Operation Delta Force 3 – The Force is Back

 
  • Deutscher Titel: Operation Delta Force 3 - The Force is Back
  • Original-Titel: Operation Delta Force 3: Clear Target
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  • Regie: Mark Roper
  • Land: USA
  • Jahr: 1998
  • Darsteller:

    Skip Lang (Jim Fitzpatrick)
    Hutch (Bryan Genesse)
    McKinney (Greg Collins)
    Vickers (John Simon Jones)
    Sparks (Gavin Hood)
    Ariana Decker (Darcy LaPier)
    Lombardi (David Dukas)
    Howard Thane (Brendan Pollecutt)
    Admiral Henshaw (Brian O´Shaughnessy)
    Salvatore (Danny Keogh)


Vorwort

Nachdem der Doc in seiner Filmauswahl zuletzt zweimal kräftig danebengegriffen hat (was sich darin äußerte, daß es nur Bit-Reviews gab, weil selbst unsereins nicht für jeden Käse 40 KB Text in die Tastatur hämmert), war mal wieder ein Griff in die Richtung „Bewährtes“ angebracht. Und da der Doc immer noch einen satten Vorrat an Nu-Image-Kloppern zur Betrachtung vorliegen hat, bot sich dann doch an, die Operation Delta Force-Serie fortzusetzen.

Wie schon gewohnt bei dieser Reihe gibt´s quasi keinerlei interne Kontinuität, d.h. wieder mal werden fast alle Charaktere neu besetzt, nur Simon Jones greift seine Rolle des Vickers aus dem zweiten Teil wieder auf. Ist schon kurios, wenn eine Serie eigentlich darauf setzt, mit wiederkehrenden Charakteren den Zuschauer an eine Art interne Logik zu gewöhnen, dies aber selbst dadurch sabotiert, diesen Rollen konsequent in jedem Teil mit anderen Nasen zu besetzen (was auch die Kuriosität bringt, daß, wie sich auch in noch anstehenden Fortsetzungen beweisen wird, der ein oder andere Darsteller verschiedene Charaktere spielt, sozusagen ein fröhliches „Jeder-darf-mal-jeden-spielen“-Durchwechseln).

Okay, rekapitulieren wir noch mal kurz die bisherigen Geschehnisse – in Teil 1 legte sich die Delta Force mit ein paar bekloppten südafrikanischen White-Supremacists an, die die schwarzafrikanische Bevölkerung mit einem mutierten Ebola-Virus auslöschen wollte, in Teil 2 griffen die aufrechten amerikanischen Helden den Russen, denen ein Atom-U-Boot von einem bösen Terroristen geklaut wurde, unter die Arme. Mal sehen, welches Feindbild der dritte Teil bemüht. Lustig werden könnte es allemal, wenn Mark Warhead Roper (auch für Nu-Image-Regisseure gilt: jeder darf mal) am Steuer sitzt.


Inhalt

Wie es mittlerweile auch schon liebe Gewohnheit ist, beginnt auch Operation Delta Force 3 gleich mal mit einem ausführlichen action set piece. Die Delta Force unter dem Kommando von Captain Skip Lang (in seiner dritten Inkarnation gemimt von Jim Fitzpatrick) soll in Kolumbien ein Drogenlager des berüchtigten Kokain-Barons Salvatore ausheben. Dafür steht ihnen ein nettes technologisches Gizmo zur Verfügung, nämlich Satellitensteuerung über den (freundlicherweise mit seinem eigenen Insert eingeblendeten) künstlichen Erdtrabanten „Iris 1“ (was genau es damit auf sich hat, erfahren wir´n gutes Stündchen später). Lustig ist übrigens, wenn auch schon bewährt, daß die Ort- und Zeit-Texteinblendungen sich mal wieder mindestens dreier verschiedener Fonts bedienen – professionell wirkt das nicht (denn ich schätze, selbst der unambitionierteste Amateurfilmer achtet wenigstens auf halbwegs stilistisch zusammenpassende Textinserts). Man bootet, getarnt als kolumbianische Gauchos (oder wie auch immer man die Gesellen in Colombia nennt), in den verdächtigen Hafen, wird aber trotz der meisterhaften Verkleidung von den aufmerksamen Einheimischen flott als „Americanos“ identifiziert und unter Feuer genommen.

