Papaya – Die Liebesgöttin der Kannibalen

 
  • Deutscher Titel: Papaya - Die Liebesgöttin der Kannibalen
  • Original-Titel: Papaya dei caribi
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  • Regie: Joe D'Amato
  • Land: Italien
  • Jahr: 1978
  • Darsteller:

    Papaya (Melissa Chimenti)
    Sarah (Sirpa Lane)
    Vincent (Maurice Poli)


Vorwort

Jajaja da lässt Eduardo im Forum eigentlich noch die Abstimmung laufen und dabei hat er sich schon – dem Wunsch seines neuen Chefs entsprechend – entschieden. Demokratie wie sie leibt und lebt – tja, wer zu spät kommt. Apropos zu spät kommen: Hier ganz nebenbei ´ne kleine Werbung für medienhandel.at, die mir diese DVD in schon zwei Tagen zukommen ließen (jetzt weiß ich wieso der Versand 5€ kostet…). Genug dessen, noch kurz zu den Vorworten zu Papaya: Ich will hier nix vorwegnehmen, aber die Meinungen über diesen Film gehen doch ganz schön auseinander. Von „langweilig“ bis „toll“ ist da die Rede – vielleicht schaffen wir es in den nachfolgenden Zeilen dieses Phänomen zu beleuchten und möglicherweise herauszufinden, was jetzt stimmt.
Bis wir die Flughöhe erreicht haben, bitte angeschnallt bleiben – ich wünsche euch noch viel Vergnügen bei der Reise ins Reich der karibischen Liebesgöttin Papaya! Ach ja ,- ist ein FSK 18 Review. Alle unter 18 (mich noch bis Dienstag nächster Woche eingeschlossen) müssen aussteigen (gut, dann gibt´s halt kein Review) außer wenn sie nicht aus Deutschland sind (dann darf ich doch weitermachen *freu*)


Inhalt

Während so die Credits ganz schnell an uns vorüberstreifen, sehen wir eine leicht bekleidete Papaya am Strand herumspazieren – von zwei Männern beobachtet. In einer kleinen Hütte liegt auch schon ein anderer Mann halbnackt auf einer Decke und ist sichtlich erfreut, als Papaya eintritt. Sie macht sich dann auch noch ganz frei das – nennen wir es – „Papaya-Thema“ setzt ein (ich bin noch verwundert, da es in der Hütte auch einen Wandspiegel und ähnliche Annehmlichkeiten gibt) und jetzt heißt es auch schon GIB IHM was die Karibikfrucht hergibt. Denn Obacht: Papaya zerteilt eine ebensolche (zumindest schätze ich, dass es sich bei der Frucht um eine Papaya handelt, ansonsten wär ja das ganze irgendwie unsinnig) und reibt des Mannes Lenden mit ebendiesem Teil der Frucht (nicht entkernt). Wahrscheinlich um das Spektakel noch etwas interessanter zu gestalten (höhö) werden uns auch wieder Aufnahmen der beiden Typen von draußen präsentiert, die auf die Hütte starren (die bei näherer Betrachtung mir zumindest kleiner vorkommt, als die Innenaufnahmen es suggerieren – maybe I´m wrong). Naja, ich hab auch schon anregendere Sexspielchen gesehen als diese hier – wirkt doch ziemlich unbeholfen das Ganze und da D´Amato mindestens drei Mal zeigt, wie sich Papaya aufrichtet – hintereinander!!! Der Mann scheint jetzt durch eine orale Behandlung Papayas bald zu seinem Höhepunkt zu kommen (boah, ich komm mir schon vor als wäre ich Redi der BRAVO und meine Aufgabe wäre es hier Sexspielchen zu beschreiben – tja, das ist halt so in einem „Erotikfilm“, ich meine, ich kann doch nicht die Decke auf der der Typ liegt ausufernd für euch beschreiben – ihr wollt TATSACHEN) – zumindest stöhnt er schon „Papaya – nicht – nein“. Spritzen tut jetzt aber was anderes, denn die garstige Inselschönheit beißt ihm sein bestes Stück kurzerhand ab, sodass sich der arme Kerl vor Schmerzen in seinem Blute windet. Papaya verlässt indes die Hütte (angezogen) und die beiden Männer wissen anscheinend schon was zu tun ist – sie stecken die Hütte in Brand.

Nächste Szene: Papaya steht den Daumen hoch am Straßenrand und wird von einem Mann in einem Auto mitgenommen.
Soderla, als nächstes gibt es wieder handfeste Action mit Krallen aus Eisen und Schnäbeln aus Stahl – ihr wisst um was es geht: Hahnenkampf ist angesagt. Zuschauerin ist die blonde Sarah (wichtig, da sie eine Hauptrolle spielt). Zunächst werden die Hähne präpariert – Sarah lacht auch noch dabei – die Wetten werden angenommen und los geht es. Ja, die Stimmung im Stadion ist wirklich außergewöhnlich, jeder feuert seinen Hahn an. Halt – Sarah, die uns später noch als eher sanftmütigere Person vorgestellt wird (so kam sie mir zumindest vor) geht hier voll aufs Ganze: „Los Pedro (gemeint ist ein Hahn), hack ihm die Augen aus“ – solche Worte von einer Frau… Sarahs Freund Vincent kommt hinzu und ist auch erstaunt über die Begeisterung Sarahs. Auf die Frage, ob sie nichts zu tun habe in Santa Domingo, antwortet Sarah, dass sie für die Zeitung hier ist um eine Reportage zu machen oder so. Na, das sollte sie schon wissen, was sie genau macht, ich kann ja auch nicht zum Doc gehen und sagen: Ich mache ein Review und dann wirds nur ein DVD-Bit (zum Beispiel :-)). Na egal – Sarah scheint jedoch ein Glückskind zu sein, schließlich hat sie schon Geld gewonnen (was mich überrascht – normalerweise verlieren die ja in solchen Filmen immer). Bei der Anfeuerung von Zuschauern, wie sie in diesem Stadion geschieht, wäre Deutschland wahrscheinlich Europameister geworden und Österreich (in beispiellosem Patriotismus) hätte auch nach Lissabon fliegen dürfen – so kann man die Stimmung beschreiben die da herrscht. Ich frage mich nur, wann Hahnenkämpfe olympische Disziplin werden – die hätten ja auch was Gutes an sich (nämlich frei Mittagessen). Diesmal scheint Sarah leider kein Glück zu haben, denn „Juan der Grausame“ siegt über ihren Favoriten Pedro.
Vincent und Sarah machen sich auf den Weg zum Parkplatz und tauschen dabei Erinnerungen aus: So hatten die beiden ein Verhältnis miteinander obwohl Vincent verheiratet ist (SHOCKING!) und seine Frau ist zur Zeit in Italien (wahrscheinlich auf einem anderen Erotikfilmset – hähä). Sie entdecken eine weitere Gemeinsamkeit, nämlich, dass sie im gleichen Hotel wohnen – dann ist ja einem feucht fröhlichem Abend wirklich nichts mehr entgegenzusetzen… Als die beiden wegfahren, erheben sich die selben zwei Typen vom Anfang von zwei Barhockern in der Nähe und starren ihnen nach.

