Open Water 2

 
  • Deutscher Titel: Open Water 2
  • Original-Titel: Open Water 2
  • Alternative Titel: Adrift | Godspeed | Open Water 2: Adrift |
  • Regie: Hans Horn
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 2006
  • Darsteller:

    Susan May Pratt (Amy), Richard Speight jr. (James), Niklaus Lange (Zach), Ali Hillis (Lauren), Cameron Richardson (Michelle), Eric Dane (Dan)


Vorwort

Den 30. Geburtstag von Zach will dessen alte High-School-Clique auf Dans Luxusyacht feiern. Mit dabei, trotz einer schweren kindheitstraumabedingten Wasser-Phobie: die junge Mutter Amy samt Kind Sarah und Kegel James. Dan hat seine aktuelle Flamme Michelle am Start, komplettiert wird das Sextett von Lauren. Irgendwo weit vor Mexikos Küste wird zum Bade gerufen. Dan kommt auf die grandiose Idee, Amy per Schocktherapie von ihrer Phobie zu heilen und springt mit ihr über Bord. Dummerweise hat von den sechs Plantschenasen keiner daran gedacht, die Leiter herunterzulassen, so dass sich das Wiederanbordklettern dank glattem und hohem Schiffsrumpf unmöglich gestaltet… Nun ist guter Rat verdammt teuer, denn die Möglichkeiten sind eingeschränkt – mehr als Badeklamotten, ein Messer, ein aufblasbarer Delphin und eine Tauchermaske steht nicht zur Verfügung. Und leider ist keiner unserer Helden McGyver…


Inhalt

Von Rechts wegen hätte es übel enden müssen – ein deutscher Regienewcomer versucht sich an einer ähnlichen Prämisse wie der 2004er-Überraschungs“hit“ „Open Water“ (damals annonciert als „Blair Witch Project im Wasser“, ähnlich billig, aber nicht vergleichbar erfolgreich). Hans Horn behauptet, die Idee mindestens gleichzeitig, wenn nicht früher gehabt zu haben, aber erst durch den Erfolg von „Open Water“ seine Version finanziert bekommen zu haben (Und „Open Water 2“ heißt sein Film nur auf Betreiben des US-Verleihers Lionsgate). Mit dem immerhin mindestens 32fachen Budget von „Open Water“ machte Horn sich also auf nach Malta und drehte überraschenderweise einen nicht wirklich notwendigen, aber absolut ansehbaren Wasserthriller.

Die Erweiterung des Casts auf sechs Personen erlaubt, was dem Film gut bekommt, mehr character interplay, der Film muss sich also nicht auf hysterisches Herumgekreische beschränken (auch, wenn’s das natürlich gibt); die Schuldzuweisungen, die Panik, die Verzweiflung – alles wirkt überraschend glaubhaft. Schade, dass die Charaktere geradewegs aus dem Klischeebaukasten stammen (traumatische Vergangenheit der Hauptheldin, der vermeintlich reiche Playboy entpuppt sich als armer Schlucker, der am meisten Angst hat, er könnte die Yacht seines Chefs beschädigen), und die Figuren sich manchmal ziemlich dämlich verhalten (sie kommen erst spät auf die Idee, aus ihren Badesachen ein Seil zu knüpfen und lassen dann, mit vorhersehbaren Folgen, ausgerechnet den schwersten Typen dran hochklettern…). Aber trotzdem – das Ding ist durchaus spannend, dramaturgisch korrekt entwickelt und handwerklich mehr als solide gewerkelt; einige Shots sind sehr memorabel und speziell die Unterwasserkameraarbeit überzeugt. Etwas störend sind die Flashbacks, die Amys Trauma erklären sollen, der Score trägt mir ab und an etwas zu dick auf.

Die schauspielerischen Leistungen der mir größtenteils unbekannten Darsteller gehen voll in Ordnung. Susan May Pratt ist regelmäßig in wichtigen US-TV-Serien zu sehen und spielte u.a. in „The Substitute II“, Richard Speight jr. (geht fast als junges Jeff-Daniels-Double durch) gehört zur Stammbesetzung der Serie „The Agency“, Niklaus Lange absolvierte u.a. einige Auftritte in „Dawson’s Creek“.

Fazit: Für einen „erwarten-se-nix“-Film, den ich mehr eher aus perverser Neugier den ernsthaftem Interesse angeshen habe, geht „Open Water 2 – Adrift“ okay. Der (übrigens komplett hai-freie) Streifen ist spannend, professionell gemacht, gut gespielt; und besser als „Open Water (1)“ ist das Ding wohl allemal…


mm
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