Operation Delta Force 5: Random Fire

 
  • Original-Titel: Operation Delta Force 5: Random Fire
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  • Regie: Yossi Wein
  • Land: USA
  • Jahr: 1999
  • Darsteller:

    Brad Kennedy (Trae Thomas)
    Bob Johnson (Todd Jensen)
    Skip Loomis (Anthony Bishop)
    Cedric (Graeme Richards)
    Charlie (Pepper Sweeney)
    Karen Sommers (Emily Whitefield)
    General Thompson (Ron Smerczak)
    Jafari Bin Kasim (Toni Capiari)
    Scott (Gary Lawson)
    Phil (David Dukas)


Vorwort

Auch als kleiner, bescheidener (höhö) Internet-Reviewer setzt man sich ja durchaus Ziele im Leben. Und der Gedanke, irgendeine Filmserie als “erster” komplett zu besprechen, liegt ja irgendwo auf der Hand. Eigentlich allerdings hatte ich vor, mir meinen Eintrag in Guinness-Buch mit der ersten Komplettrezension der Trancers–Reihe zu verdienen, aber das scheitert schon mal daran, dass ich den sechsten Teil bis heute nicht greifbar habe (was, rein filmhistorisch betrachtet, aber auch kein großer Verlust sein dürfte). Statt dessen hat das Schicksal mich offensichtlich dazu ausgekuckt, als erster Internet-Rezensent Nu Images bekannte und beliebte Operation Delta Force-Reihe von Alpha bis Omega verhackstücken zu dürfen. Kann man sich jetzt natürlich fragen, was besser ist.

Wenn wir uns an Operation Delta Force 4: Deep Fault erinnern, fällt uns sicher wieder ein, dass dort die Delta Force fast vollständig aufgerieben wurde – da darf man sich schon mal überlegen, wie die Filmemacher die Kurve zu einem weiteren (dem bislang letzten) Sequel kriegen wollen. Random Fire (die Untertitel der Serie sind zu hübsch, die kann man ja schon gar nicht mehr verarschen) bemüht sich gar nicht erst um einen logischen Anschluss zu den Vorgängerfilmen – es gibt einen völlig neuen Satz Charaktere, sozusagen eine originalverpackte neue Delta Force, mit, weniger überraschend (schließlich spielte in den vorhergehenden Filmen eh niemals ein Schauspieler öfter als einmal den gleichen Charakter, obwohl die Charaktere immer die gleichen waren) auch mit einem neuen Satz Darsteller. Lediglich Todd Jensen war bereits in den ersten beiden Teilen der Serie (natürlich in anderen Rollen) schon mit von der Partie. Gedreht wurde einmal mehr im idyllischen (und kostengünstigen) Südafrika, um am Lenkrad sitzt Yossi Wein, was schon mal gedämpft optimistisch stimmt, war Mayday, der zweite Teil der Saga, doch a) von ihm und b) der wohl beste Teil der Serie.

Okay, dann mal wirklich ohne größere Vorrede, weil mir auch nicht mehr einfällt, zum Film.


Inhalt

Wir befinden uns einmal mehr in Afrika und verfolgen, während sich die Opening Titles abspielen (die auch beweisen, dass es sich bei Operation Delta Force um ein Pseudo-Franchise handelt, wie schon einige der vorherigen Teile meldet sich der Streifen selbst nur mit dem Titel “Random Fire”, die Titelkarte Operation Delta Force V wird nur vorgeschaltet, sogar noch vor den “Nu Image”-Trailer), eine Dampflok auf ihrem schnaufenden Weg durch diverse szenische Landschaften (und wir Continuity-Freunde erfreuen uns daran, dass der gleiche Zug von mindestens drei verschiedenen Stock-Footage-Zügen dargestellt wird, dankenswerter weise leicht erkennbar dadurch, dass der eine Zug von EINER Lok gezogen wird, die beiden anderen von ZWEIEN, und einer von diesen wiederum von unterschiedlich angeordneten Loks. Mann, und das soll tatsächlich *nicht* auffallen?). Der Zug transportiert, bewacht von bewaffneten Kerlen, die cool und leger auf den Waggondächern rumstehen, den neuen US-Botschafter für Kenia samt Weib und Kind (ach so süßen Zwillingsmädchen). Der Herr Botschafter ist der Nachfolger des soeben von dem Terroristen Jafaari Bin Kasim (wer da wohl mal wieder Pate gestanden hat?), der sich allgemeinen und auch im Folgenden nicht weiter spezifizierten Anti-US-Ressentiments verschrieben hat, per Selbstmordattentäter in die nächste Welt gepusteten letzten diplomatischen Vertreters der Amis in Nairobi und ist demzufolge auch ein wenig besorgt um seine Sicherheit. Er wüsste gern die Delta Force an seiner Seite…

… die aber hat gerade andere Sorgen. Captain Kennedy (der Nachfolger des geplätteten “Skip” Lang aus den ersten vier Filmen, ohne dass auf die vorhergehenden Teile in irgendeiner Weise Bezug genommen wuerde, und nein, ich werde keine Cap-Kennedy-Witze reißen) und sein Team sind zwar in Kenia, aber in einem Kaff namens Kitale und unter heftigstem Beschuss durch rebellische Kräfte der Kasim-Fraktion (real: insert action set piece here). Die Amis haben sich in ein Gebäude zurückgezogen und werden von Panzern, Granatwerfern und MG-Nestern aus nach allen Regeln der Kriegskunst zusammengeschossen. Der neue Satz Helden geht gleich mal seines Funkers verloren, der gerade einen Anruf des Botschafters an Kennedy durchstellt. Der Cap hat aber momentan aus mir vollkommen schleierhaften Gründen (I’m being ironic again) keine Zeit & Lust auf chit-chat, zumal der Funker in seinen Armen verröchelt (eigentlich wäre es doch kein großes Problem gewesen, hier schnell die zwei überlebenden Charaktere aus Teil 4 einzubauen und umzubringen, wenn man sie den loswerden wollte).

Dem Botschafter fällt ein den Zug begleitendes Wasserflugzeug auf, aber seine Securityheinze beruhigen ihn, das sei nur das Flugzeug eines TV-Senders, der seine Ankunft in Nairobi filmen will (und der offensichtlich nichts besseres hat, um sein Programm zu füllen, als die komplette Zuganreise live zu übertragen. Vielleicht sollte man mal Big Brother oder Kenia sucht den Superstar dort einführen. Ich fliege Dieter Bohlen persönlich nach Nairobi, wenn’s sein muss). In der Tat hockt im Cockpit des Sportfliegers tatsächlich ausschließlich ein Reporter, der gleichzeitig fliegt und kommentiert (‘ne Kamera hat aber aber nicht mit bei, zumindest wird uns die nicht gezeigt. Wäre auch schwierig, gleichzeitig den Steuerknüppel und die Betacam zu halten) – scheinbar hat der Sender wirklich kein Budget, dem armen Reporter wenigstens noch’nen Piloten zu spendieren. Plötzlich wird der Reporter über Funk kontaktiert – von Kasim, der ihm ein Ständchen bringt: “Glory Glory Hallelujah” (dieses Lied wird Euch noch ganz bestimmt auf den Sack gehen…). Und unsere Freunde von Nu Image beweisen uns, dass sie mal den Bronson-Thriller Telefon gesehen haben – durch das Vorsingen der alten Weise wird der Terroristen-Modus des Reporters aktiviert – die ominöse mehrfach eingeblendete Kiste im Cockpit entpuppt sich als flugs eingeschaltete Bombe und der Reporter nimmt, Glory Glory Hallelujah singend, Kurs auf die nächstbeste Brücke, die der Botschafterzug überqueren muss. Die bewaffneten Zugbegleiter machen blöde Gesichter, aber nicht lange, denn der Flieger schraubt sich im exakt richtigen Moment (gutes Timing, muss man schon sagen) gegen die Brücke, als der Zug drüberfährt. BOOOOM! Was der Zug außer dem Botschafter noch geladen hat, möchte ich nicht wissen (mindestens Nitroglyzerin), denn diese Serien-Explosion, in der es beinahe im Kettenreaktionsprinzip einen Waggon nach dem anderen zerreißt, ist durch die bloße Flieger-Bombe nicht zu erklären (Bildmaterial anbei). Kasim grinst sich zufrieden eins.