Eigentlich nicht verwunderlich, schließlich haben Salvatores Männer bereits zwei zur gleichen Mission geschickte DEA-Teams von je zwölf Mann Stärke komplett aufgerieben, eine Kleinigkeit, die man leider versäumt hat, der Delta Force und ihrem Vorgesetzten Admiral Henshaw (hey, Betrug, den spielt der selbe Kerl wie in Teil 2! Wie inkonsequent!) mitzuteilen (man wäre versucht, solche lausige Einsatzvorbereitung als vollkommen unrealistisch abzuqualifizieren, yet we talk about die USA… und nein, ich versäume mit Sicherheit keine Gelegenheit für einen politischen Seitenhieb, wenn sie sich mir bietet). Gut, die Amerikaner treffen also nicht auf ein paar überraschte Amateur-Terroristen, sondern einen gut ausgerüsteten und vorbereiteten Gegner, d.h. bash-bang-boom-bonanza, pyrotechnisches Feuerwerk allenthalben, allerdings vergleichsweise schlampig inszeniert (jaja, man kann ja mal in der post production vergessen, zum Schußlärm die passenden muzzle flashes draufzueditieren, sieht aber natürlich ein wenig blöd aus, wenn einer der Protagonisten munter das MG schwenkt und der Soundtrack die entsprechene Geräuschkulisse liefert, aber auch dem blinden Dreijährigen mit Krückstock TM auffällt, daß aus dem MG selbst irgendwie nix rauskommt; außerdem sehen mir die eingesetzten Pyrotechniken ein bissl zu sehr nach Silvester-Feuerwerk aus). For no particular reason steuern die Yankees ihr Boot gegen ein größeres Hindernis, worauf die obligatorische Explosion erfolgt und die Bösen die Amis für abgefrühstückt halten. Tatsächlich allerdings ist die Delta Force vollzählig am Leben, nur abgetaucht und muß sich auch noch von einem der ungewaschenen Pampa-Milizionäre im wahrsten Sinne des Wortes anpinkeln lassen. Das schreit nach Rache und brüllt nach Revanche, was auch sofort per cutthroat-Express erledigt wird. Die Delta Force greift also erneut an und kämpft sich durch die dankenswerterweise ausgehobenen Schützengräben (ya see, those drug guys really expected some company) bis hin zu einem Bunker. Lombardi latscht in selbigen rein und in eine lasergesteuerte booby trap. Die dadurch ausgelöste Bombe würde zwar auch einem zweiundachtzigenjährigen Rentner mit Gehhilfe ausreichend Zeit einräumen, sich zu verpfeifen und unterwegs noch ein paar Graffitis in die Wand zu meißeln, aber Lombardi bleibt wie angewurzelt stehen und wartet zum Entsetzen seiner Kameraden darauf, bis die Bombe praktisch direkt vor seiner Fresse explodiert. Das Team teilt sich in ein Lombardi-Pflege-Team und ein Erfülle-die-Mission-Team auf. Letzteres findet ein Kokainlager, bei dessen Anblick Michel Friedman vermutlich das Gel aus den Haaren springen würde, aber respektlos, wie die Amis nun mal sind, ziehen sie sich keine Line, sondern bringen lediglich ein paar Bömbchen an und jagen den ganzen Krempel in die Luft. Der schwer verletzte Lombardi wird gen Heimat geschleift.

Drogenlord Salvatore ist verständlicherweise nicht gerade vor Begeisterung auf Wolke 7. „This is a fuckin´ insult,“ keift er ob des flammenden Abgangs von satten 1,8 Milliarden Dollar Marktwert und erklärt den Amerikanern kurzerhand den Krieg.

In Washington, D.C. steht die versammelte Delta Force vor Lombardis Krankenzimmer rum, bläst Trübsal und zieht dumme Gesichter. „Das ist nicht unser Krieg,“ grummelt McKinney und weist damit auf den Umstand hin, daß er es a) für unter seiner Würde hält, gegen gewöhnlichen Abschaum wie Drogenhändler zu kämpfen und b) das ganze angesichts der Manpower und des Kapitals der Drogenszene eh ein von vornherein verlorener Fight sei. Lang bringt seine an der Stelle zur Palastrevolte stehende Truppe mit einem schlichten „Wir befolgen unsere Befehle PUNKT“ zur Räson (wir werden ja jetzt nicht damit anfangen, die Weisheit der Generäle anzuzweifeln, oder?).

Was mir bislang nicht wirklich klar war, aber dafür sieht man eben Nu-Image-Filme, das bildet, war, daß die diversen großen Crimelords regelmäßige Sitzungen, wie z.B. jetzt auf Sizilien abhalten, und sich dabei langweilige Vorträge anhören (freundlicherweise unterrichtet uns der Nachspann, daß neben durchschaubaren Nationalitäten wie dem chinesischen oder nigerianischen Crimelord auch wir Deutschen unseren eigenen Oberschuft haben. Nationalstolz!). Salvatore hat den heutigen Gastredner organisiert, einen (seufz) jugendlichen Hacker namens Howard, genannt „Howie“, Thane, der sich damit brüstet, sich schon bei FBI, CIA, Pentagon etc. eingehackt zu haben – sein Motto: „If it´s networked, it´s accessible!“. Thema seines Vortrags ist das neue US-Satellitensystem Iris 1 (über das wir aber immer noch nichts greifbares erfahren) sowie das neue superleise US-Angriffs-U-Boot „USS Roosevelt“ (ach nicht schon wieder ein U-Boot, das wird doch langweilig!). Letzteres spielt Salvatores Plänen in die Hände, weil Howie sich wiederum ins US-Navy-Satelliten-Steuerungssystem für U-Boote eingehackt hat…

Also schalten wir um zur USS Roosevelt, die irgendwo in der Gegend der Bermudas rumschippert. Salvatore und Howie sind blitzartig zurück ins Hauptquartier des Drogenbarons nach Kolumbien zurückgejettet. Von dort aus erteilt Howie über die offiziellen Navy-Satelliten-Kanäle der Roosevelt den dienstlichen Befehl, wegen eines möglichen Defekts die Not-Auftauch-Prozedur durchzuspielen. Die Brückencrew setzt den Befehl achselzuckend in die Tat um, während der Schiffskoch diabolische Blicke um sich wirft und einen Behälter mit der netten Aufschrift „toxic“ in die Luftumwälzpumpe stopft und sich´ne Gasmaske über´n Schädel zieht. Wenig später beginnt die Crew auch schon zu husten und zu würgen, der Koch schreitet darüberhinaus gen Brücke und legt alles um, was sich ihm in nicht wirklich in den Weg stellt, aber vor den Pistolenlauf kraucht. Nur der Captain wird verschont, aber verprügelt und mit einer Gasmaske ausgestattet. Die Roosevelt taucht auf, was von der Crew noch übrig ist, schwingt sich aufs Deck und kotzt sich die Seele aus dem Leib, nur um von per Hubschrauber angereisten weiteren Terroristen in Stücke geschossen zu werden (und ich frag mich zweierlei: erstens, warum es wieder einmal so leicht ist, einen Bösmann an Bord eines U-Boots zu schleusen… haben die Amis aus den Vorfällen in Operation Delta Force 2 gar nichts gelernt? Und zweitens, wozu der ganze Terz mit dem Befehl zum Not-Auftauchen? Wäre der Captain nicht schon durch die Giftgasattacke genötigt gewesen, aufzutauchen, damit seine liebe Crew nicht erstickt? Umstandskrämer.).