Wie recht ich doch hatte mit dem Adjektiv feucht: Zunächst gibt es eine „Waschung“ unter der Dusche in Vincents Zimmer. Dabei fragt ihn Sarah, ob er am Bau des Kraftwerkes auf der Insel beteiligt sei (denn darum geht es auch in diesem Film), was Vincie natürlich bejaht. Auch in der Karibik macht der Fortschritt nämlich nicht halt, so gibt es in Vincents Zimmer auch ein Wasserbett – worauf Sarah entgegnet: „Musst du immer ins Bett? Kannst du dir nicht mal was neues einfallen lassen?“ – „Vielleicht. In der Waagerechten kommen mir immer die besten Ideen!“ – Ein Spruch, den man(N) sich merken sollte oder vielleicht auch nicht. Im Bett fällt er auch gleich über sie her, allerdings und das muss man sagen: Warum die beiden sich vorher noch Handtücher ummachen wenn sie sich eh gleich nackig machen wollen, ist mir ein Rätsel. Sarah ist es zu heiß – jaja – und sie geht in die Küche um für eine entsprechende Abkühlung zu sorgen. Dabei findet sie aber nicht nur Getränke, sondern auch die Leiche eines Mannes vor. Nach einem Aufschrei rennt sie aus der Hütte (die Zimmer in diesem Hotel sind alle so Bungalow- mäßig) und lässt den verdutzten Vincent allein zurück. Der ruft die Polizei an (das heißt er lässt sie anrufen). Sarah läuft nur mit dem Handtuch um in ihr Zimmer (in ihre Hütte) und findet dort Papaya vor, die als Stubenmädchen sauber macht. Als Sarah sie nach ihrem Namen fragt, antwortet Papaya: „Ist doch egal“ – schöner Name für ne Karibikschönheit. Dann verschwindet Papaya auch gleich wieder und gibt den Korb aus Sarahs Zimmer einem anderen Zimmermädchen. Denn, haha, Eduardo ermittelt mal wieder: Papaya ist eigentlich gar kein Zimmermädchen (sondern eine Liebesgöttin 🙂 sondern spioniert Vincent und Sarah nach. – Für diejenigen, die das nicht kapiert haben (sollte es solche Menschen geben).
Auf einer Strandterrasse – und eines muss ich D´Amato oder dem lieben Gott hier wirklich zu Gute halten, dieser Film versprüht doch nur noch URLAUBSgefühle – seht euch doch diesen Strand mal an und dann noch das wunderbare Wasser… Fünf Daumen hoch für diese Szene! Oops, da hab ich mich wohl etwas verplappert jetzt und kann den Satz von oben gar nicht mehr so einfach zu Ende führen, deshalb versuche ich es erneut: Auf dieser Terrasse sprechen Vincent, der Hotelmanager (o.ä.) und ein Bediensteter der örtlichen Polizei den Vorfall. Die gefundene Leiche gehört einem Mann, der ebenfalls für die selbe Firma wie Vincent arbeitete und ohne Abschiedsbrief – sprich ohne eine Nachricht zu hinterlassen – verschwunden ist. Bisher wurde vermutet, dass er einfach so abgereist ist, um Urlaub in den USA zu machen (hä, was, wieso in die USA bei diesem Paradies!-) und um sich von seiner Frau scheiden zu lassen (jep, das ist immer ein guter Grund für Urlaub, und danach sofort wieder ab in die Karibik zur nächsten). Nun isser tot (Udo Jürgens Reference – bitte das nicht weiter hinterfragen) und die Frau wird womöglich noch eine Lebensversicherung kassieren, das Strandhaus in Malibu erben etc. pp… Vielleicht nicht ganz unwichtig – um wieder mal zum Film zurückzukommen – der Mann hat sich am Tag seines Verschwindens einen Wagen ausgeliehen, sagt zumindest der Hotelmanager. Bevor die drei ihre Fragezeichen noch ausweiten können bzw. weiter nachdenken können über den mysteriösen Tod naht Rettung (in Gestalt eines Engels wollte ich fast schreiben): Sarah gesellt sich zu den dreien. Der Kommissar stellt Sarah noch ein paar obligate Fragen, bevor Vincent die wohl interessanteste Frage (auch für uns Zuschauer) stellt: Warum hat man die Leiche in sein Zimmer gebracht? Wer war das? Wozu das Ganze? – Wichtige Fragen, die einer Antwort bedürfen.