Die Delta Force hat andere Sorgen, sie steht nämlich immer noch unter heftigem Feuer. Langsam klären sich einige Plotpunkte, denn der Delta-Force-Pilot kann, bevor er von den Rebellen getiltet wird, noch zu Protokoll geben, dass er auf ausdrücklichen Befehl hin die Elitekämpfer nicht da abgeladen hat, wo sie hätten ihrer eigenen Ansicht nach landen sollen, sondern an einem anderen Ort, und dort haben die Rebellen eben schon auf sie gewartet – die Supersoldaten sind also in eine Falle gelaufen. Kasim, der die ganze Kämpferei aus sicherer Entfernung überwacht, will die Amis aus noch unerfindlichen Gründen lebend (ob es dann wirklich sinnvoll ist, sie mit allem zu befeuern, was die Artillerie hergibt, bleibt zumindest diskutabel). Kennedy und seine Jungs ballern aus allen Rohren zurück und haben das Glück, dass die feindlichen Stuntmen sich schreiend von Häuserdächern stürzen, obwohl die Schüsse der Amis überall hinzielen, nur nicht dahin, wo sich einer der Angreifer aufhält. Trotzdem wird Kennedy die Chose zu bunt und entgegen der Proteste seines Sergeants sendet er einen Notruf aus. “Wir brauchen kein Rettungsteam,” nölt Sergeant Johnson, “wir sind die Delta Force!” (Und als solche lässt man sich in einer hoffnungslosen Situation natürlich lieber totschießen als ausfliegen). Kennedy, dessen Survival-Instinkte offensichtlich ausgeprägter sind als die seines Second-in-Command, hört nicht auf das Geblubber, sondern fordert die Rettungstruppe (Chip’n’Dale?) an, was an Bord der US-Schlachtschiffs Minnesota, das irgendwo im indischen Ozean rumkurvt und die Mission überwacht, für heftige Verwirrung sorgt. Was zum Geier macht die Delta Force in Kitale?

Der Hilferuf der Supertruppe wird auch Kasim zugetragen. Der mag das gar nicht glauben und hält’s für einen Bluff. Delta-Forceler Cedric fängt sich indes eine Kugel in die Schulter ein. Ein weiterer Ami namens David haucht ebenfalls seinen Odem aus (ganz melodramatisch in den Armen seines Captains: “Stirb nicht. Deine Mutter wird schwer auf mich sauer sein!” Okay, in Warhead war’s noch peinlicher). Dass die Zugangskriterien zur Delta Force auch nicht mehr das sind, was sie möglicherweise mal waren, beweist uns der Kerl namens Duke, der es (wie gesagt, als Mitglied einer Elitekampfeinheit!) für eine gute Idee hält, jetzt eine Panikattacke zu bekommen und seinen gloriosen Captain mit “Make them stop! Make them stop!”-Rufen zu belästigen und einen 1-A-Nervenzusammenbruch der eher ungünstig getimeten Sorte abzuspulen. Schließlich stellt sich Duke gut sichtbar vors nächstbeste Fenster, brüllt “stop it!” nach draußen (okay, eine ähnliche Taktik verfolge ich auch manchmal, wenn meine Über-Mieter nachts um zwei noch Balkon-Feten feiern) und wundert sich wahrscheinlich mächtig, dass die bösen Feinde die günstige Gelegenheit nutzen, und ihm ein bis drei MG-Magazine in die Plauze ballern. “I made them stop,” blubbert der Getroffene mit zufriedenem Grinsen und kratzt ab. Jetzt wiederum kriegt ein anderer Delta Forceler, ob der bodenlosen Frechheit der Rebellen, den armen Duke einfach so mirnix-dirnix umzuballern, ‘ne schwere Krise, zückt sein Sturmgewehr, tritt mit einem herzhaften “Motherfuckers” auf den Lippen vor die Tür, ballert um sich und wird, weil er nicht wirklich aus sicherer Deckung heraus handelt, ebenfalls totgeschossen. Ich frag mich, ob die Delta Force eine Art negativen IQ-Test in der Eignungsprüfung hat (nacht dem Motto, wenn ihr intelligenter seit als eine Scheibe Weißbrot, dann kommt ihr hier nicht rein…). What an elite force (jedenfalls hat Kennedys Einheit in den ersten zehn Minuten Film schon mehr Männer verloren als Vorgänger Skip Lang in den ersten drei Filmen. Versager.). Kennedys Leute haben indessen einen praktischen Tunnel gefunden, durch den man sich zwecks Aufpickung durch den schon anfliegenden Christoph 13, äh, US-Rettungshelikopter, verdrücken könnte. Allerdings muss der Rückzug gedeckt werden – Kennedy, aufrechter patriotischer Held, gedenkt sich, für seine Truppe zu opfern und mit dem angeschossenen Cedric und einem Typen namens Loomis zurückzubleiben (weil diese drei Kandidaten nicht verheiratet, verlobt oder sonst irgendwie gebunden sind). Da hat er die Rechnung aber ohne seinen Sergeanten gebracht, der ihn in den Tunnel schubst und die Tür verrammelt. Kennedys Versuche, die Situation umzudrehen, scheitern, er muss schweren Herzens mit dem Rest seiner Truppe durch den Tunnel fliehen und sich vom Rettungshubschrauber aufsammeln lassen (clever filmmaking: die Szene, in der sich die Soldaten zum Helikopter hoch-seilen, ist schlicht und ergreifend eine rückwärts ablaufende “Abseil”-Szene, merkt man u.a. daran, dass sich die Rotoren des Kopters falschrum drehen), dieweil Loomis, Cedric und Johnson sich schwören, den heranstürmenden Angreifern “Hell” zu geben…

End First Action Set Piece. Mucho Geballere, Pyrotechnik und Heldentod. Nach interner Serienlogik kann man als geneigter Zuschauer, so einen das, was einem diese Woche als Ausrede für’ne Handlung aufgetischt wird, nicht weiter interessiert, mal gepflegt ‘ne Viertelstunde Bier holen, Zigarette rauchen, Katze ärgern, Freundin vernaschen gehen, ohne entscheidendes (sprich: Kra-WUMM!) zu verpassen.

Wir aber sind ja aufmerksame Filmegucker, die sich auch für die unwichtigeren Dinge im Leben interessieren (und vielleicht auch gerade keine vernaschbare Freundin am Start haben), und auch die Handlung sehen wollen.