24 Stunden später… im Pentagon rätselt man über den Verbleib der Roosevelt (daß die Amis auf ihren Krempel aber auch nie obacht geben können) und Lombardi hat endlich einen schmeißbaren Löffel gefunden und ist verschieden. Sparks (isses glaub ich, mit den Namen der Delta Forcelern komm ich immer durcheinander, zumal die ja auch noch in jedem Film von anderen Kerlen gespielt werden… wie soll man da mal auf´n grünen Zweig kommen?) heult sich bei seinem Frauchen aus, wie das damals in Kolumbien war: „I told him to move and he fuckin´ froze! I told him to fuckin´ move and he froze!“ (Eloquent, das Kerlchen). Jedenfalls ist er sich nun sicher, Salvatore als kausal für Lombardis zeitiges Ableben Verantwortlichen möglichst persönlich in die ewigen Jagdgründe befördern zu wollen. Der soeben Angesprochene meldet sich dieweil fröhlich beim Pentagon und teilt mit, daß er sich der Roosevelt bemächtigt habe und gerade dabei sei, die konventionellen Sprengköpfe des U-Boots durch Senfgas-Granaten zu ersetzen. Sollten die Amis nicht binnen 24 Stunden den Iris-1-Satelliten vom Himmel pusten, gibt´s Ärger und zum Beweis, daß er keinen verfrühten oder verspäteten Aprilscherz macht, läßt er mal eben den U-Boot-Kapitän exekutieren. Die Gene- und Admiräle sind ratlos, aber Henshaw weiß natürlich die magischen zwei Worte – Delta Force! (Es ist wirklich beruhigend zu wissen, daß die Sicherheit der freien westlichen Welt von den sieben offensichtlich einzig fähigen amerikanischen Elitesoldaten abhängig ist. Hoffentlich erwischt die Jungs nie ein Grippevirus, sonst is Essig mit dem American Way of Life). Henshaw spekuliert nämlich richtig, daß Lang und seine Leute nur auf eine passende Gelegenheit warten, Salvatore den Tod ihres Kameraden heimzuzahlen (excuse me if I ask… aber ist „getötet zu werden“ nicht irgendwie Berufsrisiko für einen Profi-Soldaten? Sowas soll in dem Job doch vorkommen – ist das dann wirklich eine professionelle Einstellung, das „persönlich“ zu nehmen?).

Die obligatorische melodramatische Szene spielt sich in einer Bar ab, wo die verbleibenden Delta Force-Kämpen prä-Einsatz noch einen zur Brust nehmen, das Glas Lombardis, um das seine Hundemarke gelegt ist, bleibt unberührt. Mein Gott, wem das nicht ans Herz geht…

Das Pentagon versichert sicht telefonisch der vollen Unterstützung des kolumbianischen Generals Borrega, außerdem wird Ariana Decker, Computerexpertin und ausgesprochen günstigerweise sowohl an der Entwicklung von Iris-1 als auch der Computersysteme der Roosevelt beteiligt (immer diese Universalgenies, aber im Nu Image-Universum gibt´s ja, siehe Warhead noch ganz andere Absonderlichkeiten, so z.B. daß der einzige, der die Zugangscodes für ein Raketensilo hat, ein Zivilist ist).

Aaaah, die gute alte Hercules-Stock-Footage-Aufnahme, die schon in den bisherigen zwei Filmen für jeden Aufbruch der Delta Force zu einem neuen Einsatz herhalten mußte, begrüßt uns auch heute wieder… ist doch immer wieder schön, wenn alte Freunde wieder vorbeischauen (ich hätte auch wirklich was vermißt…). Die Reise geht nach Venezuela, von wo aus die Truppe per Zug weiterreisen wird um den raffiniert ausgeheckten 2-Phasen-Plan (von Kukident?) umzusetzen: 1. Salvatores Versteck infiltrieren, 2. Salvatore festnehmen oder eliminieren (das klingt zumindest von der Komplexität her nach einem Pentagon-erdachten und -genehmigten Vorhaben). An der kolumbianischen Grenze wird der Zug von Soldaten inspiziert (boah, wie spannend… und übrigens, laufen kolumbianische Soldaten heutzutage wirklich rum wie die Gestapo anno ´38?). Die Delta Force, die in einem Frachtwaggon hockt und den Atem anhält, bleibt unentdeckt… so scheint es, doch kaum hat der Zug wieder Fahrt aufgenommen, wählt der verräterische General Borrega Salvatores Handy-Nummer und verscherbelt ihm ein paar Informationen… (verstehen muß man das ganze nicht: sofern Borrega, wovon ich ausgehe, wirklich zu den Kolumbianern gehört und daher vermeintlich auf der US-Lohnliste steht, wieso ist das dann eine so spannungsgeladene Situation? Ist ja schließlich dann verständlich und – auch seinen Verrat ins Kalkül gezogen – zu erwarten, daß die Delta Force „durchgewinkt“ wird. Die Alternative, daß Borrega zur venezolanischen Armee gehört und von dort aus den Zug-Transport organisiert hat, klingt dann zwar plausibel, aber dann frag ich mich, warum Borrega mit den kolumbianischen Gestapo-Fuzzis abhängt.).

