgesamt vielleicht ´ne Ecke runder und ausgewogener ist als Supercop. Uff, hab ich DAS jetzt geschrieben?). Von allen HK-Regisseuren, die in der Folgezeit versuchten, in den USA Fuss zu fassen, erwischte er den unglücklichsten Start (und glücklich dürfte eigentlich kaum einer der HK-Auswanderer mit seinem US-Debütfilm gewesen sein), indem er den Leslie-Nielsen-Deppenfilm Mr. Magoo verbrach (Disclaimer: Ich mag Leslie Nielsen sehr, aber seit Naked Gun 33 1/3 und mit Einschränkungen Spy Hard hat sich seine Nummer irgendwie totgelaufen – bzw. die Filme, in denen er hauptrollt, werden immer doofer).

Nun noch ein Wort zur DVD von Evolution und ich tue hiermit kund, dass ich echt sauer bin. Zwar ist die DVD hübsch aufgemacht und bietet immerhin drei Tonfassungen (alle in Deutsch, Dolby 2.0, 5.1 und DTS) und einen Widescreen-Transfer, muss sich aber technisch von mir ein paar ganz herbe Rüffel einfangen. So ist der Ton alles andere als optimal gemischt – in dialogfreien, also von der Synchronisation nicht nachbearbeiteten Szenen ist die Tonqualität deutlich unterschiedlich als in den synchronisierten Szenen (die Geräuschkulisse ist erheblich dumpfer). Könnte man noch mit leben, wenn nicht der ganz grosse Hau wäre. Der annoncierte Widescreen-Transfer ist nämlich absolut nicht im korrekten Aspect-Ratio. In seiner Originalfassung (und auch der Japan-LD) erfreut sich Supercop nämlich eines amtlichen 2.35:1-Breitwandformats, das Evolution/LP nach eigenem Gusto auf irgendsowas um 1.85:1 zusammengecroppt haben. Merkt man in Vor- und Nachspann an fehlenden Buchstaben der Credits und auch am Film, weil sehr viel Information am Bildrand verloren geht (fällt z.B. schon nach wenigen Minuten auf, als Jackie Chan sich im Flur des Polizeipräsidiums auf einen Stuhl setzt und dabei bis auf die Nasenspitze aus dem Bild rutscht. Im Bild selbst bleibt ein leerer Flur, da auch die Tür des Büros, in dem der Commissioner und Bill beraten, kaum mehr im Bild ist – da ist mir dann fast ein ordentlicher Pan & Scan-Transfer lieber). Das ist Schummel und zwar absolut vermeidbarer – wenn man sich schon mit einer digitalen Überarbeitung rühmt (und das steht fast grösser auf der Box als der Filmtitel), dann sollte man ja wohl ein ordentliches Master im richtigen Format gehabt haben. So nicht, Freunde! Immerhin kann Evolution nix für die Dummbatzigkeit der Synchronisation mit ihren pennälerhaften Lang-Fing-Witzen. Örks.

So bleibt letztendlich eine eher zwiespältige Bewertung. Während ein (der vielleicht überwiegende) Teil von mir sich immer noch über jede Jackie-Chan-Veröffentlichung freut, stellt der andere, eher rational denkende Teil zweierlei fest – dass es sich erstens eh nicht um ein Highlight des Schaffens des Meisters (ui, Doppelgenetiv, ich beeindrucke mich wieder selbst) handelt (da sind mir Klassiker wie Project A, Dragons Forever aka Action Hunter, City Hunter oder Mission Adler dann doch deutlich lieber), und zweitens um eine lässlicherweise geschlampte DVD-Veröffentlichung, die man als Fan eigentlich mit konsequenter Nichtachtung strafen sollte. Andererseits ist in deutscher Sprache zumindest, was Supercop angeht, nix besseres auf dem Markt (besser siehts in Hongkong und USA aus, wobei man sich bei einer RC-1-Disc vor Augen halten muss, dass diese ebenso wie die deutsche VÖ leicht gekürzt und zudem mit dem neumodischen US-Soundtrack geziert ist – es gibt wohl allerdings eine Criterion-DVD des Films, die alle gekürzten Szenen beinhaltet und sogar noch kompletter ist als der offizielle HK-Release).

Sagen wir´s abschliessend halt so: kaufen würd ich mir die deutsche DVD nicht, aber als Rental mag sie durchgehen.


BOMBEN-Skala: 4

BIER-Skala: 6


mm
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