Eine Woche später, San Diego, Hauptquartier der Delta Force. Da hat Captain Kennedy mächtigen Ärger, denn bekanntlich lässt die Delta Force keines ihrer Mitglieder, ob lebend oder tot, zurück, und für den Captain der Einheit macht es sich ganz besonders nicht gut, wenn er selbst mit heiler Haut zurückgekehrt ist, aber drei seiner Jungs fehlen (hm, vielleicht war Johnson ein mieser Hund und wollte Kennedy nur eins auswischen… nach dem Motto “Okay, ich geh drauf, aber der Cap kriegt Probleme, hähä”). Während ich mich noch wundere, dass die Delta Force, die ich, nicht zuletzt geschult durch vier vorherige Operation Delta Force-Epen relativ eindeutig der US Navy zugeordnet hatte (immerhin war ihr Vorgesetzter in den letzten vier Filmen unser alter Freund Admiral Henshaw), in diesem Teil zur US-Army gehört und von General Thompson befehligt wird, der so ein hundertzwölfprozentiger Kommisskopp ist, dass er sogar im Hauptquartier im Tarnanzug rumläuft, klappt mir gleich noch mal die Kinnlade runter, als Thompson das “Motto” der Delta Force zitiert: “Einer für alle, alle für einen!” Kann das jemand authentifizieren? Ich hielt das bislang eher für das Motto der Drei Musketiere. Kennedy verteidigt sich zwar und seine Untergebenen weisen auch darauf hin, dass Johnson befehlswidrig gehandelt habe, als er den Cap in den sicheren Tunnel geboxt hat, aber Thompson ist sich trotzdem sicher, dass Kennedy Scheiße gebaut und den Ruf der Delta Force ruiniert habe, weil er vor einer Truppe kenianischer Buschmänner (vermutlich glaubt Thompson, die waren mit Speeren bewaffnet) Reißaus genommen habe. Ende vom Lied: der General feuert den Captain wegen erwiesener Inkontinenz, äh, -kompetenz.

Auch als Mensch zweiter Klasse, ergo Zivilist, hat man allerdings noch ein paar Pflichten zu erfüllen und so stattet der Ex-Cap den Eltern des gefallenen David den üblichen Kondolenzbesuch zum Überreichen der Hundemarke ab. Mama und Papa David sind auch extrem verständnisvoll, stammt man doch aus einer alten Soldatenfamilie, die in allen möglichen Kriegen für Gott & Vaterland gekämpft habe. Nur Davids jüngerer Bruder Ruben verfällt angesichts des kommandierenden Offiziers seines geliebten Bruderherzens nicht in herzergreifende “ach-wir-sind-doch-alle-eine-große-und-liebende-Familie”-Stimmung, sondern identifiziert Kennedy (technisch zutreffend) als Verantwortlichen für das Ableben Davids und erteilt ihm einen strengen Hausverweis: “You killed my brother!” (Naja, das ist übertrieben), aber – und damit kommen wir äußerst elegant auf einen schon mal angesprochenen Plotpunkt zurück: “You landed at the wrong place!!”. Zumindest ist das das, was der General der trauernden Familie erzählt at. Jetzt staunt unser Held doch ein wenig (wir erinnern uns: der Pilot erzählt, er habe sie befehlsgemäß an einem anderen Ort abgeliefert als ausgemach). Soll er da etwa zum Sündenbock gemacht werden?

Wir verfolgen diese spannende Frage zunächst nicht weiter, sondern schalten um nach Boston, wo unter Beteiligung diverser hochrangiger Politiker aus ganz Afrika eine Wirtschaftskonferenz betreffend den schwarzen Kontinent abgehalten wird. In einem Hotelzimmer sieht sich ein Typ, von dem wir (SUSPENSE!!! Prepare for a shocking revelation!) nur den gepiercten Bauchnabel sehen (ich hab schönere Anblicke gesehen), die entsprechende TV-Coverage an, bis er … von Kasim angerufen wird, der ihm (Ihr ahnt es) “Glory Glory Hallelujah” ins Ohr rülpst. Der brave Sleeper bindet sich sofort seinen Sprengstoffgürtel um, ritzt sich mit dem Kampfmesser die Hand auf und schmiert mit seinem Blute (oh, wie dramatisch) ein S-Symbol an seine Zimmertüre (und auf einmal erinnern wir uns daran, dass der Reporter-Pilot dieses Symbol als Brosche trug).

Wenig später marschiert unser zukünftiger Suicide Bomber relativ unbedrängt ins Konferenzzentrum – es ist…. CEDRIC! Das ist vielleicht jetzt nicht die den Zuschauer so plättende Enthüllung, auf die die Filmemacher hofften – warum? Weil wir im vorherigen Kampfgetümmel ja kaum einen richtigen Blick auf Cedric erhaschen konnten und demzufolge dieser so dramatischen Entwicklung mehr oder weniger nur ein “hä? Who tha fuck is that guy?” entgegenschleudern (ich begriff das wirklich erst ein paar Szenen weiter, als – hey, ich will nicht vorgreifen). Die versammelte Security glotzt Cedric blöde an, als er sich aus seinem Hemd schält (Striptease-Bomber?) und seinen Sprengsatz zündet (Memo an Selbstmordattentäter: will man sich nicht darauf verlassen, dass die lokalen Sicherheitskräfte einen male stripper nicht einfach so gewähren lassen, sollte man vielleicht Zündsysteme verwenden, für deren Aktivierung man sich nicht nackig ausziehen muss). BOOOM! Big-Ass-Explosion, die, wenn ich any judge bin, bestimmt nicht für diesen Film entstanden ist (passt nämlich von der Location nicht – in den vorhergehenden Einstellungen stand das Kongreßzentrum inmitten einer größeren Grünfläche relativ alleine rum, die Explosion jagt aber ein Gebäude in der Luft, das relativ eindeutig wirklich mitten in der Stadt steht).

Wenig später bekommt Kennedy Besuch von Thompsons Adjutantin Karen Sommers, die nicht nur eben die Gehülfin des Generals, sondern auch das Ex-Gspusi unseres tapferen Recken ist. Mit dabei hat sie nicht etwa ‘ne Flasche Schampus und ‘ne Großpackung Pariser zwecks Wiederaufnahme der Geschlechtsbeziehung, sondern das Überwachungstape aus Boston, dass Cedric kurz vorm Blow-Up zeigt. Kennedy ist schockiert, zieht aber zunächst mal Schlüsse, die uns als eher sekundäre Priorität (eh) vorkommen könnten. “Dann könnten Loomis und Johnson auch noch leben,” räsoniert er, anstelle darüber nachzudenken, wieso sein Ex-Soldat sich in Boston in terroristischem Auftrag atomisiert hat. Und Karen hat noch mehr überraschende Informationen am Start – wir erinnern uns, die Delta Force wurde in Kitale, weitab von der Zugroute des Botschafters, abgesetzt. Und das geschah auf Veranlassung von – General Thompson! Die Delta Force sollte als Köder für Kasim dienen, damit der Botschafter unbehelligt nach Nairobi zockeln kann (ein Trugschluss, wie wir wissen). Thompson hat es sich nämlich zur persönlichen Lebensaufgabe gemacht, Karim – tot oder tot – zur Strecke zu bringen und hat diesbezüglich hobelnderweise kein Problem damit, wenn Späne fallen (d.h. Delta Forceler abgeknallt werden).