Salvatore hat natürlich nichts besseres zu tun, als freudestrahlend beim Pentagon anzurufen und brühwarm zu erzählen, daß er über den Geheimplan der Yankees im Bilde ist. „We´re looking up a dead horse´s rectum,“ drückt sich einer der US-Generäle blumig aus. In Kolumbien stoppen dieweil Salvatore Banditen den Zug. Die Delta Force eröffnet das Feuer und veranstaltet munteres Scheibenschießen, abzüglich Hutch, der den Hubschrauber startklar macht (ich frage mich nochmal was: hätte man das ganze nicht wesentlich einfacher machen können, indem man die Jungs per Flieger und Fallschirm über Salvatores Hauptquartier abgesetzt hätte?). Wieder einmal fallen mir seltsame Gesetzmäßigkeiten der B-Action-Filmschule auf: wenn ein GUTER eine Handgranate wirft, explodiert die sofort und killt sämtliche Bösen in 30 Meter Umkreis. Wirft ein Böser eine Granate, hat der Held alle Zeit der Welt, sich zwei Meter weit in Sicherheit zu bringen, so wie Lang es hier z.B. handhabt: er jumpt durch ein Abteilfenster, hält sich mit einer Hand fest, wartet gemütlich die Ladykracher-Explosion der Granate ab und feuert dann blind überkopf und einhändig in den Waggon (und das mit einer AK-47 oder vergleichbarem Gerät… I probably wouldn´t like to try that in real life) und killt damit natürlich treffsicher den bösen Granatenwerfer. Tja, alternate reality, I suppose.

Die Bösmänner setzen zwei der schicken Wüsten-Buggies ein (müssen vom Delta Force 1-Dreh übriggeblieben sein), die aber relativ schnell außer Gefecht gesetzt werden (insert zwei-drei generic stunts here). Nun fahren die Übeltuer aber wirklich schwere Geschütze, sprich einen Kampfhubschrauber auf, der den Zug unter Feuer nimmt. Einer der Delta Force wird ins Bein geschossen, was zwar eine dramatische Rettungsaktion erfordert, aber den Betreffenden im weiteren Filmverlauf nicht weiter behindert (Wunderheilung?). Aus mir vollkommen unerfindlichen Gründen verfügt Delta Force ganz plötzlich über ZWEI Hubschrauber (aber sie haben doch nur einen Piloten mit Hutch???), die hydraulisch aus den Frachtwaggons gehoben werden – es gelingt der Delta Force (boah, spannend) in LETZTER SEKUNDE abzuheben, ehe der Bösmannskopter die mobilen Hubschraubergaragen in die Luft jagt. Eine kleine Luftschlacht schießt, äh, schließt sich an und endlich gelingt es McKinney, den feindlichen Chopper per gezieltem Beschuß zu einer Notlandung zwingt, peinlicherweise direkt auf dem Geläuf des Zugs, sprich den Gleisen. Der Zug rast in den gestrandeten Chopper, was die gesetzlich vorgeschriebene big-ass-explosion zur Folge hat (allerdings läßt sich trotzdem überblicken, daß der für die Explosion verwendete Hubschrauber schon vor der Kollision Schrottwert hatte, aber immerhin, kein Modell und kein CGI, da bin ich ja schon dankbar).

Uns so können unsere tapferen Helden schon bald durch eins der großen Fenster von Salvatores Villa stieren (und umgekehrt Salvatore die beiden lästigen Schmeißfliegen mit einem „Jesus Christ“ quittieren). Der Bösewicht geht sicherheitshalber stiften, während die Delta Force ins Anwesen einfällt und sich zunächst mal Howie vorknöpft, der leider von der gerade stattfindenden Invasion nichts mitgekriegt hat, weil er über seine Kopfhörer ohrenbetäubend Techno hört (ich hab immer gewußt, daß diese Art Musik nix gutes für den Hörer bringt). „Download this punk,“ kalauert Lang und überläßt ihn Hutch und Vickers, um mit seinen restlichen Kameraden Salvatore zu verfolgen. Hutch und Vickers schreiten sofortigst zum Verhör, um Howie die diversen Computercodes für die Roosevelt zu entlocken und verprügeln ihn dahingehend (jaja, rechtsstaatliche Verhältnisse), doch Howie gibt leidgeprüft und schmerzgeschüttelt zu Protokoll, daß nur Salvatore himself über die Codes verfügt (ersatzweise drohen unsere Helden, Howie sofort zu entsorgen, wenn er nicht wenigstens die aktuelle Position der Roosevelt verrät). Der, Salvatore also, allerdings flüchtet durch die Kanalisation (oder was auch immer da unter seiner Villa rumfließt), verfolgt von Lang und Co. Der Bösmann rettet sich (mit erstaunlich trockenen Klamotten, dafür, daß er gerade noch bis zur Hüfte in der Kloake rumwatete… aber vielleicht hat er ja einen kurzen Umkleide-Boxenstopp eingelegt) zu seinem bereitstehenden Fluchtwasserflugzeug, Lang (der offenbar die selbe Umkleidekabine benutzt hat wie Salvatore, jedenfalls ist er auch knochentrocken) gelingt es, sich mit einem Seil an die startende Maschine anzuhängen, wird aber von Salvatore ins Wasser geschubst. „Ich übernehme die volle Verantwortung für den Fehlschlag,“ grummelt Lang seine Untergebenen an (da sollt´ sich manch einer ein Beispiel nehmen).

Immerhin ist die ganze Aktion kein totales Fiasko – man hat Howie und der hat ausgespruckt, daß die Roosevelt gen Big Apple unterwegs ist. Die Delta Force wird auf den Flugzeugträger Coral Sea bestellt, wo das weitere Vorgehen geplant werden soll. Lang und seine Leute müssen auf das U-Boot gebracht werden, auch wenn Howie spielverderbenderweise einwirft, daß selbst wenn es gelänge, die U-Boot-Entführer zu überwältigen, niemand die Codes overriden könnte. „Schafft dieses Ding von meiner Brücke,“ lästert Henshaw (der kommt nicht weit rum, der Kerl, für einen jugendlichen technohörenden Computerhacker in B-Filmen ist Howie verhältnismäßig down-to-earth). Ariana Decker, die Howie von früher kennt (woher auch immer, das ist einfach so) übernimmt das Verhör des Hackers und spielt dabei mit dessen Pillendose (natürlich ist ein Computerwhizz auf Ecstasy o.ä., klar, oder?). Howie, schwer auf Entzug, läßt sich mit der Aussicht auf ein chemisches High aus der Nase ziehen, daß „sämtliche Computersysteme der Roosevelt einzeln heruntergefahren“ werden müssen, was, so glaube ich, niemandem entscheidend weiterhelfen sollte, aber von der Gutmenschenfraktion als entscheidende Enthüllung gefeiert wird. Der arme Howie allerdings wurde reingelegt, in der Dose, die Ariane ihm lässig zuwirft, befinden sich leider keine synthetischen Drogen, sondern nur ein paar Schrauben. „Never trust a fucking woman!“ tobt Howie (und ich muß mich wieder schwer beherrschen, diesen Satz nicht bewußt falsch zu interpretieren…).