Der Polizist hat nur weitere Thesen auf Lager – so kommt zum Beispiel ans Licht, dass bereits ein Mann, der ebenfalls für die Firma arbeitete wie Vincent, bei einem Autounfall ums Leben kam. Trotzdem sieht der Kommissar keinen Zusammenhang und ich fühle mich unfreiwillig an den Kommissar aus Demonia erinnert, der hätte da sicher mehr daraus zu machen gewusst. Bitte, derartige Dummheit will ich doch wirklich keinem Polizisten unterstellen: Zwei Männer, die für die gleiche Firma und am selben Projekt arbeiteten, sterben kurz hintereinander auf mehr oder weniger mysteriöse Weise und eine Leiche wird dann noch dazu im Hotelzimmer eines dritten Mannes, der für die gleiche Firma und am selben Projekt arbeitet… na, wenn da mal kein Zusammenhang besteht, will ich nicht Sherlock Holmes heißen (ich hänge an meinem Eduardo – Pseudonym). Auf jeden Fall sollten Sarah und Vincent sich für die Polizei bereithalten – falls es doch noch irgendwelche Fragen geben sollte.
Es ist Abend und jedes noch so kleine Karibikhotel das etwas auf sich hält, versorgt seine Gäste (sind hier eigentlich ziemlich wenige) mit mehr oder weniger gekonnter Live-Musik. Die wenigen Tanzpaare schwingen die Hüften, während Sarah und Vincent auf einer Mauer sitzen und über jüngst vergangene Ereignisse sprechen. UND UND UND (Der Eduardo Aufschrei) – es kommt mir fast so vor, als würde ich die Thomy- Kochmütze und den Bimmelton aus der Werbung über Vincents Kopf sehen und hören: Denn er erkennt schon den Zusammenhang, den ich im letzten Absatz ziemlich mühevoll mir aus den Fingern saugen musste (okay, ein Blick auf die Hartbox hätte es auch getan, schließlich steht ja alles in der Inhaltsangabe): Die toten Männer arbeiteten alle für das Kraftwerkprojekt. Sarah macht noch ein paar dumme Witze, wir erfahren noch den Namen des Kommissars (Montenegro – hach wie komisch) und endlich können sich die beiden auch nicht mehr halten und fangen an, die Beine zu schwingen und mitzutanzen. Jo, zur Musik ist zu sagen, dass die eigentlich gar nicht schlecht ist – gibt schlimmere Live- Performances in Italofilmen (ich sag nur: Disco aus „Karate Rock“ – gut, war zwar nicht live, aber immerhin). Eduardo macht ne Pause um mitzutanzen.

Ein neuer Tag erwacht in der Karibik und Sarah und Vincent fahren im Jeep durch die Straßen von Santa Domingo – sollte sich die Kamera doch noch irgendwie spiegeln, dann informiere ich euch natürlich. Sarah vermutet, dass hinter dem ganzen eine Rauschgiftgeschichte steckt (hä, wie kommt die denn jetzt darauf, wir sind doch nicht bei „Ich – Ein Groupie“), was Vincent natürlich sofort beschwichtigt – ja, er nimmt auch tote Freunde in Schutz, gibt aber zu, dass Dean (so heißt nämlich der Tote – jetzt hab ich´s gesagt) „hinter den Kreolinnen her war“. Sarah interessiert zudem, warum sich Dean scheiden lassen wollte – ja, auch gar nicht so uninteressant die Frage – aber auch da scheint Vincent nix von zu wissen (in die Waagrechte mit ihm!), weil er sich prinzipiell nicht in „Zweiergeschichten“ einmischt. Gut so, Junge. Bevor das wieder zu langweilig wird, gibbet wieder Action: Denn ein anderer Wagen verfolgt Sarah und Vincent. Es dauert auch nicht lange, bis Sarah der Wagen auffällt und scheint auch schon den ein oder anderen Polizeifilm o.ä. gesehen zu haben, denn sie schlägt Vincent vor, langsamer zu fahren: „Wenn er uns überholt, ist er entweder raffiniert oder hat es nicht auf uns abgesehen.“ Auf der Autobahn (!) hat der vermeintliche Verfolger aber keine andere Wahl und fährt weiter – auch dieses Manöver ist unseren beiden Amis wieder hervorragend geglückt. Sarah ist wirklich Frau von Welt, sie erkennt natürlich sofort, dass Vincent Angst hatte (wär mir jetzt gar nicht so explizit aufgefallen, liegt aber vermutlich am schlechten Spiel von Maurice Poli – nehm ich schon wieder alles vorweg, damn!). „Auch Supermänner dürfen Angst haben“… Apropos Vincent, jetzt verrät er uns auch, wo seine Firma das Kraftwerk hinbauen möchte, nämlich an eine „wunderschöne Stelle, genau zwischen den Bergen und dem Meer“. Wo sind die Greenpeacler, wo ist das Rote Kreuz, wo sind die Männer in weiß? Eine „wunderschöne Stelle“ darf man doch nicht mit einem Kraftwerk verschandeln – steht auf und helft mit, liebe Leser, „Papaya“ – der Film gegen die Unterdrückung von oben – reiß dich zusammen, Eddi!
Die beiden fahren munter weiter auf der Straße und erspähen Papaya, die von Sarah auch gleich als Zimmermädchen aus dem Hotel erkannt wird – gutes Gedächtnis, die Blonde – freut euch da mal nicht zu früh. Vincent ist natürlich ein Gentleman und bleibt brav stehen und Sarah behauptet, sie sei das schönste Mädchen, dass sie je gesehen habe (da kann man wieder geteilter Meinung sein). Papaya steigt ein und stellt sich vor, Sarah findet ihren Namen merkwürdig, was auf Gegenseitigkeit beruht. Aber hallo, die vermeintlichen Verfolger erscheinen plötzlich wieder, sie sind neben der Straße gestanden und haben beobachtet (so was in einem Urlaubsland) und – nein, sie nehmen nicht die Verfolgung auf (wär ja auch ein bisserl blöd) sondern fahren auf einem anderen Weg (nicht asphaltiert für diejenigen, die es interessiert) weiter.