Wie immer, wenn amerikanische Soldaten in billigen B-Filmen mit der schockierenden Erkenntnis konfrontiert werden, dass ihre Vorgesetzten durchaus damit kalkulieren, dass vom Fußvolk der ein oder andere einen Kampfeinsatz nicht überlebt (ich frag mich an dieser Stelle, aber zugegeben, auch manchmal im richtigen Leben, immer wieder, was so ein Profi-Soldat eigentlich erwartet? Im Krieg wird nun mal gestorben, Berufsrisiko!), springt Kennedy ob dieser Offenbarung der Draht aus der Mütze. Wutentbrannt stürmt er ins Hauptquarter (dass er es schafft, in Zivil mit ein bissi Kasernenhofton an den MP vorbeizukommen, stimmt mich bezüglich der Sicherheitsvorkehrungen eher nachdenklich) und packt den General am Kragen, zwecks Drohung mit den erworbenen Erkenntnissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Karen wäre bereit, die Sache mit durchzuziehen, auch wenn sie dafür wg. Geheimnisverrat in den Bau wandern würde, worauf Thompson dezent hinweist, bevor er die obligatorische “im-Krieg-gibt-es-Opfer”-Rede schwingt. Außerdem solle sich Kennedy nicht so haben, sondern lieber auf die neue Mission vorbereiten. Man hat nämlich aus Kenia Notsignale aufgefangen – die könnten von Loomis und/oder Johnson stammen. Das Team ist auch schon versammelt, Kennedy befördert einen gewissen Charlie zum neuen Sergeanten und schon sind alle ready to go für die Rettungsoperation.

Was Kennedy nicht schmeckt – Karen kommt mit. Nicht ganz aus freier Entscheidung, sondern weil Thompson ihr gedroht hat, sie im Weigerungsfalle wegen der erwähnten Verratskiste einfahren zu lassen. Kennedy versucht, seinem Schatzi, das er selbstredend immer noch lieb, die Mission auszureden, denn “dass ist echter Krieg, Menschen sterben!” – jaja, gleich die neuen Erkenntnisse weitergeben, wa, Keule? Und da wäre es ihm lieber, sein Mädel sitzt sicher im Knast als in Gefahr an der Front. “Ich bin Soldatin,” keift Karen. “Nein, du bist eine Frau!” Uaaargh. Schön in die Nesseln gesetzt, Meister Kennedy, hört das Mädel sicher schrecklich gern. Aber er meint’s ja nur gut: “Ich würde sterben, wenn dir etwas zustößt!” (Mann, diese Elitesoldaten werden auch immer sentimentaler).

Egal, schon am nächsten Tag ist die ganze Blase auf der USS Minnesota angekommen und diskutiert den Einsatzbefehl des Präsidenten, Karim festzunehmen, damit er einem ordentlichen amerikanischen Gericht überstellt werden kann (der Bush-Administration wäre *das* sicher nicht passiert. Kill enemy first, then give him a fair trial). Thompson ist sichtlich auch in die Rumsfeld/Wolfowitz-Schule gegangen und zerreißt den präsidialen Befehl demonstrativ vor versammelter Mannschaft – der Präsi kann sagen, was er will, Thompson will Kasim tot sehen, nicht, dass noch ein fairer Prozess den gottesfürchtigen US-Steuerzahler Geld kostet. Erstaunlicherweise stellt kein Mensch dieses Verhalten des Generals in Frage. Die Intelligence der Streitkräfte hat mittlerweile herausgefunden, dass das Notsignal aus Kasims Hauptquartier kommt (?). Kennedy und seine Jungs sollen nun Laserortungsgeräte dort aufbauen, damit die Minnesota Cruise Missiles hinschicken und den ganzen Komplex in den Orkus blasen kann (?? Also, soviel ich weiß, können Marschflugkörper durchaus auch ohne Laserzielsteuerung operieren). Sobald die Laser aktiviert sind, bleiben der Delta Force noch 15 Minuten, um die vermeintlichen Gefangenen zu finden und sich zu verpissen (das hört sich für mich verdammt unglaubwürdig an, also jetzt nicht die 15 Minuten, sondern der komplette Operationsplan). Da wird die Nachricht hereingereicht, dass ein *zweites* Notsignal aufgefangen wurde, nicht aus Kasims HQ, sondern von einem kenianischen Hafen aus. Zwar wird allgemein vermutet, dass es sich bei diesem zweiten Signal um eine Falle handelt, um die Amis von Kasims Quartier abzulenken, aber da man die Möglichkeit nicht gänzlich ausschließen will, einem der Gefangenen sei die Flucht gelungen (wie wahrscheinlich ist das, wenn der Dritte im Bunde von Kasim schon als Selbstmordattentäter eingespannt wurde?), kann Kennedy Thompson belabern, die Sache überprüfen zu dürfen. Kennedy drückt Karen noch einen ungefragten Kuss auf die Lippen (soviel zu “Karen ist an der Front dabei”, pffz, sie schippert in aller Ruhe auf der sicheren Minnesota durch den indischen Ozean), dann geht’s los zur nächsten großen Action-Szene.

Und zwar bootet die Delta Force in “Seaport, Kenya” ein (aha, ganz Kenia verfügt offenbar nur über einen Hafen und nennt diesen intelligenterweise “Hafen”). Mir kommt’s mächtig so vor, als wäre die ganze Hafen-Einfahrt ein Schwung Szenen aus Operation Delta Force 3 (warum auch noch mal drehen, wenn man so was ähnliches schon mal gemacht hat… Nahaufnahmen der Akteure gibt’s da eh nicht zu sehen…). Die Truppe landet, schleicht sich ins Hinterland und wird von den gut vorbereiteten Rebellen auch schleunigst beschossen, es *war* natürlich eine Falle und selbst Kasim, der das ganze wieder aus sicherer Entfernung beobachtet, kann nur mit dem Kopf schütteln und belustigt aufstöhnen: “Diese Amerikaner lernen auch NIE aus ihren Fehlern!” Wo sie Recht haben, haben die Terroristen Recht… Trotz der Tatsache, blindlings in die Mausefalle getappt zu sein, folgen Kennedy und seine Jungs treudoof dem Notrufsignal-Lokalisator und werden von diesem in ein Lagerhaus geführt. Nachdem einige Wachtposten ausgeschaltet werden (komischerweise verfügt des Bösmanns Terror-Trupp über verdammt viele kaukasische Mitglieder…), latscht Loomis mit einem ziemlich weggetretenen Gesichtsausdruck herein und beschwert sich mit tonlosem, äh, Tonfall, dass das verdammt lange gedauert habe. Kennedy fällt dem alten Kumpel um den Hals und nutzt, vorsichtig und vorausschauend, wie er ist, die freundschaftliche Umarmung zur unauffälligen Leibesvisitation. “Du hast zugenommen,” scherzt er. “Liegt an der guten Ernährung,” robotert Loomis und erklärt dann, wie er seinerzeit dem Fiasko in Kitale entkommen sie. Man habe sich einfach aufgeteilt, er selbst sei nach Süden ausgebüchst. Schöne Geschichte, findet Kennedy, nur befinde man sich *westlich* von Kitale (eh… Ihr seid an der Indischen-Ozean-Küste und wollt WESTLICH von einem Punkt X in Kenia sein? Hm. In Geographie habt ihr wohl gefehlt). Kasim bemerkt, dass Loomis sich verplappert hat (“Idiot!”) und schaltet sich ins Lagerhaus-Lautsprechersystem durch, um, na, was wohl, “Glory Glory Hallelujah” zu singen. Loomis’ Selbstmördremodus aktiviert sich dadurch, er latscht zu einer herumstehenden Bombe vom gleichen Modell wie das beim Anschlag auf den Botschafter-Zug und schaltet sie ein. Kennedy bringt’s nicht übers Herz, seinen Jungs Schießbefehl zu erteilen (was für ein Trottel), aber’s ist nicht so schlimm, denn die Explosion ist diesmal eine sehr aufgeräumt, die reicht nämlich mit Mühe und Not dafür, Loomis zu plätten (und selbst der hat noch Zeit, nach der Explosion wieder zu seinem wahren Selbst zurückzufinden und in den Armen seines geliebten Capitan zu sterben), während die drei Meter vom Explosionsherd entfernten Delta Forceler nicht mal ‘ne Schramme abkriegen. Vielleicht hätte Kasim die Bombe doch *geringfügig* größer dimensionieren sollen. Einer dümmer als der andere in dem Film… Loomis kann Kennedy noch ins Ohr wispern, dass Johnson im “Dungeon” (I’m scared already) gefangen gehalten wird. Der Rückzug der Truppe gelingt ohne filmreife Ereignisse (scheinbar ist Kasim fairer Sportsmann genug, um den Amis nach Fehlschlag seines bombigen Anschlags freien Abzug zu gewähren…), man sammelt sich wieder auf der Minnesota und nimmt den ursprünglichen Plan, Kasims HQ anzugreifen und mit Laserpointern, äh, -ortern zu bestücken, wieder auf (da der Plan so extrem kompliziert ist und es ja auch schon lange her ist, dass wir uns damit befassen, erklärt Kennedy ihn en detail gleich noch mal).

