Parasyte Part 1

 
  • Original-Titel: Parasyte Part 1
  •  
  • Regie: Takashi Yamazaki
  • Land: Japan
  • Jahr: 2014
  • Darsteller:

    Shota Sometani, Eri Fukatsu, Tadanobu Asano


Vorwort

Mysteriöse fremde Parasiten befallen menschliche Wirte, übernehmen ihr Gehirn und verwandeln ihre Opfer in Monster, die, wenn sie, was sie oft tun, Menschen fressen wollen, ihre Köpfe in grässliche Tentakelmonstermäuler verwandeln und ihre Mahlzeit auf, äh, eher rustikale Weise genießen. Auch der Teenager Izumi (Shota Sometani) soll ein Wirt werden, doch sein Parasit scheitert beim ohr-alen Zugang zum Brägen an den Smartphone-Kopfhörern und muss damit Vorlieb nehmen, in des Teens rechten Unterarm Platz zu nehmen. Selbiger führt samt dazugehöriger Hand ein Eigenleben – Izumi muss sich wohl oder übel mit Migi, wie sich der Parasit nennt, arrangieren. Migi kann und will seine Artgenossen aufspüren, da der Parasit durchaus noch den Invasionsplänen seiner Spezies zugeneigt ist. Der erste allerdings will Izumi fressen und Migi zum Übertritt in seinen Körper bewegen. Zu seiner eigenen Überraschung verteidigt Migi seinen Wirt und tötet den Artgenossen. Das weckt das Interesse des „Netzwerks“, einer Gruppe von Parasiten-Invasoren, angeführt von Izumis neuer Chemielehrerin Tamiya (Eri Fukatsu), die auf allerhand experimentielle Weise versucht, eine Möglichkeit zur Koexistenz von Mensch und Alienparasit herbeizuführen. Miki und Izumi wollen damit nichts zu tun haben – schon allein, weil Tamiyas Verbündeter „A“ (Tadanobu Asano) den aus seiner Sicht mißratenen Mensch-Parasiten-Hybriden unbedingt umbringen will. In einem brutalen Kampf gelingt es Izumi scheinbar, „A“ zu töten, doch der ist ziemlich unkaputtbar und giert nun ganz besonders nach Rache. Sein Ansatzpunkt: Izumis Mutter…


Inhalt

Es wird ob der Inhaltsangabe niemanden überraschen, dass es sich bei „Parasyte“ um die Realfilmadaption eines populären Manga, der, so sagt man mir, auch schon eine 26-teilige Anime-Serie hervorgebracht hat, handelt. Regisseur Yamazaki, der der Menschheit bereits den achtbaren „Returner“ und den von mir noch ungesehenen „Space Battleship Yamato“ (auch das die Realversion eines Anime) vor die Füße geworfen hat, kommt uns mit einer äußerst kruden Mischung aus SF-Invasionsstory, Teeniekomödie, und Hardcore-Splatter-Tentakel-Horror daher. Sollte normalerweise nicht funktionieren, funktioniert normalerweise auch nicht (zumindest wenn’s Nicht-Japaner versuchen), funktioniert aber hier pretty damn good. Yamazaki weiß nämlich, wie er’s machen muß – „Parasyte“ beginnt als Splattercomedy, fährt aber im Verlauf der hundertneunminütigen Achterbahnfahrt den Humor sukzessive zurück, um zum Ende hin zu einer blutigen Tragödie zu werden – wobei „Ende“ relativ zu sehen ist, denn wie das „Part 1“ im Titel schon andeutet, geht die ganze Chose nächstes Jahr weiter, und wenn man dem Teaser glauben darf, der nach dem Abspann kommt (also sitzenbleiben, Mädels!) wird der wohl deutlich actionlastiger und humorärmer als Part 1.

Bis dahin haben wir also die „halbe“ Geschichte – die Zweiteilung macht schon einen gewissen Sinn, weil mit dem Ende von Part 1 Izumis „persönliche“ Rachegeschichte befriedigend abgeschlossen wird, aber das „große“ Problem, nämlich dass die Alienparasiten offenbar vorhaben, die Weltbevölkerung auf ein Hundertstel zu reduzieren, noch im Raum steht („New World Order!!“ Kreisch!). Das reicht allerdings locker für trockenen Humor, hauptsächlich durch Migis aus seiner Sicht harmlos-sachlichen Kommentare (und seiner Eigenschaft, in Momenten, in denen Izumi Migis Fähigkeiten durchaus brauchen könnte, unpässlich zu werden), heftigen (und gut computergetricksten) Splatter und solide inszenierte Actioneinlagen.

Sicherlich nichts für Jedermann, da die wüste Mischung von heftigem Horror, staubtrockenen Gags und großer Tragik (gern alles innerhalb von dreißig Sekunden in einer Szene) schon eine gewisse Vertrautheit mit der anything-goes-Attitüde von Animes voraussetzt, aber für das geeignete Publikum ein großer Spaß!

Toter Hund: Nicht, dass ich mich erinnern könnte.

4/5
(c) 2015 Dr. Acula


mm
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