Die nächste Ortseinblendung finde ich ehrlich gesagt schwer zum Schießen… denn zum Anblick der offenkundig in tiefster Tiefsee umhertauchenden Roosevelt wird uns „NEW YORK CITY“ eingeblednet (zugegebenermaßen mit dem Zusatz „45 Miles east of Long Island“, trotzdem find ich das ausgesprochen herzig). Die Delta Force, samt Ariana (einzig verfügbare Computerspezialistin, zwangsverpflichtet) befindet sich in einem DSRV (Deep Sea Rescue Vehicle), einer Art Mini-Bathyscap-U-Boot, das von Hutch pilotiert wird (seit der Kerl im letzten Teil die russische „Kursk“ gesteuert hat, glaub ich diesbezüglich alles). Die U-Boot-Hijacker in Salvatores Auftrag scheinen ein gewisses Aufmerksamkeitsproblem zu haben, denn das Anschwirren und Andocken des DSRV wird von den Bösmännern nicht bemerkt, erst das Herumhantieren an der Zugangsluke macht die Fieslinge aufmerksam. Der Oberentführer schickt einen seiner Leute los, um nachzusehen und erschossen zu werden. Dann stolpert die Force über einen Lagerraum, in dem die tote Crew verstaut wurde, was für die zarte Frauenseele Arianas a bit too much ist. Einer der Elitekämpfer stört die Bestückung der Tomahawk-Raketen mit den Senfgas-Granaten (bunte Kugeln wie in The Rock, und natürlich rollt eine solche im Verlauf eines eintretenden Handgemenges schwer dramatisch über den Boden, aber der Film macht daraus weniger Terz als ich vermutet hätte) – eh, sorry, ist das nicht angeblich schon längst erledigt??? Salvatore sollte seine Jungs mal ein bissl an die Kandare nehmen. Der Kämpfer der Gegenseite wird ein paar mal abgestochen, ansonsten stellt sich der Delta Force allerdings niemand in den Weg – die Brücke ist verlassen. Ariana packt ihren Laptop aus und etwas spielt sich vor meinem ungläubigen Auge ab, das selbst die legendäre „Disarm Warhead/Activate Warhead“-Szene aus Ropers Warhead in den Schatten stellt. Schade, daß ich immer noch keine eigene technische Möglichkeit für Screenshots habe, denn das sollte eigentlich jeder gesehen haben: Ariane loggt sich ins „INTERNET WORLD WIDE WEB“ (den verwendeten Browser kenn ich nicht… IE oder Mozilla isses jedenfalls nicht :-)) und dort auf „crackinfo.com“ (!) ein und tippt dort ein paar offensichtlich von Howie mitgeteilte Codes ein (bitte, bitte, bitte, wenn das nächste Mal ein B-Filmer als Plotpunkt irgendwas computer- oder internettechnisches einbauen will, er möge jemanden fragen, der sich mit der Materie auskennt, zur Not mich), was keinerlei Wirkung zeigt.

In New York werden dieweil Vorbereitungen für einen Drogengipfel (ich schätze, es sollte eher „Anti-Drogen-Gipfel“) der Vereinten Nationen getroffen (obwohl, die Vorstellung einer komplett bekifften UN-Vollversammlung hat was), bei der auch der US-Präses sprechen will (und das in vollem Bewußtsein der Tatsache, daß vierzig Meilen vor der Küste ein mit chemischen Waffen bestücktes U-Boot in Feindeshand rumgurkt? Sorry, aber das ist wirklich lächerlich). Da Arianas Codes nicht funktionieren, möchte Hutch am liebsten den Mainframe erschießen (!), was Ariana mit einem herzhaften „NOOO!“ (als hätte man grad ihr Pferd erschossen) zu verhindern weiß. Lang entscheidet sich, die Prozedur zum Not-Auftauchen einzuleiten, was das auf Autopilot laufende U-Boot nicht weiter stört. Ein zweiter Versuch zündet eine Bombe, die sich mal wieder als harmloser Kracher entpuppt und keinen gesteigerten Schaden anrichtet. Man probiert, per Funk Kontakt mit der Basis aufzunehmen (und was gibt den Grund zur Annahme, daß die Funkanlage nicht auch booby-trapped ist?), was nicht funktioniert, so daß Ariana vorschlägt, das System zu rebooten (immerhin, man arbeitet nicht mit Windows, sondern mit einem OS, das bei der Tastenkombination Shift-F1 den Warmstart einleitet). Das Radio läßt sich daraufhin wieder benutzen (könnte man nicht die anderen Systeme auch warmstarten?). Hutch und Vickers werden abkommandiert, die gasgranatenbestückten Tomahawks zu entschärfen, entdecken dabei aber zu ihrem gesteigerten Entsetzen noch etwas viel viel schlimmeres – eine biologische Bombe mit einem luftübertragbaren Virus! (Zumindest vermutet Hutch, ersichtlich der McGyver unter den Delta Forcelern, solches). Endlich fällt auch Salvatores Terror-Trupp ein, daß er noch an Bord ist, diverse Kämpfereien entbrennen, werden aber zumeist von den US-Kämpfern klar für sich entschieden. Lediglich Hutch, der verzweifelt versucht, die Biobombe zu entschärfen, wird von einem etwas kompetenteren Gegner angegangen, der sich von der Decke abseilt (a la Tom Cruise in Mission Impossible am Füßchen hängend) und Hutch gegen einen Garderobenhaken (o.ä…. welch unpraktisches Gerümpel die Designer auch immer wieder in Tomahawk-Abschußkammern anbringen) dengelt, der sich durch des Hutchens Schulter bohrt (aua, das tut doch weh!). Aber auch Hutch kann seinen Feind schließlich umbringen.