Karen hat zusätzliche Informationen – Kasim hat sich der Dienste des russischen Psychologen Dr. Oleg Karlovich versichert, der Spezialist für Gehirnwäsche und “remote mind control” sei (wenigstens einer, der *irgendwas* unter Kontrolle hat…). Außerdem hat sie das S-Symbol entschlüsselt, das auf einem alten afrikanischen Volksglauben zu tun habe und vor den Geistern derjenigen, die man getötet habe, schützen soll. Wo das Symbol an die Tür geschmiert sei, drohe höchste Gefahr. Können wir aber bequem sofort vergessen, weil der Film darauf nicht weiter zurückkommen wird. Kennedy versucht noch schnell, seine Beziehung mit Karen wieder aufleben zu lassen, aber das Mädel lehnt dankend ab und drückt ihm ihren Ehering (hm, die waren wohl wirklich mal verheiratet) in die Hand (deutliche Abfuhr, wenn man mich fragt, tut aber wieder mal keiner).

Die Delta Force schwingt sich in zwei Hubschrauber und choppert landeinwärts, wird aber von einem big-ass-Kampfhubschrauber auf Kasims Lohnliste erwartet. Der ist immerhin SO brandgefährlich, dass er nicht mal Bordwaffen besitzt, sondern darauf angewiesen ist, dass ein Typ in der geöffneten Seitentür mit’m Sturmgewehr rausballert. Die Delta Force ballert mit gleichen Mitteln zurück (es wäre ja auch dumm, Hubschrauber zu nehmen, die mit Raketen ausgestattet wären, oder?), so dass sich einer der langweiligsten Luftkämpfe der Filmgeschichte abspielen kann, bis dem Pilot des bösen Hubschrabbs einfällt, dass er TATSÄCHLICH über Raketen verfügt. Die Amis fallen angesichts plötzlich und unerwartet (wuhaa, war ja nicht so, dass die Dinger versteckt waren) auf sie gerichteter Raketen die Glotzer aus dem Schädel (dachtet ihr, die sind zur Deko montiert?), aber der Böspilot ist ein lausiger Schütze und verfehlt. Dafür gelingt es den Guten, den Tank o.ä. wichtige Bestandteile des bösen Luftquirls zu perforieren, so dass der zur Notlandung gezwungen ist, und, obwohl das nach einer perfekten Bilderbuchlandung aussieht, beim ersten Bodenkontakt des Fahrgestells in Millionen Einzelteile explodiert, als sei er auf eine Atom-Tretmine geditscht (jaja, ist ja gut, ich glaub ja, das in einem Film wie diesem alle drei Minuten was in die Luft fliegen muss, aber könnte es wenigstens einen nachvollziehbaren Grund haben?). Nach diesem Intermezzo fliegen unsere Helden, da des Bösmanns Luftabwehr damit ersichtlich ausgeschaltet wäre, unbedrängt weiter (allerdings plötzlich wieder über See, obwohl der Hubschrauberkampf über Land geführt wurde. Naja, man muss an Stock Footage nehmen, was man kriegt, ob das zur Geographie der Story passt oder nicht…) und können zwecks Showdown (ja, wir sind schon soweit) vor des Schurken Hideout abgesetzt werden.

Im sofort entbrennenden Schlachtgetümmel sind nichtsdestotrotz die Laserorter schnell gesetzt und in Betrieb genommen. Der schon auf die Signale lauernde Thompson lässt auf der Minnesota auch keine Sekunde vergehen und feuert – zu Karens mir vollkommen schleierhaftem großäugigen Entsetzen (immerhin war das doch der Plan, oder?) die Marschflugkörper ab. Jetzt haben die Helden, wie mehrfach erwähnt und hilfreicherweise auch immer wieder per Countdown-Timer eingeblendet, noch 15 Minuten Zeit, um Johnson zu finden. Der wird gerade von Kasim und Dr. Karlovich im Gehirnwäscheraum bearbeitet. Die Delta Force schiesst sich ihren Weg frei, wobei das unterirdische Stollensystem, durch das unsere Helden sich kämpfen, wohl sicher schon ein paar Mal im Laufe dieser Filmserie oder anderer Nu-Image-Heuler Verwendung fand. Kasim meldet sich zwecks allgemeiner Unterhaltung mit dem gut gelaunten Ratschlag “Surrender or die” per Lautsprechersystem und wird von unseren Recken natürlich ignoriert. Kennedy befiehlt seinen Mannen, sich zurückzuziehen. Da das Lautsprechersystem erfreulicherweise (für die Handlung) ein Zwei-Wege-System ist, d.h. Kennedy mit Kasim kommunizieren kann (praktisch, dass der Terrorist offenbar überall Mikrofone installiert hat, für den Fall, dass ein unautorisierter Eindringling mit ihm zu konversieren wünscht), kann unser Cap – der mittlerweile die Kommunikation mit Kasim auch zu Thompson auf die Minnesota durchgepatcht hat – dem verblüfften Terroristen einen Deal vorschlagen (Thompson kriegt da natürlich gleich’nen halben Herzkasper): Kasim möge doch einfach Johnson ausliefern und dann könnte sich jeder seiner Wege verpissen. Kasim fragt sich und Kennedy, warum er das tun sollte, worauf Kennedy fröhlich ausplaudert, dass drei Cruise Missiles auf dem Weg wären, das ganze Areal auszuradieren. Thompson fällt begreiflicherweise fast in Ohnmacht und weigert sich, Kasim, der das ganze zunächst für einen weiteren Bluff hält (dass Kennedy zum Bluffen zu blöd ist, sollte der Terrorist doch eigentlich noch aus Kitale wissen), diesen Fakt zu bestätigen. Da aber schaltet sich Karen unerlaubterweise ein und blökt ein “IT’S TRUE” ins Mikro, so laut, dass es sogar Kasim hört (beeindruckend, schließlich geht die Kommunikation Minnesota-Kennedy gerade mal in dessen Ohrhörer). Ob das ganze dramaturgisch einen Sinn ergibt, wollt Ihr wissen? Don’t ask me. Ich verstehe weder, was Kennedy bezweckt, noch warum Karen sich so verhält. Theoretisch könnte Kasim doch jetzt seinen Krempel PLUS Johnson zusammenpacken und das Weite suchen, womit wir wieder zurück auf Los wären. It’s rather dumb, I guess.