Im Jeep erfahren wir, dass Papaya in Las Ventas wohnt, der Ort, an dem zufälligerweise auch das Kraftwerk gebaut wird. Just in diesem Ort wird auch noch ein Fest gefeiert – na, ich glaube ich weiß schon, was da als nächstes so passieren wird – und Vincent kennt sich aus und weiß natürlich sofort, dass es sich bei diesem Fest um das „Fest des runden Steins“ handelt. Vincent verscherzt es sich gleich mal mit Papaya: „Es ist doch Humbug für einen Stein ein Fest zu feiern.“ Woraufhin sie gleich entgegnet: „Für euch Weiße sind unsere Traditionen höchstens dazu da, um ein paar Touristen anzulocken, aber uns bedeuten sie viel!“ – Schön, wenn auch sozialkritische Aspekte in einem Erotikfilm angesprochen werden – apropos Erotikfilm: Mir fehlt es schon wieder an ebensolchen Szenen. Vielleicht wird´s ja noch mal. Vincent entschuldigt sich bei ihr und erklärt Sarah den Ritus (um für euch ein bisschen Suspense aufrecht zu erhalten, sag ich es euch nicht). Und was bei so einem Kreisverkehr alles an Gedanken in Sarahs und Vincents Kopf kreist, gleicht schon fast dem „Philosophischem Quartett“: Sarah macht sich zunächst für die Eingeborenen stark, im Gegensatz zu Vincent, der sagt: „Wir kümmern uns um ihre Zivilisation, um ihre Tradition sollen sie sich selber kümmern!“ Papaya befiehlt – ja, so drückt sich Vincent aus, ihm, gerade aus zu fahren („du bist emanzipiert!“). Und so geht es durch ein kleines Dorf (Slum? – Nein doch nicht) und auf der staubigen Straße steht (auf der linken Seite!!!) ein Fahrzeug. Nein, nicht ein Fahrzeug: Das Fahrzeug, das Sarah und Vincent verfolgt hat. Aber (und deshalb vorhin mein schamloser Hinweis auf die Gedächtnisfähigkeit Sarahs): Die beiden erkennen nicht, dass es sich bei dem Wagen (der eine Panne hat – wohl zu lange auf den schlechten Straßenanlagen gefahren) um das Verfolgerauto handelt. Nachdem sich alle einander vorgestellt haben, macht sich Ramon an Sarah ran, und Vincent repariert auch kurzerhand das Auto (ein Kabel war gerissen). Weiter geht die Fahrt und Papaya macht Vincent noch etwas neugierig auf das Fest („er glaubt nicht daran“ – „das sollte er aber“) und Papaya fährt mit ihren zwei Freunden weiter. Vincent beschwört, den Typen zu kennen und dass der auch nicht Ramon heißt. „Wohin fahren wir jetzt?“ fragt Sarah. „Dreimal darfst du raten“ – und ihr auch! Fahren sie nach Las Ventas, nach Las Ventas oder vielleicht nach Las Ventas? Eben.
In Las Ventas gibt es einen religiösen Umzug (Musik erinnert mich an den Anfang von „Antropophagus“) und Sarah und Vincent finden sich im Getümmel wieder. Sie sehen auch Papaya wieder und Sarah bildet sich ein, dass ihnen Papaya irgendwelche Zeichen gibt, also versuchen sie, durch den Menschenzug zu ihr zu kommen. Vincent ist skeptisch, aber er hält sich an Sarah. Schon sind sie etwas außerhalb und gehen durch den verdreckten Vorort von Las Ventas. Ein kleiner Junge begegnet den beiden: „Was ihr sucht, findet ihr immer die Straße entlang!“ Das finden nicht nur Sarah und Vincent sondern auch ich und vermutlich auch noch andere seltsam. Und so gehen die durch die Straßen. Als nächstes begegnet ihnen eine alte Frau, die ihnen eine Papaya andreht, Vincent und Sarah lehnen aber dankend ab, von der Frau erfahren sie, dass sie in das blaue Haus müssen. Sarah und Vincent setzten ihre Odyssee fort und kurze Zeit später (genauer gesagt ein paar Schritte und ein merkwürdiges Geräusch später) drehen sie sich noch mal um und die alte Frau ist nicht mehr da. Weiter geht´s. Sarah fühlt sich beobachtet. Und sie finden auch ein blaues Haus, in dem zwei Mädchen den beiden Blumen geben („ihr müsst sie nehmen“). Vincent fühlt sich verunsichert und Sarah hat wieder mal den Durchblick: Irgendwo feiern die nämlich heimlich das echte Fest des runden Steines und Papaya will die beiden, dadurch, dass sie hier alles inszeniert, von der wahren Macht ihrer Götter überzeugen.

Vincent findet das ganze idiotisch. An der nächsten Kreuzung fährt eine Kutsche an den beiden vorüber – keiner ist drinnen. In einer anderen Straße hören die beiden ein seltsames Geräusch in einem Haus: Ohne anzuklopfen treten die zwei ein und sehen einen schaukelnden Schaukelstuhl: Tiefer drinnen im Haus finden sie auch noch eine Puppe am Boden liegen und noch tiefer drinnen kommt aus einem Zimmer ein Mann: „Sie haben euch schon erwartet!“ Sarah und Vincent folgen dem Mann, sie betreten ein Zimmer und kommen in einen ganz anderen Teil des Hauses… Ich mach jetzt hier mal Pause, denn schließlich sollte das Review hier ja nicht nur eine Schilderung des Gezeigten sein, aber hierzu lässt sich nicht viel sagen. Außer vielleicht: Ungewohnt atmosphärisch für einen D´Amato Film.
Im Keller hören sie Trommeln und finden eine Menschenmenge mit seltsamen Masken auf, die sich wie in Trance (oder unter Drogen) bewegen – das fällt auch Vincent auf. Der einzige unmaskierte Mann steht bei einem aufgehängten toten Schwein und fordert einen seiner Handlanger dazu auf, den beiden Neuankömmlingen eine Schale mit einem Getränk zu reichen: „Was ist das?“ – Denkt mal scharf nach: Es ist rot und wir haben ein totes Schwein im Zimmer… trotzdem schlucken die zwei es gefasst runter. Bitter ist es zudem noch. Abteilung: Kannibalenfilm: Ein weiterer Handlanger schlitzt die (es sind doch zwei) Schweine von oben bis unten auf und nimmt sie aus. Ekelhaft und selbstgefällig, diese Szene und wird daher auch nicht weiter von mir kommentiert, außer mit den Worten: DAS hätts nicht gebraucht!