Die Roosevelt beschleunigt und dringt in den East River vor. Lang fällt es wie Schuppen aus dem Armeehaarschnitt – das Ziel ist das Gebäude der Vereinten Nationen! Wäre vermutlich nach US-Ansicht nicht gar so schlimm, wenn nicht eben grad der eigene Präses über die Vorzüge des Iris-1-Systems referieren würde… und endlich erfahren wir, was es mit dem Satelliten nun auf sich hat… dieses Ding ist doch tatsächlich dazu in der Lage, mit pinpoint-accuracy vom Orbit aus selbst die kleinsten Mengen an Drogen zu lokalisieren, was die Bekämpfung des Drogenhandels natürlich erheblich vereinfachen würde! (Boy, is this STUPID!). In the nick of time gelingt es Ariana, das Ruder der Roosevelt von Salvatores Einfluß zu befreien, das U-Boot kann herumgerissen und wieder gen offene See gesteuert werden. Das Problem der immer noch scharfen Bio-Bombe ist damit aber noch nicht aus dem Weg geräumt, zumal der East River sich nicht unbedingt als geeignetes Terrain für U-Boot-Manöverierung erweist und man gerade so eben unter einem Tanker durchrauschen kann, dafür aber an einem Brückenpfeiler entlangschrammt und sich die schöne Hülle aufreißt (und übrigens frage ich mich die ganze Zeit, ob „SSN-780“ eine offizielle amerikanische Navy-Seriennummer darstellt) – nicht gerade Idealvoraussetzungen, um Hutch die diffizile Entschärfungsarbeit erfolgreich gestalten zu lassen (man vermutet, daß der Kampfstoff 10 Millionen Leute um die Ecke bringen könnte… naja, bleiben ja noch ein paar New Yorker übrig…).

Ariana probiert immer noch einen Code nach dem anderen aus (begünstigt durch die Tatsache, daß ihr Web/Computer/Was-auch-immer-Interface einen schicken Parser hat, der Fragen in ganzen Sätzen wie „Find the access codes for USS Roosevelts Tomahawk launchers“ versteht) und wird mangels Erfolg von Lang zur Sau gemacht. Endlich, der Countdown der Bombe ist schon bedenklich weit fortgeschritten, hat Ariana die Erleuchtung – der Zugangscode ist ihr Name, also „Ariana“ (das wäre eventuell logisch, wenn wir näheres darüber wüßten, wieso Howie und Ariana sich kennen und wie sich ihre Beziehung definiert). Ta-daa, die Bombe kann in letzter Sekunde entschärft werden, peace, fun, pancake… oder doch nicht?? Die Roosevelt nimmt nämlich mächtig Wasser und ist dabei, abzusaufen. Die Ratten, eh, die Helden, verlassen das sinkende Schiff, doch peinlicherweise haben die diversen Beinahe-Katastrophen dazu geführt, daß die Kupplung des DSRV an die Roosevelt kaputt ist – das Mini-U-Boot kann nicht starten. McKinney entdeckt seinen Opfertrieb und macht sich mit einem melodramatischen „feed my cat, Cap!“ (wollen wir hoffen, daß Lang kein Allergiker ist) entgegen der Proteste seiner Kumpane auf, die Kupplungen händisch zu öffnen. Die Operation gelingt, das DSRV macht sich vom Acker und die Roosevelt crashed steuerlos in Sichtweite der Freiheitsstatue (welch Symbolik!!) gegen einen Felsen und implodiert (was die Filmemacher nicht daran hindert, eine der lausigsten overimposed´en CGI-Explosionen der jüngeren Menschheitsgeschichte über ein Stock-Footage-Bildchen der Statue of Liberty zu blenden). Was ist nu mit dem Bio-Kampfstoff?? Wird der durch die Ex/Implosion nicht freigesetzt? Egal…

In Sizilien, im Kreise der Crimelords, akzeptiert auch Salvatore wie ein Ehrenmann den Preis seines Versagens… ab ins Nebenzimmer, gefolgt von einem unlustig aussehenden Typen mit Knarre in der Hand, PÄNG! Die Welt hat einen Drogenbaron weniger (hä???). Dieweil krauchen in New York die Helden an Land, wollen gerade ein wenig um McKinney trauern, doch wer wird da an Land gespült??? Nein, ich will nicht ausführen, wie total und vollkommen unmöglich ist, daß McKinney den Roosevelt-Crash bis auf ein bissl geschlucktes Wasser vollkommen unbeschadet überstanden hat und sogar noch eine Mund-zu-Mund-Beatmung von Ariana einfordern kann… dann ist der Spaß auch dankenswerterweise vorbei.

Operation Delta Force war ein für Nu Image-Verhältnisse prominent besetzter, aber nur anhand seiner Trashwerte goutierbarer Klopper, Operation Delta Force 2 hingegen war ein vergleichsweise solider und rasant inszenierter konventioneller Actionreißer, Operation Delta Force 3 reiht sich irgendwo dazwischen ein. D.h., als Actionfilm ist er erheblich weniger ernst zu nehmen als der unmittelbare Vorgänger, an die hirnzerschmelzende Debilität des ersten Teils allerdings kommt er auch nicht ran. Woran das liegt, werde ich gleich noch näher ergründen.