Kennedy findet jedenfalls endlich den Gehirnwäscheraum und steht dem bösen Feind von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Thompson befiehlt Kennedy den sofortigen Rückzug (nur noch 2 Minuten bis zum Einschlag der Raketen), aber der tapfere Soldat verbietet seinem General den Mund. Sowohl Top-Fighter als auch Terrorist werden aber von Karlovich verblüfft, der unvermutet Johnson “Glory Glory Hallelujah” ins Ohr summt und auf dem Standpunkt steht, Johnson würde ihm gehören. Der so Aktivierte schickt sich an, auf Kennedy loszugehen, doch der labert ihm mit herzigen Flashback-Erinnerungen an gemeinsame Kämpen-Zeiten aus der Gehirnwäsche zurück in sein wahres Selbst (na, da haben wir’s doch mal wieder, ein paar alte Storys aus Kriegszeiten bringen jeden, dem man das Gehirn weggelutscht hat, wieder zurück auf Spur. Das Leben kann so einfach sein) – Johnson haut Karlovich k.o. und sackt wieder in sich zusammen. Kasim und Kennedy liefern sich einen kurzen Zweikampf, der damit endet, dass der Böse bewusstlos gedroschen wird. (Needless to say, dass die 43 Sekunden, die die ganze letzte Sequenz laut Timer gedauert hat, mindestens fünf Screenminuten einnimmt. Scheinen die Trancers-Long-Second-Watch zu benutzen, die Kerle). Kennedy klemmt sich seinen Kumpel unteren Arm (he ain’t heaaavy, he’s my brothaaaaaa!), Thompson zieht auf der Minnesota demonstrativ den Schlüssel aus der Abschussanlage und irritiert damit Karen, die immer noch rumsülzt, der General möge doch die Raketen zerstören, damit ihr geliebter Ex im Vollbesitz seines Körpers zu ihr zurückkehren kann, aber “das ist Krieg”, grummelt Thompson, und wenn dem gemeinen US-General schon Kolleteralschäden unter der Zivilbevölkerung wurscht sind, dann erst recht Verluste unter den eigenen Leuten. Nix also mit Raketenzerstörung. Die Cruise Missile kurvt (mit schätzungsweise dem satten Speed von 3 km/h) mit den lächerlichsten Special-FX-Shots seit Strike Zone (die Cruise-Missile-POV ist so süß, dass ich sie mit einem Screencap verewigen musste) auf den Compound zu, Held und Freund stolpern durch die Gänge, schaffen es in letzter Sekunde ans Tageslicht, ehe die Raketen einschlagen und eine eher eindruckslose Explosion verursachen (wie so oft bei Low-Budget-Stoff ist am Ende des Films für spektakuläre Effekte das Geld ausgegangen). Der General ist’s zufrieden, Karen ist ganz traurig, weil sie glaubt, dass ihr Ex-Göttergatte den permanenten Abschied eingereicht hat.

Und so sitzt sie später relativ traurig in einem Straßencafe und süffelt ein Mineralwasser. Doch da schmeißt eine Gestalt einen Ring in ihr Glas (das blubbert, als sei’s mindestens ‘ne halbe Packung Alka Seltzer). Wer kann das sein, außer Kennedy, der natürlich unversehrt ist und seinem Schatzi um den Hals fallen kann… Happy End auf allen Ebenen…

Wenn man davon ausgeht, dass die Operation Delta Force-Serie mit diesem fünften Teil offiziell beendet ist (jedenfalls ist von weiteren Fortsetzungen nichts zu hören oder sehen, auch wenn Nu Image zwischenzeitlich mit U.S. Seals eine gleichgelagerte Reihe mit bislang zwei Teilen gestartet hat), konstatiert man, dass die Reihe zwar nicht mit einem großen Knall, aber wenigstens mit einem recht ansehnlichen Installment zu Ende gegangen ist. Im Vergleich zu den vorherigen Teilen ist das ganze Szenario ein wenig kleiner, bescheidener geworden (was mit Sicherheit auch damit begründet ist, dass die Budgets von Film zu Film sicher nicht gerade größer wurden) – die Action-Szenen sind nicht mehr so breit ausgewalzt und nicht so spektakulär (wie die für einen kleinen B-Movie-Klopper ziemlich aufwendigen Einlagen wie der Straßenbahn-Stunt in Teil 4). Zwar wird ordentlich Pyrotechnik aufgefahren, aber man merkt vor allem am verhältnismäßig auffällig großen Anteil an Szenen-Recycling und Stock Footage, dass nicht mehr gar so viel Aufwand betrieben wurde wie in einigen der Vorgängern. Aber das gehört eigentlich gar nicht in DIESEN Absatz, sondern ein paar Absätze weiter unten in den Kommentar zu Regie und Technik.

Zuallererst widmen wir uns an dieser Stelle ja immer gern dem überflüssigsten Bestandteil eines Nu-Image-Actionfilms, nämlich dem Drehbuch. Da bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich nun mehr Lob oder mehr Tadel aussprechen soll, denn für beides gibt’s Anlass. Fangen wir doch mal mit dem Loben an. Zum einen gefällt schon mal der vergleichsweise “down-to-Earth”-Approach des Scripts, das nach den stellenweise übertriebenen globalen Bedrohungen der Vorgängerfilme, vor allem des unmittelbaren Vorläufers Deep Fault mit seinem wahnsinnigen Wissenschaftler und seiner Erdbeben-Rakete, der in einem James-Bond-Film als Superschurke der Woche sicher besser aufgehoben gewesen wäre als in einem kleinen Radaufilm, ein etwas glaubwürdigeres (und von der Realität teilweise einge- bis überholtes) Szenario darstellt. Hundertprozentig originell ist natürlich auch der Kniff mit den gehirngewaschen-ferngesteuerten Selbstmordattentätern nicht, schlag nach beim erwähnten Bronson-Reißer Telefon oder auch dem hier besprochenen WIP-Heuler Caged Fury von Cirio H. Santiago. Immerhin, auch wenn man die Geschichte schon kennt, man sieht sie nicht jede Woche – allerdings, und das ist ein Vorwurf, den ich nicht zum letzten Male erheben werde, irgendwie führt der Plotpunkt zu nichts; wie und warum Kasim seine Attentäter konditioniert (mal abgesehen von dem kurz vor Toresschluss in den Plot geworfenen russischen Experten, was aber nicht wirklich etwas erklärt), bleibt unaufgelöst (überhaupt sind die Ziele von Kasim so diffus, dass sie überhaupt nicht in Worte gefasst werden können. Mehr, als dass Kasim auf die Amis einen Brass schiebt, was man ja irgendwo verstehen kann, billigt das Script der zentralen Nemesis dem Film als Motivation nicht zu) – z.B. wäre es ja ganz nett zu erfahren, warum Kasim ausgerechnet Mitglieder der Delta Force zu rekrutieren versucht (für sein Attentat auf die Konferenz in Boston hätt’s jeder hergelaufene Trottel auch getan, da hätten sich wahrscheinlich auch Leute gefunden, die er nicht extra hätte hirnwaschen müssen). Auch so ein Plotpunkt, der einfach im Raum stehen gelassen wird, ist die Geschichte mit dem mythologischen S-Symbol, das sowohl filmisch als auch von den Dialogen her als wichtig aufgebauscht wird, im Showdown aber völlig unter den Tisch fällt.