Ein Klatschen des Unmaskierten unterbricht das Getrommel und die Kamera lässt uns unseren Blick auf einen anderen Raum werfen (als Sarah und Vincent da zuletzt durchgingen, lag aber noch kein RUNDER STEIN am Boden). Die Teilnehmer des Festes stellen sich alle ringsherum auf, und der unmaskierte (Magier) lässt seine Schützlinge aus einem Blumenkorb je eine Blume auf den Stein legen (die Musik macht die übrigen Zisch-Geräusche oder so ähnlich) und auch Sarah und Vincent legen ihre Blumen auf den Opferstein. Ja, Opferstein, denn als nächstes wird eine Leiche herein getragen, die auch gleich fachgerecht vom Oberguru ausgeweidet wird (na ja, ich glaub, der nimmt nur das Herz, außerdem sieht der Blutspritzer arg unrealistisch aus) und beißt kräftig in das herzhafte Fleisch (Wir fühlen uns an „Buio Omega“ erinnert, oder). Dann verschwindet der Guru aber auch wieder und ward von nun an nicht mehr bei dieser Szene (vielleicht auch nicht mehr im ganzen Film, kann mich nicht erinnern) gesehen. Nachdem der Leichnam rausgetragen wurde, springt eine von den maskierten Damen mit einem Schrei hinab, um den „heißen Tanz des runden Steins“ oder was weiß ich aufzuführen. Jedenfalls entwickelt sich das ganze unter den schnellen Trommelrhythmen zur Orgie, bei der alle wild tanzend die Hüllen fallen lassen, ob Mann ob Frau und auch Sarah und Vincent (dem die nackten Frauen sichtlich gefallen) werden ausgezogen (mit gehangen, mit gefangen). Das Ganze dauert aber wesentlich länger als ich das jetzt geschildert habe.
Am nächsten Morgen erwachen Vincent und Sarah nackt in einem ihnen unbekannten Zimmer und Bett – noch ziemlich benommen von dem Fest. Nach einem Blick aus dem Fenster erkennt Vincent allerdings, dass sie sich in einem Fischerdorf außerhalb von Las Ventas befinden: Es ist DAS Fischerdorf, in dem auch das Kraftwerk hingebaut werden sollte. Vincent erklärt Sarah, dass sie die Bewohner evakuiert haben, ihnen aber neue Häuser gebaut hätten – also alles halb so schlimm, zumal die neuen Häuser auch viel schöner seien. Papaya unterbricht das „Interview“: „Wir mussten ihr Angebot annehmen, oder sollten wir ohne Dach über dem Kopf bleiben? Die Häuser werden niedergerissen, im Namen des Fortschritts!“ Papaya klärt die beiden auf: Ihre Freunde Ramon und Manoel haben die zwei hier hergebracht.
Wieder bei dem Verfolgerauto: Fünf Männer schwafeln was von „die Schule wurde umfunktioniert“ und „Partisanenkrieg“ – wollen die etwa mit Waffen gegen das Kraftwerksprojekt vorgehen und wird „Papaya“ am Ende noch ein Actionfilm? Jedenfalls kommt ein sechster Mann hinzu und sagt den anderen, dass sie die Journalistin (Sarah) abholen könnten.
So ein Bad ist schon was feines und dann auch noch bei der Behandlung! Vincent versucht sich hier übrigens für unsere Kategorie „Grinsekatze des Monats“ zu bewerben.

Abteilung: Wir sind in einem Erotikfilm, vergesst die Action: Papaya zeigt ihren zwei Gästen die volle Badewanne, die zugegebenermaßen etwas klein ist und da das Wasser auch nur für einen Badegang reicht, müssen die zwei wohl oder übel gemeinsam baden. Vincent freut sich wie ein Springbrunnen und steigt auch gleich ins warme Nass – nur Sarah ziert sich noch ein bisschen, aber nur kurz, dann erkennt sie den „Ernst der Lage“ und steigt zu ihm in die Wanne. Soviel Nacktheit macht Papaya richtig verlegen und auch sie zieht sich aus: „Ich hab keine Lust angezogen zu sein, wenn alle anderen nackt sind.“ Und Papaya schnappt sich den Schwamm und rubbelt Vincie den Schmutz vom Leib – sehr inkonsequent ist die Dame, denn so schnell sie begonnen hat, so schnell hört sie wieder auf, sie versucht jetzt, Vincent und Sarahs unterschiedliche Körperteile zusammenzuführen. Und schon ist der Dreier „perfekt“ – die orale Behandlung Vincents nimmt aber lieber Papaya vor (aaaah – tu´s nicht) und sie schickt Sarah ins Nebenzimmer um auf sie zu warten…
Um sich die Wartezeit zu verkürzen, zieht sich Sarah noch schnell was über, legt sich aufs Bett und fängt schon an, sich selbst zu befingern … ach Mädchen, dafür hättest du dir wirklich nichts anziehen müssen… Kaum angefangen, wird sie schon unterbrochen, denn die Ramon und Manoel kommen ins Zimmer und „entführen“ Sarah trotz ihres Hilfegeschreis (das Vincent sicher hätte hören müssen, aber er war ja „beschäftigt“). Sehr human scheinen Sarahs Entführer ja schon zu sein: Sie sperren sie in einem großräumigen Zimmer ein, mit vielen, unvergitterten Fenstern, sodass es ein leichtes wäre, zu entkommen. Vor allem, da sich noch diverse Hilfsmittel zum Aufbrechen der Fenster im Zimmer befinden.
D´Amatos Voyeurismusfaible (für alle die „Joe D´Amato – Totally Uncut“ kennen) kommt jetzt zu tragen, denn Sarah beobachtet, wie Papaya im Haus nebenan einen Mann mit einem Gürtel auspeitscht (Domina) und dann aber reumütig „aufsitzt“. Papaya weiß aber, dass Sarah sie beobachtet – warum sonst würde sie manchmal so verstohlene Blicke in ihre Richtung werfen?
Wieder Lagebesprechung der Widerstandskämpfer mit Papaya: Der Kopf der Bande beauftragt Papaya, die Namen aller Ingenieure, die im Atomkraftwerk arbeiten werden, herauszubekommen inkl. Adressen, private Details,… Der Verschwörer meint zu der Situation folgendes: „Wir sind eine kleine Organisation und müssen uns ohne Gewalt versuchen zu wehren. Wenn ich ohne Gewalt sage, dann meine ich ohne Waffen. Notfalls auch mit Waffen.“ – Ja, was jetzt? Entscheide dich lieber schnell! Ach, was versuche ich an so eindimensionale Charaktere, wie sie in italienischen Erotikfilmen nun mal gang und gebe sind, zu appellieren – es nutzt sowieso nichts. Sarah bekommt von der Delegation des örtlichen Kindergartens Besuch, die ihr ein paar Früchte bringen und beim Hinausgehen die Tür nicht verschließen (diese blöden Kinder). Sarah nutzt natürlich die Gunst der Stunde für einen Fluchtversuch.