Das Script ist sicher weniger der Grund, denn das ist nicht besser (hüstel) oder schlechter als die der Vorgängerfilme. Okay, es ist vielleicht doch ein wenig schwächer, allein schon die Tatsache, daß wieder der halbe Film an Bord eines U-Boots spielt (ich glaube, ich spekuliere hier nicht zu weit ins Blaue, wenn ich das hauptsächlich der Tatsache zurechne, daß die Produzenten einen Großteil der Sets recyclen konnten, wenn die Filme nicht eh schon back-to-back geschossen wurden), zeugt von gewisser Einfallslosigkeit. Im übrigen setzt sich das Buch relativ wahllos aus baukastenmäßig aneinandergereihten Elementen aus größeren (The Rock, was den Senfgas-Angle angeht) und vergleichbar schwergewichtigen (Stealth Fighter) Filmen zusammen und ergibt dabei, wie schon gewohnt, kein wirklich rundes Gesamtbild. Der „War-on-drugs“-Aspekt fügt sich mit der terroristischen Bedrohung durch Bio- und Chemie-Waffen nicht wirklich zusammen (ich würd mich schon mal dafür interessieren, wieso Salvatore gar so ausflippt… okay, ein Verlust von 1,8 Mrd. Dollar ist kein Pappenstiel, aber doch sicherlich in gewisser Weise in diesem Betätigungsfeld doch einkalkulierbares Risiko… Und woher hat der Sportskamerad eigentlich die Bio- und Chemiewaffen? Aber vielleicht hat er sich ja die von Saddam geborgt, kein Wunder, daß die Amis im Irak nix finden, hehe). Wäre vielleicht ehrlicher und nachvollziehbarer gewesen, wenn man diese beiden Handlungsstränge voneinander getrennt hätte (d.h. die erste Filmhälfte hätte dem Kampf gegen den Drogenbaron gewidmet und die U-Boot-Entführungs-Kiste davon vollkommen getrennt; dadurch wäre der Film zwar etwas episodenhafter, aber dafür trotzdem „runder“ und glaubwürdiger geworden).

Jaja, ich weiß, ich sag es immer wieder und ich sag es auch heute – keine Sau sieht sich einen Nu-Image-Film mit dem Titel Operation Delta Force (oder mit jedem anderen Titel…) wegen der komplexen, logischen und schlüssigen Geschichten an. Die Filme sind dazu da, mindless action zu verbreiten und nur daran soll man sie messen. Leider kann Teil 3 auch in dieser Hinsicht nicht an den direkten Vorgänger anknüpfen. Nicht nur, daß es eigentlich „nur“ zwei große Action-Szenen gibt, diese kommen auch nicht an die Dynamik, die Rasanz und an den Aufwand derer aus dem zweiten Teil heran. Gerade das Auftakt-action-set-piece (eine Einzeldisziplin, in der mich Teil 2 vollkommen überzeugte) hält keinen Vergleich aus, weil alles einfach eine Nummer unspektakulärer und ideenloser inszeniert ist. Auch Yossi Wein, der den zweiten Teil inszenierte, ist sicher kein John Woo, aber bei ihm rollte die Action schnörkellos voran. Mark Roper hingegen setzt zu sehr auf das altbewährte und mittlerweile sooo abgegriffene Stilmittel der slow motion, daß es vielen potentiell gar nicht so schlechten Actionszenen die Wucht raubt. Auch die Pyrotechnik kann dem Vorgänger nicht das Wasser reichen – zwar explodiert so ziemlich alles, was explodieren kann, aber es hapert nicht an der Quantität, sondern an der Qualität. Die Pyro-Effekte sehen zu künstlich, zu feuerwerksmäßig aus, da bot Teil 2 deutlich mehr an, äh, Explosivität (ich weiß, schlechtes Wortspiel).

Ein weiteres großes Manko ist, daß die wirklich großen Action-Szenen auch nicht wirklich glücklich über den Film verteilt sind – nach dem Angriff auf Salvatores Hauptquartier kommt da nicht mehr viel – die Schlußphase, der Showdown, erlaubt schlicht aufgrund der Location U-Boot keine großflächigen Gemetzel mehr, sondern muß sich auf Zweikämpfe verlassen. Es ist bei Actionfilmen nun mal immer ein Letdown, wenn der Schlußakt aus Budget- oder Script-Gründen die bis dahin gezeigte Action nicht mehr toppen kann, und das ist hier einmal mehr der Fall. Rein vom Tempo her kann man eigentlich nicht meckern, der Streifen nimmt sich in Tradition der Serie kaum einmal Zeit für eine dramatische Szene oder character building (und immerhin, einen kleinen Hut ziehe ich vor dem „Mut“, tatsächlich wieder mal einen der Delta-Force-Kämpen, die mir in Teil 2 etwas *zu* unbesiegbar waren, sterben zu lassen), sondern hangelt sich nur von Action-Szene zu Action-Szene. Natürlich wird auch in diesem Teil wieder Stock Footage eingesetzt, aber mit Ausnahme der nun schon wirklich zu drinking games Anlaß bietenden „startende Hercules“ geschieht dies relativ dezent und unauffällig (ob die U-Boot-Szenen auf Nu Images eigenem Mist gewachsen sind oder mal wieder Fremdleistung waren, konnte ich nicht eruiren; allerdings wirken die Szenen technisch vergleichsweise schlicht, was auf Nu-Image-Eigenarbeit schließen lassen könnte).