Am meisten stört mich allerdings am Drehbuch bzw. an dessen Umsetzung die eigentlich interessanteste und vielversprechendste Idee – nämlich der Ausflug in die Welt des Politthrillers. General Thompson, der leicht durchgeknallte General mit seiner persönlichen Vendetta gegen den Terrorfürsten (auch wenn vollkommen unklar bleibt, warum genau Thompson nun ausgerechnet mit Kasim so ein Problem hat – wäre doch kein Problem gewesen, einen Nebensatz reinzuschreiben, dass Kasim irgendwann mal z.B. eine Einheit unter Thompsons Kommando in die Luft gesprengt hat o.ä.), seine Manipulationen, um die Delta Force als Köder zu verwenden und nicht zuletzt das demonstrative Zerreißen eines Präsidenten-Befehls, das alles ließ mich zu dem Schluss kommen, dass Thompson noch seine come-uppance bekommen müsste, d.h. auf ihn noch irgendwelche negativen Konsequenzen warten, die die Schändlichkeit seines Tuns unterstreichen – das hätte wegen mir gar nicht mal eine J.A.G.-mäßige Ermittlung wegen Befehlsverweigerung, mutwilliger Gefährdung von Soldaten etc. sein müssen, mir hätte schon gereicht, wenn Kennedy in einer Schlussszene dem General kräftig eine aufs Maul gehauen hätte (man sollte ja meinen, dass wenigstens Kennedy ob der Fiesheit des Generals ein wenig säuerlich reagieren würde, und, nachdem der Auftrag ausgeführt ist, seinem Vorgesetzten ein paar deutliche Worte sagt). Aber nein, nichts dergleichen – der Film drückt sich mit der feigsten aller Ausreden (nämlich dem schlichten “nö, da sagen wir nix dazu”) um eine Auflösung dieses Konflikts, was umso ernüchternder ist, als der Film über fast seine komplette Laufzeit, bis in den Showdown hinein, nichts unversucht lässt, um Thompson als Kasim mindestens ebenbürtig fanatischen Schurken zu zeichnen (immerhin, wir erinnern uns, Karen nimmt durch die Enthüllung seines schändlichen Tuns das Risiko einer bestimmt nicht allzu kurzen Knaststrafe auf sich, Militärgerichte sind in solchen Dingen selten zu Scherzen aufgelegt) – und kommt uns dann mit einem Ende, das Thompsons Taten wenn nicht gerade nachträglich legitimiert (“der Zweck heiligt die Mittel”, Kasim ist ausgeschaltet, die Bedrohung des American Way of Life damit eliminiert – klingt nach dem üblichen Prozedere der Bush-Administration) und gutheißt, so doch zumindest nicht verurteilt – und das ist das Enttäuschende, wenn man eben den ganzen Film über den Eindruck hat, der Streifen würde Thompsons Vorgehensweise anklagen und anprangern (ja, ich weiß, ich sollte bei meiner politischen Einstellung nicht unbedingt billige amerikanische “Hurra, wir spielen Krieg”-Fetzer ansehen). Aber das sind Dinge, die mich einfach nerven – man reißt einige Punkte an, die sogar dramaturgisches, wenn nicht sogar dramatisches Potential haben, und lässt sie dann einfach unter den Tisch fallen. Am Ende ist das Ziel erreicht, der aufgebaute Popanz erfolgreich niedergeknüppelt, die Kollateralschäden bleiben, na ja, irgendwie ganz wie im richtigen Leben, unbeachtet. Das befriedigt mich weder persönlich-politisch, noch im Kontext dieses Films.

Okay, okay, ich komm wieder runter von der Palme. Ist ja auch wahr, da bemüht sich ein Nu-Image-Film, mal wirklich ein paar vergleichsweise interessante Punkte anzusprechen, und dann ist’s dem Doc auch wieder nicht recht. Ich bin auch ein schwieriger Kunde… Belassen wir es also in Punkto Drehbuch bei dem Fazit, dass, wie erwähnt, das Script sich durchaus bemüht, etwas durchdachter und bodenständiger zu sein als die Vorgänger, aber die aufgeworfenen Problemstellungen nicht beantwortet bzw. sich vor der Antwort drückt. Als Ausgleich für die vergleichsweise anspruchsvolle Story mit ihren inkonsequenten Polit-Thrill-Elementen bekommen wir wenigstens ganz besonders primitive Dialoge geboten. Ist doch auch was.

Also, genug der Drehbuchhäme (am Ende war’s dann doch mehr Tadel denn Lob) und wenden uns der technischen Seite zu. Wie erhofft und erwartet erweist sich Yossi Wein als solider Handwerker der Action-Zunft, der im Gegensatz zum Kollegen Roper, der die beiden unmittelbaren Vorgänger inszenieren durfte, nicht wirklich jede Action-Szene zum Zeitlupenepos hochstilisiert, sondern den Radau – im Einklang mit dem Script – bodenständig und geradlinig abbildet. Da gibt’s keine Mätzchen, SlowMo wird zwar eingesetzt, wenn’s dramaturgisch sinnvoll ist und nicht grundsätzlich in jeder Action-Einlage. Wein verlässt sich auf die Action pur, und das ist gut so (das machte ja auch den ebenfalls von Wein inszenierten 2. Teil der Serie zu einer vergleichsweise angenehmen Erscheinung) – Wein-Filme tun nicht so, als wären sie GROSSES KINO, sondern verlassen sich darauf, dass die Action für sich selbst spricht. Und das funktioniert meistens ganz gut, da der pyrotechnische Aufwand mal wieder beachtlich ist (Einschränkungen folgen im nächsten Absatz) und der Regisseur und sein Kameramann keinen Firlefanz einbauen, sondern sich darauf beschränken, die Kamera auf die Action zu halten. Stuntleute und Pyrotechniker haben gut zu tun, nicht immer gerät das ganze übermäßig überzeugend (ich hab’s oben angemerkt, das Ursache-Wirkung-Prinzip steht bei den Schießereien, ganz besonders, wenn die Delta Force ihre Wummen sprechen lässt, manchmal auf ziemlich verlorenem Posten), und gelegentlich, besonders in der Auftaktsequenz, in der die Delta Force-Mitglieder ja sterben wie die Fliegen, werden die Grenzen zum verkitschten Heldenpathos leicht überschritten, aber Hurrapatriotismus ist’s noch nicht (unter der Einschränkung der oben angesprochenen Problematik der moralisch-ethischen Rechtfertigung für das Handeln des Generals).

Aufbau und Struktur des Streifens entsprechen dem gewohnten Muster der Serie. Großes Action-Set-Piece zu Beginn (beinahe jeder Delta-Force-Film von Nu Image verschießt hier einen Großteil seines Budgets), dann zwanzig Minuten, in denen die Story ausführlich vorgestellt und abgehandelt wird, dann eine kleinere Action-Sequenz, kurzes Handlungs-Reprise, Showdown. Kann man fast die Uhr danach stellen. Wirklich unerträglich von den, hüstel, dramatischen Einlagen ist lediglich Kennedys Besuch bei der Familie des gefallenen Kämpens, in der nun wirklich kein schlechtes Klischee ausgelassen wird.