Währenddessen vergnügen sich Papaya und Vincent im Bett – auch eine Möglichkeit, den Tag zu verbringen (und Filmminuten zu schinden). Nachdem sie fertig sind, versucht Papaya ein paar Informationen aus Vincent rauszulocken, so behauptet sie, dass sie Dean gekannt hat, und dass er nicht mit dem Atomkraftwerk einverstanden war. Genialer Schachzug, denn Vincent räumt diesen Irrtum natürlich sofort aus dem Weg: Dean war geradezu fanatischer Anhänger des Fortschritts. Wieder lässt Vincent den Macho raushängen und hätschelt Papaya: „Das ist nichts für so schöne Frauen wie dich.“ oder „Ich bezweifle, dass du was von Kernenergie verstehst.“, woraufhin sie antwortet: „Aber ich weiß, was für dieses Land gut ist!“ Jetzt kapiert auch Vincent, dass Papaya eine von denen ist, die gegen das Kraftwerk sind, und fragt bei der Gelegenheit nach Sarah. Papaya sagt ihm aber nur, dass sie mit ihren Freunden weg ist, und dass sie auf sich selbst aufpassen kann. Und Vincent hat einen von diesen „Die exotische Schönheit bleibt für immer bei mir“ – Anfällen.
Sarahs Fluchtversuch scheint zunächst mal zu glücken. Auf der Straße begegnet ihr ein alter Mann, der ihr eine Puppe andreht – auf höchst merkwürdige Weise: Zunächst will er sie ihr verkaufen, obwohl sie nein sagt, beharrt er weiter, merkt aufgrund des Umhängers am Hals (den ich nicht erwähnt habe, weil er mir nicht aufgefallen ist), dass sie eine Freundin von Papaya ist und schenkt ihr die Puppe. Aber Sarah scheint nicht viel mit einem derartigen Geschenk anfangen zu wissen und wirft sie, sobald der Alte weitergegangen ist, wieder auf den Boden (na, wenn das mal kein schlechtes Omen ist). Denn einer von Papayas Helfern findet die Puppe natürlich gleich und blickt Sarah nach.
Papaya selbst bereitet ein Essen zu (zumindest sieht es so aus – es scheint allerdings ein Aphrodisiakum zu sein), als sie von Ramon und Manoel unterbrochen wird: Sie muss sofort kommen, denn sie haben eine Versammlung. Vince ist nicht sehr erfreut, dass Papaya weg muss (und auch darüber, dass sie das Essen wegschüttet – strange). Und habe ich nicht vorher gesagt, dass Vincent Papaya mit nach Bushlands nehmen will? Jetzt macht er seine Pläne auch vor ihr offenkundig. Und sie sagt (wenig überzeugend): „Natürlich, natürlich. Ich komme mit!“
Und kaum ist sie weg kommt auch schon Sarah zurück, die Vincent offenbart, dass die Eingeborenen Vincent umbringen wollen und erwähnt auch die SM- Behandlung des anderen Mannes: „Erst war er ein Mann wie du (woher du das wissen?) und dann war er ein Wrack ohne Willen (schöne Alliteration – Lob an die Synchro). Diese Erkenntnis tangiert Vincent nur peripher – sprich es ist ihm schnurz egal, was Sarah denkt – er bleibt bei Papaya. „Durch sie entdeckte ich, dass das Leben auch ohne Zivilisation sehr schön sein kann“ – Ach nee, du bist vielleicht höchstens 10 Stunden mit ihr allein und weißt schon so viel über die Welt? Sarah bringt die Sache auf den Punkt: „Was glaubst du, was die Leute für eine Einstellung zu euch (gemeint sind die Arbeiter am Atomkraftwerk) haben?“ Vincent scheint jetzt den letzten Restfunken an Verstand verloren zu haben und er schickt Sarah weg (ach, diese Männer). „Du siehst nicht mal mehr die Palmen vor deiner Nase!“ – so verabschiedet sich Sarah von ihrem „Freund“.