Die Darsteller haben wie üblich in einem Film wie diesem schlechte Karten… immerhin, der Fakt, daß die Protagonsiten vollkommen eigenschaftslose, austauschbare Schablonen sind, die keinerlei Individualität besitzen, macht es schon wieder irgendwo folgerichtig, daß sie in jedem Film konsequent umbesetzt werden (obwoh der zweite Teil ja zumindest versuchte, Skip Long familiären Background aufzuoktroyieren). Jim Fitzpatrick, der dritte Skip Long nach Jeff Fahey und Michael McGrady, macht seine Sache nicht schlechter als seine Vorgänger (was vor allen Dingen bei Jeff Fahey keine große Kunst ist, zugegeben), aber da er, wie seine Kollegen, keinerlei Dialoge zu sprechen hat, die über „let´s get them“ und ähnliche Poesie hinausgehen, kann man seine Fähigkeiten kaum objektiv beurteilen. Eine gewisse physische Präsenz ist jedenfalls spürbar. Fitzpatricks andere kinematische Ruhmestaten stellen der noch zu würdigende Nu-Image-Heuler U.S. Seals, zwei Seasons in General Hospital und ein Gastauftritt im Pilotfilm von Enterprise dar. Bryan Genesse, der diese Woche den Hutch spielt, ist schon fast der größte „Star“ im Ensemble – nicht nur, daß Genesse von allen Mitwirkenden auch tatsächlich so ziemlich das meiste zu tun hat (zumindest das, was man in besseren Filmen „die besten Szenen“ nennen würde), den Knaben kennt man als B-Film-gestählter Vielseher aus (auch hier oft und gern besprochenen) Werken wie Project Shadowchaser II, Cyborg Cop 3, Spoiler, Cold Harvest oder The Guardian (und jo, da ist viel von Nu Image dabei…). Charakterkopf Greg Collins (McKinney, der mit der zu fütternden Katze, ursprünglich wurde die Rolle von Frank Zagarino gespielt) wurde in Teil 4 zum nächsten Skip Lang befördert und pendelt ansonsten zwischen größeren B-Film-Rollen von 976-EVIL, Eve of Destruction und Boa einerseits und Bit Parts in Großproduktionen wie The Rock, Collateral Damage, Under Siege 2, Daredevil und Bruce Almighty hin und her. Er liefert hier eine durchaus akzeptable Performance. Das erste weibliche Wesen in der Serie seit Teil 1 (zumindest, was Notwendigkeit für die Story anbetrifft) mimt Darcy LaPier, die vermutlich in ihrer star-is-born-Rolle als „Guiles und Blankes Date“ in Street Fighter niemandem ein Begriff ist. Hübsch anzusehen ist sie ja in ihrer schnieken Uniform. Danny Keogh und Brendan Pollecutt, die einzigen Vertreter der Fieslingsfraktion mit so etwas ähnlichem wie greifbaren Rollen, könnten für meinen Begriff ruhig etwas exaltierter an die Sache herangehen.

Übrigens sprechen einige Quellen, so z.B. auch die angeblich allwissende IMDB niemand geringerem als Tia Carrere eine kleine Rolle in diesem Film zu. Dies kann ich nicht bestätigen – auch wenn man prinzipiell für möglich halten sollte, daß ein Carrere-Auftritt für die internationale Verwertung herausgeschnitten worden sein könnte (aber das würde Nu Image sicher nicht tun, wenn man einen solchen Namen auf die Videohülle klatschen könnte), ich glaube nicht, daß dafür ein neuer Abspann angefertigt worden wäre, in dem Ms. Carrere nicht auftaucht. Ich halte daher, bis mir das Gegenteil bewiesen ist, die Behauptung „Tia Carrere spielt in Operation Delta Force 3 für eine urban legend und alle diesbezüglichen Berichte ohne mindestens einen Screenshot als Beleg für Tinnef.

Wieder einmal liegt mir die UK-Budget-DVD aus dem Hause Hollywood DVD zur Besprechung vor. Die Disc bietet bildtechnisch keinen Grund zur Klage… das Bild ist klar, scharf und auch bei höheren Zoom-Faktoren noch durchaus im Rahmen des Erträglichen (an solchen Transfers sollten sich einige deutsche Billigheimerlabels durchaus ein Beispiel nehmen… man kann auch für kleines Geld anständige Discs produzieren). Die englische Dolby-2.0-Tonspur ist allerdings nicht hundertprozentig gelungen… ab und an, besonders bei lautstarker Hintergrundlärmkulisse, versinken einige Dialoge ziemlich im Matsch und gen Ende hin wird´s etwas knarzig, aber am störendsten sind einige vollkommen unmotivierten Ratscher und Zischer auf der Tonspur, die sich ebenfalls gen Ende hin häufen. Als Extras gibt´s lediglich ein paar Trailer auf die Nu-Image-Creature-Features, die wir schon von der Operation Delta Force 2-Disc her kennen.

Klartext: Operation Delta Force 3 bietet in etwa das, was man vom dritten Teil einer Endlosserie aus dem Hause Nu Image erwarten kann und darf – hirnlose Action in einem gelegentlich ziemlich konfusen Drehbuch, mit im Genrekontext akzeptabel agierenden Akteuren. Mir persönlich liegt Mark Ropers Stil, Actionszenen zu inszenieren, doch deutlich weniger als der von Yossi Wein im zweiten Teil und da das Script bis auf einige wirklich schädelsprengende Ausnahmen deutlich weniger Doofheiten wie der aus diesem kühnen Grunde ansehenswerte Warhead zu bieten hat, macht mir zumindest Operation Delta Force 3 doch etwas weniger Spaß als die Vorgänger und der nun schon oft vergleichsweise herangezogene Roper-Klopper Warhead. Von den bisher von mir gesichteten Delta-Force-Teilen jedenfalls der deutlich schwächste, sprich, wenig unterhaltsamste, aber für eine gute Dosis anspruchslosen Action-Funs ist der Streifen allemal gut. Nu Image kann´s allerdings auch besser.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 5


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