Kommen wir zur Effekteseite. Wie schon mehrfach angesprochen – Pyrotechnik steht im Mittelpunkt des Treibens und, wie eigentlich immer in der Serie, das sieht auf den ersten Blick ziemlich ansehnlich aus. Nur hab ich leider so meine Bedenken, ob alles, was der Streifen an FX und Pyros auffährt, auch tatsächlich für diesen Film entstanden ist… Bei der Boston-Attentat-Explosion bin ich mir beinahe todsicher, dass die Szene aus einem anderen, größeren Film stammt und auch bei der Zug-Explosion zu Beginn hab ich so meine leichten Zweifel (schon allein, weil’s, worauf gleich noch ein wenig näher einzugehen gilt, mit der Continuity nicht so richtig hinhauen will, sondern auch, weil mir, je länger ich drüber nachdenke, ich den Eindruck habe, die Szene schon mal gesehen zu haben, und sei’s in einem früheren Film der Serie). Allgemein ist zu bemerken, dass der Umgang mit Stock Footage und Recycling von Szenen aus früheren Serien-Folgen nicht so versiert ist, wie ich das von Nu Image eigentlich gewöhnt bin – selbst bei oberflächlichem Hinsehen fallen dem geneigten Zuschauer einige relativ wüste Continuity-Goofs auf (die verschiedenen Lok-Konfigurationen zu Beginn, die nicht zusammenpassende Footage des Boston-Attentats und der ungeschickt montierte Hubschrauber-Anflug zum Showdown); das scheint mir nicht der übliche Nu-Image-Qualitätsstandard zu sein. Schade drum, hätt’ nicht sein müssen, mit ein wenig mehr Sorgfalt hätte das auch anders, will sagen, besser bzw. unauffälliger aussehen können. Peinlich wird’s, wenn die hauseigenen Trickwerkler sich an den Modelshots für die Cruise-Missile-POVs versuchen – das sieht doch verdächtig nach Augsburger Puppenkiste und nicht nach ernstzunehmendem Actionfilm aus (aber dann erinnert sich der Doc an die debilen aufkopierten “Explosionen” von Strike Zone und ist mit Random Fire schon wieder versöhnt)…

Anzumerken wäre dann noch der Score von Serien-Stammkomponist Serge Colbert, der sich aus umpfzig Variationen des Operation Delta Force-Themes zusammensetzt – entweder habe ich inzwischen zu viele Filme der Reihe gesehen (na, dann Gottseidank, dass das der letzte war), oder die Musik ist wirklich gar nicht mal so übel (ich glaube allerdings, dass das Theme selbst wirklich nicht schlecht ist).

Woran merkt man, dass der fünfte Teil des Franchises selbst für die Produktionsschmiede nicht mehr unbedingt ein Prestigeobjekt darstellt? Natürlich am Cast – war der Ur-Film ja besetzungstechnisch noch ein Who-is-Who der Welt des B-Films (Jeff Fahey, Joe Lara, Frank Zagarino, Ernie Hudson, Hal Holbrook usw. usf.), mussten die Folgefilme mit immer namenloseren Ensembles vorlieb nehmen (lediglich Joe Lara schaute für Teil 4 mal wieder vorbei). In Random Fire findet diese Entwicklung ihren Höhepunkt, hier ist nun wirklich praktisch niemand mehr mit von der Partie, der auch nur ansatzweise so etwas wie eine ernstzunehmende darstellerische Karriere hat – einzig Todd Jensen, der seinen dritten Delta-Force-Auftritt absolviert, stellt eine cast-technische Verbindung zu den Vorgängern her (aber da der Streifen inhaltlich keine Zusammenhänge mit den bisherigen Franchise-Teilen aufweist, im Gegenteil in Punkten wie der Zugehörigkeit zur Waffengattung den ersten vier Teilen sogar munter widerspricht, sei das nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Ein “Star” ist Todd Jensen ja auch nicht wirklich). Die Rolle des Captains übernimmt Trae Thomas, den man wohl wirklich nicht kennen muss (es sei denn, man ist Zocker des Videospiels Code Blue, von dem ich allerdings auch noch nie was gehört habe). Thomas zieht sich aber im Vergleich zu seinen Vorgängern auch nicht besser oder schlechter aus der Affäre – er deucht mir vielleicht etwas jung für die Rolle, aber das ist wohl ziemliches Nitpicking. Miene erste Wahl als Actionheld wäre er sicher nicht, but what do I know.

Pepper Sweeney (Charlie, eine Rolle, die im Film praktisch keinerlei Bedeutung hat) ist zumindest ein relativ oft gebuchter Gaststar in US-TV-Serien. U.a. sah man ihn in Einzelfolgen von Time Trax, Pretender; Air America und J.A.G.. Den Schurken Kasim spielt, zumindest mit ein wenig darstellerischer Pansche (man kann‘s auch Overacting nennen), Tony Caprari, ein südafrikanischer Akteur, der in seiner Heimat in Yankee Zulu agierte und auch in Kickboxer 5, Cyborg Cop II/III und Tarzan and the Lost City zu sehen war. Der Rest des Casts besteht aus absoluten Nullitäten, die man weder kennt noch kennen müsste.

In Deutschland ist dieser Teil der Serie m.W. bisher nicht erschienen. Wer denn for completeness sake eine Silberscheibe haben will, wird im Vereinten Königreich bei den Billigheimerfreunden von Hollywood DVD fündig. Die Scheibe ist bare-bones, wie bare-boniger nicht geht. Ausser “Play Movie” und “Chapter Selection” gibt’s keinerlei Menüpunkte (und ich war so auf den Regiekommentar, die deleted scenes und das dreistündige Making-of gespannt, bähh). Erwartungsgemäß gibt’s einen Vollbildtransfer von brauchbarer Qualität. Das Bild könnte für meine Begriffe ein wenig klarer sein, ein leichtes Grundrauschen ist schon zu bemerken, in Punkto Detail- und Kantenschärfe könnte der Transfer auch noch zulegen – der Kontrast ist durchaus in Ordnung, hinsichtlich Komprimierung bestünde doch noch Optimierungspotential. Der Print ist frei von Verunreinigungen, Bildstörungen sucht man vergeblich.

Die englische Dolby-2.0-Tonspur genügt durchschnittlichen Ansprüchen. Die Tonspur ist rauschfrei, die Dialoge klar verständlich, der Mix zufriedenstellend – die Soundeffekte powern doch brauchbar aus den Boxen und bleiben dabei doch differenziert.

An Extras gibt’s, wie schon angedeutet, absolutemente gar nix.

Schlusswort: Operation Delta Force 5 hätte das Zeug dazu gehabt, zum Abschluss der Serie der – qualitative – Höhepunkt zu werden. Hätte man die Story etwas konsequenter zu Ende gedacht (ich weiß, ich reite da drauf rum, aber was mich nervt, wird von mir immer und immer wieder, bis zum jüngsten Tag und noch’ne Ecke weiter, erwähnt), die Dialoge eine Spur intelligenter geschrieben und die Stock Footage etwas souveräner eingebaut, wäre der Film ein fideler kleiner Actionreißer, den ich jedem Genrefreund empfehlen möchte. In der vorliegenden Form konstatiert der Reviewer aber eben, dass die Schwächen der Story ihre guten Ideen überwiegen und die ansehnliche Action durch den vermeidbar schlampigen Umgang mit der Stock Footage sabotiert wird. Was bleibt, ist ein letztlich brauchbarer B-Action-Reißer, der mit den besten Folgen der Serie (namentlich Teil 2 und 4) nicht mithalten kann. Anspruchsloses Action-Entertainment ist aber, das walte Nu Image dann doch, gewährleistet. Es hätte aber besser sein können (nöl).

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 5


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