Natürlich ist abzusehen, dass Sarah jetzt vom Pech verfolgt ist, nach so einer Standpauke. Denn sowohl die Kinder des Dorfes, als auch der weiße Verfolgerwagen sind hinter ihr her. Es dauert nicht lange und Sarah wird am Strand von der Bevölkerung eingekreist – Flucht ist zwecklos und daher ergibt sich Sarah. Die ganze Fluchtsequenz wird übrigens mit einem psychedelischen Trommelrhythmus begleitet. Einer von Papayas Handlangern (war es Ramon? oder Manoel? Don´t know) begleitet Sarah unsanft zum Wagen und sie wird abtransportiert. Wieder mal eine Lagebesprechung: Als nächstes gilt es für die Atomgegner, ein paar Markierungen zu verändern, sodass die Gegenseite Stützpfeiler an der falschen Stelle baut. Informationen diesbezüglich haben sie von Papaya, die wiederum Vincent Papiere abgeluchst haben soll – behauptet zumindest der Typ. Denn woher Papaya die Papiere wirklich haben soll ist mir zumindest schleierhaft, da Vincent seine Aktentasche nicht wirklich dabei hatte. Aber gut, die anderen bringen Sarah zum Chef, der ihr die Puppe wieder zurückgeben will (remember?), sie dann aber lieber doch als Erinnerungsstück behält und mit Sarah Freundschaft schließen will. Ganz schön seltsam, diese Chose – findet auch Sarah. Na, wenigstens meint der Typ es ernst, schließlich gibt er offen zu, dass seine Gefolgsleute etwas gegen das Kraftwerk im Allgemeinen und gegen die dort arbeitenden Personen im Besonderen haben. Sarah ist etwas skeptisch, was die Vorgehensweise der Bevölkerung betrifft (ja, sie töten schließlich Menschen), soll aber trotzdem für die Seite der „Armen und Unterdrückten“ (c) arbeiten. Sie stellt eine wichtige Frage: „Was ist der wahre Grund weshalb Sie das Kraftwerk nicht wollen?“ Und kriegt prompt einen ethnologischen Vortrag, gewürzt mit ein bisschen „Hach, wie schön ist´s hier“. Die wahrhaft heroische Vorgehensweise wird weiter hinterfragt von Sarah (schließlich ist sie ja Journalistin): „Aber Sie können doch deshalb keine Menschen umbringen!“ – „Ja, das ist wahr, aber wir haben mit diesem Kampf nicht angefangen.“ Reden nutzte ja nichts.
Papaya im durchnässten Hemd lässt sich zur typischen Radiomusik (für nen Softporno) von Vincent begrapschen. Der scheint zwar schon etwas zu merken („Sie werden merken, dass ein Ingenieur nach dem anderen verschwindet!“), aber es ist ihm auch irgendwie egal, denn wie im Rausch fiebert er dem nächsten Liebesakt mit Papaya entgegen – der kommt auch prompt. Was ich allerdings sehr unhöflich finde von Papaya, ist, dass sie einfach mittendrin ohne ein Wort zu sagen, weggeht. Erschöpft versucht Vincent sie noch zurückzuhalten – keine Chance. Und Ramon und Manoel stehen schon draußen bereit und stürmen mit einem Messer die Bude. Während sich Papaya vom Acker macht, hören wir nur noch die Todesschreie Vincents aus dem Off.

Papaya entdeckt Sarah zusammen mit ihrem neuen „Freund“ zunächst bei einem Haus, dann am Strand, wo sich die beiden einander hingeben (ich sollte wirklich anfangen, Liebesromane zu schreiben). Papaya beobachtet die beiden beim Liebesspiel und zückt (eifersüchtig, was) ein Messer, mit dem sie auf die beiden losgeht. Sarah entdeckt Papaya noch rechtzeitig und NAME (ja, ich weiß, der wird schon mal erwähnt, aber ich hab ihn vergessen und bin zu faul, nachzuschauen – ich glaube aber er heißt Henry) rettet ihr und sich selbst das Leben indem er Papaya überwältigt. Sarah stellt Papaya zur Rede: Sie versteht die Gründe, weshalb sie für ihr Land so kämpfen und verspricht Papaya ihr und ihren Leuten zu helfen. Die trollt sich trotzig von dannen. Ein ungezogenes Kind eben.
In der nächsten Szene beobachtet Papaya vom Stiegenhaus aus Sarah und Henry (bin immer noch unsicher, aber wir nennen ihn jetzt einfach so) beim Liebesspiel (ein eher unlogischer Schnitt, aber was soll´s). Als Henry fertig ist und weggeht, ist Sarah ganz allein (nicht ganz) und versucht zu schlafen. Papaya scheint ihre Zweifel überwunden zu haben: Sie geht zu Sarah, zieht sich aus und legt sich zu ihr. Die merkt erst gar nichts, ist aber dann leicht schockiert über eine derartige Annäherung. Die nächsten Minuten setzen sich aus zwei verschiedenen Szenarien zusammen: Papaya und Sarah im Bett und Papaya und Sarah am Strand – die beiden tun aber trotzdem das Gleiche 🙂 untermalt wird diese Aktivität von sehr passender Klaviermusik mit Trommelrhythmus. Als beide erschöpft im Bett liegen kommt Henry und weist Papaya mit harschen Worten zurecht.

Soderla, wir nähern uns langsam aber sicher dem Ende und befinden uns zu diesem Zwecke wieder in der Hotelanlage, wo der Kommissar und ein Mann (ich sag´s euch gleich: Ingenieur Nr.4 mit Namen Archibald) auf Sarah warten. Der Ingenieur verzichtet auf die Hilfe des Kommissars, er will lieber „undercover“ ermitteln. Er und Sarah düsen im Jeep davon (der übrigens genauso aussieht wie der vom Anfang). Archie und Sarah duzen sich gleich, scheint also der Beginn einer weiteren langen „tiefgründigen“ Freundschaft zu werden, und auch ihn interessiert der Ritus des runden Steins (dachte, die feiern das nur einmal im Jahr?). Wieder auf derselben Brücke, bei der Sarah und Vincent einst Papaya aufnahmen, steht tatatata: Papaya – diesmal aber gibt Sarah keinen Hinweis, dass sie sie kennt (wirklich sehr clever), trotzdem nehmen sie sie mit. Und auch die „Begrüßungszeremonie“ ist wieder die gleiche: „Wie heißt du?“ – „Papaya“ – „Was für ein komischer Name.“ – „Und du?“ – „Archibald“ – „Was für ein komischer Name“ – Gelächter, Weiterfahrt, Ende.

Das ist jetzt schon die zweite Nachbetrachtung, meine erste hielt ich nicht für so gut. Fangen wir einfach mal so an: Was hat der Film an sich, was die Anti- D´Amato Fraktion unter uns bestätigt? Er versprüht die typische D´Amato Langeweile, könnte man sagen. Storytechnisch ohne jeglichen Höhepunkt plätschert die Geschichte vorwärts ohne auch nur irgendwann mal einen leisen Hauch von Spannung zu erzeugen. Außerdem bietet sich hier wieder das typische Bild vom „Erotik-Horrorfilm“ D´Amatos: Sowohl im Bereich des Horrorfilms – gut, der Anfang verspricht da vielleicht etwas anderes, aber dann gibt es eigentlich nur noch die Schweinsgedärmszene, die unnötiger eigentlich nicht hätte sein können – als auch im Bereich des Erotikfilms – mir kam es ehrlich gesagt so vor, als würde viel zu wenig passieren (obwohl es der Film auf handgezählte neun Szenen mit Nackedeis welcher Art auch immer bringt) fällt einem nur das Wort „halbgar“ zur Beschreibung des filmischen Zustandes ein. Diejenige Gruppe Menschen, die mit D´Amato noch nie warm werden konnten, finden in diesem Film eigentlich wieder nur eine Bestätigung von dem was sie schon wissen.

Auch die Schauspieler tragen nicht unbedingt zur Apotheose dieses Filmes bei – sprich, die Damen können zumindest nackt überzeugen – was man von den Herren auch nicht mal ansatzweise behaupten kann. In diesem Sinne haben wir eigentlich nur Durchschnittsware, vor allem Sirpa Lane (sieht zwar sehr gut aus) hat aber fast immer den gleichen Ausdruck (von Langeweile) auf dem Gesicht, Melissa Chimenti (har har – na gut, so toll wie Sirpa ist sie nicht, aber trotzdem) spielt meiner Meinung nach etwas besser und wie es ein derartig unattraktiver Typ wie Maurice Poli in einen Erotikfilm schaffen konnte, ist mir schleierhaft. Wo sind George Eastman oder Gabriel Tinti, wenn man sie mal dringend braucht???
Außerdem gibt es noch ein paar Logikfehler im Script (wäre ja sonst kein „echter“ Italofilm), und in der Personenentwicklung (wieder möchte ich Sarah anführen, aber auch Vincent, dem es zum Beispiel egal ist, dass man ihn umbringen will – Hauptsache er kann noch mal mit Papaya fi**en. Im technischen Sinne haben wir es meiner Meinung nach aber mit einer sehr guten Arbeit D´Amatos zu tun (ich rede nicht von den Spezialeffekten, sondern von (ja, ihr hört richtig) der Kameraführung). Ich empfinde einige Einstellungen sogar wirklich toll, D´Amato nutzt auch die schöne (heimliches Highlight im Film) Karibikkulisse aus. Und hört hört, selbst Bewegungen gibt es (gut, sind halt etwas verwackelt, aber immerhin – so ist das halt mit der Handkamera). Also diesmal is nix mit „zu statisch“ und „höchstens mal ein Schwenk“ – auch wenn nicht durch Pistolenläufe gefilmt wird. In den Szenen im Vorort von Las Ventas, in denen Vincent und Sarah nach Papaya suchen, ist es D´Amato sogar gelungen – dieser Satz wird wohl einige von euch erschüttern – (etwas wie) Atmosphäre aufzubauen.
Nur beim Schnitt gibt es wieder ein paar Patzerchen – ich finde es störend, wenn drei Mal hintereinander die selbe „Bewegung“ (manchmal mit der gleichen Perspektive) gezeigt wird. Wenigstens ist die Musik von Stelvio Cipriani wieder so typisch D´Amato – auch wenn sie nicht mit Nico Fidenco Melodien mithalten kann.

Die D´Amato Gegner habe ich genug „gesättigt“ und die sollten eigentlich nicht weiter lesen: Denn „Papaya“ ist ein toller Film, mit einer ungewöhnlichen Handlung (ja, denn der Film hat nämlich eine – wenn vielleicht auch etwas unglaubwürdig, aber andererseits auch weltnahe – wo gibts denn keine Kraftwerke???), feschen Darstellerinnen, die zeigen was sie haben, traumhafter exotischer Kulisse und somit genau das richtige für einen lauen Sommerabend. Basta. Ja, und ich höre bereits die Aufschreie derer, die das so gar nicht empfinden – aber für mich funktioniert die typische D´Amato Langeweile-Atmo in diesem Film prächtig – zumal das ganze nicht so desaströse Auswirkungen wie in seinen Softsexfilmen der 80er Jahre hat (und wir reden hier von beinahe allem was NACH „Elf Tage“ gekommen ist!).

Ich möchte auch noch ein paar Worte zur DVD von X-Rated verlieren: Selbst diejenigen, die mir in obigen Punkten nicht zugestimmt haben, werden hier mit mir übereinstimmen, dass die DVD Umsetzung fast perfekt ist. Das Bild ist bis auf einige Defekte sehr gut, vor allem was Schärfe und Farbenfröhlichkeit betrifft, als Ton gibt es sowohl die deutsche als auch die italienische Fassung (beide in durchschnittlicher Qualität) und Extras sind der italienische Originalanfang, Trailer, Deleted „Szenes“ und 15 Minuten Papaya auf Super 8 (von der Schweineszene bis zum Badezimmer). Da kann man wirklich sehr zufrieden sein.

Ich hab´s ja schon gesagt: D´Amato Freunde MÜSSEN diesen Film unbedingt haben – schließlich ist „Papaya“ sozusagen der Vorreiter zur „Orgasmo Nero“ – Reihe, die neben viel Karibik auch Hardcore Szenen bietet. Wer mit dem Oeuvre des Meisters allerdings noch nie etwas anfangen hat können, wird auch mit diesem Film nur in seiner Meinung bestätigt (außer es geschieht ein Wunder) und kann von mir aus auch die Bomb Wertung beliebig erhöhen. Gerade wegen seiner Langweiligkeit ist der Film eher bedingt als Partyschmodder geeignet, vielleicht aber als kleine Auflockerung beim nächsten „Karibikurlaub -dia- abend“???

(c) 2008 Eduardo D’Amaro


BOMBEN-Skala: 4

BIER-Skala: 4


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